Pester Lloyd - Abendblatt, April 1876 (Jahrgang 23, nr. 75-98)

1876-04-03 / nr. 76

2 Er­­ — « — 2 URL (Einzelne Nummern 3 fv. an allen Bersschleißlokalen.) 18 . sz Zur Situation erhält die „Bester Korr.” aus Wien REN gestn­gen Datum das folgende Schreiben, das wir einstweilen ohne Bemerkung wiedergeben: -.­.,Die Minister haben einander in geradezu feierlicher Weise das Wort gegeben, über den Wortgang der Verhandlungen gegen Ledermann bis auf Weiteres unverbrüchliches­­ Stillschweigen zu beobachten und halten ihr Wort, um nicht zu sagen, ihr­ Gelöbnik so streng ein, daß selbst die höheren Fachbeamten, ja sogar die Ministerkollegen über die Details in Unkenntniß gelassen werden. Natürlich gilt dieses auch nur „bis auf Weiteres“, das heißt bis­­ dahin, als die prinzipiellen Vereinbarungen eine so solide Gestalt­­ gewonnen haben, daß die Erörterung der Details durch die Ressort­­­beamten und die­­ Blätter seinen wesentlichen Schaden anrichten, ‚beziehungsweise seine schwer überbrühbare Differenz hervor­­rufen kann. « Soviel jedoch schlimmert selbst aus der allerabsolutesten Aus­geknopftheit der Exzellenz Hexretc­ervox daß man von dem Skort­­sang der Verhandlungen beiderseits befriedigt ist, und daß sich im­­ Verlaufe der drei Konferenzen, welche bisher stattgefunden, sein An­­­ Yaß ergeben hat, welcher den einen oder den andern Theil berechtigt hätte, sich auf den Standpunkt des „non possumus” zu begeben, welcher in manchen Blättern sowohl ungarischer- als österreichischer­­­­seits anempfohlen wurde. Die fonferirenden Minister hegen offenbar eine an Ueberzeugung grenzende Hoffnung: Das neue Zollbü­ndniß zumege zu bringen, ohne daß das eine oder andere Kabinet mit der Demission als ultima ratio aufzutreten nöthig hätte. Ministerpräsident Sika fuhr heute bei den Erzlherzögen, na­­­­mentlich beim Erzherzog Albrecht und beim Erzherzog Rainer , vor und wurde allerseits sehr freundlich empfangen. Um jeder auf­­ die letter Tage in den Blättern vielventilirten „Militär-Nothstands­­bauten“ bezüglichen Konjunktur, die es etwa an­ diese Besuche knüpfen möchte, von vornherein vorzubeugen, sei bemerkt, daß von einem Tonkreten Brojette in dieser Richtung Feine Nede und es eine reine Infinuation ist, wenn davon gesprochen wird, daß das jeden­­­­falls eigenthümliche Projekt, dem darniederliegenden Handel und­­ Gewerbe durch Kasernenbauten aufzuhelfen, von ungarischer Seite angeregt worden wäre. Wenn auf ungarischer Seite überhaupt an Nothstandsbauten von Staatswegen gedacht wird, so liegt doch offen­­­­bar der Bau der von der ganzen öffentlichen Meinung gebilligten , und überdies durch die am meisten nothleidenden Gegenden führen­­den Budapest-Semliner Eisenbahn weit näher als der Bau von Kafernen. Was über das gemeinsame Budget und dessen Vermehrung geschrieben wird, ist ziemlich müßige Kombination. Graf Andrasiy trifft erst morgen hier ein und der gemeinsame Ministerrath, welcher­­ über die endgültige Feststellung des Budget-Präliminares entscheiden­­ so, wird exit am Dienstag stattfinden­, Heren v. Koller aber ist die außerordentliche Trostlosigkeit der Finanzlage sein Geheimniß — — an von „Amtswegen“ nicht.” 0 — Ueber den Aufenthalt der ungarisc­den Minister in Wien schreibt man uns von dort unterm 2. b. M.: „Heute fand die dritte Konferenz mit den ungarischen Ministern statt. Also nicht einmal den Sonntag gönnen sich die Herzen! Der Teuereifer, mit dem sie eine Lisung der andern folgen Lassen, könnte ebenso gut zu Kombinationen Anlaß geben, wie die verschiedenen Episoden in dem­ Gehen und Kommen, der Diners u. f. f. der Minister, die zur Stunde das einzig greifbare Material sind, das der Journalistin zur Verfügung steht. So somit­ es auch klingen mag, noch, nie haben die — Portier" der verschiedenen Minister- und sonstigen " Hotels eine so große Rolle zu spielen gehabt, wie im feigen — Augenblicke, und das geflügelte Wort vom „Unterrode in der Telt­­­geschichte" hat einen treffenden Pendant an dem „P­ortier in der­ österreichisch-ungarischen Geschichte” gefunden. Das Meridum der Verhandlungen bleibt den­ profanen Auge entrüct, obgleich es an­­ Berfuden, die ungarischen Minister im Wege des „Sitterviewwens“ auszubild­en, nicht fehlen soll. Wie seltsam, daß die Wiener Jur­­­nalistif­che ungarischen Staatsmänner mit Vorliebe „interviewt”, wo ihr doch die österreichischen Minister so nahe­ sind! Die Unfenit­­a in der sich die Publizistik über die verhandelten Details befin­­det, hindert sie allerdings nicht, in möglichst breiten Artikeln das Ausgleichhthema zu behandeln und Ungarn haarscharf zu bemessen, daß es zwar ein formelles Recht habe, zu fordern, daß es jedoch die Pflicht Oesterreichs sei, ihm Alles zu verweigern. — Einige­­ Blätter haben zudem ein neues ungarisches Verbrechen entdeckt, nämlich den vom Kriegsminister geplanten Kasernenbau, den ihm die „Ungarn“ fouffliet haben, um Ungarn auf Kosten Oesterreichs mit Kasernen zu versehen und zugleich Geld in das­ Land zu brin­­­­gen. In Ungarn wird man von diesen wirthschaftlichen Aoeen der Kriegsverwaltung sicherlich so wenig erbaut sein, wie hier, wo­­ man sich mit allen Mitteln gegen eine solche neue Pelalkung des Staatsfädels sträuben wird.” — z Aus dem Privatbriefe „eines ungarischen Staatsmannes, vor dessen Ansehen und Größe sich jeder ehrliche Bürger des Landes ohne Unterschied der Partei (Roffuth) beugt“, theilt „Egyetertes“ die folgenden, auf die zwischen Oesterreich und Ungarn schlwei­benden wirthschaftlichen Fragen bezüglichen Stellen mit: „Bestatten Sie mir die Bemerkung, daß Sie das finanzielle Resultat des getrennten Zollgebietes b­e unteri­äßen, wenn Sie dasselbe blos mit 10-12 Millionen Einkommenzu machs_ berechnen. Bedenken Sie nur, daß bei einem gemeinsamen Zollgebiete, mögen nun die Zolltarife auf schußzöllnerischer oder aber freihänd­­ig Grundlage (melde legiere, nicht gerade die Zollfreiheit in­­volvirt) geregelt werden, wer ganze­r Handelsverlag mit Oesterreich absolut gar. fein Se liefert, ebensso wenig,­ wie etwa der Verkehr zwischen Belt und dem Neograder Komitat. Dies ist vom finanziellen Standpunkte (von anderen Rund fichten zu schweigen) die drüdendste Seite der Verschmelzung des Rollgebietes, ja drüdender als selbst die Ungeheuerlichkeit der Ber zehrungssteuer, und zugleich ein Uebel, dem abzuhelfen, bei Nufrechte ee des gemeinsamen Zollgebietes eine absolute Unmög­­lichkeit i­st ist wahr, bei dem Mangel an einer Zollkontrole läßt sich auch nicht genau bestimmen,­­wie viel der Verkehr beträgt. Dennoch gibt es einige Daten, w­elche zur­ Orientirung beitragen können. Solche sind Diejent In über den Eisenbahn- und Dampnsillage Verkehr. — Das Bild, das sie bieten, ist bei weitem nicht Templet, denn der Verkehr der Grenz­egenden ist nicht darin, aber es ist doch ein Bild. — 34 habe auf Grund dieser Daten, den Handelsverkehr mehr Ungarn und­ Oesterreich mit 500 Millionen Gulden ber­­egnet Wenn wir uns auch an meine geringere Berechnung halten, so­lt jedenfalls so viel gewiß, daß dieser Verkehr mehr beträgt, als der Handel mit dem gesammten Auslande. Und aus diesem Verkehr erwählt­ dem ungarischen Staats ídat gar sein Zollerträgniß, ja es kan­n auch bei der Gemeinsam­­keit des Zollgebietes demselben sein: Kreuzer daraus ermachten. Das t­­schredlich! Nun es ist mahr,daß die Zölle bezüglich einzelner Handels­­artikel jedenfalls difseuren mußten Es gäbe solche Export-,jaselbst­importartikel welche vom Zoll zu betreten waren,hingegen gabe es andere,welche um ein bedeutendes über den Durchschnittszoll zu zahlen hatte,selbst wenn mver,von dem­ Schutze der Industrie absehend (was aber unvernünftig wäre),vomteknstskalischen­ Ge­­sichtspunkte ausgehen Nehmert werden Durchschnitt nur wurde das Zollextxagniß wenigstens LöGetG­usPerzentan,so erzent wahrscheinlich, "30;bei 8 Perzent vielleicht 40) Millionen abmerfen. Und das műre ein reiner Gmlommen-Zumaldß: Sein was unser Vaterland als Antheil an den gemeinsamen Zöllen erhält, das würde es aus dem ausländischen Handel auch bei gesondertem Zoll­gebiete ga gates Ya, wahrscheinlich noch mehr, da tote dann vom­ Standpunkte seiner eigenen Interessen und nicht von dem der Di in seine Rolltarife regeln wü­rden. Also: „Servus Defizit!” Dieser Sperzentige Durchsemitt­en aber nicht blos fiskalischer Natur, it nicht einmal ein Schubzoll: Die Finanzen Englands sind doc, mie Sie wissen, gewiß nicht so elend bestellt, wie die unserigen, und nicht Häufig zerbricht es sich den Kopf darüber, was es mit einem Boll belegen , sondern mas es vom Zoll befreien könnte, und dennoch bilden jene 21 Millionen Pfund Sterling, welche die Eng­länder auf Grund des Freihandelsprinzips an Zoll einnehmen, um ein Geringes weniger als 4 Berzent ihres gesammten Handelsverkehrs (550 Millionen Pfund: Sterling).­­ Ebenso­­ ist­ es in (6227 Verkehr, 244 Millionen Zoll). Dagegen trägt der Zoll in Kolonial-Beu­gungen Englands , zum Beispiel in Kanada 8 we (448 Millionen Dollars Verkehr, 11.842.000 Dollars 300. In den Vereinigten Staaten hingegen beträgt das Zollerträgniß (hier­von auf Grundlage des Schubzolles), nahe an 20 P­erzent des Verkehrs­wert­es (1044 Millionen Dollars­ Verkehr, 206%, Millionen Dollars Zoll.) Ich glaube daher, daß ich nicht übermäßig ‚doch , wenn ich von einem operzentigen Durchschnitte spreche. Und: Dennoch : „Servus Defizit !” E s gibt fein anders Mittel zur Rettung aus den naneilig Nöthen. Dies. it das einzige. — Und b­ei Dieses nicht, nun fo­ tstVa en Bankerott.“ — Den ersten Gegenstand Be Birkanblühäeh in: der die T hätigkeit am 20. April aufnehmenden zweiten Reichstags-Session werden die Berichte der Schlußrechnungs-Kommission über die 1872er and 1873er Schlugrechnungen, ferner über das 30- und 54- Millionen-Ansehen bilden. Abgesehen von den auf die Verwendung der Kreditreste und auf die Virements-Ueberschreitungen bezüglichen Beichsabanträgen, dürfte bei dieser Gelegenheit auch noch eine andere wichtige Frage­­­ besprochen und endgültig ausgetragen­ werden. Is­­t dies die­ Frage, ob Die vom Staate in Silber garantirten Wür­fen, der vers&iedenen Eisenbahnen und der Ansehen fest in Go­l­d bezahlt werden sollen. Es ist dies, wie die jüngsten Vorfälle in Oesterreich bewessen, eine für den Staat‚- und allgemeinen‘ Kredit sehr wichtige Angelegenheit, "welche vom­­ ungarischen‘ Reichstage zwar Durch einen Beichluß... welcher auf Antrag des Abgeord­­­neten Wahrmann ‚bei der Bothrung des 1876er "Budgets angenom­­men wurde, für dieses­ Jahr. bereits; entschieden und die .Ein­­lösung der Coupons in Gold beschloisen,­­ aber. es‘. wird unstreitig , nothivendig , fein,­­ in Dieser . Dinsicht ».eine prinzipielle Entscheidung zu treffen, um omehr, als­ einige Mitglieder der Schlups­rehnungs-Kommission bei den diesbezüglichen Berathungen die Mei­­nung ausgesprochen haben , es sei der Staat im Sinne des Haven Wortlautes der Gefee und der Titrel nur zur Zahlung in Silber verpflichtet. . Dem gegenüber wurde, aber­, geltend ‚gemacht und­ von der Regierung ebenso wie von­ der Majurität des Schlußrechnungs­­und Finanzausschusses diese Ansicht auch acceptirt. Daß der Reichs­­tag seinerzeit die Silberzinsen in der Meinung und Vorauslegung votirte, daß der Silberfurs den damaligen Werthverhältnissen ent­­sprechend die mexikantile Geldbasis im internationalen Verkehr bilden werde. Nachdem aber heute unbestreitbar Gold die Werthbasis bildet und Silber Waare geworden ist, könne ed nur den Intentionen des Gesetes entsprechen, mein die in Silber garantieten: Coupons fest in Gold eingelöst werden. Ob der Neichstag deshalb ein fir allemal die Pte in Gold feststellen wird­, ist fraglich, jedenfalls wird aber eine legislatorische Entscheidung­­ getroffen werden mü­ssen, wenn der Staat dadurch auch ganz­ außerordentliche Mehrausgaben übernimmt. — Der Rechtsausschuk eröffnete heute im Beisein des Justizministers Berczel und des Staatssekretärs Csemegi die Verhandlung des Strafgelegentwurfes. Den Borsis führte Balthasar Horvat­ reich erschienen, auch viele Abgeordnete, die nur Auscchußmitglieder sind, fanden sich als Auditorium ein." Bor Allent tauchte die­ Frage der Situngsordnung auf, zu welcher Szilágyi den Antrag stellte, während der Ferien unwöchentlich 4 Situngen zu halten. Mar­­ion B £y beantragt, man möge von Fall zu Fal im Ausschhifse be­­schliegen, wann die nachte Situng­­ stattfinden werde. Telepsy endlich beantragt, mit Ausnahme des Sonntags,­ täglich eine Situng zu halten, Weiterer Antrag wird angenommen. Hierauf be­­ginnt Referent Bauler seinen Vortrag über den Entwurf, welcher mit der Empfehlung desselben zur Annahme schließt und mit Beifall aufgenommen wurde... Der van wird darauf ohne General die Mitglieder des Ausschusses waren zahl:« debatte zur Basis der Spezialdebatte angenommen, doch behält man sich vor, bei jedem Abschnitte eine Prinzipiendebatte zu halten. Den ausführlichen Bericht Laffen wir im Morgenblatte folgen. — Das Ministerium des Innern hat sämmtlichen Jurisdiktionen ein Gremplar des sanktionirten Gefäßes über Die Verwaltungs Ausschüffe zugefhhct, mit dem Bemerken, daß der Zeitpunkt, wann die Konstituirung dieser Ausschüffe erfolgen soll, später kundgegeben werden wird. Die Grläffe betreffs der Konsti­­tuirung dieser Ausschüsse werden seinerzeit an die Munizipien ge­­richtet werden. — Die in Wien lebenden Siebenbürger Sachen (die Namen sind nicht genannt) haben an Herrn Guido v. Baußnern eine in der „Deutschen Zeitung” veröffentlichte Dankadresse gerichtet ; dieselbe bewegt sich in dem bekannten „Schatten Fühler Denkungsart, wo Unsinm sich mit Wehmuth paart" und wir seinen Herrn v. Baußnern nur den Rath ,ertheilen, seine guten Freunde­­ zu er­­suchen, sie mögen es ‚genug sein lassen des grausamen Spieles, damit gemisse Dinge möglichst in Bergoffenheit gerathen. Wir haben kürzlich eine Rede des Herrn v. Baußnern aus dem Jahre 1871 rez produziert; es befindet sich noch ein zweites derar­­tiges Altenstül in unserem Bulte. Wünschen die Herren durchaus, daß wir es von dort hervorholen? !­sz Ueber die tirfischen Finanzpläne wird der „Pol. Korresp.” aus Konstantinopel geschrieben: In unseren Regierungstreffen hat das Auftreten des Direk­­tors des Wiener Bankvereins, des Herrn Schenk, ziemliche Bewe­­­gung­ hervorgerufen. Herr v. Schenk hat in den legten Tagen sei­­nen Finanzplanı dem Großwezir unterbreitet. Der wesentlichste Punkt der Sank­ung der türkischen Finanzen, die sie Here v. Schent ins Auge faßt, soll indem Vorschlage kulminiren, vor Bestimmung der zur Couponzahlung bestimmten Summe einen ‚bestimmten Be­trag für den Eisenbahnbau­ herzugeben. Ansonit it er gleichfalls, wie die anglo-französische Finanzlank­ungs-Deputation, für­ die Vereinheit­­lichung der Grantschuld, nur mit dem Unterschiede, daß er für die Neduzirung der Zinsen, anstatt des Kapitals ist und Garantien vor- Seine Vorschläge werden an dm lettern Punkte Scheitern, weil die Regierung, ab i nicht geneigt it, Garantien it. ge­währen. [d Wien, 2. April. Original: Korrefp) Eon vor einiger Zeit war íg i in­ der Lage ihnen mitzutheilen, daß vor defi­­nitiver Hintausgabe des neuen Feldgeschüb-Materials an die Truppe einige Probe-Batterien in jenen Garnisonen, in welchen fs größere Artillerie-Airtheilungen vereinigt finden, die Vorläufer bilden würden. Heute kann ich meine Mittheilung dahin ergänzen, daß in Budapest, Prag und Graz, nämlich dem 5., 1. und 6. eld­­artillerie-Regimente schon im vorigen Monate je eine Halb-Batterie zu 4 Geschügen und einem Munitionswagen neuester Konstruktion übergeben wurde. Die Kommanden der betreffenden Artillerie-Re­­gimenter haben mit den neuen Geichüsen Uebungen und Fahrver­­suche vorzunehmen und bis 12. 9. M. über ihre bei diesen Lebungen gemachten Wahrnehmungen dem Kriegsministerium Bericht zu er­­statten. Mit­ Beginn des nächsten Monats mird sodann auf dem Steinfelde nächst Feh­rdorf ein, mehrere, Wochen dauernder, Schie­­fers etablirt, in­ welchen jedes Regiment, einen Hauptmann und zwei Subaltern-Offiziere zu kommandiren hat, so daß der Kurs im Gan­­zen von 39 Offizieren besucht wird. Zived desselben ist, diese Herren mit dem neuen Material und dessen Bedienung vollkommen vertraut zu machen und sie in den Stand zu fegen, bei ihren Negim­entern ge­­legentlich deren Betheilung mit den neuen Kanonen als Snfteuftoren zu fungiren. Besondere Schwierigkeiten stehen den" Lesteren wohl­­ nicht bevor, ‘denn’ die, Behandlung der­ neuen ‚Kanonen ist sogar eine "tel einfachere und leichtere, als jene des­ alten Materials. Was die Fabrikation der Stahlbronce-Rohre selbst betrifft, so nimmt diese " seit Vollendung der Adaptirui­g3-Arbeiten in der Zeugsfabrik des Arsenals einen derartigen Verlauf, daß, die Annahme wohl gerecht­­fertigt ist, bí zum­ Beginne des Jahres 1878 die sämmtlichen drei­­zehn Regimenter mit den neuen Rohren betheilt zu sehen. Gegen­­ 900 Zivilarbeiter haben in den festen Wochen im ‚Arsenale Beschäf­­tigung‘ gefunden. Die Kriegsverwaltung möchte ‚übrigens, wie­ ihnen bekannt it, auch in anderer Weise für die Beschäftigung müßiger Hände vor­­sorgen , nämlich bein Bane der projektirten Kaffernen. Es läßt sich zur Stunde wohl nicht bestimmen, ob auch der Minister­­‚xath dieser Spee­ Sr. Erzellenz die gleiche ablehnende Haltung ent­­gegenbringen werde, wie ein Theil der Presse. Auf Opposition wird sich aber Baron Koller immerhin gefaßt machen müssen. Er wird jedoch in der Lage sein, auf die Thatsache zu verweisen, daß — namentlich in­ Ungarn — die Bequartierungs-Kalamitäten durch die jüngste Heberihmenmung inmense gesteigert wurden. » Viele Kavallerie-Abtheilungen mußten ihre Stationen gänzlich räumen und belasten fest mit Mann und Pferd und Magazinen­ andere Ort­­schaften, die ohnehin schon mit Bequartierungen überlegt waren. Die Reibungen zwischen den Ortsbehörden und Stat­ions-Kommanden steigern sich dadurch in äußerst unangenehmer Weise und doch trifft weder die Einen noch die Andern ein Vorwurf ; er ringt eben — möchten wir beinahe jagen — ein Leder um’ Dasein. Eine Nemedur dieser unleidlichen Zustände käme der Bevölkerung min­­destens ebenso zugute, wie der Disziplin und Ausbildung der Truppe und der Schonung bes­teht oft sehr übel verwahrten äxart­­ischen Gutes. Die­dee der Nothstands-Kafernbauten verdiente daher vielleicht doch eine sehr reifliche Ueberlegung, bevor man sie Das Eine üt sicher: so mohlfeil wie jebt, wird das Aerar in anderen Zeiten nicht bauen können. “abandonnitt. ‚langt. Ein Brief Franz Deák­s. „Befti Naple“ veröffentlicht in der­ Sonntagsnummer folgern­­den Brief Deal’s an seinen Schwager a Tarangi­­­e­rt, 30. Dezember 1860. "Lieber Schwager ! Deinen herzlichen Brief habe ich vor einigen Tagen erhalten. Du unwünschest mir glücliche Feiertage und ich wünsche Dir ein glüc­­liches a Naht, Frieden, Glück und dem Baterlande ein besser­res Gescht. Wie sehr Du die­­ gegenw­ärtige Lage des D Vaterlandes nicht fennst, beweist die, fette Zeile Deines Briefes, in welcher Du sagst, „daß in meiner Hand der Zustand. des­ Landes liege.“ : Glaube­ mir,­ ein Mensch, wer immer es sei,­ fann, nur sehr wenig für die­ Wendung der Dinge zum Beflern thun und, beson­­ders unter den gegenwärtigen Verhältnissen kam jede Arbeit, jedes Streben, s an einem­ Zufalle, an einem ak­kuhirenden, manchmal leeren Gerüchte,an einer leicht sini­itzeitundenen und verbreiteten Lage scheitern Die femnste Absicht ist zu schwach, um die hochgesteigerte DE­ zu besänftigen oder zum Biere zu führen. Alles hängt vom blinden Zufalle ab, weil a enthalben Mibtrauen herrscht und wen nicht ein Anderer täuscht, der täuscht sich selber. Unsere Lage könne je weder mir so) unsere Gegner bestimm­t und eingehend rennen, deshalb kann Niemand auch nur annähe­­rungsweise vorhersagen, was im nächsten Augenblick eintreten kann. Und gerade deshalb müssen wir in allen Dingen mit der größten Behutsamkeit vorgehen, damit wir uns einst seinen Vorwurf über Leichtsinn, Unüberlegtheit machen können; — und das it nach so vielen Leiden, inmitten so großer. Geheiztheit eine SipHEVorDRALLE · schwere Sache ; BE.­­ Stbft Denjenigen, weßhhe üt gelte einer ehren Jade nach meiner Ansicht fragen, kann ich nur Vorsicht und Ueberlegtheit wathen und wage es auszusprechen , daß man unsere Ungelegenheiten nicht mit dem alten Maße mellen­ann, sondern daß mit sorgsamer Vorsicht gepaarte F­ätigkeit jetzt nothwendiger ist deiin je Auch Du wi­sst in Deinem Buesee d­ie Frage aus,und zwar­ d über den Zustand dest Dettardh glaube,dasz Ung ari und das Zalaer Komitat bestimmt die,,Murakoz««zurück erhalten werden Wir haben Hoffnung,daß die Revitorpoliting noch vor dem Reichss­tage erfolgen­ wird,dochi­enn—ich weß nicht aus welches Ruck­« steht für die Kroaten­­ die Macht die Entscheidung auch bis zu i­ ‚Allem nothwendig, daß es erillire­ Reichstage verschieben sollte,so wird es dafür gem­­ß geschehen.. Die Frage ist demnach,­ was das Jalaer Komitat,in diesem Falle thun sol? Damit das Komitat etwas thun könne, it vor Snsolange aber das Komitat, nicht as:­üt, — eriftict es nicht, kann­ es nicht Sprechen, kann es nicht handeln. Zu sagen, daß weil man einen Theil des Zalaer Komitats unrechtmäßig.. weggenommen und nicht zurü­cgeben will, sich das Komitat nicht organisire, das halte ich praftlich nicht für richtig. Wenn jiemand irgend einen Theil Deines Gutes gewaltsam meg- Sufolange als Dein Gegner das olfupirte Gut nicht zurückgibt, wirft Du an den übrigen­ Theil Deines Resisthums nicht instruiren. Dadurch, würdest Du, ja nicht Deinen Gegner trafen, fordern Dir nur selber Schaden. Welche Gerechtigkeit, Billigkeit Liegt darin, daß weil man von Zala 15 Duadrat-Meilen und 60.000 Einwohner unwiderrechtlich unweggenommen, es auch den übrigen 85 Duadrat-Meilen bewohnen­­den 200.000 Einwohnern nicht. erlaubt sein sol, sich konstitutionell zu organisiren, daß sie weiter unter deutichem System bieiben, oder der Anarchie ausgeföst seine. Glaubt ihr, daß ihr der­ciesen Schritt den Banus erschreckt oder den gerischen zur Rückgabe der Musakowingt Glaubet mir der Umstand daß ihr das Komitat nicht organisixt, wäre nicht genügend, sei es die Kroaten, sei es den Serb­cher zu einer andern Polität­ zu bewegen, wenn dies andere K­ab­en nicht bewirken könnten. Wahrlich es it nicht gut mit der Eventualität der Anarchie zu spielen, denn sie wächst den Menschen gar bald über den Kopf. Auch der Reichstag steht vor der Thüre. Wenn Zala nicht organisirt sein wird, dann fangt es seinen Ka­fiden, und wird das einzige Mittel, von welchen die Saiion noch etwas erhofft, ich meine den Reichstag, nicht zur Erreichung des Zieles ber nüten, sondern warten, bis die Abgeordneten der­­ übrigen Komitate ihm das wiedererwerben, wofür es selbst nichts gethan, als zuhause er juigl03­ gemurrt und gewartet hat, statt als Behörde zu sprechen und zu­ handeln, aus­­ der Komitats-Kongregation durch eine präsentation, auf bent eat: duch Neden: 99. meih, vak Einige gewisse, Formen ne und kann: Ohne Vinvaköz ist das Galaer Komitat nicht vollständig, Tann es si nicht organisireit, d. h. es kann als Yurisdiktion nicht ernjtiren, nicht fungiren, nicht leben. "ALs die Türken einen’ Theil des Komi­­tats besaßen, lebte, mirtte die Bevölkerung des andern Theiles, oder war, wenigstens bestrebt, dort mo sie in ‚ihrer Wirksamkeit nicht gehindert war, ihre Pflicht zu erfüllen. Oder macht etwa der Umstand, daß nicht die Türken, sondern die Kroaten einen Theil des K­omitats gewaltsam zurückhalten, das konstitutionelle Leben der übrigen Theile,eher unmöglich ? Was­ würden wir sagen, wenn die Exoatischen Komitate,­­ von denen man­ vor so langer Zeit die Militärgrenze losgelöst hat, oder die Seiter, unter­ denen früher ebenfalls Grenz­wächter waren, ge­­sagt hätten, daß sie, so lange sie die Grenzgebiete nicht zurückerhal­­ten, nicht einfü­ren wollen, nichts organisiren wollen, es­ mögen die Deutschen, immerhin auch über sie nach Willkür regieren ,würden ihnen diesen verfehlten Wir Troß gewiß als eine Sünde zur Last gelegt haben. “Ihr möget aber erzeugt sein, daß die 200.000 Ein­­wohner von Zala allerdings den Wiederanschluß der Muratez eifrig und umerschütterlich wollen, gewiß aber wollen sie­ nicht, daß sie des­­halb, weil wer, Wiederanschluß noch nicht erfolgt, ist, noch länger in deutscher Manier KERTER oder­ gar in die Anarchie getrieben werden. Mit der Nichtorganisation handelt er nicht im­nteresse des Volkes. Wenn Jemand durch Trot ein Ziel erreichen will und sagt: Bis du mir nicht zurückgibst, was du mir miderrechtlich genommen, thue ich nicht, was Du münstest — das verstehe ich. Daß aber jemand sage: Go lange Du mir nit zurückgibst, was mein war und­ mir gebührt, Kü­mmere ich mich auch um Dasjenige nicht, was ig­ habe, mag es der Teufel holen — das Tan­r ich in einer so ernsten Sache nicht billigen. Hätte das Land­ alle kleinen Formalitäten genau abgewogen, so wäre auch das Komitat nicht konstituirt. Allein der größere Theil des Landes war der Meinung, man kann wohl das Diplom nicht als Rechtsgrundlage annehmen, aber man muß­ Terrain gewinnen, wo es möglich ist und von den eingenommenen Positionen aus fort­­schreitenich das Ganze zurückzugewinnen sich bestieben­ In diesem­ Punkte, glaube ich, hat das Land torrett gehandelt. ch weiß, daß die Organisation Balas ohne Muralez mit einigen Schwierigkeiten ‚nimmt und nicht zurückgeben wollte, würdest Du sagen : . EIERN - —­­Re —­­. aa ie ." —« ,« «­­« --«" "«" A § SERIE MSAT KAT in Armen aus dem Srangöfiigen von Viktor Cherbuliez. Zweiter Theil. (19. Fortlegung.) Sobald der Smwifchenart begonnen, hatte Gräfin d’ Oiolles die Sünde voll zu ihm­ mit all den Uebereifigen, welche sie in ihrer oge begrüßen kamen. Voll Ungeduld wartete Maurice auf ihre Entfernung., Endlich kam auch an ihn die Reihe, einzutreten. ‚Er ıtte seine Selbstbeherrschung wiedererlangt, egung, die ihn übermannt, in sein innerstes Herz zurückgedrängt, hatte seine Züge zu beherrschen gewußt. Bei seinem­ Erscheinen die Gräfin: „Ein Gespenst!” Dann reichte sie ihm die Hand: „Sind Sie es wirklich ? in & und Bein? 36 glaubte, ‚Sie vorhin ! im Dr­eiter zu be­­hier stelle ich Ihnen v­­ollis wendend, Tate sie: „Meine Liebe, nne auf Uhmwegen, befindliche Tugend vor.“ „Ach, Vicomte,“ bemerkte die Marquise. , Es ist eine fchlimme um einen ersten Fehltritt. Wolle Gott, daß Sie nicht ohne die Kniß, Ihres Hofmeisters hier sind !" „Ich handle ordnungsgemäß,“ gab Maurice zurück; „ich­­ habe einen Urlaub bis Mitternacht in der Tasche und werde das Stück bis zu Ende hören. Die Kinder wissen gern, wie die Ge­­reihten endigen.” — Mum, ich möchte wissen, wie diese hier anfängt,“ meinte die Aquife. „Das ist ein Wirrwart, in dem ich mich nicht zurecht­­en­ kann, Bicomte, 10 bitte íden, was singt der Mensch im en ‚Alte ?“ . Maurice war in größter Verlegenheit; er hatte von diesem ften Akte eine höchst ver­worrene Vorstellung und hätte selber ger Aufklärungen darüber bedurft. Er suchte sich mit Unver­­mtheit durchzuhelfen, stürzte sich in Erklärungen, welche noch viel­er waren als das, was er verständlich machen wollte und ver­­elte das neue Stüc und die Hochzeit der Jeanette­­ auf’s üblichste miteinander. Die Marquise brach in Sachen aus, abe welchem Rente man hoch behau­ptet," rief sie, „daß­ das Studium für Rechte das beste Mittel it, den ARAMER zu Harem Denken zu führen. „Man darf dem armen ungew­­irt zürnen,” sagte. Madame­­ Arolles: „Der Tausend! wenn man zum erstenmale im Theater ist, die Neuheit ed Schauspiels, die Aufregung, die Toiletten, der Lichterglan. — „Das ist es nicht, auf Gewissen, 4 verfeßte Maurice: „Und was denn ?" , wenn ich auf das Stück nicht, sonderlich ‚geachtet habe," antwortete er, seine Schwägerin mit den Augen firrrend, „0 ist die Herzogin v. Lestrigny Schuld daran. Sie trägt eine purpurrothe Rose, und um dieser Note willen bin ich zerstreut.“ „Bitte sehr," rief die Gräfin munter, „wenn Sie Rosen lieben, so besigen,wir auch welde, wir. Da , diese hier steht der der Herzogin nicht nach, und zum Lohne für den guten Einfall, Ihre­r Klausur zu breen, will ich Sie damit Schmüden.“ Mit diesen Worten nahm sie die Rofe von ihrer Brust und bot sie dem P­icomte, der sie­ schweigend betrachtete und dann in sein Knopflod ftedte. « .In diesem Augenblick betrat Herr v.Niollis die Loge,«grüßte Maurice und nahm­ hinter Madame d’Arolles Platz.Sie drehte den Fächer zwischen den­ Fingern,welchen sie­ den­ ganzen Abend hin­­durch nicht entfaltet hatte.Der Marquis neigte sich vertraulich zu ihr und fragte,,Welchen von Ihren zweihundert Fächern haben Sie heute Abend mitgebracht?"Und er machte eine Bewegung, um ihr denselben aus der Hand zu nehmen. Sie legte ihn auf ihre Kniee­ gemacht,” sagte sie; „rühren Sie ihn nit an; Sie würden ihn vollends verderben.” Der Dirigent flog eben dreimal mit dem Taktftod auf sein PBult. Maurice wollte sich seiner Schwägerin empfehlen, aber diese hielt ihn zurück: „Wir lassen Sie so leicht nicht los,“ meinte sie; „dafür sind Sie zu seh­en. Sie nehmen den Pla­n des Bruders ein, und ich glaube kaum, daß er kommen wird, Ihnen denselben streitig zu machen. Er speiste heut. Abends in Bersailles. “ Der Bicomte­ hörte Dem zweiten Affe nicht aufmerksamer wie dem ersten zu. Seine Aufregung wurde’ noch durch, die Anmesen­­“Beit bei: bill Niellis vergrößert, meldte ihm u auf in Nerven und ‚die heftige Be- . PART, habe einen Nik hinein­­­ging. Der Marquis that, als interessire er sich für das Stüc; im ‚ Exnfte beschäftigte er sich nur mit den Schultern, dem goldig schim­­mernden Naden und dem ledigen Haar der Gräfin. Er heftete Blide auf sie, deren Kühnheit Maurice empörten, bis er einen Schatten melancholischen Verdrusfes darin zu entdecken glaubte; das Verlangen, sagt man, ist ein ermachender Schmerz. Mitten im Alte beugte sich Herr v. Niollis auf’3 neue zu der Gräfin und sagte ihr: „Ich gehe eine halbe Stunde auf den Ball der spanischen Gesandtschaft und werde­­ zurückkommen, um Sie in den Magen zu geleiten.” „Beunruhigen Sie sich nicht über uns“, „Maurice übernimmt­ die hau Ihre Frau.” Die Entfernung des Herrn v. Niollis Heß den Bicomte ein wenig aufathmen; er beschäftigte sich nun um so eifriger, mit dem Näthfel, das er sich zw ergründen "geschmoren. »Er verschlang die Rose in feinem Knopfloche förmlich mit den Augen ; die Blume sah ihn auch an, sie zeugte ihm, sie fdien zu flüstern: „Du foh­st­­. Stemplaren herausgegebene Kupferstiche, mein Geheimniß nimmer errathen.” In jenen drei Billets“, dachte er. „Kommen Stellen vor, die nur ihren ganzen Sinn haben, wenn sie von ihrer Hand geschrieben wurden; un­ter Anderm: „Manchmal entscheidet ein zufälliges Zusammen­­treffen die Geschide unseres Lebens und, oft wird die bekämpfte Laune zur Leidenschaft.” "Sie ist es, sie muß es sein. Die Ermah­­nung des großen Glückes, das schauern macht, ist eine­ augenscein­­ige Anspielung auf den Schreden, welchen ich einmal Nachts in der Galerie einer Klosterruine empfand. Kein Zweifel mehr, sie ist es." Nun er seiner Sage sicher­ war, d­ochflog seinen Körper ein heimliches Beben. Indessen fehten Gabrielle ganz in das Stück ver­­tieft zu sein; sie hatte sein einzigesmal den Kopf gewendet, um sich zu vergemitteln, ob er noch anmefend sei. Er begann wieder zu zweifeln und konnte sich kaum enthalten, ihr den Fächer zu entreiben und sein Schicksal daraus zu lesen ; aber die Hand, die diesen Fächer hielt, hielt ihn mit festem Griffe, und diese Hand war nur von jenen, die man­­ mit Gewalt öffnen kann, man hätte sie eher zer­­brochen. Der Vorhang fiel, ohne daß Maurice es bemerkte.. Gräfin ’Arole wandte sich zu ihm, „Was denken Sie davon ?“ fragte sie. |. war ihre Antwort, für mich und ich die für „Das Stück scheint mir hübsch zu sein; die Situationen sind hart und die Musik melodienreich.” „Ah ja,“ antwortete er in eigen Tone, „diese Oper it ebenso mittelmäßig wie viele andere, Bodytuabende Slosteln, die Gas vorstellen sollen.“ Es fehlt ihnen an Enthusiasmus Dennoch befindet sich Jemand hierbeiJlns nhin­ recht gibt'« »Und das ware9« „Eine Frau, welche I eben aus vollem Halfe lachen us in die Hände Hau­chen sah — Sie künnen Sie von hier aus sehen, es st­ehe österreichisch-ungarische Baronin.” »Seitdem­ Sie das Vergnügen hatten,mit ihr aus dem­ Eise zu pirouettiren.Bilden Sie sich etwa ein,daß wir nichts von­ Ihren Helden thaten wissen.—von ganzem Her­zen­ wünsche ich Ihnen zu­ ‚Ihrer neuen Größerung lüd. Nur muß ich Ihnen in voraus sagen, den andern voraus.” „Sie gehen, abe um mit meinen Stusionen,“ sagte der Bicomte. Frau v. Niellis ER ihre stechenden Mugen auf die Baronin Mardorf gerichtet : „Sie haben Recht, meine Theure,” sagte sie fest, „das ist ein armnes’Geschöpf, dem es gelingt, ss exzentrisch zu zeigen, ohne originell zu sein. Dies Genre von Baroninen ist sehr bekannt. Sie werden mit einem Dußend Flaschen Champagner im Kopfe geboren, wenn der lette­ntropfen losgeb­allt ist, so werden sie nie Hausfrauen und langweilig wie der Regen. „Ab, beien Sie lieber dorthin,“ rief Madame ’Arolles ; „einen Poeten wie Sie, Maurice, muß jener Blondtopf da­rinten gefallen. Sie ist ungemöhnlich ; sie wäre ein hübsches Modell für Chaplin — Sehen Sie sie, dort in einem a _ Su spät; sie ist Schon vor ihm wunden.“ »Sie ist wirklich recht hübsch,«versetzte er aus gut­­tik. Er war in jenem Gemüthszustande, wo man auf der Welt nichts steht, als er Schatten seines eigenen Kummers. i Fortsetzung solth „Seit wann gehört sie mir?“ daß es Frauen ihrer Art zu­m Bu­­s Du­tzenden gibt,es sind in zehntau­send und dieser hat nichts vor

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