Pester Lloyd, Juni 1876 (Jahrgang 23, nr. 126-149)

1876-06-03 / nr. 128

­ . . «d. .. g " . Ru ..­­LftetktFFEegonnen. .eIetT1chåkVoIkgv-er­­,. «­"sammlung»,«gewissermaße"nvorden"Au«gen«»der Welt,Ist der großherrliche­­ Hat­ verkündet worden,­d­ er«die Türkei den konstitutionellen Staaten Europas einzufügen und ihre Be­­völkerung an den Segnungen des Verfassungslebens b­ey­­­nehmen zu lassen bestimmt ist Allerdings hat diese Mknisp «festation des neuen Sultans noch nicht den Charakter eines eigentlichen Freiheitsbriefes.Sie enthält mehr die allge­­­meinen­ Verheißungen einer konstitutionellen Verfassung, als die Grundzüge derselben.Ein eigentliches Bild von der staatsrechtlichen Gestaltung,wer das Reich entgegen­­geführt werden soll,läßt sich demnach nicht feststellen. Aber die großen Prinzipien derselben sind in einer Weise berührt,welche wenigstens über die Intentionen keinem Zweifel Raum läß.Mit einer fast erschreckenden Freimjü­hig­­keit,bespricht der Hert die tiefe Zerrüttung aller Verhältnisse des silrkischen­ Reiches,seine finanzielle Schwäche,die Uebel­­stände,die großen Mißbräuche der bisherigen­Berwaltung. Niemals ist die Nothwendigkeit durchgreifender Reformen und einer totalen Erneuerung des gesammten Staatslebens mit grelleren Farben geschildert worden­,als in dieser denk­­würdigen Manifestation.Dem Volke gegenüber ist sie m­ehr als eine Entschuldigung,sie ist eine Rechtfertigung der ON, die dem Sultan Abdul Aziz das Schwert des Khalifats entriffen, um es in die Hände des legitimen Thronerben zu legen. Wenn jemals eine an­ sich verwerfliche That aus den Not­wendigkeiten und aus den unabmesslichen Erfordernissen der Lage, aus den wirklichen Bedingungen der Staatsrettung Heraus, einer moralischen Sand­ung entgegengeführt zu werden vermochte, so bietet die Geschichte dieser Revolution dafür ein Beispiel. Mlerdings wird andererseits nicht in Abrede gestellt werden können, daß man in der Ankü­ndigung einer neuen freiheitlichen Verk­ehr weit gegangen ist und bag die Allgemeinheit der betreffenden Zusicherungen nur zu jeher geeignet it, den überschwänglichen Erwartungen der öffentlichen Meinung gemisse, wie es scheint seineswegs ganz überflüssige, Schranken aufzuerlegen. T­roß aller Sympathien, die man der Bewegung entgegenbringen mag, welche fest die Geister in K­onstantinopel ergriffen Hat, wird man den­­ stark doktrinären Charakter dieser Bewegung nicht über­­sehen können. Die maßgebenden türkischen Staatsmänner erscheinen von einer Experimenti­luft ergriffen, mit wel­­cr die voraussichtlichen Erfolge schwerlich gleichen Schritt halten werden. Der Hat enthält die Ankü­ndigung einer Berfaffung auf breitester freiheitlicher Basis. Bosfsvertretung und Budgetbewilligung,­­ Selfgovern­­ment und Negierungs- Kontrole ,­­ alle Schlagwotte des konstitutionellen Systems sind in verschwenderischer File ausgeschüttet. Das Prinzip der Gleichberechtigung der Nationalitäten und Religions-Bekenntnisse wird mit einem Gleichmuthe proklamirt, als tastete es nicht an die unter­sten Grundlagen des türkischen Staatswesens, als stellte es nicht seine bisherige Wehrverfassung in Frage, als hätte seine V­erwirklichung nicht sozial-politisch noch weit größere Schwierigkeiten zu überwinden, als staatsregtlich). Bei aller­­ Buversichtlichkeit der Sprache des Hats wird sich­ Niem­and der fleptischen Kritik erwehren können. Die konstitutiviterte Formel, die man in Konstantinopel für die Regeneration des Staates gefunden zu­ haben glaubt,­­­ann über N» 18 Dei . Mangel der nöthigsten Vorbedingungen für die Einführung des neuen Systems schwerlich täuschen. Die Reihe der Pro­­­­bleme des türkischen Staatswesens erscheint jedenfalls nicht vermindert und im Ganzen wird sich nicht viel mehr sagen lassen, als daß diese Probleme auf ein anderes Gebiet gerückt wurden. Unter solchen Verhäftnissen find­eg in der That nur zmwer Versprechungen des Hat, Die man­ als ernste und positive Thatsachen zu­ betrachten hat: der Verzicht "Des Sultans auf einen großen Theil der Zivilliste und die ‚Ankündigung einer genauen und von den Prinzipien der Sparsandeit erfüllten Kontrole der finanziellen­ Gebahrung. Die persönliche Entschließung Mturady V. kann selbstver­­ständlich auf die öffentliche Meinung nur auf das günstigste einwirken. Keine der überaus traurigen Erscheinungen des türkischen Staatslebens hat vernichtendere Konsequenzen " für das Ansehen Abdul Aziz’ nach juh gezogen und mehr . Dazu beigetragen, die Katastrophe heraufzubeschwören, in welcher seine Herrschaft zusammengebrochen ist, als Die gemeine Habgier Dieses Fürsten, der inmitten der tiefsten Bedrängnisse des Staates Peiitionen in seinen Privatk­labe aufhäufte. Und nichts vermag andererseits die Popularität­­ des neuen Herrschers mehr zu kräftigen, als eine Uneigen­­mäßigkeit, die dadurch Die Berson des Sultans von der Gage des Staates trennt und die erste Bresche in die Ideen der orientalischen Despotie, in die Ideen der schran­­kenlosen Eigenberechtigung des Monarchen und der voll­ständigen Rechtlosigkeit seiner Untert­anen legt. Auf der Gedanke der möglichhst beschleunigten Ein­führung einer umfassenden und sich auf alle Gebiete er­­strebenden Kontrole der Staatsverwaltung, insbesondere der finanziellen Gebahrung bewegt sich auf weniger ab­­straktem Boden, als die übrigen Verheigungen der Prokla­­­­mation des Sultans. Was in der ganzen Welt möglich geworden ist, der lebendige Antheil des Bolfeg am Staats­­"— leben, seine Einflußnahme auf die öffentlichen Angelegen­­heiten, auf die Vertheidigung und Pflege seiner wichtigsten In­­­teressen, wird auch in der Türkei nicht unmöglich sein. Als allerdings wird man sich vor der gedankenlosen Mach­­ahmung europäischer Minster, vor der einfachen­ Adoption ausländischer Dupendeharten zu leiten haben. Die Besorg­­ni­st, wie gejagt, nicht ausgeschlossen, daß sich die Vor­stellungen der­ maßgebenden Streife in S Konstantinopel in dieser Richtung bewegen. Schon die Fassung des Hats selbst erinnert nicht ganz unbedenklich an die liberalen Ver­­fassungs-Mißgeburten, mit denen Länder von der Bildungss­­tufe und dem politischen Rufe Griechenlands und Rumäniens im unseren Tagen beglüct worden sind. So wird man allerdings der Inaugurirung der neuen konstitutionellen era im türkischen Reiche wohl man mit allzu großem Vertrauen entgegensehen dürfen. Nichtsdesto­­weniger feinen uns die Anstrengungen der türkischen Staatsmänner alle nur denkbare Unterstügung zu verdienen. . Während des ganzen Verlaufes der jüngsten orientalischen Krisen hat Europa wiederholt und in fast feierlichen Formen das­ Interesse anerkannt, welches es an dem Bestande und der Sicherung des türkischen Reiches hat. Andererseits hat fi nigt minder einmüthig und zwingend die Ueberzeugung Bahn gebrochen, dak die Möglichkeit der Aufrechterhaltung­eg Status quo mit den bisherigen Grundlagen der Negie­­rung­ und Verwaltung der Türkei nicht zu vereinbaren sei. Man mochte über Umfang und Art der einzuführenden Mer­formen verschiedener Meinung sein, aber die Unab­weislich­­keit und Dringlichkeit der Reform selbst wurde von seiner Seite bestritten, selbst nicht von Seite Englands. Alles, was man münschen kann, ist also, daß die Pforte Zeit gewinne, die Reorganisation des Neid­es anzubahnen und zu voll­enden und hak sie sich dabei nicht von Liberalisirendem and den Beifall des Auslandes anstrebendem Ueber­­eifer , sondern von den wirklichen Bedü­rfnissen des Volkes und von einer weiten Berücsichtigung der gesichtlichen und dem Bollssinne entsprechenden Bedingungen des Staates leiten lasse. Leider sind in ersterer Beziehung die Aussichten nicht minder getrübt, als in septerer. Immer dü­sterer gestalten sich die Verhältnisse in Serbien, immer ung­weifelhafter wird dort der Erfolg der Kriegspartei. Allem Anspeine nach ist die not­dürf­ige Erhaltung des äußern Friedens nur mehr nach Tagen zu zählen ,s­o werf es gefährden müßte. Unter dem Ge der Waffen sch­weigen­ die Gefege und sch­weigen vollends so radikale Entwürfe zur Umgestaltung des Staates. Schwer­­lich wird man sich also für's Erste allzu ernsthaft mit den legieren zu beschäftigen haben. Wie jegt die Dinge liegen, ist es mehr als­ wahrscheinlich, daß sich die t­rktische Regierung Schon in allernächster Zeit, mit ganz An­derem zu beschäftigen h­aben wird, als mit der Abfassung von Berfafsungs-Entwürfen und liberalen Manifesten an die Bevölkerung „jeder Nationalität und jeden Religions-Bekenntnisses“. Budapest, 2. Juni, In dem Maße, als die Nachrichten über die Einzel­­heiten der legten Vorgänge in Konstantinopel sich mehren, nimmt auch das Interesse an diesem merkwürdigen Drama zu. Aus sicherer Quelle erfahren wir nun, daß außer dem bekannten Triumvirat (Meidhat, Khakil und Hussein Avni) der eben jüngst aus der evolution hervorgegangene Scheich-ul-Islam, Chairullah Efendi, an dem Ereignisse einen großen, ja sehr bedeutenden Antheil hat. Chairullah Efendi ist nämlich­ jener Molla, der den abgelegten Sultan Abdul Aziz in der Eigenschaft eines zweiten Hof-Kaplans auf der Reise in Europa begleitet hatte. Er besuchte mit dem Sultan Baris, Wien und London, zeigte überall ein reges Synteresse für unsere sozialen und politischen Institutionen und war zufolge seiner geistigen Begabung einer der wenigen Zarlen, die auf der Neise durch das „Staatenland" Manches pro­­fitirt, Manches gelernt haben. Chairullah Efendi lernte viel mehr als seine übrigen Kollegen und gewiß viel mehr als sein fü­rstlicher Gebieter, dem er nun die Frucht jener abendländischen Erfahrungen zum Besten gab. Ecclesia praecedat ist bekanntermaßen ein im Islam noch viel mäch­­tigeres Prinzip als im pristlichen Europa und die west­­lichen Zeiter des Umsturzes hätten bei all ihrer Energie, Einsicht und Kühnheit nichts vermocht, wenn eben dieser Molla nit an ihrer Seite gestanden und sie auf's kräftigste unterfragt hätte. Dieser revolutionäre Scheich-ul- Slam, ein Mann von ungefähr 35 Jahren, war es, der, ohne gerufen zu werden, in Gesellschaft mehrerer hoher geistlicher und ziviler Wirdenträger zum Sultan sich ber­gab (eine unerhörte Kühnheit, wenn man in Erwägung zieht, mit welcher Furcht und welchen Bangen Alles vor dem Sultan steht), und ohne befragt zu werden, über Die missiche Lage des Staates zu refeh­ren anfing, ja — und dies i­ das Unerhörteste — den Sultan für all die Uebel verantwortlich machte, ihm in barischen Worten er­­flärend, es könne forthin nicht in dieser Weise fortgehen, und er müsse sich vom Throne entfernen. Hätte Sultan Abdul Aziz nur den geringsten Muth besessen, oder Hätte er mir auf das Heinste Zutrauen in die Treue und Ergebenheit seiner nächsten Umgebung ge­­habt, so hätte er mit einem einzigen Handschlag” (so ruft der Sultan seine Dienerschaft) die ganze Szene verändern können, und anstatt daß er abgefegt würde, hätten die un­gerufenen Würdenträger für Den geplanten Coup d’etat ihr Leben eingebüßt. Daß dieses nicht geschah, beweist am besten, wie hilft und reitwigstos der Sultan dastand, wie verlassen er im Augenblicke der Gefahr war. Daß dies eine ganz natürliche Folge seiner eigenen wahnsinnigen Birkjigpaft und seiner thörichten Zarnen sei, braucht kaum gesagt zu werden. Von den Tausenden seiner P­alastdiener war ihn n­iemand zugethan, denn Niemand war seiner Gunst, wenn an nur auf die Dauer einiger Tage, sicher, und anstatt ihn zu schagen, ist es Höchst wahrscheinlich, das Biele im Dienste der V­ershhwörer gestanden. Das wird nun mit dem a­bgefegten Sultan geschehen? Das ist eine Frage, die den europäischen 2eser beschäftigt, und wie bis­het in der ver­­schiedensten Weise beantwortet wurde. Man fdidt Abdul Aziz bald in die Heimath seines diplomatischen Freundes, das heißt nach Naßland, bald wieder ins Eril nach Bagdad, während einige ihm, sehon im Jenseits missen wollen, oder ihn ewigen Hausarrest im alten Serail pro­­tegeien. E83 mochte vielleicht einen Wegment auch daran gedacht worden sein, dat der entthronte Osmanide vor ein aus hohen Geistlichen beftschendes Tribunal gestellt und verurtheilt werden wird, denn allerdings könnte ihm nach mohamedanischen Gefäße Der Prozeß eines Chajini din­u dewlet (Berruther an: Glauben und Gleich) gemacht werden. Der Prophet Hat ,er wiederholt gesagt, saß die Der chalife ein­ Ver­­geben zu Schulden kommen, so sollen die Angesehenen meines Bolfes sig versammeln ihn zur Redenshaft zie­hen und nöthigenfalls bestrafen." Die­ses Gejeg it bei den Firsten der Islams Welt mehrmals applizirt worden, und selbst ein Ahn Abdul Aziz, D8­­man II, wurde abgefegt und in Folge eines Yetwa (Be­fehl) des Scheich-ul-Islam öffentlich hingerichtet. Von alles dem ist indessen nichts geschehen; es haben vielmehr die Reiter der Bewegung eine Revolution ganz nach modernen europätigem Meister anszenirt. Den Schlußart eines solchen Dramas bildet Heutzutage nicht mehr ein Tabl­au a la Ludwig XVI. oder Karl I, und aus Abdul Aziz wird die Wohlthaten des Zeitgeistes genießen, so wenig er dem­ selben sonst hold sein mochte. Er wird nicht frei herum spazieren wie andere seiner Schief alsgenosfen in Europa ; er wird aber doch „mit allen ihm gebührenden Ehren“ nach einem der von ihm erbauten prachtvollen Balätte ver­­wiesen und kann sich dort auch fernerhin seines Daseins freuen. Für wie Lange? das ist freilich eine andere Frage. 9. Bamberg. Der österreichisch-ungarische Generalfonsul in Belgrad, Fürst Wrede, ist hier angekommen und hat bereits seine ersten Besuche gemacht. == Ueber die Haltung der österreichisc­hen Delegation bringt die „National- Zeitung” einen Leitartikel, dessen Schlußstellen in hohem Grade charakteristisch sind für die Meinung, welche man sich in Berlin von der österreichischen B Verfassungs­­partei gebildet hat. Das Blatt Schreibt nämlich unter Anderm: ‚ „Graf Andersfg ist in der That nicht zu beneiden, wenn er zu seinen andern ernsthaften Sorgen noch genangn­t ist, Sich solcher Zrivialitäten zu ermehren, wie sie gegen sein Wort „friedfertige Bolitit und Schlagfertige Armee” ins Feld geführt wü­rden, um einen Gegenjaß oder eine Unvereinbarkeit zwischen dem einen und dem andern herauszud­anken. Um so mehr bewundern wir die Schlagfertigkeit des vielgeplagten Diplomaten, der mit dem Gegen­­satz „provokante Bolitit und unschlagfertige Armee” den Kritikern die bitterste Kritik mehr als einer frühern P­hase österreichischer Staatsfrist entgegenschleuderte. Wir fühlen nicht den Beruf, auszu­­malen, was es jan begegnet märe, wenn zu der­ Beit, als unter dem Schilde Beust’s das Bürgerministerium blühte, sich ein Gegner gefunden hätte, der den mit so viel Keckheit hierhin und dorthin gemessenen Handschuh aufgenommen. Wir haben aber allen Srund, um Defterres-Ungarns selbst willen mie im Interesse seiner freundlichen Beziehungen zu und ihm Glüc zu münfhen, dab es einen Staatsmann zum Leiter hat, der mit ehrlicher­ Friedensliebe die ehrliche Nachsichtelosigkeit gegen den politischen Dilettantismus verbindet, der im Stande wäre, die Waffe stumpf zu machen, die allein den­riedensbestrebungen in der gegenwärtigen Weltlage Nahhdruch zu geben vermag.“ = Die liberale Partei hielt heute Abends eine Kon­ferenz ab, nach deren Eröffnung duch den P­räsidenten Gorove der Gegegentwurf über die Territorial-Arrondirung der Komitate in Verhandlung genommen wurde. Vor Beginn derselben münschte Szd.Horanßig, daß im Sikungs-P­rotokoll ausge­sprochen werde, daß in der legten Konferenz Szolnot als Umtriss des Henes-Szolnoter Komitats angenommen worden sei, welche Erklärung vom Präsidenten bestätigt wird. In der min be­­gonnenen Verhandlung ergreift Josef Sz oa mjai im Interesse des Szabolcser Komitats das Wort und bittet um Die Einverleibung einiger Gemeinden des Szatmárer Komitats und des Diarktes Nameny im Bereger Komitat in das Szaboleger Komitat. Ta Er­ ‚weitere vertagt egen d ein an­dern Standpunkts Te Bi gene­­iigt. D­a hat aber nichts Si Keim ab gegen die Einbringung des Antrages. «. «Gsfolgte«wund-r"e,Bera«tung des­ Es,2,·zus welchems-Alex· Msasrixxssys den Antrag einreicht,demgemäß die Paprsers Städte hinsichtlich des Wahlzensus derselben Begünstigung theilhaf­­tig zu machen wären, melde die Städte des Königsbodens genie­­ßen, deren bisherige Wahlrechte das Gefäß intakt läßt. Bánó unterstügt warm diesen Antrag und hebt besonders den Einfluß der Intelligenz und den Wohlstand dieser Städte hervor. Minister TiBa entwickelt, daß die Lage der Zipser, Städte nicht dieselbe sei, wie die der Städte des Königsbodens, insofern in diesen der fest bestehende Zensus belassen wurde, während der Antragsteller den Zenfus in den Bipser Städten beschränken, daher verändern will, was Redner wieder zu beantragen, noch zu vertheidigen geneigt ist. Die Konferenz acceptirt hierauf die Fassung des Paragraphen, hat jedoch gegen die Einbringung­ des Antrags nichts einzuwenden. ‚Dex, §. 4 wird unverändert angenommen. Bei $. 5 wünscht Minister Tipa ein Amendement des Inhalts einzufügen, ‚daß die nach Einvernehmung der Betreffenden zu erfolgende Feststellung der Munizipalgrenzen noch im Laufe dieses Jahres erfolge. D­ie Konferenz nahm diesen Antrag, solwie die übrigen Paragraphen des Gelegentwurfes an, womit die Konferenz ihr Ende erreichte. « = ‚= Die sic liberale Partei beschloß in ihrer heutigen Konferenz , die Detailberat­ung der besten Paragraphen des Urrendirungsgejeg-Entwurfes zu unterlassen , da sie eine noth­­unwendige Konsequenz der schon von Haufe angenommenen Vorlage sind. Das Präsidium wurde ferner ersucht, dafür zu sorgen, daß Die Partei nach den Ferien in einer Gruppe Pläne im Hause ange­wiesen erhalte. = Der in der gestrigen Ligung des Abgeordnetenhauses vom Kommunifations-D Minister eingereichte Gelegentwurf über den zum Ausbau der Kronstadt­ Tömdfer Grenydapn erforderlichen Kredit lautet: §. 1. Das Ministerium wird ermächtigt, betreffs des Aus­baues — 513 zur Höhe von 4.603.810 fl. — des ungarischen Theiles der im Sinne des Art. 4 der mit Rumänien abgeschlossenen — im G.A. XXVII . 1874 inartitulirten — Eisenbahn-Konvention dur) den Tömdjer Bach zu führenden Eisenbahn-Verbindungslinie Die nöthigen Verfügungen zu treffen. « §.2.Auf Rechnung der erwähntenskosten­ dieses Eisenbahms­baues wird für das JahrIsW ein Kredit in der Höhe von 1 Million Gulden eröffnet.Der ver­bleibende Theil der Kostest witd ist die Staatsbudgets für die Jahre 18771 und 1878 einzustellen sein. §.3Die im§.2 bewilligte Summ­e wird durch Verwerthung eines entsprechenden Theiles des mobilen Staatsvermögens gedeckt. §.4.Diese­s Gesetz tritt am Tage der Promulgation in Kunft und mit dem Vollzuge desselbent werde­s der Kommunikationss und der Finanzminister betraut. Bu­dapest,31.Mai:187­­­. Thom.Pächym.p.,Kommunikationss Minister Kol.Szällen.p.,Finanzminister. =Der Neehi­s-Anskamp setzte hexrte die Berathung des Gesetzentwurfes ü­ber die Friedensgerichte fort­ Bei§.24 wurde das­ Prinzip ausgesprochen,daß der Verwaltun­gs-1 und nicht der bezirksrichterliche Bezirk einen friedensgerichtlichen Bezirk bilden wird.—Ver§.26 wurde das Prin­zip ausgesproch­en,daß der Gemeinderichter bezüglich der Geldforderu­ngen,die zu seiner Konpqsnz gehören werden,ausschließlich urtheilett wird und es wird« weder er Bezirksrichter noch die ü­brige­r Friedensrichterkonkurs iriert.­Bei§­28 wies L.Horváth daraufhin,daß das Gesetz für das­ Volk bestimmmt und klarfeilcs muß xczkdes nicht genüge, wenn n numander!GA1-1V:1869 und xxxl:1871 hrzi­­weist­ Außerdem sollen die Fälle,die vor den Friedensrichter ge­­hören,detaillirt aufgezählt werden und er beantragt die Neustyli­­strang der§å«28-29,30.—Der Ausschuß acceptirt den Antrch in diesem Sinne und mit Berücksichtigung einiger Aeußerungen Telepki­’s über den nothwendigen Inhalt dieser Paragraphen. Eugen Hammersberg beantragt,die Kompetenz der Friedensricher bis auf 100 fl.zu erweitern­.Der Ausschuß lehn­t den Antrag ab,weilen den­ Bezirksgerichten Dreiviertel ihrer Agen­desi ohne Nothentzögend die Friedensrichter überlastet würden- Vei§.31 setzt der Ausschluß m­it Ablehnung der von Szi­­lágyi und Hammersberg gestellten Anträge die Kompeten­z dechs meindes Friedensrichter auf 15 fl­ fest. Bei§.32 über feldpolizeiliche Ausschreitungen wurde auf Antrag L.Horváth’s ausgesprochen,daß der Kläger sich ent­­weder an den Friedensrichter oder ank das Bezirksgericht t wenden könne.Die Paragraphen Zsbisss wurden uutverändert acceptirt. Im§­­37 wurden Euntrag Szilakwi’s und L.Horváth’s ausgesprochen,daß sich der Kläger für den­ Fall an den Friedenss­richter der Nachbargemeinde wenden könnte,als der Friedensrichter der eigenen Gemeinde mitinteressirt sein sollte. Der§.38,nach welchem der Friedensrichter verwickelte Fälle abweisen kann,wurde aquntrag L.­Horvath’s gestrichen:« « Die Fortsetzung der Verhandlung wurde hierauf auf morgen und die Sitzung gesc­h­lossen. --Die Katasecrs Vorarbeiten sind,wie,,M.Hir.««meldet, ’schon so weit gediehen,daß deren Beendigung,ausgenommen die Gegenw an welchen noch n­icht alle Spuren der Ueberschwen­mung beseitigt werden konnten,schock für Ende dieses Mortats in Aus­­sicht steht. =Ein französisches Blatt veröffentlicht das Organtifa- Mond-Statut der jungtürkischen Partei,welches im Jahre 1867 von dem mittlerweile verstorbenenhistapha Fazyl Pascha ausgearbeitet wurde.Da gegenwärtig hervorragende Persön­lich­­keiten der jungtürkischen Partei berufen­ worden­ sind,die Ges­schäfte des türkischen Staates zu leiten,so dürfte es nicht uninteressant sein,das mitzutheile1­,was damals schon als Ziel und Zweck des Jungtürkenthums hingestellt wurde. Der Artikel I sagt hierüber Folgendes:Die jungtürkische Partei ist zudemeecke gegründet,um 1.dass reform­atorische Program­­m des Prinzen­ M­ustapha Fazyl Pascha,welche­s in dessen Schreiben an den Sultan enthalten ist,zu realisiren und in Folge dessen den Sturz des Regimes s und jener Männer,welche die Türkei unters­drücken und aussaugen,herbeizuführen;2.den russischen Einfluß im Orient durch Emanzipation der christlichen Bevölkerungen in der Türkei zu zerstören. Aus der ungarischen Delegation. Elensiigung vom 2. Juni. Präsident Yosef Szláv eröffnet die Situng um 5 Uhr Nachmittags. Al Schriftführer fungiren: Graf Viktor Zichy, Georg Nagy, Edmund Szentceren. Das Protokoll der Iepten Gitung wird unverlesen und authentizirt. Die Referenten erstatten hierauf Bericht über das Resultat der Berathung der Nuntien-Kommissionen. Mar Hali berichtet, daß betreffe des eigentlichen Budgets „des Ministeriums des Retkan zwischen den beiden Delegationen seine Differenz abhaltete. Was die R­esolutionen betrifft, so hatte die österreichische Delegation wohl eine Resolution mehr gefaßt, da sie aber die ungarische Delegation gar nicht zur Zerstimmung auf­forderte, so war diese Frage nicht von Belang. Die Resolution, ber treffend die Unterfrügungsgelder für die bosnischen Flüchtlinge, hatte Die österreichische Delegation in dem Sinne abgefaßt, daß die 519.727 fl. für das Jahr 1376 bewilligt werden, während die un­­garische Delegation die Sunme bekanntlich für die ersten 4 Monate des Sahıeg bewilligte. Im diesem Punkte schloß die ungarische Delegation sich der österreichischen an und damit waren sämmtliche Differenzpunkte ausgeglichen. Friedrich Harktányi berichtet, daß semwohl betreffs des Budgets des gemeinsamen Unionsministeriums als auch betreffs der Resolutionen zwischen beiden Delegationen vollk­ommenes Einver­­nehmen herrsche. ; 2 . Graf Viktortchy refertzt,daß die zwischen beiden Dele­­gationen betreffs des Marib­udgets bestandenen­ geringen Diffe­­renzen ausgeglichen und auch betreffs der Resolutionen die Verein­­barung erzielt wurde. August Pulpky erstattet über die Austragung der­ Diffe­­renzen Bericht,welche bezügl­ich des Heeresbudgets bestanden hatten, dieselben wu­rden in den que ausgeglichem daß bei einigen Posten der Standprd­likt der ungarisclchi,bei einigen wieder die Beschlüsse der österreichischen Delegationaxks schlaggebend waren. Ernst Däniel meldet,das hinsichtlich der Schlußrechnun­­gen vollkommenes Chwerixehmch erzielt­ wurde.Einer Diesollation der ungarischen Delegation ist die österreichische Delegation nit beigetreten, das bilde aber sein Hinderniß ; der betreffende Beschluß­­entrag wird von der ungarischen Delegation allein geftellt. Damit sind die Differenzen zwischen beiden Delegationen ausgeglichen. Sähuß der Lisung "6 Uhr. Nächte Sigung morgen 10 Uhr Vormittags. find Die Schlupfigung wird morgen um 5 Uhr Abends statt inden. Aus der österreichischen Delegation. Zehnte Ylenarübung vom 2. Sun. Biüident Rehbauer eröffnet die CGikung Fury nach 2 Um. As Schriftführer ingiwen: Belrupt d Oppen­­heimer Auf der Bank der Negierungsvertreter : 392. Be 5 Bi­G Seftionschef Hofmann, Sektionschef Fri b, Hofrath alte. « . » «ige«-» allenen Bermundung dur einen Wachposten. Redner anerkennt das­­"FM­L,FBe« we­det beantwortet, die von Ste det­e­n offen gestellte Interpellation in Betreff der in Neid­enberg vo­mBebdauerliche des Vorfalles und erklärt, daß die bestehenden Bors Schriften dem betreffenden Soldaten gar seinen Anlaß zu einer solchen Handlungsmeise gaben, daß dieselbe vielmehr dem Webereifer der Unverständigkeit und Unmissenheit des Mannes zuzuschreiben. Der. Redner zitirt die betreffenden Stellen des Dienstreglements, woraus hervorgeht, daß der Soldat nicht einmal das Recht hatte, sein Ge­­wehr geladen zu tragen. Der­­ Brigadier sei sofort von Prag wag Neid­enberg delegirt, mo nunmehr bei dem Kreisgerichte die weitere Untersuchung geführt wird. Eine neue Verfügung sei bei den bes­­tehenden Haren Vorschriften des Dienstreglements nicht nothwendig. Indessen habe das Kriegsministerium eine allgemeine Belehrung hinausgegeben und auf die für den Einzelnen eintretenden Folgen aufmerksam gemacht. Die Kriegsvernwaltung habe nichts unterlassen, damit nicht nur der Thäter zu der entsprechenden Strafe gezogen, sondern auch damit derartigen Vorfällen für die Zukunft möglichst vorgebeugt werde. . oronin b­eseh­rt über das Nuntrum betreffend den Re­chnungsabschlusses pro 1874 und konstatixt die«Uebereinstimmung Zwischen den beiderseitigen Beschlüssen­ Einersetzens der ungaris­chen Delegation gefaßten Resolutiom welche der Regierung ihr Verh»alten hinsichtlich von Ueberschrettun­getIf und Nachtragskrediten vorschreibt, beschließt die Delegation, nicht beizutreten, nachdem die in dieser Resolution niedergelegten Grundlage bereits vom Budget an alle in seinem Berichte über das Marinebudget ausgesprochen wurden. . Kl·ier·b»e»richte«t hierauf über die bezüglich des ordentlichen Heeress ErsrkxdqrntjjesexIJ gelangten Nuntien und wird auf dessen Antrakt bezüglich dekDmertenzen bei Titel 7,13 und 25 beschlossen,s aujdyti­etgenet­eschlüsse zu beharren,dagegen bei Titells der ungarischenQNek­rbetpking11ng beizutrete11.­­ vDen1e·l­eser1rtjib·c»y die beim­ Extra-Ordin­arium des Heeresbudgets bestehenden Differenzen­ der Titel 2,5 und 12 tritt die Delegationmt Antrag des Ausschusses den Beschlüssen der ungarischen Delegatiom bei,dagegen bezü­glich der Differenzen bei den Titeln 4, 7 und 9 bei den eigenen Beschlüssen zu beharren. Bei Titel 11 wird beschlossen, für die Fortlegung des Baues der Befestigungswerte 43 und 47 bei Krakau, welche von der öster­­reichischen Delegation gänzlich gestrichen, von der ungarischen aber konform der Negierungsvorlage mit 150.000 fl. bewilligt war, nun­mehr einen Betrag von 100.000 fl. einzustellen. Bei Titel 18 beschließt die Delegation, bezüglich der Herstel­­lung einer Spezialkarte der österreichisch-ungarischen Monarchie statt 309 000 Fl. nunmehr 400.000 fl. gegenüber der seiteng der ungari­­schen Delegation bemilligten Einstellung von 430.000 fl., jedoch, ohne Unterabtheilung in zwei Bosten, zu genehmigen. Hierauf wird dieSigung seihsoffen. Nächte­­igung Abends *­,7 Uhr. Sainß-Plexarfigung vom 2. Juni. . 11.000.000, bleibt ein zu bedeuendes Die Abendfigung wurde­ um 7 Uhr vom Präsidenten Nehbauer eröffnet. ALs Schriftführer fungiren Belrupt, Oppenheimer Auf der Bank der Regierungsvertreter : Graf Andrassy, FMR, Benedef, Vizedomiral B dc­h, Sektionschef Früh, Sektionschef Hofmann, Hofrath Falke, Baron Kraus. Das Protofoll der Mittagsjisung wird verlesen und authentizirt. « »Der Präs­ident theilt m­it,daß nach dem eingelangten Nuntmmn der ungxarischen Delegation zwischen den Beschlüssen bei der Delegationenvollständige Uebereinstimmung herrscht und fordert den Generalberichterstatter Demel auf,den En­twurf des Finanz­­­gesetzes vorzulegen. Generalberichterstatter Demel verliest sonach das Finanz­­gesetz,­wonach sich ein ordentliches Erforderniß 1.fürs Ministerium des ReußernUiit 3,141·680fl.,2.fürs Kriegsministerium:A.Stehendes Heer mit 86,240,704fl.,B.Maritce mit 8,048.418fl.,3.fürs Finanz­­ministe­rium mit 1,851.515fl.,4.Rewittungskq1z­­trole mit 126.714fl.herausstellt,zusammen mit 99·409.023fl.s «Das außerordentliche Erforderniß erreichtk1.beim Ministerium des Aeußern: fl. 38.800, 2. Kriegsministerium A) stehen­­des Herr fl. 10,585.006, B) Kriegsmarine fl. 1,277.780 ; 3. Finanze­ministerium fl. 1050, zusammen fl. 11,902.636. Das Gestammt­­erforderniß Stellt sich jonag auf fl. 111,311.659, davon ab gemein­­same Rolleinnahmen mit Gesammterforderniß von fl. 100,311.659, wovon 2% zu Lasten des ungariigen Staatsjhages abzuziehen sind mit fl. 2,006.233.18. Von dem Melte per fl. 98,505.425.82 entfallen 70% mit 68,813.798 fl. 07%­, fl. und 50% mit fl. 29,491.627.74%­,. «" Nach Artikel 4 findet ei 11 Virement zwischen den einzelnen Kapiteln nicht statt. . An Nachtragskredit wird bewilligt für das Ministe­­­rim des Reußers u.zw.,für das Jahr 1875 der Betrag voI 1 fl.475·910.09,für das Jahr 1876 der Betrag vo11 fl.519.727-52, das Kriegsministerium für das Jahr 1876 die Summe vo11 fl.717.982.22,welche letztere nach Abzug von nJz zu Lasten des ungaristchen Staatsschatzes nach dem Perzentsatze von 7056 zu ZOØ von beiden Rejch­skrc·ilften z bedecken sind. Der Besch­utzentwurf bezüglich des Rechnungsabschlusses pro­ 1874 wird hieraxis ebenfalls angenommen . Hierauf nmm­t das Wort der Minister des Reußern Graf Andrássy:9 Nachdemn nunmehr die hohe Delegation­ ihre Auf­­gabe gelöst hat,werde ich pflichtgem­äß die Ehre habem die im­" Einverständnisse der«beiden Delegationen gefaßten Beschlüsse zur allerhöchsten Sanktion Sr.Majestät vorzulegen. Bei dieser Gelegenheit ist mir die angenehme Aufgabe zu Theil gewor den einem allerhöchsten Auftrage Sr.Majestät nachzukommen­, der darin besteht,der hohen Delegation seinen aufrichtigen Dank und seine Anerkennung(das­ Haus er­hebt sich)zur Kenntniß zu bringen für den patriotischen Eifer und die Opfermilligkeit, mit welcher die hohe Delegation aug unter den jenigen schweren finanziellen Verhältnissen des Staates alles Dasjenige bewilligt hat, eté, zur Aufrechterhaltung der Wehrkraft der Monarchie not­wendig erschien. Mir erübrigt nur noch im Namen des gesammten Miinisteriums und in meinen eigenen für das gütige Entgegenkommen und für das Vertrauen, welches uns von Seite der Delegation dargebracht wurde, meinen aufrichtigsten Dank auszusprechen. (Präsident und Delegirte erheben sich von ihren Sißen.)­­.» Präsideithr.Rechbauer:Das­ Haus hat gewißnet großer Befriedigung und­ erhebendem Gefühle die hocherfreulichen Worte vernommen, in womit uns angekündigt wurde, das Se. Majestät unserem Wirken die allerhöchste Anerkennung und seinen Dant gezofft hat. Se. Majestät in seiner Weisheit weiß wohl zu frägen, wie schwer Die an dem Bolte kommen, die es zur Erhaltung des Ganzen, zur Machtstellung des Neid­es bringt. Allein an der Opferunwilligkeit des Volkes hat es, wo 3 große Ziele gibt, nie­­mals gefehlt. · « ,Wr«r·haben eine wichtige«Aufgabe zu lösen gehabt.Inva­­hältniß n jätzig kurzer Zeit sind wir derselben gerecht geworden.Daß diestyöglich war,«glaube ich,datrken wir vor Allem deneehrten Mitgliedern des Futenzausschlusses und seinem verehrten Ommme, welche mit unermüdlicher Thätigkeit und Umsicht zuerst diesen großen Aufgaben sich unterzogen haben.Ich glaube auch,die Herren wer­­den sämmtlich damit einverstanden sein,daß wir es nicht minder dem außerordentlich freundlichen Entgegen­kommen von Seite sämmt­­licher Mitglieder der Regierung verdan­kelt,daß wir in verhältn­iß­­mäßig kurzer Zeit an das Bier gelangt sind. » Wenn·1«Ich über­blicke das,was wir geschaffen,so können wir zwar denth fern nachfage1­,daß das Erforderniß im Ganzen mn s nahezu 7 Millionen geringer ist,als es im Borjahre gewesen.Mit Rücksicht auf die gesunkenen,finanziellen Verhältnisse ist das Resultat jedoch kaum noch ein solches,­welches in größeren Kreisen Verriedelung ervorrufen dürfte. A­llein die Macht der­ Verhältnisse ist stärker,als der beste Wille,und,1neine Her«ren!tch«glaube diese Überzeugung aussprechen zu dürfen,daß von beiden Letten so wthPie Anträge,die zum Beschlusse erhoben wurden als auch diejenigen,welche die Zustim­­mung der Mehrheit nicht erhielten,gc­nz aus gleichen Gründen des patriotischen Eifers fü­r das Vaterland entstandem daß beide at­s dem Streben fü­r das Wohl«und die«Größe d­ es Reiches zu wirken ent­­spran­gen,wenn auch«die«Emenderstzllem diese eher in einem großen— Schutze der Wehrkraft,·die«Andern«meine größerte Sorge für di­e K­ultur und das volkswirthschaftlich­e Lebenuchen und zu finden glauben. Allein eine große Kost zu jene Erleichterung in den Anfor­­derungen it nur unter geriissen Umständen möglich, und wenn es ein Trost ist, sod­os habere im Unglück, da können mir sagen : Nicht mir allein, sondern alle Bölfer Europas seufzen unter dem uner­­träglichen Aufwande der Kriegsmacht, dem man nur dann abge­­holfen werden, wenn endlich die Ueberzeugung, nicht blos in allen Schichten des Volkes, sondern auch bei allen maßgebenden Faktoren zum Durchbruche kommt, daß ein staatlicher Organismus, dessen Macht nur auf Bojon­eren beruht, und der, um diese zu erhalten, die Kulturaufgabe vernachlässigen und die volkswirthschaftlichen Kräfte des Boltes bis zum nie ershöpfen muß — eine solche staatliche Organisation für die Dauer sich unmöglich halten kann (Mufe: Sehr gut), und daß daher nur in dieser Erkenntniß eine Befferung anzuhoffen it, eine Befferung aber, nicht in einem Kreise allein, sondern daß dieses im Großen­ in der allgemeinen Gr­enntniß der Berfer und Nationen und ihrer Fürsten geschehen muß, und daß das geschehen werde, und möglichst bald, das lassen Sie ung hoffen. .. Bevor ich nun unnsere Thätigkeit schließe, sehe ich mich ver­­pflichtet, dem Präsidenten und dem Direktionsrathe der Akademie, woelche ung diese Schönen Räume seren wärmsten Dant verpflichtet, den Bewohnern zur Verfügung dieser gestellt haben, una: find mir zum Danke herrlichen Stadt, melde ung während unseres Aufenthaltes hier freundlich entgegengenommen sind, und nicht minder, glaube ich, fönnen wir das kollegiale Entgegen: fommten von Seite der ungarischen Delegation ohne des aufrichti­gsten Dante gedenten (Bravo ! Bravo !), indem wß diese es uns mög­lich machte, daß wir in verhältnismäßig Íurser Zeit mit der ag gegebenen Aufgabe zum Schluffe gekommen sind­­auszudrücken ; ebenso * ° - 7

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