Pester Lloyd, September 1876 (Jahrgang 23, nr. 213-241)

1876-09-18 / nr. 229

Herzogfeldmarschall" Albreyt stattfindenden Manövern achs "gereift. — Das Ende näcjrten Atonats­er Publikation ‚gelangende Herbst-Avancement in Offiziers­orps des gemeine­samen Heeres wird alfer Wahrscheinlichkeit nach den gleichen Umfang haben, wie im vergangenen Frühjahre. Die Prü­­fung der auf außertonrliche Beförderung aspirirenden Haupt- Leute (Mittmeister) und Mentore werden hier am 18. d. Mt. unter Borfig­­ eines Feldmarschall-Lieutenants beginnen und über eine Woche in Anspruch nehmen. Wien, 17. September. O­rig.-Telegr.­ Laube wohnte der Fest-Vorstellung nicht in der Loge, sondern hinter der Bühne bei. Er wurde nach jedem Alt und am Schluffe stürmisch gerufen. Das Budlitum erhob sich von den Ligen und sehmenkte Hüte und Tücher. Wien, 17. September. Orig.-Telegr.­ Heute fand das Trabb-MWettfahren bei günstiger Witterung und mäßiger Theilnahme des Bublitums statt. Das Haupt-Änteresse konzentrirte fi auf das zweispännige Herren-Fahren, in welchen Steinbach mit zwei ungarischen Pferden­­ als Fünfter bei der Abfahrt­­­ den ersten Preis, Ehren-Preis und Ehren-Diplom erhielt. Zweiter war Kreindl, Dritter Leithold. Beim Wettfahren der Einspänni­­gen — inländisches Pferd — langten Ortner als Exster, Ei­­zelsberger als Zweiter an; beim selben Fahren mit ausländi­­schen Pferden war Milbrat Erftl, Dupan Zweiter. Im Wettfahren der Fiafer war Kreißl Erster, Steiner Zweiter und Alt Dritter. Brag, 17. September. Orig.-Telegr) Hansemann erstand die Strousberg’sche Herrschaft Liffa um­ 900.000 fl. und außerdem die Befisung Alt-Dauba. Fürst Hohenlohe kaufte eine der böhmischen Welisungen Strousberg’s um einen hohen Betrag. Tagesweuigkeiten WSfründen Verleihung.) Se Majestät hat die nach der heil. Helena benannte Podgorer Abtei dem Custos Canonicus Dr. arena Andrics am Dioklovarer Diözesankapitel verliehen. A­uszeichnung­ Ge. Majestät Hat, mit allerhöchster Entschließung vom 8. b. M. dem Großwardeiner Einwohner Leopold Steiner als Anerkennung seiner auf dem Felde der aim Si Angelegenheiten entfalteten XIhätigkeit und seines besonders im Sons­tereffe des Schulwesens bethätigten Eifers das Ritterkreuz des Franz-Roser-Ordens verliehen. «· 5 Für ausgediente Unteroffiziere­­n­ an dem militäre geographischen Institut in Wien eine technische Assistenten­stelle mit 600 fl. Gehalt, 277 fl. Quartiergeld und Separat-Hono­­rirung außerdienstlicher Arbeiten zu vergeben, für welche die Ber­werbungs-Gesahr bis zum 15. Oktober [. 3. beim gemeinsamen Kriegsministerium einzureichen sind. Die diesbezügliche Konfurz- Ausschreibung ist im Amtsblatt vom 16. b. M. veröffentlicht. (Göttnicht Göb) Das Amtsblatt schreibt : „Unter den in der Samstagnummer des „Budapest“ i“ veröffentlichten allerhöchsten Auszeichnungen steht irrig der Name Johann , B ő­b" statt Johann G­ö­tt, was hiemit berichtigt wird.” fi .«:x...­­ee A se . " (Se. Majestät der König) reist am Dienstag nach Wien, wo er sich einige Tage aufhält, um dann wieder hieher zurückzufeh­­ren und mit der königl. Familie bis Weihnachten in Gödöllő zu vermeilen. Allerh­öchste Spenden­ Se. Majestät hat für die Abgebrannten in S­U-Ujhely 300 fl., und für die Abgebrannten des Marktes Rehnis im Oifenburger Komitat 400 ff. aus der aferh. Brivatihatulle gespendet. Bittgesuch afrikanischer Juden an den dösterreicischen Kaiser­ Der B Vorstand der spanisch-por­­tugiesischen Großgemeinde zu Tripolis vereint mit dem Groß- Rabbiner der Juden in der Berberei Haben im Namen ihrer Glau­­bensangehörigen Herrn Ignaz Deutsch in Wien ein an den Kaiser von Oesterreich gerichtetes Gesuch übersendet mit der Bitte, Herr Deutsch möge dasselbe überreichen. A dem betreffenden Majestäts­­gesuch, welches in hebräischer Sprache abgefaßt ist, wird hervor­­gehoben, daß seit der­ Reise des K­aisers nach Palästina sich der Ruf von dessen Liebe und Gerechtigkeitssinn für alle seine Staats­­angehörigen auch in Wien und Afrika verbreitet habe. Da nun in Tripolis kein österreichisches Konsulat besteht, ersuchen die Bittsteller, daß ein in ihrer Mitte doch Geist und Willen hervorragender, reich­­begüterter Mann zum unbesoldeten kaiserlichen Konsul ernannt werde, damit nicht nur die Handelsinteressen Oesterreichs daselbst gewahrt, sondern an die Juden von Tripolis und der Berberei in ihren Rechten geschürt werden. Personalien.­ Der Ministerpräsident Koloman Tipa und der Finanzminister Széll reisen — wie „EU­” meldet — nächsten Mittwoch nach Wien. Hymen.­ In der Universitätskirche fand gestern Nachmit­­tags halb 6 Uhr eine glänzende Trauung statt: die Trauung des Fräuleins Aranta Bittó mit Baron Béla Majthényi. Der Bräutigam und die vornehmen Hochzeitsgäste erschienen zum größten Theile in ungarischen Gala-Kostümen. Als Beistände fungirten der gewesene Ministerpräsident Stefan Bitte, Ladislaus Intey, Wilhelm Lipovniczky und Stefan Nakovsky; als Kranz­mädchen: die Fräulein Anna Muz3lay, Norane Giernovich und Sıma Santa; als Brautführer, Baron Anton Laffert und Stefan Nakovpky jun. Anwesend waren ferner als Hochzeits­­mutter Witwe Franz Bittó, al Hochzeitspater Baron August Majthényi sowie die Geschwister der Braut und des Bräutigams, zahlreiche Verwandte, Minister Bela Szende und viele Andere. Der Trauung folgte ein Hochzeitsmahl in der „Hungaria”, (Todesfall) Soeben geht uns die Trauernachricht zu, daß Here Michael Hengelmüller v. Dengervár, Senatspräsident der sen. Tafel und E. £. Hofrath am 16. d. M. im 71. Lebensjahre an Herzlähmung verschieden ist. Das Leichenbegängniß findet morgen, Montag, um 4 Uhr Nachmittags, vom Trauerhause (Vellderstraße Nr. 1) aus statt. (SEin Bonmot Ghyczy 8) „Schade um diesen Wäc­­her, daß er Obergespan geworden“, sagt mit aufrichtigem Bedauern der Präsident des Abgeordnetenhauses, „er war ein sehr fleißiger Schriftführer des Hauses.” Damit wendet er si zu einem andern Schriftführer des Abgeordnetenhauses, ihm die Schmeichelei zu flüsternd: „Aus Dir, mein lieber Freund, wü­rde ein sehr guter Obergespan werden.” « (Vor­ der Universität.)Paule Id­ai beginnt seine Vorlesungen am­ 13.Oktober.Wöchentlicht wird er lesen:vier Stun­­den(4—5 Uhr Nachmittags)über ungarische Literaturgeschichte (1705­—1807),zwei Stunden(11—­12 Uhr Vormittags) über die Geschichte der vaterländischen dramatischen Literatur, von Karl Kisfaludy an. , Fer. Lapos” melden, Gyulai habe, durch seine Pro­­fessur vollauf in Anspruch genommen, auf seine Stelle als Mitglied der Dramen-Beurtheilungs-Kommission des Nationaltheaters, eine Stelle, die er seit dem Bestande der Kommission innehat, gestern hysignit.Arpad Horváth hat seiner stelle als Direktor der Uniiversitäts-Bibliothek entsagt.Der Grund der Resignation ist,daß wir Horváth durch diese Stelle gezwungen ist,täglich acht Stunden in der Bibliothek zuzubringen und dadurch mehrmals bereits an der Erfüllung seiner Berufsgeschäfte als Universitätsprofessor verhin­­dert worden war. (Die Probe-Belastung des Dachsesperres im neuen Bahnhofe der Staatsbahn-Gesellschaft,­ welche für morgen,Merktaglo Uhr Vormittags,im Beisein der hauptstädtischen Baukommission und anderer Sachverständigen aus­beraumt war, wird vorläufig unterbleiben und später stattfin­­den. In Dosse des anhaltenden Negens konnten nämlich die erfor­­derlichen­­erüste nicht errichtet werden und machen an andere Grü­nde das Vertagen der übrigens sehr interessanten Probe-Ve­­lastung wonjeensicherth. Hengsten- Unlau­f.­ Wegen Ergänzung des Pferde­­stan­des in den Königl. ungar. Hengsten-Depots beabsichtigt das Aderbau-Ministerium eine größere Anzahl Hengste von Privatzüch­­tern anzulaufen. Pferdezüchter können ihre verkäuflichen Hengste bis 10. Oktoper I. 3. bei dem genannten Ministerium schriftlich anmelden. (Für Jagdkarten) gingen im Pester Komitat im vorigen Monat um 1562 fl. weniger ein, als im Vorjahre. E83 betrug näm­­lich die heutige Einnahme 3756 fl, während im vorigen Jahre 5518 fl. eingenommen wurden. Im Theresienstädter Kasino( Königsgasse 45) findet die für Montag den 18. d. für 6 Uhr Abends anberaumte Litung auf Wunsch vieler Mitglieder am hellen Tage um Halb 3 usr Statt. 2 (Zugsverspätung.) Der gestern vormittags fällig gewesene Nuttlaer Personenzug Nr. 1 ist um 2 Stunden 40 Min. verspätet hier angekommen, da durch heftige Regengasse bei Lorencz ein Theil des Bahngeleites zerstört worden war. Güterverlauf.­ Die Johann v. Nemes’schen Güter im Heveser Komitat wurden bei der am 15. d. abgehaltenen gericht­­lichen Lizitation von der hiesigen Firma Halafy u. Nottberger um den Preis von 321.405 fl. erstanden. Der Schälungspreis betrug 400.000 fl. Zeitungs-Archiv.) Der Redakteur des "M. Hirlap", Herr Nikolaus Rapp K., errichtet in Klausenburg ein Archiv, welches soweit dies zu erreichen möglich, eine vollständige Sammlung aller ungarischen Zeitungen seit Beginn der Journalistik enthalten soll. Ein Lokal ist bereits gemiethet und demnächst wird ein Aufruf an das Publikum ergehen, das patriotische Unternehmen durch Einsen­­dung älterer Jahrgänge oder auch nur einzelner Nummern von Zeitungsblättern zu unterstoßen. Befragte Ausstellung.­ Die Austellung von land­­wirthschaftlichen Produkten und Obst, sowie die Vertheilung von Staatsprämien für Pferdezucht, welche am 24.d. in Tördös- Szent-Mitl­ós stattfinden sollten, wurden auf den 8. Oktober vertagt. (Der „Kisber” geschlagen) An dem Doncasterw St. Leger-Wettrennen, welches am 13. b. an der hundertsten Jahreswende des ersten Doncaster-Rennens stattfand, nahm auch, wie nunmehr festgestellt wurde, der „Kisber” Theil. Bei dem Nennen ging das Gerücht, daß ihn statt Osborne, der ihn bisher immer zum Giege geführt, ein anderer Sodey reiten werde, was Diejenigen diöguftirte, welche auf den „Kisber” gemettet hatten, dann aber blieb Osborne dennoch im Sattel. Die heurige große Hise hat „Kisber” sehr heruntergebracht; zwei Wochen vor dem Mettrennen konnte er nicht einmal gallopiven, seitdem hat er sich zwar vollständig erholt . Dienstags Früh war er beim Traineren und lief am sehtönsten­­. Viele jedoch fegten fon damals ihr gan­­zes Vertrauen in „Betrardh”, der auf dem Ascoter Derby-Rennen zwar Fiaskio machte, seitdem jedoch eine ausgezeichnete Trainirung genas. Bei dem Wettrennen fon furrerten, wie wir fon meldeten, um den großen „St. Leger- Preis” neun Pferde; „Hellenist“ über­­nahm die Führung, nach ihm waren „Cäsar“, „AU Heart“ und „PBetrardy“ in einer Linie und erst dann kam „Kisber“. bradh , Kisber" vor und übernahm die Führung ; stürmische Zurufe empfingen den Liebling, auf den die meisten Wetten gemacht worden waren. Allein die Säbelnden verstummten bald; „Kisber“ fing, an zu kämpfen, „Betrarch” und „Wild Tommy” ließ ihn Hinter sich zurück; „Betrach“ überholte ihn um eine Halslänge, „Julius Eäfar” um sechs Pferdelängen. „Kisber” war fehlechr Vierter, er blieb um sechs Pferdelängen hinter „Julius Cäsar“ zurück. Das gewinnende Pferd wurde nicht mit großem „Cheer” empfangen, denn Sedem­ann wunderte sich nur darüber, daß , Kishér" eine so große Niederlage erlitt. (Ein arithmetisches Problem.) Eigenthümlich ist, wie die französisichen Bauern, welche sie das Ginmaleins nicht voll­­ständig merken können, die Multiplikation von Einern mit Einern ausführen. 63 wird dabei vorausgelöst, daß sie wenigstens das Ginmaleins der Zähler 2 bis 5 auswendig können. Soll nun z. B. das Produkt von 6 X 8 gesucht werden, so fchlagen sie von den ausgestocbten 5 Fingern der linken Hand so viel mehr ein, als die 6 mehr ist als 5, nämlich 1, und von den Fingern der rechten Hand so viel als die 8 mehr ist als 5, nämlich 3. Die eingeschlagenen Fin­­ger sind nun die Zehner und werden zusammengezählt: 1 Zehner und 3 Zehner sind 40. Die in jeder Hand stehen gebliebenen Finger werden aber mit­einander multiplizirt: 4 Finger lints mal 2 din­ger rechts macht 8, und das mit den Zehnern zusammen gibt 48. — Anderes Beispiel: 8 multipliziet duch 8. An jeder Hand 3 Finger eingeschlagen, sind 6 Zehner; 2 Finger Links mal 2 rechts ist 4, gibt mit den Zehnern 64. — Dieses Verfahren wurde zuerst im Jahre 1851 von der „Allgemeinen deutschen Lehrerzeitung“ mitgetheilt; es ist aber nicht bekannt geworden, daß es jemandem gelungen sei, dasselbe wissenschaftlich zu erklären. (Eine neue Synagoge in Paris) Am Freitag wurde in Paris eine neue Synagoge in der Rue des Tournelles eröffnet. Die Grundsteinlegung zu diesem Gebäude wurde von im Jahre 1868 vorgenommen. Die Synagoge nimmt einen Flächen­­raun von ungefähr 1400 Meter ein, inbegriffen die Nebengebäude und das Wohnhaus des Großrabbiners von Frankreich. Der eigentliche Tempel mißt 45 Meter in der Länge, 22 Meter in der Breite und 21 Meter in der Höhe. Die Hauptfagade besteht aus drei Reihen von Pilastern und einer Reihe von gepaarten Fenstern, über welchen sich ein halbkreisförmiges Giebelfenster mit einer großen Rosette aus farbigen Gläsern erhebt. In das Rejtibule des Tempels führen drei Thü­ren ; dasselbe ist sehr geräumig und durch Steinsäulen mit Kapitälern aus Bronce geziert. An beiden Seiten befinden sich die für die verschiedenen vituellen Gebräuche erforderlichen Säle, so z. B. für Trauungen zc. Im Innern besteht der Tempel aus einem sehr geräumigen Schiff und zwei Tribünen übereinander. Das halbkreisförmige Sanftuarium ist mit dem schönsten Stucco-Quatto geziert. Diese neue Synagoge kann 1300 Personen fallen ; der Bau derselben kam auf eine Million Francz zu stehen, ungerechnet­ den Werth des Baugrundes, welcher Eigen­­thum der Stadt Paris ist. Die zweite Synagoge in der Rue des Bistoires kortete an zwei Millionen. .. SLokal-Habrichten. ( ‚Todesfall.) Der Stadtrepräsentant Herr Dioriz Nat­ hat einen schmerzlichen Verlust erlitten, indem dessen Gattin, geborne Therese Schrammel, nach längerer Krankheit, heute Vormittags, 11 Uhr, in ihrem 40. Lebensjahre gestorben­ ist. (Geistesstranthert.) Der hauptstädtische Polizei- Astuar Herr Franz B., welcher schon längere Zeit leidend ist, mußte heute wegen plößlicher Geistesstörung in die Irrenanstalt gebracht werden. · «.­Straßenbahn ü­ber die RabialstraßeJ die Derkktion der Poster Straßenbahn-Gesellschaft hat sich bereits dahcit erklärt,daß sie in Folge der Ermächtigun der jüngst abgehaltenen Generalversammlung der Aktionäre betreffe der Straßenbahn über die Radialstraße eine neue Vorlage machen wird. U­n den Inten­tionen des hauptstädtischen Baurarhs zu entsprechen, wird nach dem neuen Plan die Verbindung der Straßenbahngeleise nicht an, sondern außerhalb der Ausbindung der Madtalstraße im Stadtwäldchen proponirt. Wie wir weiter erfahren, entbehrt die Information der „Belter Kore­“, daß der Beschluß der Straßenbahn-Gesellsschaft be­­treffs der Radialstraken-Bahn an entscheidender Stelle einem ent­schiedenen Mefus begegnen dürfte, jeder Begründung, da nach den Informationen der Interessenten die Zeit noch viel zu kurz war, um an entscheidender Stelle bis fest in dieser Angelegenheit auch nur eine informirende Aeußerung machen zu können. (Die vei3ler-Ge­werbegenossenschaft) hat bekanntlich betreffs der Wahl ihres Präses eine sehr stürmische Generalversammlung , in welcher die Partei-Botorny der Partei des Präses Johann Diviaczky feindlich gegenüber stand. Demzufolge­­ wurde­ vom Pstvat eine neue Generalver­­sammlung angeordnet, in welcher abermals Herr­ Diviaczky als P­räses der Greisler-Gewerbegenossenschaft gewählt worden ist, welches Wahlresultat auch duch den Magistrat genehmigt wurde. Die in starker Minorität gebliebene Bororny-Partei hat gegen das ganze Verfahren der Generalversam­mlung, sowie gegen die Wahl Diviacziy’3. und gegen den genehmigenden Magistratsbeschluß an den Handelsminister ‚appellirt, in welcher Appellation gegen Diviaczky, die Majorität, den behördlichen Kommissär und gegen den Magistrat die gröbsten Injurien geschleudert wurden. Der Handelsminister hat mit Ignorirung aller Injurien auf Grund des wohlmotivirten diesbezüglichen Magistratsbeschlusses die Appellation abgewiesen und das ganze Verfahren, sowie, die Wahl Diviaczíys als voll­ommen korrekt bestätigt, wovon die Stadtbehörde bereits mittelst Erlasses verständigt worden ist. (Die Shuhbmadher) haben heute Nachmittags 4 Uhr im Beleznay-Garten eine stark besuchte Versammlung abgehalten, in welcher Fragen betreffs der Krankenpflege, der Sanitätsverhältnisse in den Werkstätten, dann betreffs der Konkurrenz der Strafhaus- Arbeiten zur Verhandlung­ gelangten. Die Versammlung beschloß, an die Legislative eine Petition zu richten, in welcher gefordert wird, daß die Negierung ein größeres Augenmerk auf die sanitä­­ren Baustände der Schuhmacher-Werkstätten­­ richte, und zu diesem Zweckk gleich wie in anderen Ländern Inspektoren aufteile, die jedoch von den Arbeitern selbst gewählt werden sollen. Ferner wird die Einführung eines Normal-arbeitstages von zehn Stunden gefordert. — Sodann w­rrde gegen die ministerielle Verfügung protestirt, nach welcher der Verband der Allgemeinen Arbeiter-Kranfen- und Anvar­lidenwaffe mit den, gleiche Tendenzen verfolgenden Vereinen in Oesterreich aufgelöst wird. Diese Auflösung wird für jedes einzelne Vereinsmitglied als nachtheilig bezeichnet, nachdem dieselben mit Ueberschreiten der Landesgrenzen der Benefizien dieses auf Humani­­tät basirten Instituts verlustig werden. Die Versammlung nahm einen ruhigen Verlauf. (Der Dfner Geselligkeits-Klub) veranstaltet auf Sonntag, 24. d., zu Gunsten des Fonds zum Ankaufe der Graf Stefan Szechenyi’schen Schriften eine Theatervorstellung. ‚Unfall. Vom Abhange der Diner Klipse stürzte heute Vormittags die in der Naigenstadt, Ninggasfe Nr. 573, mwohnende Maurersgattin Julianna Neustift in Folge eines Fehltrittes so un­­glücklich auf den Fußsteg, daß sie einen Beinbruch erlitt. Die nächtlichen lärmenden Ausschreitun­gn) in den Straßen der Stadt wollen bei und­ sein Ende nehmen. eute wieder erhält „EU.“ eine an diesbezüglichen Klagen überreiche Zuschrift von einem Theresienstädter Bürger, wer, man möchte fast sagen, das Unglück hat, an einer Stelle zu wohnen, welche allnächt­­lich ganze Schaaren junger Leute angeheitert und mit tollem Ge­johle durchziehen. Voi Kurzem exit kam in der Nacht ein Nudel von dreißig jungen Leuten, alle angetrunken und heulend, die Lazarus­­gasse hinab und drängten sich dort in ein verrufenes Haus. Zur nacht wurden einige junge Leute, die bereits vorher gefonmen waren. BIN und daß dies ohne den heillosen Spertafel, der die ganze Galle in Aufruhr verlegte, nicht abging, ist wohl selbstverständlich. Der zerschlagenen Osze­igeben gab es in der Gaffe mehr als nach dem ärgsten Hagelmetter. CS ist Thatsache, Zulegt gr­en ander­ Kommmunal-Angelegenheiten. Borkonferenz) Die Mitglieder des hauptstädtischen Munizipal-Ausschusses werden seitend des Ober-Bürgermeister- Amtes benachrichtigt, daß am 19. d., Dienstag 4 Uhr Nachmittags, im neuen Rathhause, Leopoldigasse, eine Borkonferenz statt­findet, in welcher mehrere, auf der Tagesordnung der nächsten Gene­ralversammlung stehende wichtigere Angelegenheiten besprochen werden. ...(Sport-Lotto.) Belannth­ hat Herr Feodor 3­u­bo­­vit die Konzession erhalten, zu Gunsten der Ueberschwem­mten eine Sport-Lotterie arrangiren zu dürfen. Nun wurde fürali der Arrangeur von der Finanzdirektion aufgefordert, die für diese Kon­­zession entfallende Lottogebühr von 1500 ff. zu erlegen. Da sich Herr Zubovitz darauf berief, daß die für­ Lose einlaufenden Gelder im hauptstädtischen Depositenamte deponirt werden, so Hat die Finanzdirektion sich wegen Ausfolgung der 1500 fl. an den Magi­­strat gewendet. Der Magistrat hat nun der Finanzdirektion berich­­tet, daß bi3 fest im Depositenamt an eingelaufenen Los-Beträgen für dieses Lotto 2143 fl. 50 fl. erliegen, daß aber die verlangte Ge­bühr von 1500 fl. vorläufig nicht ausgefolgt, sondern nur pränotirt werden könne. Hotter-P­lan.­ Wie kürzlich erwähnt wurde, ist der Bez­iehungsplan der Diner und Altonaer Hottergrenze in Verlust ge­rathen. Der felgyi­akos hat demzufolge gestern das Ingenieur-Amt beauftragt, auf Grundlage des Staats-Kataster-Vermeilungsplanes, mit Benüsung eines älteren Hotter-Begehungsplanes vom oe 1823, ehestend einen neuen Grenzplan von Öfen und Altofen anzufertigen. Wegen Umgebung der Pflastermautb­ leiten die nach der Hauptstadt kommenden Landleute ihre Wagen in der Nähe der Stadt stehen und bringen ihre Waaren auf dem Rüden in Stadt. Der Magistrat hat daher die Marktkommission ange­wiesen, dahin zu pedinge daß die städtischen Ueberreiter die nach der Stadt fahrenden Wagen kontrollren und für die Gutrich­­tung der Bilaftermauth-Gebühren Sorge tragen. · fertverhandlut­g.)Vorgestexn wurde im öffent­­lichen Schlachthau jed­e Kantine verpachtet.Von 70fferenten blieb Franz Antl mit jährlichen 1950 fl. der Exsteher. Der bisherige Vater, welcher die nun in das Eigenthum der Stadt übergegangene Kantine mit 1300 fl. erbaut und 1500 fl. Bacıt gezahlt hat, offerirte geitern nur 1000 fl. | Drud von Khór & Wein, Budapest, Dorotheagafse Nr. 14. See Berlag der Pester Moydgesellschaft. =: · 2 F; Yes j > ki; 16 - -«,««««'«— »das http-Fel- uächtkn­bes zu sich kestynien pfesstikk EINIGE­« M in der jüngsten Zeit. Die öffentliche PR, schreibt alle viele Ausschreitungen der studirenden Jugend zur Last, welche eben für die Präsidentenmahlen ihrer Unterftügungsvereine agitirt. Webstahl­ Auf dem gestrigen Wochenmarkte in der Lettung wurde der Beamtensgattin M. im Gedränge die 20 Gulden enthaltende Börse gezogen. Dieselbe nahm ihren Verlust erst bei einer Bistualienhändlerin wahr, als sie etwas bezahlen wollte. Sie wollte nun nach Hause gehen, als sie unter einem Thore einen gut gekleideten Mann erblickt, welcher ihre Börse in der Hand haltend, den Inhalt derselben zu untersuchen fehlen. Frau M. ging auf den Dieb los, welcher aber die Dame bemerkte und auch erkannte, denn er warf die Börse fammt dem Gelde weit von sich und, obzwar vere folgt, gelang es ihm dennoch zu entkommen. Börsen- und Handelsnachrichten. ... Im Sonntagsverkehr war die Stimmung auf un­günstige politische Nachrichten sehr flau. Desterreichische Kredit Ba fid von 148.50—147.40, Ungarische Kredit zu 123.25 ab­­gegeben. ! . Getreidegeschäft. Aug­beute hielt die Kaufluft für effektiven Weizen an und da das Ausgebot Fein bedeutendes ge­wesen, hoben sich die Brette abermals um 10 Év. Umgefett wurden ca. 10.000 Meterzentner. Verkauft wurden : Weizen, Theiß­, 200 Mitr. 79.8 fl. 11.35, 400 Mitr. 79.4 fl. 11.30, 500 Mitr. 78.3 fl. 11.15, 200 Mitr. 79.2 fl. 11.30, 700 Mir. 78 fl. 11, 100 Mitr. 78 fl. 10.95, 500 Mit. 77.8 fl. 11, 300 Mitr. 77 fl. 10.90, 400 Mitr. 76.2 fl. 10.60, 100 Mitr. 76 fl. 10.50, 550 Mitr. 75.1 fl. 10. Alles per 3 Monate.’ — Bester Boden: 300 Mitr. 79 fl. 10.75, 250 Mittr. 78.5 fl. 10.60, 1100 Mitr. 78 fl. 10.60, 300 Mitr. 78.3 fl. 10.60, 450 Mitr. 78 fl. 10.55, 200 ER 74.8 fl. 9.90, 500 Mitr. 74.2 fl. 9.70, 400 Mitr. 73.7 fl. 9.45. Alles per 3 Monate, » · n Usanceweizen auf Termine fandlein Schluß statt, Preise etwas festerx per Septembers Oktober fl.1040-45,per rühjagr fl.10.80-85. erpst­afelsl.6.50—55·,errühjahril.6.sl—98. Mats,anater per Mai-Junc ftp 6.42—46. I. Wien, 16. September. Die Friedensbedingungen der Pforte haben die hiesige Börse nicht befriedigt. Die Spekulation fand sogar genügende Veranlassung zur Verstimmung, weil sie Die­selben für viel zu rigoros hielt und die Befürchtung nährte, dab auf Grund dieser Propositionen der Friede zwischer den beiden kriegführenden Parteien Schmerlich zu Stande kommen dürfte. Trog den von Frankfurt vorgelegenen wesentlich erhöhten Nötigungen­ war sie gleich zu Beginn des Verkehrs vollauf damit beschäftigt, ihre schmebenden Geschäfte nach Thunlichkeit zu lösen und blieb auf den meisten Gebieten das Angebot überwiegend, wobei sich die Kurse durchwegs abschwächten. Die Reaktion verschaffte sich umso rascher Eingang, als des israelitischen Neujahrsfestes halber die Engage­­ments für längere Zeit prolongirt werden mußten und es seit einigen Jahren geradezu traditionell geworden it, über diese Feier­tage hinaus nicht im Engagement zu bleiben. Der ihm wac­he Besuch, beifen sich die Börse während dieser Tage erfreut, macht sie für Spekulations-Manöver vorzüglich geeignet. Bis zum ‚verfloffenen abre gab es um diese­n auch in der That regelmäßig gewaltige Hwanfungen der Kurse, Fein Wunder also, wenn die ohnehu­r Be gesinnte Spekulation­ sich gegen allfällige Ueberfälle zu hüsen führt. Die Reaktion hielt bis zum Schluffe des Verkehrs an, da in der zweiten Börsenhälfte auch von Berlin niedrigere Anfangsnotigungen einliefen und die Arbitrage in einzelnen ihr geläufigen Werk­en stärkere Abgaben effekt­erte. Am meisten litt er Staatsbahn-Aktien, welche bis 282 um fl. 1.50 zurückgingen. Kreditaktien ermäßigten sich von 150 bis 148.50 und behielten den tiefern Kurs zur Schlußnotiz. Un be­r K­redit­­bant reagirten von 125 bis 124.25, Anglo-Aktien hielten ss während der ganzen Geschäftszeit z­wischen 75.75 und 75.25, Unionbant bei 57.75 und Austeo-Egyptische Bank bei 100.50. Geringe Veränderung erfuhren auch Uring. Bodentrebdit- Aktien bei 30, Bank-Ak­ien profitieren bis 862 fl. 3. Unter den Eisenbahn-Effekten hielten sich Con­barden bei 76.50, Karl-Ludwig-Bahn bei 206 und en­wa bei 158. Geringe Veränderung erfuhren an Franz-Sofer-Bahn bei 133, Oesterreichische Nordwestbahn bei 182 und Ungar. Nord­­ostbahn bei 102. Ung. Oítbahn waren zu 3050 in Ber­­febt, während Alfö­ld bis 103.50 abgegeben wurden. Ueber­wiegend gefragt waren nur Theißbahn, die bis 176 fl. 1 ge­­gewannen. Die soliden Anlage-Papiere gut­ behaupteten sich recht De­­visen und Baluten schwächten sich mäßig ab. W-Yrancı ftü­de bis 9.70, die Devise London bis 121.68. Um 2 Uhr schlossen: Kreditak­­en 148.50, Anglo Ungarische Brämienlose erreichten 71.50. N Are co­nde 9.71. — M.L. Szántób, 16. September. Seit acht Tagen haben wir ununterbrochen Negenmetter, welches die ohnehin in schlechten Zustande befindlichen Straßen gänzlich unfahrbar machte, mithirr auch die Zufuhren auf ein Minimum reduzirren. Geschlossen wur­­den im Laufe­­ dieses Monats ab Bahn hier Lieferbar : 500 Matt. Herrschafte Beríte fl 5.40, 510 Mitr. dto. Chevalier fl. 6.90, 500 Mitr. Hafer fl. 6.24, 200 Mitr. Korn fl. 7.65 Alles per Mitr. und per Kaffe. Die Preise aller Getreide-Gattungen haten etwas angezogen und wird Merkantil-Waare: Weizen fl. 9 bis . 10, Korn fl. 77.60, Gerste fl. 5.50-6.20 per Mitr. flott getauft. Die Weingärten haben unter der schlechten Witterung fer zu leiden und haben wir sowohl qualitativ als als quantitativ eine schlechte Weinlese zu erwarten. (R.­t. priv. Staatseisenbahn-Gesellsshaft und Brünn-Boffiger Bahn) Mit 1. Oktober 1876 tre­­ten für den Personen- und Gepäcs-Transport, dann für die mit diesem Transport im Zusammenhang stehende ei von Fahrzeugen und Thieren, ferner für den Transport von Gilgütern und gewöhnlichen Gütern rücksichtlich des­­ Verkehres an sänmtlichen Linien der Oesterreichischen Staatseisenbahn-Gesellshaft so­wie der im Betrieb der Gesellschaft stehenden Brünn-Rofsiser Bahn neue Gebühren-Tarife mit theilweise erhöhten und theilweise ermäßigten Transportpreisen in Kraft. Hiedurch treten die allgemeinen Tarife für den Personen- und Gepäcs-Transport vom Juli 1871, die Stations-Tarife für Reisegepäss-Uebergewicht vom Oktober 1870, die allgemeinen Tarife vom Oktober 1870, die Grenzstations-Tarife vom August 1874, die für die Linien Balfány­­ Berjámos und Bojr tef-Deutsch-Bogfän gültigen Tarife vom September 1870 und vom­ August 1874, die Tarife der Brünn-Nofliger Bahn vom 1. Jänner 1859 und vom 1. Feber 1872 und schließlich die Ausnahme-Tarife vom März 1871 sammt allen Hiezu erschienenen Nachfrägen außer Wirksamkeit. Hievon ausgenommen sind Die bestehenden Gütertarife für den Verkehr zwischen Stationen der südöstlichen und Wien Neu-Szönyer Linie einer- und den Stationen MWollersdorf bis inklusive Dafics andererseits, welche bis auf Weitere noch Güftigkeit behalten. Für den Verkehr zwischen Stationen der süd­­östlichen und Wien-Neu-Szönyer Linie einer- und den oberhalb Da­­fic gelegenen Stationen der nördlichen Linie andererseits, gelan­­gen, infomweit für diese Relationen diverse Frachträge bestehen, die Zaren des österreichisc-ungarischen Eisenbahn-Verbands-Tarifs vom 20. Juni 1873 sammt Nachträgen bis auf Weiteres zur Einhebung. — Die außerordentliche Generalversammlung der „R&aLos-Palotaer B Pferde-Eisenbahn-Ges­ell­­schaft", die heute Vormittags 10 Uhr hätte stattfinden sollen, konnte wegen unzureichender Akktien-Deponirung und persönlicher Vertretung von Seite der Aktionäre nicht abgehalten werden und wurde an den 1. Oktober Vormittags 10 Uhr vertagt. Lotto:Ziehungen am 16. September. Verantwortlicher Redakteur: Dr. Mar Falk. Temesvyäar: 8 58 68 38 55. Wien: 48 39 59 24 1. Graz: 73 7 Szá AL ..10. . . · . . . - 21

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