Pester Lloyd - Abendblatt, September 1876 (Jahrgang 23, nr. 200-224)

1876-09-19 / nr. 214

.—-«»«««,».-.—-—»-.-.»-.«....-...-«-s— -Wenn auch eine formelle Einigung der­ Mächte über­ die auf das türkische Memoire von 114.d.zuer­­st heilende Antwort bei der Kürze der Zeit n­och nicht erzielt sein kann,so unterliegt es doch schon heute kaum einem Zweifel,daß die Auffassung,der die Friedens-Propositionen der­ Pforte begeg­ ne1lt,all den verschiedenen Höfen eine so gleichartige ist, daß die Aussicht auf eine, baldige Ver­­ständigung sehr nahe gerüdt erscheint. Man weiß zur Stunde bereits, daß in Rom wie in­ Paris und sogar in London die Bankstationen der Pforte als zur Ausführung ung­läffig bezeichnet werden. Von den Drei Kaisermächten versteht sich dies ‚angesichts der in KReihstadt verein­barten Bringipien wohl von selbst. Sudem hat Die Pforte einen großen Beweis von Mäßigung und Einsicht gegeben, indem sie ich body entschloß, dem Drängen der Mächte nachzugeben und ihre Truppenkommandanten anzumelsen , fich in der militärischen Aktion­stritte auf die Defensive zu beschrän­­ken, Um London zumal, von wo man im Vereine mit Oesterreich-Ungarn und Rußland noch in fester Stunde die Bemühungen zur Herstellung der Waffenruhe erneuerte, wird man diesen Entschlag der Pforte umso bereitwilliger anerkennen, als man durch denselben eine drohende Gefahr beseitigt zu haben glaubt. Andererseits hat auch Serbien dem Drude­­ der Diplomatie nachgegeben und die Befehlshaber ange­wiesen­­ sich jedes offensiven Vor­­gehens zu enthalten. Wird dieser Befehl beiderseits­­ rerpettät, so hat man, wenn auch nicht in formaler Weise, so doch de facto die Einstellung der Feindseligkeiten er­­zielt. Da der Termin von der Pforte bis zum 25. 9. M. ausgemessen wurde, so hat die Diplomatische Aktion, wenn sie mit Beschleunigung zu Werte geht, nicht zu besorgen, doch Kanonaden gestört zu werden. Die Pforte selbst scheint nichts weiter als eine Aeugerung der Mächte abzuwarten, um die Einstellung der Feindseligkeiten offiziell anzuordnen, wie es bisher, wohl aus berechtigter Sorge vor dem Fanatismus der Mafse, nur vertraulich geschah. Wenigstens soll es in dem an die Mächte gerichteten Memoire ausdrü­clich heißen, sie mache si anheirschig, binnen 24 Stunden, die­­ Feind­­seligkeiten einzustellen, sobald die Mächte ihr Urtheil über die sechs Bedingungen zur Kenntniß der Pforte gebracht haben werden. Von Gegenpropositionen ist , da nicht die ehe, und was das Urtheil der Mächte­ anlangt, so dürfte es gar bald darin einmüthig sein, der Pfforte die Mißbilligung dieses Programms in seiner Totalität auszusprechen «(Und was dann ? D. Red.)­­.«--— den Handel gebracht werden, eine handelsministerielle Verordnung, auf die wir zurückkomm­en. — Zum Obergespan des Zalaer Komitat sol, wie " „Ellener” erfährt, Bosef Merményi ernannt werden; die be­­treffende Unterbreitung sol seitens des Ministers des Innern bereits erfolgt sein. «­­Mg11·schreibt,denk,«Kelet Nepe««aus Wienddtp.17·Sep­­tember"Es leidet"keinen Zweifel,daß in St.Petersburg die Kriegspartei den Sieg··dav·ongetragen.Der russische­ Thronfolger­­als Kommandant der domschethofaken,hat den Essallen bekannt gegeb­en­,sie mögen 4500 Mank­ anwerben und nach Serbien senden. Auch hat der­ Cesarepics vergangene Woche MODOO Rubel nach Belgrad angewiesen.Der Czar ist jetzt entschlossen,der betyaffneten­ Intervention nicht mehr­ aus dem Wege zu gehen. Wenn die Pforte den Waffenstilltand nicht pure et simple annimmt, dann werden aus Beslarabien drei und aus dem Kaufasus zwei russische Armee­­korps die betreffende türkisch-russische Grenze ü­berschreiten. General Kauffmann ist der designirte Oberbefehlshaber. In Belgrad hat Kartoff fon. am. 10. o. bekanntgegeben, „die­ Serben m­ögem sich streng im der­ Defensive halten und sich kompletiren.” Aus Rußland werden Waffen und Munition in großer Menge nach Serbien geschickt, denn es herrscht dort ein unglaublicher Mangel an Waffen und Munition. Vor acht Tagen it eine Menge russischer Offiziere nach Deligrad abgereist, ohne auch nur einen Gräbel zu erhalten. Die rufstischen Volontärs wurden deshalb angemiefen, bewaffnet zu reifen. In Rumänien läßt man fest schon Alles pasfiren, weil man in Bukarest aus Berlin aufmerksam gemacht wurde, die Neutralität nicht allzu streng zu nehmen.­­ Der famose Vertrag zwischen Deutschland und Neiland gibt zu immer neuen­ Kombinationen Anlaß. Die „Liberte” behauptet, der in Rede stehende Vertrag sei als autogra­­phisches Attenttüd vorhanden und vor der Veröffentlichung in meh­­reren französischen Redaktions-Bureaus, vorgelegt, aber von den­­selben nicht veröffentlicht worden, weil man die Echtheit des Alten­­stückes bezweifelt hätte. In manchen Kreisen ist man,­­ seltsam genug, der ah es handle sich um einen alten Beitrag, der aus den Zeiten des Krimkrieges herrühre. Die " Catafette" (ein Blatt, das dem aie Konkurrenz macht, also sehr wenig seriös) gibt folgende „Aufklärung“ über den Vertrag: Vor etwa zwei Mo­­naten, als der König von Griechenland­ nach England gegangen, habe Rußland den König gegen die eventuellen Bemühungen Eng­­lands­ zu Gunsten der Türkei einnehmen wollen und durch den Grafen Wolterberg einen Brief an­­ den Grafen Schumaloff in xuf>­rischer Sprache richten lassen, welchem der von der „France“ ver­­öffentlichte Vertrag beigefügt worden sei. In diesem Briefe sei dem Grafen Schumaloff aufgetragen worden, dem. Könige. von Griechenland Mittheilung von. dem .Vertrage zu­­­ machen. Dieses in: der ruflischen Gesandtschaft, in London nieder­gelegte Aktenstüd . sei in jener Zeit entwendet und dem. Korre­­spondenten eines großen aus­wärtigen Blattes­ für 100.000 Franc angeboten worden; ‚dieser Korrespondent habe aber abgelehnt und gegen den­ Agenten geäußert, er solle das Attenttüd 004 Sapil Vardha anbieten ; der Agent habe entgegnet, ex dere er dem türkis­­chen Botschafter angeboten, D dieser jedoch sein Geld flüssig. ‚gehabt und sich eine Frist ausgebeten ; der Korrespondent jenes Blattes habe einem M­inister des­ jenigen französischen Kabinett von der Sade UNRIERIS gemacht und ihn gebeten, Decazes­ darüber zu unterrichten. ‚Die „Estafette“ fügt hinzu, daß der Entwender HR Aktenftüdes eine Photographie von demselben Habe verfertigen affen. x -Se.kaif.mkd apostolischkdttigl.9)tajestäthat,wie das Amtsblatt meldet, verliehen : dem Feldmarschall-Lieutenant ud Militär-Kommandanten zu Hermannstadt , Sosef Freiherrn v. Ningelsheim. tatfrei den Orden der eisernen Krone erster Klasse mit der Kriegsdekoration en Klasse: (allerhöchste Entschliefung vom 13. September 7 € , dem Oberst·e11 und Kommandanten des Erzfat­ter des Regiments Alexander I.,·Kaiser von Rußland,Nr.2"Bernhkirch·Dobler Edler··v. Frie·d:burg,a·us Atklaß seines fünfigjährigen Dienst­­-Judthums und t·n«An,e­rkenn*u1·1g seiner stets belebten Dienstleistung im Frieden und im Kriege so­­wie des vorzüglichen Zustandes des von ihm befehligten Regiments, tarfrei den Orden der­ eisernen " Krone dritter Klasse, und dem Hauptm­ann erster, Klasse des Armeestandes Yohann 8 geßEenyt de Herpeny, beim Militärkommando zu Her­m­annstadt, in Anerkennung seiner sehr langen und besonders ber­iobten Dienstleistung das Militär-Verdienstszeug (Allerh. Entschl. vom 13. September 1876) , ·n dem Major im Militär-Bauverwaltungs-Offizierskorps Karl Seemann und­­ dem Hauptnmmn erster Klasse des Geniestabs Richard Hackenberg,in Anerke­nnung··der besonders verdienstlichen «·Leistungen·des Ex-sternb·eiden militärischen Bauten zu Hermanns­stadt und des Letzter te bed­enen zu­ Kreisstadt(Allerh-EntschLVOM 13. September 1876) , dann dem Hauptmann des Nubhestandes Theodor Mar, in Anerkennung seines verdienstlichen gemeinnüßigen Wirkens zu Fogaras, und dem Hauptmanne des Nubhestandes und Bürgermeister von Vogaras, Thomas © &l; in Anerkennung seiner im Interesse der Unterkunft und der sanitären Verhältnisse der dortigen Garnison­ee Dienste — allen vieren das Nitterkreuz des Franz-Sofef­­rdens (A­llerh. Entschl. vom 13. September 1876) ; metter : die Uedernahme des Gewerrlmajors Ludwig Nitter­ v. Bo [­beris, Kommandanten der 26. I­nfanterie-Brigade, auf sein An­­fuhren in den Ruhestand anzuordnen und v demselben bei diesem Anlasse­tatfrei den Feldmarschall-Lieutenants-Charakter ad honores sowie in Anerkennung seiner langjährigen, guten Dienstleistung das Militär-Verdienstreuz zu verleihen (A­llerh. Entschl. vom 13.­­Sep­­tember 1876) und den Obersten Hennig Merolt, überromptet in dem den Allerhedbhrten Namen führenden Hußaren-Regiment Nr. 1, zum Kom­mandanten des Hußaren-Regiments Gr. M­adetty Nr. 5 zu ernennen Allerb. Entsc­hl. vom 13. September 1876). sz Das Amtsblatt veröffentlicht bezüglich der Mischung der 50-Litergefäße, in welchen gestampfte Trauben und Mostmaische in (—pp—) Wien, 18. September. Bereits am 4. b. M. mel­­dete ich Ihnen, daß die Abgeordneten der innern Stadt eine Wäh­­lerversammlung einberufen wollen, bei welcher der ungarische Aus­­gleich besprochen werden sol. ALs Einberufer dieser Versammlung war der der Fortschritts-Partei angehörende Abgeordnete Herr Seutter designirt. Nun wurde diesem Herrn von einen hervor­­ragenden Führer dieser Partei ein „Wink“ gegeben, die Einberufung dieser Versammlung zu unterlassen, da die Wähler der innern Stadt ein ausgleichsfreundliches Botum abgeben dürf­­ten, und dies zwar auf­­ Veranlassung des Abgeordneten Dr. Brettel, welcher, wie ich bestim­mt versichern kann, für den Aus­­gleich (mit Ausnahme der Banffrage) gesprochen hätte. Die gleiche Anschauung wie Herr Brettel hat auch der Abgeordnete Buranda und selbstverständlich der Minister Glaser. Es ist einleuchtend, daß die leiteren drei Abgeordneten mehr Einfluß bei den Wählern der innern Stadt befssen als Herr Seutter, und dieser leitere Grund bewog die Herren Fortschrittsmänner der innern Stadt, die protes­­tirte Berganmalung fallen zu lassen. Nicht uninteressant dürfte für Sie die Mittheilung sein, welche aus Abgeordnetenkreisen stamm­t, daß die Abgeordneten Brettel, Dumba, Dr. Berger und noch andere Abgeordnete, deren Namen ich bisher nicht erfahren konnte, zur Zeit der ersten hiesigen Verhandlungen mit den ungarischen Regierungsmännern, von Seite unserer Regierung über den Gang der Verhandlungen ins Vertrauen gezogen wurden. — Bei Herrn Dumba und Dr. B­er­ger wäre dieses Faktum umso interessanter, da »diese beiden Ab­­geordneten auch Si und Stimme in der Direktion der National­­bank haben. Tagesneuigkeiten (Des Königs Beispiel) Auch auf der Szt.-Lörinczer Bukta des Herrn 2. Eséry — so wird im , Napló" erzählt — fand jüngst eine Militär-Webung statt. Der Befiser stand gerade im Hofe, als er von Weiten gegen sein Thor einen Reitertrupp heranspren­­gen sah, an dessen Spike er den König erkannte, welcher den Be­fiber freundlich grüßte und in den herzlichsten Worten um die Erz­laubniß bat, daß eine Eskadron Kavallerie auf dem Territorium Stellung nehmen dürfe und gleichzeitig Schadenerlaß anbot, welchen Herr Cs. ablehnte, da er es für ein Glüc: halte, Majestät selbst kommandirten 5 Truppen daß die von Gr. auf seiner Pußta mand­­vriren, — An Alldem — bemerkt , Naple­ — ist nichts Merkwür­­­­diges. Aber der Fal ist darum er­wähnensnwerth, weil anläßlich der vor Drei Jahren abgehaltenen Göder Manöver General Bolsberg ohne ein Wort der Entshuldigung in die Befisung des Herrn 68. “einbrach und seine Soldaten aus Thüren und Thoren schießen ließ, ohne Rücksicht darauf, daß die Hausfrau krank lag; er­ ließ die Soldaten die schönen Saaten zerstampfen, ohne daß auch nur ein Wort der Gntsehuldigung vorgebracht worden wäre. Ihre Majestät in Athen.­ Ueber den von uns in Kürze bereits erwähnten Besuch, den Ihre Majestät jüngst in Athen abstattete, wird der „Bol. Koiv.” von dort unterm 10. September Volgendes geschrieben : , Angenehm überraschte die Athener vorgestern, Freitag, die Nachricht, Ihre Majestät die K­aiserin von Delter reich­weise unter ihnen. Mittwoch den 6. um 9 Uhr Früh war Aferhöchst dieselbe in Corfu angetonnnen, begab sich sogleich in das von früher her bekannte königliche Luftschloß Monrepos und kam gegen Mittag wieder an Bord der „Miramar“, welche gleich darauf die Unter lichtete. Am 8. Morgens erschien die kaiserliche Yacht vor dem Piräus, ohne vorher avisirt worden zu sein. Bei Anblick der Flagge begaben sich die obersten Hafen-Beamten augenbliclich an Bord und bugfirten selbst das Schiff in den Hafen, worauf gegen 9 Uhr Ihre Majertät die Kaiserin, welche sich ausdrüclich jeden offiziellen Empfang verbeten hatte, ans Land stieg, nach kurzer Um­­schan im Piräus sich auf die Eisenbahnstation begab und mittelst de­s gewöhnlichen­­ Zuges in dem in aller Eile eingefügten könig­­lichen Galamwaggon nach Athen fuhr. Im Piräus war, vorher der in ne des Gesandten Freiheren v. Münch-Bellinghausen fun­girende Legationssekretär Ritter v. Eisenstein zur Begrüßung Ihrer Majestät eingetroffen­­er Athen­­ gesellte sich der Polizei-Direktor azt Betros zu dem Gefolge und diente ihrer Majestät während Ihrer Ausfahrt als Führer. Da die Kaiserin königliche Equi­­pagen abgelehnt hatte, wurden öffentliche Equipagen auf den Bahn­­hof beordert, in welchen ihre Diajertät mit einem Gefolge durch die Stadt fuhr. Es wurden das Palais der österreichischen Gesandt­­schaft, das Königliche Schloß und besonders der wundervolle Hofgar­­ten, mehrere öffentliche Gebäude und die katholische St. Denis Kirche besucht, worauf im Hotel Grande Bretagne ein Dejeuner ein­­genommen und darauf die Alterthamer Athens besichtigt wurden. Borerit begab sich ihre Majestät unter die riesigen Säulen des olympischen Iupiter-Tempels, sodann auf die Aixopolis, woselbst Allerhöchst dieselbe ‚nit dem lebhaftesten Iinteresse alle Details in Augenschein nahm; auch der Theseus-Tem­pel wurde besichtigt, worauf ihre Majestät sich auf den Markt und in die Hermes-Straße begab, um reiche Einkäufe an Nationaltrachten und sonstigen Heineren Souvenirs der Volli­n­­dustrie zu­ machen. Da exit erfuhr man durch die Abendblätter, daß die Kaiserin in Athen sei. Nachdem die Kaiserin im Cafe Solon am Eintrachtsplage Gif­t und Erfrischungen eingenom­­men hatte, begab sich Allerhöchst dieselbe mit dem Abend-Train mier der nach dem Piräus und übernachtete an Bord der „Dikramar”. Um 5 Uhr Morgens des folgenden Tages begab sich ihre Majestät wieder mittelst Bahn nach Athen und von dort direkt nach Tatoi, das alte Defek­a und gegenwärtige Luftschloß des Königs, frühstücke dort und fehrte um 12 Uhr wieder bhieder zurück. Um 1 °­ Uhr Mittags lichtete die „Miramar“ wieder die Anker, um in das eben in aller herbstlichen Herrlichkeit prangende blaue Aegäische Meer hinauszudampfen. Ihre Majestät soll sichtlich einen guten Eindruck von Athen mitgenommen haben, während ihre Schönheit, bezaubernde Liebenswürdigkeit und ihre Worte, die sie hier ver­sprochen, in Aller Munde sind. Aus Athen konnte die Eisenbahn nicht genug Publik­um nach dem Piräus befördern, welches die Kai­­serin Mn wollte. (Hohe Säfte) Der Herzog von Manchester sammt Ber­gleitung trifft heute Abends in Budapest ein und wird im „Hotel de C Europe" Wohnung nehmen, wo auch für die Kaiserin von Brasilien samuıt Hofstaat, melde am Samstag, 23. d., hier eintrifft, die Appartements bestellt sind. Personalien. Der Kultusminister August Trefort und der Finanzminister Koloman Széll sind heute mit dem Früh­­zug nach Wien abgereist, wohin am Mittwoch auch der Minister­­präsident Koloman fifa folgen wird. — Der gemeinsame Finanz­­minister Freiherr v. Hofmann, der von Brüssel aus eine Tour nach­ verschiedenen­­ deutschen Städten — nicht nach Paris — ange­­treten hat, fehrt, wie die „Bol. Korr.” meldet, bis zum 22. o. M. nach Wien zurück. (Einige Mitglieder des prähistorischen Kon­­gresses) weilen noch in der Hauptstadt. Am vergangenen Sonntag machten die Herren Montelius, Unstedt, Rigorini und Schmidt unter Führung Nömer’s einen Ausflug auf den Schwabenberg und blieben bis 10 Uhr Nachts dort. Montelius, der ein vorzüglicher Zeichner ist, fertigte einige Skizzen an und wird bei der Veröffentlichung der Zeichnungen von der Götvös-Billa seine Landsleute auch mit dem Leben und der Wirksamkeit des berühmten Berfaffers des „Karthäuser” bekannt machen. Die genannten vier Gelehrten bleiben noch eine Woche hier, um die Schäle der archäologischen Sammlung des Nationalmuseums zu studiren. (Privatdozenten.) Der Unterrichtsminister hat die Ha­­bilitirung der Doktoren der Medizin Géza Antal, Bartholomäus Stiller, Emerich Reczey und Sigmund Burjeß jun. als Privatdozenten an der Budapester É. Universität bestätigt und ge­nehm­igt, daß Dr. Géza Antal über „chirurgische Leiden der Ge­­schlechtsorgane“, Dr. B. Stiller über „Unterleibskrankheiten“, Dr. Emerich Reczey über „Pathologie und Therapie der von ge­­waltsamen Beilegungen herrührenden Knochen- und Gelenkfleiden“ und Dr. Emerich Baurjeß jun. über die „Untersuchungsmethoden gien ankündigen und halten dürfen, (Der Landesverein der Mittelschulen-Pro­­fessoren) hält heute um 5 Uhr Nachmittags in der Ofner Real­schule eine Plenarversammlung ab, in welcher die Wahl der Präsi­­denten und Schriftführer der Fachsektionen vorgenommen wird. Vom Grafen Milo) wird folgendes hübsche Wort er­zählt: Als sich die 1867er Regierung konstituirte, wurde er viel bes­merkt, daß unter den Ministern auch ein Nicht-Adeliger — Baltha­­sar Horváth — sei. Dieser selber war der Ansicht, er gehöre nicht zur Klasse der Adeligen. Bald indessen erwähnte er vor seinen Ministerkollegen, daß sie das alte Adelsdiplom seiner Familie vor­­gefunden habe. „Na jhau — sagte hierauf Graf Milo — Du bist au nicht besser, als wir.“ (Ludwig Kossuth)besitzt ein handschriftliches,27 Bogen starkes Werk,das seine Selbstvertheidigung enthält,aus jener Zeit, da er in Haft genom­nen wurde.Dieses großartige Werk,das bisher nicht allgemein bekannt geworden ist,wird nun in den»Tör­­teneti Lapok«von dem Redakteur des,,Magr­ar Polgår­«,Nikolaus K.Pap«,zu publiziren begonnen.Ein schöneres,umfangreicheres Werk als diese Replik hat Kossuth nie geschrieben;es kann in seiner Art ein Unikum genacht werden. (Die Probe-Belastung des Dachgesperres an dem neuen Bahnhofe)der Staatsbahrt-Gesellschaft hat heute im Beisein­ zahlreicher Fachmänner und Sachverständigen mit dem glänzend stets Resultate stattgefunden.Den ausführlichen Bericht über das interessante Experiment tragen wir nach. Das Komitat Pest-Pilis-Solt-Klein-Rumas­nien) hält behufs Wahl des­­ Verwaltungs­ Ausschusses am 25. d. eine außerordentliche Generalkongregation und am 24. um 4 Uhr Nachmittags eine Vorkonferenz. (Der Hochverraths-Prozeß gegen­ Mileti­cs und Konsorten)gelangte heute in der Frage der Strakanters suchtung und Inhaftnahm­e der Angeklagten Miletiist und Kapapinovics zur zweitinstanzlichen Verhatkdh­ung vor der königlichen Tafel.Dem ersten StrafsetIat präsidirte Vizepräsident Theophil Fabinyi;Referent:Richter Sümeghy;Votanten: die Richter Gyärfäs,Andrápovicg und Kudlik. Nach Beendigung des Referats und der mehr als halb- sündigen Berathung verkündete Präsident Fabinyi folgenden Beschluß:»Der Beschluß des Budapester Gerichtshofs in Bezug auf die Untersuchung und Verhaftung gegen Dr.Svetozar Miletics und Dr­ Svetoslav Kassapinovics wird mit der Ergänzung,daß das Budapester Strafgericht sich in Bezug auf die Sistirung des Immunitätsrechtes des Abgeordneten Dr.Miletics an das Präsidium des Abgeordnetenhauses wende,besichhtigt in Bei­zug auf den Beschluß des Groß-Becskereker Gerichtshofes gegen Dr.Miletics,dessen Gegenstand durch die Einleitung des Hoch­­verrathsprozesses gegen Dr.Miletics beim Budapester königlichen Gerichtshof zu existiren aufgehört,war durch die königliche Tafel keine besondere Entscheidung zu fällen,und wird die Vereinigung der beiden Prozesse angeordnet. In den Motiven zu diesem Beschluß wird hervorgehoben,daß unsere Gesetze jedes Attentat,welches gegen die Integrität,Ruhe und den Frieden des Vaterlandes gerichtet ist,(als Hoch-— verrath(felsågårulås)betrachtet).Man haben aber die durch das Groß-Becskereker Gericht im Laufe der Untersuchung erub­ten Daten,namentlich das Zeugniß des Georg Rankovics (gew­esenen Sekretärs des Generals Stratimirovics)erwiesen,daß Dr­ Svetozar Miletics un­d Dr.Svetoslav Kapapinkk­vics Ende Mai d.J.mit mehrerenI Anderen zu Belgrad im Gasthof»zum serbischen König«­eine Berathung abhielten,in welcher beschlossen­ wurde,200—30.000 Freiwillige für den serbisch- türkischen Krieg bereitzuhalten.Hiedurch wurden wichtige Inter­­essen des Staates verletzt,insofern diese Pläne gegen einen Nach­­barstaat,die Türkei,gerichtet waren,mit dem unsere Monarchie in freundschaftlichem Verhältnisse lebt.Andererseits­ erhellen aus de­n Geständnisse des Rankovics und anderen Umständen Verdachtsgründe dafür,daß die Angeklagten gegen­ die Integrität der ungarischen Krone agitirten.Verdachtsgründe hiefü­r sind Mike­­lics’Audienz beim Fürsten­ Milan,sein­e Rede bei der Belgrader Berathung, welche mit einem Wunsche „auf die Befreiung der Ser­­ben vom Jjode der Magyaren und Mongolen“ schloß, und sein Toast auf Milan, König aller Serben. Daß Miletics an der Spite der Agitation zur Pflack­ung der serbischen Zwangsanleihe und zur Anmwerbung von Freiwilligen stand, bemeist seine festgestellte innige Verbindung mit seinem Agenten X­pa­n­o­­vics, in welcher sogar die an Miletics gerichteten geheimen Brief­­shaften ‚zu übernehmen hatte. Die Verhaftung der Ange­­klagten ist duch die Bestimmungen des G.­A. VII. 1715 gerecht­­fertigt, da in Hocverrathsfällen die Verhaftung mit Ber­­eitigung aller­ormvialitäten einzutreten hat. Das von Miles tics in seiner Appellation angegebene Motiv gegen seine Verhaftung, als ob nämlich die Nichtrespektivung seiner Qualität als Abgeordneter in diesem Falle eine Molestirung sei, ist um so ment­ier stichhaltig, als der Reichstag schon vor dem 25. Juli 1876 ver­tagt war, während die Deposition des Ranfovics, auf Grund deren das D Verfahren gegen Miletich eingeleitet wurde, erst von diesem Tage Datirt. Der Beschluß des Groß-Becskerefer Gerichts­­hofes konnte nicht Gegenstand eines besonderen Beschlusses der i « u — Damiel Deronda, von George Eliot. — Deutsch von Adolf Strodtmann. Erster Band. — Drittes Buch. —Du wirst ein Interesse daran findest,eine neue Art von Erfahrungen zu sammeln,und es wird osjre«Zweifel Deinen weib­­­ligen Werth erhöhen,daß Du eine Stellung wie die,zu welcher D11 betmfen ist,bekleidet hast« --Ich kann nicht glauben,daß sie mir gefallen wird,sagte Gwendolen,die zum­ erstenmal ihrem Onkel etwas trotzig gegenüber­­trat. Aber ich sehe wohl ein, daß ich sie ertragen muß. Sie erinnerte sich, daß sie bei einer andern Gelegenheit, wo ihn zugemuthet worden war, an einer ganz andern­ Aussicht Gefallen zu finden, seinen Ermahnungen gelauscht hatte, — Und Dein guter Takt wird Dich lehren, Dich angemessen dabei zu benehmen, sagte Herr Cascoigne mit etwas mehr Feierlich­­fett. Seh bin überzeugt, daß Fran Mompert mit Dir zufrieden sein wird, Du wird wissen, wie Du Dich gegen eine Frau betragen mußt, wele in jeder Beziehung Div gegenüber das Verhältniß einen Bär Mädchen, die ihre Wahl treffen. (63. Fortlegung.) 26. Kapitel. Herr Gascoigne kam eines Tages nach Offendene mit der, jener Ansicht wag, erfreulichen Nach­t, Halt Fran Mompert den Denktag nächster Woche für ihre Zusammenkunft mit Umwendelen bestimmt habe. Er sagte nichts davon, daß er beiläufig von der Rückkehr des Herrn Grandcourt nach Diplom gehört habe; denn er wußte so wenig wie sie, daß Leubronn das Reiseziel ihres Bewun­­derers ge­wesen sei, und er fühlte, daß es lieblos sein würde, bei dem gegenwärtigen Mißgefhhd die Erinnerung an eine glänzende Aussicht wachzurufen. In geheimster Seele dachte er mit Bedauern an die unbegreifliche Laune seiner Nichte, aber er entschuldigte sie bei sich selbst, indem er erwog, daß Grandcourt sich zuerst seltsam benommen habe, da er plößlich megipaziert war, als er die schönste Eelegenheit gehabt hatte, seine auffallenden Huldigungen mit Erfolg gekrönt zu sehen. Das praktische Urtheil des Pfarrheren sagte ihm, daß es jecht seine Hauptpflicht gegen seine Nichte sei, sie darin zu be­­stärfen, ihrem Schidsalswechsel entjehloffen die Stirn zu bieten, da seine handgreifliche Aussicht auf ein Ereigniß vorhanden war, das denselben hätte abwenden könnten. ee ER a­m gefegten einnimmt. Dies Leid it in jungen Jahren über Dich ge­­kommen, aber das macht es in mancher Hinsicht erträglicher, und in jeder Heimsuchung liegt eine Wohlthat, wenn unsere Seele sich darin findet. Eben dies vermochte Grwendolen nicht zu thun, und nachdem ihr Onkel sich entfernt hatte, brachen die bitteren Thränen, welche während der jüngsten Sorgen selten gekommen waren, hervor und flosfen langsam hinab, als sie allein im Zimmer saß. Ihr Herz stellte es in Abrede, daß ihr Leid erträglicher sei, weil es sie in jungen Jahren befallen habe. Wann durfte sie Glück erhoffen, wenn es nicht kam, so lange sie jung war? Nicht daß ihre Risionen von möglichen Glück für sie so unvermischt mit nothwendigem Möbel waren, wie sie es sonst zu sein pflegten; — ni­ daß sie sich immer noch die fügen Früchte des Lebens pflüden gedacht hätte ohne Ahnung ihres bittern Kerns. Aber Diese allgemeine Entzauberung der Welt — ja, ihrer eigenen Berson, da es den Anschein hatte, daß sie nicht dafur ge­­schaffen sei, mühelos Andere zu überstrahlen , verschärfte nur noch ihr Gefühl der Betroffenheit: es war eine öde, unfruchtbare Ferne, die den traurigen Pfad zu ihren Fugen umschloß, den zu beschweiten sie nir den Muth besaß. Sie befand sich in jener ersten Krisis­ leidenschaftlicher jugendlicher Em­pörung gegen das, was nicht füglich Schmerz, sondern vielmehr die Ab­wesenheit von Freude zu nennen ist, — in jener ersten Wuth der Enttäuschung am Lebensmorgen, deren wir, welche die Sabre abgekühlt haben, uns gewöhnlich ur noch dunkel als eines Theiles unserer eigenen Erfah­­rung erinnern, und­­ deshalb intolerant gegen ihre selbstfürchtige Un­­vernunft und Gottlosigkeit sind. Welche Leidenschaft scheint tHörich­­tet zu sein, wenn wir über sie hinweg sind und das Unglück als eine jeden bedrohende Gefahr erkannt haben, als diese verwunderte­nVein, daß gerade ich und nicht Du, er oder sie davon betroffen worden it? Dennoch hat vielleicht Mander, der nachher sich bereit­­willig zum Schild für die Brust eines Andern machte und seine eigene Herzenswunde mit heroischem Schweigen trug, — Mander, der später große Thaten vollbrachte, nichtsdestoweniger mit diesen zormigen Giftaunen über sein eigenes Leid begonnen und bei der bloßen Nichterfüllung seiner phantastischen Wünsche wie bei Wespen­­stichen getobt, die das Weltall für ihn zu einer ungerechten Über­­hängung von Schmerz herabmürdigten. Dies war ungefähr der Fall der armen Gmendolen. Was kam darauf an, ob sold ein Mißgeiciid wie das ihrige oftmals andere Mädchen betroffen hatte? das einzige, wonach sie ihr ganzes Leben lang fragen gelernt hatte, war, daß es ihr begegnete: es handelte sich darum, was sie unter Klesmer’s Auseinanderlegung empfand, daß sie nicht bedeutend genug sei, um kraft ihres Willens und Verdienstes ihrem Schiefab­ zu gebieten; es handelte sich darum, was sie unter den Schred­­nissen von Frau Momperts beständigen Erwartungen, unter dem albernen Verlangen, daß sie gegen drei Fräulein Mompert freund­­lich sein, unter der Notleiwendigkeit, sich ganz unterwürfig zu zeigen und ihre Gedanken für sich zu behalten, empfinden wü­rde. Eine entthronte Königin zu sein, ist nicht so­ hart wie manches andere Hinabsteigen­: man denke sich, daß Jemand, den man an seine eigene Göttlichkeit glauben gelehrt hat, sich aller Huldigungen beraubt und außer Stande findet, ein Wunder zu verrichten, das die Huldigungen zurückbringen und sein Selbstvertrauen wieder herstellen­­ wü­rde. Etwas dieser Slusion und dieser Hilflosigkeit Verwandtes war dem armen verwöhnten Kinde mit den lieblichen Lippen und Augen und der majestätischen Gestalt zu Theil geworden,­­ in denen­ jet sein Zauber mehr zu liegen schien. Sie erhob sich von der niedrigen Ottomane, auf der sie zwed­­[08 gesessen hatte, und schritt auf und ab im Salon, ihren Ellbogen auf eine Handfläche flagend, während sie ihre Wange auf die andere hinablehnte, und eine langsame Thräne fiel. Sie dachte: Ich habe immer, seit ich ein kleines Kind war, gefühlt, daß Mama keine glüc­­liche Frau sei; und jeßt werde ich noch unglücklicher sein, als sie es gewesen ist. hr Geist vermeilte einen Augenblick bei ihrem eigenen Bilde, wie ihre Sugend ent ihm wände und sie an nichts mehr Freude habe — einerlei, ob sie Dies oder das thue; allein solche Vorstellun­­gen brachten ihr unwillkürlich das Bild ihrer Mutter zurück. Arme Mama ! fest wird es noch Schlimmer für sie sein. Ich kann­ ihr ein bisschen Geld verschaffen — das ist Alles, wonach ich jecht fragen darf. Und dann sah sie mit einer ganz neuen Richtung ihrer Phan­­tasie ihre Mutter sreinalt und grau werden, und sie selbst mar alt und verwel­t, und ihre beiden Gesichter begegneten einander immer no mit Aufmerksamkeit und Liebe, und sie wußte, was ihre Mut­­ter dächte: — „Die arme Gwen it fest auf trübsinnig und ver­­mweh­t" — und da Schluchzte sie zum erstenmal, nicht vor zornigem Sram, sondern m­it einer Art von zärtlichem Mitleid. Ihr Gesicht war der Thür zugewandt und sie sah ihre Mut­­ter eintreten. Sie sah weiter nichts, denn ihre Augen standen voll Thränen, und sie preßte Schnell ihr Taschentuch gegen dieselben. Ehe sie es wegnahm, fühlte sie sich von den Armen ihrer Mutter um­­schlungen, und dies Gefühl, welches wie eine Fortlegung ihrer, innern Rision erschien, lähmte ihre Willenskraft; sie schluchzte aber­­mals trog ihres Vortages, als sie ihre Wannen an­einander drühten. Frau Davilow hatte etwas in ihrer Hand mit hereingebracht, das ihr fon eine aufregende Angst verursacht hatte, und sie wagte nicht zu reden, bis ihr Liebling ruhiger geworden sei. Aber Gmen­­dolen, für welche das Weinen stets eine peinliche Gefühlsäußerung gewesen war, der man, wo möglich, widerstehen müsse, preßte wieder ihr Schnupftuch gegen die Augen und bog, tief Athem holend, ihr Haupt zurück und blickte ihre Mutter an, die bleich und zitternd dastand. — 63 war nichts, Mama, sagte Gmendolen, welche glaubte, daß ihre Mutter einfach dadurch, daß sie sie betrübt fand, so auf­­geregt worden sei. &3 ist jeßt Alles vorüber. Allein Frau Davilow hatte ihre Arme zurückgezogen und Gmendolen bemerkte einen Brief in ihrer Hand. — Was ist das für ein Brief? noch schlimmere Nachrichten ? fragte sie mit einem Anfluge von Bitterfelt. — 34 weiß nicht, wie Du darüber denken wirst, liebes Kind, antwortete Frau Davilow, den Brief festhaltend. Du wirst schwer­­lich wathen, woher er kommt. — Gieb mir nichts zu wathen auf, sagte Gm­endolen fast ungeduldig, als Hätte man sie an einer schmerzhaften Stelle berührt. — Er ist an Dich gerichtet, meine Liebe. Gmendolen bewegte fast unmerflich das Haupt. — Er kommt von Diplow, sagte Frau Davilow, ihr der Brief gebend. Sie kannte Grandcourt’s undeutliche Hands­rift, und ihre Mutter war nicht überrascht, sie tief erreihen zu sehen ; allein sie während des Lesens beobachtend und sehr gespannt auf den Inhalt des­­ Briefes, sah sie alle Farbe rasch wieder entschwinden. Sogar die Lippen Omendolen’s waren bleich, als sie ihrer Mutter das geöffnete Billet überreichte. Die Worte waren kurz und förmlich: „Herr Orandcourt macht Fräulein, Harleth seine Empfeh­­lung und erlaubt si die Anfrage, ob er morgen nach zwei Uhr in Offendene vorkommen und sie allein sprechen darf. Herr Grandcourt ist soeben von Leubronn zurückgekührt, wo er Fräulein Harleth zu finden gehofft hatte.“ Jan Davilomw las diese Zeilen und blidte dann fragend ihre Mutter an, ihr das Billet zuvidgebend. Gmwendelen ließ es zur Erde fallen und wandte sich ab. — 63 muß beantwortet werden, liebes Kind, sagte Fran Davilow [hüchtern. Der Bote wartet. (Bortregung folgt.) .

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