Pester Lloyd, Oktober 1876 (Jahrgang 23, nr. 242-272)

1876-10-23 / nr. 264

fort. )«Hierbei""r"«ft gefter Die vont Kriegsschnuplage Fo richten. Offiziell wird zugestanden, daß Tschernajeff nach zimeis­tägigem­ Dettingen SEancns die befestigte Stellung vor Diunis aufgeben mußte; m­ehrfeitig wird aber bez ftimmt behauptet, Daß die Türken gestern Diunis ge­­nommen haben und der Weg nach Krutchevag frei ist. Ticherunjeif konnte nur mit fehi­erer Not, die Truppen, welche der Gefahr an­gejecht waren, ab­­geschnitten zu werden, zurücziehen. Wien, 22. Oktober. Drig.-Telegr­ Der „Deutschen Zeitung” wird gemeldet: Schiljegovag steht in Flammen. Die Serben halten sich no in Kaulichte (?). Die Zahl der Todten und Verwundeten ist sehr bedeutend ; namentlich viele Offiziere sind gefallen. Alerinag wurde gestern heftig bombardirt ; es wurden über 300 Granaten nach der Stadt geworfen. Um 2 Uhr Nachmittags über­­legte russische Kavallerie bei Bugimir die Meorava, um die türkischen Batterien zu nehmen, wurde aber von der tü­r­­kischen Kavallerie zurückge­worfen. Belgrad, 22. Oktober. (Telegr. der „Bud. Korr.”) Die Operationen der Türken in der verfroffenen Woche und zwar ihr Angriff auf Bobovittye am 19. d., das Bombardement von Aler­­­nat, die gänzliche Versprengung des Korps Horpatovics, sowie endl­­lic die Kämpfe vom 20. b. sind für die Türken so erfolgreich ge­­wesen, daß sie am 21. b. ihren Vormarsch direkt auf Djunis antra­­ten, um ihre längst gehegte Absicht, Krusevag zu nehmen und Deli­­grad zu umgehen, auszuführen. Tihernajeff war gezwungen, sich in aller Eile auf Djunis zurückzuziehen. Er telegraphirte gestern an den Fürsten über den Verlauf der Schlacht, in welcher er selbst im dichtesten Kugelregen kommandirte ; der Choc der Türken war, wie Sichernajeff selbst gesteht, diesmal ununnverstehlich, so daß ihnen zahlreiche Gefangene in die Hände fielen. Die Lage der serbischen Armee ist eine überaus kritische. Th­ernajeff’s deprimirender Bericht schleß mit der Bitte, alle verfügbaren Wagen fehleunigst nach Djunis zu enden, um die Verwundeten fortzuschaffen. Belgrad, 22. Oktober. (Offiziell:) Vorgestern und gestern griffen die Türken auf der ganzen Linie des linken Moravaflusses an. Bei Krovet besonders war der Kampf sehr hartnädig ; die Türken wiederholten überall die An­griffe, wurden aber immer zurücgeschlagen. Die Angriffe der Türken am 16. und 17. gegen die Hvar Armee wur­­den gleichfalls zurückgeschlagen. Am Zimpf fanden nur Relognoszirrngs-Gefechte statt. Metersburg, 22. Oktober. Orig. -Telegr. Aufsehen erregt in hiesigen Kreisen ein Telegramm des Etars an das Kosakenregiment der Leibgarde, welches anläßlich des Jahrestages der­­­elferschlacht bei Leipzig (18. Oktober) an die glorreiche Haltung des Regiments in jenen Tagen erinnert und der Erwartung des Kaisers Ausdruch verleiht, das Regiment werde dieser seiner Tradi­­tionen stetg gingedenf sein. Ber a je 2 » . V Tageswenigkeiten. Königliche Spende, Ge. Majestät hat der Kenyezlöer ev. Kirchengemeinde im Szabolcser Komitat zur Wiederherstellung ihrer Kirche 100 Gulden aus der allerhöchsten Privatschatulle gespendet. Feldmarschall- Lieutenant Eduard v.Öraeci­­st von seiner Inspektions-Reise in Kroatien und Fiume zurüce gelehrt und hat sich sofort nach AUl­suth begeben, um über die ge­­machten Erfahrungen Sr. I. und E. Hoheit dem Herrn Erzherzog- Ober-Kommandanten zu vereh­ren. (Schiffbruch.) Ein junger hoffnungsvoller vaterländischer Seemann, Emerich Yekpenpiv, ein Sohn des hochbejahrten Ba­­rangaer Bizegespans Franz Sehengky, der auf einem Handelsschiffe als Schiffs-Lieutenant in den ostindischen Gemäsfern dient, hat — wie dem , den" mitgetheilt wird — unlängst Schiffbruch gelitten. Das Schiff ging unter und von der ganzen Schiffsequipage retteten sich nur der Kapitän, der Lieutenant und zwei Matrosen, welche fest in Batavia, der Hauptstadt der Insel Java, eine günstige Ge­­legenheit zur Heimfahrt abwarfen. Ihre Lage it selbstverständlich feine beneidenswerthe, da sie, so weit von der Heimath entfernt, vor­­aussichtlich noch lange die nöthigen Subsistenzmittel zu entbehren genöthigt sein werden. Privatdozent­ Dr Sofef Lancsär, der an der Klausenburger Universität fi als Privatdozent für die politischen Wissenschaften habilitirte, ist in dieser Eigenschaft vom Unterrichts­­minister bestätigt worden. Die Deputation der Universitäts­­hörer beim Ministerpräsidenten­ Heute Mittags empfing der Herr Ministerpräsident die aus acht­zehn Mitgliedern bestehende Deputation der Universität Tltörer, welche in Angelegenheit einer geplanten türkenfreundlichen Demon­­stration Audienz nahm. Wie wir bereit gemeldet, wurde die Frage eines Fadelzuges in der gestern im Saale „zum Hopfengarten” ab­­gehaltenen Versammlung auf Unruh­en des Vorfigenden in sus­­penso gelassen, bis die Deputation sich über die diesbezügliche Mei­­nung der Regierung Kenntniß verschafft haben würde. Die Mit­glieder der Deputation versammelten sie im Universitäts-Gebäude und begaben sich von hier aus in das Palais des Ministerpräsidenten. Der Herr Ministerpräsident empfing die Herren in seinem Arbeits­­zimmer und antwortete auf eine kurze Ansprache des Führers der Deputation, Rechtshörers Julius Szücs, beiläufig Folgendes : Geehrte Herren! 39 danke Ihnen sehr für ir Erscheinen, welches durch den Umstand veranlagt wird, daß Sie das Bedürfniß in sich fühlen, angesichts Ihrer beabsichtigten Aktion sich mit mir zu besprechen. Es ist dies auch ganz recht so, denn in freundschaftlicher Besprechung finden wir am ehesten, was in der Sache zu thun, oder besser gesagt, nicht zu thum sei, denn die Verhältnisse unseres Vater­­landes sind fest solche, daß eine Demonstration, die leicht mißdeutet werden könnte, sehr sorgfältig erwogen werden muß. Was nun eben diese Demonstration, welche in Gestalt eines Fadelzuges ges Schehen sol, anbelangt, weiß ich nicht, wie es um die Sache steht und in welchem Stadium sich das Projekt befindet; die Sache, wenn sie innerhalb der geieglichen Formalitäten geschieht, it zwar berechtigt. Doch frage ich Sie, meine Herren, ist, jest der geeignete Zeitpunkt hiezu ? Eben fest, wo ein solches Vorgehen nur zu Miß­­verständnissen Anlaß geben kann ? Schon werden Stimmen laut, die — natürlich in Folge eines Mißverständnisses — geradezu her­ausragen, daß wir die Unterdrückung der Christen im Orient wünschen ; wir hörten es vor Kurzem erst aus dem Munde Blacstone’s, daß man die der Befreiung der Christen im Orient sich entgegenstellende Nation aus Europa hinausjagen müsse; und Garibaldi sagte, daß binnen Jahresfrist 200.000 Ruffen in Kon­stantinopel sein werden. Geben wir daher zu solchen Mißverständ­­nissen seinen Anlaß. Ich begreife und schäße die Ihrem Handeln zu Grunde liegenden Sympathien; aber bedenken Sie, daß bei der Michtung der Bolitit eines Landes nicht Sympathien, sondern das Interesse maßgebend ist. Eben in Folge dieses Unteresses, welches das sorgfältige Vermeiden von Mißvertändni­sen erheirscht, bitte ich Sie, Ihre, obwohl von mir nicht mißbilligte Absicht für fest nicht­­ verwirklichen. Dieses ist der Mann, welchen ein alter Patriot den jungen Patrioten ertheilt. Auf diese Worte erlaubte sich der Führer der Deputation die Bemerkung, daß das Vorgehen der Studirenden nicht so sehr eine Demonstration bezwecke, sondern dem Ganzen eher die Intention zu Grunde liege, die Gefühle der Dankbarkeit der ungarischen Nation für erwiesene Wohlthaten zu manifestiren und den verwundeten Türken Hilfe zu bringen. Darauf antwortete Se. Erzellenz, daß Intentionen sehr oft verkannt und mißdeutet werden und daß man überhaupt nur nach den gesciehenden Ereignissen urtheile ; und dann befürchte er, daß in anderen Theilen des Landes andere Sympathien an den Tag treten könnten und hiedurch in den Reihen der Jugend selbst 3miefpalt entstehen könnte. Dies zu verhüten, wiedergeb­­en seinen obigen Rath und überläßt die Beurtheilung des Umstandes, ob das Vor­haben der Jugend unter den gegebenen Verhältnissen opportun sei, der Hinsicht derselben. Der Sprecher der Deputation erklärte hierauf, das Resultat der Audienz der morgigen Generalversammlung der studirenden Jugend vorlegen zu wollen, und damit hatte die Audienz ein Ende. (In Angelegenheit der Repräsentanten- Wahl) fanden heute in mehreren Bezirken der Hauptstadt Wähler- Versammlungen statt. Die Generalversam­mlung der Wähler des V. V Bezirkes (Leopoldstadt) wurde um 10 Uhr Vormittags im Speise-Saale der tädtischen ARedoute abgehalten. Den Vorfig führte auf allgemeines erlangen Here Bu Sb­ch, während die Herren Dr. Mezey und eihloffen, die urttttönen der Schrcftfürchrer eine aus 50 Mitgliedern bestehende · versehen. &8 Lat milfion zu Mägien. Zur Erstattung von Vorschlägen betreffs Zusam­­menstellung dieser Kommission wurde ein Komité entsendet, das an dh halbstündiger Berathung folgende Liste vorlegte: Mar Brüll, Dr. Mar Tall, Kl Legrady Wolf RebLy Gustav Buchs, Armin Reich, Kai Gießtiegl, Armin Nagl, Martin Schweiger, Dr. Moriz Stiller, NE.Meharos, Mor. Wahrmann, Dr. Moriz Mezer, Roif Strasser Ludwig Nyiri, M .Grünbaum, Sohann Burian, ler. Haris Bogl, Geng Sacellary, Gigmund Falk, Aurel Kecstemethy, Isidor Szitányi Wolf Ro­­wann nal Salics, Lole Breußnuer, 8. 8. Mandl,­­ Bachmayer Mr Wahlmann B. nal­kal $, Bosner Cut Schwimmen udwig Zatács, Raul Mandl, Karl gab­b, Paul Zsig­­mondy, oo Maday, Geng Nadosiy, M. Breitfad,, Mar Batonyi, Emerich Baintner Sigmund Bródy, Samuel Deutsch, Sigmund Gold, 3. 6. Szabó Armin Neumer, Beter Busbach, Bernhard Weiß, Heinrich Bollas Sole Ullmann. Die Liste wurde ohne Diskussion einstimmig acceptirt. Auf Antrag Burian’s erhielt die Kandida­­tions-Kommission den Auftrag, 5 Mitglieder in das Zentral-Komite für die Virilisten-Wahl zu entsenden, ferner wird beschlossen, die Liste der Leopoldstädter Wähler in Drud zu legen und sämmtlichen Wählern behufs Orientirung zuzustellen. Nachdem hierauf die Ge­­neralversammlung geschlossen worden war, trat die Kandidations- Kommission zur Konstituirung zusammen. 63 wurden gewählt : Busbach zum Obmann, Burian und Brüll zu Obmanns- Stellvertretern, Gekterer gleichzeitig zum Kaffier, Talacs zum Schriftführer. Die Kandidations-Kommission hält am nächsten Dien­­stag, 6 Uhr Abends, im Kleinen Lloyd-Saale eine Sigung ab. Einem Aufrufe mehrerer angesehener Theresienstädter Bürger folgend, versammelten sich zahlreiche Wähler der Theresien­­sta­dt heute um 10 Uhr Vormittags im Saale der bürgerlichen Schießstätte. Herr Stefan Mendl, weil er den Aufruf mitunterzeichnet hatte, begrüßte die Versammlung in warmen Worten und gab der Hoffnung Ausdruck, es werde diesmal bei dem bevorstehenden mich­tigen Wahlakte gelingen, ohne Reibung, ohne Spaltung nach Klubs der Parteien einmüthig im Interesse Alter vorgehen zu können. ‚Redner ersuhht die Versammlung, einen Präsidenten und einen Schriftführer zu wählen, worauf Ddieselbe -Herrn Mendl mit Ak­lamation zum Vorfigenden wählt. Zum Schriftführer wird Professor Amel Mayer gewählt. Der Prästident dankt für die Wahl und weist darauf hin, daß es figh darum handle, die in­folge der Auslosung nothwendig gewordenen Ergänzungswahlen in den hauptstädtischen Munizipal-Ausschuß zu vollziehen und bean­­tragt die Wahl eines aus 20 oder 25 Mitgliedern bestehenden Kan­didations-Ausschusses. (Zustimmung.) Ein Redner gibt der Ansicht Ausdruck, die Theresienstadt müsse diesmal frei von jeder P­ression, uneigenmäßige, eifrige Gad­­männer wählen, welche im Dint­zipal-Ausschusse die Ant­ressen des Bezirkes wirklich, vertreten können. — Der Präsident bemerkt, daß die Bürger der Theresienstadt stets nur die Männer ihres Ver­­trauens entsenden. Prof­.Vodll erschließt sich dem Antrage des Präsiden­ten­ an uxidmemd der Ausschuß solle aus 76 Mitgliedern­ bestehen. (Zustim­mung.)· Nach­ einer Bemerkung des Dr.Weiß-daß in den AusschUß j­eder solche Märktler aufgenommen 1 werde11,welche ausgelost worden sindech andi solche,die(utfeinethlaspir11«e11,Ivird der Be­­schluß cins gesprochen,daß in­ diesem Sinne ein auseit Mitgliedern bestehender Kandidationts-Ausschuß gewählt wird. Nachdem­ Steinitz betexit hatte,daß die Wahl des Aus­­schusses auch wirklich­ ohne jede­ frühere Abrichtungen seitens Irgendeines·Klubs­—frei und unabhängig erfolgen müsse und Dr.­Morz 1å11yitlett Antrag dahin unterstützt hatte,daß eine geheime Abstimmung vorgenommen werden solle,beschloß die Ver­s­­ammlung,den Kandidationss Ansjchuszungehörkkcer Abstim­mung zu wählen und bestellte ein Skrutius 1111124-8E0111ite",bestehend aus den Herren Dr.Morzsciuyi,Joh.LudIvigh jun.und­ Schlesinger.—Darauf wurde die Versammlung geschlossen Als Mitglieder­ des Kandidations-Ausschusses wurden ge­ 1v·ä·hlt:Dr.A­ Apaticzfy,Ant.Blasovit-J sen.,Wilh.Böhler,Y.01­. Eljenschitz,Salomon Fischer,Vior.·Heidelber­gjun.,Franz Herz, Sebast.Hirsch,Alex«59111unc,Karlyulitz inåspignaszchristerl Kölber,Johanna Kuklay,Mofithinstijdter,Wilh.Löffelm­ann­,Jol­. Ludwig jun.,Stefan Meud,Dr.K.Morzsån­yi,Feesd.Pipperi, Armin Popper,Ignaz·Schlesi­nger,Adolf Sch­ociger,Ladisl.SM­­vassy,Franz Szutrell,Kar­l Trautsch. Die Wähler des VIII. Bezirks (Spiefstadt) hielten unter dem Borfige des Herrn Georg Sztupa eine Berathung anläßlich der demnächst stattfindenden Munizipal-Eriagwahlen. Auf Antrag wurde ein Kandidations-Ausschuß gewählt, der aus folgenden 42 Mitglie­­dern besteht: Dr. 3. Kelen, Bela Senger, Max Grauer, Robert Ausipis, Doref Kleineisl, Aladár György, Meter Kis, Dr. Ignaz Goldstein, Dr. Stefan Ladanyi, Dr. $. dYm­­dl, Ludwig Kraus, St. Magy, Andreas Molnár, Hermann Kleiner, Johann Bargren, 2. Nadocsay, Ledislaus Komlösy, Ferdinand Tarone, B. Szalay, Karl Stoczer, Raul Mudrony, Alexander Hegedüs, Ignaz Helfy, Georg S­tupa, Dr. Karl Csapar, Mar Krizian, Ludwig Weinbeig, Dr. S. Bokay, Ludwig Ács, %. Walter, A. Szala, Samuel Böhm, Peter Egenhofer, Sofef Egert, B. Grefenthal, Eugen Ralofy, St. Szalay, Johann Derley, Raul Oswald, Alois Kölber, Dr. M. Neumann, ler. Klein. Betreffs der Liste der Höchstbesteuerten­ in der Hauptstadt hat die „Budapester Korrrespondenz” Mittheilun­­gen veröffentlicht, welche — wie man uns heute berichtet , in man­cher Hinsicht dem Sachverhalte nicht entsprechen. Was zunächst die lung der Liste der Höchstbestenerten betrifft, so sagt das eleg ausdrücklich, daß in die von Amtemegen zu verfassende Litte jene 1200 Wähler aufzunehmen sind, welde die höchste Direkte Staatssteuer entrichten. Bei Feststellung der Reihenfolge sind bles die im Bereiche der Hauptstadt liegenden Immobilien und Die gep fam­mte direkte Staatssteuer aus dem Einlommen im Bereiche der Hauptstadt in Betracht zu ziehen. Die Konstativung werfen, daß je­mand, der unter die 1200 Hochbesteuerten aufgenommen it, in der Hauptstadt nicht wohnt und aus dieser oder einer andern Mage sein Wahlrecht nicht ausüben kan, ist Sache des Yellamatlong- Verfahrens und der PVerifications-Ausschuß kann nichts Anderes thun, als die thatsächlich höchstbesteuerten 1200 Wähler — wichtiger gesagt — Personen in die Liste aufzunehmen. Daß das für die be­­vorstehenden Mu­nizipalwahlen zusammengestellte Verzeihung der Biri­listen (Höchtbesteuerten) von Mängeln und Fehlern wim­melt,ist eine That­sache, obschon es sie nicht um 3—400 Bürger handelt, die ihres Nechtes in Folge dessen verlustig werden. Es sind in Der Liste Personen, welche vor mehr als zehn Jahren gestorben sind; andere kommen zwei und dreimal vor, dagegen fehlen wieder Solche, die unbedingt zu den Höchst­­beitenexten gehören und denen gewiß auch Die sonstige Qualifikation nicht fehlt. Eine Berufung gegen die unwichtige Lite kann nur in dem Falle unmöglich gewesen sein, wenn Reklamationstermin uns benügt verstrichen sind, und davan sind die Wahlbürger selbst schuld. Die Vorauslegung, daß der Gerichts-Ausschuß die ganze Liste annulliren und eine neue Zusammenstellung anordnen wird, kann ei nur dann bewahrheiten, wenn dafür maßgebende Stellamationen erhoben sind. Immerhin ist dies möglich und die Neumahlen (für die ausgelosten Mitglieder des Munizipal-Ausschusses) werden dann allerdings später erfolgen, aber die Stadt kann in Folge dessen auf nicht einen Augenblick ohne vollständige Vertretung sein, denn das Mandat der ausgelosten­epräsentanten erlischt nicht am 4. November, sondern mit der amtlichen V­erlautbarung der erfolg­­ten Neuwahlen, sobald entweder der ausgeloste Repräsentant in­folge seiner Wiederwahl ein neues Mandat erhält, oder an dessen Stelle ein anderer, legal gewählter­­ Vertreter in den Munizipal- Ausschuß eintritt. Rettungsh­aus-Verein.­ Der Ausschuß des hiesigen Vereines zur Gründung eines Rettungshauses für ver­wahrloste Kinder hielt am Samstag eine Sigung, in welcher er sich hauptsächlich mit der Geldbeschaffungsfrage beschäftigte. Unter den vorgeschlagenen und angenommenen Mo­dalitäten hebt „Hon“ zwei Anträge des E. Nathes B. 3. Weiß hervor, daß mit behördlicher Bewilligung bei Begräbnissen und Hochzeitsfesten Beiträge gesammelt und in den einzelnen Gasthöfen, Restaurationen und S Kaffeehäu­­sern Sammelbogen aufgelegt werden sollen; ferner, daß Diejenigen, welche für die Vereinszwecke 100 fl. spenden, Ausschußmitglieder auf Lebensdauer sein und ihre Namen auf einer Gedenktafel verewigt­­ werden sollen, während Diejenigen, welche eine Stiftung von 2000 Fl. machen, außerdem noch das Recht genießen sollen, je einen Zögling empfehlen zu dürfen. Auf Grund dieser Anträge wurde mit der Mar­jorität von einer Stimme als Beschluß ausgesprochen, daß zu Abän­­derung der Statuten je eher eine außerordentliche Generalversam­t­­lung einzuberufen it. Der Ausschuß t­eilte sich in drei Fachkomites, in das Anstalts-Komite mit Aladár Molnár, das Sammlungs- Komite mit Frau Stephan Sümig und in das o­rdnende mit Frau Karl v. Rath als D­orfigenden. Kaffier wurde Herr Sigmund Talk Bon den zur Ausfindigmachung einer provisoriigen Xolali­­tät für die Anstalt entsendeten Mitgliedern hat Herr 3. Gradl in der Nähe des Gasthauses „zum Storch“ ein paffendes Vok­al gefunden, welches zu besichtigen und eventuell andere Loyalitäten zu suchen­den Anstalt3-Komite übertragen wurde. Die Anzeige des Vorfigenden, daß die hauptstädtische Behörde für das künftige Jahr einen Unter­­stü­gungsbeitrag von 3000 fl. bewilligt habe, wurde zur freudigen Kenntniß genommen. Monographie von Budapes­t. Bekanntlich hat die gewesene Stadt Belt mit deren Frau Salamon einen Vertrag betreffend die Monographie der Stadt Pet abgeschlossen und Herr Salamon ist auch seit mehreren Jahren mit dieser Arbeit beschäftigt. In Folge der Bereinigung der ehem­aligen Schweizer­­städte entstand die Nothwendigkeit, das Geschichtsmerk auch auf die ehemalige Stadt Ofen auszudehnen. In einer diesbezüglich unter Borsig des Bize-Bürgermeisters Gerldczy heute abgehaltenen kommissionellen Berathung einigte man sich mit Herrn Salamon dahin, daß dieser binnen drei Jahren nicht nur die Monographie von Belt, sondern auch jene von Öfen und Ultofen zu verfassen hat. Das Honorar wurde nach der Anzahl der Drukbogen festge­­stellt, welche Herr Salamon liefert. murbe 2 « CAsifschem Wege nach der Heimath­ And aeftern Kandidationg-Rom- Abends at­ruffische Offiziere aus Serbien hier eingetroffen, welche in Folge der erhaltenen Verwundungen kriegsuntauglich­­ geworden Dieselben werden von einem höheren Offizier und einem Die Unglücklichen sind im „Grand Hotel“ sind. Ärzte begleitet, einlogist,­­ Arbeiter-Versammlung.) Heute Vormittags fand im Beleznay-Garten eine V­ersammlung der Budapester Maurer­ und Steinme­ßgehilfen statt. Die Debatte über den Haupt­­punkt der Tagesordnung ergab, daß der Korporative Uebertritt der „Maurver- und Steinmeggehilfen-Genossenschafts-Kranken- und Inva­­lidenkaffe” in die Budapester „Allgemeine Arbeiter-Kranken- und Invalidenwaffe“ (Trommelgaffe 67) mit Stimmenmehrheit zum Bes­chlufse erhoben wurde. Neuer Brunnen.­ In der Festung wurde heute ein neuer Brunnen am Preifaltigkeitsplage errichtet. Sollte dieser Brunnen nicht genügen, so werden im Laufe des einstigen La­ores an mehreren Orten der Festung neue errichtet werden. Ein jugendlicher Gauner.­ Gestern Vormittags gegen 11 Uhr spielte das dreijährige Mädchen der in der Trommel­­gasse Nr. 81 wohnenden Frau Exter mit einem Knaben; ein an­derer, etwa 13 Jahre alter Knabe gab dem Kleinen einen Kreuzer, damit er beim nächssten Greisler Zuder kaufe. Bis jedoch der Kleine zurückam, hatte der junge Dieb dem Kinde die Ohrgehänge aus­­gehoben und war damit fortgelaufen. Der Kleine Gauner wurde in der Gärtnergasse eingeholt und durch einen Konstabler arretirt. Wegen einiger Meffingschnallen­ Man Schreibt der , B. 2.8.” aus Nagy-Körds, dab ein dortiger Riemer seinen 14 Jahre alten Lehrling kürzlich nag Kecskemet sandte, um dort Meffingschnallen einzulaufen. Der Bmnde kam dem Auftrage nach und trat den Nadweg an. Unweit des Köröser Bahnhofes wurde derselbe aber von unberannten Thätern überfallen, der Schnallen beraubt und mittelst eines Knüttels zu Boden geschlagen, worauf die Thäter die Flucht ergriffen und den Burschen in seinem Blute schwimmend liegen ließen. Erit Tags darauf wurde derselbe entdeckt und noch lebend nach Nagy-Körös gebracht. An seinem Aufkommen wird gez­weifelt. Mühlenbrand­ in Temesvár eingelangten privat- Telegrammen zufolge ist am Samstag 21. b. die große Dampfmühle in Bogfán bis auf den Boden niedergebrannt. Nähere Details fehlen mod. (Ertappte Brandstifter) Die Gemeinde Körös patar, im Udvarhelyer Stuhl, wird schon seit Jahren von Bränden heimgesucht, die aller Wahrscheinlichkeit nach­gelegt wurden. Doch konnte man den Thätern nicht auf die Spur kommen, wohl aber hatte Stuhlrichter Bong gegen zwei Saraffen Franz Koncza und Alexander Bed­och Verdacht geschöpft und behielt sie im Muge. Dieser Verdacht hat fi nun als richtig erwiesen. Bei einem am 12. b. ausgebrochenen Feuer wurde Koncza in flagranti, mit dem Zü­nd- Hoff noch in der Hand, betreten. Derselbe gestand, bisher schon siebenmal Feuer gelegt zu haben und hiezu von Bede angeflirtet worden zu sein, der ihn dafür mit Branntwein und Geld belohnte. Die beiden Uebelthäter wurden von der empörten Bevölkerung übel zugerichtet; dem Koncza wurden mehrere Nippen gebrogen und ein Auge ausgeschlagen und ist derselbe seinen Wunden bereits erlegen. Bede erwartet im Gefängniß das Untheil der strafenden Gere­­u­gteit. Bendermord. Aus Ralos-Kereftur, 16. Okto­­ber, wird dem „Hon“ geschrieben: Die Brüder Michael und Friedrich Schlenfmann Beide verheirathet und in einem Hause beifam­­­merun wohnend, lebten ion seit längerer Zeit miteinander in Unterei­den. Am 14. b. Mm. trafen sie sich in der, Hajda genannten Csarva außerhalb des Ortes und alsbald entstand Zank zwischen ihnen, den in eine heftige Schlägerei ausartete. Doch wurden die feindlichen Brüder von den übrigen Csárdagästen, welche die Partei des älteren Bruders Migael nahmen, getrennt, und der jüngere entfernte sich unter Drohungen aus der Csárda, während Michael seine Pferde zur Weide trieb. Nach Mitternacht kehrte dieser reitend nach Hause stcnd, wurde jedoch, bevor er noch vom Pferde steigen konnte, von seinem im Hinterhalte lauernden Bruder mit einem hölzernen Recen angefallen und todt zu Boden gestreut. Der Brudermörder, der a. entfliehen versucht hatte, wurde dem Gerichte eingeliefert. Das Des­gräbung Michael Schlenfman­ns fand unter großer Theilnahme der Bevölkerung statt. Derselbe bi­terläßt iie Wilde ud bu Dauffen. 2 (Sinzup vollstrebendes Todesurtheil) ist — wie man dem „Kelet” schreibt — an die HM -Välärhelger E. Tafel herabgelangt. Durch den Devaer £. Gerichtshof wurden näm­lich Bobora Gyorgye Öyura und zwei Komplizen desselben wegen des an dem allgemein geachteten und durch seine Wohlthätigkeit be­­kannten Fr­orstwart Emanuel 3aitovkty meudlings verübten Raubmordes zum Tode dur dhen Strang verurtheilt. Alle drei Verurtheilte reichten ein Majestäts-Gesuch um Begnadigung ein, doc wurden nur die beiden Mitsehuldigen zu lebenslänglichem Ge­fängniß begnadigt, und wird nun das Todesurtheil an dem Haupt­­thäter Gyura im Hofe des Dévaer Gerichtshofes durch den Maros, Bájárhelyer Nachrichter Zeilinger vollzogen werden. Zörfen- und Handelsnachricten. Budapest, 22. Oktober. Getreidegeschäft Wei­­zen war gut offerirt, und wurden bei günstiger Kaufluft, die sich jedoch m­ehr den feinen Sorten zumwendete, zu festen Breiten bei 10—12.000 Dztr. ungejöst. Andere Körner wurden wenig zu unver­­änderten P­reisen gehandelt.­­ Son Terminen ging Weizen 5 tr., Mais bis 10 fr. zu­­rüc, wogegen für Noggen mehr Geld ist. Hafer wohl matter, doch unverändert. Usance-Weizen per Oftober fl. 11.10 ©., fl. 11.15 98., per Frühjahr fl. 11.30 ©., fl. 11.40 98. Noggen, per Oftober fl. 8.70 ©., fl. 8.924, W. Mais, per ee fi­eg fl. 6.45 98. Hafer, per Ditober fl. 7.42%, fl. T50W., per Frühjahr RA­SCHE a tagen ee an Börse. (Somntagsverkehr.) Auf höhere ausländische Kurse war die Stimmung für Bankpapiere günstig . Desterreichische Kredit wurden von 147—147.50 bezahlt, schließen 146.80— 146.90 ; Ungar.­kredit zu 113.25—113.50 gehandelt. . I. Wien, 21. Oktober. Die Börse nahm heute im Vergleiche zu ihrer Vorgängerin einen sehr Tendenz­unterlag zwar, erfuhren die Kurse dabei keineswegs die Meldung vielleicht sogar ruhigen Verlauf, wie gestern oder vorgestern und hielten sich auch die Umläge stets innerhalb bescheidener Dimensionen. Anfangs war mit Nitdsicht auf die telegraphisch signalisirten Auseinanderlegungen des „Nord“, das Verhältnis Nußlands zur Pforte betreffend, auf den meisten Gebie­­ten die Kauflust überwiegend, doch gingen die Avancen der einzelnen Effektengattungen zum größten Theile wieder verloren, als die Nach­­richt der "Morning Bolt", daß ein englisches Schiff zur Verstärkung in Bejita-Bat Augenblide abgesendet wurde, der von Paris das Gerücht importirt worden wäre, es Fällen negativ namentlich nach der Rapier­ente merk­bar. Dieselbe erhöhte sich bis Rente gewann bis 66 *,,%. Kreditaktien besserten fl. Alföld hielten sich sich die bis 99 fl. 1.50 fl. Die herrschende mehrfachen M Wechsel, doch beträchtliche Veränderungen bekannt geworden ist, geübt, wenn nicht vor Schluß des Geschäftes der Gouliffe im ersten Sie hätte die Kursentwicklung zur Abwechslung inier fel zweischen den beiden Krieg führenden Parteien ein sechswöchentlicher Waffenstill­­fand zu Stande gekommen. Das Ergebniß des heutigen Verkehrs tt mit in den wenigsten geworden und machte sich ein stärkerer Begehr be­­i 2", um "7.9. Die Silber von 145.50 bis 147 gegen gestern um fl.150, Angl.-Aktien von 71.25 bis 72.25, Ung. Kreditbank hielten sich zwischen 111 und 111.75, Aktien Unionbank bei 50.50, während Austro Kayptische Bank bis 87 profitirten. Bankaktien hoben sich bis 810 um 10. Auf»dem Eisenbahn-Effekten-Markteavans Arteb­ombarden bis 7511n1fl«.1,Karls Ludmigs Bahn bis LOLsO umfl.1·.50.Einen Kursgeminiwule erzielten nach Elisabeth­­thllblick 137s Franz-Josef-Bahn bi6 125-50,Tl­eißbahnpro­­fipxd­em­ bislw sogar 1L2.50.Schwächen waren nichtaatsbahn die bis 270 verloren haben. Ungarische Werthe­fen und Baluten­schwächten waren 9.95%, nach 9.99, London 124.25 nach 194.75. Um Aktien 2 Uhr Schlesien: Kreditaktien Anglo 71.75, Ungar Kreditbant 11150, Rente 62.20, 20:FSvancsftüde 9.95. Un ver Abendbörse war die herrschende Tendenz Nüchicht auf und gen­ügt die befriedigenden Meldungen 6 Uhr schlossen­ der „Agence Havas“ auf die befriedigenden auswärtigen Notizungen recht fest. Kreditaktien 14790, Ungar. Kreditdanft 11275, Anglobant 3, Staatsbahn 270, Rapvierrente 62.50­0 Iien, 20. Oktober. Die Börse war auch 147 getrieben, heute ungemein bei­egt und schließt nach einer Ht­i­mischen Harfe niedriger als ge­­stern. Die aus Konstantinopel und Petersburg eingelaufenen Gerichte hatten anfangs eine günstige Wirkung hervorgebraut und Die Keres­cit- Aktien momentan auf die Devisensstuffe sich um 2%, drächen, während gleichzeitig Dielen­leute imstand bot der Nrchitrage genü­gende Veranlassung zu bedeu­tenden Abgaben, weil: Die­ auswärtigen Kurse in Folge des Rüsganges der Seviten unmöglich, gleichen Schritt mit den hiesigen Kursen halten konnten und da überdies die Neueste Depesche aus London, in wel­­cher von der Unvermeidlichkeit des Krieges zwischen Rußland und der Türkei die Nede ist, ungünstig min fo fdlob die Börse mit­ einer em­pfindlichen Baiffe. Cs it übrigens zu erwarten, daß der eventuelle Abschluß eines Waffenstillstandes, der neuerdings in Aus­­sicht gestellt wird, die Physiognettie der Börse neuerdings verändern wird und stehen der Börse noch oft solche Schwankungen bevor ; insbesondere solange noch seine definitiven Verhältnisse gescaffet worden sind. Auch das Erpass des Finanzm­inisters hat nicht wir günstig auf die Börse gewirkt. Es klingt immerhin bestehend, das eine ganze Reihe von Steuer-Erleichterungen in Aussicht gestellt werden, ohne daß das Staats-Einkommen dadurch verringert würde, während der Finanzminister im Gegentheile von der Personal-Ein­­kommensteuer und der richtigeren Vertheilung der Steuern über­­haupt eine Deckung des Defizits erwartet. Gr..Kifinda, 19. Oktober. (Bericht der Brüder Rohn. Mit dem heutigen Tage kann die Mais-Grate hierzulande als ber­endet betrachtet werden ; vom Beginn bis zum Schluffe war diese vom­ herrlichsten Brachtmwetter begleitet und es bleibt uns nur zu Konstativen übrig, daß das Ergebniß in jeder Beziehung die Ermat­­tungen übertroffen hat. Die Qualität it­­et gut, die Schüttung, noch hesser. Durch dieses Resultat ist der Ausfall, den unsere Pro­­duzenten in der Weizen-Gunte hatten, zum größten Theil paralysirt und die Brodnoid — auf welche die ärmere Bevölkerung sich schon resignirt gefaßt machte — dann unseres .Dafürhaltens als über» munden bezeichnet werden. Die Bestellung der Felder für den Winter-Anbau ist im Zuge, doch wäre ein baldiger ergiebiger Land­­regen nothwendig, weil dieser die Arbeit erleichtern und dann das durch die Trockenheit überhandgenommene Ungeziefer — m worunter auch Hamster — vertilgen würde; ebenso stillflommen wäre der Regen der überall Schön aufgegangenen Nepstaat, wovon, nebenbei bemerkt, reichlich gebaut wurde. Am effektiven Geschäft spielte Kolbenmais augenbliklich die Hauptrolle, der Zuzug darin ist heuer außerordentlich stark und sieht man bereits alle geeigneten Naum­­lihten (Rotarten), die zur Aufbewahrung des Kolbenmais dienen, gefüllt, ohne daß die Zufuhren noch aufhören. Der Meterzentner Mais in Kolben findet zu fl. 2.30—2.50 Aufnahme. Weizen it Spärlich zugeführt und bedingt 76er Dualität mit 3—4% Bulat fl. 9.80—10 per Meterzentner ; größere Vorräthe sind mehr noch vorhanden, aber zumeist in festen Händen. Zufuhren in Kern­mais dürften im Laufe der nächsten Woche zu Markte kommen. Konferenz der Aktionäre der „Budapester Boltsbant" Eine Anzahl Aktionäre der „Budapester Boltsbant“ hatte sich heute Nachmittags im „Hotel Szechenyi“ zu einer Konferenz versam­melt, in welcher ü­ber das, in der nächsten Generalversammlung einzuhaltende Vorgehen von Seite der A­ktio­­näre Beischlüsse gefaßt werden sollten. Die Konferenz eröffnete Advo­­kat Dr. Clay mit einem längeren Crpofé, dem wir Folgendes ent­­nehmen: In der­­ von Vormittags abgehaltenen Vorkonferenz wurde besc­hlossen , den gesammten Verwaltungsrath, wesp. die Direktion in Anklagestand zu verlegen, gegen dieselbe die strafgerichtliche Untersuchung einzuleiten,­­dieselbe vom Amte zu suspendiren und ihr sämmtliches Vermögen sofort reguestriren zu lassen; ferner ein Siebener-K­omite zu wählen, welches im Einvernehmen mit der Vater­­lä­ndischen Sparkasse die Liquidation der Bank durchzuführen hat. Grund zur Anklage sei genügend vorhanden, da aus den Geständ­­nissen der bereits inhaftirten Beamten zu ersehen it, daß seit dem Jahre 1872 durchgängig nur falsche Bilanzen gemacht worden ; daß das Geld der Aktionäre theils entwendet, theils an der Börse ver­spielt worden ; daß die vorhandenen Aktiva von 120.000 fl. vielleicht seine 60.000 fl. werth find­ec. Er schlägt demnach die Wahl eines Komités vor, welches die Anklageschrift verfassen und der nächsten Generalversammlung vorlegen soll. Egert wils die Anklage auch auf den Aufsichtsrath aus­­gedehnt reden. Nach längerer Diskussion über diesen Gegenstand, an welcher sich die Herren Egert, Dlay, Szabó und Fischer betheilig­­ten, wurde der Antrag Dlay’s sammt dem Ergänz­ungs-Antrage Egert’s einstimmig angenommen und beschlossen, sowohl die Dixes­­tion, als den Aufsichtsrath in Anklagestand zu verlegen. Weiter beantragt Clay , es solle dahin getrachtet werden, daß die Generalversammlung in Nähe verlaufe und ein allgemeiner Beschluß, wie es­ hier formuliert wird, zu Stande komme. Ferner wurden zur Verfassung der Anklageschrift die Herren Clay, Egert und Dr. Herzka gewählt. Desgleichen wurde beschlossen, den Konkurs der Bank unter allen Umständen zu vermeiden und die Liquidation durchzuführen. Eine längere Debatte entspann sich über den Antrag Kohn, eine strenge Kontrole über die deponirten Witten durch­zuführen, um nicht durch Strohmänner majorisirt zu werden. Die Konferenz betraute schließlich die Herren NRutray, Kohn, Redlich, Laub um Bazmandy mit der Mission, morgen die deponirten Aktien mit dem Mittenbuche zu vergleichen und in der Generalversammlung darüber Bericht zu erstatten. Hiemit war die Konferenz beendet. Budapester Volksbank. Durch das raftlose Nach­forschen und energische Auftreten des Rechtsanwaltes des Instituts, Herrn Dr. Gombár, und das thatkräftige Einschreiten des Bezirks­­richters Herrn Siebenfreund ist ein geheim gehaltenes Ver­­mögen des Defraudanten und gewesenen K­affners Schödel im Betrage von 80—90.000 fl. entdeckt worden, welches allsogleich zu Gunsten der Volksbank mit Besschlag belegt wurde. — Budapest, 22. Oktober. — Die Direktion. · (Versammlung von Getreidehändlern.) Der«Bud.L.­K.«zufolge soll demnächst eine Versmumlung hervor­­ragender Getreidehän­dler nebst Vertretern der internationalen Bahn­­verwaltungen stattfinden,um während der laufenden Herbst-Saison die Getreide-Traxisporte aus derx Pisoduktimi-«3-Centron des Ostens nac d­em südlichen Frankreich zu beseh)le­inige1­.Die Anregung hiezu. Acichah seitens französischer Exporteure Die Initbeschleunigter· Dann­ straff beförderten Getreidezüge würden gegen höheren Tarif als die gewöhnlichen Bolljuzisge transitiren. ("Spezialtarife für Getreide-:c.Trans­­porte von U­ngarn nach der Schweiz.)Mit 1.No­­vemberl.J.tritt ein Nassljtringl zum anif v 011 11.Feber 1874 für detk Schm­eizer­ im·österreichisch-tutgarischen Treuisiverkehr,fehn­er ein­ Nachtrang zum Tarife v 011115.Jänner 1873 fü­r den Schmelzer­­österreichisch-ungarischen Verkehrs in Lindau in Wirksan bei.Diese Nachtr­ige enthalten Frachtsätze fü­r die direkte Beförder­ung vor­ Ges­treich ezc.von ungarischen Stationen nach Genftransit,resp. nach Stationen der Schweizer Nordostbahn, der Schweizer Zentral­­bahn und der westeichweizerischen Bahnen. Exemplare erliegen in den betreffenden Stationen und bei den betreffenden Bahn­­verwaltungen. (RE priv dsterreichische Staats-Gitter­bahn-Gesellschaft) Die zwischen den Stationen Nagy- Sáramy und Komjáth gelegene Ausweiche , Dworohó" auf der dem­­nachst zur Eröffnung gelangenden Sekundärbahn N.­Surany-Neutra wird nicht für den Personenverkehr, sondern blos für die bedin­­gungsweise erfolgende Aufnahme und Abgabe von Frachten in ganzen Wagenladungen eröffnet werden. In Angelegenh­eit der $racht- Tarife­ für diejenigen Getreide-Gattungen, welche in die Wiener Kom­munal-Lagerhäuser zur Einlagerung, beziehungsweise zur Neexrpedition gelangen, fand am 19. d. M. — wie uns aus­­ Wien gemeldet wird — eine Berathung statt, an welcher außer den Delegirten der in Wien einmündenden Bahnen auch die Vertreter der Kommune theilnahmen. 3 handelte sie dabei h­auptsächlich um den Manipulations-Dienst, som die Für­rung der seitens der Bahnen einzuhebenden Fracht-Türen. So viel die bisherigen Verhandlungen ergaben, dürften die Ergebnisse kaum befriedigend sein, wa z. B. fü­r die seitens der südöstlichen Verkehrsrichtung kommenden Transporte eine Mehrtare erhoben wird, die genug hoch ist, um den aus der Einlagerung erwachsenden Vortheil gänzlich zu paralysiren. Diese Bahnfracht allein wird circa 10—12 fl. betragen, welche sich bei der Neerpedition der Waare wiederholen dürfte. Daß bei Aufrecht­­haltung einer seld hohen Türe die Benüsung des Lagerhauses sel erschwert wird, versteht sich von selbst, sie dürfte wahrscheinlich dazu führen, daß, mo irgend möglich, diese theuere Vermittlung, respektive das Lagerhaus gemieden wird, zumal auch die Frage der Ge­wächs­­ung der direkten Frachtfäse im Falle der Mischung des Getreides verschiedener Provenienzen bisher unerledigt ist und vorläufig wenn Aussicht hat, in günstigem Sinne ausgetragen zu werden, da­ss die beteiligten Bahnverwaltungen Dieser Konzesson gegenüber ab­­lehnend verhalten. Konkurse in der Provinz. Gegen den M.­Szigeter tr­­affen Ylexander Arvay und seine Gattin Yulie Derusky, Anmeldungen vom 14. bis 16. Dezember zum königl. Gericht da­selbst. — Gegen den Fünfkirchener protokollirten Kaufmann 3. 28. Weit, Anmeldungen vom 18. bis 20. Dezember zum Tt. Gericht daselbst. — Gegen den erflieger Kaufmann Alexander Weinberger, Anmeldungen vom 1. bis 2. Dezember zum­­ Gericht Weißk­vhen. — Gegen den Täpic-Bliskeer Kaufmann Sofe­ Singer, Anmeldungen vom 20. bis 22 Jänner zum Pester­­ Komitat 3-Gericht. — Gegen der Pramurer Grundbesiter Aurel Kovács, Anmeldungen vom 18. bis 20. Dezember, zum f. Gericht Kaposvár. TER Konfurd:Aufhebungen in Budapest: Des Riemer Ladislaus Terebessy, vom DBupdapester Tf. Gericht. — Des Maurer-Roh­erd Sebastian Schahinger, vom Buda­pester E. Gericht. — Der dr. Sebastian Shahinger geb Franziska Kuttroll, vom Budapester E. Gericht. Konkurs-Aufhebungen in der Provinz: Des Mi­­­ acel der Uni wurde ebenfalls einem namentlich eine außerordentliche 1. Rudolf-Bahn, bei 96, von so Seiten Bedeutung einen namhaften Einfluß sich ab.­auf beigelegt. Ungar Ostbahn 14, allein gerade die Diefer bei 27.50, blieben vernachlässigt, Devi­­20-Franczstüde mit 73.50, Lombarden I­­­8 - - x N Arbeit, vom Tf. Gericht Klausenburg. — Der Berlaffen Schaft3-Mafje des Stefan Bi­fi, vom Tf. Gericht Kecssemét. — Des Oravicza Danyner Kaufmanns Ludwig Wolf, vom kön Gericht Weihkirch­en. Berantivortlicht Medatteur Dr. Mar Falk. HDrud von Khör m. Bein, Dorotheagafse Nr. 14. — 1876. — Weng des Pester Lloyd-Gesellschaft-

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