Pester Lloyd, Oktober 1876 (Jahrgang 23, nr. 242-272)

1876-10-19 / nr. 260

— Ar. 260. Abonnement für die östert.-ungar. Benarkte: Für den „Bester Lloyd" Morgen und Abendblatt“ (Ers geint auch Montag Früh und am Morgen nach einem Feiertag.) Kir Budapest: Mit Wortversendung : Ganzjährlich fl. 22.— Bierteljährl. „ 5.50 | Ganzjährl. fl. 24.— Bierteliebel. » Halbjährl.,,11.—Monatlich»2.——Halbjahrl.,,12.—Monatlich R. 1.— vierteljährlich megr. " sattseparater Festverstnd undde-gvendskatte­.. Für die tmistrirte Frauenzeitung.«....... „ 1.50 » »dazYoihenskatt surCiand­ u.35orstivi­ttyschyft»1.... " " Man pränumerirt fir Yudapest in der Administration des „Wester Efond“, Dorotheagafte | Baron Sándorgasse Nr. 20, 2. Stod Nr. 14, I. Stod, außerhalb Budapest mittelst Postanweisungen für alle Portämter. Saralı Nr. 16. werden angenommen für 1 fl. per 100. — Dieselben sind franco an die Expedition des „Beiter Lloyd“ zu senden. Luferate und Einschaltungen für den Offenen Sprechsaal werden angenomm­en, Budapest in der Administration, Insertionspreis nach aufliegendem Tarif. Einzelne Nummern & lt; InwienkBeiA.Oppell!­,Stu­­­­­benbastei Nr.2;sk.plesse,Seiler- Allnsinistrationstätte Nr­ 2;Ilem«senstejncke vogler,Wallfischgasse Nr.10;A. Niemers,Alservorstadt,Seegasse Nr. 12; G. IL. Daube & Comp,. N­iemerg. 13. — Paris: Havas Dreiundzwanzigster Jahrgang. Inserate werden angenommen im Auslande 6— | Dorotheagasse Nr. 14, ersten Stod, Redaktion 2.20 | ferner: in den Annoncen-Expeditionen der IL. Lang & Co., Badgaffe Nr. 1; Haasenstein & Vogler, Dorotheagaffe 11.— Josef Paulay, und Doorotheagaffe Nr. 14, ersten Stod. WManuskripte werden in Beinen Falle zurückgestellt, in allen Verschleisslokalen, I. 8 Pf. ··YOUUEIEING-19.Beioters. Dsonnemetzt für daø gtuskande(Morgen-u.Abendblatt) ; für die­ Niederlande beiung 10 fl. 50 Tr., b. Postamte Oberhausen 2 Mt. für Montenegro u. Serbien bei uns 9 fl., bei flämmtl. dortigen Postämtern 7 fl. 15 tv. oftamte 13 Mt. 76 Bf.; für die D­onan-Fürstentpümern bei uns 9 fl.,b. nührten Bo ft Biechrfeljährigi Fürzpentschkand:Bei-in-mitdirekter Kreuzltandsendung kabeitn näten amte17Frcs 20Cent.;fürztakten bei unsjofLsokr­»,b.Pof·tamteinTriest 10fl.18kr·;fürzkran­­teich bei uns 10fl.50kr.,bei Havas,8affit»e8­·Co.ui Parisplace de la Bonisses Frcs-85C.j August Ammel in Straßburg 28 Frcs·.95»(d.;sitrz kanieig Fortetgag beiiinslo fl.50kr.,b.Post­­amte in Straßburg 23 M. 8 Br.; fü­r die Schweiz bei und 10 fl. 50 fr., bei den 18 Frcs.75 ©; für Großbritannien bei und 10 fl. 50 Er., b Poftamte in köln 23 für . a ung 10 Hot b. Fe _ a a­us imili .­ordamerika bei und 10­50 fr., Postamte in Köln, Bremen u. Hamburg 23 MI. 8 Bf. Marimiliangafie ; Rotter & Cie., I. fie N­ade ae Bar 10.40 fr. = Ben Dale ana ji £. Dolerkebitigien MM, 15r.­ur9’ricenan mgypeneiun 10.0r«.pamerieft 10·18 kr· Lamnwwomb­placeded für Ameden, Norwegen, Dänemark und Island bei uns "10 fl. 50 r., beim 5 Bourse. — Frankfurt a. M­­. L. Daube & Comp. 23 Postamte Kie­ . 8 Bf.. .§ für die Berlin, Staaten von 8 Pf, Die Koblen-Tarife der ungarischen Eisenbahnen.”) Die neuen Lolar-Tarife auf den österreichisch-ungarischen Eisenbahnen mit ihren zum Theil nicht unwesentlichen Fracht- Erhöhungen, welche man anläßlich der Durchführung der soge­­nannten Tarif-Reform inszenirte, haben die öffentliche Aufmerk­­s­amkeit mit Recht auf die diesfällige Gebührung der Transport- Anstalten eingelenzt. Handel, Bodenproduktion und Industrie fühlen sich durch diese Maßregel hart betroffen, und Alle protestieren gegen eine Zumuthung, welche zu einer höchst unpassenden Zeit ge­­stellt, Hindernd in die fernere Entwicklung des volfswirthschaftlichen Organismus eingreift. Namentlich ihmer Teider bei solchem Bors gehen unsere ohnedies ext im Entstehen begriffene, der äußersten Schonung bedürftige Industrie, welche derzeit unter dem Druckk der allgemein mißlichen Webgasverhältnisse hart kämpft und sich nur mit äußerster Kraftanstrengung aufrechtzuhalten vermag. Eine fernere V­ertheuerung in der Beschaffung der Roh­­produte, sowie der Verbrauchs - Materialien, ist leiht im Stande, eine fatale Krise heraufzubesch­wören, welche dann traurige Folgen haben müßte. Während in allen Kulturländern die Bahnen selbst im eigenen Interesse die Transportloften der für die Industrie nöthigen Hilfsstoffe, worunter auch das eine so wichtige Rolle spie­­lende Heizmaterial, auf das möglichste Maß reduzieren und in der Steigerung des Ver­ehrs, welche die prosperirende industrielle Thä­­tigkeit immer herbeiführt, einen vollen Erlaß fanden, scheint man bei unseren Bahnverwaltungen sein genügendes­­ Verständniß für die Bedürfnisse eines Produktions-Zweiges zu haben, der mehr als irgend ein anderer die Fähigkeit befsst, eine Bahn regelmäßig und in lukrativer Weise zu beschäftigen. Die obige Befürchtung wird be­­kräftigt, wenn man einen Blick auf die Kohlen-Tarife unserer Bah­­nen wirft, welche durchwegs Ziffern enthalten, bei denen einerseits der lohnende Betrieb der Kohlen-Berg­werke, andererseits die Ent­­faltung der Industrie nicht möglich ist. Lestere beschränkt sr in Ungarn überdies zum überwiegenden Theil auf die Verarbeitung der landwirthschaftlichen Rohprodukte in Halbfabrikate,ist also auf eine äußerst billige Erzeugung angewiesen, die ihm bei unverhältnismäßig thenerer Beschaffung des Feuerungs-Materials nicht ermöglicht wird. Die sich in den legten Jahren sehr langsam vollzogene Ent­­faltung der heimischen Industrie, das Vegetiven unserer­ Kohlen­­bergmerse — insbesondere der Fleineren — gibt ein beredtes Zeugniß dafü­r, daß der Keim der Krankheit in ihnen ist und daß baldige Abhilfe nöthig sei, sol ein wegeres Leben das Wachsthum derselben befördern.­­Wie bereits oben angedeutet, sind die Kohlen-Frachträte der ungarischen Bahnen durchwegs zu theuer, manche arten in Folge ihrer übermäßigen Höhe geradezu in ein prohibitiv-Zol aus. Ist es z. B. nicht unerhört, daß auf der fünf Meilen langen Strecke Miskolcz-Szerenes der Theißbahn für den Doppelzentner Kohle 153 Kreuzer an Frachtspeien eingehoben wird, war dem für ein Masfenprodukt wie Kohle enormen Einheitslage von 11, Kreuzer per Zentner und Meile entspricht? Rechnet man hiezu die auch nicht allzu billigen Frachtfäge für Kohle der E. ungarischen Staatsbahnen und der Ungarischen West­­bahn, so ist es erklärlich, warum z. B. die Gemeine des Salgo-Tarjaner Bodens mit ihrer Kohle, welche von gut mittlerer Dualität it, nicht nag dem für sie so wichtigen örtlichen Abfallgebiete vordringen können. In­folge­ndeffen wird in jenen Gegenden der Fabrik­- und Bahnbetrieb noch zum Theil mit Holzfeuerung aufrechterhalten, ein Zustand, der in kultivisteren Gegenden Europas einzig ansteht und die Devastation des Waldbestandes sowie die durch denselben unwiderruflich herbei­­führenden traurigen Folgen mächtig steigern dürfte. Allein die Tarif­­politik der Bahnen (namentlich bei der unnatürlichen Gruppirung der Linien) hat gleichzeitig die Tendenz, die über den Landesgrenzen liegenden Kohlen, weil die längeren Distanzen durchlaufend, durch Gemährung äußerst billiger Frachträge nach den den inländischen Gemeinen näher liegenden Ablagorten zu bringen,­­wodurch die hei­­mische Industrie auf Kosten der fremdländischen geschmäht wird. Sole Zustände sollten im Landes-Interesse nicht geduldet werden, und hier erweist sich wieder einmal die Nothwendigkeit dessen, daß — mofür in einem fürziih in ihrem geschäßten Blatte erschienener Artikel plaidirt — die Differential-Tarife mit den Lofal-Tarifen in ein entsprechendes Verhältniß gebracht werden müssen. Wir wollen nun einmal die Bohlen-Tarife der größeren Bahnen einer Verglei­­sung unterziehen, welche bei Annahme einer Durhschnitt3-Distanz von 15 Meilen folgendes Resultat ergibt : oder Einheitsiak per Btr. und Meile Kön. ungarische Staatsbahnen 127 ff. c circa Pioo Kreuzer Theißeisenbahn auf der Strecke Szolnos-Debreczin ,,..,,1 » Ungar.Nordostbahn auf der Strecke Szerencs-Munkács 11·7,,..»Hm-, Kaschau-Oderberger Eisenbahn 14«1,,—­»Hm-» Es erhellt hieraus,daß der durchschnittliche Salzsitz-Kohle bei sämmtlichen ungarischen Eisenbahnen sehr hoch ist,insbesondere wenn in Betracht gezogen wird,daß in Deutschlan­d fast allgemein der Pfennigsatz für diese Transporte eingehoben wird.Da aber, wie schon erwähnt,die Förderung der Kohlenproduktion als und für sich,sowie angesichts des Einflusses,welchen dieselbe auf die Entfal­­tung der Industrie ausübt-ein Landes-Interesse ist,wäre es Aufgabe der Regierung, bei den betreffenden Bahnen auf die Revision der K­ohlen-Tarife zu dringen, nöb­igenfalls von der ihr zustehenden Inferenz Gebrauch zu machen, was umso weniger Schwer fallen dürfte, all­er sämmtlichen obgenannten Bahnen durch das aus dem Eigenthums- und Zinsengarantie-Verhältniß fließende Recht dem Staate eine Einmischung in Angelegenheiten von so eminenter Bedeutung außer Frage stellen. Die Gemäßigung der K­ohlen-Frashträge würde zudem in allererster Reihe auch den Bahnen­ selbst zu Statten kommen, da ein Aufschwung des Verkehrs die natürliche Folge einer solchen der gesunden Wirthschafts-P­olitik ent­­singenden Maßregel sein müßte, Schlußfassung vorgelegt­­ wurde, betraf die Frage der Werth- und Gemwichtszölle; dieselbe lautete: „In Ermägung, daß zwar Werthzölle für manche Waarengattungen, denen Arxtifel mit sehr verschiedenem Verhältnis zwischen Werth und Gemischt angehören, vortheilhaft, zu fein scheinen, in weiterer Gr­wägung, daß indeß das Biel einer rich­­tigen Normirung des Zolles auch nur eine Abstufung von Ge­­wichtzöllen­u erreichen ist, in­ endlicher Erwägung, daß dagegen nach den Erfahrungen in allen Ländern, Die erb­zölle erheben, doch dieses System dem legitimen Handel unberechenbare Schwie­­rigkeiten und dem freien Verkehr wie der gefunden Konferenz ernste Schädigungen erwachsen, erklärt der 17. volfswirthschaftliche Kongreß, daß Gemwihtzölle Greipertine Raum- und Stüdzölle­ unter allen Umständen und in allen Ländern den Vorzug vor Werthzöllen verdienen“ . In der Debatte über diese Resolution geriethen die Vertreter der Gegenfage, Schulzol und Freihandel, hart anein­­ander, obschon der Referent sehr Hall bemerkt, daß die Entschei­­dung dieser vage mit der Entschei­ung, über Freihandel oder Schußzoll nichts zu thun habe, sondern lediglich auf einer vorurtheils­­losen, die technischen Gründe für und wider erörternden Unter­­suchung beruhen müsse. Die Resolution wurde jedoch von der Mar­jorität angenommen. Die Frage der Erneuerung der beste­benden Handelsverträge und der Abschließung neuer Verträge war ebenfalls Gegenstand eingehender Erörterung, in welcher eben­­falls die freihändlerische Richtung die Mehrheit für sich gewann. Man­­ wies auf die Gutachten der deutschen Kammern und Handels- Vorstände hin, in denen der große Nasen und der günstige Einfluß der bestehenden Verträge anerkannt werde; man sprach, die Hoffnung aus, daß sich nationale Produktion und Tonjunit­­ren des Publikum verständigen werden, daß aber das Miohl des lebteren eine Säuberun­g sowohl der Ausfuhr als der Einfuhr gerichtet sein. Auf Gleichheit­­ der beiderseitigen Zollfäge auszugehen, hat als allgemeines Ver­­handlungs-Programm wegen der Vielheit der Verträge keinen Sinn und it im einzelnen Falle nur zulässig in der Richtung auf den niedrigeren Gabt. Die Regel muß, die bisher unsererseits­e Verall­­gemeinerung aller der Zollermäßigungen sein, welche einem einzel­­nen fremden Staate bewilligt werden und von der anderen Seite für Deutschland Erlangung des Rechts der meistbegünstigten Nation. Neue verkehrserleichternde Bollverträge erscheinen winschen Umwerth , insbesondere mit Rußland und den Vereinigten Staaten von Nord» ‚amerika. Man erfieht aus den angeführten Momenten, daß die Argu­­mente der beiden Parteien beinahe in allen Ländern einander gleichen und daß die Welterzeugung von dem wirklich wohlthätigen Einflusse des Freihandels im Kreise seiner Gegner nur langsam festen Boden zu gewinnen vermag. Wo eigene Unfähigkeit oder momentane Möbelstände wirthschaftliche Schwierigkeiten erzeugen, dort ist der kurzsichtige Beobachter sofort geneigt, die Ursachen der Konkurrenz in die Schuhe zu schieben, der objektive WBenttheiler wird aber immer zur Er­enntniß gelangen, daß die Konkurrenz stets fordernd und anspornend wirkt, während unter dem Schuge hoher Zölle die Fortschritte und der Gewinn von Industrie und Gemerben gering­ sind und der Konsument unter dem schubzöllnerischen System enorm leidet. Man hat überall, wo von Hebung der Industrie die Nede war und der Schußzoll als Mittel zur selben empfohlen wurde, auf das Beispiel Nordamerikas hingewiesen, welches hohe Schubzölle eingeführt und seine Industrie gehoben habe. Theilmeise it das Beispiel richtig, im Großen und Ganzen hat das Absperrungs- System seine guten Früchte getragen und ist beispielsweise Amerika, das Mutterland der Baummoll-Erzeugung, troß der 40 bis 60 Per­­zent Schubzoll, heute noch auf den Bezug feiner Baummollgespinnste aus England angemieten. Eine große Zerfahrenheit der Meinungen machte sich in der Frage des A­nklaufs der Eisenbahnen durch das Neic­ bemerkbar ; es wurden sechs positive Anträge und ein An­­trag auf Vertagung der Beschlußfassung eingebracht, sämmtliche fielen und wurde eine kurze Motion, die sich in Wesenheit auf die Tarife bezieht, angenommen. Bon Geite des Referenten, Professor Adolf Wagner, wurde folgender Antrag e: „Der volkswirth­­schaftliche Kongreß erklärt: 1. Der Plan des Ankaufs der deut­­schen Bahnen durch das Deutsche Reich ist als eine prinzipiell wich­­tige Maßregel der Eisenbahn-Bolitik überhaupt anzusehen, weil da­­durch das Staatsbahn-System als das nothwendige anerkannt wird. 2. Er ist zugleich das beste Mittel zur Durchführung der Bestim­­mungen der Reichsverfassung über das Eisenbahnwesen. 3. Die Nedertragung der preußischen Staatsbahnen an das Reic­ erscheint als ein erster richtiger und wichtiger Schritt zur Verwirklichung dieses Planes.“ Dem gegenüber wurde von gegnerischer Seite der Antrag gestellt : in Erwägung, daß die Unmöglichkeit, durch ge­wegliche Begründung der verfassungsmäßigen R­eichsaufsicht die Miß­­stände im deutschen Eisenbahnwesen zu beseitigen und das gemeine Sur­tereffe in der Eisenbahn-Verwaltung zu wahren, zur Zeit keineswegs hinlänglic­hargethan ist; in Erwägung, daß der übermäßigen Zer­­splitterung der deutschen Eisenbahnverwaltungen durch Vereinigung fleiner Gisenbahnverwaltungen abgeholfen werden kann; in Er­ä­­gung endlich, daß der Erwerb aller oder eines Theils der deutschen Bahnen mob­thichaftliche und politische Gefahren, welche möglicher­­weise, die von dieser Maßregel gehofften Vortheile weit überwiegen , erklärt der Kongreß, daß seiner Ansicht nach zur Zeit von einem Ankauf der deutschen Bahnen für das Neic­ abzu­ehen ist.” Von dritter Seite wurde die stärkere Entwickklung des Staatsbahn- Systems für dringend geboten erachtet, und sollte sich die Ausdeh­­nung des Staatsbahn-Weges zunächst und hauptsächlich auf die großen und durchgehenden Linien eintreben. Cin NHedner brachte die Tariffrage in die Distussion, er wünschte die Regulirung des Tarifwesens,insbesondere der Diferen­­tial-Tarife unter eingehender Berücsichtigung der landwirts­­chaftlichen und industriellen Bedürfnisse. Der Kongreß einigte sich endlich in folgendem Beischlisse: „Der Kongreß hält eine rasche Ber­­eitigung der Mängel des deutschen Eisenbahnmwesens, insbesondere der Unsicherheit und Verworrenheit der Tarife, dringend geboten. Die bisherigen Bersuche, das Eisenbahnmesen gejeglich zu regeln, sind nicht der Art, daß überhaupt schon eine gefegliche ‚Regelung desselben unmöglich erscheint.” Raffen wir sänmtliche Beschlüsse zusammen, so finden wir in seinem einzigen derselben irgend eine bemerkenswerthe höhere Auffassung, eine bedeutende That. In der Frage der Zölle ritten die Mitglieder des Deutschen volkswirthschaftlichen Kon­gresses eben nicht mehr oder nicht weniger zu sagen, als bereits vor Jahren von anderer Geste in bescheidenerer, aber in Harerer und präziserer Form ausgesprochen wurde. Ver­­nünftige Volkswirthe können sich heute nicht mehr für die Werth­­zölle aussprechen, denn das einstimmige Urtheil der Handelswelt ist gegen dieselben gerichtet, da man nicht von der Werthshäßung des einzelnen manipulirenden Bollbeamten abhängen will, sondern mit ihren Säßen zu rechnen wünscht. — In der Frage der Erneue­­rung der Handelsverträge stießen,­ wie wir bereits angeführt, die Gegensäße hart aneinander und künnen wir in der zum Beichluffe erhobenen Mesolution auch nur ein vermittelndes Botum erbliden. Der Sag: „Wahrung der eigenen Interessen und Erlangung des Rechtes der meistbegünstigten Nationen“, it sehr elastisch und ermöglicht die verschiedensten Auslegungen. Absolut be­­deutungslos ist das­­ Resultat der Debatte über die Frage bezüglich des Unlaufs der Eisenbahnen doch das Ketch. CS zeigt, daß sich die Begriffe über die Frage noch nicht geklärt haben, daß die particularistischen Tendenzen in den deutschen Ländern noch fort­­bestehen und daß man die rationelle Eisenbahnpolitik nicht von der Konzentrirung der Verwaltung sänstlicher Bahnen in einer Hand­­­ ergeb­isse des SKtongreffes deutscher Volkswirthe.””) D. Die vertodlichen Versammlungen der deutschen Bolks­­­wirthe haben t­a der Bedeutung einzelner ihrer Theilnehmer viel von ihrem ursprüngligen­­ Einflusse verloren. Vor Jahren trat sogar eine Spaltung ein und die Diffenters versammelten sich als „Verein für Sozial Politik“, von welchem die ‚Beischlüsse des volfs- wirthschaftlichen Kongresses oft sehr hart bekämpft wurden. Heuer hat ein Ausgleich der Parteien stattgefunden und die Mitglieder derselben versammelten ss zur gemeinsamen Aktion, um die mich­tigsten wel­thschaftlichen Fragen, die gegenwärtig in Deutschland auf der Tagesordnung stehen, nämlich Die Tragen der Zölle, der Er­­neuerung der Handelsverträge und des Anlaufs Der Eisenbahnen dar das N­eid, in den Kreis ihrer Berathung zu ziehen. Die Der hatten über diese Gegenstände und die gefaßten Resolutionen sind geeignet, unser Interesse umso mehr nachzurufen, als die gleichen ragen bei und binnen fürzester Srift ebenfalls auf der Tagesord­­nung der Diskussion stehen werden. Wir wollen es daher vers­­uchen, in knappen Umriffen ein Resume der Bremer Verhandlun­­gen zu geben. Die erste Resolution, welche dem Kongresse zur Bes­t) Aus industriellen Kreisen. 529) Wegen Raummangel verspätet. nem narmanmens nam­ nn anna nn runs kit getse Aires . .«. . ---. Güter, die Herbeischaffung genügender Transportmittel und Die billige und zweckmäßige Tarifirung kann durch eine verständig aus­­geübte Ingerenz der Staatsverwaltung ebenso gut erreicht werden, wenn sich die Bahnen im Resike privater Gesellschaften befinden, als wenn dieselben,Eigentribum des Staates bilden. Der Staatögemalt ist die Einflußnahme auf den Bahnbetrieb auch Verträge gesichert , wird die Oberaufsicht in richtiger Weise geübt und wäßt der Staat die ihm gegen renitente Bahnen zu Gebote stehenden Mittel in ge­­­höriger Weise aus, dann­ können Beschwerden gegen die Bahnver­­waltungen nur ohne Nemedur bleiben. Der Kongreß hat in der Resolution über Diese Frage gar nichts gesagt, was als Meinung der bedeutenden Volkswirthschafter, die an demselben theilgenom­­men, aufgefaßt werden, nicht, was als Leitfaden für die fünftige Behandlung des Gegenstandes dienen könnte, und wir können mit bin im Ganzen Bahn behaupten, daß die diesjährigen Verhandlun­­gen des deutschen volkswirthschaftlichen Kongresses, weder zur Läute­­rung der volkswirthichaftlichen Begriffe, noch zur Lösung der großen vwd­ wthischaftlichen Fragen erheblich beigetragen haben. : | | Börsen- und Handelsnachrichten. Bonder Börse.­ Der Schreden ist der Börse in die Ölieber gefahren, sie sieht bereit, die Bataillone kriegsbereit aufmarsch­en und beeilt si daher so rajch alg möglich, allen Rapierbefit zu ver­­äußern und klingendes Gold dagegen auszutauschen. Die Anlage­nwerthe, Renten insbesondere und die vornehmlich­en Speku­­lationspapiere sind feit gestern panisartig gemwichen, Bapier- Rente auf 6250, Defterr. Kredit auf 141.50, Ungar. Kredit auf 110, während Napoleons bis fl. 10.07, London bis 196.75 Stiegen. Die Deroute ist von den deutschen Märkten ausgegangen, welche enorm flaue Kurse sandten , ohne daß die Hoff­­nung auf die Möglichkeit der Erhaltung des Friedens völlig ger fchmunden ist. Wir können uns auf ganz absonderliche Kurse gefaßt machen, wenn eine ernfte Konflagration eintritt. Vortheilhaft holt sich in dieser Bank­ die Fertigkeit unserer Lokalen Papiere ab. Das Bublitum bringt denselben eben Vertrauen entgegen und kauft dieselben groß oder in Folge der kritischen Verhältnisse. Budapester Boltsbant. Nach und nach wird es möglich, einen nähern Einblick in­ das G­ebahren des Instituts zu gewinnen und die Höhe des­­ Verlustes zu erkennen, welcher den Aktionären erwächst. Der Direktor Hazay stellte sich — wie wir bereits gemeldet — gestern freiwillig dem Kriminalgerichte.. Der Buchhalter Krövid und der Kaffier Schädl wurden ebenfalls fur Polizei-Organe verhaftet und demselben Gerichte überliefert. Diese drei Beamten, von denen der leitende Direktor einen weitgehenden Einfluß besaß, haben unter einer Rede gespielt, von den gegen­­seitigen Maschinationen Kenntniß gehabt und durch falsche Buchun­­gen und unrichtige Bilanzen eine Vermögens-Unterschlagung von b­oden, nach welchen diese Defraudationen durchgeführt wurden, fehlen noch immer­ positive Daten. es wurden, wie e3 scheint, größere Geld­beträge der Kaffe entnommen, die Summen, welche für reestamptirte Wechsel eingingen, wohl an den Kaffier, nicht aber an die Institutswaffe abgeführt, somit einfach unterlagen und die hiedurch entstandenen Abgänge durch falsche Buchungen bemän­­telt. Um Dividenden zahlen zu können, wurden Jahre hindurch falsche Bilanzen angefertigt, die Verluste nicht aufgeführt, die Ein­­lagssumme niedriger eingestellt, der Stand des Kreditwechsel- Portefeuilles höher angegeben, ein falsches Wechselfrontro behufs Sereführung der Kontriole geführt u. s.w. Wir haben bisz ber nur von der bien erwähnten sträflichen Manipulationen Kahricht, wer rennt aber die übrigen, behufs Bemäntelung betrüge­­rischer Machinationen ausgehebten Gniffe? An 88.000 fl. wurden für Dividenden ausbezahlt, ohne daß ein Kreuzer dieser Auszahlung gerechtfertigt gewesen wäre. 86.000 fl. wurden gelegentlich der Re­­eöfomptirung von Bankwechseln unterschlagen ; 60.000 fl. dadurch befraudirt, daß die Höhe der Einlagen um ebensoviel in der Bilanz nie­­driger angegeben wurde; 52.000 fl. an der­ Börse verspielt und im Konto- Korrent bemäntelt. Als Haupturheber dieser Jahre hindurch betrie­­benen verbrecherischen Handlungen wird der Kaffier bezeichnet, der­­selbe sol ein glänzendes­­ Leben geführt und, wie man nachträglich erfährt, verschiedene Nebengeschäfte, Kaffeehaus, Wirthshaus, Speze­­reiladen betrieben haben. Die Untersuchung wird hoffentlich voll­­ständiges Licht über diesen merkwürdigen gal von „Bantvernwal­­tung“ verbreiten; es wird der Untheil jedes einzelnen Schuldigen an dieser glücklicherweise sehr selten vorkommenden fraudnlosen Ge­­bührung dargestellt und zur Wahrung des N­echtegefühls und des öffent­­lichen Vertrauens die gebührende Strafe bemressen werden. Von dem Direktionsrathe erwarten wir eine eingehende Darlegung seiner Kontrolführung, da es schwer begreiflich erscheint, wie es den Beamten möglich werden konnte, unentdeckt Jahre hindurch das verbrecherische Treiben fortzufegen. Zum Schluffe wollen wir noch mittheilen, daß die Mittel zur Fortführung des Geschäftes bis zum Tage der Generalversammlung von der Hauptstädtischen Sparkasse bewilligt sind und daß die Kommerzialbank die Bewilligung eines Darlehens von 60.000 fl. von der Zustimmung der Generalversam­m­­lung abhängig macht. Die Generalversam­mlung wird voraussichtlich die Liquidation beschließen, die übermahnte Bestimmung unter s» (Die Klauseliburger«H­an1­els-Kammer)hat gegen die Maßnahmen der dortigen Steuerbek­eisungs-Kommission­, welche den Geld-Instituten nicht gestattete, von ihrem Brutto-Cin­­fommen die nach Spartasse-Einlagen hinausbezahlten Zinsen in Ab­­rechnung zu bringen, sondern solche zur öffentlichen Rechnungslegung als Einkommen des Instituts mit Ginfommensteuer belegte, obschon die Geld-Institute dagegen refurierten, in Anbetracht, daß­ dies eine den Handelsstand im All­­gemeinen betreffende Angelegenheit ist, nachstehende Eingabe an den Handelsminister gerichtet : Em. Erzellenz ! Im Nam­en der im Rammer-Bezirke vorhan­­denen Geld-Austitute gelangte an die gefertigte werbe-Rammer die zuziehenden Rubriken nicht Einfommensteuer belastete, ges­tattete, trog dem genießen­de­n Kapitalist sondern nach Buitt 9. Geld- Institut is Handels- und Ge­­Klage, daß die Steuerbemessungs-Kommunision die nach den Sparfaffe-Einlagen gezahlten Zinsen von dem Bristo- Einkommen abzuziehen dieselben mit bet 2­068 G.A. XXII : 1875 „die Zinsen der auf Sparkasse-Bücher eingelegten Kapitalien, welche bei Instituten, die zur Ausgabe von Sparkasse-­­Büchern berechtigt sind, placi­t w­urden“, von der Kapitalszins-Steuer ausgenommen sind. Die Steuerbemessungs-Kommission glaubte diese Have Bestimmung aus dem Grunde aufer Acht, Iaffen zu künnen, weil im §. 4 des G­ U. XXIV desselben Jahres, welcher von den verpflichteten Innstituten handelt, den vom Bruttor Einkommen ab­­Kommission würde daher Darauf hinauslaufen, daß fommen mehr der $. ähnlichen Sertium volkswirthschaftlicher würde jene ‚nstituten würden, Institut bezahlt, tommen bezahlende nanzdireftiong-Bezirks einen Vorgang denn eine solche zogen zu nennenden in während der wer das Ein­­stewerfrei üt, wenn die Steuer irgend das das Cin der Steuer nicht befreit wäre, was auch von darum eine Absurdität­­ des Gef.-Art. XXL mied er deuntlich aussprich, daß zur Bezahlung der Kapitalszins- und Rentensteuer jenes­ Individuum verpflichtet it, welches das Einkommen des Kapitals in der Mente bezieht. Die interessirten "Geld-Institute haben — wie mir erfahren — gegen diese unrichtige Auffassung appellirt. Nachdem es jedoch nicht unmöglich ist, daß auch die NReffamations-Kommission in einen K­laufenburger FKr sanktioniren wird, welcher in die traunigsten Folgen haben würde, Sparkassen-Ginlegen bei Schaffung dieses Geseb-Wrtitels von der­ Legislative vor Augen gehaltene und öfter betonte Gefahr hervorrufen, daß die ohnehin gering Sparkassen Geld­­und Gemerbe ent­­mandern mor einer solchen Belastung bemahrte , nachdem Jewmer die Befürchtung vor dieser Gefahr um so begründeter ist, als fan das Gewicht von abhängig machen Fan. Die zvassche Beförderung der Personen und diesen Maßnahme auf das Budlitum abschiedend ayirkte, hat bie und ins mo ein die verfalle Hinsicht indirekte Besteuerung und bezüglich placi­ten Kapitalien dem Ausland oder des der Handel jenseits der Weisheit der­ Geiesgeltung von des §. Na uid vorkommt. Die Argumentation und Leitha , felbe mitre, gefertigte H­andelskammer es für ihre Pflicht erachtet, die zu ihrer stennmniß gelangte Beschwerde nach ihrer prinzipiellen Bedeutung als einen nicht Einzelne, sondern die gesammte Geschäftswelt be­­treffende Angelegenheit zu erfassen. Die­ses P­flichtgefühl spornt uns dazu an, behufs Hintanhaltung dieser aus einem Mitverständ­­nisse hervorgegangenen unwichtigen Maßnahme und zur Beruhigung des beängstigten Bublitums uns an Em. Eyzellen, um geneigte Aufklärung bittlich zu werden und ehrfuch­tsvoll zu ersuchen, Em. Srzellenz möge uus davon verständigen, ob Die Binsen der Sparfasse-Ginlagen laut v.a.187­5 nur in Bezug auf den Ginleger oder auch auf die Geld-Institute von der Sinfon­­mensteuer befreit sind oder nit? d.h. ob in dieser Frage die Auffassung der Klausenburger Steuerbemessungs- Kommission oder die Der­petitionirenden Geld-nstitute und mit leßterer gleicstimmig auch die unserige richtig, it ? Eine ausländische Berjfiherungs - Un­­falt vor dem ungarischen Gerichte.) Unter diesem Titel veröffentlicht Herr Dr. Béla Kin in der jüngsten Nummer der „Nationalökonomischen Blätter” einen Rechtsfall der Oester­­reichischen Hagelversicherungs-Gesellschaft, der schon aus dem Grunde von eminenter Wichtigkeit ist, weil mit Austragung dieses Pro­­zesses das kompetente Gericht über zwei prinzipiell wichtige Fragen zu entscheiden haben wird. Erstens: Kann ein auf mehrere Jahre ge­­schlossener Versicherungs-Vertrag gelöst werden, wenn die eine ver­­tragschließende Partei durch vorhergegangene Thatsachen zu der An­­nahme berechtigt it, daß von der andern Bartel den Stipulationen des Vertrages nicht vollständig entsprochen wird und demnach die erstere Partei sich für­ besc­hädigt hält. Die z­weite Frage ist: Kann eine Vereicherungs-Gesellschaft, welche den Bestimmungen des neuen Han­­delsgefeges mit Bezug auf die Protokollirung und auf die Nachwes­­sung des Branchen-Fonds nicht entsprochen hat, welche demnach von der Bartei in ihrem ausländischen Domizil­ Orte gefragt werden­ müßte, kann eine Solche Gesellschaft gegen die betreffende Bartel bei dem ungarischen Gerichte Klagbar auftreten ? = Oesterreichische Staats-Eisenbahn) Die Einnahme war in der 41. Betriebswoche nach 94.918 Personen und 113.616 Tonnen Beachten fl. 754.192 (gegen fl. 742.536 im Borz­jahre). — Die Gesammt-Einnahme seit 1. Jänner nach 3.282.466 beförderten Personen und 3,928.949 Tonnen Frachten waren fl. 24,566.3868 (gegen fl. 23,014.785 im Vorjahre), demnach ein Plus von fl. 1,551.583 gegen das Vorjahr. Weinsendungen.­ Ausweis über die in der Station Promontor in der Periode von 8. bis inkl. 14. Oktober angenom­­menen und von da abgegangenen Weinsendungen. Angenommen 15.144 Rilogr., abgegangen 35.691 Rilogr. 9.­A. RU und XXIV # N bes ...— «««-««« ...­. Geschäfts-Werk­­e. Budapest, 18. Oktober. Witterung : Schön ; Thermometer sHöA Barometer 762.9Mut.Wasserstandabnehmend. Sffetfengeschäft. Die flaue Haltung der Wiener Börse hat hier sehr herabgestimmt, Anlage-Wertbe, Lose und Speku­­lations-Rapiere haben mitunter stärkere Kurseinbußen erlitten, auch Lofalbauten matt, und einzelne Industrie-Rapiere, namentlich Mühlen, Ganz u. Komp. Gifengießerei anhaltend fest, mitunter höher. Baluten und Devisen steigend. An der Notbörse eröffneten Defterr. Kredit 146.40, drücten sich bis 145.10, Ung. Kredit A .90 117—11675 getauft. An der Mittagsbörse Defterr. Kredit zu 144 bis 144.70 gehandelt, schloffen 144.90 ©. 145 W., Ung. Kredit zu 114.50 gemacht, blieben 114.50 G. Bovenkredit 30 6., Munizipal 11­6. ohne Schluß. Bon Lokalbanken waren Diner Kommerzial zu 102 offerirt. Budapester Volksbank zu 7.50 gemacht, blieben 1.50 ©., Weiter Gewerbebank 135. W., Ung. Eisenbahn-Anleihe 96.50 &., Prämienlose 69.50 ©., Müller und Bäder-Mühle zu 295 getauft, blieben so Geld. Walzmühle 770 6., Viktoria 246 6. Gifte Dfen-BVelter 220 ©., Bannonia zu 840 geschlossen, blieben so Geld. Ganz u. Komp. Gifengießerei zu 150—148 getauft, blieben 148 ©. Steinsohlen und Ziegelmerse Drasche 45 WM. 6.02, 20-grands-Gu­ice 10.07, Silber 104.50 ©., Reichsmark 61.70, deutsche Plage vista zu 61.50—61.70, Berlin zu 61—61.10,­­Baris zu 49.50—49.80 geschloffen. Die Abendbörse war andauernd flau, Defterr. Kredit anfangs zu 145—145.10 gehandelt, drühten sie bis 148.80, . Ung. Kredit zu 112.50—112 gescloffen. Zum Schluffe waren Defterr. Kredit paniqueartig bis 141.75, Ung. Kredit bis 110 ausgeboten. Getreidegeschäft um Termingeschäfte wurde Früh­­jahrs - Weizen zu 11.10 und fl. 11.20 gemacht. Herbst- Hafer zu fl. 7.42, Frühjahrs-H­afer zu fl. 7.85, Beides ab Raab. ER WBaigen, 17. Oktober. (Bericht von Lazar Reifers Sohn.) Der dieser Tage abgehaltene Sahler­markt war fir M­az nufatturisten Kleiderhändler und Schuster ein sehr befriedigender, während im Getreidegeschäfte nur belanglose Umfäße stattfanden, da die Zufuhr nur unbedeutend war. Preise: Weizen fl. 10-1060, Roggen ( erste fl. 6.70—6.90, Hafer fl. 6.90—7, Mais in Kolben fl. 1—1.10 in 1%), n. ö. Meben-Läden. A Mäte-Szalfa, 16. Oktober. Schon der Beginn des Monats brachte uns prachtvolle Witterung. Wir haben es diesem Umstande zu verdanken, daß die Herbstsaaten schon aufge­gangen sind und deren Stand im Allgemeinen ein vortrefflicher genannt werden kann; auch der Mais und Kartoffel- Ernte, mit meld’ beiden unsere Desonomen emsig beschäftigt sind, kam dieses äußerst günstige Wetter sehr zu Statten. Nichts vertomeniger sind in Folge der im vergangenen Monate anhaltenden Negengüffe die in fetten und niedrig gelegenen Boden gebauten Kartoffeln brandig geworden, nur repräsentiren diese einen ansehn­­lichen Theil der zu erwartenden Yechtung. Stellen wir nun Ver­­gleiche der heurigen Kartoffel- und Mais-Grate zur vorjährigen — die selbst nicht zu den cofigiten gehörte — an, so finden mir, daß erstere auf ziemlich gleichem Niveau steht, während die Mais-Grnte bedeutend geringer ausfiel. Auf den Wochenmärkten bekommt man kaum einige He­ktoliter Frucht zu Gesichte. Großproduzenten sind nicht ums Vieles besser fituirt, mit den geringen zum Berlauf be­­stimmten Quantitäten Berealten glauben diese ver Spekulation Bar­­theile abzuringen. Anders verhält es si jedoch im Me­h­­t und Spiritusgeschäft. Seit langer Zeit­ hatten mir feinen so lebhaften Spiritus-Konsum als eben lebt, Fabrikanten konnten sich ihrer Lager mit Leichtigkeit entledigen und gehen diese daran, die Breite zu erhöhen. Der Mehlablas hat seinen festen Charakter bei­­behalten und sind insbesondere Weizenmehle sehr gesucht. Szegedin, 16. Oktober. (Bericht der Brüder Bed) Wir haben nun seit drei Wochen das herrlichste Wetter, so daß der Herbstanbau in vollem Zuge it und die Mais-Grate unter Dach gebracht wurde. Qualitativ dürfte der heurige Mais dem vor­­jährigen nachstehen, doch quantitativ ähnliches Eeträgniß liefern. Das Getreidegeschäft stagiert fest mit Ausnahme von neuem Mais. Die Zufuhren von Weizen, Gerste­tc. sind äußerst gering,­­ dagegen die von neuem Mais in Kolben fast noch­rößer als in der korrespondirenden Periode des vorigen Jahres. K­­notizen: Weizen 75.5 fl. 9.50, 76.4 fl. 9.80, 77.1 fl. 10, Luttergerste fl. 5.15, Mais in Kolben fl. 2.3040. (A­lies­­ante Bahn hier.) per Mitr. Dufaten 8.35—8.50, Bewegung der Stahlschiffe. Dem 16. und 17. Oktober. Angekommten in Budapest: , Szt. János" der Frau­­en3fanal-Gesellsshhaft, beladen in Baja für Weiß mit 1900 Mitr. etzert. — ,„Naczi” der Brüder Fichtl, beladen in. D.­Vecse für Johann Freund Söhne mit 1650 Diverse. — , Kalocsa" des Freund u. Teebitscher, beladen in Kalocsa für Brüder Reich mit 1600 Mztr. Diverse. — „Balöfta” des Samuel Andräsi, beladen in .Harta sie Johann Brachfeld u. David Bifchis mit 1190 Mitr. Diverse. — „Harta” des Franz Beier, beladen in Harta für Popper u. Schle­­singer mit 932 Miztr. Weizen und 1085 Miztr. Oerste. Transitirt nach Naab­ , Maria" des Anton Bernbach, beladen in Palanta für eigene Rechnung mit 1900 Mytr. Hafer und 150 Mitr. Mais. — „Smilie“ des Emerich Kalmár, beladen in Szentes für Neichenfeld mit 2100 Mytr. Weizen. — „Bila” des Michael Szüts, beladen in Neu-Becse für die Raaber Dampfmühle mit 3500 Mtr. Weizen. — „Adam“ des Johann Gsikar, beladen in Szandd für Karl Fischer mit 3516 Mitr. Weizen. Wasserstand: Witterung: Budapest, 18. Oktober, 1.71 M. über Null, abnehmend. Xroden. Preßburg, 18 Oktober, 1.35 M. über Null abnehmend. : in Szolnot, 18. Oktober, 2.28 MR. über Null, abnehmend. Szegedin, 18. Oktober, 3.05 M. über Null, abnehmend. Arad, 17. Oktober, 0.78 M., unter Null abnehmend. . Effegg, 18. Oktober, 1.90 über Null, abnehmend. — Mitravitz,17.Oktober,0.88 M.über Null,abnehmend. Sem­lin,17.Oktober,2­8.7M-über Null-abnehmen­k Gr.­Becskeref, 17. Oktober, 0.10 M.unter Null, unverändert. SZZZFZI "

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