Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1876 (Jahrgang 23, nr. 225-250)

1876-10-23 / nr. 243

BLATT DES PEST Budapest,23.Oktober. =­Aus einer Quelle,die sich in solchen Fällen noch immer bewährte,vernei­nte11 wir,daß in den letzten Tagen die schon arg ins Stocken gerathenen Beziehungen zwischen Belgrad und Cetinje wieder aufgenommen wurden.Die Regierun­g des Fürstenthl annahm nämlich,von dem Gerüchte aufgeschencht,daß Fürst Nikita sich auf eigene Füße zu stellen beabsichtige.Anlaß,den Beherrscher der Schwarzen Berge mittelst Telegraphendrahtes zu beschwö­­ren,er möge sich nicht von­ Serbien trennen un­d den sechs­­monatlichen Waffenstillstand ablehnen.Fürst Milan fügte jedoch ausdrücklich bei,daß er gern bereit sei,einen sechs­­wöchentlichen Waffenstillstand anzunehmen,sich jedoch­ un­­möglich durch diesj Aussicht auf Friedensverhandlungen­unt alle Vortheile bringen lassen könne,die ein Winterfeldzug der serbischen Armee­ den Türken gegenüber in die Hände spiele«­.Es kostete nicht viel Mühe,den­n Fürsten Nikolaus für diese Argumentation empfän­glichzte 1 nache 11 und so erwiderte denn der Letztere,erschließe sich der Haltung seines Bruders Mi­­laitan und werde keinen Waffenstill­­stand annehmen,der länger als bis Ende Dezember(also doch mehr als sechs­ Wochen)dauern würde. Die telegraphisc­h signalisirte Reise des russischen Großfürsten­-Thronfolger nach Wien ist bis zur Stu­nde dem allerhöchsten Hofe nicht angekündigt Herrn­ Rout­­koff,der aus­ Anlaß des Ablebens seines Vaters einen kurzen Urlaub von­ seiner Regierung erbat,wurde der­­selbe ab­geschlagen.Was die Mission des Lord Loftus nach Livadia anbelangt,so versichert man in briti­­schen diplomatischen Kreisen,dieselbe sei nur dadurch ver­­anlaßt,daß der englische Botschafter in St.Petersburg lediglich auf die Mittheilungen des Staatssekretärs Herrn v.Giers angewiesen,das Bedürfniß fühlt sich an erster Quelle,also beim Fürsten Gortschakoff und beim Kaiser seine Informationen zu holen,womit übrigens der­ Zweck dieseciise keineswegs erschöpft sein dürfte. Ueber­ diese Mission und die Haltung Englands überhaupt spricht sich unter Berliner Korrespondent folgendermaßen aus : Berlin, 21. Oktober. Die veränderte Haltung der „Times“ seit zwei Tagen, die Telegramme über den Inhalt der legten engli­­igen Ministerberathungen und die Nachrichten über die Mission des Lord Loftus nach Livadia sind geeignet, die öffentliche Meinung in gefährliche Irrthümer zu stürzen. Darum ist es wehlgethan, sich stets vor Augen zu halten, unbekümmert um die Schwankungen der Tages­­meldungen, Daß England die Pforte nur dann allein lajffen wird, wenn es die Gewißheit hat, daß sie nicht mehr zu retten und jede Hilfenuglozs ist Alle Kenner der englischen MBolitit, namentlich diejenigen, welche hier Gelegenheit haben, gleichzeitig mit der englischen und türkischen Bot­­schaft Fühlung zu nehmen, stimmen darin überein, daß, wenn die Türken nicht wüßten, daß sie auf England bauen dürfen, sie längst alle Konzessionen gemacht haben würden, die man nur von ihnen verlangen möchte. Edgem Balga macht aus diesem Vertrauen der Pforte sein Hehl und steht nut an, in privaten Gesprächen „die Türken als die besten Soldaten Englands“ zu bezeichnen. Mit innerer Genugthuung zählt man in der türkischen WBotschaft alle die einzelnen Thatsachen auf, welche für diesen Kalkül sprechen. Man weis darauf hin, daß seit drei Monaten in Gibraltar und in Malta ein „Stod” von Mannschaften, Kanonen, Provisionen und sonstigem Kriegsmaterial angesammelt wird, daß die Briten nach wie vor ihre 15 Kriegsschiffe in der Befila-Bar in steier Bereitschaft halten und man erinnert an Lord Derby’ Worte vom 11. September: „daß es fest, wie früher ein sch­werer Irrthum sein würde, die Türkei im Stich zu lassen.“ Die Höflichkeiten aber, welche die „Times“ und der Brüsseler „Nord“ fest zumeilen anstan­den, seien nur für die „euro­­päische Galerie“ berechnet, die so lange als möglich über die wahren Pläne Englands im Dunkeln gelassen werden sollte. Die türkische Hoffnungsseligkeit geht noch weiter und es scheint mir ungemein lehrreich, dieselbe in ihrer ganzen Ausdehnung kennen zu lernen. Eng­­land, jagt man auf der türk­ischen Botschaft, werde mit Geldmitteln der Pforte unter die Arme greifen. Aber durchaus nicht etwa heimlich, wenn der Zeitpunkt genommen, werde das Parlament die nöthigen Summen votiren.­­Für den Anfang werde man türkische Pan­­zerschiffe und zwar zu hohen Breiten mit blanken Sovereigns anlaufen. Sei diese Summe erschöpft, so werde man andere Vor­­wände finden, bis der Augenblick gekommen sei, am hellen lichten Tage zu handeln. It diese V­ertrauensseligkeit auf Ilusionen ge­­baut oder beruht sie auf Gewißheiten?­ch weiß es nicht, aber ich weiß, daß sie einft­rt und daß man mit ihr rechnen muß; sowie daß sich jede Weigerung der Pforte, sich auf den europäisch­­diplomatischen Standpunkt zu stellen, lediglich auf diese Hoffnung zurkeführen läßt. Und somit ist sie das wesentlicste Hinderniß für einen friedlichen Ausgleich. Im Nedrigen scheint die türkische Regierung ihre Agenten im Auslande ange­wiesen zu haben, in ihren Gesprächen das Thema der russischen Freiwilligen, welche nag Serbien strömen, von nun an zu berühren, obwohl sie bisher sorgsam vermieden hatten, darauf zu sprechen zu kommen. Edhem Balga hat sich denn auch bereits dieser Weisung gefügt und in seinen diplomatischen Unterhaltungen des Breitern ausgeführt, „daß Naßland, ohne sich in offenem Kriege mit der Türkei zur befinden, ohne selbst seinen Botschafter abberufen zu haben, auf türki­­schem Gebiet ein rufsisches Armeekorps bilden Lasse, welches be­­stimmt sei, die Armeen des Sultans zu bekämpfen; dies sei ein Verhalten, das allen Regeln des Berferrechts widerspreche”. Man glaubt, daß diese Sprache nur der Vorläufer eines offi­­ziellen Protestes seitens der Pforte sei und die Tü­rken selbst gestehen zu, daß ein Protest bereits erlassen sein wü­rde, wenn nicht England bisher all seinen Einfluß aufgeboten hätte, um die Pforte von einer derartigen „Unklatigheit“ zurndzuhalten. Ueber die Absichten Griechenlands und Ru­­mäniens gibt die nachfolgende Wiener Korrespon­­denz einige Aufschlüsse : (pp.) Wien, 22. Oktober. Der König von Griecher­­land ist entgegen dem bestimmt ge­wesenen Reifeprogramme heute Morgens plöslich­ abgereift. — Von Seite der Negierung in Athen sind im Laufe des gestrigen Nachmittags zwei Depeschen eingelangt, die angesichts der militärischen Vorkehrungen, die das Ministerium im Spätereffe des Landes für dringend geboten hielt, die schleunigste Ankunft des Königs erbeten. So sehr es dem König von Griechen­­land erwünscht sein mochte,­­ die in Aussicht genommene Begeg­­nung mit dem Kaiser von Oesterreich bis zu dessen Rückkunft aus Pet zu warten: die Lage des Landes, das dringende Ansuchen der eigenen Regierung beschleunigte den Entschluß, die Nachreise nach Athen ohne jeden Aufschub anzutreten. Der König hat dur das­ Obersthofmeister- Amt das Bedauern aussprechen lassen, daß ihm im Hinblick auf die ernste Lage in Griechenland eine Verlän­­gerung des Aufenthaltes unmöglich geworden sei. Offiziere aus der Umgebung des Königs versichern, daß binnen 14 Tagen die griechische Armee mobilisirt sein könne, zumal das Königreich selbst in Friedenszeiten außer­­ einer stehenden Armee von nur 6000 Mann, Stets für die Ausbildung eines Offizierskorps von mindestens 4000 Mann Sorge trage. An Offizieren fehlt es der griechischen Armee sicherlic nicht. Interessant für das Verhältniß zwischen Griechenland, Serbien und Rumänien .t Die. That­­yage. Daß der rumänische und der serbische Geschäftsträger Herr Zufics zu wiederholten malen mit dem Könige persönliche Ber­sprechungen hatten, deren Ziel sicherlich die aktive Theilnahme Ru­mäniens an dem Kampfe gegen die Türkei betroffen hat. Rumä­­nien muß sich übrigens, schon seit längerer Zeit, natürlich nicht ohne Einverständniß mit Ruhland, mit dem Gedanken getragen haben, in den trüben Flüssen Bulgariens zu su­chen. — Ich kann Ihnen mittheilen, daß der Bukarester Firmen, welche auch in Bm etablirt sind, schon vor Monaten eigene Stablissements in reßburg errichtet worden sind, wo die Uniform-Tuche, welche aus ondon und aug aus inländischen Yalerifen bezogen werden, sodurch Hunderte von Arbeitern sofort zu rumänischen Uniformen verarbei­­tet und als fertig direkt von Brekburg nach Bukarest gesendet wor­­den sind. — 68 ist dies wohl der ügerte Beweis, daß die Herren Rumänen sich schon lange auf ihre Mole­ vorbereitet Haben, und daß sie glauben, es sei endlich die vom Fürsten Milan in der Kriegs-Proklamation in Aussicht gestellte Zeit gekommen, an der auch Rumänien an Lerionslüstern die­ bulgarischen Kastanien für Rußland aus dem Feuer holen hilft. I Wesentlichen übereinstimmend mit dem Vorstehen­­den lautet der neueste Bericht Peres Gala­er Korre­­spondenten, den wir hier anschließen : 7 Sala, 18. Oktober. Der rumänischen Nation ist es gar recht „Kriegsbegeisterlich“ zu Muthe. Die intensivste Unzufriedenheit herrscht in allen Schichten der Bevölkerung mit der chauvinistischen Politik des Ministeriums Bratiano. Man bedauert, den Ultras das Heft in die Hand gespielt zu haben. Bratiano träumt­ von einem selbständigen Rumänien, das eine Gebietsvergrößerung erhalten sol. Welche Ilusion! Ein unter Rußlands Protektorat stehendes selb­­ständiges Rumänien: wie reimt sich dies zusammen? Die Konser­­vativen sind von der Auslieferung der Landes-Interessen an die­­ Auffen sehr wenig erbaut, und das Bolt denkt nicht anders. Darum hat es von den 15 Senatoren, die es zu wählen hatte, 8 Konser­­vative in das Oberhaus geschickt. Zudesten ist der Lauf der Ereignisse nicht zu ändern. Der russische rumänische Vertrag ist am 6.9.M. unter­­zeichnet­ worden. Diesem entsprechend, muß die fürstliche Ne­­gierung Hilfstruppen in der Stärke von 72.000 Mann­­ dem Grar zur Verfügung stellen. Man sagt, diese rumänische Armee dürfte dem Großfürsten Michael, Bruder des Ezars, der das Ober­­kommando der Operations-Armee erhalten sol, unterstellt werden und eine Mission in Bulgarien bekommen. Wiewohl diese Nachricht mir aus einer sonft bewährten Duelle zukommt, halte ich es doch für geboten, dieselbe mit Neferve wiederzugeben, da man doch den Mit­mänen nicht ohne weiters eine solche mehr als kurzsichtige Politik zu­trauen darf. “ Positive Nachrichten von der nahen russischen Grenze bei Alterman melden, daß bis zum 15. G. M.drei auf Kriegs­­tärke gebrachte A­rmeekorps zwischen Doeffa und A­llerman k­onzentrirt sind. Dreißig Kosaken-Regimenter sind im Anmarsch. Die Artillerie besteht aus 68 Batterien. Schweres Belagerungsgebhos sieht man noch nicht. In Rumänien sind aoch russische Offiziere_ enorme Quantitäten Proviant ange­kauft worden. Die Zahlung erfolgt theils in Imperials, teils in Napoleons. Auch die rumänische Regierung hat für die Verprovian­­tirung ihrer Armee Sorge getragen — so weit die beschränkten Fi­­nanzen es eben gestatteten. I Wie manitns aus Wien vom 22.berichtet,fand daselbst an diesem Tage eine Konferenz der österreichischen Minister statt,die sich mit der auswärtigen Lage beschäftigte und die im Abs­geordnetenhause gestellten Interpellationen zum Gegenstand hatte. Nachden uns weiter aus Wien zugehenden Mittheilungen betrachtet man daselbst die Situation fü­r sehr ernst und glaubt,daß schon die nächsten Tage die Monarchie vor die schwersten Ent­­scheidungen stellen werdete.» “Der Finanzausschuß des Abgeordnetenhauses setzte heute ihte Spezialdebatte über das Kommunikationsd Budget fort. Bei den Zentral-Auslagen erhebt Referent Graf Szapáry seine Grimwendung gegen den Betrag, nur unwünscht er, daß das Virement, welches für die ganze Summe verlangt wurde, für die sachlichen und persönlichen Auslagen gesondert ertheilt werde. Crnít­imonyi hält dafür, daß bei jenen Boten, bei welchen der Aus­schuß einen Abstrich ein bloc nicht vornimmt, auch ein Virement nicht erteilt werden künne. Minister Pehy ersucht um das nach fachliichen und per­sönlichen Aussagen zu fondernde BVirement: Pulpty und Wahrmann ertheilen das Bizement. Helfy ist der Ansicht, das P­ersonal des Ministeriums könne auf die Hälfte reduzirt werden. Bredenyi hätte gleichfalls gewünscht,, daß der sog­ar­ seinem früheren Versprechen gemäß das Personal redu­­sirt hätte. N Minister PEchYy ermidert, er habe die mögliche Reduktion vorgenommen ; die Eisenbahn-Abtheilung sei auf das Minimum bes­chräntt und auch in den Weg- und Wasserbau-Abtheilungen seien weitere Meduktionen nicht möglich. Uebrigens wurden an diesmal drei Ingenieurstsl­en aufgelassen. ‚Raus erklärt ss für die Wotk­ung des Präliminares. — Simm­a­i lehnt die Votirung des bei den Kanzlistengehältern mehr präliminirten Betrages von 100 Gulden ab. — Minister Bédy und der Referent Graf Julius Szapáry erklären sich für die Votirung. Der Ausschuß streicht die mehr präliminirten 100 Gulden und votirt das Budget in der Weise, das das PVire­­ment für Personal- und fachliche Auslagen besonders ertheilt wird. Bei Titel „SGeneral-$njpettion für Eisen­­bahn und Dampfschifffahrt” beantragt Simonyi die Bereinigung der General Ynipettion mit dem Ministerium. Minister Pech Yy meist auf die zahlreichen Agenden der General-In­­spektion “und auf den Verschluß des Hauses hin, welcher die Tren­­nung derselben verfügt. Helfy findet die Funktions-Zulagen zu groß. Minister Bédy ermidert, daß die Zulage denen gegeben wird, für welche dieselbe bedungen ist. Csengery würde es für zweckmäßiger erachten, wenn für die Ueberwachung nicht zwei Or­­gate im Schube des Ministeriums vorhanden und die Kontrole im Ministerium konzentrirt wäre. ‚Anh Ziedeng i­st der Ansicht, daß man dem Hause eine derartige Vorkehrung anempfehlen müßte. Minister BE hy hat gegen die Vereinigung nichts einzumenden, wenn das Haus Dieselbe ber­cchließen sollte. er Staatssekretär Hieronymi bemerkt auf Somilids Frage, daß das Iipektorat sich hauptsächlich mit der K­ontrole beschäftige und daß die Vereinigung geschehen könne, obsehon bie durch ein be­­deutendes Griparniß nicht erzielt werden dürfte. Das Imnspektorat erledigt auch solche Agenden, welche seine Kontroll-Agenden sind und zu dieser werde es immer besonderer Organe­ bedürfen.­­ Hegedüs theilt Gsengewy’s Anschauung in dem Sinne, daß die Durchführung der Vereinigung als Runsch in dem Berichte der Kommission erwähnt werde.­­ Esengery meint, jene Agenden, welche nicht im Zentrale erledigt werden müssen, seien den erpank­ten Organen anzuvertrauen, und hinsichtlich der übrigen Agenden sei das Suspertorat umso mehr mit dem Ministerium zu vereinigen. Henry hält nicht das Inspektorat für überflüssig, sondern dasjenige, was in dieser Hinsicht das Ministerium thut, und wünscht, daß wegen Aufhebung des doppelten Inspektorats dem Hause ein entschiedener­ Antrag unterbreitet werde. — Pulpfy erklärt sich einverstanden mit dem Grengery’schen Antrag. — Jutács billigt dasselbe gleichfalls und spricht gegen die projektirte Systemisirung einer neuen Natböstelle beim Inspektorat. Minister Beh­y_ beruft ich auf die hervorragenden Ver­­dienste des betreffenden Individuums und bemerkt, daß seine Mehr­­sorten dadurch verursacht werden.­­—­ Kertapoly erwartet eine Vereinfachung der Administration von der Vereinigung. Der Ausschuß einigt sich dahin,auszusprechen,«daß deer­­n ist er auf diesem Felde fortfahren möge in«der Vereinfachung und zweckmäßige­n Vertheilung der Administraten. «« Über den weiteren Verlcuf der Debatte berichten wir im Morgenblatte. 2. Tagesweuigkeiten. (Personalnachrichten) Der Präsident des Unter­­hauses Koloman GhyczYk und der Juder Curiae Georg v. Maj­­lath sind heute Früh mit der Südbahn abgereist. Der Sig des V. Honnved ( Distrifts-Kom­mando 8) wurde bekamntlich von Budapest nach Stuhlweißenburg verlegt. Aus diesem Anlasse versammelten fi­geitern Vormittags um 10 Uhr sämmtliche hier in Verwendung stehenden Offiziere des I. Distriftes, fomimie der in der Hauptstadt befindlichen Honvoed- Auftal­en und Kommandos, un sie von dem abgehenden Komman­­danten des V. Distrikts, General Ernst Hollan, zu verabschieden. ULB Sprecher fungirte der Oberst-Brigadier E. v. Hédy, dessen Ansprachge von Seite Hollan’s in einer kräftigen, von allen An­­mwetenden höchst beifällig aufgenommenen Rede ermittert wurde. Die Hebersiedlung des V. Distrikts-Kommandos erfolgt am 25.[.M. Hauptstädtische Finanzkommission. In der heutigen Lagung derselben gelangte der Bericht des­ Subkomites über den Ausbau des Bruchbades zur Verhandlung. Das Sub- Komite berichtet, daß der sogenannte Heinrich’sche Grund, den Die Stadt seinerzeit behufs Eröffnung einer Straße im Erpropriations­­wege angefauft hatte, zivelmäßig nur zur Erweiterung des Bruch­­bades verwendet werden könne. Das Projekt selbst wird als äußerst lukrativ dargestellt. Das Komits beregnet nämlich das jährliche Er­­an das Bruchbad­­trägniß von 25 neuen Bädern — so viel sollen in dem Zubau ein- Den werden — mit 15.000—25.000 fl., während die Baukosten öchstens 60.000 fl. betragen. Die Berechnung wird vielfach in Steifel gezogen. Herr B­us­bach namentlic hält es für unmög­­lich, Die Frage der Rentabilität, beziehungsweise des Baues einer­­ Berathung zu drehen so lange die Ante-Akten nicht vorlägen. Andere Mitglieder d­er Kommiliton wieder sind der Ansicht, daß die Rentabilität über jeden Zweifel erhaben sei. Schlielich wird auf Antrag Baron Lipthays beschlossen, in dem Berichte an die­ Generalversammlung nur zu sagen, daß der stoßende Baugrund am besten zum Ausbau des Bades zu verwen­­den wäre, daß jedoch über die Frage, ob der Bau auf 60.000 ff. oder höher zu stehen käme, beziehungs­weise ob der Bau auszuführen sei oder nicht, exit nach erfolgter Vorlage detaillirter Voranschläge entschieden werden könnte. — DBetreffs Verpachtung des Grein­­brucher Blathgefälles wird das Offert der _Bester Gefälls-Pächter mit der Bedingung acceptirt, daß wenn die Entrichtung des Blut­­geldes in Steinbruch) bereit erfolgte, eine nochmalige Einhebung desselben in Pest nicht erfolgen dürfe. Der Pachtschilling beträgt a­maelben jährlich. — Die übrigen Gegenstände waren be­anglos. «­­(Hymen.)In Szegedin hat,wie,,Szeg.Hir.«m­eldet,gestern die Trauung des Budapester Advokaten Herrn Theodor Lörv,eines Sohnes des verewigten Ober-Rabbiners Leopold Lörv,mit Fräulein Ernestine Weiß stattgefunden. (Lieutenant Pinter)wurde gestertt durch den Unters­­uchungsrichter Follmann in der Klinik in Bezug auf das­ Attentat, dessen Opfer er warb,vernommen.Lieutenant Pinter,der voll­­kommen wohl zu sein schien,erklärte,der Attentäter Schwetz habe ihn vor dem Schusse nicht angesprochen,und habe er sich häter überhaupt erst dann­ wahrgenom­men,als er in Folge des Schusses zusammengesunken war und a­n Boden lag. (Aus den Theaterkreisen)bringt»Budapesti Napilap" die Nachricht,daß das ausgezeichnete Mitglied des Volkstheaters, Frau Soldos in der Nacht auf Sonntag eines Töchterb­etes ge­­­wesen ist.Das Befinden der Wöchnerin ist den Umständen gemäß ’ein ausgezeichnetes.General Türr wurde ersucht,bei dem kleinen ·.Sprößling Pathe zu stehen. (Der Sechziger-Ausschuß der Universi­­tätg-Höre«r)hielt noch g«öftern Abend s eine Sitzung,in welcher, .wke,,Budapestc Napdlap"berichtet.aquntrag des Hörers Lukács­­ beschlos­sen wurde,der Tags darauf abzuhaltenden­ Generalversamm­­­lung adce Abhaltun­g den Eckelzuges zu empfeh­­lem. Großes Neigerniß erregte die Mittheilung, daß das an die Wiener Universitäts-Hörer abgesandte Telegramm, worin dieselben zu einem ähnlichen Vorgehen und zur Bewerksteligung einer Samm­­lung für die türkischen Vermundeten aufgefordert werden, von der Wiener Telegraphen-Direktion mit dem Bemerfen retournirt wurde, daß im Sinne des $. 7 des Telegraphen-Negle­ents dieses Tele­­gramm „als die Sicherheit des Staates gefähr­dend, den Geseten zum widerlaufend und mora­lisch Schändlich“ nicht bestellt werden könne. Die Bersammlung beschlog, das Telegramm in einem verschlossenen Brief an die Wiener Studenten zu senden. An den Kreisen unserer akade­­mischen Jugend herrscht über diesen Swischenfall große Gereiztheit und in Folge jenes Budapester Telegram­ms der Wiener Blätter, nach welchem vorgestern eine Konferenz von Reichstags Abgeordne­­ten in Betreff einer rafsenfeindlichen Demonstration stattgefunden haben soll, hält die hiesige Studentenschaft unso mehr an der­dee des projektivten Yadelzuges fest­ erschmunden) Die 13 Jahre alte Wilhelmine 396 hat­ sich gestern Früh aus Frucht, am Montag in die Schule gehen­ zu müssen, aus der Wohnung ihrer Schwester, Kerepefer- Bazar, entfernt und konnte seitdem nicht wieder gefunden werden. " (Selbstmord.) Große Sensation erregte nach „Bas. Lap.” in Steinamanger die ersc­itternde Nachricht, daß der dortige angesehene Advotat und Präsident der Steinamangerer Advotaten­­fam­mer, Anton Laly, am 19. b. auf seiner Befigung in Magy. Najo­­ in­ seinem Garten durch einen Bistolenschup fi entleibt hat. Laly stand in seinem 74. Altersjahre, und sol in einem Anfall von Geistesstörung die befragensnwerthe That verübt haben. Das Begräb­­niß fand am 21. b. auf dem N.-Ratder Friedhofe statt. (Zu dem Raubmorde an dem Wiener Geld- Briefträger Johann Guga) liegen in Wiener Blättern so­­wie in der „Klagenfurter Ztg.” folgende weitere Einzelheiten vor: Neber die Persönlichkeit des Raubmörders Francesconi wird aus Klagenfurt geschrieben: Francesconi, ein Mann von ca. 25 Jah­­ren, it in Turin geboren, der Sohn eines Obersten in der italieni­­schen Armee und auch zwei Brüder des Inhaftirten sollen als Offiziere in der italienischen Armee dienen, er wurde vor ca. drei Jahren bei der Klagenfurter Firma B. Mühlbacher als Korrespon­­dent ange­­tellt, wußte sich durch sein elegantes und Liebenswürdiges Auftreten in den besseren Gesellschaftskreisen Zutritt zu verschaffen, wurde­ aber von seinem Chef entlassen, weil er sich im Geschäfte Unverläßlichkeiten und Inforiertheiten zu Schulden kommen ließ, bei­spielswweise dadurch, daß er die intime Verbindung des Hauses mit größeren auswärtigen Firmen zu seinem Vortheile ausbeutete. Fran­­cescont fand hierauf Erwerb als Lehrer der französischen Sprache, da er aber auch in den Familien, wo er Unterricht ertheilte, das Ver­trauen verlor, so betrieb er in leäterer Zeit eine Art Winteragentie, handelte mit Reisbesen und Obst, welche er aus Italien x. bezog, scheint ei aber aug als Geschäftsmann seines besonders guten Namens erfreut zu haben, denn sein Verkehr mit anderen Geschäfts­­leuten wurde immer beschränkter und in der allerlegten Zeit machte sein­ Heußeres­son fast den Einbruck eines Proletariers. Am 6. Oktober entfernte sich Francesconi aus Klagenfurt mit der Aus­gabe, dab er eine Geschäftsreise nach Steiermark unternehmen müsse, und seit dieser Zeit wurde sein ? ec wohl nur bei einzelnen Gläu­­bigern genannt, bis die Schreder.­u­shaft im Klagenfurt bekannt wurde ; die Polizei und einige andere Personen waren allerdings schon von dem schredlichen ea, und darüber unterrichtet, daß Francesconi der muthmaßliche Thäter sei. Ueber das Gebaren des Raubmörders In Klagenfu­rt am Freitag schreibt die,,Kl­­.genfurter Zeitung««:Er war umtiller krähn­ber Marburg mit der Südbahn hier angekomm­en und ver­­fügte sich unverweilt darauf zu seiner in der Schulhausgasse,im Denmr’schen Hause wohnenden Geliebten,einem 17jährigen,als sehr hübbe geschilderten Mädchen,Namens Karoline Jarnitz,welche­ ihm vor circa drei Wochen Vaterfreuden bereitet hatte,frühstückte später gan­z unbefangen im Kaffeehause und begab sich sodann zur Post,um eventuelle Poste-restante-Sendungen in Empfang zu nehmen es war aber während seiner Abwesenheit nur ein­ Körbchen mit Weintrauben an ihn angelangt und diese mußten für seine Rechnung vers­äußert werden,weil sie zu lange nich­t abgeholtt wurde.1­ Im Laufe des Vormittags deponirte Francescoiki im Bankhause Suppau SIDOLire für einen Domiziltwechsel und soll a­uch bei Kinderebhe­­schäftsleisten kleinere Zahlungen gemacht haben,do­ch«ist dies nicht ganz sichergestellt.Unter Anderm erschien Francescon­i im Laufe des Tages auch im Landesgerichte(!)um wegen eines Zivilprozesses an­zufragem der dort selbst anhängig ist.Bekannten,die Francesconi im Laufe des Vorm­ittags sahen,will sein schlechtes Aussehen aufs gefallen sen. Mit dem Nachmittagszuge der Südbahn fuhr er ab und in Franzensvefte­­ ereilte ihn in­folge der getroffenen polizei­­lichen Vorkehrungen den Schiedsal. Daselbst hatte er sogleich seinen wahren Namen angegeben und gesagt: „Die Herren werden irren.“ Die­ Herren irrten aber nicht. Francesconi führte einen sechsläufigen geladenen Revolver mit sich. Sonntag soll Francesconi in Klagen­­furt eintreffen. « Ober-Kommissär Breitenfeld hat sich bekanntlich am Samstag Abends nach Sterzing begeben, wo Francesconi sich einstweilen in Berwahrungshaft befindet. Dort wird er auch dem exilen Verhör unterzogen werden Ein zweites Verhör wird in Klagenfurt statt­­finden, wo eine Konfrontation Francesconi’s mit seiner Geliebten und deren Mutter in Aussicht genommen ist. Die Ankunft des Naubmörders in Wien und seine Mederlieferung dürfte wohl ext heute oder morgen erfolgen.­rancesconi wird, wie wohl mit Sicherheit anzunehmen ist, keineswegs am Südbahnhofe ankommen, sondern dürfte wohl, um jedes nunnöthige Aufsehen zu vermeiden, von irgend­einer nächst Wien gelegenen Station aus per Wagen in das graue Haus befördert werden.­­ Samstag Nachmittags wurde das unglückliche Opfer des Mör­­ders zur ewigen Nähe bestattet. Die Theilnahme, welche die Der­völkerung von Wien für den in Ausübung seiner Plicht hinges­mordeten Briefträger an den Tag gelegt hatte, bethätigte sich in ganz außerordentlicher Weise bei dem Zeichenbegängnisse, und Die Zahl Dever, die kamen, um dem Unglü­klichen die legte Ehre zu er­weilen, war unermeßlich. Unter den erschütternden Klängen des Beethoven’schen Todtenmarsches feste sich der Zug von der Münz­­gaffe aus langsam in Bewegung. Den Kondutt eröffnete eine Mufitkapelle, hinter ihr schritten im langer Neihe sämmtliche dienst­­freien Briefträger Wiens, dann folgte wieder eine Mufitkapelle , die der Leichenbestattungs-Gesellsshaft , Concordia" und endlich der Sarg, den zu beiden Seiten Briefträger mit brennenden Windlichtern angaben. Der Sarg war über und über mit Klängen bed.dt, ge­­spendet von der Post-Direktion „dem im Dienste Treuen, im Dienste Verstorbenen“, von den Kollegen des Geldbrief-Aufgabsamtes, von den Verwandten des Berbichemen u. s. mw. Hinter dem Sarge schritten einige Verwandte Guga’s und diesen schloß sich der Ober- Wostdirektor Sammler mit nahest allen Beamten der Wortbe­­hörde ab­. ein Ende Geehrte Redaktion ! Haben Sie die Güte, den nachstehenden Zeilen in Ihrem’ gefragten Blatte Aufnahme zu gewähren. Wir stellen an die löbliche Behörde achtungsvoll die Bitte, doch endlich der Misere dem Christophplage min schon seit einem Monate ausgefegt sind. So lange nämlich wird auf diesen Maße mit häufigen und langen Unterbrechungen asphaltirt, so­ daß unsere Verlaufsläden und Wohnungen, selbst die inneren Piecen derselben, von Rauch und Gestant erfüllt sind. Der Betrieb unserer Geschäfte ist gestört, die Wagen-Kommunikation u­o gänzlich eingestellt, so daß es nicht einmal möglich ist, das bei dem Winter nöthige Brennholz zuzufüh­­ren. Wann wird w­­hl dieser Uebelstand ein Ende nehmen? Wie wir hören, soll die Arbeit wegen mangelhafter Beschaffenheit wieder von vorn begonnen werden. Wir bitten die Löbliche städtische Ber­hörde um Erbarmen ! Dr. Barna %,Spannraft, Brüder Granichstädten Neitter und Graf, Aerander Ber­teffi, Ignaz Heidrich, Andreas KRirner Fabinyi u. Sohn, Sigmund Dtten Ferdinand Pfeifer, Tr­ESZE zu­ machen, der wir auf Die Eröffnung der DBaf­ífreke Gemesvar-Szaranfebes. Während hart an der Grenze des Reiches die Flamme der Empörung lodert, die Kriegsfurie wütdet, alte, Jahrhunderte land bestehende Staaten in ihren Grundfesten erschüttert werden und die Völker Europas mit banger Sorge der Zukunft entgegensehen, feierten wir ein fest des Friedens, der Arbeit des kulturellen Fort­­schrittes. Wir feierten das Gelingen eines Werkes, dessen voll­­ständige Ausführung einen erneuerten Beweis von der Kraft unseres Wollens, von der ernsten Auffassung unserer Aufgabe geben wird. Wir wollen den Orient mit dem Deccident verbinden; wir wollen Bau und Gesittung in die bisher vom Halbmond beherrschten­ebiete tragen, aber nicht mit dem Schwerte, sondern mit dem Derzweige des Friedens ; wir wollen diesen Ländern den Verkehr mit dem Auslande ebnen, wir wollen sie dem Westen näher bringen und so eine geistige und industrielle Revolution in jenen Gebieten hervorbringen, deren Hilfsquellen aus Mangel an Bildung, Energie und Strebsamkeit im Volke unentmwicelt blieben. Der Schienen­weg, in welcher von Temesvár nach Drjova führt, dessen Theilstrede, Temesvár-Karanjebes gestern feierlich eröffnet wurde, soll ein Mittel zur Erreichung der angestrebten Zmede bilden und darum bat der gestrige Tag eine besondere Bedeutung. Und dieselbe wird so erhöht, wenn wir in Betracht ziehen, daß dur, die Er Öffnung dieser, Strebe bisher dem Neic­e ferner gestandene Gebiete des eigenen Staates dem Zentrum, der­­ Landes­­hauptstadt näher gebracht werden, Gegenden deren Bewohner nng mehr fremd gegenüber standen, die an unserem aufrichtigen Willen zwweifelten, die man glauben machen konnte, daß der ungarische Staat, die ungarische verfassungsmäßige Regierung nicht gleiche Liebe, gleiche Sorgfalt und Fürsorge für alle Bürger dieses Landes hegen. Die Grenzbevölkerung wird durch den neuen Schie­­nenstrang mit der Außenwelt in Verbindung treten, die Schuße des Grenzlandes werden gehoben, Handel, Verkehr und Industrie werden belebt und mit dem Fortschritte im Vermögen, mit der Zunahme des materiellen Gedeihens wird auch die BZuneigung zu einem Staatsunwesen wahren, dem man all’ diese Segnungen zu verdanken hat. &o werden sich doch Die neue Bericutung die nationalen Gegenzage mildern, denn gerade du­rch die rasche und öftere Berüh­­rung werden die Voruriheile erfannt und beseitigt, durch den Han­del eine größere Suteressen-Gemeinschaft hergestellt und die Exfennt­­niß verbreitet werden, Daß der Wohlstand und der Fortschritt des Einen den Wohlstand und den Fortschritt Anderer bedingt. Diese Betraytungen kamen uns in den Sinn, als wir uns gestern im Bahnhof Temesvár einfanden, um die Eröffnungsfahrt mitzumachen. Der Morgen war recht düster und trübe über ung hereingebrochen ; von der Stadt wehten graue Nebel herüber, von Zeit zu Zeit entlud sich ein feiner Sprühregen. CS war ein un­­freundlicher, häßlicher Morgen, der ganz und gar nicht stimmen mochte zu der Feier, zu den in Yestkleidern erschienenen Theilneh­­mern, zu dem delorirten Bahnbhofe, zu dem stattlich herausgepißten Zuge. " Die Staatsbahr-Gesellschaft, die einen mächtigen Willen und ausreichende Mittel besigt, tönnte leider die Schönste äußere Staffage, den reinen, heitern, freundlichen Herbsthimmel, nicht besorgen. «. Um halbe Uhr Morgens war der m­it Reiserm Guirlanden und nationalfarbigen Fahnen dekorirte Zu­g in der eben­sn geschmü­cks­ten Bahnhofshalterangirt,die Reisegesellschaft begann iyressplätze einzunehmen-Von Seite des Kommunikationsstinisters war Mini­­sterialrath Ribáry als­ Regierungsvertreter a­nwesend.Die Stadt Tesmesvár war durch Senator Weigel,das Komitat durc­­ Ober­­­gespan Ormos,das Offiziers-Korps durch eine Anzahl von Stabs-Offizieren mit Oberst Scudier an der Spitze vertreten. Seitens der Staatsbahn machten der Vize-Präjsidentt des Verwal­tungsrathes Graf Heimsichsichts-Genera Direktor-Stellvertreter- Baron Engerth,Bar1-Direktor«de Scri­ess undtöienemb Inspektor Blasovich in der liebenswürdigsthkUse-isc die Hon­­neurs.Der Zug,bestehend aus 2 Salonwagens undrzi Waggons 1.Klasse,setzte sich präzis zur festgesetzten Zeit unter den Aklängen der Steuerdorfer StIidernvitzaer Bergwerk­stapelleih und den Jubels­tufen der zahlreich versam­melten­ Menschenmenge in Reinexzxin­g.Die neue Trace zieht sich in Schlangenwindungen ungefährss Kilometer lang im Rayon der Stadt hin und findet die erste Station­ am­ Ende der Vorstadtabasik,wo ein Bahnhofgebäude errichtet wer­­den soll.Das pwvisorische Gebäude dieser Haltstelle sowie­ alle Gebäude au­f den übrigen Stationetc waren mit Reisern und Fahnen in den Landesfarben dekorirt,kundenStation­s-Ein­fahrten waren Triumphpforten errichtet und vor den Stationsgebäuden warteten die Ortss­orstehungen der benachbarten Gem­einde in die Geistlichkeit,die Schuljugend mit ihren Fah­nen und die Bevölker­ung und begrüßten die Ankunft des Zuges mit lebhaften Zurufen, die ss bei der Abfahrt wiederholten. Die Bahn bot bis Lugos und auch darüber hinaus semine großen Schwierigkeiten, auber den beiden Brüden über die Bega und Temes waren seine größeren Objekte auszuführen. Die Gegend, die wir dort fuhren, it ziemlich­ monoton,­­meilenförmiges Ader­land, bis vor Karanfebes mit wenig Waldkultur und dünn bevöl­­kert; es zeigen sich im Gesichtsfreire der durchfahrenen Strede nur wenige Dörfer­­umd Weiler. Bei Karanfebes erhebt sich im Osten ein niedriger bewaldeter Bergzug, der hinter dieser Stadt höher am­steigt, unteren Bliden, jedoch durch den Nebel entzogen blieb. Von den beiden an der Bahn liegenden Städten bekamen mir herzlich un wenig zu sehen. Die größeren beachtensmwerthen Baulichkeiten dienen öffentlichen Zwecken und sind im Berge der Kirche oder der Mili­tärbehörden i­nteressant in die Bevölkerung. Je weiter man sich von Temesvár entfernt, desto kleiner wird die Zahl der Ungarn ; Rumänen und Deutsche bilden namentlich im Szörenyer Komitate die große Mehrzahl und ist das ungarische Element zu­­meist nur durch das Beamtenthum r­epräsentirt: Die männliche walachische Bevölkerung trägt hohe, weiße oder Schwarze Schaffell­­müsen und eben solche Belze; die Vorsuchmeren tragen Halina=­gewänder mit vielen Knöpfen und bunter Berichnürung. Die Frauen, dunkeläugige, brünette, Schöngebaute Gestalten haben ein romantisches Aussehen, die vielfarbige Kopfbedeckung, die bunten Tücher und ebensolche Schürzen gewähren einen ganz wigemwoh­nten, interessan­­ten Anblick. Der übermäßige Farbenreichthum scherzt, wie bei allen wenig zivilisrten Völkern, unter der bäuerlichen Bevölkerung der Gegend sehr beliebt; ich sah z. B. sehr viele Yamidleute im grünen Noce, weichen Hosen und rothen Stiefeln. In Lugos und Karane­febes trägt die Bevölkerung natürlich städtischen Charakter ; unter den Honoratioren des ersteren Ortes überwiegt das rumänische, in Baranfebes das deutsche Clement. Als der Festzug im die geschmückte Station Lugos einfuhr, wurde er, mit Zurufen der zu Tausenden versammelten Menschen­­menge, mit Böllerihüffen und Mufti empfangen. Die Deputation der Stadtgemeinde begrüßte den Regierungs-V­ertreter, der Bürger­meister und der Obernotar hielten ungarische und deutsche An­­sprachen, in welcher sie den Dank der Bevölkerung für die Eröff­­nung der neuen Bahn aussprachen, von der dieselbe eine bedeutende Förderung des Handels und Verkehrs erwartet. Negieru­ngs-Vertreter Nibary erforderte im Namen der Negierung und versicherte die Stadt und die Bevölkerung derselben des fortdauernden Mohl­­wolleng und der Zurserge des Ministeriums. Noch viel großartiger gestaltete sich der Empfang in Karansebes, wo wir um 11 Uhr 50 Minuten anlangten. Kopf an Kopf gedrängt stand die Menschen­­menge, der Säbel und der Enthusiasmus war noch­ größer, wo hherzlicer. Im ungarischen Galakleide erwarteten ung die Summi­­täten der Komitats-Behörde, an deren Sprge Bizegespan Baufs in ungarischer Sprache den Negierungs-Vertreter begrüßte. Er bat denselben , ein Dollmetsch des Danfes des Benölferung bei Sr. F Majestät dem König, beim verfassungsmäßigen Mini­sterium und dem Reichstage zu sein, um die Versicherung der Treue, Anhänglichkeit und Vaterlandsliebe der Bevölke­­rung des Szörenyer Komitats entgegenzunehmen, deren sehnlichster M­un­d, die Verbindung mit dem Zentrum des Landes nunmehr in Erfüllung gegangen. Der Bürgermeister der Stadt Karansebes, Herr Antonescen, sprach in deutscher Sprache den Dank der städtischen Bevölk­rung aus. Auch er versicherte die Negierung der Anhänglichkeit und des Patriotismus der Bevölkerung. Ministerial. Nath Aibary dankte auch hier für den herzlichen,­­ glänzenden Empfang, nahmn mit Vergnügen die patriotischen Vereicherungen Der Vertreter der Bevölkerung entgegen und erklärte seinerseits im Na­­men der Regierung, daß­ dieselbe Alles "aufbieten werde, um den M Wohlstand und die m­aterielle Entieilung dieser Theile unseres V­aterlandes zu heben. BVizegespan Bau wendete si dann an den Vize-Präsidenten der Staatsbahn, Grafen Heinrich Bir­­dukte der Gesellschaft für die falsche Vollendung des Babnbaucz - -

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