Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1877 (Jahrgang 24, nr. 1-25)

1877-01-16 / nr. 12

m ,———.-----W—«--————«—.­­«1877.-—glr.-12.— Fam m ERETT TT S TESZ ESETET TETTENKET DB (AT (Einzelne Nummern 8 fr. R LLOYD, = in allen Berichleiflokalen.) ESETET ZETEBESADAK ESZE] — Ueber den Stand der Bankfrage schreibt , Hon" : Bon der dualistischen Bank ist seine Rede mehr. Dieselbe könnte nur in dem Falle wieder ermöht werden, wenn sich österreichischer­­seits Vereitwilligen­ dazu zeigen würde. Nun aber zeigt fs eine solche nicht und die beiden Regierungen standen auch in der aller­­legten Zeit in seinerlei Berührung mit­einander, so daß die unga­­rische Negiererung­­ von den Berathungen der österreichischen Minister in der Bankfrage, beziehungsweise von den Ergebnissen der Ber­­athung, ebenso wenig Kenntni besißt, wie wir selbst. Somit kämpft die ungarische Regierung lediglich gegen die Schwierigkeiten der Errichtung der selbständigen ungarischen Bank, und ist bemüht, die auftauchenden diesbezüglichen Zweifel zu zerstreuen. Dies bildet auch von Wegenji und ver Unter orig­nes­sionaryen gepflogenen Be­wathun­gen. Da die Negierung hat sich auch mit mehreren Kachmän­­nern in Berührung gefegt. So wurde gestern auch Yosef Hajös, der Direktor der ersten vaterländischen Sparkasse, befragt. Binnen eini­­gen Tagen wird es sich entscheiden, ob das Kabinet Tipa bleibe oder nicht ? Bleibt es, so wird es an die Errichtung der selbständi­­­­gen Bank schreiten; es sei denn, daß von österreichischer Seite eine dem Standpunkte der ungarischen Regierung günstige Wendung eintritt.­­Die»N-fr.Presse«läßt sich von hier aus die Bemep­kungen unseres Montagsblattes über den Stattd der BaIiktrage telegraphiren, zitigt wörtlich den Gap: „die Schwierigkeiten der Lösung liegen nicht blos in prinzipiellen Momenten, sondern auch in dem Umstande, daß man in dem österreichischen Mi­­nis­terium einem Valtor gegenüberstehe, der den eigenen Willen nicht zu bestimmen vermag, nicht genau weiß, was er mill und, was er kann“, und m­acht dazu die eben­so geistreiche als höfliche Bemerkung: „Wenn mit Ddiesem Walter der Reichsrath gemeint­ it,­­ dann spricht der Lloyd eine große Albernheit aus. Wenn Jemand bisher nicht gemußt hat, was er will und was er kann, so waren es die Herren Un­­g­in." Das Wort Goethe’s, es sollte Jeder grob sein, doch nur in wem, was er versteht, findet wohl auch auf diese Impertinenz der „R. fr. Breffe" seine Anwendung. Jedem vernünftigen Menschen, der einen deutschen Sat zu sejen versteht, wird es klar sein, daß man nicht „österreichisches Ministerium“ schreibt und „österreichischer Reichsrath“ (eft, aber, der „N. fr. Presse“ scheint die Furcht vor der selbständigen ungarischen Bank das Verständniß bereits völlig getrübt zu haben. « « =Die Regierung wird,wie»Ne­nzen Hirlnp«vernannt, die definitive Organisation der Gerichte erster Instanz no in diesem Jahre vollenden und noch vor Ende des Jahres behufs Inartitulirung der definitiven Organisation dem Reichstage einen detaillirten Entwurf unterbreiten. =In Angelegenheit des Ungarischen Land­- Volksbodenkredit-­Verbandes für­ dein Kleingrundbesitz hat,nach»einer heutigen Meldung des»Budapesti Napilap«,die Regiert­ng ihre Entschließungen einer Deputation,welche der Ministerpräsident im Beisein des Finanzministers am­ 13.d.in Audienz empfin­g,bekanntgegeben.Die Regierung ist bereit,die Hälfte der erbetenen Staatshilfe,d.i.250.000fl.,dem Verein sofort nach dessen Konstituierung,die andere Hälfte aber,wenn die Summ­e s der Privatgründers Beiträge 250.000fl.ü­bersteigt,flüssig zu machen. Ferner will die Regierun­g dem Verein jene Privilegien gewähren, welche das UngarischeVochen­kredit-Ju­stit1ct genießt.Wir erfahren ferner,daß die Regierung die ganze vom Aktionskomite erbetene Summe,nämlich 500.000 fl.zeichnen,jedoch bezüglich der Einzahlung dieser Summ­e jene Modalitäten beobachten wird,welche der Ministerpräsident in seiner Erklärung detaillirte.Die erbetene und nunmehr bewilligte Staatshilfe wird zinsfrei zur Benützun­g, respektive zur Vermehrung des Reservefonds dennndess Volkss bodenkredit-Verbande übergeben werden.­­Dem Arkswättigen Amteixt Be­rlin hat«das«dortige»rumäs­nische Kom­ite«ein Memorandum überrecc­t,worin die deutsche Re­­gierung ersucht wurde,ihren Einfluß«zu Gunsten der israelitischen 11 Unterthanen der Tü­rkei,sowie der jüdischen Bevölkerun­­gen Serbiennd Rumänien auf der Konferenz geltend zu machen. Die vom 7. b. M. datirte Antwort verspricht: „Die kaiserliche Re­gierung werde gern den Wünschen Hinsichtlich gleichmäßiger Berück­­sichtigung der iraelitischen Unterthanen in der Zürfei mit denjeni­­gen anderer Konfessionen ihre Unterstügung leihen und nicht minder, falls die Verhältnisse der israelitischen Bevölkerung in Rumänien und Serbien in den Kreis, der ‚Konferenz- Verhandlungen gezogen werden sollten, in demselben Sinne ihre Verwendung eintreten lassen." Fürst Bismarc hat bekanntlic auch auf ein gleiches Gesuch der Breslauer Kultusgemeinde in ähnlich wohl­wollender Weise ge­antwortet. Auf dem Wiener Ballplage, wohin ebenfalls Retitionen dieses Inhalts gerichtet wurden, hielt man es, wie die „N. fr. Br." bemerkt, nicht der Mühe werth, Antworten zu ertheilen. legung der türkischen Verfassung zwischen der fürstlich rumänischen Regierung und dem­ türkischen Minister des Nusmwärtigen Savfet Pasc­ha im Verlaufe der legten vierzehn Tage gewechselt wurden. E ‚Bularvest, 22. Dezember 1876 (3. Jänner. 1877). Der­ Minister desleußernanden Agentenru­mäniens inf Konstantinopel, Generalbphila. Ich habe ihr Telegramm vom 20. Dezember­­ (1.­änner) erhalten, in welchem Sie mir die von Sr. Exzellenz Saviet Barba über den Sinn und die Tragweite­ des Art VII der konstitutionellen ottommanischen Karte gegebenen Erklärungen mittheilen. Diese Er­­klärungen haben bei der Regierung Sr. Hoheit des Fürsten Karl einen peinlichen Eindruck hervorgebracht. Die HAJAS sál der runde­nischen Fürsten mit den ottomantischen Sultanen haben mit dhen der Co­­pen »porte und den vereinigten Fürstenthümern genau, bestimmte Berc­hältnisse begründet, welche nicht­­ an der Stellung dieser legieren als souveräner Staat geändert haben. Der legale Bestand dieser V­erhältnisse ist durch den Vertrag und die Konvention von Paris begründet. Diese Kapitulationen bilden heute einen Theil des europäischen öffent­­lichen Rechtes. In Gemäßheit dieser Rechte hat Rumänien seit zwanzig Jahren verschiedene, von den Garantie-Mächten und der Hohen Pforte selbst anerkannte politische Akte nationaler Souverä­­netät vollzogen. Welche Umgestaltung die ottomanische Regierung in ihrem innern Regime durch die konstitutionelle Charte auch vor­­nehme, so darf diese unsere politische Individualität, welche durch unsere Kapitulationen und die europäischen Verträge gesichert ist, nu­ absorbieren. Die von Sr. Majestät dem Sultan seinen Unter­­thanen oftroyirte Charte kann demnach die für diese internatio­­nalen Akte begründeten Beziehungen nicht berühren. Die Behaup­­tung Sr. Erzellenz Savfet Bajıhas, daß Rumänien eine der privi­­legirten Provinzen des Reiches sei, ist geeignet, unsere hundertjäh­­rigen Rechte im Schwerster Weise zu beeinträchtigen. Unser Land hat stets einen von den Provinzen und Befigungen der Türkei ver­­schiedenen Staat gebildet und unser Souverän fann nit mit dem Brief einer ottomanischen ‚Provinz verglichen werden. ,« «««Die Regierung Sr.Hoh­eit des Fürsten Karl erfülltenieges bieteriscie Pflicht indem sie die Bestimmungen der ottom­anischen Chartern«Allem,was Rumänien betrifft,für null und richtigers klärt und informellster Weise gegen die Verhetzung unserer durch die Verträge garantirte­r Mächte protestirt.Die Verantwortlichkeit un«dd«te Konsequenzen einer fo flagranten Verletzung fallen ganz achd«reottomanische Regierumg zurück welche Bande zerrissen hat, die dieanonen stets zu achten gewußt haben­.Die Regierung Sr.Hohed­desürften Karl,stark in ihrem guten Rechte und ver­­« Gerechtigkeitsgefühl Europas,hofft,daß die Garan­­tiemächte für die Achtung der Rechte der rumänischen Nation vorge­tragen werden. IH ermächtige Sie, eine Abschrift dieses Protestes Sr. Erzel­­lenz Saviet Pascha und ebenso den Vertretern der Garantiemächte zu überreichen. (Ge) NR. Yonescu. Hohe Pforte, Ministerium der außmärtigen Angelegenheiten. Nr. 46.045/1, 7. Jänner 1877. An den Herrn General Fürsten­t­hit a, Agenten der vereinigten Fürstenthümer Moldau-Walachei. Herr Agent­ . Da gewisse in der ottomanischen Konstitution gebrauchte Aus drüche in einem iungen Sinne ausgelegt worden zu sein scheinen, erachten wir es für nothwendig, inen zu erklären, daß die Hohe Pforte niemals die Absicht gehabt habe, die Stellung der vereinigten Bürstenthümer, wie sie sich aus den Verträgen ergibt, mittelbar oder unmittelbar zu beeinträchtigen. Da die Verfassung rein internationaler Akt üt, welcher eine Aenderung der Verträge bewirken, uoch auch die Bedingungen der politischen Existenz irgend eines der Länder alteriren fan, welche einen integrirenden Theil des ottomanischen Reichs bilden, so genügt es, daß die Hohe Pforte bekräftigt, daß die Stellung der vereinigten Fürstenthü­mer D­ieselbe bleibt, in welche sie vor der Verfassung war, damit die Regierung Gr. Hoheit des­sen Karl in Dieser Beziehung vollständig befriedigt und ber­­uhigt je g­­enehmigen Sie, Herr Agent 2c. 2c. II. (Ge) Sapfet. Der rumänische Minister des Aeußern an den General © bita, diplomatischen Agenten Ru­mäniens in Konstantinopel. In Erwiderung Ihres Telegramms vom 7. Jänner, welches den Wortlaut der s&ristlichen Mittheilung enthält, welche Saviet Pasha in Bezug auf unseren P­rotest an Sie gerichtet Hat, ermäch­­tige ich Sie, Sr. Erzellenz die Ansichten der Regierung Gr. De des Fürsten Karl in dieser Angelegenheit darzulegen. Die Mitthei­­lung des Herrn ottomanischen Ministers des Aeukern, vom Gesichts­­punkte unserer Rechte aus geprüft, so wie diese durch die europäi­­schen Verträge anerkannt und bekräftigt sind, ist nicht geeignet, die Reklamationen der rumänischen Regierung zu befriedigen. Wenn es in der ottomanischen Charte Ausdrücke gibt, melde verschiedener­­ Auslegungen fähig sind, so ist es gerade Dies, was uns nicht befriedigen und noch weniger beruhigen kann, wie es Se. Erzellenz Saviet Bafha­m wünscht. Eine formelle, von der Negierung Dr. fai­. Majestät des Sultans ausgehende und durch seinen Minister der auswärtigen Angelegenheiten der Negie­­rung Sr. Hoheit des Farsten Karl mitgetheilte Erklärung wäre allein geeignet, ung zu befriedigen. Diese Erklärung soll enthalten, daß Rumänien nicht unter­ den ottomanischen Provinzen mitinbe­­griffen sei, von melden die am 23. Dezember oft royirte Charte pricht ; daß die Bande, welche Rumänien an das ottomanische Reich knüpfen, einzig und allein von den alten a­n­regt, welche z­wischen den rumänischen Fürsten und den ottomanischen Sultanen geschlossen und durch die Verträge besiegelt wiedem welchem neuetersect zwischen der Türkei und den europäischen Großm­ächten­,die das politische Verhältni Rumäniens unter ihre Kollektivs Garantie gestellt haben,abgeschlosen worden sind. Bukarest,10.Jänner 1­77. (Gez.)N.Jonesczk. „trauend in das 16 Motenwechsel zwischen Rumänien und der forte. Die „politische Korrespondenz“ veröffentlicht die telegraphisch bereits signalisirten Depeschen, welche in Angelegenheit der Aus- — Tagesneuigk­eiten, (Adelsv­erleihung.)Se­ Maiestät hat dem Bergrath undpens.Vorstand der Rechnungs-Abtheil11ng der Schemnitzer Montans Direktion Johann Kraft als Anerkennung seiner­ vierzig­­jährigen treuen und ausgezeichneten Dienste, für ihn und seine Nachkommen den ungarischen Adel tarfrei verliehen. (Ernennungen.). © e. Wajeität hat den Fundational- Delonomie-Oberbeamten des Czegleder Distrikts Ndulius To­ft zum Sektionsrath im Unterrichtsministerium, den mit Titel und Rang eines Ministerial-Sekretärs bekleideten Edmund Kapeller- Sadrossy zum wirklichen Ministerial-Sekretär im Kommunika­­tions Ministerium und Karl forma zum öffentlichen ordentlichen Professor des ungarischen Staatsrechtes, Verwaltungs- und Finanz­­rechtes an der Klausenburger Universität ernannt. Gefjeges3-Publikation.­ Das Amtsblatt publizirt den von Sr. Majestät sanktionirten G.­A. XXXVIII : 1876 über die Bededung der 1877er administrativen, waisen und vormund­­schaftsbehördlichen Ausgaben der Komitate. Hofnahltäten.­ Gestern hat, begünstigt vom schönsten Wetter, wieder eine Hofjagd stattgefunden. Se. Majestät der König fuhr gegen halb 11 Uhr, in einer z­weispännigen Hof-Equipage, Ihre Majestät die Königin bald darauf in einem Viererzug zum Sammel­­plage der Jagdgesellshaft. Nachmittags um 6 Uhr fand ein Hof­­diner statt, an welchem die Königin jedoch nicht theilnahm. Außer den Herren vom Hofe, Graf Kin­sky, Baron Mendel, General­­major Bed, waren geladen: der gemesene ungarische Minister- Präsident Sofef v. Szláv­y, die Minister Bederovics, Ernst 0. Tefchenberg, die Herren Dr. Th. Pauler, Bischof R5­­nay, Graf Bruns­wil, Baron Hübner, Hofrath v. Papay u. A., im Ganzen 25 Personen. Nach der Tafel hielt Se. Majestät Gerede und unterhielt sich bis gegen Halb 9 Uhr in der leutreligiten MWeife mit den Anwesenden. (Der Minister des Weißern, Graf Julius Andraffy,) it Heute Früh nach Wien abgereist. (Personalien.) Bei der deutschen Botschaft in Wien ist der Regationsrath Graf Herbert v. Bismarc-Schönhausen seit dem 12. d.M. eingetreten, nachdem der als Geschäftsträger nach Athen bestimmte Botschaftssekretär Bernhard v. Bülow vor drei Wochen ausgeschieden ist und Graf August zu Dönhoff, der einige Zeit bei der Botschaft beschäftigt war, er vor zehn Tagen nach London begeben hat. Graf Bismarc war früher den Missionen in München und Bern und zulest dem Auswärtigen Amte in Berlin zugetheilt. Zur Botschaft ist noch der Attache v. Bülow bestimmt. Aristokratische Hochzeiten.­ Im Palais des Fürsten Schwarzenberg am Heumarkt fand, wie aus Wien berichtet wird, gestern Vormittags die Trauung des Fürsten Chlodwig Hohenlohe mit der Tochter des Grafen Mari; Esterházy, Kontesfe Franziska, statt. Der Kardinal Fürst Schwarzenberg, ein Onkel der Braut, der zu dieser Feier eigens nach Wien gekommen war, nahm den Trau­ungsalt vor, welchem die ganze hohe Aristokratie beimwohnte. Die Braut erhält, wie verlautet, eine Mitgift von drei Millionen. — Am Dienstag, 9. b. M., um 11 Uhr Vormittags hat — wie man nun schreibt — in der Schloßkapelle zu Hedervar die Trauung der Kom­­tesse Alicek­huen mit dem Hußaren-Oberlieutenant Grafen Sigmund Zichy stattgefunden. Sowohl die Kapelle als der Hofraum, dur welchen sich der Zug bewegte, waren auf das geschmackvollste mit­­ ausländischen Gemächten befürm­t. Um 11 Uhr erschien die reizende Braut, geführt von einem Bruder des Bräutigams und von ihrem eigenen Bruder, dem Grafen Karl Khuen-Hedervary,darauf der Bräuti­­gam in Husaren-Uniform, geführt von der eigenen Schwester Komtesse Balerie und der jugendlichen reizenden Schwester der Braut, Kon­tefse Angelifa. Als Brautjungfern fungirten Komtefse Karoline Schaaffgottde und Fräulein Ernestine v. Esodersfa, die jüngeren Schwettern der Braut Komtesse Marguerite und Sabine; als Brautführer die Grafen: Heinrich Woracziczky, Karl 3idy, Peter Szapary und Hans BPäalffy; als Beistände die Grafen: Ferdinand Zihy, Dito Zihy, Zdenio Kolomrat, Franz Schanffgotsche, Heinrich Woracziczty fen, Heinrich Karl Khuen-Belani fen. Nach der Trauung, welche der Dechant und Ortspfarrer Peöcz vollzog, folgte ein Dejeuner und um 0­, 4 Uhr die Abfahrt des jungen Paares. (Todesfall) Mit inniger Theilnahme — schreiben „For. Zap.” — erfahren mir von einem schweren Unglücksfalle, der den Honved-Brigade-Kommandanten Karl Hild getroffen. Seine junge Gattin Blanfa Hollan, welche in der Hauptstadt so Viele rannten, ist am Samstag­­ gestorben und am Sonntag begraben worden. &a Braut langes Leben und Glüc gewünscht wurde, deren kurze Leben an Wechselfällen so reich gewesen. Ihr Vater flüchtte­n dem Freiheitskampfe nach Nord-Amerika; später kämpfte er Oberst gegen die Südstaatlichen. Auf seinen Todtenbette für dieser den Wunsch aus, seine Tochter möge -- wenn sie so zurückehren. Die Mutter starb nicht lange darauf und das Mädch kam zu ihren Verwandten war Budapest. Es ward ein Liebling d Gesellschaft, denn es war ein zartes, gebildetes, geistreiches Mädche melches sich in einem Jahre auch die ungarische Sprache volllomm sat alnanivendita Mn ETSins­ine sui­andftin NETT er wi­rdigste ungarische Dame. Im Lause ihres Oheims, Ernst Holl machte sie die Bekanntschaft des Honved-DObersten Hild, Adjutant des Erzherzogs Sofef, der sie nach kurzer Zeit zum Trau-Altar führte. Damals dachte wohl Niemand, daß Diese junge Braut in einem Jahre schon im Grabe liegen werde. (Für das Franz Deal-Denkmal) hat die Theiß- Eisenbahn-Gesellsschaft den Betrag von 500 fl. und das derselben untergeordnete Beamten- und Dienerpersonal 642 fl. gespendet. (Die Studenten-Deputation in K­onstantin­pel.) Wie der Spezial-Korrespondent des , Egyetértés" telegraphirt, werden die Mitglieder der Deputation von den Türken im wahren Sinne des Wortes auf den Händen getragen. Immerfort strömen die Begrüßungs-Deputationen der türkischen Behörden nach Konstan­­tinopel. Wo immer die Deputation sich zeigt, werden begeisterte Saflafin-Rufe laut. Der Empfang bei Abdul Kerin war wahrhaft herzerhebend. In den Augen des alten Kriegers glänzten Freuden­­thränen, ex zitierte vor Ergriffenheit am ganzen Körper. Während der Konversation äußerte er sich dahin: Bei einem Bü­ndnisse zweier solcher Nationen ist eine Weiterausbreitung Naßlands für alle Zeit unmöglich. Auf die Bemerkung, wie sehr in Ungarn die Ausdauer der türkischen Soldaten bewundert wurde, ermidert Abdul Kerim Pajda : „Wir kämpften für die gerechte Sache.” Der Deputation ist stets ein­ Ohrengeleite aus der Reihe der Militärigul-Zöglinge beigegeben. — Die Militärwachen traten beim Kommen und Ge­­hen der Deputation ins Gewehr, die Militärkapellen spielten. Ueber den Empfang der Deputation bei Midhat Bascha haben wir bereits ein ausführliches Telegramm veröffentlicht, in welchem auch die Ansprache des Führers der Deputation, Julius Lulács, im Wortlaute mitgetheilt war. Midbat Pascha antwortete, wie der Spezial-Korrespondent des " Egyetértés" meldet, tief ergriffen in französischer Sprache. Er betonte, welche Kraft die Sympathie der ungarischen Nation seiner Wirksamkeit vor Europa verliehen, uoz für die Türkei sich zu tiefem Danke verpflichtet fühle. Es gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Kundgebungen der Sympathie zwischen den beiden Nationen die Basis für ein starres und ewiges Bündniß dienen werden, da die zwei Nationen auf­einander angewiesen seien. E 8 entwickelte sich dann zwischen den Deputations-Mitgliedern und den amtiierenden türkischen Staatsmännern eine freundschaftliche Konversation. Midhat Pascha, meldet sich mit Lulács in ein leb­­haftes Gesprächh einließ, sprach mit Begeisterung von den Ungarn. Mit hoher Anerkennung gedachte Midhat des Auftretens und der Reformbestrebungen des Grafen Stefan Szechenyi. « (Eine­,große'«Schließverhandlung)wird am«, michsten Montag,22­ d·,vor dem Budapester königlichen Strafs—— gerichtend gehaltein werdem nämlich die VerhandlI­ng gegen die Möre» der des im Sommer 1875 hier ermordeten 6. Ernyi. Dazu dieser Verhandlung, welche zwei bis drei Tage währen­ dürfte, und zu welcher an 40 Zeugen vorgeladen sind, der Andrang des Bubli­­tum voraussichtlich ein bedeutender sein wird, und sonach die sehr beschränkten Dimensionen des Verhandlungssaale­s im Ofner For­­tuna-Gebäude nicht genügen dürften, so wird in Gerichtskreisen die Abhaltung dieser Verhandlung im großen Komitatshaus­ Saale ge­­plant. Die P­ester Komitats-Behörde, welche im Jahre 1874 den großen Saal für die Verhandlung des Neupester Revolte-Prozesses bereitwilligst zur Verfügung stellte, dürfte diese Gefälligkeit auch in diesem alle nicht verweigern. (Der bekannte Wiener Gtablissements-Be­fiber Shmwenden) ist — wie man uns telegraphirt — heute Nachts gestorben. 5 (Zum Morde in Hernals.) Die Leser entsinnen si wohl nach der Ermordung einer alten Frau Namens Gottmald in Hernals bei Wien, über welche wir nach dortigen Blättern vor eini­­gen Tagen berichteten. Heute Morgens nun wurde, man uns aus Wien telegraphirt, der Hausbesorger des Hauses, in welchem die Ermordete wohnte, erhenkt aufgefunden, stimmtheit das Gerücht auf, daß der Hausbesorger (derselbe heißt Neingruber und ist Diener am Polytechnitum) die Gottwald ermor­­dete und nun von Gehilfenschiffen zum Selbstmord getrieben wurde. de Ha­rau wurde verhaftet, die polizeilichen Erhebungen sind im Zuge. CS tritt wie mit großer Ber — = · « Daniel Deronda. Bon George Eliot. — Deutsch von Adolf Strodtmann. nun Vierter Band. — Siebentes Buch. Mutter und Sohn. (125. Fortlegung.) « 53. Kapitel. Die zunehmende Bitterkeit des Halses ist oft eben­so un­erklärlich für den Zuschauer, wie das Wachsthum hingebender Liebe, und sie scheint nicht nur, sondern sie it wirklich ohne diverte Be­ziehung zu anführbaren äußeren U­rsachen. Leidenschaft ist wie ein Saatkorn, sie findet Nahrung in sich Selber und strebt nach einer Oberherrschaft, die alle Strömungen zu sich hinlenít und sich das ganze Leben unterthan macht. Und die intensivste Form des Hafses ist die in der Furcht wurzelnde, welche zum Schweigen nöthigt und sich in heißen N­achegedanken ergeht, in einer geträumten Beriich­­tung des verabscheuten Gegenstandes, gleich den heimlichen Rache­­zeremonien, Durch welche die Verfolgten ihrer Muth auf dunkle­r Weise Luft zu machen pflegten und ihr Leid zu betäuben suchten. Solche heimliche Racheträume durchwallten Gmendolen’s Gemüth, allein ohne beschwichtigende Wirkung — vielmehr mit der Wirkung eines schauernden Entgegens. Neben der Angst vor ihrem Gatten war mehr und mehr die Angst vor sich selber gemachten, welche sie antrieb, vor den verfolgenden Bildern zu fliehen, die ihr beflommenes Herz gebar. Die Bision des Unrechts, das sie begangen hatte, und des Bösen, das dadurch über sie gekommen war, fiel mit einer bleichen, gespenstlichen Beleuchtung auf jede ihr als möglich erschei­­nende That, die ein tollfühner Befreiungsversuch wäre, wie es ihre Heirath hatte sein sollen. Außerdem hatte sie all ihre Handlungen im Lichte des Gindruds ansehen gelernt, den sie auf Deronda machen würden , welcher Trost ihr auch käme, sie vermochte den­­selben nicht von dem Untheil zu trennen, dad er über sie fällen würde. Kein einziges Wort der Schmeichelei, der Nachsicht, des Vertrauens auf ihre Gunst konnte sich während ihres ganzen Ber­­ehres mit­einander ihrem Gemüth einprägen, um seine zügelnde Macht über sie abzuschwächen (auf diese Art wurde Deronda’s Selbstbeherrschungsstreben belohnt) , und unter den trüben Ungewiß­­heiten ihres verpfuschten Lebens bildeten die Heilmittel, welche in seiner Seele lagen, ja das Heilmittel, welches in ihrem Gefühl für ihn lag, ihre einzige Hoffnung. Er erschien ihr als ein Engel mit Schredlicher Miene, dem sie seine That zu verheimlichen deuten konnte, um einen Blick der Unkenntniß von ihm zu gewinnen: es gehörte zu der Natur ihres Verhältnisses, daß sie aufrichtig sein mußte, denn seine Macht über sie hatte damit begonnen, eine Uns aufriedenheit mit sich selbst zu ermweden, die nur durch wirkliches ‚Anders­werden zur Ruhe gebracht werden konnte Aber auf­ seine Verheimlichung feßte sie irgendwie Vertrauen mehr: ihre Rision von dem, was sie zu fürchten hatte, nahm entschiedener, als je, zu­­vor, die Gestalt einer volldinstinktiven That an, die sie wie in einem Traume verübte, aus welchem sie alsbald erwachen würde, um Die Folgen als wirklich zu finden, wenn auch die Bilder unmahr ge­­wesen wären : um den Tod unter ihren Händen, aber anstatt der Dunkelheit das Licht des Tages, statt befriedigten Haffes das Graufen der Schuld, statt Freiheit die Lähmung eines neuen Ent­­gegens zu finden, — ein bleiches Todtenantlis, dem sie ewig zu ent­ziehen suche, und an das sie ewig gebannt bleibe. Sie erinnerte­n — in der Worte Deronda’s — dieselben kamen ihr stets wieder ins b­edächtniß: — „Machen Sie Ihre Furcht zu einer Schaumehr. Halten Sie Ihre Angst auf den Gedanken gerichtet, Ihre Gemwissens­­qual noch zu vermehren. . . . Lassen Sie sich Ihre Angst als Cdus- Schredbilder an, deren jedes sich selbst in dem andern deren jedes durch Sein eigenes Bild gehemmt ward; und während der ganzen Zeit nahm ihr besseres Ich die Erscheinungen wahr und seufzte Danach, von ihnen befreit zu werden. Unartillirte Gebete, von nicht deutlicherem Inhalte, als ein Schrei, entrangen sich ihr oft in der emdlosten Stille, die nur durch das Athmen ihres Gatten oder das Plätschern der Wellen oder das Knarren der Matten unterbrochen ward , aber wenn sie jemals an eine bestimmte Hilfe dachte, nahm dieselbe die Gestalt von Deronda’s Anwesenheit und Worten an, von dem Mitgefühl, das er ihr zumenden, dem Rath, den er ihr ertheilen könnte. Zum eilen nachdem ihr eine fahlwangige, hohl­­äugige V­ersuchung mit mörderischen Händen ihren dämonischen Ber­­uch abgestattet hatte, kamen ihr diese besten Augenblicke inneren Aufschreis und Stöhnens nach Rettung, und sie lag mit meit offer­nen Augen, in denen die hervorströmende Thränenfluth als ein Segen, und der Gedanke: „Ich will’S ertragen, wenn ich mich nur davor pchüsen kann, nicht schlechter zu werden,w­al eine Antwort auf das unbestimmte Gebet erschien. «« « So verstrichen die Tage und trieben sie mit leich­ten Brisen an den baleassischen Inseln vorüber,und dann nach Sardiniem und dann mit einem leichten Wechsel des schmeichelnden Lufthauchs wieder nordwärts gen Korfila. Aber dies umherichmwinmende, sanft bewegte Dasein mit feinem scheinbaren Brieden begann auf Gmen­­dolen wie ein Alphrudh zu laften. —Wie lange sollett wir nochmnher segeln­D wagte sie eines Tages zu fragen,nachdem sie bei Ajaceco angelegt hatten, und­ die bloße Thatsache einer Veränderung, da sie an’s Land gegangen waren, ihr Exlösung von einigen der Gedanken gewährt hatte, welche fest an der Tab­lage des Schiffes zu haften, sich mit der Luft in der rothseidenen Kajüte drunten zu vermischen und den Geruch der See­luft widerwärtig zu machen schienen. « «­—Was sollten wir anders thun?«erwiderte Grandcourt Ich bin dessen nicht müdex Ichfehe nicht em,weshalbxvtrmdit so langerpie möglich auf der See bleiben sollten.Es sind weniger langweilige Geschichten dabei.Und«wohin möchtest Du gel­en?Ich binher sie in den Städte überdrüssig.Und von Ryelands werden wir immer noch genutg habm Möchtest Du lieber nach Ryelands gehen ? — D nein, sagte Omendolen gleichgiltig, da ihr jeder Aufent­­haltsort gleich unerwünscht war, so­bald sie sich in Gesellschaft ihres Gemahls dorthin dachte. Ich war nur neugierig, mie lange Du hieran Vergnügen finden würdet. 7 « —Das Herumsegeln macht mir mehr­ Vergnügen als irgend etwas Anderes,versetzte Grandcourt,und worcges Jahr Janitch nicht dazu.Du wirdt desselben verm­utelich schon überdrüssig. Die Weiber stehen so voll von Launen. Sie erwarten, daß Alles sich nach ihnen richte. « ««—Nein,fürwahr nichtt sagt er endolen,«Ihrer Ber­atung meinem Fliktenkone Luft machend.Ich erwarte niemals,da Du Dich nach merktteft. «—Weshal sollte ich das auchPmurmelte Gkan beourt,sie Flügde und sich dann eine Apfel isne schälend—denn sie saßen erte- Sie machte sich darauf gefaßt,noch eine unabsehbare Zeit­­lang auf der See zu fahren; aber am folgenden Morgen kam er nach einer schweren Bö, welche sie zu erstenmale etwas frank gemacht hatte, zu ihr herunter und sagte: « —Der Sturm hat diese Nacht verteufelt mel Unheil an­­gerichtet«Der Kapitän sagt,daß wik in Genua eine Woche vor Anker fliegen müss wptsck«wieder in Stand gese­t­zt. — ergert Dich das­­ fragte Gewendelen, die sehr bleich unter weißen Bettvorhängen aussah. _ — Ohne Zweifel. Wer mag sich in Genuna braten lassen ? — 65 wird eine Veränderung sein, sagte Gmendolen, durch ihre Mattigkeit etwas vorsichtig gemacht Sch wünsche Feine Veränderung. Außerdem ist der Ort unausstehlich, und man fann doch nicht auf, Straßen herum­­schlendern. Ich werde mir ein Boot nehmen, wie ich es sonst zu thun pflegte und es selbst führen. Auf die Art kann man täglich ae Stunden todtschlagen, statt in einem verw­ünschten Hotel v­erwin­den. Hier war eine Aussicht, die einige Hoffnung bot. Gmwendolen dachte an Stunden, wo sie allein sein­­ dürfe, da Grandcourt nicht den Wunsch haben werde, sie in besagtem Boote mitzunehmen, und in ihrem Jubel über diese unerwartete Griefung erging sie sich in milden, widerspruchsvollen Phantasien, was sie mit ihrer­­ Freiheit anfangen könnte — denn jenes „Davonlaufen“, das, wie sie schon unzählige Male erkannt hatte, ein schlimmeres Uebel als jedes ge­­ennwärtig erduldete Leid war, fand jegt neue Beweggründe als ein Entfliehen vor ihrem schlechtesten Ich. Auch schmeichelte eine ge­­träumte Erlösung, die auf gleichem Niveau mit der Phantasie eines Gefangenen stand, daß der Nahhtwind die Mauern seines Kerkers umblasen und ihn vor verzweifelten Anschlägen bewahren möchte, fe­hlt als eine bessere Alternative ein, die zu wünschen füglich er­­aubt sei. Der frische Strom der Erwartung belebte wieder ihre Kräfte und befähigte sie, alle Dinge mit einer Miene der Heiterkeit und des Frohsinns aufzunehmen, die eine Veränderung bemirkte, melde auf­­Am nächsten Morgen wurde sie durch das Ankerwerfen in Hafen von Genua geweckt,­­aus einem seltsam verworrenen Trarkine geweckt,in welchem­ sie über­ den Mont-Cenis entflohen und verwun­dert gewesen war,es selbstt­ondlicht auf den­ Schnee warmer­en bis sie plöglich Deronda begegnete, der ihr zurü­dzufehren­tfahl. Ungefähr eine Stunde nach diesem Traume begegnete sie will­­­ig, Deronda. Aber es geschah­ auf der prächtigen Treppe des Al­bergo dell’ Italia, wo sie es in ihrem leichten mollenen Kleide und Strohhute sehr warm fand, und ihr Gemahl war­­ zur Seite. Deronda fuhr erstaunt zurück, ehe er seinen Hut lüpfen und vorübergehen konnte. Der Moment sdten einer nähern Begrüßung nicht günstig am fein, und die Umstände, unter denen sie zu fest von­einander geschieden waren, machten es ihm zweifelhaft, ob Grandcourt besonders höflich gegen ihn gestimmt sein würde. . _ Der Zweifel hätte sich sofort in eine unangenehme Gewißheit verwandelt, denn Grandcourt gab sich bei diesem unerklärlichen Auf­­tauchen Deronda’3 in Genua die angelegentlichste Mühe, zu begrei­­fen, wie eine Verabredung zwischen ihm und Gmendolen hätte ge­troffen werden können. Allerdings hatte er, noch ehe sie in ihre Zimmer gelangt waren, wohl eingesehen, wie unwahrscheinlich er sei, daß eine Solche Verabredung stattgefunden habe, da er zu nüchternen Sinnes war, um es sir besonders glaubwürdig zu Bu­daß Ömendolen nicht allein vor ihrer Abreise aus London sich­eeilt habe, Deronda von dem Seefahrtsprojesse in Kenntnis zu seßen, sondern auch in Marseille oder Barcelona einen Brief an hr abgesandt habe, mit der An­weisung, er möge nach Genua reifen auf die Möglichkeit hin, ihr dort zu begegnen, oder einen fällig genug war, um ihrem Gemahl nicht zu entgehen. Sie wachte vom Abendrothe bis zum Untergange des Mondes mit einem gerin­­geren Gefühl schauerlicher Einsamkeit, als sie es gewohnt war, — ja, mit einem unbestimmten Gindrud, daß in diesem mächtigen Ge­triebe der Dinge vielleicht irgend eine Anstalt zur Rettung für sie vorhanden war. Warm nicht ? — da das Wetter ihr soeben gün­­stig gewesen war. Diese Möglichkeit, zu hoffen, nachdem die Furcht sie so lange umhergeschleudert hatte, glich der ersten Wiederkehr des Hungers bei dem halb­ versgmachteten Patienten. Brief von ihr zu erhalten­,der­ ihm ein anderes Rendezvous bes stm­me,«—was Alles eine wundersame Vorhersehungsgabebe«k"ihr, und hek Deronda«eineyoge«lleichte Geschwindigkeit des Umher-­« schwerfeug und mäßigen Sch­hensetzens involvirt haben­ würde.Bei» a«lle«dem wareeda,und wenn Grandcourt sich auch nicht durch·«-­­Erfindungen,die Andere abgeschmackt nennen würden,zum ThorenIf mack sein wollte,war er trotz alledem nicht geneigt,vollständig"«« zuzrzgebem daß Deroitda’s Anwesenheit,soweit Gwendolen ins Spiel komme,embloßethIfall sei.Dieselbe war eine wider« wartege Thatsache,d­as war genug,und ohne Zweifel w­üsstehoch erstei:«t darü­ber.Ein Mann in übler Laune wartet nicht erst auf..I­n Beweise, um zu dem Wahne zu gelangen, daß alle belebten und leblosen Dinge wider ihn verschmoren sind, sondern er prügelt in Volge dessen ohne Weiteres sein Pferd oder vegalirt seinen Hund mit Jußteitten. Orandcourt hatte gegen Gmendolen und Deronda das Gefühl, als wühte er, daß sie mit­einander wider ihn vere fchworen seien, und hier war ein zufälliges Ereigniß mit ihnen im Bunde. Was er für völlig sicher hielt — und in so fern erriet­ er die Wahrheit, — mal, daß Owendolen jeßt auf eine Fa kt mit Deronda rechne, sobald ihr Gemahl ihr den Naden fehre. Als er unter einem geeigneten Winkel, in sie beobachten zu können, seinen Kaffee schlürfte, entdeckte er etwas, das er ganz sicher als die Wirkung einer geheimen Freude erkannte, — eine unge­wohnte frü­he Munterheit der Bervegung und Unterhaltung, einen besone­deren Ausbruch in ihren Augen, wohin immer sie bilden mochte. Sicherlich hatten ihre Sorgen nicht ihre Schönheit verwü­stet. Fran Grandcourt war schöner, als Griwendolen Harleth, ihre Anmuth und der Ausdruch ihrer Züge waren von einem größeren Wechsel innerer Erfahrung befeelt, welcher den Gesichtsmustern ein neues Spiel, ihrem Wesen in der Bewegung und Ruhe eine neue Haltung verlieh ; ihre ganze Erscheinung hatte jenes unbeschreibliche Gimnas, das eine Frau oft nach der Heirath interessanter als zuver macht: minder darauf vertrauend, daß alle Dinge in Hebereinstimmung mit ihren Wünschen sind, und doch von minder rehartiger Schü­ch­­ternheit, — in vollerem Sinne ein menschliches Wesen. An diesem Morgen fehlen der günstige Erfolg der Neffe ih­rlöglich in einer neuen Glastizität des Aussehens zu offenbaren. As sie sich von Tije erhob und nach­ ihrer Gewohnheit ihre beiden jumelenberingten Hände rechts und hinte unter den Hals legte, gab sie sich seine Mühe, jene Art froher Erwartung zu verhehlen, melche den gegenwärtigen Augenblick erträglicher als sonft macht, gerade wie ein Mann, wenn er auszugehen ger denkt, es bequemer findet, eine Viertelstunde vorher Liebenge würdig gegen seine Familie zu sein. Es ist nicht unmöglich, daß­ ein Dachehund, dessen Plaisir dabei in Betracht käme, diese lieben würdigen Zeichen bemerken und ihre Bedeutung verstehen, — daß er verstehen müde, weshalb sein Herr auf eine besondere Art seine Beine fege, mit Munterkeit rede und sogar einen eigenthümlichen Glanz in den Augen Habe, so daß bei seiner geringsten Bewegung zur Thür hin der Das ihm vorauslaufen würde, um rechtzeitig parat zu sein. Mund nach Hunde-Art erfannte Orandcourt die Reichen von Gmendolen’s Erwartung und legte sie sich mit der bee­rgränzten Richtigkeit aus, welche eine Welt unbekannter Gefühle unbeachtet läßt. % — Ch — sei so gut, zu schellen und Gibbs zu sagen, daß er uns zu 3 Uhr ein kleines Diner bestellt, sagte Jandeourt, indem er aufstand, sich eine Zigarre nahm und dann seine Hand nach dem Hite ausstrebte, der neben ihm lag. 39 will Angus zum Hafen ihiden, um mir ein kleines Segelboot ausfindig zu machen, in welchen mir ausfahren können ; eins, das ich Steuern kann, műbe­rend Du das Segel regierst. CS ist ungewöhnlich angenehm am diesen schönen Abenden — das am wenigsten langweilige, was mir unternehmen können. « (Fortsetzung folgt.) « ihren i « « od 7 Se­­ 37

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