Pester Lloyd, Februar 1877 (Jahrgang 24, nr. 32-59)

1877-02-01 / nr. 32

>­­­e« Mimi Antrag Neumirth’s ab, daß die Kontingentirung er­­ab der Cinihäsung einzutreten habe und erst dann über Nachlässe anderer Steuern beschlossen­ werden solle. Der Ausschuß nahm meiter Baragraph 6 nach den Me­terungs-Vorlagen an und acceptirte neuerlich den frühern Beichluß, dab in der ersten und zweiten Klasse die Steuereinheit nicht über einen Gulden betragen darf, lehnte den Antrag des Referenten ab, daß für das erste Jahr ein gemilses Steuerkontingent im Wege des Gewebes vor der Einhebung zu der stimmen sei und nahm schließlich mit 16 gegen 14 Stimmen den Antrag Schauß’s an, welcher das Mariımum der Steuereinheit mit einen Gulden fünfundsechzig Kreuzer festlegt. Der Referent legte das Referat zurück, indem er die Ueberzeugung aussprach, daß der An­­trag Schauß’s die Durchführung des Gefeges nur erschwere. — Der Eisenbah­n-Ausshhuß nahm die Vorlage in Betreff der Dur-Bodenbacher Bahn mit den Amendements des Subsomites an und verhandelte sodann über die Tarif-Vorlage, wobei betreffs der Tariflage der frühere Ausshuß-Antrag aufrechterhalten wurde. ( Wien, 31. Jänner, Orig -Telegr.) In der letten Lisung des­­ volkswirths­aftlichen Ausschusses brachte der Abge­­ordnete Radír die absonderliche Berechnung der österreichischen Goldmünzen seitens der ruffischen Zollbehörden zur Sprache. In der in den ruffischen Zollämtern affiliirten Kundmachung werden französische und belgische 20-Francoftüde, italienische 20-Live, grie­­ctiche 20-Dracjmen und rumänische 20-Lei zu 5 Rubel gerechnet ; dagegen österreichisch-ungarische 8-Gulden- (20 Francs) Goldftüde nur zu 4 Rübel 96 Kopeten, während österreichisch-ungarische 4-Gul­­denftüde gar nicht angenommen werden. Die Angelegenheit soll an die Regierung geleitet werden. Wien, 31. Jänner. (Orig.-Telegr.) Die Mächte legen das Hauptgewicht nur auf die Friedens­­verhandlungen zwischen Serbien und der Partei, sondern vielmehr auf die Durchführung der türkischen Reform­ maßregeln. Wien, 31. Jänner, (Orig -Telegr) Die „Wiener Abendbpost” reproduzirt Bartjer Meldungen, nach denen Serbien die Friedensverhandlungen mit der Pforte auf direkten Rath Rußlands aufgenommen hätte. Wien, 31. Jänner. Orig.-Telegr) Die „N. fr. Brejse" meldet : Ueber eine Antwort Montenegros auf die Aufforderung der Pforte, Friedensverhandlungen zu­ entliven, verlautet noch­ immer nichts Betimmtes. Als Kommissär der Pforte für eventuelle Friedensverhand­­­lungen wird Sava Bade, der Gouverneur im Audi­­pel, genannt. Wien, 31. Jänner. Die „politische Korrespondenz“ signalisirt aus Bukarest vom 31. b. die beginnende Auflösung des Kabinets durch den bevorstehenden N­ücktritt der Minister des Weißern und des neun und fügt hinzu, daß früher ein Hebergangs-Ministerium berufen sei, bevor eine konservative Schattirung zur Regierung ge­­langt. — Dieselbe Korrespondenz meldet aus Athen vom 31. d.: Sir Elitot sowie General Ignatieff nahmen Audienz beim König und hatten längere Besprechungen mit Rummundurog und Kontostavlos. — Vor dem Hotel, wo Ignatieff logirte, demonstrirten gestern bul­­garische Tagwerker mit Hochrufen auf Ignatieff, was eine größere Gegendemonstration der hier lebenden Macedonier provozirte, welche stürmische Hochrufe auf Graeco-Macedonien ausbrachten. Brag, 51. Sinner. (Doxig.-Velegr) Dreißig Lan, mirthe, darunter die Grafen Chotek, Ledebour, Martinic, Ehrw­ardt Schwarzenberg, Graf Harrach u. a. beschlossen heute die Gründung einer Agrar- Partei. Berlin, 31. Jänner. Die „Provinzial-Korrespondenz” ver­produgirt einen A­rtikel der , Revue des deux Mondes“, welcher die Slotten zweiten Ranges in der Ostsee und Nordsee bespricht und Schweden und Dänemark vor den Eroberungsgelüsten Deutschlands warnt. Die „Provinzial-Korrespondenz” hält eine Er­widerung auf fole Verdächtigungen für überflüssig und schließt: Es wiederholte ich eben das in der französischen Breile vor zwei Jahren geübte Kein Spiel, Deutschland zu schwächen und herauszufordern, mit ‚tillem Vorbehalte, bei naturgemäßer Zurückweisung von deutscher Seite hinterher über Bedrohung und Vergewaltigung zu klagen. Petersburg, 31. Männer. „Golos“ jagt betreffs der für­ Eische serbischen Friedensverhandlungen: Kein vernünftiger Mann in Rußland kann die Erneuerung eines serbischen Krieges unwünschen, dessen Folgen die Orientfrage nur verwideln würden. Ein Giegen­­marsch der türkischen Armee nach Belgrad würde die mit Mühe er­­rungenen gegenseitigen Beziehungen der Mächte, die gegenwärtig allein als Grundlage nüslicher Einwirkung auf die Türkei gelten können, verstimmen. Wenn es aber Serbien gelänge, befriedigende Friedensbedingungen zu erzielen, würde die Aufgabe der Mächte hinsichtlich­ der­ Beilegung der Schwierigkeiten bedeutend erleichtert sein. „Golos“ schließt mit dem Wunsch, die serbische Regierung möge durch einen ehrenhaften Frieden mit der Pforte ihren Einzug aus dem Spiele ziehen. Betersburg, 31. Känner. Nach einer Notiz des „Regie­rungs-Anzeiger” wurde der Prozeß wegen der im Dezember vor der Kasan-Kirche­ stattgefundenen Demonstration eröffnet. Ung. Grundentlastung Zarjaner —.—, Anglo-Hungarian ——, Ung. Brandbriefe 86.— , Alföld Nordostbahn 96.—, Prioritäten 59.50, Ung. frecht 23.—, Munizipalbanf —.—, Wien, 31. Jänner. A­bendschluß.­ 148.60, Ung. Austrian Bodenkredit ——, 78.25, Ungarische Allgemeine Kredit 116.75, Lom­­barden 78.50, Defterr. Staatsbahn 240.—, Munizipalbant Unionbant —.—, Ungarische Lofe —.—, Deft. Kredit-Ak­ien 1860er Lofe Anglo­ —.—, —.—, 1864er Lie ——, Münzdukaten —.—, Silber —.—, Frankfurt —.—, London —.—, Deutsche Neidsmarf — —, Zürkenlose —.—, Galizier , Krammay —.—, Napoleonsd’or 9.78—, Nente 62.95, Gold-Rente 74.45. Fest. Berlin, 31. Jänner. Börsenbericht.­ Unentschieden. Internationale Wert­e in Folge höherer ausländischer Kurse fest einlegend, steigerten Deckungskäufe, Kredit und Lombarden auf Bahnen- und Bergmerk-Rückgang schließlich ruhiger, Banken gehalten, ausländische Fonds belfer, deutsche Anlagen gefragt. Geld 2"­,%­­Berlin, 31. Sänner. Anfang. Galizier ——, Staats­­bahn 398.—, Lombarden 128.—, Rapier-Rente —. —, Silber-Rente 56.25, Kreditlose —.—, 1860er , 1864er , Wien —.—, vedhtAktien 244.50, Rumänier —.—, Ungarische L­ufe —.—, Gold-Rente —.—, Medi fest. Bexr­in, 31. Yűnner. Schluß.­ Galizier 86.—, Staats­­bahn 396.50, Lombarden 132.—, Papier-Rente 51.60, Silber-Nente 56.30, Kredit-Lore —.—, 1860er —.—, 1864er —.—, Wien 164.70, Defter. Kreditaktien 246.— , Rumänier —.—, Ungar. Lofe — —, Ungar. Ostbahn —.—, Gold-Rente —.—, Ung. Ostbahn-Brioritäten —.—, Unentschieden. Berlin, 31. Männer (Nahbörse.) Staatsbahn 398.—, Lombarden 131.50, Ungarische Ostbahn 49.70, Ostbahn- Prioritäten 58.—, Frankfurt, 31. Jänner. Anfang­ Wechsel per Wien —.—, Defterreii­che Kredit-Ak­ien 122.75, Defterr. Bank-Aktien —.—, Defterr. Staatsbahn 198.50, 1860er $ofe —.—, 1864er Soje —.—, Rapier-Rente — —, G Silber-Nente ——, Lombarden —.—, a —.—, Ungar. Lofe — —, Raab-Crazger —.—, Gold­­ente —.—, Belt. Frankfurt, 31. J­änner. (SchLuß.) Wechsel per Wien 166.—, Defterr. Kredit-Aktien 123.50, Defterr. Bant-Aktien 689.50, Defterr. Staatsbahn-Aktien 199.50,,51860er Lofe —.—, 1864er —.—, —.—, Rapier-Rente 51.75, Silberehrente 56"/.,, Lombarden 64.50, Galizien 173.4, Ungarissche Laie —.—, Haab-Grazer —.—, Goldrente — —. Animirt. Nahbörse : 123.75, 198.50. Gari, 31. Jänner. (S Hl­uk) 3%ige Rente 73.60, 5% ige Rente 108.25, italienische Rente 72.80, Desterr. Staatsbahn 491.—, Kredit Mobilier 166.—, Lombarden 165.—, Zürkenlofe 40.50, Dester­­reichische Bodenkredit —.—, Eayptiihde —.—, Felt. Sänner. (Getreidemarkt) (Anfang.) Berlin, 31. MWerzen ruhig per Sänner-Feber 220.—, per April-Mai 221.—, Roggen­loco 15950, per „Sänner-Feber 161.—, per eber März — —, per April-Mai —.—. Gerste Loco —.—. Hafer rubig per, Sänner-Feber — — per April-Mai 151.—. — Rübel rubiger loco 73.90, per Sänner-Feber 73.20, per April-Mai — —. Spiritus matt loco 54.20, per Feber 56.10, per Sänner-Feber —.—, per April-Mai — —. Berlin, 31. Sänner. O Getreidemarkt. (Schluß) Weizen per April-Mai 221.50, per Mai-uni 222.50. Roggen­loco 190.—, per Sänner­eber 160.50, per April-Mai 162.—, per Mai-Sunt 160.50. Hafer per Känner —— , per April-Mai 151.50. Gerste Loco Rüböl Loco 74.30, per April-Mai 74.10, per Mai ve 73.50. Spiritus loco 54.10, per Sänner-Feber 54.20, per April at 56.30, Mai-Suni 56.50. Regnerisch. Breslau, 31. Fänner­ (Getreidemarkt) Weizen —.—, Roggen —.—, Hafer foto —.—, Reps lofo —.—, Rübel­­olo —.—, per Termin —.—, Spiritus lofo 50.30, per Jänner 53.—, per geber 52 50. Köln,31.Jänner.(Getreidemarkt.)Weizen perMärz21.75,perMai22.50,Roggen«perMärz15.80, perMarK­i20,Rüböl,loko39.—,perMai37.10.s Stettin,31.Jänner.(Getreidem­arkt,)Weizen per April-Mai219.50,perMai-Juni221.——.RoggenperJänner- Feber154.50,per April-Mai 156.50,per Mai·Juni 156.—.Nübel per 73.—, per­ April-Mai 74.—. Spiritus Toto 52.90, per Sänner 53.50, per April-Mai 55.—. Nübfen per rüb­­jahr 350.—. Baris, 31. Sänner. Anfang.­ Mehr acht Marken, per laufenden Monat 61.—, per Frühjahr 61.—, vier Sommer- Monate 62.—, per Herbst 63 25. lau. Regierung: mi­­t thum nehmen der Verwaltungsrath Schwierigkeiten machen,­­ derselben in Staatseigen — Iaak Königswarter, nigswarter, ist gestorben, Jung . einer Bien, aftien 148.50, 71.50, Defterr. Staatsbahn 240.—, Tram­may —.—, Kreditlose foje 20.25, 1860er 134.50, Münzdukaten 5.80, don 122.70, Deutsche Reichsmark 60.30, Allgemeine Baubant —.—, Anglo-Baubant kt Bodentredit Aktien 74.70, Munizipalbant —.—, vedit —.—, Goldrente —.—. 168.—, Wien, 73.50, Silber Felt. f-Bahn wegen Weber: günstigen Verlauf. Sollte soll durch Bern Kredit Galizier 207.25, Lombarden Nente 62.90, 9.79—, 1864er — —, von­­Türken: Un Ungarische fo Generalversammlung eine Einigung 112.—, Napoleons d’or erzielt Unionbant —.—, Lofe 74.—, Theißbahn 159.—­, melden. Chef des Frankfurter Hauses Markus KRö­­: 31. Sinner. Offizielle Schlußfurfe) Ung. Eisenbahn-Anleihe 98.75, Galgó- Ungarische. Kredit 117.25, Ungar. Ostbahn-Staats-Obligat. 58.—, Ostbahn- Ung. Boden» 31. Jänner. Schlußfturfe­ Defterr. Anglo-Austrian 78.—, 115.70, Frankfurt 59.65, 98.50, Siebenbürger 82.75, Anglo-Hungarian —.—, = Ung. « , | _ | Sefer · den Schluß : von Aurel v. Kecskemethys Bericht und einen Sigungsbericht der Risfaludoy-Gesellschaft vom 31. Jänner. (Deaks­ Gedenkfeier) Inklausenburg wurde in der katholischen Hauptpfarrkirche am 29. b. M. ein Requiem für Iran, Denk durch den Stadtpfarrer Veßely abgehalten. Das Sant­­tuarium, der Altar und sämmtliche Portale waren mit Trauerflor drapirt ; vor dem Hauptaltar war ein Kastrum errichtet. Während des Requiems wurden nur das Orchester und die Gesangskräfte des Konservatoriums und des Theaters unter Mitreirkung von Di­­ee mehrere Nummern der Verdischen Messe zur Aufführung gebracht.­­ » ön Temesvár fand am Montag in der tath. Domfirdje ein Requiem statt, welchem die Soigen der Behörden und ein überaus zahlreiches Publikum anmahnten.­­ in Debreczin hielt,gleichfalls am 29.d.,Domprobst Huzly m­it zahreicher Assistenz in­·derr.­k.Kirche einen soleinen Trauer­­gottesdienst,bei welchem Dilettanten einige ergreifende Trauerchöre vortru,11 zu Preßburg,wo am Todestage Franz DeuPZ alle öffentlien Gebäuden zu­ Trauerfahnen flaggten,an den am 28.und 29.d.M.in den­ dortigen Schulen Gedächtnißfeiern statt.Im­ Ober­­gymnasium hielt Franz Remzse,Schüler der­ Klasse eine von ihm verfaßte Denkrede,welche unter mehreren Preisarbeiten den ersten­ Preis erhalten hatte­­Die Gedächtnißfeier, welche die ©raner ir. Gemeinde al­jährlich am Tode Deáfs abzuhalten beschloß, fand am 28. d. unter toßer Egan der Gemeinde » Mitglieder statt. Ober- Bar Dr. Ján. Weiß hielt in ungarischer Sprache eine schwung­­volle Rede. Aus Waisen wird uns von einer am 28. d. in der Dor­­tigen k­. Schule stattgefundenen Feier berichtet, in welcher der Lehrer der 6. Klasse, Herr Nas­her, eine Gedächtnißrede auf den großen Sohn Bon hielt. D­ie Rappspaarer Dilettanten-Gesellschhaft veranstaltete am 28. b. eine Deak-Feier, in welcher von Dr. Alerius Andorka eine rehmungvolle Gedächtnißrede auf Deak gehalten, das Preis­­gedicht Aoloman Tóthy verlamb­t und durch E. Csorba die Rede, welche Desk auf dem 1841er Landtag zu Gunsten der Boten ge­­halten, vorgelesen wurde. Zum Schifle fang’die ganze Versamm­­lung das Szózat. Kirchenmusif.­ Freitag, am 2. Weber, als am Seite Maria­ Lichtmeß wird in der Christinenstädter Pfarre­­i­e um 10 Uhr unter der Leitung des Regenschori Herrn Anton Kneifel die Choralmesse „In hon. S. Ambrosii” von Dr. Fr. Witt durch die Zöglinge der zweiten und dritten Klasse der Kirchengesang-Schule aufgeführt. Offertorium: Ave Maria, zweistimmig, vom baierichen Hofkapellmeister Aiblinger Zum Graduale wird der Orgelvirtuns Herr Lohr eine Phantasie über den Choral „Christus, wer ist mein Leben” von Markull vortra­­gen und überdies sämmtliche Bienen aus Gefälligkeit auf der Orgel begleiten. (Gegen Bischof Schopper) war bekamntlich eine Erez fution wegen rückständiger Arbeits-Ablösung angeordnet. Der Bi­­schof hat — mie , B. N.” mittheilt — an allerhöchster Stelle eine Retition eingereicht, und der Minister Pechy sagte zu, die Erelution bis zur Gutscheidung Sr. Majestät zu suspendiren. An die Konstantinopler Studenten-Depu­­tation­ haben heute — wie , B. N.” meldet — zwanzig Reichs­­tags-Abgeordnete folgenden telegraphischen Gruß gerichtet: „Die unterzeichneten Abgeordneten drüden der Deputation ihre Anerken­­nung für deren den Gefühlen der Nation entsprechende Unterneh­­mung aus und freuen sich der glücklichen Errettung derselben. Baron Bela Bankivy, Michael Földváry, Yulius Magályi, B. Háy, Georg Sztupa, Superintendent Gabriel Pap, Julius Kovácsy, Julius PMesner, Paul Szontagh, (Gomöz), Karl Hets, Julius Miflos, Be­neditt Szluha, Julius Gullner, Alexander Boda, Bela Lufács, Karl Barga u. A." Von den Angehörigen Dr. Béla Tomasfet3 werden wir ersucht, nachstehenden öffentlichen Dant zu vers lautbaren: , ... Den verehrten Freunden,welche bei Beerdigun­g­­ des in Folge schweren Nervenleidens früh und plötzlich dahingeschiedenen Dr.Bela Tomassek am 29.Jännerl.J.so alsTichtige Theils­nahme an­ den Tag gelegh insbesondere welche den Leichnam un­­geachtet des unfreundlichen Wetters zu Fuß bis an’5 Grab hinaus­­geleitet haben,sprechen­ den innigsten Dank aus im Namen der trauernden Witwe Marie Tomassek geb­.Fuchs,dem­ Vateer Pau­l Tomassek,k.Schulrath in Pension,Ritter des k.k.Franz-Josef- Ordens und der Onkel Gustav Fuchs.­­»(Für Jagdgarten)·hat das Pester Komitat,«trosdem Klein-Kumanien zu dem­ Territorium desselben hin zu wie ver­­flossenen Jahre weniger als im­ Jahre 1875 eingenomm­en,im Jahre 1s76 kamen 8930 fl.ein,die Einnnahmensqahre 1875 hatten 8930 fl. betragen. (Der große Damm zwischen Räczleve und Dömfold,­ der gleichzeitig als Wagenstraße benüst wird, befindet sich in einem sold pitoyablen Zustande, daß die Nothmendigkeit der Herstellung desselben von allen daselbst Fahrenden, nur nicht — von den kompetenten Herren des Tödlichen Komitats gefühlt gewissenlose Menschen die Bretter gestohlen, melde die Wände des Dammes vor dem umspülenden Wasser schüsten und der Damm ist nichts als­­ eine große Kothmauer. 3 natürlich, daß die Komitats-Verwaltung in dem gegenwärtigen pa­­radiesiichen Zeitalter ihre vielen Beamten nicht dazu befft, damit diese ihre Pflicht erfüllen. Auch die riesigen Steuern zahlen wir nicht deshalb, damit unsere Wege gangbar seien. Oder wünschen wir vieleicht, nachdem unser Leben im Bester Komitat nicht von Räubern bedroht wird, daß wir wenigstens einen grundlosen Morast haben, in welchem wir all Das verlieren, was auch die Räuber und nehmen könnten! Einen Wegekommissär rennen wir nur dem Namen nach." — so schreibt ein Korrespondent des „Budap. Napil.“, und auch wir hoffen im Interesse des Publikums, das Bester Komitat werde sich beeilen, diesen apathischen Zuständen ein Ende zu machen. (Die liberale Bartesdeds Somogyer Komi­­tat) hält am 4. Feber d. $., um 3 Uhr Nachmittags, in Kapos war im Gasthause „zur Krone” ihre statutenmäßige Generalversamm­­lung. Der Generalversammlung geht eine Direktionsraths­eikung voraus. (Das Klausenburger Rafino) hielt am 28. v. seine Jahresversammlung­ ab. Der Voreisende, Baron Ludwig 3­fifa, widmete den Manen Deáfs und Miko’s, deren Porträte auf seinen Antrag Ener­ beschlossen wurde, einen warmen Nachruf, bei welcher Gelegenheit Graf Karl Telefi das Bildniß des Grafen Emerich Mitó und Graf Géza Teleki jenes seines Vaters, des Grafen Dominik Teleki, als Gefdient offerirte, was mit Dant angenommen wurde. Zum Schluß wurde zur Neuwahl des Auss­chusses geschritten. Direktor wurde Obrist Snczedi. 8 Markazen als Betyären verkleidet) Aus Veröcze wird berichtet: Dieser Tage gelangte an unsere Vizegespan- Haft aus Szigetvár die Meldung, daß ein Trupp Betyáren über die Drau nach Slavonien eine Invasion unternommen habe. Das­ Stuhlrichteramt in Szigetvár hat in Folge dessen seine tüchtigsten Banduren nach Slavonien gesendet, um den Räubern nachzuspüren ; und da man diesem Gesindel nicht leicht in die Nähe kommen kann, wurden die Banduren in Beigarenkleider gestedt und auch demge­­mäß ausgerüstet. Indem das Stuhlrichteramt diese Meldung macht, ersuhht, es seinen Banduren die eventuell nothrwendig werdende Hilfe angedeihen zu lassen. (Starke Zeitungsleser sind unsere Beigaren in der Regel wohl nicht; ob es aber trogdem dennoch allzu pfiffig it, daß das Stuhlrichteramt sein Strategem in allen öffentlichen Blät­­tern ausplaudert, das möchten wir doch billig bezweifeln.) A (Selbstmord) In Hut Hat fig — wie dem „Bon“­ geschrieben wird — dieser Tage der dortige Apotheker­ohann Theodorovics entleibt. Der junge Mann, welcher er allgemeiner Beliebtheit erfreute, hatte im Jahre 1872 die Bewilligung zur Er­richtung einer zweiten Apothek­e erhalten, welche jedoch nicht ertrags­­fähig war und bald sein gesammtes Vermögen aufgezehrt hatte. Um seine Schulden zu bezahlen, verkaufte er vor wenigen Monaten die Apotheke, hoffte jedoch sich durch die Heirath mit einer reichen itwe rangiven zu können. Vor Kurzem löste sich dieses Verhält­­niß,und der Unglükliche erhenzte sich aus Gram über sein Unglück. Notabwehr. Der Sohn eines angesehenen Arader Bürgers, Herr B. 3. W., wurde vorigen Freitag, wie „Alföld” mit­­theilt, auf der Heimfahrt von Balota in der Abendd­ämmerung zwischen Bilagos und Kovafincz von einem rumänischen Bauer, der zugleich Konafinczer Weingartenhüter ist, angefallen. Da der Atten­­täter, als W. die Herausgabe seiner Brieftasce verweigerte, Gemalt brauchen wollte, feste sich W. zur Wehr und feuerte seinen Revolver auf den Räuber ab, der von der Kugel durchs Herz geschossen, todt zusammenstürzte.­­W. brachte die Leiche nach Kovasincz und hat fe dann in Azad selbst bei der Polizei gestellt, welche den Fall dem Gerichte ( Untersuchung anmeldete.­­ Aus dem Abgeord­netenhaufedesheid ratheö) erzählen Wiener Blätter : d unserem Parlamente gab es heute viele stillvergnügte Gesichter, leises Kichern und verstecte Heiterkeit. Die Lösung der Frage der Distinktions-Zeichen für die Saaldiener im Bretterhause vor dem Schottenthor war endlich leib­­haftig vorhanden. Da die Schärpen um den rad, mit denen man es in der vorigen Woche versucht hatte, allzu sehr an die Diener der Leichenbestattungs-Gesellschaften erinnerten und die laute Heiterkeit der Abgeordneten gegen ein solches Memento mori protestirt hatte, erschienen heute die Saaldiener des Abgeordnetenhauses die Ball- Komite-Mitglieder mit weißen Schleifen auf der rechten Schulter, oben mit einem goldgestichten Stern und an den Enden mit goldenen Troddeln geschmüct. So stolzirten sie mit der enfzeiten Miete von der Welt durch die Baufreiben und erregten, wo sie erschienen, die erwünschte karnevalistische Wirkung. Das Antlis unseres Präsidenten Rechbauer aber strahlte in Hellster Freudigkeit, denn er sah, daß es endlich aut set­­. Der Muttermörder Raimund Hadler über dessen Verurtheilung zum Tode durch, das Wiener Landes­­gericht in Strafsachen wir jüngsthin berichtet haben, benimmt sich auch iss noch so apathisch wie während der Verhandlung. Er hatte eine Besprechung mit seinem­­ Vertheidiger Dr. Hirthh. Dieser drühte ihm sein Bedauern aus, daß der Erfolg ein so trauriger war. Hadler erwiderte: „Zrösten :" Ihra, a Anderer hätt’s a not besser, g’macht.” Auf die Bemerkung des Vertheidigers, daß er im Namen des Vater ein Gnadengesuch überreicht habe, die Todes­­­­­­strafe werde vielleicht doch in eine zeitliche Strafe verwandelt­­ wer­­den, erwiderte Haller: „Besser mär’s freilich, wen’s so ausginge.”­­Befragt, wie er sich sonst befinde, antwortete Hadler: „Kunt mich nicht beklagen, i heb mer Ordnung, "8 Effen tít ganz gut." wenigfeit (Auf der zweiten Seite der P­­­­­ olte ber .. Bei Lage­ finden die if = Br 7 . „die Generalin.“ Konstantinopel, 22. Jänner. Hundertmal habe ich das einschm­eichelnde Talent des Mar­­quis von Zaunay beneidet, hundertmal mehr als jemals beneide ich es in diesem Augenblicke! Die Beifen, die dieser Skizze zum Bor­­muff dient, wird mir stets vesportabel erscheinen, weil sie eine Frau it; allein ich werde nicht Anstand nehmen, von ihr öffentlich ‘zu sprechen, weil sie an der Gestaltung der öffentlichen Dinge den Direktesten Antheil genommen hat. Wie eine Schmach und wie eine Feig­­­­heit würde ich jede Wort ansehen, das einer von öffentlich Krän­­fung brächte; wenn es aber geschieht, daß während wir das große Intriguenspiel dieser Zeit verfolgen, uns auf jedem Gang eine Figur erscheint, die bald mit der leichten Grazie einer Pariser Salon- Königin und bald mit der rohen Brutalität eines K­osakenhäuptlings,­­ immer aber handelnd und gestaltend auftritt, soll der Chronikeur auch da den Hut in die Hand nehmen und höflich Plas machen, als mans eine wirkliche Frau, die vorüberginge ? Seit Madame de Liewen hat es in der russischen Welt seine Frau, gegeben wie diese i­ch füge hinzu, meinl ich selbst gegen den Feind gerecht sein will, daß sie tu­gendhafter ist als Frau v. Liewen, daß sie überhaupt eine tugendhafte Frau it und von dieser Seite ohne Tadel. Sie hat sieben Kindern das Leben gegeben und sie erzieht sechs Kinder mit einer Zärtlichkeit und mit einer Weichheit, die sie den Frauen der waffischen Gesellschaft sonst nicht eigen sind. Niemals hat man von ihr eine „Aventure” erzählt, obgleich sie in einer Welt lebt, in der man sie und ihre Kaprizen nicht liebt und in der man selbst die beliebtesten Personen nicht Schont. Möglich auch, daß sie es mit den Schwächen hält, wie der Kardinal Mazarin mit der Bestechlichkeit: der Kardinal mar ber­­am­tlich „unbestechlich“ — bis zur Million! Die banalen­­ Zafter sind für die banalen Frauen und dann — es findet sich unter den Heinen Männern unserer Zeit so selten ein Geistes-Millionär, Daß es den wenigen außerordentlicen Frauen leicht werden muß, zu vorderstehen. AA . . " Gert Madame de Liewen hat seine Frau an der Gestaltung der politischen Dinge in bdiesem Welttheil einen solchen Antheil genommen als „die Generalin“. Frau v. Liewen, welche der­ Marquis v. Launay in einem unsterblichen Bilde porträtirt hat, ah­abmwechselnd Guizot und Thiers zu ihren Füßen. Jahre hin­­“ Durch regierte diese Dame, Die Frau eines xruffischen Diplomaten " zweiten Ranges, die aus­wärlige Politik Frankreichs nach ihrer Phantasie. Der rufsische Minister des Auswärtigen richtete an­ den Gemahl seine Noten; die wahren Instruktionen enthielten die vertraulichen Briefe, welche der Kaiser von Rußland an Madame de Lieven schrieb. König Louis Philippe war der Dame ergeben und als sie, ziemlich betagt, in London erschien, Huldigte der eben­­falls alternde Balmerston ihren vielbewunderten Reizen. Das ist die Manier der Generalin nicht. Auf dem Plage, auf den das Gescie sie gestellt hat, wäre das übrigens auch gar nicht die richtige Manier ge­wesen. Man macht anders Bolitit in Konstantinopel und anders in Paris oder in London. 90 glaube, ich habe es noch nicht gesagt, aber sicherlich hat­­ es Sedermann schon errathen, was die „Generalin” ist. „Er“ heißt in Konstantinopel nur „le general”. Zur Zeit, als die Türken den General Ignatieff noch fürchteten, haben sie für ihn diese Bezeichnung eingeführt, etwa die fromme Christen, um nicht den­ Teufel nennen zu müssen, vom „Gottfeibeiungs” sprechen. Bei jeder Unternehmung des Generals war die „Generalin” betheiligt, und es wäre eine Frage, deren Entscheidung nicht leicht würde, wer an den schließlichen Erfolgen größern Antheil besaß: der General oder seine Frau? Wenn sich einmal für unsere Zeit ein Saints Simon findet, wird er ein eigenes Buch über „die Generalin“ schreiben müssen, und dann ist es noch fraglich, ob er ihre ganze Wirksamkeit wird geschildert haben. Die Generalin hat ihre eigene Politik und ihre eigene Poli­zei. 68 gibt in Konstantinopel eine französische Modehändlerin, welche in der hiesigen Frauengesellschaft eine absolute Herrschaft übt. An dem Laden dieser Dame gibt es stets eine Anzahl der geschich­­testen und niedlichsten Arbeiterinen. Die gluthäugigen Sudenmädc­­chen von Salata und die prächtigen armenischen Mädchen der weni­ger wohlhabenden Familien betrachten es wie einen seligen Traum, in dieses Grablissement zu gelangen, wo man Andere hübsch kleidet und selbst Kofett gekleidet wird, und mo Die geschichte Hand bessern Lohn findet, als irgendwo in dieser Mil­lionen-Stadt. Die türkischen Damen der hohen Meristofratie die eine phantastische Toilette in halb europäischer und halb türkis­­cher Form tragen, lieben es nun, gelegentlich aus bieser Mode­­rwaaren-Handlung sich geschichte A­rbeiterinen zu holen, die sie für einige Zeit behalten und dann wieder entlassen. So gelangen die jüdischen und armenischen Mädchen in die vornehmsten Harems, wie­ gesagt, lediglich um daselbst den Damen in der Anfertigung ihrer Toiletten behilflich zu sein. Da die türk­ischen Damen nun von der Welt so gut wie gar nichts missen, bewüben sie, wie leicht zu denken, foldge Gelegenheiten, um mit den bevorzugten Wesen, die ihnen dienen, nach Herzensluft über die Dinge der Außenwelt zu plaudern. Wer weiß, was in einer Nachmittags-Gesellschaft „zivilisirter” guter Freundinen Alles besprochen wird, wenn man vet en petit comité ist — und nun gar eine Gesellschaft türkischer Frauen! Man er­zählt und läßt sich erzählen, und da geschieht es in der einfachsten Weile von der Welt, daß die jungen Mädchen ihren türkischen Freundinen erzählen, was sie von ihrer französischen Herrin hören und daß sie ihrer französischen Herrin anvertrauen, was sie von ihren türkischen Freundinen erfahren... . . Die ehrenwerthe Dame aber, welche diesem fünfklerischen Institut vorsteht, erstattet ganz regelmäßig ihren „Rapport“ bei der Generalin­ab, die so­ einerseits in den Befig­nancher schadens­­werthen Details gelangt, welche ihren Mann interessiren,­­anderer­­seits wieder ein Mittel bejsst, um gemisse Seen, die ihr theuer sind, zu „lanciren” und sich gelegentlich auch Die eine oder: Die andere Dame zu verbinden, welche sich in D Verlegenheiten­ befindet, die bei türkischen Damen allerdings seltener vorkommen, als ander­­wärts, die aber immerhin vorkommen, weil die Majse der Frauen den Bitt um des Buges willen liebt und sich schön machen wir, selbst wenn sie niemand Anders sieht, als ihr Spiegel und ihre Nähterin. Der General versteht eben und die Generalin ist ihm dabei behilflich, ich „Freunde zu erziehen“ Das Wort ist nicht von mir, ich habe es von Einem gehört, der dem rufitigen Bot­­schafter sehr geneigt is. Unter dem vorigen Monument, als die Würden und die Würdenträger so schnell mechselten, suchte er sich seine Freunde stets­ unter den unzufriedenen Strebern. Die in der Tat bezaubernde Liebensunwürdigkeit des Generals, in Verbindung mit seinem riesigen Einfluß und den großartigen­ Geldmitteln, die ihm zur Veifügung stehen, und mit denen er ver ihm enderlich mitthrc­aftete, eroberten ihm diese Menschen im Flug. Er nannte jede ihrer Verlegenheiten, er erriet­ jeden ihrer Wünsche; er intervenirte für sie bei ihren Vorgefesten und bei ihren Gläubigern,, so daß sie glücklich waren, wenn er si überhaupt von ihnen erzählen ließ, was sie um sich sahen. Eines derjenigen Momente, welche die Bolfswuth am meisten gegen den ehemali­­gen Scheil-ul-Islam aufregten, war es ja, daß man­ in den bestunter­­richteten türkischen Kreisen behauptete: er, der Hohepriester des Selam, habe dem General gnatieff einmal in einem Momente über­­schwänglicher Dankbarkeit die Hand gefüßt! 39 muß zum bessern Verständnis hinzufügen, daß man in türk­ischer Gesellschaft ziemlich häufig sehen kann, wie ein Mann dem Meanne die Hand füßt, für irgend ein hübisches Wort oder aug nur für ein banales Kompliment. Das Alles findet man gemeinhin in Ordnung — aber ein Scheif-ul-Islamı, der einem Christen die Hand fügt, einem N­uffen, „dem General”! Das konnte nicht geduldet werden und der Scheif­­ul-Islam mußte weichen! Die Generalin versteht es trefflich,die Personen ausfindig zu machen­,welche das Talen­t haben,sich zu Freunden erziehen zu­ lassen.Nirgen­ds hat sie diese ihre Begabung im Stiche gelassen und besser als in ihren besten Zeiten hat sich dieselbe im Laufe der letzten Kon­­ferenz bewährt,seit der Ankunft der Marquise v.Salisbury.Die Mar­­quise— ihm nuß ein Wort der Erklärung vorausfcniden — ist der Genera­­lin wenig ähnlich. Die Generalin ist in Hofkreisen aufgemachsien (der Gene­­ral entführte in seiner Frau dem ruffligen Hof einen seiner brillantesten Sterne), Frau Salisbury seheint ihre Jugend in bescheideneren Krei­­sen verbracht zu haben. Man sagt, daß sie zur Zeit, da der Marquis von Salisbury noch ein ziemlich schlecht gestellter „jüngerer Sohn” war, durch ihre Mitarbeiterschaft an englischen Revuen sehr ansehnliche Summen erwarb, und daß ihre Artikel sehr­ gesucht und beliebt waren. Das sind Vorzü­ge, welche die Generalin nicht besigt. Dagegen ist die Generalin eine große Dame und Madame Galisz burg it das nicht immer, ein „Wort“, um diesen Unterschied ganz rar zu machen. Bei einer türkisch-diplomatischen Tafelrunde bis­ futirte man jüngst die großen Fragen­­ zeitgenössischer Bolitis. Ein einziger Uneingeweihter war zugegen, das war ein armner journali­­stischer Genre-Maler, der nichts von Bolitis und Diplomatie versteht Die Anderen, alle Diplom­aten von Handwerk, Histutirten die beizen­­­tragenden politischen ‚Themata,. z. B. die Kosten der Diversen Frauen-Toiletten. Man sprach von den Toiletten der Generalin. — Sie gibt wohl 10.000 Stancs im Fahre aus. — 9 bin sehr glücklich, daß ich nicht bar bezahlen muß, was sie mehr ausgibt. DD, sie gibt ihre mehlgezählten dreißigtausend Grancs im Jahre aus! — Und Madame Salisbury? — Die? . . . die gibt — dreißig Frances im Jahre aus, Ob die Ziffer richtig oder unrichtig sei, gewiß­nt, daß Ma­­dame Salisbury ihre unbestreitbare hohe Bildung sehr nöthig Hat, denn durch äußern Glanz zu imponixen, it ihr von den Göttern nicht beschieden worden. Als­ der Spezial-Gesandte­ Englands nach Konstantinopel ging, glaubte er sich von vornherein gewiissermaßen mit dem Man­dat bekleidet, die Tendenzen Sir Elliot’s zu durchkreuzen. Sir Elliot mochte einigermaßen derselben Ansicht sein, wenigstens­ deutete darauf die offensible Kälte hin, mit welcher er seinen Kollegen em­pfing — „empfing“? Das Wort it schlecht­ gewählt; er hat ihn eigentlich gar nicht em­pfangen. Als Lord Salisbury in Konstan­­tinopel landete, fand sich zu seiner Begrüßung ein fremder Kol­lege ein, sein englis­cher Kollege fehlte. Die Sympathien und Antipathien ihres Gatten wurden natürlich von Lady Salisbury ge­theilt. Die Konferenz war noch nicht eröffnet, Lord Salisbury hatte offiziell noch sein Wort gesprochen, als die ganze vornehme türkische Welt schon gegen ihn im höchsten Grade aufgebracht war. Lady Salisbury hatte in drei Tagen sich bem­üht,wie die Franzosens sagen­,,,ü­ber alle Dächer zu schreien««,daß die Türken­ ein ganz nichts­­nutziges Wort seien,das man­ seinem Schicksal und den Rassen überlassen müsse.Die Generalin hatte an alledem gar keinen­ RutheiL Alles was sie that bestand darin,daß sie ihre theure Freundin an mög­­lichst viele Orte und vorn­ehmlich in Gesellschaft türkischer Damen führte-Da die Marquise sich auch in Gesellschaft der türkischen Damen nicht die geringste Reserve auferlegte,hatte die Generalin alle Hände voll aufzuthun,um die Türken zu vertheidigen und ihre Freundin zu beruhigen.Aber,niemals hat eine große Dame in drei Tagen eine solche Menge von Bisiten­­ gem­­acht,wie die Mar­­qu­ise von Salisbury in den ersten drei Tagen ihres hiesigen Aufenthaltes. Wem ist da nicht die Wehnlichkeit aufgefallen zwischen dem Spiele, das General Ignatieff mit dem Marquis v. Salisbury auf­führte, und dieser anmuthigen Komödie, melche die Generalin durch ihre theure Freundin, die Marquise, spielen ließ ? 5 Wem gebührt von Beiden die Priorität der Erfindung ? Dem General oder der Generalin ? Ich bin geneigt,für die Generalinen zu stimmen anadam­e Ignatieff ist jedenfalls eine viel außerordentlichste Frau,als Generalgnatieff ein außerordentlicher Staatsmann ist., An alledem,was in den letzten­ dreizet Jahren an politis­­chen Dingen in Konstantinopel geschah,hat«diese Frau mutung­­ßerei oder geringeren Antheil.Diejenigen,welche Gelegenheit has­ben,ihre Thätigkeit aus der Nähe zu versolgen,sagen,sie sei vors­­ichtiger als ihr Gemc­hl,besitze einen richtigeren Blick und eine glücks­lichere Hand als er.Daß»eine Fr­au von dieser Begabung angesichts der großen Dinge,die neben ihr vorgehen,sich nicht ausschließlich damit beschäftigt,’farbenreiche Schlafröcke zu komponiren,nichts ist natürlicher als dag,daß sie,die Russin,nicht türkische oder magya­­rische Politik macht,sondern russische Poli­tik,das kann ein ehrlicher­­ Feind ihr nicht verdenken­. Die Madame de Liewen unserer Zeit hat ihren Marquis von Launay nicht gefunden. Der „Marquis de Launay” hatte es leicht, „er“ war eine grau und hieß mit seinem richtigen Namen Del­phine Gay. Die Frau hatte den Muth, rüdsichtslos zu sein gegen eine Frau. Der diese Zeilen schreibt, hat sich für stärker gehalten, als er in Wahrheit it: er besißt diesen Muth nicht. Das Beste von dem, was er weiß, läßt er unerzählt, weil er es selbst gegen eine politische Frau nicht an Rücksicht fehlen lassen mag. Allein, da er daran ging, das Material zusammenzustellen, aus dem er für die Leser Dieser Zeitung eine Art Biographie oder eine Art Sünden­­register „des Generals” konstwuiven will, hat er es für unerläßlich gehalten, mit zwei Stringen wenigstens das Bild dieser merkwürdigen Frau im Gedächtnisse des Lesers zu film­en. Y. Neményi. « ; — a

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