Pester Lloyd - Abendblatt, September 1877 (Jahrgang 24, nr. 200-223)

1877-09-03 / nr. 201

m " ° . . " sei (Einzelne Nun untern 3 kr.in allen Verschlei­­­­b­okalents — m­i­t Vadapest,3«September-» auswärtigen Deputirten beträgt heute kaum noch ein Du­tzend.Jagadegehöriges Domnbanzew Regiment steht in Gauretki.Wir begeistert es guid oyer zum Besten gab,dafür aus? 3 — Midt etwa blos deshalb, weil sich die militärisge Lage Auslands von Tag zu Tag verschlimmert Nußland wahrscheinlich selbst in dem Halle, eine Schlacht Kriege sein politisches Anregen hätte. Haben wir Ursache, mit der Entwicklung eine zufriedenstellende erfgeint und man anc weil wenn es noch Krieg und mit Kent verloren der Dinge im Orient zufrieden zu sein, sondern auch deshalb, weil die Gefahren immer mehr Schwinden, von denen wir durch die Auf­­wertung der orientalischen Frage überhaupt bedroht waren. Man darf sich nur nicht in eine Füntliche Unzufriedenheit hineinreden,­ wenn die Sachlage bei näherer Prüfung als bloßer günstige Auffassung der Situation berechtigt ist. Dir gehören nicht zu Denjenigen, die einer­­ absoluten Bassivität der Monarchie das Wort redeten, zu einer Zeit, als ein Urtheil über die möglich war, und fand­ nicht eine ganz andere Wendung wegs noch eine ständen dab an Kräfte ruhig bereit, auf die hatten, daß wir nach eine | und Untersa­gung der beiden S Kriegführenden nicht hätte gewähren ein Halten wir unserer, amd unserer Sutereffen jung der Frage, Grafen Andraffy den geliefert, gewesen dem Sprunge, zu mobilisiren, und die militärischen Maßnahmen wären wa genug erfolgt. Hätten Ereignisse nicht ausgemachte Sache, Realisirung jener Feiner Nistung Hin aggressiv Nuß­­Taffen, wenn duch den Krieg irgend wirkliches Sutereffe­n ferer Monarchie direkt bedroht stand einemmale ist seineg­­nicht unter Un­terchläffe gez­wangen wird. Aber die große Gefahr, in der Dorientfrage lag, scheint heute wenigstens für die nächste Zeit beseitigt zu sein, Als genügend motivirt wäre, Ueber die Vorgänge im russischen Hauptquartier schreibt unser Berliner Korrespondent: Aus dem ruffiigen Hauptquartier dringen Nachrichten hieher, welche es außer Zweifel stellen, daß die russische Armee noch immer nicht in­ der Lage ist, die Offen­­sive ergreifen zu können 63 soll eine ziemliche Unzufriedenheit herrschen mit dem Mobilisirungs-Komite, dessen­­ Chef, General v. Annenhoff, soeben zum­ Großfürsten-Ober- Kommandanten ins Lager berufen worden is. Die Feind­­seligkeit, welche schon vor dem Ausbruche des Krieges zwischen Gortscharoff und Ignatieff [la­tent bestanden, it in neuerer Zeit lebhafter in die Erscheinung ge­­­treten. DSgnatieff, als Wortführer der panslavistischen Richtung, hat namentlich mit Bezug auf die von ihm geplante Kooperation G Serbiens den Kürzern gezogen, Yürst Gortschaksoff hatte mit Nag­­druc die tote Nachsichtnahme auf die Wünsche und Interessen Oesterreich-Ungarns in den Vordergrund geschoben. Alle Ber­eugte des Fürsten Milan, eine Konvention vom Kaiser Alexander zu erlangen, welche die Z­ukunft Serbiens für alle Fälle sicherstelle, eri­iefen sie als vergeblich. Fürst Gortshakoff hatte dem Grafen Andraffy die bündigsten Versicherungen gegeben, daß Ser­­bien mit ruffischer Gutheißung nicht mehr in die S­tachtlinie ein­­zücken werde. Die Banflavisten, Ignatieff voran, mußten gewahren, daß der Graf sich zu seinem Staatskanzler hielt, und so blieben sie gezwwungen, ihren Berger SHINE zu verbeißen. Freilich scheint sie das nicht gehindert zu Komitis haben, aus ihren brauchte, um seine­ neuesten Rüstungen an dem Gedanken (9) Das,,offizielle Russland«aber wäscht sich die Händel der russischen Regierung Wahrung allein einzustehen aufs treten und ang­eben nur zur Wahrung unserer Snteressen "die Entscheidung­ über­­ Die Resultate­­ des Krieges vorbehalten wollten, so werden wir heute­ Ursachen genug zu einer günstigen Beurtheilung der Situation finden. Ob das ausschließlich oder mindestens vorwiegend ein Verdienst der Leitung unserer auswärtigen Angelegenheiten, darüber mögen die Meinungen auseinandergehen. Allein wenn min­destens die unmittelbaren Gefahren, von denen wir be­­droht waren, als beseitigt betrachtet werden „Lünen, wenn­­ wir von flavischer Seite derzeit nicht­­ mehr irgend­ein Hinausgreifen über die Grenzen, welche durch unser Inter­esse bezeichnet sind, zu befürchten haben, und wenn ebenso wenig eine Bes­chiebung der territorialen und politischen Machverhältnisse im Bereiche der Wahrscheinlichkeit liegt, so Hat man wohl seinen Grund, mit diesem Resultate bies deshalb unzufrieden zu sein, weil —­­uns Dasselbe­­ teinerlei Opfer abgefordert hat. Im Gegentheil, wir wünschten nichts sehnlicher, als eine solche endgiltige Lü­­welche uns gestatten wide, dem Dant der österreichisch-ungarischen Bevölkerung dafü­r auszusprechen, daß es ihm durch atem­­schütterliche Nähe und Besonnenheit, doch Makhalten in allen Bhasen des Krieges, der­ Zertigkeit, wo es Noth that, gelungen ist, der Monarchie jedes Opfer an Gut und Blut zu ersparen und daß gleichwohl jene Resultate ge­wahrt bleiben, welche im besten Falle durch eine Theil­nahme am Kriege­ zu erlangen gewesen wären. Heute — frei­h nie Heute, denn das Morgen ist bei Bolititern a la M­istics unberechenbar — heute, sagen wir, scheint auch das legte Wörtchen der serbischen Aktion zerflattern zu­­­ wollen und der Gang der Dinge lüht es als gerechtfertigt erscheinen, daß man sie im Wiener Kabinet durch die ser­­bische Aktion nicht aus der Zaffung bringen ließ. Dort zu agiren, wo die Spätereffen unserer Monarchie zunächst ber­­ührt worden wären, nämlich in Bosnien und der Herze­­govina, hatte Serbien sich unter allen Umständen gehütet; eine russische Offensiv-Bewegung auf serbischem Territo­­rium liegt außerhalb der Wahrscheinlichkeit und wenn unsere braven Nachbarn fi dennoch nach blutigen Köpfen sehnen, so kann es ruhig den Türken überlassen bleiben, ihnen das zweite Mal zu solchen Errungenschaften zu ver­helfen. Bei näherer Prüfung sieht man also, daß es doch ein wenig ungerechtfertigt ist, dem Grafen Audraffy einen Vorwurf zu machen, weil es um defsent willen, was man in Belgrad heute plant, um es morgen wieder aufzugeben, nicht sofort von seiner Vollmacht, mobilisiren zu lassen, Gebrauch gemacht hat. Gerade in der Mäßigung dem Würstenthun gegenüber liegt eine umso anerkennenswerthere Konsequenz, als es eben der größten Energie des Willens bedarf, um sich nicht so leicht von populären Strömungen fortreißen zu lassen oder von jener gerechten Iubignation, ‚A welche durch das Gebahren der Belgrader Herren mehr ‘— General Nolfinary wird — wie „Ellendo” erfährt —, nach Ablauf seines Urlaubes nicht mehr auf seinen bisherigen Posten zurückkehren. Schon in den nächsten Tagen wird sein Nachfolger General Baron Franz Filipovics ernannt werden, welcher einmal durch längere Zeit Militär-Kommandant in Kaskau war und sich in dieser Eigenschaft großer Beliebtheit erfreute. Wien, 2. September. Drig.-Rorvmn­ Mebermorgen Seit der Neidsrath zusammen und die Zahl der in Wien weilenden reichen, jerbsigen Staatsfrag wieder einigermaßen flott zu machen. Jedenfalls haben sie aus den Geldern des Moskauer Panflaviften- welde Fürft Milan in Szene zu seßen, welche er verfügt hat, und mag seinen Theil haben’an dem Beginnen fest, des Fürsten Milan. (295 stim­mt keineswegs mit den aus verläßlichen Duellen stammen­­den Mitteilungen, welche die Aktion Serbiens auf die den Räumen des Abgeordnetenhauses, wo man angesichts einer so wichtigen Session das regste Leben­sndon jett gemärtigen könnte, gehen gelangweilt die wenigen Beamten des Hauses herum — man könnte glauben, die Session stehe vor dem Schluffe, nicht vor ihrem Beginne. Diesem Situationsbilde entspricht es aug, daß Präsident Rehbauer, der einen Meisterstreich zu führen meinte, die Be­rathung der Stener-Reform sofort als ersten Gegenstand auf die Tagesordnung der ersten­­ Gibung steh­e. Die Klub-Obmänner haben auf diese „That“ in einer unseren parlamentarischen Verhältnissen ganz konformen Weise dahin geantwortet, daß sie die Klubs auf eine Stunde vor Beginn der er­sten Gitung einberufen, einen Zeitpunkt und einen Zeitraum, groß ge­­nug, um über die Frage, wie man die Berathung der Steuer­­reform zunächst ablegen kan, schlüffig zu werden. Weder das Merstorische der Steuerreform- Frage werden die Klubs und nach ihnen das Plenum noch lange, lange nut Schlüffig werden. Diese Ange­­legenheit greift in das Herz unserer parlamentarischen Verhältnisse oder vielmehr an den Geldfall unserer vielen Interessengruppen und es mag zur Stunde Niemanden im Parlamente geben, der im Stande it, das Schicksal jener Reform heute an nur annähernd zu bestimmen. Die Anberaumung der Verhandlung der so wird aus den parla= . Steuer-reform im jenigen Augenblick war sein Meisterstreich ! Selbst angenommen, aber nicht zugegeben, sie würde in dem beantragten Umfange zur Annahme gelangen, mentarischen Kämpfen, die in Sicht stehen, ein solcher Bodentag gegenseitiger­ Verbitterung zur­ücbleiben, eine solche Berfchiebung parlamentarischer Verhältnisse fi­ ergeben, daß den nachfolgenden Verhandlungen über die Ausgleichsgefege Schon im Hinblick darauf sein günstiges Prognosticon gestellt werden kann. Die Steuer-Reform ruft in den Kreisen der Linken, des Fortschritts-Klubs, namentlich aber im Zentrum Elemente in die Opposition gegen 508 Kabinet, auf welche dieses unter allen Verhältnissen zählen konnte. Wenn es selbst gelingt, diese Elemente für die Reform umzustinnen, oder niederzustimmen, ist es nicht mehr als wahrscheinlich, daß sie für die ihnen aufgewälzte neue Belastung sich an den einzelnen Theilen der Ausgleichegefege werden verändiven wollen? Bon Seite des Kabinett mag es sehr unwirthschaftlich gedacht sein, wenn es im Wege der Steuer-refor­m das Gleichgewicht im Staats­­haushalt herzustellen bemüht ist, wenn es im Wege einer beiweglichen Skala die Einnahmen den Ausgaben anzupasfen sucht, politisch jedoch­ kann diese Forsch­ung der Steuer-Reform nicht genannt werden und zwar im Hinblick auf die ungleich wichtigere Trage des Aus­­gleichs, in der politische Belleitäten, systematische Oppositions- Sucht, eine duch die Jahre genährte Mißstimmung gegen das am Ruder befindliche Kabinet und lebhafte Antipathien gegen Ungarn, sich zu einem schönen Bunde vereinen, um den Ausgleich nicht Gefäß werden zu lassen. ( Berlin, 1. September. Dirig.­Korr) Aus Rom langen Nachrichten ein, aus denen zu Schließen gestattet ist, daß der Nachfolger des Kardinal-Staatssekretärs Antonelli, Migr. Si­meoni, sich des Vertrauens des Papstes zur Zeit nur no­ in beschränktem Grade erfreut. Seine Stellung sol, nach Mittheilungen aus dem Vatikan, einigermaßen erschüttert sein. Ob der Kardinal dur­­f ein entgegenkommendes Verhalten gegen den Vertreter Nußlands in Nom fich die Gunst des Heiligen Vaters verscherzt habe, erscheint, obwohl es behauptet wird, nur als V­ermuthung. In rufjiigen Kreisen, in denen die alte B Verstimmung gegen England so nicht abgenommen hat, erzählt­ man, nut ohne einige Schadenfreude, allerlei geheimnißvolle Dinge über wenig erbauliche Vorgänge in der englischen Königsfamilie. That­ Sache meint zu sein, daß die Prinzessin von Wales dem­nächst mit ihren jüngsten Kindern London auf unbestimmte Zeit verläßt und Sig­nag Kopenhagen begibt. Der neuliche Aufenthalt des Königs von Dänemark, des Vaters der Prinzessin, in der englis­­chen Hauptstadt scheint Diesen Entf­luß zur Neffe gebracht zu haben, den gewiß man ja . Ned.­ gewinnen Gewohnheit wieder wir unter die Beträge follte, den Befimiit allen auf lange genommen, Zeit darf wir sind Überzeugt, daß Umständen nur für die nicht bleiben wollen, wenn ob man wäre, mit und es werde­s auf eine für uns Privatmitteln unumgänglich direkte Auf­­zurückführen.­­ 1 j .­­ Bom Kriege. Daß die offiziellen Meldungen aus Gorni-Studen die Erfolge der Türken vom 30. und 31. August möglichst abzu ihm wählten suhren werden, war vorauszusehen ; die russische Depesche vermag indessen die Thatsache nit in Frage zu stellen, daß die türkische Offensive überall, wo geschlagen wurde, bei Hafjankisi, bei Kadikiöt und bei Belifat, mit Glück eingeleitet wurde. Wenn man die gegenseitigen Stellungen der beiden feindlichen Heere, wie sie innerhalb der jüngsten acht Tage geschaffen wurden, überblict, so läßt sich bei aller Objektivität unbedingt nicht meg, leugnen, daß die Situation der russischen Invasions-Armee in Bulgarien heute eine mehr als bedenkliche it; sie ist im Süden nahezu unterbunden: hier streifen die Bortruppen der Türken vom Westen auf kaum eine Meile an Gabrova heran, die Haupt-Gruppe auf dem einzigen Straßenzu­ge, der den vielgenannten Lipfa- Bach direkt mit dem Hinterlande verbindet ; vom Osten her ist Elena und Bebrova schon seit vierzehn Tagen nicht mehr ungefährdet. Wenn die ruffiigen Berichte in den Tagen, als die Kämpfe im Balkan am heftigsten tobten, wiederholt betonten, was übrigens Niemand geleugnet hat: die Verbindung der Sipfa-Bejagung mit und über Gabrova sei intakt, so war daraus zu schließen, daß man rufficherseits schon damals jeden Augendlich gewärtigen mußte, gerade diese Hochwichtige Verbindung gänzlich abgeschnitten zu sehen­. Heute nun it mit dem Erscheinen der Türken bei Sinfovica und Bebrova tonstatirt, daß der ganze Zusammenhang der ruffischen Aufstellung hier am Nordrande des Balkan auf einen Landstreifen von Faun 3 Meilen Breite einge­­engt it. Weiter nordwärts aber it die ruffische Wurftelung in beiden Staaten arg bedrängt; das ganze Land zwischen Lom und Santıa it von Südmest gegen Nordost, von Kesrova bei Tirnova an bis gegen Kadik ist in der Nähe Austiguts von den türkischen Vortru­ppen wie in der Diagonale entzweigeschnitten, während drüben der arge Pfahl im Schicde der russischen Aufstelung, Plevna, seine scharfe Spike von Tag zu Tag tiefer in die rechte Flanke hineinsenzt. Was nun demnächst kommen muß, ist die Entscheidungsschlacht. Sie kann an zwei Stellen fallen ; ostwärts von Blevna oder westlich von Rasgrad, denn auf dieser Höhe sind die Nuffen verhältnismäßig noch am stärksten maffirt und können von der Zentralstellung um Bjela und von der Ginbruchsstation Siftova aus nach beiden Seiten hin Front machen. 63 wäre mehr als Sanguinismus, aus dem günstigen Regim­e den Schluß ziehen zu wollen, dab nunmehr das Kriegsglüd den türkischen Waffen bis zum Schluffe getreu bleiben, daß auch die Entscheidungsschlacht zu ihren Gunsten ausfallen mü­ f­e. Aber etwas Anderes ist gewiß, daß die Situation der Wuffen, wenn sie geschlagen werden, eine weitaus bösere, als im umgekehrten Falle jene der Türken wird. Mehemed findet im Falle einer Niederlage im Schuße seines Festungs-Vierers Rackhalt und Muße zur Ralliirung. Osman, wenn er geschlagen wird, hat eine offene Rückzugslinie und an Sofia oder Widdin mächtige Auf­­nahmestellungen. Wohin aber führt der­ Weg des Großfürsten, im Falle er geschlagen wirde? Im günstigsten alle über die Donau zum Lande Hinaus, im ungünstigen Sale fog er in die Donau. * * Lager bei Beáta, 22. August. von einem un­­serer Spezial-Berichterstatter) Das von der 4. Divi­­sion hier und in der Umgebung bezogene Lager gewinnt nach und nach den Sharekter eines Friedenslagers, wenigstens trachtet man, sem weil im Felde von einer gewissen Bequemlichkeit die Rede sein kann, die Felde im vollsten Maße walten zu lassen. Der Lagerplag liegt auf einem, Plateau, von zwei Seiten durch langgestrebte Mulden abgegrenzt, in welchen die beiden Sinfanterie-Regimenter bivouativen. Dazwischen steht die Artillerie. Ein drittes, so Bit fließen hier an den linten Flügel des 9. Armeekorps Baron Krü­­dener an, während der veite Flügel der ganzen Stellung ziemlich erponk­t ist und als Anlehnungspunkt die Donau benitzt, die von Gauveni noch circa 8 Kilometer entfernt liegt. Bei der Division stehen Truppen, welche gleichzeitig Front und Flanke deden. Die erste Brigade hat bei Calyffovat ein Lager bezogen und­­ hit die Borposten nach Links bis außerhalb Brbica nag Dem Zentrum und rechten Flügel bis auf 6 Kilometer vor Plevna hinaus. Die Kaval­­lerie-Brigade, die aus 3 Regimentern Kalarashen und einer ret­tenden Batterie besteht, hält Niben befegt, und streift nach reits bis zur Donau und da die Stellung eine ziem­lch starre ist und das Iinte Bid-Ufer vollkommen beherrscht, so unternimmt sie auch bäu­fige Nesognoszirungen bis in die Gegend von Treftenik, nicht zu verwechseln mit Treftenik neben Kriplovce. Das von der Division zu vert­eidigende Terrain bildet Dem­nach einen großen Halbkreis, dessen Sehne nahezu 80 Kilometer be­­trägt. Die Stellung der ganzen Division betrachte ich nicht nur als eine allzu sehr isolixte, da die rechte Flanke dür die bei Nahova stehenden Truppen jeden Augenblick bedroht ist, sie ist überdies im Halle eines Angriffes auch dadurch eine prekäre, da bei einem ent­­sprechend kombinirten offensiven Vorgehen von Seite der Türken die lange Vertheidigungs-Front sehr leicht Duchbrochen werden kan­n, und eine bedeutende Truppenmacht im Süden der rumänischen Stellung an einem Bunfte erscheinen kann,­­ auf den man niet augenbliklich die nöthigen Maffen zur Gegen­wehr zu werfen im Stande­­t. Der verwundbarste Blitt der Stellung liegt aber in dem Umstande, daß vorläufig die 12.000 Mann starke Division durchaus ohne Reserven dasteht. Da es heute noch nicht garantiet ist, welches das Resultat der bevorstehenden Kämpfe um Blevna sein wird, so muß die Division Alles aufbieten, um Here der Posi­­tion zu bleiben, denn im Falle einer Nachzugsbewegung mägen sie die Truppen absolut auf ihr eigenes Glück verlassen, um entweder rechtzeitig Nilopolis oder Sistova zu erreichen. Der türk­ischen AHenee ist zwar eine systematische Verfolgung des Gegners nicht eigen, man hat es wenigstens bis fest flott mehr als zur Ge­nüge bewiesen, daß man einen erfahrenen Sieg nie ausnüst, aber es könnte diesmal durch Umstände geboten, im Interesse Dsman’s gelegen sein, jede sich darbietende Gelegenheit zu benügen, um einen eventuellen Sieg zu einem vollständigen zu machen, da der Tag von Plevna für beide Theile gleich entscheidend werden kann. Liegen die vereinigten russischen und rumänischen Truppen, so ist die Rüczugslinie Osman’s so gut wie abgeschnitten, denn die über Rovera nag Seloi und an den Gabrova-P­aß führende Straße fällt in die Hände der siegreichen Partei, die es dann­ auch nicht verab­­säumen wird, durch eine Umgehungs-Kolonne den Rückzu­g nach Sofia abzuschneiden. . Auf keinej­ Fall werden die Ereignisse lange auf sich warten lassen­,wir erwarten wenigstens i­nnerhalb der nächsten Tage einen diesbezüglichen Befehl.Im Falle wir Plevna angreifen,dürften wir muthmaßlich eine Nacht zuvor noch­ einige Kilometer vorrücken, um dann am entscheidenden Tage,ohne die Truppe durch einen längeren Marsch zu ermüden,gleich in den Kampf eingreifen zu können. Leitvichagen hat die Hitze derart sicherhand ge­­kommen, daß sowohl wir als die Pferde fürchterlich leiden.Unter den Zelten ist es eine pure Unmöglichkeit zu existiren und da der Lagerplatz durchaus keine schattige Stelle bietet,so können Sie sich einen Begriff machen,auf welche Art wir namentlich die Mittagsstrunden zubringen.Dazu gesellen sich Millionen von­ Flächen­,die Einem die Existenz noch ganz besonders verleihen,­und das Schmierigste ist die große Entfernng des Wassers,welches ab­er die Distanz von 2112 Kilometer aus Bryslan gebracht werden muß. Trotz alldem ist aber der Gesundheitszustand ei­nvorzüglicher, denn unsere Kranken,die m­eist an Fieber leidelt,überschreiten kaum den Perzentsatz von sechs oder acht per Huistdert. Auch hier hat die Fama ihre Behausung eifgeschlagen,aber bis irgendeine Sensationsnachricht bis hieher durchdringt,so ist der Sachverhalt u­nd diegel derart entstellt,daß keiner dieser Mitthei­­lungen Gewicht beizulegen ist. So erzählt man uns heute,daß Lovcza von den Nussen okku­­pirt und Tirnova von den Türken besetzt sei.Ersterer Nachricht lege ich gar kein Gewicht bei,da seinerzeit schon Skobelesf das­ Erfolg­­lose einer beabsichtigten Besetzung Lovczas einsah und einen ge­­zwungenen Rückzug antreten mußte.Mehr­ Wahrscheinlichkeit hat die Wiederbesetzung Tirnovas durch die Türken,da nach der Rü­cki­wärtsverk­ 91111g des Hauptquartiers 11ach Gor11i-St­kdeix keine hinlänglich starke Abtheilung disponi­­bel war,um den Platz gegen eventuelle Angriffe mit Nachdruck zu vertheidigen. Die wichtigsten Punkte,um die es sich jetzt handelt,sind die beiden Stellungen von Rasgrad 1 und bei Pkev 21a.Letzteres wird vor Allem die Entscheidung bringen,ob wir vorwärtsgehen oder für dieses Jahr die Operation­en einstellen(—oder,wie es seit dc11130.dc11 Anschein hat,davon gejagt werdent.D.Red.). Tagesneuigk­eiten. (Ernennun­ gen«11nd Versetztetigett.)Der Justizminister hat«für die vereinigte Budapester und Pestex Lands­bezirks-Gefängnißarzt-Stelle der1bkshexjxgek1 Gefängniß-Arzt Dr.Alexander Szikpay ernannt und mit der Versehung der gerichtsärztlich­en Agenden auf dem Gebiete des Budapester Gerichts­­hofes den Universitätsassistenten Dr.Karl Lechner betraut. Vom Justizministerwerchs ferner ernannt,deer­zlist Thomas Milankovics zum Grundbuchs-Adjun­kten 2.Kl.Kehuwa Kårolyer,und der«Bonylzädegutärsgehilfe Johann Dänay zum Kanzlisten dem­ Pariser Bez­­rksgericht.—Berse«tzt Irzzxrden: der Grundbuchsführer Samuel Király und der Kanzlist Joh. Grabarith vom Szeghárder Gerichtshof zum P­alier Bezirks­­gericht; der Grundbuchsführer Ludw. Borsody von Mlagy- Bárolyer Bezirksgericht zum Szegbárder Gerichtshof , der Grund­­buchsführer 39naz Mártonffy vom Sächsisch-Reener zum Nagy-Karolyer Bezirksgericht und der Kanzlist Franz Lörincay von der Szatmarer Staatsanwaltschaft zur Budapester Ober- Staatsanwaltschaft. Zur Reife Sr. M­ajestä­t.­ In Ergänzung der­ Mel­­dung unseres Morgenblattes, wonach Se. Majestät mit einem Ertrazug der österreichischen und ungarischen Staatsbahn nach Ka­­schau reist, wird uns berichtet, daß auch die Kaschau-Oderberger- Bahn die Weisung erhalten habe, für Freitag Nachts einen Extra­­hofzug bereit zu halten. Möglich, daß festere Anordnung mittler­­weile zurückgenommen wurde, jedenfalls kommt Se. Majestät am 8. September um 7 Uhr Morgens in Kaschau an und empfängt an denselben Tage Vormittags 11 Uhr die von ihren Obergespanen geführten Deputationen der Komitate Zips, Sáros, Abauj, Zem­­plin, Borsod, Gömör. — Auf die Einladungen, welche die Ober­­gespane deshalb an mehrere Mitglieder der Komitats-Ausschüsse erließen und welche den Beirat enthielten, daß die Aufwartung im ungarischen­ Staatskreide erfolgen sollte, erfolgten von mehreren der Eingeladenen abschlägige Antworten, weil die Betreffenden kein ungarisches Kleid mehr befigen, — obwohl manche derselben vor zehn Jahren um seinen Preis in einem anderen Gewande erschienen a Ha kezett · (Minister-Präsident Tipcy begibt sich heute Abexids stack-Wien­—.­Landesvertheidigungs-Minister Szende ist heute MorgensassLng"os hier eingetroffen«« Aus der hauptstädtischen Finanzkom­­mission) In der heutigen Situng­­ der Finanzkommission gab das bekannte Gesuch des hiesigen Franzistanerklosters (vertreten Durch von Prior B. Gaudentius Dostal) zu einer sehr animirten, und in gewiisser Hinsicht nicht uninteressanten Debatte Veranlassung. Das Gesuch gipfelt — wie in diesen Blättern bereits mitgetheilt worden war — in der Forderung, die Kommune solle für das neuerbaute Zinshaus des erwähnten Klosters (für den Es „Branzistaner- Bazar“) eine 7djährige Steuerfreiheit gewähren. Für die Bewilligung des Gesuches in dem von dem Diden ge­wünschten Umfange erhob sich seine einzige Stimme, wohl aber sprachen sich Sztupa,­­ Foxgol, Markus, aber insbesondere hari 3, der ein längeres, weise Cremiton jedenfalls am Plate move. D fo führten die einzelnen Redner aus­pflichtet gewesen und er hätte somit im 9n gehandelt, indem er, ohne zwingende OBeran­bände aufführte, in welches der Stedt zur Zier Ru­nbe Wohlthaten an den jene einer Steuer-Befreiung jeden­falls aber erst nach — 3 « « beregtet­ Objektes treten-Nun entspann sich seinen· verse darüber,ob unter so bexwandten Akztständ« überhaupt am Platze sei.Die Gegner der StMW, daß eine Begü­nstige anderen Wirkungen­ erst·sn sich äußern wiir dem für die gegenwärtigen Verhältnis, eigentlich gar nicht in Betricht käme,daß ferti« der Kammerkasse zugunuthet werden,inkeiner denztz dc1k Vortheiie 11,ivcl­l­edem Orden erwas daß eine solch­:Exemtion von Privatbauten einei das in verwaltungsrechtlicher Beziehung gefä­hr«che«, sich­ zu­ ziehen vermöchte.Herr Mandl berief sichf­­ wirthschaftliche Lage der Mir-nume-Erstjüngsthnän Ober-Buch­halte­r in einer Sitzug offiziell«die«Reu­ß der Munizipale Ausschuß werde über das Defizite gegenüberstehen; es befrage nicht weniger als ungefär Unter folgen Umständen wären Macnahmen immerzeict die Kommune in ihren Einnahmen beschränken sollen. S­treit der Meinungen wurde endlich durch Brod macht, welcher beantragte, er sei von dem Kloster d Drven und den Baumeister Köler bestehende Bert und erst nag Eimfichtuahne in denselben w­enig zu treffen. Gzitányi emandirte indem er es für geboten hielt, dab gleicht Ausweis über die Ginfünfte des Kioftas . Dieses Amendement wurde indeß faden gela­ngied die Kommission blos im Sinne des Brodyide Die Übrigen Gegenstände der Sigung warenı die Die Buchhaltung legt den Ausweis über die plac Gelder vor. Angelegt sind: In der ersten vaterland 525.357 fl. in der hauptstädtlichen Sparkasse 21 Erxsten ungarischen Gewerbebank 19.397 fl., ün der Volksbank 184.000 fl., in der Landes-Sparkasse 131,23 Franz. und Spiefstädter Sparkasse 159.000 fl., zusam­men 91 fl. Der Ausweis wurde zur Ueberprüfung einem. wiesen. — Herr Karl Kerfäpoly, welcher auf dem B Weingarten im Ausmaße von etwa 4400 Dud wünscht zur Arrondirung seines Befises einen an­ten Grund-Rompler von etwa 3000 Duadrat-Klaste Der BPräses der Griravillankommision, Herr Mier bezeichnete, auf Grund der Angaben der beeideten­­ den Preis dieses Grundsti­des mit 20 Kreuzer per . Diese Preisangabe erregt allgemeines Erstaunen und gabe eines Gutachtens Über den wirklichen Werth eine Kommission entsendet­ Dieselbe besteht aus Si Havas, aus dem Bezirksvorsteher des I. Bezirkes, ferner aus gliedern der Finanzkommission Stangl und Mandl. — 9 wurden noch zwei Öefrche um Mietheitsermäßigung erledi die Lisung geschlossen wurde. ‚BomBerjfagamte­ Ji abgelaufenen den int Budapester Tönigl. VBerfagamte zufan­nen 40 Bfänder mit einem Betrage von 281.410 fl. befehlt Stil­lfänder um den Betrag von 276.393 fl. ausgelöst. Polizeinachrichten.­ Der Maschinenschlo Kosef Kereptes wurde in der Nacht vom 1. auf den in betrunkenem Zustande von wei Gaunern angefallen Baarschaft beraubt. Die Thäter, die gerichtsbelannten Kelm Kreest und Hole Yulid, wurden verhaftet. — frossenen Nacht wurde das im der Brauhausgasse besit­zin der Firma Gabriel und die Deutsch­­erbrod Duantität Mais beraubt. Die Einbrecher, drei in Häude wohnende Giroldje, sind bereits erub­t, wurde in der Dreißigstgasse ein erbrochener Koffer gefu­ft mehrere, Bücher, Betchenrequisiten und Photograph Wahrscheinlich ist der Koffer gestohlen und der darin entl­­efenen werthvolleren Gffekten beraubt worden. Auf Os­tern der Bücher ist der Name „Alexander Siskovics“ 3 (Undenkafdaner Mandvern),n werdem­ Truppen theilnehmen, deshalb wird, wie wir übrig meldet — den König auch Landesvertheidigungs- Mini Szende nach Kaschau begleiten. Nach den Kaschauer­­ Manövern begibt sich Minister Szende nach M. Lugos, wo ebenfalls größere Militär-Konzentrirunge­n Bei den Honved-Webungen in Arad der „N. Arader Zeitung” ungewöhnlich viele der Mannschaft vorgenommen. Die zumeist mi gung beim Ererzigen während der heißen 24 Bei den Laufmärschen finden mitunter 15—­ einzigen Kompagnie ganz erk­öpft zufan­nen . Soldaten sind mehrere in Folge der übermäßigen Straps typhöses Leiden verfallen. Be: (Zur Installation des neuen Bi Bekprim) wurde gestern — wie uns telegraphirt­ei Stadt illuminiet und dem Kirenfürsten auch ein Fabel zu bracht, wobei der städtische Obernotar eine Begrüßt­sprache hielt. sp. (Der Reichstagsselbgeordniete Mich­linßki))hielt gester 71 in Mezö-Beröny,wie uns von do wird,eine Rechenschaftsrede,in welcher er unterlebt ha«ft­­der Wänjker die Zielet kind die Haltung der lihz" erörterte.Die Versammlung voririederilieg ikrrrstg ihr trauen. .. (Meetin­g.)Am 9.S­eptember wird in Kap Volksversammlung abgehalten1 werde1«1,1welche,nachde Jungen zu schließen,eine sehr imposante seist wird-Ei wiemande1n,,Ellener«telegraphirt,in KaposväVb" konferenz statt,an welcher die Korwhäen des Komitats Paul Somssich,Bäx­äny und NHmeth hieltenjies volle Reden. Zum Präsidenten wurde Sofef Esepan,­­­führer Stefan Miklös gemählt Mitbilder des Exeki­tiv. Graf Emerich Somssich,Alexandriacskovics,Eschpaft­meth,Svastics,Csorba und Miklös. Restauration des Hermannsta­gistrats­)Die»Herm.8tg.«meldet:Bei den­ stattgefundenen Restaurationswahlen wurde der um verdiente frü­here Senatortrstd jetzige Reichstagssälbgpox, Kapp mit Allamation zum Bürgermeister gewählt. mann winde Karl Henrich, Senatoren With. o. Hochmeist Schochterus. _ Sin Bublizist im Kühlen. Das amt­ unserer formunalobrigfeitlichen Gewalt — schreibt die , Gr dner 319." — durch welches diese ihre offiziellen und nich­terlautbarungen mit unverkenndbarer Ignorirung der Wiünsche des intelligenten Theiles der Bevölkerung in pr Art der Welt fand und zu wissen thut — wer „Gem Tambour“ i­ in’s Kühle gebracht worden, nicht aber, dieser etwa eine publizistische Uebertretung hat zu Schulden Iaffen, sondern weil er einen Rivalen bei seiner, „Sreundin“ sen, mit demselben in Streit geriety und igur > Mefserstiche un a Brust versehte, in Folge deren der’ Sestochene ins Spital gebrat werden mußte, wo er nun an den­ exlittenen Stichwinden eher gefährlich darniederliegt. Der Tambour wurde­ der firafender überliefert. 3-2 sag ER Tragischefolgen eines Scherzes,­ Tage war in Gárospatat eine dran am Marossu­fer Ausspülen ihrer Wäsche beschäftigt." Der Fluß ist hast nur einige Fuß tief, während er in gunzer Entfernung Dane­­reits einige Klafter Tiefe hat. Unweit von, der Fran 8—jährige Töchterchen derselben. Die Kleine, eine gute ©­merin, stieß start vom Ufer ab und fing dann in tindisd rollen zu freien an: „Hilfe, Hill, ich ertrinfe ! Die Mutter dies für Ernft haltend, stürzt dem Kinde nach x unter. Noch einmal tauchen ihre Arne aus den Hint —­rei zum B­et

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