Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1878 (Jahrgang 25, nr. 2-26)

1878-01-26 / nr. 22

. a = a 97 ' re é : DES PESTER LLOYD. ( (Einzelne Nummern 3 Ér. in allen Berschleißlokalen.) in Sanflag, 26. Jänner. Budapeft, 25. Sänner, sz Die Thatsache, daß die türtiigen Bevollmächtig­­ten ange­wiesen worden, die Friedenspräliminarien zu uns verzeichnen oder dieselben vielleicht schon unterzeichnet hat­ben, gibt der Situation mit einem Schlage eine veränderte Physiognomie und eröffnet durchwegs neue, wenn­ach kei­­neswegs geklärte Perspektiven. Gewiß trifft dieses Ereignis nicht zufällig mit dem nunmehrigen Hervortreten Englands usanmen, sondern ist die Tendenz des Abschlusses der liebensprälim­inarien die, eine englische Aktion womöglich a. machen. Einerseits entfiele nämlich mit dem von der Einstellung der Feindseligkeiten und des Borrüdens beglei­­teten­ Abschluffe des Präliminarfriedens der D­orwand für England, daß die Auffen nach Konstantinopel oder Gallipoli zu gehen beabsichtigen , andererseits wu­rde England, wenn es die Thatjadie, daß­ die Präliminarien, bevor sie dem englischen Kabinet bekannt gegeben worden, zum Abschlag gebracht werden, zum Vorwande für den Krieg nehmen wollte, seine Operationen an gegen die Türkei richten mü­ssen, die ja duch den Prälimi­­narvertrag gebunden wird und Feindseligkeiten auf ihrem Gebiete gegen Rußland nicht zugeben dürfte. Er fragt sie nun, ob, während die Präliminarien unterzeichnet werden, sich die Engländer nicht sch­on Gallipolis be­­mächtigt haben und ob nicht in dem wohl auch kaum zufällig gerade fegt erfolgenden Eintritte Griechen­­lands in die Aktion der Krim zu weiteren Komplika­­tionen liegt, indem England sich vielleicht nun gegen Griechenland wenden konnte. Was die Friedensbedingungen selbst anbelangt, so wird die Bekanntgabe derselben nach ihrem Abschlusse kaum mehr lange auf sich warten Lasten (ob die Mittheilungen des „Daily Telegraph“ authentisch­nd, ist immerhin zweifelhaft) und die Berathung über ihre efinitive Zeitstellung, welche den europäischen Mächten vor­­galten bleibt, wird wohl noch viele Schwierigkeiten leie­­en. Schon die Form der Berathung zu finden, ob für­ dieselbe ein Kongreß, eine Konferenz oder Verhandlung von Kabinet zu Kabinet gewählt werden sol, wird nicht leicht sein, und was die Lage anbelangt, so wird es, wenn wir nur die Dardanellen-Frage erwähnen, ernste diplomatische Kontroversen foften, ganz abgesehen davon, daß Ber­gr­iffe wie „Bulgarien“ sehr elastische Definitionen anlassen. Es heißt nämlich, daß die Präliminarien ziemlich ag. abgefaßt sein sollen. Das ist ein Vorzug, denn er macht Transaktionen möglich, gibt aber doch schwierigen introversen Raum. Jedenfalls it die Entwicklung der Kun im Orient um einen wichtigen Schritt vorwärts ge­­mei­­n ER freilich, sagt Moliere in seinem Tartüffe: „il y a avec le ciel des accomodements !” Sollte es dergleichen auch mit der Magna Carta oder „The glorious constitution" geben Das ist Doch Faum anzu­­nehmen. Nichtsdestoweniger will unser V Bevollmächtigter etwas dem Aehnliches an der Tafel Mehemed Ali’s gehört Haben !" Bat. == Die „Ellener” mittheilt, ist die Nachricht, das M­inister- Li äsident Zita nach Wien berufen worden sei, unbegründet. Br S­­kelet Ne­pe” veröffentlicht folgendes, an den taten Ferdinand 3­ich Y gerichtetes Telegramm des­ Barons Paul­­enngeys „Senen mehrseitig laut gewordenen Infimuationen­egenüber, als ob mein Lernbleiben durch Zwiespalt oder Minzufries­­enheit verursacht wäre, erkläre ich, daß ausschließlich mein Gesundh­­eitszustand und die Hieraus sich ergebende Pflicht gegen meine ‚Familie mich abhalten, in der politischen Arena zu erscheinen, und, ob ich mich mit Euch in Webereinstimmung 34 fein fühle und“ "helene" Ber 3­6­­ · · »2.s«"«­Die,,Norddeutsche Allgemeine Zeitung«von gestern bringt ne längere Korrespondenz aus Weiersberg, der wir folgende M markantere Stellen entnehmen : we, ‚in Friedensbedingungen ? CS gibt nur, eine Friedensbedin­­gt Die Verbesserung der politischen, juridischen, religiösen und azialen Stellung der Christen unter türkischer Herrschaft, , vorder­­hand und begreiflich so nur in der europäischen Türkei; Diese aber , bolständig, unzweifelhaft, handgreiflich! Alles Andere ist Entschä­­digung, Arrangement, Uebereinkrift, W Buße für den Friedensstörer , die, bewiesene Hartnädigkeit, Vergütung für die gebrachten Ufer bei Ausführung des europäischen Mandats. CS gibt gar nie andere riedensbedingung als das Eingeständniß der Türkei, ihre s­chriftlichen Unterthanen bisher schlecht, grausam und erniedrig­end behandelt zu haben, und die Unterwerfung unter Darantie-Be­­ander, welche ihre weitere Herrschaft in einem Theile Europas ür die Zukunft erträglich zu machen. Dardanellen, Kreta, Batum, ufgabe der Suzeränität u. s. w., u. |. w, das Alles sind aller­­dings sehr wichtige Fragen, aber die Hauptsache, die Balls für, einen Frieden zwischen Rußland und der Türkei sind sie nicht.“ a 7 Auf militärische Demarkations-Linien kommt es nicht mehr an, wenigstens entscheiden sie in der Hauptsache nichts, sondern auf­­ die Demarkationg-Linie zwischen den bisher unterdrückten Christ- Gläubigen und den nicht allein bisher, sondern auch, Fünfzig religiös -unversöhnlichen Mohamedanern. Ebenso wenig auf Grenz Reguli­­rungen, Pfand-Inhaberschaften oder Entschädigungs-Abzahlungen,­­sondern auf den Zwang, den sich die türkische Ne­gierung gefallen lassen muß, Fünfzig nicht durch Raßland allein, sondern d­urch ganz Europa kontrolirt zu werden, ob sie diesmal. ihre Ber­prechungen — an denen es ja nie gefehlt hat — auch ge­wissen­­haft halten und ausführen mils." . .,Kk ihre Politiker und Diplomaten mögen un­sere Begeisterung, ,«Un­sere Wünsche,unsere Ziele für Utopien und Ideale halten­ Wir ««n­icht!und wenn unsere Beruustlisten nicht gefälscht­­ zu­ unseren Ungunsten gefälscht sin­d,so haben dassOWO brave russische Sol­daten auch fü­r keine utopiengehalten­,denn­ sie haben sie mit En­ch bezahlt. "3 sind aber noch vielemal 80.000 Mann erhanden." — — — ag: „Warum verlangt man von Rußland, daß es fest von Sriedensbedingungen formulire, da die Basis aller Friedens-Bedin­­gungen schon längst formalist ist, alle zivilisirten und s christlichen ‚Bölter Europas ihr zugestimmt haben und Jedermann, auf der in Antipathien oder Sympathien Befangenste, doch zugestehen muß, daß die Gleichberechtigung der Christen mit den Mohamedanern im ganz­e zen Orient etwas sehr Wünschenswerthes, ja, in jenem südöstlichen Winter Europas etwas unumgänglich Nothmwendiges set, was über lang oder furz Erreicht werden wird, weil es eben mit der Zeit erreicht werden muß, leichviel von wen ? gleichviel welche Konsequenzen daraus ent­­steben. Ismmer verwechselt man diese Konsequenzen, also die poli­­tischen Momente, der Frage mit dem Motiv, für welches Ruß­­land endlich zum Schwerte greifen mußte, es darum aber auch nicht bloßen politischen Arrangements zu Liebe wieder aus der Hand legen wird. So viel man hier weiß oder zu wissen glaubt, herrscht erade über die­sen Punkt das vollste Einvernehmen. unter, den drei Kaisern, in deren Hand doch schließlich die Regulirung der augenblldlichen Wirren am Humus liegen­ wird­ man müßte , Benn irgend einem sic iolirenden Staate neben dem Willen und dem Wunde auch die Kraft zutrauen. Die Politik der drei fontinen­­talen Kaisermächte zu dominiren, was nach dem gegenwärtigen über­stlichen Kraftmaße doch kaum anzunehmen­ ist. Gott mag miffen, o3 es bei diesen Waffenstillstands- und Friedens-Unterhandlungen 13 a aan für Verheiligte und Unbetheiligte ge­hn wir , ,,Nach dem Briefe eines unserer höheren­ Offiziere spielten­ Urches Geld doch eine gewaltige Rolle zwischen­ der Donau un­d«de·gi· Igeiischen Meere­—Als­ ih­r Magdeburger Landsm­an­n­,Mehemed Illi,noch das­ Ober­komando führte,gab es einmal Verh­andlungen wegen Gefangener und V­erwundeter mit dem türkischen Hauptquar­­tier zu führen. Benew höhere Offizier wurde dorthin gelhlt, von Mehemed At fretindli­ aufgenommen und zur Tafel geladen, an welcher, wie an allen Tafeln türkischer Hauptquartiere, auch mehrere , inglische Offiziere­ saßen.­­ Die anfangs französisch geführte. Unter­­ Haltung sollte nicht"wetht in Gang kommen; "da begann Mehemed Mi deutsch mit unserm Bevollmächtigten zu reden, und als das Ge­präch auch auf politisches Gebiet­sübergriff, äußerte der Bafda­­­­mph habe in Konstantinopel w oft genug von die­­sm Kriege abgerathen, aber jedesmal, wenn ich etwas erreicht z­u haben glaubte legten die Berren Engländer ihre goldenen Tabendaymwi- 45­en!“ Einer der Engländer, welcher deutsch­ verstand, rekriminirte Bogegen ; Mehemei Ali hielt seine Behauptung: Aufweht, ud­inak trennte sie mißgestimmt. Gewiß hat sich der Berichterstatter geioxt, denn in einem so eminent Tonstithtip­ellen Lande, wie Großbritannien, ist es ja bekanntlich gar nicht öglich, daß auch nur ein Penny ausgegeben wird, den’ das Harta­ent nicht, und zwar, gerade für jeden einzelnen Zweck, bemilligt i tt. Oder sollte, s ,­adj in einem konstitutionellen Musterstanze­nn sein, ‚dergleichen „goldene Taten“ unter: irgend‘ einen Ar­sgabetitel mit hinein zu berechnen ?_Das_ würde ja” der: Konsüm­tionsle Doktein ’ in Mitteedit Sringuyste nen­ne Aus dem Reichstage. Präsident © 59 c39_ eröffnet die Situng des Abgeord­­netenhauses nach 11 Uhr. Kriftführer:s Horváth, un­er Orban, Zombor — Auf den Minister-Fan­­tenils: Tiba Pehy, Szende Bederovics. Das Protofoll der Testen­digung wird verloren authentizirt. E­i­n Präsident legt mehrere Gesuche vor, die an den Peti­tions-Ausschuß ge­wiesen werden. — Der Sär-Bogarder Gerichtshof bittet um die Aufhebung des Immunitätsrechtes des Aba. Szluha­­ wird an den Immunitäts-Ausschuß geriefen. — » Der zum Mitglied der VII. Gerichts-Kommission gewählte Andreas Rady wird beeidigt. Folgt die Tagesordnung . Am Interpellationsbuche sind zwei Interpellationen eingetragen: von Sigmund Cantor an den Kommunikations-Minister und von Karl Stoll an den Finanz­minister. Die Interpellationen werden in der üblichen Zeit moti­­virt werden. _ · · 7 Der Gefegentwurf betreffend die Verlängerung des im §. 3 des 6.­A. XXXIV : 1873 festgestellten Termins wird ohne Debatte angenommen ; desgleichen der vom Minister-Präsidenten vorgelegte Beschlußantrag, betreffend die Wahl eines Ausschusses zur Vorbe­­rathung des Forstgefeß-Entwurfes. Die Wahl wird für nächsten Samstag anberaumt. — Die in der 49. Serie enthaltenen Gesuche, deren Berathung nun folgt, werden entsprechend den Aupidhap- Anträgen (als Referent fungirt Dr. Thomas B­ec­k­ey) erledigt. Hierauf jagt Minister-Präsident Tipa betreffe der auf die orientalische Frage bezüglichen Interpellationen Folgendes: . . Geehrtes Haus Bezüglich der Orientfrage sind unter ver­­schiedenen Titeln fünf Interpellationen an mich gerichtet worden, je eine von den Herren Abgeord. Baron 2. Simonyi, Ernst Simor­nyi und Max, Merményi, zwei vom Herrn Abgeordneten graz Helly. Indem ich im Sinne der Hausordnung, diesbezüglich mich zu äußern wünsche, hege ich die Hoffnung, ‚daß die geehrten Mitglieder des Hauses einsehen werden, daß man im gegenwärtigen Momente gerade bezüglich der orientalischen Vermwidlungen seine detaillirten Antworten ertheilen, seine detaillirten Äeußerungen machen könne. Ich bitte daher, das geehrte Haus wolle meine dahin gehende ein­fache Erklärung zur Kenntniß nehmen, daß ich mit Hinblick auf das staatliche Interesse es jecht nicht für möglich halte, auf die in der Orientfrage an mich gerichteten Fragen zu antworten. (Zustimmung im Zentrum.) , i Präsident: Die Herren Abgeordneten werden auf Diese Aeußerung in jener Reihenfolge antworten, wie sie ihre Interpella­­tionen eingereicht haben. _ · · · Ignazhelwaieie Antiport heißt soviel·:»Seidgedul­­dig, wenn Alles zu Ende, werdet ihr, aus der Zeitung­, erfahren, was geschehen !" Das ist ein Spiel mit dem Parlamentarismus und man fennt seinen Unterschied mehr zwischen diesem und dem Abso­­lutismus. Auch nach Billafranca und Prag, erfahren mir endlich, was geschehen. Es sind w­eltgeschichtliche Ereignisse, die sich vor unseren Augen abspielen, die Karte von Europa wird umgestaltet, die Faktoren seiner Politik ändern sich gründlich und seit Mohács war für Ungarn sein so­kritischer Moment, wie der­jedige , die­­ Nation fühlte dies, sie forderte Aufklärung. Und die Antwort ? Man sagte ihr : Ohne uns, wird nichts beschlosfen, Fein Liebe, feine neue Gestaltung. Und mas sehen wir ? Alles vollzieht sich ohne uns. Viele mögen die politischen Ansichten Kossuth’s nicht theilen; aber es gibt im Hause — vielleicht nur den Minister-Präsidenten aus ‚genommen — keinen, der nicht die V Berorgnisse Kossuth’S theilte. = Zur­ Berstreuung derselben geschah gar nichts. Die Negie­­rung, die sich im Banne der heiligen Allianz berwegte, wagt nun au­f die Zunge nicht mehr zu rühren. Das Haus muß aber reden.­­ Graf Andrassy sagte den D­elegirten, wenn man Krieg um jeden Preis haben wolle, werde man ihn haben und zwar jegt unter­­ günstigeren strategischen Verhältnissen. Soll man also warten, bis ich Rußland wieder gesammelt haben wird ? ES muß bekannt gegeben werden, wo unsere Interessensphäre beginnt, deren Medersehreitung wir auch mit­ Waffengewalt verhindern wollen Möge die Zukunft von uns nicht sagen können, daß wir feig oder blind gewesen. Er nimmt die Antwort nicht zur Kenntniß und bittet, deren Berathung auf die Tagesordnung zu stellen. Baron Ludwig Simonyi: Der erste Akt des Orient- Dramas it zu Ende. Dasselbe nimmt einen natürlichen Verlauf: der Stärkere besiegt den Schwächeren. Wie sehr Ungarns vitale Interessen durch diese Ereignisse tangirt werden, it so oft betont worden, daß ich hierüber fest noohl sch­weigen darf. Die Regierung rennt die Wünsche der Nation und folgt einer denselben entgegen­­gefegten Richtung. Sie könnte dies nur thun, wenn sie versichert wäre, daß Ungarn I­nteressen bei der Gndentwicklung gewahrt sind, daß seine unseren staatlichen Bestand bedrohende Neugestaltungen erfolgen. Die Regierung trägt somit eine große Verantwortung, nur der Erfolg kann ihre Polität rechtfertigen. Heute befinden sich die Ereignisse in einem solchen Stadium, daß Niemand ein bestimmtes Urtheil habe; ich finde daher den gegenwärtigen Moment nicht ge­­eignet zur Diskussion dieser Fragen und nehme die Antwort des Herrn Minister Präsidenten zur Kenntniß. · ·· ·Ernst Simonyi:Die Regierung s­at schweigend die Zeit verstreichen lassen,und jetzt sagt sie,sie dürfe nicht sprechen.Sie hat stets ausweichend und unklar geantwwortet,aber die andere Seite des Hau­ses habe Alles zur Kenntniß genommen-Gibt·es dennEtwas,was·man dort nicht zur Kenntniß nimm­(Heiterkeit.) Die englische Regierung hat dem Parlamente ganze Stöße au­f die Orientfroige bezüglicher Akten­ v vorgelegt,unsere Regierung uns nicht einen Buchstaben.Sie spricht imm­er von unsere antexressem aber was versteht sie darunter.Die unsii·mgebenden·ffeindlichen Völker erstarken immer mehr.Rußland rückt in­­inek weiter gegen das­ Herz der Türkei vor,sind da un­sere Interessen·n·o·ch immer nicht ge­­fährdet.Redner findet die Antwort des Minister-Präsidenten un­­befriedigend und bittet­ dieselbe zur Verhandlung auf die Tages­­ordnung zu setzen- ERS ··· Maxuermanyi.Gleich vielen Anderen mißbilligt auch Redner-daß die Regierung seit anderthalb Jahren jeder Gelegenh­­eit,sich über ihre Orientpolitik zu ein­ßemd­·nsd·emWeg·egeht. Gegen eine solche Auffassung des Konstitutionalismu­s miu isse er protestiren.Er läßt sic­h·in dieser Meinung·auch du­rch die eigen­s thümliche Erscheinung nicht erschüttern,daß·jene Begeisteru­ng jener Feuereifer, welche allenthalben in der Nation anfänglich geherrscht haben, nunmehr in Indifferentismus umgeschlagen sind. Die Ursache dieser Erscheinung liege darin, daß angesichts jener, den Wünschen der Nation entgegengeseßten Politik, welche die Regierung befolgt, eine, gemile, E­rschlaffung, eine Erbitterung der Gemüther plab­­gegriffen hat. · Nichtsdestoweniger·n­·fuß Redner zu­ geben­,daß der·gegen­spär­­tige·Mo·ment zu einer mini­steriellen Aeußerung über die Orien­t- Politik in der That nicht geeignet ist·Es ist möglich,daß die R­ e­­gierung schon in den nächsten­ Tagen in die Lage komm­t,es rnite Entschlüsse fassen zu­ m­üssen,wodurch sie natürlich genöthigt wurde, Schweigen zu beobachten-Sollte sich aber später hera­usstellenJaß dies nicht der Fall war,sondern,daß die­ Regieruug nurrvie bisher jeder Aeußerutzg über ihre Orient-Politik ausweichen wolle,viel­­leicht weil sie eine solche gar nicht habe——so werde Redner dieses Vorgehen mit verdienter Schärfe angreifen. x Minister-Präsident Tipa: Ich will nur auf den Angriff des geehrten Herrn Abgeordneten antworten, daß «­ die Negierung seit anderthalb Jahren vermieden habe, sie über die orientalische Frage zu­ äußern, eine Antwort zu eitheilen. Die Diarien geben „jedermann zu Gebote. CS wurden circa 30 bis 40 In­terpellationen gestellt und bezüglich Feiner einzigen bat ich bis heute, mich der Aeußerung zu entheben. Außerdem fanden viel­­tägige Debatten in der Frage statt und auch, damals verweigerte ig nicht die Antwort. Dies ist eine Schatsache. Der Herr Abgeord­­nete sprach von Indifferentismus; ich, bin aber der Meberzeugung —, und dieser Meberzeugung werden mir vielleicht noch bedürfen — daß in dieser Beziehung in der Nation Fein Smedifferentismus bes­­tehe, weil Feiner bestehen darf. (Bestimmung im Bentrum­.) j . „Das Haus nimmt mit überwiegender Majorität (nur Die äußerste Linke stimmt dagegen) die Neußerung zur Kenntniß. Ministerpräsident CiB­as Der ort Abgeordnete Helfy hat am 23. d. folgende Interpellation an mich gerichtet: (Medner verliert die­ auf die Verlegung des Versammlungsrechtes bezügliche Inter­pellation und fährt dann fort): Die erwähnte (auf den Exlaß an die Polizei bezügliche) Nachricht der Blätter ist umrichtig. . Es erging überhaupt sein Erlaß betreffend das Verbot von Arbeiter-Versammlungen , als aber in der „Arbeiter - Wochen- Chronik“ mit mehreren Unterschriften versehene Aufforderungen zur ‚Abhaltung eines Sozialisten-K­ongresses erschienen, ohne daß auch ‚nur die geringste Anmeldung bei der Behörde erfolgt wäre, wurden die Betreffenden ermahnt, do eines solchen, den bestehenden Bev­­­ ochnungen zuwiderlaufenden Vorgehens zu enthalten, da sonst Die Behörde pflichtgemäß vorgehen werde. Das ist das Faktum. Auf Grund melden Gesebes irgend­ein Verein in unseren Lande ver­­boten wird ? · ·· ··· « Der herr Abgeordnme weiß—un­d es ist ohne Zweifel ein k Mangel—,daß·wir kein Vereinsgesetz besitze i­z aber es herstehen­ "«Verordnungen,s·die jedem Verein­e gegenü­ber beobachtet ivexdenz un­d Ebenen zufolge Vereine ohne Wissen­ der Behördthe Vorlage Hier] Wer Statuten, ohne Angabe ihrer 3wede fid nicht Konstituiven fön vlänen ambere att hatfadje ba in Ungarn eine sozialistischen Ber eine·—wenigstens mit Wissen der Regieruin und ich muß demnach annehmem daß keine exit — fonstituivt sind, N N · ti­en,denn wenn es doch der Fa·ll war·e,mußten­·sie behördlich aufgelöst werden­,als solche,die im Widerspr­ich mit den Verordnungen gebildet wurden· ·DenC­r·laß kann ich wie gesagt,,ni·cht·vorlegen,­weil ein sol­­cher nicht existirts derEraß an den Polizeichef von Budapest hat den bereits erwähnten Inhalt, wovon fi der Herr Abgeordnete überzeugen kann. Aus dem Gesagten geht hervor, daß ich Die sozia­­listischen nicht ‚mit den Arbeitervereinen verwechsle, und daß dem fo­lt, wird auch dadurch bewiesen, daß seitdem — am 20. d. — in Budapest in der Großen Feldgasse eine Arbeiterversammlung statt­­fand, ohne daß sie verboten worden wäre. , 99 kann freilich nicht leugnen, daß eine Zusammenkunft den Namen einer Arbeiterversammlung haben kann, ohne eine solche zu sein; aber unter dem Dechmantel derselben können Dinge getrieben werden, die in einem geordneten Staate nirgends geduldet werden. Sollte dies geschehen, so man ich dem geehrten Kern, Abgeordneten versichern, daß ich solche Vereine — nit etwa weil ich sie für sozialistische Hielte, sondern weil sie etwas thun, mas nicht erlaubt ft — auflösen würde. (Lebhafte Zustimmung im Zentrum.) Ein solcher allgemeiner Exrlaß gegen die Arbeiterversamm­­lungen erlftiet — wie gesagt — nicht, da Doc­ gerade auf in den legten Tagen eine solche Versammlung stattfand. Bevor ich meine Rede schließe,möchte ich noch das Emerik merkett,daß·man es,glaube ichz nicht für ungutnehmen kann,·ja daß die Regierung nur ihre Pflicht erfüllt,·wenn sie jeder­ ähnlichen Bewegung mit·der gebührenden Wachsaiztkeit folgt und nicht du­ldet, daß diesbezüglich—beson­ders wen­n·die gewohnten Formalitäten außer Acht gelassen werdenf öffentliche Schritte geschehen.Dies ist ums·o mehr Pflicht der Regierun­g,als an der Spitze der Beiwe­­gung ein Mann steht,dessen Auslieferung die französische Republik verlangte(der aber dem Gesetze gemäß nicht ausgeliefert wurde)un­d der gerade während des sozialistischen Kongresses Belgien binnen 24 Stunden verlassen mu­ßte.(LebhafteZustimm­ung idikitrum.) ··igna·zHe·l·fy nimmt gern zur Kenntniß,daß Arbeiterver­­eine nicht mit sozialistischen Vereinen vermengt werden;aber erkennt keine Verordnung,welche vorschreibt,daß man die Aufforderu­n­g zur Abhaltung eines Ko­­gresses anmelden müsse und nicht den Kongreß selbst.Was ist denn eigentlich Sozialismus.Das Bes­­treben zu­r Verbesserun­g der Lage einzelner Klassen und da findet Redner nich­ts Staatsgefährliches,wenn Redner persön­lich auch kein Frem­ddesiozialism­us ist.Solan­ge sich dieser in­ den­ Grenzen der Gesetzlichkeit bewegt,möge die Diskussionsfreiheit nicht geschmä­­lert werden. Nach einer längeren Grörterung der Frage, was die Gründe der betreffenden Verordnung gewesen sein können, sehleß er mit der Erklärung, daß er die Antwort des M­inister-Präsidenten nicht zur Kenntnis nehme, sondern diefutivt zu woiffen wünsch. Mach einer kurzen Gegenrede des Minister-Präsi­­denten und Erwiderung des Abgeordneten Helfy, auf welche der Mini­ster- Präsident nochmals antwortete, nahm das Haus die Antwort des Minister-Präsidenten zur Kenntniß. Nur die äußerste Linke blieb bei der Abstimmung eigen. Hierauf brachte Sigmund ES at&x seine Interpellation ein. Nach der Bemerkung des Kommunikations-Ministers Pech­y, daß diese I­nterpellation nicht ihn, sondern den Finanzminister an­gebe, wurde beschlossen, die Interpellation dem Finanzminister zu aufteilten. · KariS··tollverla·s seine Interpellation­m­ Betreff des Diesgr­örer Eisenwerkes,die ebenfalls dem Fin­anzminister zuge­­wiesen wird·). · Präsident Ghyczg g machtenim die Tagesordn­ung dercias übermorgen­ anberau­m­ten­ Sitzun­g bekannt,worauf Graf Albert A·p·ponyil·­ecintxsagte,die Zyxloquagen­ in Anbetracht der Des­ni··issi·on des österreichischen Minister-mais-von der Tagesordnung annetzen- Ministerpräsident Tipol wünschte die Aufechthaltung der Tagesordnung,da die Regierun­g noch keine offizielle Ken­ntniß von der Entlassun­g der österreichischen­ Regieru­ng habe und weil es wün­schensweich sei diese schon­ seit so langer Zeit diskutirte Ange­­legen­heit endlich zu erledigen­.· · ·Nachdem­ noch Graf Ferdinand Zichy·der·iAn­tragAppoin­­i’s unterst­­st hatte,wurde abgestim­pt Die Manrität en­tschied,daß die Berathung der Zollvorlagen im Sinne der«festgestellten­ Ta­­ges- Ordnung­ am­­ Mon­tag·zu b·eginnen habe. Siemit wurde die Sitzung geschlossen Hofbauer.·Gleichzeitig·hatte­ Majestint die Ve­setzung MS Kun-Szent-M·artoner·Bezirksrichters Wolfgang Szell zum Karczager Gerichtshof­srichter,des Karczager Gerichtshofsrichters Florian­ argcz zum Szolnoker Bezirksgericht,des Untexls richtete Bartholomäus Szemaf vom Jud­en — genehmigt. Wertcheßer zum Obere Bilder Bezirksgericht und des Unterrichters Anton Zopolyaer zum Szecsenyer Bezirksgericht — auf vom deren eigenes As , : und Serly geh­n­,25.Jänner.(Orig.-Korr.·)Wen­n es möglich wäre,m­it Protestation­en­,Lam­­entationen,Rekriminationen und­ Kombinationen einen Ausweg aus der herrichenden Klinszuijn­ dem dann wäre dieses Ziel durch­ die heute vorliegenden­ Leitartikel der maßgebenderm Organe erreich­t.Man überbietet sich­ gegenseitig in solchen Kraftanstrengun­gen und wird damit vielleich dem Bedürf­­nisse des Teiges­ gem­­pci·ber nicht dem Bedürfn­­sse die­ Situation gerech­t.Die aktu­elle Situa­tion erheirscht eine ruhige objektive Prüfun­g aller Verhältn­­sse und die sexvitjd mir gestört wenn man,anstatt Ein­en­ bestim­m­­ten­ Punkt fest in­s Auge zu­ raten,in­ allgemeinen Phrasen­ sich verliert.Zum Theile darf m­an per Presse eine solch­e Haltun­g nicht versübeln­,warum sollte gerade sie objektivenruhiger und politischer­ sein­ als die Parlam­en­ts-Kreise,in denen mxiu auch mir geimunch­s Masman·nicht will,aber sich keine Rechenschaft zu­ gebei vermag,wie matidgs,m­­isiii·ciii iviil,zu erreichen verm­öchte.Die Rathlosigkeit hat hier den Höhepunkt eisreicht.Niemand vermag sich auch nur ein­e annähe­­rungs­weise Vorstellung zu molchemIvieman aus dem­ Chaos, das herein­zubrechen droht,ein­en Au­swi­g z­u finden vermöchte,und was an­ die Stelle·txe5 gegenwärtigen Kabin­ets,dessen Demission so gut wie Thatsachen­h treten soll.Von·neuem erwartet man wie schon einm­al in­dex j·Ba·­ikfr­age,das Heil von U­ngarn und hofft au­f weitere Zugeständn­isse in der Zollfrage-obzierlich volle Rechensch­aft zu geben,da speziell die Haltung Oesterreichs in­ Axtgelegenheit des ,,Sch­utzes de Industrie"es war,welche das ungarische Kabinet in­ eine expon­erte Stellu­n­g brachte·und·es zwfng,·sei·nen vollen Ein­­fluß einzusetzen um­ seine Position und mit ihr die ihm von­ Oesters reich abgerun­genen Zugeständnisse zu behaupten.Ist·das Ministe­­rium Tipa einer neuen Kraftäußerun­g noch·fähig,um­ den in Oesterreich von­ n­eu einstecken­gebliebenen­ Au­sgleichskarten flott zu machen.So müßte m­an auch hier die Frage formuliren,anstatt sich sofort in schwerez­ Beschuldigt in­«igen gegen Ungarn zu ergehen. Eine Antwortpeine Frage selbst kan­n nur Un­garn geben,denn für die Situation­ ist nichts gewonnen wenn sich etwa zu der Krise hier n­och ein­e solche jen­seits der Leitheigesellen sollte.Dagegen is­t es ebenso z­weifellos,daß ohne neue Verhandlungen zu einen­ Ver­­ständigun­g nicht zu kommen ist,nur en­tsteht die Frsage,welche Pu­n­kte sollen diese n­euen Verhan­dlungen umfasse·n?·Die hier·vor­­geschrittensten Elemente schwärmen schoni heute für·ei·neAuf·le-,si­ng des­ Hauses,von der sie sich eine entschieden fortschrittliche Meliorität versprechen,die dann im Bunde mit der gleichfalls verstärkten Rechtspartei ihre h­alten·Tr­auen von einer Forsch­un­g Un­­­garns,eventu­ell·einer Beseitigung des Dualisimis verwirklichen würde-Die Zeitverhältn­isse,so kalkuliren diese Elemente, wären­ dein­ Unternehmen nicht günstig-Diese Politiker halten nicht nur einen weiten Horizon­t,sondern auch ein weites —Gewissckimid Grocholski wußte wohl,was ich hat,·als er die Möglichkeit ein­es Staatssireiches in­ der Konferenz bei Auersperg an die Wemdmath Andere besomnenere Politiker versprechen sich von neu­en Verhandlungen blos über·den Tarif un­geahn­te Erfolge, vergessen a­ber,daß der gleiche Widerstand,den man heute auf der Linken­ den Fininzzöllen­ en­tgegen­setzt,sicl­ gegen den­ Versuch,die einmal erru­n­genen­ Schutzzölle abzu­m­inderxh wenden würde.in Fortschrittsklub,1vie im Klub der Linken sitzen die Schutzzöllnerm hellen Schanzen­ mich das Beste,was man­ zu erzielen hoffen könn­­te, wäre in­ einem­ solchen­ Falle die Sprengun­g der·beiden­ Klu­bfraktio­­nen fü­r diese spezielle Frage,wobei der·Erfolg in­ den Klibs wie für die Erzielung einer·Majorität n·och immer problem­atisch wäre. So bieten denn au­ch die noch möglichen Auswege,·se·lbit·wenn Un­­garn in der Lage wäre,sie zu betreten,der Schwierigkeiten genug­­um es geii­z·m­ü­ßig zu­ findem sich den Kopf dam­it zu zerbrechen,ob das Ministerium Unersperg in alter oder­ neuer Auflage noch bes­tufen sein, werde, den verwidelten Knoten lösen zu helfen. Das m Minister tuut Auersprg- Laffer it jedenfalls gemesen, denn Baron Lafer ist für die politische Kampagne nicht mehr zu zählen. Engelweuigkeiten. Auszeichnungen­ Ge.Majestät hat auf Vortrag des Ts. ung. Ministers um die Person des Königs dem Ministerial-Irech­­nungs-Offizial Anton Baumgarten als Anerkennung seiner ABjährigen treten und eifrigen Dienste das goldene Verdienst­­freud mit der Krone­ verliehen; ferner dem Liptö-Szent- Min­ster Stuhlrichter Sultan Palugyay als Anerkennung seiner gemeinnüßigen Dienste das Ritterfzeug des Zrvanz- Sojef-DOrdens verliehen. «­­(Ju­st«iz­ielle Ernennungen und Versetzun­­gen)BoxiSr.·2­’Jt­.iiestät wurden mit.a.h.Entschließung vom 7.d.ch­i.m­it zu Bezirksrichterm und zwar beim­ Kuw .Her Bezirksgericht Ju­liu­s Borhy-Unterrichter des Bezirksgericht,beim­·Bitseer Johann Mora­vsky, des Silleiner Bezirksgerichts i und beim Fehergych­- Ludwig Gacsiilyi Unterrichter daselbstz ferner.zu, undzann beim Facseter Bezirksgericht mater Ixii·terrichter"n,· · · · Exkxitskiküssler,Vizenotär des Tekeer Bezirksgerichtes."·b­eim Bonyhäder Kari Kiss,Notär des Szegpärder Bezirksgerichts, beinchicher Lu­dwig Kälmän,Notär des Weißenburgers Gepachtsheis«...iii·i·d..,lie·iii·i·Werkchetzer dcp2ÆaRk Advokats-Btttts re Was selbst Paczolay befriedigt) Gt. Majestät der König hat auf Vorschlag der Regierung Herrn Paul Gutenhager in Anerkennung seiner gemeinnügigen Wirk­samkeit und seiner vielfachen Verdienste tarfrei in den ungarischen Adelsstand erhoben. Diese königliche Gnade und Auszeichnung in einem in jeder Hinsicht ausgezeichneten und verdienten Manne zu Theil geworden. Ungarn wäre mächtiger, wenn es viele to thätige und andere Bürger hätte, wie Herr Lugenbacher, Der Dobergespan des Honter Komitats, Ladislaus v. Majthényi, Hat den trefflichen Mann gerade an seinem Namenstage von­­­ieser königlichen Aus­erkennung bürgerlicher Strebsamkeit verständigt, bei welcher Gele­­genheit Lugenbacher von Vielen beglückwünscht wurde. Auch Johan­nBaczoLlay mar zugegen, der, als er von diesem, der Initia­­tive der Regierung entsprungenen Alte Kenntniß erhielt, erklärte, er werde hieiefür einmal mit Koleman Tipa stimmen. Der andere Obergespan des Honter Konti«­tats bemühte sich — wie , Közvélemény" erzählt — Baczolay dahin zu Kapazitiven, er möge jene Frage, in welcher er mit Tipa stimmen wolle,der freien Wahl Tipas selbs­taffen; darauf aber wollte Baczolay durchaus nit eingehen. Er selbst wolle diese Frage auswählen und von dieser Unterfrügung werde sich die Stellung Tipa’s nicht befestigen. (Freund-Stiftu­ng.)Am­­ 27.Jän­n­er feiert Herr Karl Freund v.Feren­czi,Generaldirektor der Ersten­ Siebenbürger Bahn,feinstjähriges Dienstju­biläum­.—­Die Ein­­gestellten der genannten Bahn haben au­s diesem Anlasse zum Beweise ihrer Verehrung im Su­bskriptionswege 1200fl.aufgebracht u­nd gründen eine Stiftu­ng,unter dem Namen­ »Freund-Stiftung«,mit der Besti­mmung,daß­ die Erträgnisse zu­r Un­terstü­tzu­n­g solcher Vediensteter der Gesellschaft,s welche aus dem gesellschaftlichen­ Dienste ohn­e Anspruch ausers­­orgung ausscheiden,verwendet werde Ai­ch der Vers­waltungsrath des Beam­­ten­-Verein­s,u­m­ welchen sich s deren Freund verdient gemeichti und zu­ dessen ersten Mithiedern er gehörte,hat seine Glü­ckxv­än­sche zum­­ Ausdrucks gebracht. »(Gasp·reisich ihre 1878.)Der ha­u­ptstädtische Magistrat hat in­ sein­er heu­te Mittags gehalten­en­ Satzun­gdichts­­preise fü­r das Jahr 1878 festgestellt.Als Gru­ndtaxie der Bem­­essun­g diente e1,den­ Bestim­­mun­­gen des mit der Gasgesellscha­ft abgeschlossenen­ Ergänzun­gs-Vertrages zufolge,die Bücher und Fakturen der Ges­­ellschaft,welche von­ einer städtischen­ Kommission,im­­ Hinblick auf die faktischen Gestehungskosten­ der im vorigen Jahre kon­suuierten Ga­skohlen­,ein­er du­rchgeh­en­den­ Postenn­versen­ Revision unterzogen t wu­rd.Es wu­rde hiebei kon­statirt,das sich der Wiencientner Gaskohle im Durchschn­itt auf 9284 Kreuzer stellen daßccinnniig ein­e Herabsetzun­g der Ga­spreise,we­lch ein­e Hei­­zigkeit der Be­­stim­mun­gen des Ergänzungs-Vertrages erst bei ein­em­ Kob­ast­preise von Lionskreu­zer·ein­ziiti*eten­hak,bei-malennio«"cl)·nicht indizirt erk­enne. Die Direktion des Gaswertes gab­­ jedoch Namens der­ Gesellschaft die Erklärung ab, daß je aus Kondtikten der Billigkeit auf ihrem Scheine nicht bestehen und eine Grmäßigung, der Gaspreise troß des höheren Breisstandes der Kohle sdon jeßt, eintreten lassen wolle. Die so nach eintretende Derwohlfeilerung der­ Gaspreise ist eine erhebliche: für den öffentlichen Konsum­­ von­ 2 fl. 77%], fr. auf 2 fl. 60 fr. und für den Privatkonsum von 5 fl. 38 fr. auf rund 5 fl. 10 fr. per 1000 Kubikfuß Gas. Der Magistras nahm dieses zuvorkommende Unerbieten, welches für die Gasgesells­chaft einer Mindereinnahme von­ 60­ bis 70.000 fl. jährlich gleiche kommt, mit dem Ausdruck der Anerkennung entgegen. T ···Dei:·Ei­ste Budapester gegen seineWohl­­thatigkeitsz-Verein»P001Ze(101c)hält h­eiite Sam­stn­gs Abendssxlhi«,im neu­en­ Norm­alschuss Sacile(3Bfei­fergasse)sein­­e Generalversammlung Proziraiitin:1.Verlesu­n­g des Gen­erallberichtes. 2.Wal­l der Rechillingss RevisoreiLZ.Wahlder·Skpiiti­n­-Kom­­mission· 4-An­träge des Ausschusses-6-An­trägedch7iitgliedcx lau­t§.19f). (Der Wunder-Rabbi 111 id kein«Glid«e.)Vo­r durchaus verläßlicher Hand erhielt­,Eggeh­rtes«folgen­de Zeilen­:’ · »Ich»bin sofreiberg.Redaktion­beiliegen­de,,Erklsji­«un­g« einzusendemn welche·ein neu­es Licht a­uf das·Treiben­de-3Lißbach Betrugers wirft.Seitdem das Pikblikii­ei durch die­ Zeitungen auf ihn aufm­erksam­i gem­acht,vor dem will es m­­it ihm in­ siits mehrs zu schaffen haben­.Selbst die Lipkaeisiucn­den sich m­­it Verdichtu­ng von ihm ab. Was thut nun dieser Betrüger ? Er hat ji 10 Leute gedungen, deren Aufgabe es ist, Berjorien, die ihnen von dem heili­­gen Dann bezeichnet werden, durchzuprügeln. (Auch der Tolcsvaer Boftmeister wurde angegriffen und mit Steinwürfen traftigt.) Der müthende Rabbi thut dies deshalb, weil die Liklner Yuden ihm nicht mehr ihren Tempel betreten lassen.” “ Die erwähnte Erklärung lautet: „Erklärung! Sch Grfertigter bezeuge Kiemit, daß ich am Montag, 21. Jänner, Abends bei einer Konfirmation war und daß, als ich von dort auf­ dem Heimwege begriffen war, auf der Gasse bei meinem Haufe (in dem noch die Lichter brannten) 10 mit Steden be­waffnete Leute mir entgegenkamen, die über mich und meine zwei Begleiter herfielen, so daß unser Leben gefährdet war. Gerade ich war der Unglück­che, den einer der Wegelagerer mit einem Stück Holz so traf, daß ich­ nach Hause getragen werden mußte. Mein Glück war es, daß der Schlag mur den untern Theil meines Fußes traf, der, wäre der Schlag höher gegangen, , gewiß einen Bruch erlitten hätte. Das in Nede siehende Haus ist d­as­ jenige, in welchem der berüc­htigte Nabbi wohnt, der sich für einem Wunderthäter ausgibt und dem armen Bolt seine mühsam ersparten Groschen entlodt. Noch bis zum heutigen Tage habe ich, mir seine Satisfaktion verschaffen können. CS ist bitter genug, wenn man in Tolcsva-tipfa um 6 Uhr Abends seines Lebens nicht mehr sichere tt. Zolcsva, 23. Jänner 1878. Gmanus Gottlieb m.p. Bernhard David, als Zeuge,­­ Pazar Reihovsky, d. Postmanipulant, als Zeuge. Daß Diese Kopie mit dem Original übereinsti­mt, bezeugt der israelitische Lehrkörper: oie Handelsman, Leopold Lömwinger, Jakob Weißberg.“ Berichter Meuchelmord) Dem „Hon“ wird aus Alt-Beeze telegraphirt: Am Donnerstag, um 5 Uhr Nachmits­tag, wurde von einem omladinistischen Serben vor dem Csuroger Gemeinde-Wirthshause auf den Gemeinde-Notar von Csurog, Sarnaz Szabadlay, der im Miletics-Prozesse als Zeuge fungirte, ein Schug abgefeuert ; das Attentat geschah in Gegenwart des Richters und mehrerer Einwohner, Szabadlay blieb unverlost, die Kugel drang duch die Hutkränze. Der Thäter wurde verhaftet. In der Klemme­ .Die Prager „Bolitit” erzählte Herr Abraham B. war unter seinen Glaubensgenossen wegen der Strenge, mit welcher er die ihn auferlegten religiösen Pflichten zur erfüllen pflegte, ein sehr­ geachteter Mann und hielt die ganze Spiefe­städtergasse nicht, kleine Stüde von ihn, da es in der jegigen vers­torbenen Zeit leider nicht selten vorkommt, daß man auf eine ges­chiefte Art ein oder das andere Berbot­geschidt umgeht. Seine Strenge ging so weit, daß er sogar seinen Vornamen Abrahas auf seinen Fall in den besser Elingenden Adolf ummandeln mollte, troßdem er beömegen von ‚seiner Svan und Tochter, die schon mehr emanzipirt waren, nicht wenig ausstehen m­ußte. An einem Samstage führte er seine Familie spazieren, als ein Schlimmer Langfinger die Abwesenheit der Herrschaften uns das­­ Weggehen des „Schabesgoi” benügte und der Wohnung des Herrn B. einen Besuch abstattete. Was wüste ihm aber das Mut sperren der Gangthür, wenn er nicht in’s Zimmer gelangen sollt“ Do umsonst wollte der Dieb sich nicht bemüht haben und sperrte deshalb die Speisejammer auf, in welcher er sich auf ein Scholck im besten Falle auf ein Stadel Gans gefaßt machte. — Wer bes­­chreibt aber die Ueberraj­chung des Langfingers, als er in der Speifefammer ein Hübsch großes Grad " eines Föstlich duftendem­ Schweinebratens und einige Leberwürste fand. Bor Neberraschung eine seiche unreine Speise in der ‚Kammer » eines­­ wechtgläubigem Sohnes, Israels, zu finden, blieb er­ ganz "stat und vergag zuzugreifen, und so traf es sich, daß er bei der offenen Speise Kammerthür betreten und ver­polizet übergeben­ wurde. Dieser Tage sollte er sich beim Bezirksgerichte "wegen " Diebstahlversuches verantworten, hatte aber nicht bedacht, was­ für­ einen Schwierigkeik er dem Herrn B. noch damit verursachen­ werde. Here B. wollte sie nämlich zu dem Sch­wein braten, der wohl­ geeignet war, ihn um seine ganze Reputation zu bringen, mint­ teldei, u­nd so sollte die Magd die Sünde auf sich nehmen. Sie versprach auch, dies zu thum, als sie jedoch beeidet werden sollte, sagte sie die Wahrheit und Here­­ B. mußte sich zu dem To Ichnöde verleugneten Schweinbraten Ser, fennen. Der Dieb bekam zwar einige Tage Arrest, die bösen Nade­ln aber den Brate tag d seit der Beit fol­­ dinjeben 58 Perm B. in der hite fee gefunden, fein ; Er hi übete ee | Ds

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