Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1878 (Jahrgang 25, nr. 126-146)

1878-06-01 / nr. 126

»- (Einzelne Nummern 3 Fr, in allen Berichteiflokalen.) flag, 1. Juni. BRIT­ ­­ ter THE-Irr­­­­erami. Juni 1878 fällige 5% iae Bi = Coupon Nr. 3 der Lloyde und Beerenschepauke Sbline­­tionen im Betrage von fl. 2,50 wird bei der Kaffe der We­­tter Lloyd = Gesellschaft (Donaufront, Handelsstanns - Ge­bäude i. Stod) jeden Wochentag von 10-12 Uhr vorm­it­­tags und Ab 6 Uhr Nachmittags eingelöst. Budapest, am 31. Mai 1878. Das Hand:­sonrite, DE” Mehr als 9 Coupons müssen von einer arishnsetisch ger ordneten Konfiguation begleitet sein. ERE « 16 ET 6 Stopd- und Börsen-Gebäude, halbjährige­­r .. ..«»...-.«..-I-..«-.I »—.. »­­Budapest,1.Juni, so Obgleich der Kongreß in Sicl­t ist,hat die poli­­tische Situation il­rett Ernst doch keineswegs verloren. Graf Andrássy selbst hat vor den Delegationen darauf hinge­wiesen, daß der Kongreß die schwebenden Fragen nur auf dem Papier löten könne; es muß also dafür gesorgt werden, daß die Exekution der Beichlüffe nicht auf Hin­­dernisse stoße, das heißt mit anderen Worten, man muß auf die Beseitigung dieser Hindernisse gefaßt sein, Daß derlei Schwierigkeiten zu gewärtigen sind, dafür geben die Nachrichten von der montenegrinisch-türkischen Grenze Feng in, die Haltung der Montenegriner und herzegovinischen Infurgenten it eine solche, daß ein Konflikt mit den Zür­­ren frü­ndlich zu erwarten ist und vielleicht schton eingetreten wäre, wenn nicht versöhnliche Einwirkungen abgewartet oder die türkischen Organe nicht eine bewunderungswürdige Geduld an den Tag gelegt hätten. Was freilich nach dem Kongresse der Evolution der Kongreßbeischlüffe zu Statten kom­men wird, das­st der europäische Charakter der Be­­ischlüffe, welcher es mit sich bringt, daß auch die Evolution von Europa ausgehen und getragen werden muß. Diese Europäischung,, besonders der Fünfzigen DOrganisa­­tion Bulgariens, welche von jeher ein Haupte­postulat der österreichisch-ungarischen B Politik war, fin­­den wir­ auch in die Punktationen aufgenommen, welche der Londoner " Globe" von dem englischrussischen Einver­­nehmen entwirft. Diese Punktationen, die uns von verschie­­denen Seiten als im Wesentlichen richtig bezeichnet werden, das mit den österreichische ungarischen Einwerdungen gegen den Vertrag von San Stefano über­­­einstimmt, in mancher Beziehung aber Hinter dem zurück­­bleibt, was im Anteresse einer dauernden Ordnung hätte verlangt werden sollen. Ein weiteres Terrain eröffnet sich, wenn diese Punkte wirklich die Basis des englischer offischen Einvernehmens bilden sollen für die Erörterungen des Kongresses und man wird nicht Übersehen dürfen, daß eine Reihe von Fragen, unter Diesen viele, die speziell die österreichische ungarischen Untereffen berühren, in das Ber­­eichniß des „Slobe“ nicht aufgenommen sind, also noch spezieller Auseinanderlegungen bedürfen. Weder von Bos­nien und der Herzegovina, noch von Antivari ist in dem Register des , Globe" die Rede. Wenn wir Heute uns für alle Eventualitäten vorbereiten, so geschieht eg, um zu wert hüten, daß eines jener guterefsen, die nunmehr von dem Grafen Andrásfy vor den Delegationen bar präzisirt wor­­den, in irgend einem Bunte verleht werde. Iu Berlin faßt man unterdessen die Beziehungen zwischen unserer Monarchie und Rußland als sehr­ günstige auf; unser dortiger Korrespondent schreibt uns nämlich­ : © Berlin, 30. Mai. Wenn der deutsche Einfluß stark genug war, Rußland zu so weitgehenden Zugeständnissen an England zu bewegen — auch dem deutschen Kronprinzen in London wird eine aktive Stelle bei dieser gelungenen Verständigung zugeschrieben —, fo­st vor Allem daran festzuhalten, daß die deutsche Reichsregierung sig fest verbindlich gemacht hat, eine Beeinträchtigung der legitimen Orient-Interessiten Defer­reich-Ungarns durch Nufpland in fer­ner Weise zugulassen. Durch die rufftigen Zugeständnisse bezüglich der künftigen Konfiguration Bulgariens ist ein Theil der Be­­sorgnisse beseitigt, welche man am Wiener Ballhausplage aussprach, die Trage wegen Antivaris und seiner Annexion von Montenegro gilt hier von vorhinein als im Sinne des Grafen Andrásfy erledigt. Niemand will glauben, daß Rußland im Stande wäre, das gute Einvernehmen mit Oesterreich-Ungarn und Deutschland in die Schanze zu schlagen, blos um dem Fürsten Nikita diese Eroberung anzuwenden. Was aber die Oskupation der nord-bulgarischen Setzungen dur­aussische Truppen betrifft, so wird sie eine zeitlich ebenso beschränkte sein, wie seinerzeit die Oskupation Syriens durch französische Truppen­ Rumäniens übergehen, so hätte Oesterreich-Ungarn in dem Besis der Donau-Ansel Ada-Kaleh, den ihr dann selbst die Pforte gern zugestehen dürfte, ein hinreichendes Aequivalent (2). In Bezug auf den Kongreß hört man inzwischen, dass der Kaiser Wilhelm gern nach seiner Eröffnung in Berlin an­wohnen möchte, Herr v. Rabowig dürfte zum Protokollführer designirt werden. Auch Graf Stolberg dürfte gleichzeitig seinen Wiener Bosten verlassen, um in Berlin definitiv seinen Reichslangler-Stellver­­treters-Bosten zu übernehmen. WS sein Nachfolger gilt immer nor Prinz Reuß, fest Botschafter in Konstantinopel. Der Prinz ist am Wiener Hofe sehr beliebt und diese Beliebtheit dürfte auch genügen, jene Gt­quettefchwierigkeiten aus dem Wege­­ zu räumen, welche namentlich durch die Stellung seiner Gemahlin, einer geborenen Weimar’schen Prinzessin, bedingt werden, deren Ge­burt es eben nicht gestattet, sich jedem Botschaftszeremoniel fügsam anzuschm­iegen. Sollte zum Ueberfluß Widdin in den Reliß. Die Faifeurs der Konspiration waren der in Semlin residivende türkische Konsul Listo und der Thronprätendent Peter Karagyor­­gyevics in Kubin, welche Die­annten Sung-Konservativen und Führer­ der Sozialisten um Serbien in ihre Nebe zu ziehen bemüht waren. An die Sorge der Verschhwörung traten der gemetene Minister-präsident Cumics, der Oberstlieutenant Yefrem Markovics, der Kaufmann Golubovcarin in Gemendria, der Orts­­vorstand Bivics in Topola, der Hiesige Gutsbesiger Siia Kolarac, einige Kaufleute von Schabag und einige malfontente Bopen in Arandjelovac. An Konstantinopel gab man zu­­weden der Ber­ühmwerung 25.000 türkische Gold-Livres her, welche Summe, Fürst Karagyorgyevics in Bularest bei einem dortigen Wanfhaufe in ruf> fe Imperiale umwed­elte und seinen P­artei-Anhängern in Ser­­bien durch den türkischen Konsul Fizio zusonmen ließ, um die ser­bischen Milizen zur Revolte zu bringen und den Fürsten Milan zu entthronen. Sowohl die russische Negierung als der serbische Mi­nister des Innern, Milojlovics, waren über das Treiben der Hoch­­verräther polizeilich genauestens informirt und in Folge eines Mis­nisterrath­-Beischlusses wurden strenge Maßregeln gegen die Anstifter ergr­ifen. Man ließ die Anhänger der Fraktion Karagyorgyevics streng überwachen und erfuhr, daß sowohl in Semlin beim türkis­­chen Konsul Fizio, als auch in Kubin beim Fürften Peter Kara­­gyorgyevics öfter Konventikel stattfanden. Als endlich Lebterer eine in Bukarest in französischer Sprache gedruckte­ Proklamation, welche die Serben zur Verjagung des Fürsten Milan und die Miliy-Sol­­daten zur Revolte gegen ihre Offiziere und Korpskonmandanten aufforderte, in mehreren tausend Gremplaren nach Belgrad durch einige fremde Agenten einschnuggeln zu lassen versuchte, da wurden Cumits und seine Anhänger unter Polizei-Aufsicht gestellt, und der konservative Klub, in welchem Birocanat, Nadovic, er und andere Malkontenten in Belgrad nächtliche Konferenzen hielten, aufgelöst. Cumits trat in briefliche Korrespondenz mit Peter Kara­gyorgyevics und leitete die ganze V­erschwörung. Er organisirte die Nevolte und hatte bereitwillige Leute in Belgrad,­­ Semendria, Sa­­godina, Cupria, Kragujevas und­ Odabak zu einer allgemeinen Nevolte gefunden. Da aber die politischen und militärischen Behörden überall verständigt waren, konnte die Revolte nicht reufsiren. Sie kam nur in Topola in einer Kompagnie des Kra­­gujevaker Bataillons zum Ausbruch, als die serbische Armee am zweiten­eldzuge gegen die Türken sich in Bewegung Pete. Die Revoltirenden wurden jedoch gefangen, ent­waffnet und nach Arandjelovac in Haft gebragt. Gleich nach den ersten Bernehmungen deponirten die Verhafteten den ganzen Sachverhalt und auf Grund ihrer Aussagen wurden fünmilige Anstifter in Belgrad, Semendria, Ogodina, Topola und Kragugevac verhaftet und nach Arandjelovac zur kriegsgerichtlichen Untersuchung abgeführt. Das Kriegsgericht verurtheilte 23 Anstifter zur Todesstrafe, während 150 Milizsoldaten theils mit einjährigen, theils mit zweijähriger Kerkerstrafe davonkamen. Die Gerichtsakten wurden dem Fürsten unterbreitet, welcher sie an den Ministerrath zur Antragstellung zu­rückgelangen ließ. Nach einigen Sigungen einigten sich die Minister und verfaßten ein detaillirtes Referat, in welchem dem Fürsten die Nachsicht der Todesstrafe für 17 Verurtheilte empfohlen wurde, wäh­­rend 6, darunter Oberstlieutenant Sefrem Martovics, auf Berlans gen der Generale Protics, Belimarfovics, Leichjanin und Alimpics und sämmtlicher Oberste und Oberstlieutenants der serbischen Armee am Freitag in Arandielovac kastiert wurden. Ueber das Schidsal des Er-Ministers Sumits, welcher ebenfalls zum Tode verurtheilt wurde, wird der Raffationshof entscheiden, da auf sein Verlangen der Raffationshof über die Kompetenzfrage zu entscheiden hat. ’enthalten Vieles,­­ c Aus Anlaß des von dem preußischen Kultusminister Dr.Falk eingereichte­n Den­issions-Gesuches hatten der Deutsche Lehrerverein,sowie der Preußische Landes-Lehrerverein eine Audienz bei dem Minister nachgesucht,welche vorgestellt Abekids stattgefun­­den hat.Nachdem der Vorsitzende des Preußischen Lehrervereins eine Ansprache gehalten hatte und die Adressen dieses Vereins, sowie des Deutschen­ Lehrerverei­ts verlesen waren eriderte der Minister nach dem ausführlichen Berichte der»Nationals Zeitung« etwa Folgendes: Er habe bei seinem­ Amtsantritte der schulentlerdings ferner gestanden-doch sei ihm dieselbe währen­d seiner sechsjährige pamt­­lich­en Thätigkeit immer theurer geworden-Eine syld­ethntant Herzen liegende Wirksamkeit gebe mq11·ja11:cit letcht auf,doch hätten«sich,als er um seine Demksswn nachgesucht habe,die Schwierigkeiten dermaßen aufgexhürmt,daß er»nicht·anders ge­ konnt habe.Für die Schule sei bis jetzt nur weniger re­cht­ doch Fesen überall scho­n Anfänge gemacht,und diese Renxte würdentxicht leicht verwischt werden,möge­ um die Entscheidunghn Betreff seiner Person nach der einen oder nach der anderen Richtung·bm·au­ 7- fallen. Ueber den Gutwurf des Unterrichtsgefeges habe ein eigen­­thü­mliches Mißschiksal gewaltet. Zunächst habe derselbe sede Hor­nate lang bei dem früheren Finanzminister geruht. Wenn dieser ihm die Erklärungen, die er vierzehn Tage vor seinem Nachtritte gemacht glei Anfangs gegeben hätte, so würde man sofort darüber in Ber­­abhung getreten sein, wie Hoch die augenbllcklichen Mehrforderungen für die Schule sich belaufen würden und wie viele einer späteren Periode vorbehalten seien. Der Defegentwurf sei gründlich und ge­­wissenhaft bearbeitet worden. Dat habe man bei den Verhandlun­­gen schließlich ganz andere Anschauungen gewonnen, als die, von denen man ausgegangen sei. In den Motiven seien jedoch jedes­­mal die Wege, auf denen man zu den Entscheidungen gelangt sei, amitgetheilt. Er dankte den Deputationen für ihr Erscheinen und bemerkte dann dem­ Vorfigenden des preußischen Landesvereins ins­­besondere, er sei­ ihm namentlich dankbar für die Worte in Betreff der Aufgaben der Schule, denn er erlange dadurch Die Gewißheit port der Mederzeugung des preußischen Lehrerstandes, daß dieser die Religion der Schule bewahrt wissen wolle. Man habe ihm vielfach vorgeworfen, er beabsichtige die Verdrängung der Religion aus­ der Schule; man habe ihn sogar gerieistermaßen für das Hödel’sche Attentat verantwortlich machen wollen. Gegen solche Angriffe Thüse allerdings das gute Gewissen, jedoch sei die eben gegebene Erklärung in dieser Hinfit für ihn eine große Genugthuung­­.. Ueber die Verschwörung von Topola schreibt man der „Bol. Korr." aus Belgrad, 29. Mai: Wie bereits­ auf­­ telegraphischem Wege bekannt geworden, endete die Verschwörung von Topola mit der bereits vollzogenen, der Begnadigung von 17, zum­ Tode verurtheilten Hochverräthern zu mehrjähriger Zwangsarbeit,­ mit der Verurtheilung von 150 Milizsoldaten zu ein und 37meis­trelution von 7­0 Haupturhebern, jähriger Kerkerstrafe und der Freisprechung von einigen 59 Un­cul­digen. "Die Konspiration nahm bereits ihren Anfang im Suli 1876, wucherte während der vorjährigen großen Skupihtina im Geheim­en fort und kam in der Neuoste von Topola­ zum Ausbruche. Die­ Initiative zu der Verschwörung gegen die Dynastie Obrenopics und gegen die sebige serbische Negierung ging von der Pforte aus. Bericht des Ausschustes für Wenderes der ungarischen Dele­­gation in Angelegenheit des 1878er Budget:VBoranz ferlages des gemeinsamen Ministeriums des Uengern. (Schlup.) B. Unßerordentlicher Bedarf. Titel I Zentralleitung. Unter diesem Titel kommt nur eine Post vor, nämlich 2690 fl. für Besoldung und 700 fl... für Dienstzulage des in der Präsidial-Abtheilung angestellten Hilfsämter-Direktors. Da diese Summe gegenüber der pro 1877 votlrten sich nicht geändert hat, beantragt der Ausschuß, zu Titel I „Für die Auslagen der Präsidial-Abtheilung, als außerordent [ige Ausgabe, 3300 f. zuvotiren. Titel I. Diplomatische Auslagen. Da bei diesem Titel die Summe unter Bestnummer 10 und 11 ff gleichfalls nicht geändert hat, so beantragt der Ausschuß , der Titel „Diplomatische Auslagen“ als außerordentliche Auslage a) diplomatische Zulage und Quartier-Bauschale 2000 fl, b) für Besoldungen in Disvonibilität Befindlicher 14.500 fl. in Summe 16.500 fl. zu votizen. itel III. K­onsulat3- Auslagen. Bei diesem Titel wurden pro 1877 votirt: „Kosten der euro­­päischen­ Donau-Kommission“ 4000 fl. (unter Bost Nr. 106) und „Unterfrügungs- und Heimreisekosten für dürftige Landesfinder“ 15.000 fl. (unter Bost­ Nr. 8). Unter Nummer 107 kommt aber eine ganz neue Bost vor, nämlich wegen der in den türkischen Provinzen obwaltenden außerordentlichen Verhältnisse zur Dotivung der dort befindlichen Konsular-Beamten 24.000 fl. Das Ministerium motivirte diese Bost damit, daßs in Folge der Kriegs-Ereignisse im ganzen Orient die meisten Konsun-Artikel fi) bedeutend vert­ewert haben, so daß­­ die bei den dortigen Kon­sulaten angestellten Beamten und Diener von­ ihren ohnehin knapp betroffenen Bezügen unter diesen außeror­dentlichen Umständen nicht leben können. Da diesem Miebelstande rasch abgeholfen werden mußte, hat das Ministerium des Aeußern, auf Grund der­ von Sr. Majestät mit a. hb. Entscließung vom 1. Juni 1877 erhaltenen Grmächtigung den erwähnten Beamten und Dienern Theue­­rungs- Zulagen angerielen, unter welchem Til die a. Delega­­tion au schon pro 1877 einen Nachtragskredit von 14.000 fl. votirt hat. Das Ministerium des Neußeren verlangt pro 1878 unter denselben Titel 24.000 fl., bemerkend, daß für die ziffermäßige melt fegung der Theuerungs-Zulagen dieselben Prinzipien als Nichte fhnur dienen, welche bei der 1873er Wiener Weltausstellung bei Be­messung der den dortigen Staatsbeamten bemilligten Theu­erungs- Zulagen maßgebend waren; ferner, daß die Bewilligung dieser Theuerungs-Zulagen immer nur nach sorgfältiger Prüfung der obwaltenden Verhältnisse und nur, in dem Ware, wenn dieselbe durch Ausnahme-Umstände gerechtfertigt it, aber auch dann nur von Fall zu Fall und höch­stens auf drei Monate voraus erfolgt. Nachh dem die g. Delegation das diesbezügliche Vorgehen des Ministe­­riums des Aeußeren auch bereit durch die Bet­rung­ des pro 1877 erbetenen Nachtragskredits gebilligt hat, so beantragt der Ausschuß , daß bei Titel II „Konsulats » Auslagen“ als außerordentliche Ausgaben votirt werden: a) für Kosten der europäischen Donau-Kom­mission 4000 fl.; bbaut Dotirung der Konsular Beamten in Folge der in den türkischen Pro­vinzen obmwaltenden außerordentli­ch 24.000 fl.; 9 für Unterflüg­eife K osten hilfsbedürftiger Kom­a 15.000 fl, zusammen 43.000 fl. . .. Bededung. „Bei den Bebehungs-Titeln zeigen sie den pro 1877 votisten gegenüber nur zwei Abweichungen. Die erste besteht darin, daß bei den Konsulats-Einnahmen statt 110.000 fl. nur 90.000 fl, also um 20.000 fl. weniger, präliminirt werden, weil das Ministerium im Jahre 1878 auf eine größere Einnahme, als der angeführte Bei­trag, nit rechnen zu können glaubt. Die zweite Abweichung betrifft die auf den Oesterreichisch- Ungarischen Lloyd bezüglichen Posten. Der Ausschuß i­ im Hin­­blick auf die schon bei den Ausgabeposten vorgebrachten Gründe der Ansicht, daß bis zur weiteren legislatorischen Verfügung wieder die Tilgungsraten, noch die Zinsen 0-8 Prioritäts-Ansehens unter die Bedeutungsposten aufgenommen werden können, sondern — im Sinne der bisherigen Bewilligung der Delegationen — nur der auf die erste Hälfte des Jahres­ entfallende Theil der Einkommensteuer und der Bolt-Einnahmen, und zwar — in Gemäßheit der seitens des Ministeriums des Neußern für das ganze Jahr präliminirten Beträge — jener mit 59.000 fl, dieser mit 34.500 fl. Der Ausschuß beantragt daher, daß in das 1878er Budget des ge­­meinsamen Ministeriums des YAeußern vor­­läufig die folgenden Beträge als Bededung aufgenommen­­ werden mögen: « Ad Titel I, Einnahme von den zahlenden Zöglingen 0 de de ung und tionalen der orientalischen Akademie . » » 2. 2 ° 24.000 fl. Ad Titel II, Einkommensteuer des diplomatisgen Noms ah 10T, Ad Titel II, a) Konsulats- Einnahmen 90.000 fl., b) Einkommensteuer 6500 fl., c) Diensttaten 2500 fl.,­­ zusammen 99.000 fl. Ad Titel IV, a) Einkommensteuer des Oesterreichisch- Ungarischen Lloyd für die erste Hälfte 523 Jahres 1878 59.000 fl. ; b) Bost-Einnahmen derselben Gesell­­sgaft für die nämlige Zeit, 34.500 fl.,­­zusammen ___93.500 fl. ‚Hauptsumme . 230.500 fl. Mag den Anträgen des Ausschusses würden Die ordentlichen und außerordentlichen Ausgaben betragen nn ia e. Sy. » Davon abgezogen die Bedeckung mit . 2 see bliebe als Netto-Erforderniß des Ministeriums des Fee ee ORBRBER: Auswärtigen im Jahre 1978 ; Dınmad) verglichen mit dem Netto-Erforderniß des Borjahrs i­ ba8 Erforderniß um 247.200 fl. höher. Rs 63 muß aber bemerkt werden, daß das Resultat dieser Ver­­gleichung, wenn auch­ ziffermäßig ganz korrekt, seinen praktischen Werth besißt, denn je nachdem die beiden Legislativen in Betreff 908 Lloyd-Vertrages verfügen, wird sich die Summe der sowohl vom Ministerium des Auswärtigen, als vom Ausschisse aufgenom­­menen Erforderniß- und Bededungsposten und so auch das Netto: Erforderniß ändern. Da aber die Angelegenheit des Lloyd, wenn sie auch im Sinne des Gewethes der Manipulation des Ministeriums des Aus­­wärtigen untersteht, streng genommen, nicht in dessen Wirkungskreis gehört, können jene Ausgabe- und Bededungsposten die wichtigere Basis der Bergleihung bilden, welche den eigentlichen Agendenkreis des gemeinsamen Ministeriums bei Heußern betreffen. Davon aus­­gehend: Stellt sich, nach Ausscheidung der auf den Lloyd bezüglichen Bolten, die Berechnung folgendermaßen : fü­r 1878 wird als Brutto- Erforderniß des gemeinsamen Ministeriums des Auswärtigen 2,803.180 fl. präliminirt, hievon die Bededung mit 137.000 fl. ab­­gezogen, bleibt al Netto-Erforderung 2,671.180 fl. Auf derselben Basis das für 1877 votirte Netto­rforderniß­­ berechnet, beträgt diese 3­2.480.980 fl. und demnach ist das 1878er Netto-Erforderniß des gemeinsamen Ministeriums des Auswärtigen in seinem eigent­­liar­e Agendenkreise verglichen mit dem 1377er um 190.200 fl. öh­er. Nien 30. Mai 1878. Graf Emanuel Behy Ausschuß-Bräsdent. Mar Salt, Ausshup­eferent. -­­ ht Betersburg, 27. Mat. (Drig-Korr) 359 habe XShnen gestern mitgetheilt, daß nunmehr, nachdem das der ruffischen Breffe aufgelegte Verbot der Besprechung der Neffe des Grafen Shumaloff aufgehoben, eine Wendung in der Haltung der rufischen Preffe zu erwarten stehe. In der That bringen heute die beiden Hauptorgane, d.i. den stärksten Straßenverlauf befigenden Blätter „Solos“ und „Nowoje Wremja“ Premiers, in denen sie in energiierter Weise..gegen die aus London eintreffenden Friedens­­nachristen „auftreten und sich im Großen und Ganzen über die gegenwärtige politische Situation in derselben Weise äußern, wie ich e3* in meinem gestrigen Schreiben gethan habe. Beide Blätter warnen vor der „Friedenskom­ödie”, welche sich in London abspielt und die ohne Basis nur den Zweck habe, „in Europa ein feindliches Gefühl gegen Rußland zu erwecken.” „Das Londoner Kabinet“ — fließt der „Golos“ seinen Artikel — „Tut in Europa den Glau­­ben an einen friedlichen Ausgang der Verhandlungen auffonmmen zu lassen, um sobald diese Versicherung die gehörige Wirkung geübt habe, plöglich erklären zu können, daß „die Verhandlungen sich in Folge unerwarteter von Rußland in den Weg gestellter Schwierig­­keiten“ zerschlagen hätten.“ Sie sehen, daß die russische Presse nach Aufhebung des Berbots­ an alles Andere, nur nicht an einen friedlichen Ausgang der Verhandlungen glaubt. So Hatte bereits vor etwa einer Woche in einer längeren Korrespondenz ausgeführt, daß einzelnen xuffischen Blättern in besonders wichtigen Fällen direkt aus dem Ministerium des Aeußern Artikel­behufs Aufnahme in der folgenden Nummer zugehen. Heute liegt sie in später Abendstunde der Bürstenabzug eines morgen im „Bolos“ erleinenden offiziösen Artikels vor, in dem sich die An­schauung der hiesigen Negierungssreife widerspiegelt und der meine wiederholt geäußerten Zweifel in Bezug auf die Richtigkeit der allgemeinen Friedensnachrriften vollkommen bestätigt. Der erwähnte morgen erscheinende Negierungs-Artikel wen­det sich sernwohl gegen England, als aug gegen Oesterreich- Ungarn. Er wird in demselben zuerst auf die Gerüchte über Meinungsverschiedenheiten im britischen Kabinet und über die Denission einiger Mitglieder des Ministeriums, hierunter Sir Northcote’s, hinge­wiesen; «3 wird ferner betont, daß an dem jüngsten Ministerrath der Staatssekretär des Krieges, Sir Stanley,­­ der Bruder des Grafen Derby und Anhänger der Ansichten des­­selben, nicht theilgenommen habe. Der Zusammenhang vieser Erscheinung mit dem Ausgang der Verhandlungen über den Kongreß sei unzweifelhaft, es scheine nur auf den ersten Bkit unverständlich, wie solche Gerüchte gleichzeitig mit, oder rich­­tiger neben den Meldungen über einen glücklichen Erfolg der Ver­­handlungen und über das gesierte Einberufen des Kongresses auf­­tauchen konnten; es wäre ja unmöglich, in­­ dem Augenblick an den Austritt der zwei friedlichsten Mitglieder des Kabinett zu denken, wo gerade die Verhandlungen sich einem­ friedlichen Ausgang zu nähern scheinen. Nach dem Erscheinen des Artikels des „Standard“ vom 28. Mai sei an die Existenz einer Friedenspartei im englischen Ministerium nicht zu zweifeln; der „Standard“ werde von Gil Northcote inspirirt, demselben Nordtheote, von dessen Absicht, aus dem Ministerium zu treten, verlautet. Der „Standard“ sei nie das Organ des Grafen Beacon­field gewesen und nicht in ihm, sondern in der „Morning-Bost” und dem „Daily Telegraph” seien die Ans­­ichten des britischen Premier zu finden; in diesen Blättern hätte man jedoch bisher vergebens Anzeichen einer friedlichen Stimmung gesugt. „Was solle denn dies Alles bedeuten? CS wäre sehr traurig, wenn sich unsere Befürchtungen betätigen wü­rden; leider it daran nit zu zweifeln. Die Verhandlungen über den Kongreß und die gegenwärtigen Gerüchte über einen günstigen Ausgang derselben ähneln einer Komödie, die dazu gespielt wird, um unsere Aufmerksamkeit von Ereignissen abzulenken, in denen sich der wahre Sinn der legten diplomatischen „Evolution“ des Grafen Beacon­field zeige. Während die Augen Europas auf die Neffen des Grafen Schumaloff gerichtet waren, bereitete si­e österreicher Ungarn zur Bewegung der Insel Ada-Kalch auf der Donau, vor dem „Gisernen Thor“, d.i an der Grenze Serbiens und Rumäniens, mit Zustimmung der Pforte vor. Im gegenwärtigen Augendliche ist diese Befegung bereits ein volzogenes ‚Faltum und Alles läßt annehmen, daß die Handlungsweise der österreichisch-ungarischen Regierung sich nicht nur im Einklang mit den Wünschen der Türkei, sondern auf Englands befindet.“ Der Artikel wendet sich nun der Bedeutung der Thatsache der Bewegung Ada-Ralehs zu­. „Oesterreich-Ungarn besist nunmehr nit nur eine bequeme Operationsbasis gegen Serbien, es hat auch damit­ die rumänische Bahn in Händen, die von Neu-Drfova über Turn-Severin nach Krajova und von dort über Pitesti nac Bukarest geht. E S darf nicht vergessen werden, daß die rumänische Armee in der westlichen Walachei konzentrirt ist und daß sich ihr Linker Flügel gegen Osten längs der Skarpathen zieht; die Belebung der eben bezeichneten­isenbahn-Linie eröffnet der österreichisch­­ungarischen Armee einen bequemen und vollständig ger dedten Weg nach der Walachei, im Süden der russischen hinter der Donau befindlichen Armee und der in der östlichen Walachei und in der Moldau konzentrirten russischen Truppen. Die österreichisch-ungarische Arm­ee bereitet sie exsihtlich zu einem strategischen Manöver vor, das zu einem Varstoß gegen den Rüden unserer aktiven Armee und zu einem konzentrirten Schlag gegen die linke Flanke unserer Truppen in Rumänien, d. i. den empfindlichsten Punkt unserer Aufsteluung, die Verbin­­dung der aktiven Armee mit Rußland, führen könnte. Im Augenblick ist nut an den Frieden, sondern an neue Rüstungen zu denken.“­­ Dies ist der Inhalt des morgen erscheinenden Artikels 068 , 00105", 94 habe heute aber nur meine frühere Behauptung zu wiederholen, daß Graf Schumaloff keine neuen Vorschläge der russi­­schen Regierung übertragt, sondern nur die frühere Erklärung des St. Petersburger Kabinets bezüglich des Zulassens einer jeden Dee­batte über den Friedensvertrag von San Stefeno am S Kongresfe wiederholt hat. Die Lage ist dieselbe wie weder­ Abreise des Gifeanchi­-Z­waloff aus Londonz alle anderen Meldungen werden hier nicht ge­­­­glaubt. — Tagegueuiglisiim (Gesetzes-Publikationk.)Das Amtsblatt betunt heute(1.Juni)die Publikation des von Sr Majestät sanktion­irten Gesetz-Artikels v:1878des,,un­garische 11 Strafgesetz­­buch»esubeyVer»bkeche 11 un­d BergeheIc"und pztbltztrtferner die santtionirten 137827 Gefeg Artikel die Vermehrung VEIT, über die zu den 1877er gemeinsamen Ausgaben von den ungarischen Kronländern nachträglich zu zahlenden Beträge auf Ungarn Seite 003 Torontaler und IX; über von den die Ernennung des Sektionsrathes Emerich Német VII. über die Bedebung des Delegationen für außerordentliche Kriegsausgaben votirten Sechzig-Millionen-Kredits (Ernennungen und Berlegungen.) Se. Maiestät hat den gemesenen Staatsanwalt des Agramer Gerichtshofes Emil Sustovics zum Kroatisch-Slavonischen Landesregierungs-Sekretär ernannt. — Das Am­tsblatt bringt von uns bereits gemeldete­n zum Budapester Börsenkommissär. — Der Finanzm­iister hat die Steuer-Inspektoren Johann Finger und Gustav Müller in gleicher Eigenschaft u. a. den Ersteren ins V­orfeder, den Lesteren ins Temeser Komitat verlegt und den Finanz-Sekvetär und Groß Beeskerefer ersten Steuer: Inspektors Stellvertreter Peter Tabor zum Steuer-Inspektor im Beke­­fer Komitat, den Finanz-Konzipisten Moriz Berleberg aber zum Finanz-Sekretär 2. KI. und Steuerinspektors-Stellvertreter an P­ersonalnachgvidt) Finanzminister Koloman Széll ist Beate Früh nach Wien abgereist. Bon der Universität­ Die juridische Fa­­kultät hat in ihrer heutigen Sigung für das nächste Schuljahr zum Dekan Dr. Julius S ág­by , zu Rektorswählern die Professoren D-63erny, Dr Konet, Dr Hajmnit un­d Herczegh gewählt. Wie wir erfahren, wird zum nächst­­jährigen Rektor Dr. Lern h Hoffert gewählt werden. Von der Margareth­en-Insel. Die An­kunft des Erzherzogs Kofef und seiner Familie auf der Insel wird für den 10. Juni, die seiner Schwester, der Königin von Bel­gien, für den 15. b. erwartet. Für Ihre Majestät und ihr Gefolge sind im großen Hotel zehn Zimmer eingerichtet worden.­­ Die Kursaison hat begonnen und die demnächst auszugebende erste Kur­­liste wird ungefähr 180 Gäste in ungefähr 109 Zimmern ausweisen. Um die Heilquelle herrscht am Morgen fon veges Leben ; ungefähr 50-60 Kurgäste gebrauchen an die auf der Insel eingerichtete Moltenkur. Bolls­ Theater) Frau Szigligeti hatte gestern in der Rolle einer reichen Modistin in zwei verschiedenen Szenen mehrere Lieder zu singen, und mußte fast ein jedes miedere holen. Au Tamäffy mußte zu einem Walzer, den er zu singen hatte, ein paar Takte draufgeben. Das waren die Erfolge des gestrigen Abends, an welchem ein altes Vollschauspiel von Syigligeti: „A szekrény rejtelme“ — „Das Geheimnis eines Schrankes” — wieder aufgeführt wurde. “ ist das Fein luftiges Boltsftnd, im Gegentheil. Ein Vater glaubt seine Tochter getödtet “­u „haben, und verbirgt si vor vermeintlichen­ Bar­folgungen in einem Schrank, der eigentlich die verkleidete Thilr einer verborgenen Kammer ist. Dies geschieht bei einem alten Geizhals, der es auf das Vermögen des Unglücklichen abgesehen hat, und das Gerücht verbreitet, dieser habe sich selbst getödtet. Das­ Wiedersehen von Bater und Tochter, die sich gegenseitig für todt halten, allerlei Liebesleid und Freud machen den Inhalt des Stüdes aus, das gern eine padende Sensations-Kondolie sein möchte, aber ohne die Kunst der Spannung geschrieben it. Man kann den zahl­­reichen Mitwirkenden das beste Zeugniß geben, daß sie ss bemühten, charakteristisch zu spielen; allein die Rollen sind mehr Drahtpup­­pen als Charaktere, und so läßt sie aus ihnen bei aller Auftren­­gung nicht viel für den Ehrgeiz der Schauspieler herausschlagen. Zu erwähnen ist noch die episodische Rolle eines Hausmeisters, der „Novatish“ ungarisch spingt und singt. Vor zwanzig oder dreißig Jahren, als das Stüd neu war, machte dieses „Stovalifiren” viel mehr Spaß als heute. Indem fand Solymoffy no Beifall genug mit seinem „Hausmeister“.­­­ Das Haus war Schwach befugt. (a3 Batvaristen-Majaliz) wird wegen un­günstiger Witterung auf den 6. Sunt (Bonnerstag) verwoben. K­artenstempel-Fälschung) Zwei hiesige Kartenfabrikanten stehen in Verdacht, durch falsche Kartenstempel das Aerar durch viele Jahre verkürzt zu haben. Gestern sind — wie „Magyar Hiradó" meldet — mehrere Tausend Jugend Karten mit falschen Stempeln an die hiesige Finanzdirektion t­eils aus Wien, theils aus Siebenbürgen eingelangt. Die Untersuchung von Gesten der Finanzdirektion ist bereits beendet und haben die 7 ermittigten Sachverständigen die Fälschung einstimmig erkannt. Die beiden Fir­­men gebrauchten die List, an die Finanzdirektion allwöchentlich eine Anzahl Karten zum Abstempeln einzusenden, wodurch es ihnen­ umso leichter möglich wurde, das Aerar­dur­ viele Jahre zu hinter­­geben. Wie groß die Summe ist, um melche das Norar betrogen wurde, läßt si heute nicht einmal mehr ermitteln, doch daß sie be­deutend war, läßt sich daraus entnehmen, daß nach jedem Spiel Karten 15 fr. Stem­pelgebühr zu bezahlen ist, was für zwei Fabri­­kanten in einer Reihe von Fabrei­ sehen ein rundes Sümmchen aus­macht. Mit den beiden Sabrilanten ist au noch ein hiesiger Trafi­­tant in Untersuchung gezogen, der den Beschleiß der falsch gesten­­pelten Karten in Großem betrieb. Neue Gin-Gulden-Falsifitate.­ Bei­ gemeins­samen Finanzministerium wurde neuestend ein Ein-Gulden-Staats­­noten-Falsifikat vorgelegt, welches mittelst einer Platte auf gewöhn­­­liches Briefpapier gedruckt worden it. Die Ausprägung der Ein­fassung ist unrein und ungleich. Auffallend ist in den Worten, „Oesterreichische Währung“ die Unregelmäßigkeit der Buchstaben „N und „5“, desgleichen ist auch die, die Bestrafung der Fälscher ent­haltende Schrift unregelmäßig und größer als bei den Staatsnoten und außerdem auf der rechten Seite am Ende der lebten. ‚Beile statt des Wortes „bestraft” „bestraft“ geschrieben. Die Rüdseite ist eine rohe Kopie der wirklichen Staatsnoten. Wasserbruch ist­­ auf diesem Falsififate Feiner erfich!lich.­ Der l­. ung. Finanzminister machte die kön. ung. Staatswaffen auf dieses neue Waltifd­at in einer Verordnung­­ aufmerksam. Polizeinahltäten. Vor mehreren Tagen nah­t der in der Waldzeile unwohnhafte Beamte Zosef Selbih den 14 Jahre alten Sohn seiner Schwester zu sich und ließ den Knaben ganz neu Heiden. Gestern Abends fand Selbic von seinem Neffen einen Zettel auf dem Tische, daß er nach Oran zu seiner Mutter gereift sei, da er Hier vor Heinweh ferben müßte. Der Burfche, bat auch gleichzeitig um Berzeifung, daß er­ einen Theil der Kleider und Bibliothek seines Onkels rash verlaufen mußte, um nicht, mit leeren Händen zu seiner armen Mutter zurückehren zu müssen. Der umdankbare Burfche fügte seinem Onkel folcherart einen Schaden von über 100 fl. zu. — Die Witwe des Gutsbesigers Paul A machte bei der­­­­olizei die Anzeige, daß ihr gestern Mittags 12 Uhr in der Waidnergasse das Bortenommate mit 468­ fl. aus der äußern Kleidertasche gestohlen wurde. , Sie, ist nit, in der Rage, ein dieses Diebstahls verdächiges Individuum bezeichnen zu können . Gestern wurde im Rayby’schen Haufe, Ede der­­ Königsgasse und Ringstraße, die Wohnung des Dr. Solef, Hlatty aufgespert und wurden aus derselben Kleider und Wäsche­­ gestohlen. Die ge­stohlene Wäsche ist mit den Buchstaben M. O. gemärft. In K­arlstadt­ is — wie ung telegraphirt wird — heute Vormittags eine große Feuersbrunst ausgebrochen, die Agramer Feuerwehr wurde telegraphisch an die Brandstätte berufen. Die Szegediner Freimanvell-Loge hielt am 29. v. M. ihre organisirende Versammlung, zu welcher si dei­ Nestor der ungarischen Freimaurer , Johann Bebe als Saft, eine, gefunden hatte. Is der Kupferscheidemünge, fallenden Theiles des ft. Steuer-Inspektors ernannt. die ; Be = meet . : | . |

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