Pester Lloyd - Abendblatt, November 1878 (Jahrgang 25, nr. 252-276)

1878-11-09 / nr. 258

...-7.-.-s.---.: Budapest,9.Novem­ber· =«Die hochgespan­n­te Situation trägt das Gepräge vorbereitender Thätigkeit für­ wichtige Aufklärungen und Aktionen.Gelbbü­cher,Virin­bild­er und andersfarbige Sammlungen werden­ vorgelegt.»oder·zu­r·Vorlage vorbe­­reitet,i­­n weiteren Kreisen aktenmäßige Studien der Zeit­­geschichte in ermöglichen.Von dem Grafen Audrossy wer­­den­ im Di­legation­s-Si­n­k­,von dem englischen Prem­ier in augenblicklich­er Ermanglung einer Parlam­ents-­­amm­­lu­ng an­ der Wimket-Tafel wichtige Aufklärungen erwartet. All’dies ist geeign­et,jene erwartu­ngsvolle Stimmung zu erzeugen,wie sie im­ Kon­zert-Saale zu herrschen pflegt,wenn die ersten Kräfte sich ihre Noten und Instrumente zurechtlegen,m­öge nur das Konzert die erwünschte Harmonie an den Tag bringen.Zu­ solch­er Zeit ist auf die mannigfachen politischen Gerüchte weniger Gewicht denn je zu legen, da sie schon doch die nächssten politischen Meldungen überholt und desavouirt werden können. Dennoch verdient es einige Beachtung, daß gerade in den legten Tagen, allerdings von zaffenfreundlicher Seite ausgehend, Allerlei über Bestrebungen kolportirt wird, Die angeblich auf eine russische englische Berständigung abzielen. Eines ist nicht zu verkennen, daß man nämlich rufsischer­­seits gern das Terrain für eine solche BVerständigung geebnet sehen möchte, und das von“ deutscher Seite augenscheinlich alles geschieht, um solchen Absichten Wortgab zu leisten. Wieilich gäbe es, um Ver­­ständigungen überhaupt zu ermöglichen, nur einen­ forref­­ten Weg, nämlich den zur Ausführung Defjen, worüber man sich einmal bereits verständigt hat, zur Ausführung des Berliner Bertrags. Die Art­ und Weise, wie aber gerade von rufsischer Seite, publizistisch wenigstens, an dem Berliner Bertrage gerüttelt wird und wie die Ber­­line Stimmen ihre rufsischen Gesinnungsgenossen refun­­diren, wäre nur geeignet, gegen alle weiteren Verständigungs- Absichten von vornherein berechtigtes Mißtrauen zu er­­zeugen. Im Widerspruch mit Diesen Wenderungen deutscher Blätter weiß unser Berliner Korrespondent von einer unfreundlichen Stimmung zwischen Berlin un­d Petersburg zu berichten; er Schreibt ung: Berlin, 7. November. In der Wilhelmsstraße hat man sich neuerdings beihm erdeführend nach Petersburg gewandt, indem man die unverbindliche Sprache kennzeichnet, melde ein im Befit der russischen Regierung befindliches Blatt, die Petersburger „Wie domofti”, gegen das Deutsche Reich und seine Volitis zu führen nit müde wird. Anlaß zu dieser Beschwerde gab eine Besprechung, die diese russische St. Petersburger Zeitung der neuesten in Baris erschienenen Brojchgüre des polnischen Fürsten Zuboniamsk­ ange­­deihen ließ, welche unter dem Titel: „Les grandes rivalites ! L’Empire d’Allemagne et l’Empire de Russie“ soeben in Paris erschien. In dieser polnischen Flugfrist wird der Konflikt zwischen Rußland und Deutschland als unver­­meidlich und unmittelbar bevorstehend hingestellt und das russische Negierungs-Organ findet diese Konklusionen nicht nur ganz berech­­tigt, sondern applaudirt ihnen auch mit beiden Händen. Bei solchen Tendenzen it es­ wohl an der Zeit, daß die auswärtige Politik­­ Rußlands anderen Händen anvertraut werde. Ob Graf Schumaloff Thon fest in dem zwischen ihm und Gortscharoff engagirten Kampfe siegen werde, kann von hier aus nicht entschieden werden. Jedenfalls ist­­ 68 bezeichnend, daß er, als er, nach Livadia reisend, mit dem ruj­­silgen Finanzminister Greigh eine Unterredung hatte, diesem ein­­gestand, er ignorire absolut die Motive, welche den Gyar bewogen hätten, ihn plöslt nach Livadia zu berufen. Herr Greigh hat während seines Berliner Aufenthalts aus dieser Mittheilung meh­­­­eren Personen gegenüber kein Hehl gemacht,­­ so Die Meldung, daß die Adresse des Frontischen Lande­tages mit einem k­öniglichen Neffript beantwortet wird, ist — wie uns von kompetenter Seite mitgetheilt wird — unber gründet: = Der Adref-Entiwurf der Unabhängigkeits-Partei hat — wie wir im Morgenblatte berichteten — in der gestrigen Konferenz der Partei einige Modifikationen erfahren. Außer einigen stylistischen Aenderungen sind no) in zwei Punkten Modifikationen vorgenommen worden; die eine bezieht sich auf den finanziellen a mit Kroatien , die andere auf den Schlußpaffus des Ent­­wurfes. Dem Pafus: „Der mit den kroatisch-[lavonisch-dalmatini­­schen Ländern abzuschließende Ausgleich u. f. m.“ , wurde der folgende Sat hinzugefügt: „Doch würden wir eine Bes­tattung der Börfer Ungarns zu Öunften Kroa­­tiens für ungerechtb halten.” · Am­ Schlusse werden nach dem­ Passuse»Durch dieses Syst­em Und das damit verbu­ndene Vorgehen­ ist die öffentliche Moral ver­s giftet,ist der m­­aterielle Verfall ein allgemeiner gew­orden­,so zwem daß,wenn nicht je eher m­it einer radikalen Aenderung eine radi­­kale Sam­­mng platzgreift««—-die darau­ffolgenden­ fünf Zeilen weggelassen uin­d es tritt Folgendes an ihre Stelle:-,..nicht nur die Zukunft der Nation sondersn auch der abron Cw.Majestät in den Abgrund der Un­­gewinligheit geriffen mic." Der Österreichische Minister-Präsident Fürst Huersperg und der Finanz-Minister Baron Pretis treffen heute Abends in Budapest ein. .«­­Die österreichische Delegation­ hielt­ heu­te Mittags eine kurze Plen­arsitzung,in welcher der Präsident Graf Coronini bekanntgab,daß die Delegikten Fürst Jablonowski und FZM.Koller ihre Mandate niedergelegt haben­.Er fügte hinzu,daß er an deren­ Stelle die Ersatzmänner Graf Hoyos-Sprin­­zen­steiki und Graf Hans Wilczek einberufen­ habe.Aus der Tages­­ordnung stand lediglich die Wahl eines Mitgliedes des Budgets Ausschusses an Stelle des Freiherrnn Koller.Es wurde Fürst Hugo Thurn-Taris mit 37 Stimmen gewählt. Hierauf wurde die Sigung gefähloffen. SER sz Wie man uns unter dem 8. b. M. aus Graz berichtet, ist daselbst, wie in der ganzen Steiermark und in Krain eine sehr „intensive Bewegung, speziell in den Elek­falen Kreifen und von diesen genährt zu Gunften der Annexion Bosnien: und der Herzegovina im Zuge, und stehen, als Echo der Adresse des österreichischen Abgeordnetenhauses, Adreffen an den Reichsrath) oder die Delegationen mit der Bitte um eine entschie­­dene Anner­ons-Politik möglicher Weise schon in der nächsten Zeit in Sit­ — 6. Aus­ dem Feidslage, Sigung wird verlesen und Präsident­­ G­hyc3 9 eröffnet die heutige Sigitung des Abgeordnetenhauses nach 11 Uhr. — Schriftführer: Antec, Baross Molnár — Auf den Ministerfauteuils: Tipa, Trefor Bégdgy Szende, Bederovics und Bauler. Das Prototoll ® der lebten authentizirt. · ·Pr­·i·side·iit legt m­ehrere Gesuche(das des Bors oder Konxitat schewirt sich mit die·orientalischen Ereignisse)im­ diecus den Petitions-«Sl­issd)t­ß gem­­esenwerd­i. Pr·c·is·id·entmel·det,daß er den kroaitischen Abgeordn­eten­ Johan­n­ Volkssyaltigsf01·«der·thabe,sei ani­in d at binnenle Tagcii ein­xilich­k­ei«t,·da er es bis jetzt,nach Ablauf der vorgeschries­benen Frist,in­ ihr ein­gesan­dt habe. ·Deiilji0r(·miporgelegten Berichtend P Präsidenten m­ehrerer Gerichte-.­e’ommissijdn­en­»zu«fol—ge·werden die Abgeordneten Alois Dem-GLndik­ in­ Katonki,Mexan­der Zåke,Béla Perczel Inn.und Lijidreas György für serifizirt erklärt. Dc·rSi-I­ 1-iftsi(ik)eerdsG·Obei-s·­k·in­ses überbringt ein Nuntiun über die Wahl der Delegatio:1-3-M­itglieder.—­Wird zur Ken­­ktniß LUWMMNL Präsiden­t mn eldet damn,dass sich die mit der Konstituirung noch rü­ckstä­ndig gewesenen Ausschü­sse und die IL Sektion konstituiert Babukz ·—­ Wir.haben­ das Resultat der Konstituirung bereits­emeldet. In Interpellationenbude sind zwei Interpellationen eine getragen: von Emerich Szalay und von Sigmund Gsatárs: «s—- si. «- «,s»..... = »....» · ,- Ve · ·­ ­ beide sind an den Minister-Präsidenten gerichtet; im Antragebuche findet sich ein Antrag Daniel Brányis über die Vorlage des Notenwechsels mit der Pforte bezüglich der Ossupation Bosniens und der Herzegovina. — Der Antrag wird der Proposition des Präsidenten entsprechend am Tage vor Beginn der Adreßdebatte motivirt werden. · · ·Präsident fragt dann das Han­g,was es hinsichtlich der Einbringung von Anträgen u­nd Interpellationen­,sowiejn Betreff der Petitions-Berathun­gen beschließen wolle?Die Praxis im letzten Reichstage war,daß immer am Mittwoch und Sam­­stag Interpellationen gestellt und Anträge eingebracht wu­rden­. Juscha daraß bem­erkt,daß man­ im Sinne der Tagess­ordnung Jeden­ Taanterpellationen stellen­ könne.· · Präsident:·Ju dringenden Fällen wirdi­ie das Recht entzogen-waiin­ immer mier pelliren zu können­. · Dah­uis beschließt,daß es bezüglich der An­t·zeige,Inter-­­Zegatio·ni·e·it 9 Betitionen bei den früheren Normen sein Bemenden aben fole. Albert Németh fragt, welches das Schicsal der wichtigen auf die orientalische Frage bezüglichen Subisdiktions-Petitonen sei ? le für Samstag präferenter auf die Tagesordnung gestellt werden. .. Präsident: Go wie der Petitions-Ausschuß seinen Bericht erstattet, werden­­ diese Petitionen auf die Tagesordnung gestellt. (Zustimmung ) · sk·Damit ist die Tagesordnun­g erschöpft,und es folgt die Mo«­twirung der·Interpellation­en. · ·Emerich Szalay em­pfiehlt seine Interpellation der Aufi­merksamkeit des ganzen­ Hau­ses;sie dürfe nicht vom Standpunkte der Partei ein solidem­pom hum­anitären­ Gesichtspunkte beurtheilt werden­·Er schildert,·in welcher Gemüthsstimm­­ung die un­garischen Soldaten in den bosnischen Fsdzu­g ziehen mußten­.Er weiß z­war, daß der Soldat eine Maschin­ ist,doc()hat er nie gehört,daß ei·ne Maschine,die·im­ Dienste abgenützt wurde,d­och weiter beschädigt wird,1im besser zu sunktioniren Er will keine Nam­en n­ennen, weil er si­·rchtet,daß die Betreffenden dadurch·nur·weiteren Un·ein­­nehmlichkeiten ausgesetzt wären­.Es stehen ihm inder zahlreiche Daten zur Verfü­gung.Redner verliest aus dem Briefe eines Kombattanten­ ein­en Fall,in­ welchem·mehrere Soldaten,­die in­ Folge der Strapazen nicht weiter konnten,an ein­e Säule gebunden und dort 6—7 Stunden lang zu stehen gezwungen wurden. Zugleich wurden sie von den Offizieren „Sauferl, Sau, Ungar“ u. s. w. geschimpft, Manche auch thätlich mißhandelt. Die moralische Strafe für dieses Vergehen hat die Offiziere der gemein­­samen Armee auc­hon ereilt, denn im Somogyer Komitate wird Keiner, von ihnen in ein Kasino oder in einen Zirkel aufgenom­­men. (Heiterkeit recht?.) Sch­wundere mit — fährt Redner fort — über die heitere Stimmung des Herrn Abgeordneten Bau Mór­­vicz Wenn er einmal in die Lage jener armen Soldaten käme, deren Mißgeschi ich erzählt habe, würde ihm das Laden vergeben. (Lebhafte Heiterkeit.)­­ Ohne weitere Motivirung richtet nun Redner folgende Interpellation an den Minister-präsidenten. In Anbetracht, daß der bosnische Feldzug selbst gegen die öffentliche Meinung Ungarns begonnen wurde und so die an dem­­selben D­isziplin gemäß Iceilnehmenden gegen ihre Welterzeugung dazu gezwungen wurden, wodurch ihre Lage überhaupt, insbesondere aber die der Vermundeten wegen Mangels an der nöthigen Pflege Hundertfach erschmwert wurde, und dek ungeachtet die in Folge der außergewöhnlicen Strapazen marode Ge­wordenen — insbesondere die Einjährig-Freiwilligen — seitens der Offiziere der ungarischen Regimenter — mit wenigen Ausnahmen — empfindlich gestraft und mit verlegenden Ausdrücen benannt wurden. Diejenigen aber, die mit ihren Beschwerden irgend ein Zeitungsblatt aufsuchten, dies mit Arrest, schlechter Verpflegung sc­ büßen mußten, frage ich den Herrn Minister-Präsidenten : Hat er Kenntniß von diesen empörenden Thatsachen ? und wenn ja , mas hat er gethan oder was ‚gedenkt er zu thun, damit die ungarischen Staatsbürger, die ihr Mitgefhhd in die­ gemein­­same Armee geworfen, in Zukunft von solchen Grausamkeiten Der Idont bleiben und daß die betreffenden Organe für die bisher begangenen Kränkungen und Beilegungen nach dem Gefege streng bestraft werden ? Sigmund Esatar interpetlert den Minister-Präsidenten, ob er Kenntniß davon habe, daß das Militär-Aerar die für den Derke­­nyer Schießplag erforderlichen Ziegel von Steinbruch beziehe, wo das Tausend derselben 40 fl. Kojte, während dem Militär-Nerar Riegel­prima Dualität zu 24 fl. per Mille angeboten wurden, und ob er gefonnen sei, behuss Siftirung Dieses „Skandalösen Ziegel- Einlaufs” bei dem Militär-Nerar die nöthigen Schritte zu thun ? Schluß der Sigung nach 12 Uhr. Nächte Sigung Montag 11 Uhr ; auf der Tagesordnung stehen die Berichte des Wirthschafts- Ausschusses und der Rechnungsrevisions-Kommission. Eine türkische Note an Rußland. Die Note, melche die Pforte an den Fürst­en Lobanoff- Ro­stow­ski unter dem 27. Oktober in Betreff des Aufstandes in Macedonien gerichtet hat, lautet: „Herr Botschafter! Em. Duchlandt sind die Aufstandswer­­fuolge und die revolutionäre Bewegung, welche die nördlichen Distrikte von Macedonien in Unruhe verlegten, bekannt. Bulgarische Banden durchziehen das Land, stehen Dörfer in Brand und ermorden Die Einwohner. Eine Abtheilung türkischer Truppen wurde unvermut­et von überlegenen insurrentionellen Kräften angegriffen und massaktirt. Da eine folge Lage der Dinge unerträglich ist, so mußte die Hohe Pforte davon die Signatar-Mächte des Berliner Vertrags in Kennt­­niß seien, wobei wir der Nothwendigkeit Ausdruck gaben, Die zur Hacht zu Machtmitteln zu nehmen, damit diese verbrecherische Unter­­nehmung erdrüht werde. Herr Botschafter! Die Hohe Pforte bemerkte mit Bedauern, daß die Banden ihre Formation und Organisation auf Territorien erhalten haben, welche der Obhut der russischen Armee anvertraut sind und daß Agenten der in Bul­­garien bestehenden Revolutions-Komitee das Eindringen der Banden in Mazedonien im Angesicht dieser Armee vorbereitet haben. Um die Bevölkerung zu bewegen, die Waffen zu ergreifen, versichern diese Agenten, daß russische Truppen den Insurgenten auf dem Fuß fol­­gen und die von den Aufständischen eroberten Striche bejegen wer­­den, damit die Bulgaren im KRinden gedecht seien und in die Mög­­lichkeit verlegt werden, mit voller Sicherheit vorrücen zu können. Diese Berleumdungen können vernünftige Leute nicht beeinflussen, wohl aber erzeugen sie eine große Wirkung auf die unmissenden Maffen. Auf diese Weise haben die russischen Truppen eine Schwere Verantwortlichkeit auf sich gefanden, indem sie ihrer Pflicht untreu wurden. Sie haben zweifelsohne die ihnen von der f­ russischen Regie­­rung ertheilten Instruktionen nicht befolgt: Die Hohe Pforte ist überzeugt, daß das Benehmen der Truppen werde verurtheilt wer­­den und hält es nicht für nöthig, diesen Punkt einer Erörterung zu unterziehen. Die ottomanische Regierung ist, von dem Gedanken durchdrungen, daß die kaiserlich ruffische Regierung ungeräumt alle Maßregeln ergreifen werde, um­ den Behörden die ihnen obliegenden Pflichten in Erinnerung zu bringen, damit die ihrer Obhut anver­­trauten Gebiete nicht in ein Zentrum einer revolutionären Organi­­sation verwandelt werden, welche geeignet ist, das Land durch Feuer und Schwert zu verheeren und Ströme von Blut fließen zu Lasfen. Empfangen Sie zc. ı­ avfet“ zu verweigern, helfen Bundesgenossenschaft zu erwerben er bei der neuen Lage der Dinge im Orient alles Untereifen hat ? Die Pforte muß also entschieden zu den ihr gestellten Einstengbedingungen Stellung nehmen und es verhindern, daß die öffenttige Meinung der muselmanischen Bevdk­erung der­ europäischen Türkei sich zu­­ dem Gedanken verirre, als Tönne die Ausführung des Berliner Vertrags ohne Gefahr umgangen oder wenigstens aufgehoben werden. Sie muß es sich im Gegentheil zur Aufgabe machen, die Bevölkerung zu Überzeugen, daß der Kongreß, ebenso oder vielleicht noch mehr als man vor seinen Zusammentritt hoffen durfte, die dem osmanischen Reiche durch einen unglücklichen Krieg entstandenen Berluste wieder gehebt hat, und daß dieses Reich, wenn es si den Ansichten der Unterhandenden von Berlin anzubequemen weiß, noch­ eine ersprießliche Rolle in Europa spielen kan. Das ist jedenfalls das Mittel, das Wohlwollen der Mächte, welche leis­tet, die Suter effen der Pforte vert­eidigt haben, zu bewahren und die ihr mög­­licher Weise feindlichen Pläne zu vereiteln. Wir möchten also gern die Minister des Sultans diese allgemeinen Betrachtungen für die Bahn, die sie einaufechlagen haben, verwerthen sehen, und mir­ glau­ben, daß es jeßt die Zeit dazu ist, wenn sie nicht die durch Ber­mittlung der Mächte in einer Lage, die verzweifelt erschien, wieder­­errungenen Vortheile gefährden wollen. · Sie selber wü­rden­ in­ diesem Sinne allemal,wo Sie Gele­­genheit dazu finden,nicht dringlich·genung vorgehen könn­en­.Diese Rachschläge sin­d uns durch­ das aufrichtige Interesse geboten­,w­elch­es wir an der Au­frechtha­ltung des türkischeh­ Reiches abm- Genehmigen­ Sie2r. (Gez.)Wadin­gton­­­ Das französische Geldbuch. Die neueste Depesche des Geldbuches bezieht sich schon auf die Zustände der Gegenwart: · « Der Minister der auswärtigen Angelegen­­heiten­ an­ den Botschafter Frankreichs in­ Konstantinopel (Auszu­g.) . , Paris,27.September­ 1878. Mein Herr! Die Wendung, welche die Dinge in der Türkei genommen haben, ist ein Gegenstand lebhafter Verergnisse für die öffentliche Meinung. Man konnte nicht hoffen, daß die Ausführung des Berliner Vertrags sich ohne Schierigkeiten vollziehen würde, noch überhaupt, daß die muselmanische Bevölkerung des Reiches mit voller Ergebung die neue Lage hinnehmen würde; aber man war berechtigt zu erwarten, daß die osmanisch­e Negierung, welche im Kampfe Thatkraft­ bewiesen hatte, mit größerer­ Fertigkeit der Leitung der Geister nach der Unterzeichnung des Friedens in die Hand genommen und sich an dem europäischen Akt, der an die Stelle der Bräliminarien von San Stefano getreten war, betheiligt hätte. Die größte Zerrüttung scheint im Gegentheil in den Nathsversamme­lungen der Pforte zu herrschen und der Zustand der Provinzen zeigt eine Verwirrung, die verhängnißvoll werden kann, wenn die Minister des Sultans fortfahren, den Gang der Dinge der Zufälligkeit der Ereig­­nisse preiszugeben. Wir können nicht zugeben, daß sie sich zu ihrer Echt­fertigung auf die Entmuthigung berufen. Diese Schwäche wäre allenfalls nach dem Abschluß 068 Vertrages von San Stefano erkpärlich ge­­wesen, der den größeren Theil der Türkei den befreiten Slawen Serbiens, Montenegro und Großbulgariens überlieferte. Man begreift sie aber nicht mehr fest, nach Abschluß des Berliner Ber­trage, der dem Sultan alle die ihm südlich vom Balkan abge­­nommenen und alle die Gebietstheile wieder­gegeben hat, über die er seine Oberherrlichkeit mit Erfolg behaupten kann. Was hätte es an wirklicher Stärke gewonnen durch, Wiedererlangung der Fürsten­­thümer, welche Schon vor dem Kriege nahezu unabhängig waren, oder selbst durch, Wiedergewinnung einer direkten Autorität in Bul­­garien, die ihm unaufhörlich streitig gemacht worden wäre? Mal würde er daran gewinnen, sie­ mit Oesterreich-Ungarn nicht zu ver­­ständigen, oder Europa eine Berichtigung der Grenzen Grischenslands Fagegneuig in eiiem (November-Avancement.)(Fortsetzun­g·)Le- Majestät hat ferner ern­annit zu­ Oberlieutenan­ts in der Reserve die Reserve-Lieu­tenants:Aspistan­dades33·Jnf.-Reg·,Anton Rißn­erdes76«Jns--Reg-,Josef Tandlerdes·71.Jnf.-Re»­,, Eduard v.Müller­ nde326.Jnf.-ch.,Karl Liedemann des 32.Jnf.-ch«,Dr.Augu­st Pu­lßky v.Luboczi und Eselsalva des 25.Jnf.-Reg.,Alexanderbdauer des 76., Jnf.-Reg.Alexander Proßwimmer des 76.Jn­f.-Reg.,Karl Benesch des 76.Jnf.-Reg.,Fran­z Konkal des 48.Jnf.-Reg.,­­Josef Heckl des 26.Jnf--Reg.,Ludwig Kralik und Stefan­ «Fabryk-Bartfa-Ujfalu des 37.Inf.-Reg.,Nikolau­s Freiherr Fiath v. Eörmenyes und Paul Freiherr Fiath v. Eörmenyes — Beide des 19. Anf.-Neg., Sofef Mödlin­ger des 6. Inf-Neg., Nobert Bene des 26. Anf-Neg., Nolef Hoffmann des 48. Inf-Neg., Heinrich Se­ler des 72. Inf. Reg, Adolf Culacs des 26. Inf.-Neg., Viktor Nikisch des 48. nf Reg, Emil Guttmann des 29. Inf-Neg., Karl B­az­log v. Manfobad des 37. Inf.-Neg­, Theodor v. Knapp des 39. Inf. Reg, Dr. Stefan v. Betsey des 37. Inf.-Steg., Friedrich Orok des 48. Inf­-Neg., Stefan Markus des 37. InfeNeg., Emil Kürzner des 26. Infe-Neg, Eugen Wi­­dt des 60. Inf.-Meg., Solef Seitfdet des 29. Inf-Neg., Ernst Hedry-Sellinet Edler v. Hedry und ECesetnet de 37.­nfNeg, Nikolaus Stoczet des 37. Inf-Neg., Sohann Madaraffi de Gojzeit des 72. Inf.-Neg­, Solef Hoffmann des 61. Inf-Reg., Otto Klug des 37. Inf.-Reg, Malbert Gerley des 26. Inf-Reg, Karl Lang des 69. Inf.-Neg., Huge_ Bolorny des 483. nf Meg, Sofef Beter­­mandl des 72. es Sidney Spiger des 48. Inf Reg., Merander Hegyesiy de Mezöhegdes und Julius Bersina, Beide des 68. Inf-Neg., Dolef KReifel des 72. nf­­eg., Henrik Botorny des 38. Inf.-Neg., Ladislaus Hamos Cöler v. Belföcz des 69. Anf.-N­eg., Ferdinand Bersih Goller v. Köstenheim des 48. Anf.-Neg., August v. Magyary de 26. Inf.-Neg., Aladár v. Tóth des 69. Sne-Reg., 3. Kult des 19. Inf-Neg, Jan Merxiker des 43. Zn. Neg., Ludwig v. Badis des 76. Anf Reg., Selir Graf &rafly von Köröspegh und Adorjan des 46. Inf. Reg, Edmund Schmarczer des 46. Snf.-Neg, Berthold Solid und Johann Melihar, Beide des 6. Inf.-KAeg., Raul Sohar des 76. Snf-Neg, Cmeriy Czibur des 26. nf. Neg., Gya Tamaffy des 39. Suf-N­eg., Arthur Bap des 76. nf Reg, August Balafthy des 26. Inf.-Reg., Kaspar Mepäaros des 33. Inf. Reg, Adolf Maraveg dis 61. Inf. Reg, Kal Beer des 76. Inf-Neg., Emil Freiherr Bar­tfoczy de Szala des 44. 93nf.-Reg., Sant Kovács des 38. Inf. Reg, Michael Mutavina des 76. Inf-Neg. Sämmt­­liche in den genannten Regimentern. · · (Militärisches.)Weiter wurden Tapferkeits-Medaillen verliehen­ im Infanterieregimente Freiherr v.Mollinai··er.38: für das Gefecht, bei Sibinje am 16. August:_ die silberne Z Tapferkeitz- Medaille erster Klasse, dem Offiziers-Stellvertreter Alexander Farlas; die silberne Tapferkeits-Meda­ille zweiter Waffe: den Infanteristen: Franz Sgendvay, Paul Esek und Ladislaus Szabó; für das Gefecht bei Bijota am 17. und Serajevo am 19. August: die goldene Tapferfeits-Medaille , dem Feldwebel Paul Marko; die silberne Tapferkeits-Me­daille erster Klaffe: dem Infanteristen, Titular-Gefreiten Karl Zöröt und dem Infanteristen Stefan BitHegi; für das Gefecht bei Sarajevo am 19. August: die silberne Tapferkeits Medaille erster Klaffe: dem Feldwebel Ferdinand Matkovicz, dem Augsführer Stefan Trubina, dem Gefreiten Paul Ziemlje, die silberne Tapferkeits-D­edaille zweiter Klasse: den Feldwebeln : Leonhard Reich und Midas Lorencz, den Zugsführern: Stefan Lantos3 und Anton Sallay den Korporalen : Aerander Topal, Johann V­örösmarty und Sodann Ri­ff, den Gefreiten Michael Kovács und Benjamin Sarvosy, endlisch) den Infanteristen: Sodann Olnady und Johann Nagy; vom Infanterie- Regiment Alexis Gronfürst von Rußland Nr. 39: für die Gefechte bei Tuzla am 8, 9. und 10. Augusts die silberne Tapferkeits-Medaille erster Klasse:: den Feldwebeln : Ludwig Tatács, Ludwig Szabó und dem Iinfanteristen: Alexander Kovács; die silberne Dapferfelts- Medaille zweiter Klasse : den Feldwebeln: Zosef 0­dor, Führer Ladislaus Hadas, Martin Csizmadia, Sofef Barabdi, Alexander Kuczik, den Zugsführern: Ludwig Horváth, Alexander Szücs, Georg Molnár und Ludwig Sándor, dem Korporal Jofef Dorner, den Gefreiten: Sog Berti, Emerich Zombor und Karl Erefei, den Infanteristen : Sofef Getteny, Josef Borucz, Fran MEHER, Balentin, Ber­vecziy, Raul Hercezeg, Dt. Kotlacsit, Mid. Sajtyol und dem Offiziersdiener Yrani Szalácsi; für das Gefecht bei Gracianica am 13. August : die goldene Tapferleit3-Medaille: dem Veldwebel Ludmann; die silberne Tapferleit3-Medaille zweiter Klasse: dem Korporal Stefan Ungvaary und dem Gefreiten Michael Sapi; für das Gefecht von Dobosnica am 14. August : die Silberne Tapferkeits- Medaille erster Klasse: dem­ Feldwebel Michael Méháros; die Silberne Tapferkeits-Medaille zweiter Klasse: dem Zugsführer Titular-Feldwebel Alois Bauma, dem BZugsführer Andreas Szücs, dem nfanteristen Titular-Gefreiten Paul Barga und den Infanteristen Johann Szava und Georg Lanfalufy; für die Gefechte bei Doboj am 16. und 19. August : die silberne Tapferkeits-Medaille zweiter Klasse : dem Feldwebel Rus­dolf Fejer, dem Infanteristen Titular-Defreiten Josi Enyedi und dem Iinfanteristen Sammel Barta. (Sort. folgt.) (Ernennungen von Honved-Feld-Kaplänen.) (Fortlegung.) Dr. Kol. Bieloposgfy, 1. Dat. röm.-fath. Seel­­sorger und Prof. am Zentral-Kleriker-Seminar der Graner Diözese. — Under. Moravet, 1. Bat., Sarier röm.-fath. Seelsorger der Graner Diözese. — Simon Baló, 1. Bat., röm.-lath. Seelsorger und Prof. am Zentral-Kleriker-Seminar der Graner Diözese. — Peter Baj, 9. Bat, N-Szentmártoner röm.-lath. Seelsorger der Temesvárer Diözese. — 300. Koperdäs, 37. Bat, N.-Särofer röm.-fath. Kaplan der Kalhauer Diözese. — vb. Füredi, 37. Bat., röm.-fath. Priester der Kafchauer Diözese und Professor am Zebener Unter-Gymnasium. Kornel Koralincziy, 38. Bat., Salubjaner gr.-lath. Kaplan der Goerjefer Diözese. — Soh. Bilahora, 51. Bat. Hofenauer röm.-lath. Seelsorger der Hofenauer Diözese. — Johann Albun, 30. Bataillon, Balathaer gr.-lath. Kaplan der Szamosujvarer Diözese­ Johann Muntyan, 12. Bat, Soborjiner gr­or. Geelsorger der Arader Diözese. — Anton Pfeifer, 61. Bat, Aranyos, Marotev röm-lath. Kaplan der Graner Diözese. — Cyprian Bidder, 74. Bat., Raptalan-Biffer röm.-Lath. Pfarrer der Raaber Diözese. — Stefan Leuts­ch, 74 Bat. Kis-Märtonhegger röm. lath. Kaplan der Raaber Diözese. — Johann D­­abics, 73 Bat. Fertö-Spentmillöfer röm.kath. Kaplan der Raaber Diözese­ — Michael Lang, 16. Bat. Temesvärer rön.lath. Seelsorger , der Temespärer Diözese­ — Theod. Zlodczky, 34­­ Bat., griech. fath. GSeelsorger der Munkacser Diözese. — Stefan PBlacz, 52 Bat, Waitener von.sfath. Kaplan der Waibener Diözese. — Géza Syatmary, 12. Bat, Panlotaer von.­fath. Kaplan der Temesvárer Diözese. — Georg Má­cz, 12. Bat, Dranger tön.or. GSeelsorger der Arader Diözese. — Alexander Zboray, 10. Bat., P­rämonstratenser, Großwardeiner röm.skath. Dombherr. — Sofef Herbit, 63. Bat, Bilis-Szentlepter xöm -Fath. Geelforger der Sraner Diözese. (Schluß folgt.) (Se Majeftät der König) ertheilt am nächsten Donnerstag, 14. d., allgemeine Audienzen. Vormerkungen werden bis zum genannten Tage in der Kabinetsfanglei bewerkstelligt. Aus der Hof-Soiree­ gemeldet, wird nachträgli noch waren au an vierzig habe mit Kroatien wirflich Freude gehabt”, versicherte der König überzeugten und freudigen Tones,' ftüt Befehlen zu Gebote sehen — wagte der Abgeordnete e ug !" — ermiderte lebhaft der König, es nicht fallen, daß Blut vergoffen worden offupirten Länder wen immer zu überlasfen“, bemerkte Abgeordnete. Darauf äußerte ft Ge. WRajestät, diese Bemerkung gemeissermaßen überhörend, in sehr Huldvollen und gnädigen Worten über den kroatischen Landtag. DOberst-Hofmeister Graf Folliot de Cremnerville­ ist aus Wien hier eingetroffen. (IML: Graftladislaus Szapáry) hat — wie uns mitgetheilt wird — bei seiner Abreise von Sarajevo, am 19. Osto­­­ber folgenden Korps-Kom­mando-Befehl erlassen : „Das III. Armee-Korps ist aufgelöst; — die L, IV. und XX. Infanterie-Division treten aus den Korpsverbände.­­ Ich kann die in­ einem Kom­m­ando unterstellt gewesenen Stärke­, Truppen­ und Anstalten nicht schekpeitschen­,o­­ sie den­selben für die unter den schm­ierigsten Verhältnissen während der­ Okku­pation­ Bos­­niens bewiesene Standhaftigkeit und Ausdauer im E­rtragen aller Anstrengungen, für ihre vorzügliche Haltung bei jeder Gelegenheit, insbesondere aber allen Herren Generalen, Truppen-Kommandanten, Stabs- und Oberoffizieren, dann der gesammten Mannsfaft für, ihre Tapferkeit und ihren Unternehmungsgeist einem uns an Kennt­­niß des Landes überlegenen, durch Draussamkeit der Kriegsgebräuche unsere berechtigte Entrüstung hervorrufenden Feinde gegenüber, meine vollste Anerkennung und meinen wärmsten Dank auszuspiesen. Die Kämpfe, an welchen die Divisionen des III. Arney forps so ruhmreichen, 1t­38 von Erfolg gefrönten und ausschlag gebenden Antheil hatten, werden ein denkswü­rdiges Blatt unserer, an erhebenden Erinnerungen reichen Geschichte der Armee zieren. Ein Theil der Truppen des bestandenen III. Arm­eekorps, verbleibt nach den a. hb. Anordnungen umseres allergnädigsten Kaisers und Kriegsheren in Bosnien. Ah bin fest überzeugt, daß­ diese braven Truppen hier auch fernerhin das kaiserliche Banner, hochhalten, daß sie den Einwohnern durch ihre Manneszucht und­ Pflichttreue darthun werden, daß die TP. & Truppen so tapfer ing Kriege als versöhnlic im Frieden sind. ·. Und so·rufe·ich denn dem ganzen­ III.Armeekor­ps,·dessen­ Kommandant ich mich mit Stolz und Freudeni­aimte,in­ein heer­lichstes Lebewohl zu. · · ,­· Ladislaus Graszapary,­» Korrpskom­­­­an­dan­t.« Gesellschaft der bilden­den Künste.­· In der­ gestern stattgefu­ndenen Sitzun­g des Direktions-Ausschu­sses der Gesellschaft der bildenden Künste reichte der­ Präsident Georg­ Roth seine Resignation ein.Der Ausschuß n­ahm­ die wiederholte­ Erklärung mit Bedauern zur Kenntniß,doch wird,da noch mehrere­ wichtige Angelegenheiten in der Schwebe sind,die Neuwahl eines Präsidenten erst zu Ende des nächsten­ Monats erfolgen.Gleichzeitig­ wurde der Beschluß gefaßt,an­ Herrn Georg Roth,der sich um die Gesellschaft,namentlich um den Ausbau des Künstlerhau­ses unver­­­­gebliche Verdienste erworben, eine aus den Herren Nikolaus Baraz bas, Alexander Havas und Koloman Berlaty bestehende Deputation zu entsenden, die dem Scheidenden den Dant des Ausshufes ause­zudrüden hat; überdies wurde Georg Näth einstimmig zum Ehren­­mitgliede der Gesellsshaft gewählt. — Zum provisorischen Borfigen«­den im Dirertions-Ausshuffe wurde Baron Bela Lipthay ge­wählt. Todesfall) Der Untersuchungsrichter am Gerichts­hofe für den Bester Landbezirk, Herr Stefan Detsy, is, hat 42 Jahre alt, vorgestern im Noctusspitale gestorben. Detsy war einer der eifrigsten Beamten und erfreute sich seines zuvorkommend den liebenswürdigen Benehmen3 wegen der allgemeinen Achtung. Sein Tod ist einer Verlegung zuzuschreiben, die er sich während des Stur­mwindes vor etwa 14 Tagen zugezogen. Er mußte si nämlich, in Folge eines Sturzes einer Operation unterziehen und vier Tage darauf war er todt. Das Leichenbegängniß findet heute Nachmittags vom Noodhusspitale aus statt.­­­­Das neue hauptstädtische Regalstatut ist vom Ministerdean­ern mit unbedeutenden Modifikationen­ fü­r die Dauer von­ drei Ja­hren gen­ehm­igt worden. (Union der ungarlän­dischen reform­ier­­ten Kirchen­­)Jm­ Mon­cite Novem­ber v.J.ist beka­nn­tlich von einem Genera­lkon­vent der buigarländischen reform­irten­ Kirchen", der Beschlu­ß gefaßt­ worden­,ein­e Vereinigung dieser Kirchen­ anzu­­streben und wu­rde zu diesem Behilfe,ein­ter dem­ Präsidium­­t de Debrecziner Bischofs Valen­tin Reveß,eingeßer­de, entsendet, als dessen Aufgabe es bezeichnet ward, den Entwurf einer Unions-Berfaffung, sowie den einer Kirchen-Prozestordnung und neuer Godices auszuarbeiten und diese Entwürfe einem neuer­dings zusammentretenden General-Konvent zur Genehmigung vor­­zulegen. Dieser Ausschuß, welcher sich in zwei Kommissionen : für Beifaffung und für Prozeßordnung und Godices theilte, hat Heute vormittags seine Arbeiten beendigt und werden nunmehr die Verhand­­lungen in Betreff der Schlußredaktion der beiden Sublimite-Operata beginnen. Die Grundzüge der vorgeschlagenen Union 3-Beh­a­nd fung sind die folgenden: An der Soige der fünf ungarländischen Kirchendistrikte und als repräsentatives Organ derselben steht der Landes-KKirchenrath, welcher aus 10 Ex-offo-Mitglieder und­ 18 duch die Synode zu wählenden Mitgliedern zusammengefegt ist. Der Landes-Kirchenrath bildet die höchste kirchliche Behörde so» wohl für administrative als au für kirchenrechtliche Angelegen­­heiten; er repräsentirt die ungarische reformirte Kirche dem Staate sowie den übrigen Konfessionen gegenüber, in allen jenen Angelegen­­heiten, welche die Gesammtheit der Kirche berühren ; er trägt Sorge für die Errichtung einer Landes-Domestical-Waffe. Führt die Ober­­aufsicht über die Kirchenwaffen und Fundationen, leitet die harmo­­nische Entwicklung des gesammten Unterrichtsroefens, regelt die An­gelegenheit der Seelsorger-Qualifikation und fungirt s­chließlich als oberste Appellations-Behörde in allen jenen strittigen Angelegenheiten, welche von den Gemeinden, Bezirken und Distrikten an ihn appellirt wer­­­den. Über dem Kirchenrath steht die Synode, die gesebgebende Behörde, welche autoritativ in Glaubens, Schul- und Kirchen-Organisation je Angelegenheiten entscheidet. Die Synode zählt 114 Mitglieder, nämlich: die 5 Bischöfe und­ 5 Distikts-Kuratoren, ferner 34 Mit­­­glieder aus dem Distrikte jenseits der Theiß, 18 Mitglieder aus­ Siebenbürgen, 16 aus dem Distrikte diesseits der Donau, 12 aus­ dem Ditrikte jenseits der Donau und 14 Mitglieder aus dem­ Distrikte diesseits der Theiß. Die Bischöfe und Kuratoren gehören­ von Unts wegen dieser Korporation an, die übrigen Mitglieder aber­ werden von den Gemeinden gewählt, mit Ausnahme der sieben­­­bürgischen Mitglieder, bezüglich welcher der bisherige Brauch auf­­rechterhalten wird. Das Präsidium besteht aus einem weltliche und geistlichen Vorfigenden, welche Beide durch die Synode ermähf­t werden. Was den Entwuf der Prozeß-Ordnung bez trifft, so genügt es mitzutheilen, daß Derselbe von den Behörden und­ dem Verfahren in kirchengerichtlichen Fällen im Einzelnen disponirk. Der große Ausschuß, von dem wir eingangs berichteten, er begingt heute mit der Mederprüfung dieser Organisations-Operate, bestegt­­ aus folgenden­ Mitgliedern­:Präsiden­t:Valen­tin Reveß, Bisse von Debreegin, Mitglieder: aus der Debreeziner Superintenden­g: · Senior Aron Kiss,Professor­ der Theologie Samuel Tötkk aus dem Distrikte diesseits der Donau:Sen­ior Lu­dwig Zörz zu die „Sb Der. „Died Sand wird merten. “ „Sa, Goirée Majestät auch — die bei Hofe froatische Abgeordnete die Herren Br. Smaicd, Kuruljevics königliche Ansprache beglüdt hatte: Se­­ibiederholten malen Tapferkeit wurden, dem wie zugezogen, von denen drei, eine sein sollte, um nun die, und Misfatovics Gegenüber „Dobzor” Opferwilligkeit des Landes der kroatischen Regimenter stets mit allen seinen diesem Zeptern gemeldet wird — Kräften Ew. Majer, Giebenbirgen, ich weiß Alt: d58, RAS 3 Át, Madár Molnár; rühmend aus durd und anerkannt wieder der; zu bee das, ich bin davon übern, „Sn Kroatien fan man ,· Allerhöhhste Spenden) Ge. Majestät der König hat für die Abgebrannten der Gemeinde Babocsa 500 Gulden, dann der Gemeinde Balapabela zum Bau einer Tatholisegen Khre und Schule 200 Gulden, der israelitischen Kultusgemeinde in Simony zu ihrem Kirchen und Schulbau und der Drijaer xömdath. Kirchengemeinde zur Anschaffung einer Drael. 50 Gulden As feinen Biivatignatülle gespendet, 79 —­­

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