Pester Lloyd, Dezember 1878 (Jahrgang 25, nr. 333-362)

1878-12-01 / nr. 333

- - > 2 = 2 = 3 £ Budep­est,30.Roven­1k­er. "J ist die Offenbaruug neuer,­packender Motive er­­«for.«ögerlich,um dem­sstdersthndurt heilssfähiger Geister geg­en die Okkupation­s-Politik zu besiegel­,so dürfte der heutigere Rede des Gmfen Andrassy ein durchschlagender Erfolg kammt beschieden sein.Bei meästerk­rafter Anordnung des Stoffes und durchsichtige Scharheit der Dmkstellung enthält diese ITsededoch nur seh­r wenig,­was­ bisher dernnbefau­­g exiext Kritik enthangen wäre und nun darfkå ihn behaup­­ten,die Bescheidigung,welche das bosnische Unternehmen bis mm in der Oeffentlichkeit gefunden,sein istch wesentlich hinter den Argumenten des Ministersch Auswäjrtigen zurückgeblieben.Das­ ist durchaus keikx Bornmifzwirbik denuus nämlich nicht ein,daß dich dankhabeit der Laienwelt unvermögend sei,für sichtbar­e TL«-jtss.1cl)ext die natürlichen Erklärungsgründe an den Tch zu fördern,oder daß die Diplomatie allezeit xtnterde::1Ein­flusse höherer Inspirationen siehe Allein was-uns frappichijas ist die Wahrnehmuns zu Graf Andrcists für dierkupations- Politik eben nachts Anders-Tats dens weTng der Thatsachen,den Druck einer eisernen Noths­wendigkeit vorzubringen weilt daß er sie ent­­schuldigt,aber nur unzureichend moti­­virt.Viele,dam­it d­er auch wir,haben die Politik des Grafen Andrássy bis zum­ Berliner Kongreß mit ihrean­­stimmung und ihren Sympath­ien begleitet,weil sie,gestützt auf die frü­h­eren­ Erklärungen des Litkinisiers,hofftet­,der­­selbe werden frei von der 11 Druckader veflen­deten That­­sachen­—unsere In­teressetxinstollen Umfange zu m­ Ihren wissen. Allein wenn Der verehrte Graf heute Damit argue­mentirt, daß die Osfupation angesichts der Entwicklung, welche die Dinge im Orient genommen, nicht zu vermeiden­­ war, so­ drängt sich nachgerade auch jenen früheren Ber­iechtern seiner Politik die beängstigende Lage auf, ob denn die Dinge im Orient wirklich d­iese Entwiclung nehmen mußten und ob es nicht vielleicht doch in unnserer Macht gelegen wäre, den Ereignissen einen andern Charakter zu geben ? Wir lassen es gelten und nehmen es nach den heu­­tigen Ausführungen des Grafen Andrálly als erwiesen an, daß die Ossupation nicht das Ziel unserer Orientpolitif und daß das Unternehmen seineswegs von langer Hand vorbereitet war. Mlen mweb­bes war denn das eigentliche gielünferer Orientpolitif, Das Ziel ı unseres Strebens in jener auswärtigen Frage, bei deren Lösung wir so unmittelbar interessirt sind ? Wir fennen und alle Welt fennt die Strebungen Nußlands : sie sind auf die Ausbreitung seiner Macht im Orient und die allmälige­­­ertrümmerung der türkischen Herrschaft ges­­ichtet. Wir fennen und alle Welt fennt die Strebungen Englands : sie sind auf dominirende Stellung in Konstan­­­­tnopel und auf die Wahrung und Befestigung seiner Macht im Mittelmeere gerichtet. Beide Mächte haben denn auch ihr Verhalten Karnn angelegt, und beide Mächte haben bis zu einer gewissen Grenze ihr Streben uuch verreik­licht. Rußland ist an die Donau vorgedrungen, hat die europäische Titfei aufgelöst, die Fürstenthümer mmabhängig gemacht, sich in Bulgarien und Rumelien nee amd starre Positionen geschaffen und eine Gestal­­tung hervorgerufen, welche seinen aggressiven Beweden dient. England hat in Cyperns, einer starren Stellung im M­ittelmeere, bemächtigt und das Protestorat über die asiatitischen Befigungen der Türkei gewonnen, das Protes­­torat mit allerdings großer Verantwortung, aber noch un­­gleich größeren politischen und ökonomischen Vortheilen. Nußland ınd England haben also Weltpolitik gemacht, jedes sind aber die Ziele unserer Orientpolitik? In der Oksupation von Bosnien und der Herzegovina liegen sie nich­t ausgeprägt, wie haben ja nach den Erklärungen des Ministers blos aus der Moth eine Tugend gemacht und offupirt, weil uns nichts Anderes übrig blieb. Die Erhaltung der Türkei ist nicht unser Biel; wir haben “ans von diesen Dogma nicht nur in Worten, sondern auch doch Thaten aosgesagt. Die Bekämpfung Nußlands ist nicht unser Ziel, der Berliner Vertrag zeigt ja, welch’ riesige Konzessionen wir der Ausbreitung des ruffischen Einfchusses gemacht. Was ist es also, was wir im Orient positiv wollen, wofir wir unsere Kraft einzufegen haben ? Leider erhalten wir hierüber in der Nede des Grafen Andraffy nur Höchst Dürftige, oder — um die volle Wahr­­heit zu Sagen — höchst unbefriedigende Aufschlüsfe. Lesen wir die Motive, mit denen Graf Andriffy die Ossupation begrü­ndet, wie er so eindringlich auseinanderlegt, daß wir Dalmatien Schügen mußten gegen — Serbien und Mon­tenegro, daß wir Bosnien sicherstellen mußten — gegen Serbien und Montenegro, daß wir unsere Kommunikation mit dem Orient wahren mußten — gegen Serbien und Montenegro, daß wir unsere flavischen Befigungen frei halten mußten von dem Einflusse­n Serbiens und Monte­tenegros , so bemächtigt ich unser ein Gefühl der Be­schänmung ob der Seinlichkeit unserer angeblichen Groß­­macht3­ Bolitis, die in dem weltgeschichtlichen Prozesse des Orients file unsere 35-Millionen-Monarchie seine andere Aufgabe fennt, als sich in den­­ Vertheidigungs-Zustand zu jegen gegen zwei Zändchen, die, wenn wir anders wert­ wären, den Namen einer Großmacht zu führen, nur von un­serer Gnade leben künnten. Wir sind vor Verehrung für die Wahrheitsliebe des Grafen Andraffy, aber noch höhere Begriffe haben wir von der Noblesse seiner Gesinnung, von der Stärke seines Selbstbewußt­ens und da fragen wir ung: Fünnen jene Renierungn aufrichtig ge­meint sein und sind sie nicht blos dazu bestimmt, Anderes zu verhülfen ? se es möglich, daß Graf Andrássy selber nicht den verlegenden Stachel der Frage fühlt, ob es sich für Oesterreich-Ungarn auch mit der Mühe des Einftirens lohnt, wenn unsere Orientmission — also die einzige Milton, die wir überhaupt noch in den europäischen Fra­gen zu erfüllen haben . Lediglich darin besteht, den Ser­­ben und M­ontenegrinern die Beute abzujagen und Die Aspirationen streitig zu machen?! Und Eines von zweien: entweder die beiden Ländchen sind uns gefährlich, dann gilt es, sie, wie dies Die Öffentliche Meinung in Ungarn längst begehrte, doh­ oft unschädlich zu machen und sie in unsere Machtsphäre zu ziehen, nicht aber neben ihnen eine neue Stellung zu nehmen, welche ihrer Agita­­tion und ihrem Einflusse noch breiteres Zerrain eröffn­et; ‚oder sie sind uns ungefährlich — dann mußten wir nicht nach Bosnien gehen, das heißt, uns auf eine B Position seien, auf welcher wir im Falle einer größern Verwid­­fung auch noch mit der durch ungefü­llte Begehrlichkeit ge­­hährten Leinpieligkeit der Serben und Montenegriner zu rechnen hätten. Da, sagen wir es unverhohlen, es ist der große Behler unserer Dorient-Bolitit, der uns seit den Tagen von Berlin überall entgegentritt, daß sie mit kleinen Bio- Even arbeitet. Die untergeordneten Erscheinungen bekämpft, anstatt die großen Ursachen derselben zu treffen, daß sie nicht die Courage hat, die Frage so zu stellen, wie sie nothwendig gestellt werden müßte: mit Rußland oder gegen Rusland, daß sie zwischen diese Alternative Durch­zulaviven sucht und dabei auf eine Sundbauf gerät). Was kümmern 18 die Serben und Montenegriner, die doch nur die Borposten der russischen Armee bilden ? Schlagen wir diese, so sind auch die Ersteren getroffen, vertragen wir uns mit Diesen, so haben jene seine Bedeutung. Aber uns auf die Anmernen zweier gefährlicher Provinzen der Zürfer einzurichten — auf die Annexion sagen wir, denn sollen mit der Ossupation von Bosnien und der Herzegovina die Zwecke erreicht werden, die Graf Andrasfy entwigert hat, so Tan vernünftigerweise nie von der d­anernden Erwerbung die Mede fen — mis auf diese Annexion einzurichten, um den Serben und Mon­tenegrinern zuvorzuformen, dabei jedoch das Ausgreifen Nußlands zu dulden, fir eine solche P­olitik fehlt uns­cchlechterdings das Verständniß, und wir haben es leider auch aus der heutigen, sonst so geistreichen Yrede des Gra­­fen Andrássy nicht zu gewinnen vermochte. Sir wahr, es ist nicht die Schou vor der Theilnahme Oesterreichs-Ungarns an der Lösung der Orientfrage und nicht der Mangel an Opferfähigkeit zu diesem Uwede, was die Haltung der öffentlichen Dieinung in der Okkupations­­frage bestimmt. Seit einer langen Reihe von Jahren ist ja alles Digten und Trachten in Desterreich und Ungarn auf dieses Problem gerichtet gewesen. Aber man dachte, daß Oesterreich-Ungarn wirklich theilnehmen und nicht nur mit­genommen werde, daß wir eine Orient­politit der selb­­ständigen Aktion und nicht eine Bolitit der Allommodation befolgen werden. Die Furcht vor offener Entzweiung mit Rußland hat die Politis unserer maßgebenden Steife ges leitet, und so sind wir dahin gefommen, daß wir für unsere Synteressen zu wenig und gegen die Aufrechterhaltung des Friedens mit Rußland zu viel gethan haben. Der Berliner Vertrag und wessen Folgen können nur zu einer abermaligen Unterordnung Oesterreiche Ungarns unter Rußland oder zum Kriege mit Rußland führen — zum Kriege jedoch unter weniger günstigen Chancen, weil wir uns indessen in Bosnien und der Herzegovina eine unversiegbare Quelle von Überlegenheiten erworben haben . Doch wie mögen die Kritik nicht weiter führen. Was uns mit der Politis des Auswärtigen Amtes zu versühren vermag, das ist das gerade Gegentheil dessen, was Graf Andräsig dem Berliner Vertrag vindizirt, nämlich nicht die Garantie der Dauer, sondern die sichtliche Hinfälligk­eit desselben. Alle Zeichen deuten darauf hin, daß dieser Bei­trag in der Ausführung illusori­g werden wird — ob wir auch mit aller Macht für die Einhaltung begfelben ein­­stehen wollen. Die fodifizirten Widersprüche 969 DBertrags sprengen den papiernen Nahnen, die lebendigen Gegenfage spotten der todten Kompromisse. Dann wird hoffentlich auch Graf Andriffy sid Die­ aus den bisherigen Phasen der Orientkrisen gewonnenen Lehren zu nage machen ; er wird sich endlich mit dem Gedanken befreunden, daß wir uns in der Orientfrage vor allen Dingen mit Rußland auseinan­­derzufegen haben; er wird dann wohl auch nach dieser Erkenntniß Handeln, handen müssen, weil die Macht der von Rußland selbst geschaffenen Thatsachen ihn dazu zwingen wird. 218 provisorische Politik acceptiven wir die Politik des Auswärtigen Amtes, als definitive, in sich abgeschloffene Aktion wilden wir sie auch nach der Nede des Grafen Andräsiy kaum um Vieles günstiger ber urtheilen können, als vorher. == Die Liberale Reichstagspartei wird am Sonntag, 1. Dezember, um 6 Uhr Abends eine Konferenz abhalten. sza Der ungarische Finanzminister hat auf Grund des Terna- Vorschlags des Generalraths der österreichische ungarischen Bank die Ernennung des Herrn Emerich Felt als ungarischen Eíize Gouverneur der Bank der Krone in Beschlag gebracht. Die allerh. Entschließung dürfte in einigen Tagen erfolgen. = Ministerialrath Matlejovies begab ei heute Früh über Nuttel-Oderberg nach Berlin, um dort die Vertrags-Verhand­­lungen mit der deutschen Negierung aufzunehmen. Desterreichischers­­eits hat sich Ministerialratd Bazant dahin begeben. Die Verhand­­lungen dürften nur einige Tage in­ Anspruch nehmen und unsere Vertreter sodann die getroffenen Vereinbarungen ad referendum nach Hause bringen. == Die gemeinsame Regierung bereitet, wie die, B. G." er fährt, zur Osfupations:Vorlage für 1879 umfangreiche detaill­ierte Ausweise und Tabellen vor, die den Delegationen im Fürzejker Heft unterbreitet werden sollen. . .­­ Die Verhandlung des gemeinsamen Budgets beginnt in ur ungarischen Delegation in der am Montag, 5 Uhr Nachmittags, stattfindenden Plenarfischung. Zueft gelangt der Bericht des Finanz Ausschuffes, sodann der Bericht der Schlußrechnungs-Kommission und hierauf der des Marine-Aus­­f­usses zur Verhandlung. Außer den oben genannten Berichten sind uns noch die über das 1879er Budget des gemeinsamen Finanz­­ministeriums (Referent Wahlermann) und fünstliche aus den Berathungen der Schlußrechnungs-Kommission der ungarischen Delegation Desvorgegangenen Berichte zugegangen. Wegen Mangels an Raum sind wir genöthigt, dieselben für eine spätere Gelegenheit wegzulegen. Aus den Delegationen. Aus dem Budget-Ausschuffe der reichs­­räthlichen Delegation, — Gißung vom 30. November. — Mag Erledigung der Portak­en und der Tanz des Grafen Widmann in die Nuntien-Kommission hielt Graf Andrassy in Folge Einladung des Obmannes Dr. Herbst seine Rede, melde wir in­ der zweiten Beilage der vorliegenden Nummer im Wortlaute mittheilen. Hierauf nimmt Dr. Gistra das Wort: Es genüge nicht, mit den blos bisher vollzogenen Thatsachen zu rechnen und er tritt die Frage ganz in den Hintergrund, ob die Okkupation, früher oder später vorgenommen wurde und ob die Mittel die richtigen waren. Viel wichtiger ist es, bestimmt zu wissen, was nun geschehen sei. Hat auch die Regierung erklärt, daß sie anfangs gegen jede Annexion gerefen, so scheint da nach den Ausführungen des Ministers, daß diese Annexion das nächte Ziel der gegenwärtigen Regierung sei, und es drängt sich da die Frage auf, wie sie dieselbe mit Nachicht auf unsere staatlichen Verhältnise Durchzuführen beabsichtigt. Sollen diese Länder einem oder dem andern Theile eingefügt werden, oder sollen sie außer dem staatsrechtlichen Verbande eine selbständige Stellung erlangen ? 34 stelle daher folgende Fragen: Wie lange fol die Okkupation dauern? It eine Annexion in der Absicht der Negierung ?_ Im bejahenden Falle, melche Stellung sollen diese Länder zur Monarchie erhalten ? Sollen sie einem der beiden Theile drei Neichis eingefügt oder in selbständiger Stellung nur denselben Würsten haben. Dr. Ruß: Die gerundete Darstellung des Heren Ministerz hat dem Ausschuffe wohl fal in etwas Neues gebracht, es wäre denn das Zugeständniß jener Million Samarakoff’s, welche bisher jenerzeit abgeleugnet worden ist. Werthvoll und anerkennenswerth könnte die Erklärung erscheinen, daß die Negierung ebenso rebt wie vor zwei Jahren die Annerion perhorreszive. Allein ehe das ge­­wichtige Gndurtheil über eine von langer Hand vorbereitete große Ak­ton abgegeben werden kann, sollten auf die Lücken der Dar­­stellung ausgefüllt werden. Es ergebe sich zunächst die Frage, warum die Konvention mit der Borte nicht abgeschlossen worden, und ferner, an welche V­orauslesungen Die Regierung das Aufhören der Offupation geknüpft hält? Die Aufklärung über beide Punkte würde wesentlich zur Klärung der Lage beitragen. Ir­ee Alle Erwägungen, welche der Minister für die Offupation vorgebracht, weisen auf die Annexion der offupirten Länder, die aber Redner vom spezifisch österreichischen Stand­­punkte als P­atriot wegen der Verschiebung in den nationalen Ver­hältnissen des Reiches und der unwichtigsten inneren staatsrechtlichen Beziehungen desselben auf das Yreußerste befrage, befürchte und mit aller Kraft daher abmehren möchte­ Se. Exzellenz der Herr Minister des Xeußern sagte nämlich ansprüchlich, die Ossupation in Bosnien und der Herzegovina sei die Kardinalfrage der Durch­führung des Berliner V­ertrages ge­wesen, und ohne dieselbe sei die Ausführung desselben nicht möglich. It dem 10, wofü­r aber seine Begründung vorliegt, dann fűlt diese Behauptung mit jenem Ausspruche aufanhmen, daß dur die Okkupation von Bosnien und der Herzegovina ein unvermeidlicher Krieg hintangehalten worden sei. Ich will nicht untersuchen, wie Desterreich dazu kommt, auf seine Kosten allein das Mittel Herzus­­tellen, welches unter der stets wachsenden Besorgniß seiner Bevöl­­kerung den europäischen Frieden sichern, bewahren und erhalten sol, — während derselbe Kongreß, der eine seiche Zaft auf Desterreich ladet, für den europäischen Frieden eine ®arrantie für die Ausführung des Berliner Vertrags von Seite der europäischen Mächte, — unge­achtet ein hierauf abzielender Antrag Nußlands auf dem Kongresse von Seite Desterreichs in gemäßigten Form unter Beitritt Deutschlands zur Abstimmung gebracht ward — von der Mehr­­heit der dort vertretenen Mächte abgelehnt wurde Hienach fanı wohlfliiemand bezweifeln daß auch nach vierer­legten Auseinanderlegung die Okkupation nur mit der Annexion vertauscht werden wird, da ja nie so die Durch­­führung des Berliner Vertrags und des durch vdenselben angeblich erreichten europäischen Friedens Dauernd gesichert werden fan. Diese Besorgnisse betreffs der Arnerion, gerade als Konsequenz des Srpojss, möchte ich jede gern zerstreut wollen, u. a. umso mehr, als to ertloven man vos mit: Die­ bewor­­bende Annem­on seit heute offen angekündigt erscheint.­­ E Deleg. Teunfhl: Wenn ich den Ausführungen Sr. Exzellenz folge, so komme ich zunächst auf die Erklärung, daß es nicht in der Absicht Liegt, Bosnien und die Herzegovina zu annektiven,. Da will ich es nur sogleich aussprechen und aufrichtig bekennen, daß ich bei solcher V­orauslegung die Oskupation nicht verstehe ; denn ich könnte noch die Annexion begreifen ; allein eine Oskupation, die doch aufhören müßte, halte ich­ nach allen Richtungen für gefährlich. Die Länder liegen politisch und wirthsgaftlich darnieder, und sollen dieselben zumn Kulturleben herangesogen werden, müssen Vorkehrun­­gen getroffen werden und zur Ausführung kommen, die geeignet sind, die Bevölkerung in ihrer Thätigkeit zu unterfrügen. Mit wel dem Aufwande von finanziellen Mitteln dies zu geschehen haben wird, ist Ledermann klar, und wie ungemein drohend ist das Ge­fühl, daß diese Aussagen gesagt werden sollen, ohne zu willen, für wen es geschehen soll. · · Ich seher mt der Okkupation von Bosnien und der Herzegos vma die Interessen Oesterreichs nicht gewahrt-Dagegetterblicke ich über aleefahren fü­r die Zukunft,und erblicke daher itt dem Mans date nicht den Friedem der das Streben aller Wohldenken­den ist. Je«nach­ dext weiteren Ausführungen­ anderer Redner behalte ich mir wettet­e Erklär­ungen»vor·« S»d­­atto:Wetcisc­chdekadeengang der Ausführ­u­Igen des Herranisters richtig aufgefatzt habe,so sollten dieselben den Nach­­wisssliefern daß das Ziel seiner Politik ursprünglich nicht die Okkupation und Annexion Bosnienis und dererzegovina gewesen, daß aber die Ausführung der Okkupation und die Uebernahm­e des Berliner Mandates das einzigexind richtige Mittel gewesen sei,­um uns vor größeren Opfern zu bewahren,daß die Maßregel in richti­­ger Weise und zur rechten Zeit vorgenommen wurde. Die Ausfüh­­rungen lenkten sich dann auf die finanziellen Wirkungen und schlie­­ßen mit einer kurzen Darlegung der allgemeinen Lage, welche der Minister befriedigt als solche Darstellt, daß dur den Berliner Ber­trag wirt­ ich der Friede auf den Krieg gefolgt it und der Vertand der Türkei in Europa gesichert ist. 63 wäre eigentlich eine Verpflich­­tung für Diejenigen, die sich an der Debatte betheiligen, diesem Gedankengange zu folgen, und es wäre diese Aufgabe eine dankbare ; denn Schon in Bezug auf den ersten Punkt könnte man allerhand Tihatfahen anführen, die allerdings nicht im Nothbuche aufgenom­­men sind und die einigermaßen in Widerspruch mit der angeblichen Tendenz der Regierung fichen. Allein ich kann auf diese Ver­handlung nicht eingeben, denn gerade dem Hauptzünfte, dem zweiten, der den Nachweis liefern sol, hab die Disuipation unbedingt nothwendig war, stehe —­ig­­natblos gegenüber. Allein über Alles an Wichtigkeit ist mir die überraschende Thatsache, daß in der österreichischen WBolitik im Laufe der Zeit ein radikaler Umschwung und Wechsel eingetreten it; denn wenn früher die Anner­on nit das Ziel der österreichischen Politik gemesen ist, heute kann das Ziel der Politik des Herrn Ministers nach den Erklärungen desselben gar kein anderes sein. 39 kann nit an­­nehmen, daß der Herr Minister beabsichtigt, diese Monarchie Da­ur­end eine Rolle polizeilichen Ueberwachung in einem benachbarten, einem fremden, Souverain gehörigen Lande spielen zu lassen. 63 muß also nach dieser Anschauung die Unnerion das Biel der Boli­tie des Heren Ministers sein. Wie aber dieser Standpunkt mit dem Berliner Vertrag, und der dadurch angeblich herbeigeführten Frie­­denssicherung in Einklang zu bringen ist, ist mir absolut unerd­äl­­ih. Wohl aber erscheint mir die Gefahr imminent, daß durch eine derartige Berleb­ung des Berliner Vertrags noch andere der in Berlin vertragschließenden Mächte geradezu zu Ähnlichen gewiß mit unseren Interessen im Widerspruch stehenden Berlegungen heraus» gefordert werden. «» » Kura·11da:Bei Erörterun­g der Frage,ob detz»Okkup­ation zur rechtettiert unternommen wurde,h­atte ererrYrinuster unter­­lassen,uns Aufklärung zu geben,ob nicht bei Zuftcut­ekoxitttten einer Konvention mit der Türskei die Okkupation mit weniger Schwierig­­keiten verbunden gew­esen,wäretxity viele Kosten und besonders viel vergosstes Blut erspart hätte-Die Frage ist nun berechtigt:An welchen Schwierigkeiten ist das Zustandekommen­ einer solchen Kon­­vention bisher gescheitert?»Ebtz 11 so auch die weitere Frage:Wie weit ist eine solche Konvention in Bezug auf det­ Bezirk Novis Bazar bis jetzt gediehe11,und ist die kaiserliche Regierung gesonnen,nach dem Zustandekommen einer solchen Uebereinkunft die Okkupation weiter auszuführen.Eine dritte Frage­ knü­pfe ich um die vo­hergehende11,eine­ Laienfrage.Bekanntlich ist das Vilajet von Novis Bazar der von seinen Nachbarn, Serbien und Montenegro, am meisten bedrohte Punkt. Wenn also in diesem meistgefährdeten Randstriche Oesterreich-Ungarn es für ausreichend hält, in militärisch­­wichtigen Punkten Begahung zu halten, warum for man sich, wenn man schon an der Okkupation festhält, diese nicht auch in Voenien auf die Belegung gewisser wichtiger Punkte beschränken ? Sebens falls wü­rde man dadurch die Kosten reduziren und den Aufwand, den die Verwaltung ung auferlegen würde, sowie die großen Sch­wie­­rigkeiten, wie legtere mit der Gestaltung Oesterreich-Ungarns und mit dem­­ Verfassungsrechte beider Reichshälften bietet, verringern. Auf dieser Basis, dünkt, mich, würde eine Konvention mit der Türkei leicht zu erzielen sein. Neumirth weil auf den Empfang der Notabeln- Deputation aus der Herzegovina und die von dieser Deputation überreichte Aoreffe hin, in welcher die Berwohner der Herzegovina den Kaiser als ihren Herrscher anredeten, ihn ihrer­ Unterthanen­­treue­ versicherten und im welcher von der Gemeinschaft mit den anderen glücklichen Nationen Oesterreich-Ungarns gesproc­hen wird. Gegner der Annerton müssen durch solche Symptome zu ernstem Nachdenken veranlaßt werden und es entsteht im Hinblickk darauf auch die Frage, ob denn wirklich die Annerton zu einer unver­­heranmachen solle und ob, nachdem der Berliner Kongreß ein selbständiges Rumänien, ein selbständiges Bulgarien, ein selbständiges Serbien und­­ ein selbständiges Mon­­tenegro geschaffen hat, jede Möglichkeit ausgeschlossen sei, auch ein Bosnien derart zu Konstituiren, daß jener dominirende politische und wirthschaftliche Einfluß, welcher Desterreich- Ungarn zum Min­deste der Balfan-Halbinsel unbedingt zuk­mmmt, auch in dieser Form dauernd und für alle Zukunft gewahrt werde. Der Einfluß Desterreich-Ungarns auf dem Berl­er Scongreife sei zum Mindesten nach der wirthschaftlichen Geite hin vielleicht in nicht durchaus glücklicher Weise zur Geltung gelonımen. Beweis hier­für unter Anderen der Wortlaut des Artikels 37 des Berliner Ber­­trags in Betreff des handelspolitischen­­ Verhältnisses zu Serbien. An Rumänien haben wir auf Grund der bestehenden Handelskans­vention nicht mehr zu suchen, als die anderen Staaten alle; von Bulgarien gilt das Gleiche. Aber zum Mindesten der westliche Theil der Balkan-Halbinsel müsse doch unbedingt wie politisch so auch w­irtsschaftlich unserer Machsphäre einverleibt werden. Statt­dessen bestimmt der Berliner Vertrag in Nichts darüber, 1008 an dem gel gen­wärtigen Zustande der Handelsverbindungen mit jenen Ländern geändert werden solle, allerdings bis zum Abschlusse neuer Ueber­­einkommen; allein dieser lettere Vorbehalt gelte eben für alle Staaten, nicht nur für Oesterreich-Ungarn. Wohl sei etwas von einem Präliminar-­ertrag mit Serbien bekannt geworden. Seboc davon, was allein unserer Stellung auf dieser Seite der Baltan-Halbinsel entspräche, der Zolleinigung mit den betreffenden Staaten, stehe im Berliner Vertrag nichts und auch sonst sei darü­ber nichts bekannt geworden. Darum möchte Nedner an die frü­here Frage die weitere knüpfen: Welche handelspolitischen und woirthschaftlichen Ziele vers folgt­­e. Exzellenz der Here­minister der auswärtigen Angelegen­­heiten in Betreff der Staaten auf der westlichen Seite der Balfans Halbinsel sind wie steht es mit den Hoffnungen auf eine die Steve eifen der Monarchie wahrende Zolleinigung mit jenen Staaten ? Dr. Bareuther hat den Gindrud empfangen, daß Die Okkupation von Bosnien und der Herzegovina nichts Anderes be­ deutet, als die Unne­tion dieser Länder. Hier entstehe nun Die Befürchtung, ob Desterreich im Stande sei, diese Stellung zu behaupten und ob nicht eines Schönen Tages " das Gegentheil von dem, was der Minister will, geschehen wird, und wir nicht vielmehr in die Lage gedrängt werden, überausgeben zu müssen. Wir Oesterreicher haben in dieser Beziehung zu traurige Ereignisse erlebt, als daß wir diese Grentualität als jede naheliegend nicht in’S Huge faffen sollten. Schon der Berliner Vertrag allein wird die Handhabe dazu geben. Dieselben G Signatar machte, wilde uns 008 Mandat ertheilten, die beiden Provinzen zu belegen, um Ruhe und Ordnung herzustellen, und als ein solches Mandat faßte Se. Ex­zellenz der Minister die betreffende Bestimmung des Berliner Vertrages ja selbst auf, dieselben Mächte können eines Tages von ihrem echte als Mandanten Gebrauch machend, an Oesterreich die Aufforderung ergehen lassen: „Die R­ube scheint uns in diesen Provinzen­­ wieder­­hergestefft, du hast sie wieder zu verlassen.” Graf Andraffy Stellt das Ansuchen, ihn für heute seiner Aufgabe zu entheben, auf die einzelnen Fragen schon heute Antwort zu geben. Er glaube, daß diese Bitte umso mehr werde erfüllt wer­­den, nachdem seine Neußerungen sofort in alle Welttheile hinaus­­telegaphirt werden. Er behalte sich vor, auf alle gemachten Aeuße­­rungen in der nächsten Sibung zu antworten. Auf Antrag Dumba’s wird die Sigung ges­chlossen und Die nächste auf Wunsch des Mi­nisters den Meußern auf Sonntag 12 Uhr Mittags anberaumt. Ueber den Eindruck, den DR Neve des Grafen Andrasfy — denn in der That handelte es sie um eine in freiem Bor­trage gehaltene Rede und nicht, wie irrtümlich gem­eldet worden, um ein vorgelesenes Exrpose­r auf Die Mitglieder des Budget-Ausschusses der Österreichischen Delegation gemacht, wird uns bewigtet: Was die Form und den Vortrag betrifft, so bereicht darüber, wenn man von den en­agirten Gegnern, die von vornherein Alles sehlecht finden, was Graf Andraffy sagt und thut, nur eine Stimme: man bezeignet Die oratorische Leistung als eine glänzende, blendende Mit gespannter Autarerkrankeit folgten die Delegirten dem mehr als anderthalbstündigen Vortrag bis zum Schluffe und wenn auch seine Beifallszeichen laut wurden, als Graf Aidraffy geendet hatte, so war doch der Eindruck seinen Hede auf die meisten Delegirten ein unverleunbarer. Was man den Inhalt betrifft, so sind hierüber, wie ja nicht anders zu erwarten war, die Meinungen getheilt. Die Freunde äußerten sich sehr befriedigt, die Gegner wollen „nicht viel Neues” erfahren haben und erklären, die angeführten Argumente hätten sie von der Nichtigkeit der Andraffy’schen Besitit nich­t zu überzeugen vermogt. Man wiid indeß kaum fehl gehen, wenn man heute [chon behauptet, daß die Darlegung, die Situation in der österreichischen Delegation nur unbeträggtlich zu Gunsten des Grafen Andrásíy verändert hat.­­ 4 Thr­onrede des Fürsten Carol. Fürst Carol eröffnete am 27. November Mittags um 12 Uhr die ordentliche Kammersession des Jahres 1878/79 mit folgender, telegraphisch bereits f­iszirtee Thronrede ; Meine Herren Senatoren! Meine Herren Depulixten! Nach kurzer Unterbrechung beginnen Ihre grilsgeberischen­­ Arbeiten wie­ der, zu dem von der Berfaffung vorhergesehenen Zeitpunkte. Ihre stets so willkommene Mitwirkung ist uns heute nöthiger denn jemals. Dank dem einmüthigen Beschluffe der Großmächte Europas, den Weltfrieden Durch die aufrigtige Durchführung 068 Berliner Bere­trages zu Sichern, bedroht uns Beute der Krieg nicht mehr, und Rumänien kann jegt von Neuem seine Thätigkeit der Entrichtung und Verbesserung seiner inneren Lage zumenden. Meine Herren Senatoreul Meine Herren Deputxrte III Rumä­­nien ist nunmehr vollständig in die Familie der Staaten eingetre­­ten,welche nur von sich selbst abhän­gen.Seine Unabhängigkeit wird heute von gannuropa anerkannt-Alle Großmächte geben uns uns aufhörlich Be­weise ihres Wohlwollens un­d des lebhafte Interesses, welches siecm dem Aufschwunge und der Befestigung des rum­änis­­chen Staates unter den neuen Verhältnissen,­welch­e ihm durch den internationalen Akt von Berlin geschaffen­ worden sind,·nehr·nen.Der rumänische Delegirte arbeitet mit demselben Re­oite,wie die­ Dele­­girten der Großm­äch­te,im­ Schoße der europäi­schen Kommission, welcher die Freiheit un­d Verbesserung der Sch­ifffahrt auf unserem großen Strome anvertraut sind.­­ Unsere Behörden und unsere Armee haben gestern unter miefe­nen Augen die Donau überschritten, um von der Dobrudsha Del zu ergreifen, welche der Berliner Vertrag Rumänien einverleibt hat. Die provisorische Organisation dieser neuen Provinz it im Zuge der Vollendung. Die Machbarmächte haben ihre diplomatise Vertretung beim rumänischen Hofe in einer der neuen Situation der Unabhängigkeit des Landes entsprechenden Weise etabliert. Wir haben mit der herkömmlichen Gegenseitigkeit erwidert. Ich bin namentlich glücklich, Ihnen anzeigen zu können, daß meine Beziehungen zu Sr. Majestät dem Kaiser der Ottomanen, und zwar auf dem Fuß der vollkommensten Freundschaft und im Ginkiange mit den Prärogativen der souveränen Staaten, wieder aufgenommen sind. Xg habe die fitte Ueberzeugung, daß die übrigen Große mächte bald dem Beispiele der Nachbarmäche folgen werden. Die r­asche Herstellung der diplomatischen Beziehungen zwischen diesen Staaten und Rumänien, in einer offiziellen Weise, hängt zum Theile von Ihnen ab. In der That haben Sie in der legten außerordentlichen Session mit­ ebenso viel Patriotismus als Weis­heit den Berliner Vertrag in all denjenigen seiner Besti­mmungen angenommen, welche Rumänien betrafen. Was in Ihre Kompetenz fiel, das haben Sie beschlossen, das haben Sie vollbracht. Wieder sind Sie es, denen es zusommt, das Land, entsprechend unserer Berfaffung, in die Lage zu verlegen, sich selber jene Nevisiong« Kammern zu geben, denen allein das Recht zusteht, die Verfassung de Artikel abzuändern. Dank der der Sie mit jener Loyalität, mele bei all Ihren Arbeiten vorgewaltet hat, bewirkten Erfüllung dieser Pflicht: Habe ich die feste Meberzeugung, daß die Schwierigkeiten zur Herbeiführung diplomatischer Beziehungen zwischen sämmliichen Großmächten und dem rumänischen Staate verschwinden werden. Auf diese Art werden Sie bald auf konstitutionellen Igen das Land in die Lage verfügen, der Erwartung Europas zu entsprechen und dem moralischen Interesse zu genügen, welches die Rumänen selbst haben, aus unserer Verfassung einen Grundtag zu tilgen, der nicht mehr in­gedereinstimmung ist mit der Aufklärung des Jahr­­hunderts: den Grundtag der politischen Ungleichheit aus Anlaß der Religion.­­ · Während der verschiedenen Fristen, des Verfahrens, welche unsere Verfassung in dieser Frage vorschreibt, wird­­ die Thätigkeit bei weitem nicht stillestehen, sie wird duch eine Anzahl von Mefore­men, deren Einführung in den verschiedenen Zweigen des öffentlichen Dienstes zu gebieterischen Nothsoendigkeit geworden ist, in Anspruch genommen werden. Ungeachtet aller politischen Prüfungen, die wir im Verlaufe eines großen Krieges durchgemacht, it. Dant der Energie der Nation, der Entwiclung unserer Hilfsquellen und der Spar­samkeit, mit welcher bei den Ausgaben vorgegangen wurde, unter Finanzzustand ein guter, er, ist beifen, aló während ver­legten Friedensjahre. Sie werden diese Wahrheit bei Prüfung der Finanze­lage bestätigt finden. Das vom Lande mit berechtigter Ungeduld erwartete Gemeindegefeg it theilweise Schon vollrt.. Sie werden das angefangene Werk nicht, unvollendet lassen wollen. Dur die Standhaftigkeit, durch die Selbstverleugnung, welche unsere ländliche Bevölkerung namentlich im Laufe d­s Krieges entfaltete, hat sie sich neue Ansprüche auf ihre volle Fürsorge erworben. Die Hebung der­­ Wohlfahrt dieser Bevölkerung, die während des Friedens den Neichthum des Staates ausmacht und während des Krieges der Ruben der rumänischen Nation gewesen ist, fordert die Annahme mehrerer ökonomischer Gesethe und Einrichtungen. Vor Allem und vor­­zugsweise, meine Herren, werden Sie si beeilen, das Land mit einer vollstihümlichen Gerichtspflege, mit den Geseche über die Ein­führung der Friedensrichter, worüber Ihnen der Entwurf ,den im der­legten Gefsion durch den Sufkizminister zugegangen, zu begaben. Unter Einem glaube ich, daß, an die Gewalten 0­8 Staaten mehr ins Gleichgereicht zu geben und den Rechtsuchenden solidere Wiürge fchaften e­er guten und unparteilichen Justiz an­bieten, es noth­wendig ist, die Unabfegbarkeit von allen richterlichen Graden aus­zusprechen und aus der Verantwortlichkeit des unabjegbaren Nichterd eine Wirklichkeit für Alle zu machen, von der obersten bis zur untersten Sprasse der Stufenleiter. An diesem Sinme wird Ihnen mein Lufttaminister in dieser Session einen Defegentwurf unter­­breiten, den ich Ihrer ernstlichsten Aufmerksam­keit empfehle. Die auf den Schlachtfeldern gewonnenen Erfahrungen haben uns die Verbesserungen bezeichnet, deren die Organisation unserer bewaffneten Macht bedürftig is. Behufs der raschen Einführung dieser Verbesserungen zähle ich auf Ihren Eifer und Ihren Patrio­­tismus. Meine Regierung hat seit langem Gefeßentwürfe bezüglich der Erhaltung der Wälder und Ausbeutung der Bergmerse vor­­bereitet. Ich brauche Ihnen nicht erst auseinanderzufegen, wie wichtig es wir unsere ökonomischen­ntereffen it, daß Ddiese Entwürfe baldigst zu positiven Gefegen werden. Der möglichst rasche Anschluß unseres Eisenbahnneges an die Linie Czernavoda-staltendiche wird von unseren politischen und kommerziellen Interessen dringendst ge­ fordert. Mein Minister wird den„ bezüglichen Gefäßentwurf­­ ihrer weiflichen Berathung unterbreiten. 63 ist noch­ seine Session vorüber« gegangen, ohne daß Sie Ihre energie und patriotische Mite­wirkung zum Werke der für die Entwicklung der intellektuellen und moralischen Kräfte der Nation so not­wendigen Ausdehnung des öffentlichen Unterrichtes­ geliehen hätten. Ich hiege die feste Meber« daß unsere Schulen auch in der gegenwärtigen Session eine mächtige Stüße an ihnen finden werden. « Meine Herren Senatoren ! Meine Herren Deputirten­­ : Sie sehen, es eröffnet sich Ihnen ein weites Feld der Thätige feit und von hervorragend müßlichen Arbeiten. Seht sie immer werden Sie fid) der Schönen Mission würdig zeigen, welche Ihnen anvertraut sst­nd welche in der Befriedigung dor nationalen, m­o­ralischen und materiellen Interessen wie des theuren Vaterlandes besiegt. Während Ihrer Legislatur haben sid) die größten euro­­päischen Greignisse an den Grenzen und im Innern Rumäniend zugetragen. Groß empfindlicher Opfer hat die rum­änische Nation es verstanden, aus dieser ernsten Periode freier, stärker und angesehener als je Hervorzugehen. Sie, meine Herren, haben an ölesjen Ereig­­nissen m­itigenommen. Sie haben große Thaten vollbracht. Sie haben die Unabhängigkeit des rumänischen Staates proklamirt. Sie haben dieselbe belväftigt. Sie haben unsere nationalen Rechte mit Entschiedenheit und Wirde aufrechterhalten. Die den Heldenmuth unserer Soldaten auf den Edlagtfeldern­, dur die Entsagung und die Opfer jeder Art, welche die Kinder dieses Landes gebracht haben, durch Zh­e fo aufgeklärte und so patriotische Mitrenkung hat Aus­mänten jenen Bla unter den Nationen w­iedergewonnen, welchen er einst an Zeit seiner geschichtlichen Stöße eingenommen. Dies it zum groß­en Theil Ihr Verdienst. Seien Sie daher versichert, daß Die Nachwelt die großen, in unseren Ragen begangenen Thaten nicht vergessen wird, ebensowenig als die Geschichte die Namen Derjenigen, welche zu deren Vollbringung mitgewirkt haben, von ihren Blättern Löfchen wird. ae SH bin überzeugt, meine Herren, daß Ihre Legislative Laufe­bahn, welche so gut begonnen und fortgelegt wurde, auch ebenso glücklich beendigt werden wird. Ich wünsche daher Ensurer, parlas mentavischen Thätigkeit den besten Erfolg, und ich bitte, Die Born fehung möge Ihre geiesgebenden Arbeiten segnen zum Sinde und zur Wohlfahrt unserer gemeinsamen Mutter, unseres theueren Rumäniens. . » Die ordentliche Session des gesetzgebenden Körpers ist eröffnet. Carol Die Thronrede ist von den Ministern Bratiano, Rogalniceano Nofetti, Lampineanu und Statesco gegengezeichnet. "meidlichen Thatsache " heften auf der meitlichen " Zeugung Telear. Deperdien d. „Xefter Hoyd“, Serafeuo, 30. November. Orig -ZTelegr.­ FM. Baron Philippovics nimmt, um Ovas­tionen in Kroatien auszu­weihen, weine Niücreife über Mostar und Zara und trifft am 15. Dezeml in Wien ein­er

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