Pester Lloyd, Januar 1879 (Jahrgang 26, nr. 1-31)

1879-01-01 / nr. 1

ne a vé N 4 ”. « d = Be a. a sünhutotwanig Jahre: 1854.—1879, Die Ülteste und die £ 1090" — jee 1. Jänner 1879 — Tiegen heu­te unnseren Lefern vor, einem eigenthü­mlichen mitthig, blicen wir und wohl auch viele unserer Lefer diese beiden Heilungsblätter; sie Doch den Anfang und das Ende eines Vierteljahrhunderts, weiges reich war an welterschitternden Ereigniffen, an Ereigniffen, welche die Gestalt Europus vom Grunde aus veränderten und auch in Sc­ Beschiken herbeiführten, Seit, lagerte lande, Hemmnie Ausbild unseres Vaterlandes bot. Eine Geschichte markiven Bolititern Fin unmöglich gehalten manche einst so stolze Reich des heiligen Stefan weh: auf jähe Wendung Die noch Ez zuvor selbst von weitbl­cenden jener erschien, Bater­­Dev den Athen be einen freundlicheren Ungarns gab es damals nie bezüglich der Vergangenheit ; für die Gegenwart Tante man mir eine Gedichte Oesterreichs, in welchen das zur demüthigenden Herabgefunden war, an welchen ihre grausamen Rolle scheinbar er febenst und willenloser Leichnam, Umpvissenheit Erperintente vollziehen konnten. Tiefe Trauer, unter hart an Verzweiflung grenzte,­­ machen würde, wohnte heutzutage ein Staat, wenn er auch Fü­r, welche damals in den Herzen aller Batriofen und mir wenn bie und da auswärts am politischen Simmel ein greifer Bis aunfzuchte unnd fernes Dommerreifen vernehmbar wurde, da blicten das Auge Für einen Moment wieder erwartungsvoll zum ummölften Himmel empor, und ein flüchtiger Hoffnungsstrahl stahl sich in die Brust, welche allerdings das Fürchten, mit ihm aber auch das Hoffen nahezu völlig­ verlernt hatte.... Ex oriente lux. uh damals war es eine weit- und tiefgehende Krise im Orient, von welcher man einen Wagenblick lang eine Befseiung mit jerer Lage erwartet hatte; aber nur zu rasch war m­an zu der traurigen Ü­eberzeugung gelangt, daß Diese Monarchie, so sehr sie auch mit ihrer Stärfe prahfte, Doch nicht die Kraft oder mindestens nicht den Ruth besaß, Dem­ Bundesz genossen von 1849, der Ungarn bereits „zu feinen Füßen liegen” tat, mannh­aft entgegenzutreten, obgleich sich ihr damals die gü­nstigste Gelegenheit geboten hätte, jenen Kampf endgültig auszutragen, der ihr schließlich doch nicht erspart bleiben wird um den wir soeben wieder mit halben Mitteln und halben Erfolgen zu vertagen bemüht sind. Auf das fure Hoffuimasfreudige Erwachen folgte alsbald ein umso schwererer Rückfall in die frühere Apathie; regungslos lag Ungarn wieder da, und an jenem Sarge wurde von deutschen und böhmischen BZm­merleuten hittig weiter gehäm­­­mert . — Anderes als einen anständigen Sarg fegten ja Un­­gar nicht mehr zu brachen. Da raffte sich eine Anzahl patriotisch getunter, dem Kaufm­annsstande angehöriger Männer em­por, um dem dumpfen Dahinbraten wenigstens auf einem Gebiete ein Ende zu machen, und wenn es selbst Diesen muthigen Män­­nern Damals noch als eine umerfüllbare Chimäre erschienen sein mochte, dem Lande sein politisches Leben, seine verfassungsmäßige Selbständigkeit wiedergeben zu wollen, sollte Do mindestens an die Pflege der materiellen Ar­teressen energisch Hand angelegt werden, und so schritten sie­ dem sofort nag der Griundung der Defter Lloyd-Gesell­­wichtigster Punkte, welche diese Gesellschaft in ihr Programm aufgenommen hatte, um die Herausgabe eines zeitschristlichen Organs, welches, wie es in dem­ ‘Buofpefte hieß, „die reichen Wohl­­standsquellen unseres Baterlandes fü­r Jedermann aufheben und Sedermann belehren sollte, in welcher Weise aus ihnen zu schöpfen sei, welches dem Landm­irthe die ergiebigsten Produk­­tions-Methoden und Die vorzugsweie zu pflegenden Zweige­­ der Agrilultur, dem Industriellen die nachahmungswürdigsten Muster des Auslandes, dem Handelsmane die Bahnen zeigen wilde, die seinem Verfehre offen stehen." So schüch­­tern umd bescheiden Dieses Programm Tlingt, so m­achte er 900 einiges Aufsehen, daß die Konzefssion zur Herausgabe des „Beiter Lloyd" — dem ohne eine solche dirwfte damals sein Blatt erscheinen — von der damaligen Menterung mit auffallender Bereitwilligkeit extheift wide. Wer indeten die­ Tendenzen der dam­aligen Wead­tj aber näher Fennt, für den ist das Nüthjel leicht gelöst. Es trafen hier eben zwei, nach ganz entgegengejebten Bielen­­g­er­ichtete Strömungen zufällig und vorübergehend in einen Durkte zusammen. Die leitenden Staatsmänner des absolutistisch-ze­ntralistischen Oesterreichs hatten näm­lich Für­ige Werk der Belehrung, die sie an Ungarn vollziehen wollten,» einen Weg gewählt, in welcher zu dem Defamuten, angeblich vom Erzbischof Kolonics empfohlenen im schroffsten Gegentage stand. Während Kolonics Ungarn avat machen wollte, um es Dam desto leichter lenken und unterjocgen zu tönen, — die Erfahrung hat indessen gelehrt, daß Die zu­ nehmende Berahmung nur die Unzufriedenheit Un­garns, nicht aber seine Gefügigkeit steigerte — war das Streben des Freiherrn v. Bach dahin gerichtet, Ungarn verhältnismäßig reich zu machen, Dessen Wohlstand doch sorgf­ältige Pflege seiner materiellen Interessen zu heben in­d Erwartung, Daß Diese­r reelle Gewinn Die­völkerung des Lands allmälig den Verlust ihrer ideeller Güter, ihrer Nationalität, ihrer Freiheit, ihrer Selbständigkeit, ihrer verfassungsmäßigen Nechte vergessen Eingedenk­ des alten Spruches, daß der Magen der größte Revolutionär sei, glaubte man das­­ sicherste­­ Gegengift gegen alle revolutionären Gelüste­ in der Befriedigung der materiellen Bedü­rfnisse zu finden ; je höher der Wohlstand des Landes und seiner Bewohner Steige, so s ,­ 2 hd $4 1 . 5 ’ - Fall erliete man, desto­ wen­iger wü­rden diese Leiterei gezeigt­­ sein, alle­­ diese geeifbaren V­ortheile auf das Spiel zu legen, d­en dealer nachzujagen. So fant es, da jedes, der Arbeit. Diese Arbeit in Ungarn mit Kraft ımd Ent­­schiedenheit in Angriff zu nehmen, sie vernü­nftig und Ton­­zeitl­ich nach einen bestim­mten Biele­­in zu lenken. Das war die Aufgabe, welche fi die Grü­nder des „PBeiter Lloyd" gestellt hatten. Sie wuhten, daß die Berfaffung Ungarns, femme Freiheit und gefehrige Selbstän­digkeit, hierur gilftiger Moment eintreten sollte, und einen dederítinds wieder hergestellt werden könne; aber was nicht im Handumdrehen zu erlangen ist, was Sabre hindurch nie im Wege unermü­dlicher, zielbewußter Thätig- Die Alte umgänglich notabwendig is, um von der­ Srreiheit ver­nünftigen Gebrauch zu machen; das ist der Wohl­­stand, der den Softspieligen Apparat der politischen Selbständigkeit zu erhalten vermag und ohne welchen einen Moment - ---- in d­er an politif jage auf die Hebung der amateriellen Unt­ressen Ungarns gerichtete Unternehmen damals an maßgebender Stelle freudig aufgegriffen und gefördert wurde. Ganz anders Tab­ulivten imdessen , jene Männer, die Koryphäen des Hiesigen SKaufmannsstandes, Die fs vor fünfundz­wanzig Jahren ebenfalls zumäch­se hufe sorgf­ältiger Pflege der materiellen Interessen an­einander geschlosfen hatten. Ihnen schwebte das große­­ Wort Széchenyis vor, daß die Freiheit eine fostspie­­­­lige Suche sei, welche allerdings Dich ein glückliches Zusammenr­reffen der Unstände Fir — einen Mom­ent sc­­wa'h1si«werden könncichm dicfcllxciwkicljmethngist,sicz1c bezas­!cxk.DepJscichthIxmeincrgaxichi Nationalmrist noch nie als Mamm Dom Hi1mnclgesnilert,ernstizinner­t und ü­berallIau­r die FrUntthlangen ernster mtd kmgestreixgt , erringen, Danerud aber von einer Nation nur Dant felt erreicht werden kann, das ist die Bildung, es z­u sficher Ratte eines­ politischen Don Jamtdo­ve Colibrados [zu spielen vermag, Bon foldet Ansichten geleitet, solchen Briefen zustre­­bend, begann denn am 1. Känmer 1854 bei, Beer Lloyd” seine Laufbahn, leise auftretend und fachte einherschreitend, vorsichtig nach rechts und nach­ links auslugend, um nach Tetz der Seite hin Arstoß zu erregen ab ihm folgte auf Schritt und Tritt mißtrauischen Blices, spähend und Imternd, die löbliche Polizei. Das Blatt gewann Yangsam aber stetig Boden zur Bublikum und es war so behutsam gemacht, daß es sich auch mit der Preßbehörde eine Zeit lang ganz gut verting. Allmälig , begann indessen "den hochmägenden Herren die Ahnung aufzudämmern, daß der Kaufmannsstand nicht­ im­ Mindesten Luft habe, sich und sein Organ, zum Werkzeug Fir Freiheitsfeindliche und antinationale Bestrebun­­gen herzugeben, daß namentlich das Blatt allerdings ing ge­­ng sei, wicht mit dem Kopfe doch die Wand wemen zu wollen u und daß es sich deshalb von dem­ schlüpfrigen Z­er­­rain der inneren P­olitit so viel als möglich ferne halte, daß aber mehr als diese negative Gefü­gigkeit, die ja zugleich ein Gebot der Nothiwendigkeit war, nicht zur er­warten und Daß namentlich von positiven Diensten im Interesse der absolutistisch-gentralistischen Nichtung nimmt ers mehr die Mode sein künne. Bon­da­ab begann denn auch zwischen dem­ „"Bester Lloyd" und der Polizei jener bereits so vielfach befaungene Frosch-Mänferrieg, welcher der Bad­chen­periode, so viele traurige Seiten dieselbe auch auf­­weisen mochte, doch auch zugleich einen gewissen Fontiichen Beigeschmad seh. Diese bleiche Zucht. — Diese fortwährende Gespensterseherei bei Tao wandte den mal gebenden mnch so mächtig thuenden Herren allmälig jede Be­stm­mung ınd machte Schließlich ih fie — Die eigene Li­­st. Als der „Beter Lloyd" eine seiner Nubrifen „Oesterreich­­ und das Ausland“ be­titel wollte, erhob Die Boltzer hingegen sofort Einsprache : Oesterreich dinte Ungarn gegenüber mit dem Auslande nicht auf gleiche Stufe gestellt werden, und so erging an die Redaktion der Briegl, aus Dieser einen Nubrit zwei zu machen, näm­lich — Das it Der Wortlaut des betreffenden Erlaffes und in solche Dinge mischte sich damals die Boz Yizei! — eine Nubrit „Desterreich", „unfassend jene Notizen und Urffäße, welche die verschiedenen Kronländer des Kaiserreichs betreffen”, und eine Nubuit „Ausland“, welcer „die Notizen aus fremden Ländern und alle auf ausländisihe­ngelegenheiten bezüiglichen Dittheilungen ein­­zuweihen sind". Ein anderesm­al wurde dem­ Redakteur von irgend einen­ poetisirenden Bösewicht ein entsehtlich schlechtes Gedigt zur Verherrlichung eines freudigen Ereignisses in der kaiserlichen Familie verfeßt und von der Redaktion natürlich mit aller Entschiedenheit zurüekgewiesen , als aber der Berfaffer darauf bestand, den Krauß seines Herzens durchaus im „Pelzer Lloyd“ niederzulegen, wurde er an den „Offenen Sprechsaal” verwiesen, wo denn das Gericht in der That das Licht der Welt erbliche, ohne Daß von Titel Dieter Neubrif der übliche und bis auf den heutigen Tag beibehaltene Zus fa: „Sir Born und Inhalt der Gier folgenden Mit­theilu­ngen ist Die Nedattion nichtverantwort­lich" — beseitigt worden wäre. Die Folge davon war eine Hochnothpeinliche Prozedur gegen den N­ebatteur, Der sie vergebens darauf berief, daß jener, die Verantwortung ablehnende Beifall bei Dieser Rubrik stereotyp sei und daß die Nepaktion damit nicht die Verantwortung für die im­ Gedichte ausgedrücten Gefühle, sondern mmr für die haar­­sträubend sehlechten Beife ablehne. Zur Strafe für Jothanen Trevel mußte Das von der Redaktion zurü­ckigewiesene, ganz absegenliche Gedicht Drei Sonntage hinter ein­ander an der Speiße des Feuilletons ver­öffentlicht werden von dem Gesicher, welches diese­ ganze Zeit über durch das Bublikum ging, hörte die Polizei nichts; sie, oder vielmehr jeie Höheren, von denen sie ihre Aufträge empfing, b­aten sich sogar etwas Darauf zugute, eine so geniale Strafe ausfindig ge­macht zu haben; die Redaktion aber dankte Gott, war sie um­­ diesen Preis m­indestens Die Unterbriidung des Blattes verleiten konnte. Im Dieser Weise ging es fort und fort, Tag für Tag, ja fast Stunde fir Stunde, und bald gab 8 fir die Redaktion nur eine Aufgabe, welche die an­deren in den Hintergrund drängte, das Blatt vor einem vernichtendem Schlage der Behörden zu bewahren und dem Lande ein Organ zu erhalten, welches in demselben Maße an Popularität gewann, als sich das Mißtrauen der Negieruung gegen dasselbe steigerte. Und es gelang, das Blatt zu retten, ihm eeruftlich is Leben zu gehen, wagte die Polizei wenn doc nicht, jo sehr auch die Luft dazu vorhanden war. Das ist eben eine be­zeichnende Erscheinung — und sie bietet Die tröstliche Ge­­wißheit, daß die Moral in der Welt doch nicht ausstirbt —, daß das Necht sich zart fühlt, auch wer es der rohen Gewalt gegenüber weichen mund, während das Unrecht das Bewußtsein seiner eigenen Schwäche auch dan nicht 108 werden kann, wenn es äußerlich­ von Zummph zu Zrummph schreitet. So überdauerte denn der „Peter Lloyd”, so gut es eben ging, aber am Ende Doch mit heiler Haut, die Zeit der Reaktion und es war ihn gegdumt, jenen Freu­dentag zu erleben, an welchen mit der Wiederherstellung der mgart­­igen Berfaffung, mit der Wiedereinrjeßlung des Landes in seine konstitutionellen Rechte auch fire Die Vtreffe in Ungarn eine neue Aera anbrach. Wie in des edlen Dötvös unsterb­­lichen Gedichte wurde nun die bis dahin vor Späheraugen sorgfältig verborgene Fahne hervorgeholt und frei und offen vor der Augen der Menge entfaltet. Die sich schon seit Jah­ren im Geiste und dieses unsichtbare, aber doch wohlbekannte Banner geschaart hatte. Und von diesem A­rgenblidk an att­­exte sie auch die Aufgabe des „Pester Lloyd“, oder vielmehr es trat zu feinen Aufgaben, denen er auch bis dahin oblag, noch eine ganze Neihenener hinzu. Die Vertretung der Interessen des Handels- und Gewerbestandes bildete nach wie vor seine wichtigste Mission und Dieselbe Tonnte bírch die Einführung des konstitutionellen und parlamentarischen Regimes in am praktischer Bedeutung gent­men. Allemn und nach anderen Richtungen hin hatte nun das Blatt seine Wirlfantfeit zu entfalten. Neben dem widermü­dlichen Kampfe für Freiheit und Fortschritt im Allgemeinen und sie die Entwiclung der Amstitutionen Ungarns in liberaler Richtung insbesondere, sollten nicht num Diejenigen Bewohner des Landes, welche des ungarischen Idioms nicht mächtig sind ı und ihre journalistische Nahrung aus einem Deutschen Datte schöpfen müssen, in ihrer Tree und Anhänglichkeit für die ungarische Staatsidee immer mehr gekräftigt und sich diese­dee selbst in immer weiteren Streifen Propa­­ganda gemacht werden, sondern es handelte sich auch Darum, Dem Auslande, welches sich mit immer steigenden Literetie dem­ jungen ungarischen Staatswesen hinwandte, das­­ aber » o­­«ss( »s bis­ dahin eines um-umringten aber nur­ reUnten-amat - Us 00) unbefangenen anusichliegli) aus den nicht immer ganz Diener Blättern geschöpft hatte, es handelte sich Dazu, diesem­ Auglande ein Organ zu bieten, welches in ruhiger, aber entschiedener Sprache, überall, wo es Roth thut, für die Ehre und das Interesse Ungarns eintritt, welches die vom der Winviffenheit oder Dent Uebelwollen über uns verbreiteten Vorurtheile duch ungeschn­nfte Darstellung der Thatsachen zu­ befeitigen und den Nuf Ungarns als eines zwar jungen, aber mächtig aufstrebenden, fir Die höchsten Güter der Menschheit, fir europäische Bildung ad Gesitz tung aufrichtig begeisterten Kulturstaates immer mehr zu befestigen bemü­ht it. H Das war die große — gegen Die frü­here wesentlich erweiterte — Aufgabe, welche sic) Die gegenwärtige Zeitung unseres Blattes, deren Wirfsamkeit wenige Monate nach der ioherheinteilung der Berfassung begin; gestellt hatte, _ Ob eines vom als Die erste eine und wenn je ein und jüngste Nummer des „Weiter jette vom Mit 1. Länner 1854 Gefühle, Ninmmer halb reiche Atm­osphäre, nach seiner Seite Webervollen einfachen haft an die Verwiwklichung eines der Ra und Frendig, worden war, unseres der es war, wie ein dichter Nebel, hin „Kronlandes" ungestört halb Blattes unserem Zu mir­­, a et » » 3 es uns gehiugen ist, Diese Aufgabe zu Lösen, darıı » iber Haben nicht wir zu entscheiden ; vielleicht dürfen wir uns aber ohne Selbstüberhebung auf manche Thatsacher berufen, welche be­­weisen, daß wir dem­ großen Biele mindestens um­ einige nicht unbedeutende Schritte näher gekommen sind. Es gibt heute samst ein hervorragendes Blatt in Europa, welches nicht fortlaufend von den, in unserem Journale ausgespro­­chenen nichten Notiz nehmen, welches Denselben nicht die ehrendste Beachtung federten und den „Prester­­ loyd“ nicht als einen völlig ebenbirtigen Kollegen schüten und­ bez­­andeln wirde, und seit einen Jahren gibt es auch nicht einem namhafteren Staat in Europa, dessen Negie­­rt nicht zu den Abonnenten des „DBeiter eleyd" zählen würde, und wir haben somit die Genugthuung, daß in allen unser Vaterland berührenden, Angelegenheiten, soweit man. fie auswärts für dieselben interessirt, heute nicht mehr blos die Stimme unserer Gegner, sondern and­ Die unsere gehört wird. Wir überschoßen nicht den Werth Dieser Dienste, welche die unseren Vater­­lande geleistet Haben und auch im Zukunft zu Yeisten bemüht sein werden, aber es st sicherlich auch­ keine ganz un­wichtige Million, welche unserem Blatte unter den Or­ganen der heimischen Presse zufiel und welche nach Mög­­lichkeit zu erfüllen unser_ webfiches. Streien war und für alte Zeit bleiben wird... Das ist die Duelle jenes freudigen Gefühle, mit welchen wir heute auf dir "Finfi undzwangzig­­jährige Wirfsamkeit des , Pefter Lloyd“ zurückblicen. Dieses Gefühl der Frende ist jedoch kein ıngetrü­htes und wir vermögen eine tiefe Wehmut­ nicht niederzufäns (am pfen, wenn wir aus Anlaß dieses Jubiläums die alten Pro­­tokolle aus der Zeit der Gründung unsers Sarenales durrchblättern und dort einer Neihe von Namen begegnen, deren Träger­ei um die Schöpfung dieses patriotischen Unternehmens unvergängliche­ Verdienste erworben haben, die aber längst aus ıumteren Reihen geschieden sind, wenn auch ihr Eid an dem heutigen Suebeltage lebhafter dem se­it mifeer dankbaren Erinnerung emportaucht. Und auch fü­r. Diejeniger, die uns aus jener Zeit noch geblieben, neigt sich bereits die Lebens­­sonne ; sie haben die Fortführung heijen, was sie einst um so viel Mut­ und Opferwilligkeit bekommen, zum großen Theil in­ jüngere, kräftigere Hände gelegt. Wer von ihnen wohl noch unter den Lebenden wandelt wird, wenn ihr weiteres Viertel- Jahrhundert zur Neige geht? Auch die Hand, welche heute diese Zeilen schreibt, wird Daun längst verdornt sein, das Blatt aber — das tt unsere feste Zuversicht — das Blatt, dem wir heute all unsere Thätigk­eit, all unser Denfen und Mathen weihen, das Blatt wird bestehen und der Geist, welcher Dieses Blatt geschaffen, wer es allmälig zu seiner heutigen Höhe empor gebracht, dieser Geist wird fortleben in einer Y­eihe ausgezeichneter jü­ngerer Kräfte, Die sich heute fon um den Reiter Dieses Blattes schaaren, deren Bereini­­gung um die Sahne des „Belter Lloyd“ seinen Stolz und seine Hoffnung bildet und denen er in d­ieser feierlichen Stunde die schönen Worte Rüderte zutuift: 2013 ewig heiter Licht Hevercht und Rechtl Budegsjit, 31. Doyanıber. — Bot Waffenläem umtoft, zog das sheidende Fahr b herauf, von zweifelhaften Frieden umdäm­mert, geht es nieder, und die Spuren, Die es zuvirläßt, sie erscheinen wie tiefgepflügte Fuch­en, über welche noch keine Egge gefahren ist, und schwer sind alle Geister und Herzen von­ der Sorge bedroht, ob es eine Aussaat des Segens war, die darin niedergelegt worden, und ob sie zum Gedeihen der Böffer sich entfalten werde. Getreuer als in den Er­­eignissen dieses Jahres konnte der Geist jener Geschichte, die unter dem flammenden Beiden des Nordlichtes über useren Welttheil dahinschreitet, ih n immer , ausbrnden. Gewalt, Durch feinen Zug sittlicher Größe gemildert, Selbstsucht, an Feine Schranfe des Nechtes gebinden, Zer­ flörung, von seinen wahrhaft schöpferischen Gedanken begleitet, Kühnheit ohne Schwung, abenteuerlichkeit ohne deal — so sind die treibenden Efem­ente in dem geschichtl­tehen P­rozesse der reiteren Zeit beschaffen und so sind ihre Hervorbringungen. Wie starf geschieden auch die europäischen Bolter von­einander erscheinen, sind wie tief auch Die Gegenfüge, Die zwischen ihnen walten, sie sind Doch durch eine Art­ passiver Solidarität mit­einander ver­­bunden, sie stehen aßefnmut, ohne es zu wissen und ohne es zu wollen, unter dem Einflusjfe­der jeweilig auf der Mittagshöhe befindlichen politischen und gesell­­scaftlichen Macht, denn die Fehler, wie die Vorzüge der legtern nehmen allmälig die Wirkung von Naturgelegen an und sie durchdringen alles Werden und Schaffen mit uninoiderstehlicher Kraft. Und so weist dem das heutige Europa in seinen Verhältnissen die Empfi­de jener Herr­­schaft auf, die vom Norden her gegen den Westen und den Osten drängt. Alle Achtung vor der Kultur und den poli­tischen Errungenschaften der deutschen Nation, allen das Reich, worin die „Zucht“ verwaltet über die Freiheit, wo man die Altäre, auf denen Generationen den renlen der Menschheit geopfert, schonungslos zertrim­­mert hat, um den Göten des Fraffesten Egoismus Plan zu machen, wo 508 Streben und Denten Aller in dem Willen und der Einsicht eines Einzigen aufgeht, wo der mächtig anwachsende Ma­terialisumms nachgerade das Wachsthum der geistigen Arbeit zu erdrähden droht . Dieses Neid­, so wenig es in seiner heutigen V­erfassung die deutsche Nation zu beglichen ver­­mag, ebenso wenig fönnen Die Tendenzen desselben Klärend und wohlthätig Hinauswirten auf Europa. Und Rußland zumal , mit feinem Bolt ohne Bolksthum, feiner Gesell­­schaft ohne Formen, mit feiner barbarischen Unbeholfenheit und jenem modernen Naffinement, mit feiner Erpansion ohne Schranken und feiner innern Gährung ohne Bier, Rußland, Dieses Neid­ der Lüge in allen ihren Gestalten, daß d­ieses nicht berufen sein kann, einen läuternden, die sittlichen Güter der Menschheit fordernden Einfluß auszu­­üben, das liegt Doch wohl für zu Tage. Und dennoch stehen die staatlichen und sozialen V­erhältnisse Europas uns verfennbar unter den Em­vivénugen dieser beiden Mächte, und nur zu wohlerklärlich ist daher das Gefühl der Ban gigkeit, womit alle Welt den Eintwidrigen der Zukunft entgegensieht. Erklärlich insbesondere ist das Inbehagen, welches die Genmüther hierzulande bewirk­t. Ungarn ist den politischen, gesellschaftlichen und geistigen Ausstrahlungen dieser beiden dominierenden Mächte so unemittelbar ausgefebt, wie sein anderes Land. Die geistige Bewegung, von welcher Deutsch­­land ergriffen ist, pflanzt sich in raschen Schwingungen zu uns herüber, wie doch tausend unterirdische Kanäle Font mmmitiven wie mit dem politischen Leben der deutschen Nation, und wo Deutschland einen Druck nach augen übt, läßt er uns nicht widerü­hrt, und wo die Verformngen, an­ denen Deutschland Frankt, sich nach augen hin geltend machen, werden wie mehr oder weniger in Mitleidenschaf gezogen. Gegen Nubland aber sind wir divert und indirekt zur Abwehr gendm­igt, i­ie nach einem ewigen Gefeße der Selbsterhaltung mrchten wie uns gegen Als zui Wehre fegen, was von Rußland ausgeht, denn Alles, was von Rußland, in jenen Heutigen Betrwebungen, ausgeht, Tehrt sich mittelbar oder mittelbar gegen uns; der Panflavis­­mus geht uns an die Existenz, die Ausbreitung der russi­schen Gewalt bedroht unsere nationale Individualität, und selbst. die eigenartige Flavische Rırktur. Die nach den Worten des Propheten Akjakoff die verweste Zivilisation des Westens abzulösen berufen sein soll, it ein Feind unserer nationalen Entm­­ellung, dem sie entfremdet uns im Sinnern Elemente, auf deren Mitwirkung an Dent Werke der Kon Und aus der Ev - johtdieung wir. nicht verzichten dü­rfe. fenntnig oder Der instinktiven Empfindung Dieser zweifachen Gefahren voninere De tiefgehen forgniß od der politischen That Jahre vollbracht wurden. Festig in der Kreis der Deutschen Bol jeits im die Bahnen der Deftrr delt, ohne ausreichende Unterjtch ohne entschiedene Gegnerschaft unsere politische. Mitton fdwa Richtung, die unvermeidlich führt, filv den wir ung anders oder zur­ Unterordnung der­­ Monarchie unter den neuen We Das Wider, wenn arg die Muthigsten unter uns wo befeglichen werden und wenn der weitere reife bringt ? Allein werdet misims die Genien sein, welche dich jahr himwegleiten können, und muß ı8 mehr Dent je das Bedü­rfniß fühlen, fü nationalen Geistes und alter Ypatriotis ungarischen Volkes zu wirken? Die OTA DOffupation, die wir als fatales Erbe vom übernehmen, wird sie dem rücgängig gen uns in Klagen und Miklagen erschöpfen, m endlich am der Zeit, Daß wir den Konsequenzen ernst ins Mngesicht schaunen? Heute sind wir­­ zum Sampfe herausgefordert und da gilt es, ich sümpfen bis ans Ende Wie immer wir das Ver­ a im Orient begonnen wurde, auffaffen, unter jedem GR punkte wird sich uns die Wahrnehmung aufprängen, Oesterreich-Ungarn und in erster Reihe und ganz umriikel Ungarn zu einer vielleicht auf Sabhrzehi­te hinaus wei den Aktion gezwungen ist. Die Bassivität ist absolut a gefehloffen. Sei es, daß Die Monarchie Dem Zuge nenen Bolitit folgt, die nach natürlichen Geseben das­­ Schreiten in ver eingeschlagenen Richtung erheirscht, jet daß sie sich auf die bloße Abwehr der Gegnerschaften schränft, welche von der Erwerbung im Orient unzertretna­ch sind, im jeren Falle sind wir fortdauend zur A­nspan­­­nung unserer Kräfte und zur Entfaltung einer lebensvoller Thätigkeit gezwungen. Geht es vorwärts, so gilt es zum­­ herrschen, damit wir nicht beherrscht werden. Handelt es si­cos um die Konsolidirung des Bestehenden, so gilt es,­­ ode nachtheilige Na­chwirfu­ng Der geänderten Konterlatte a auf fer staatliches und nationales Leben zu verleih­en, a Bas liegt da näher, als der Gedanke, daß wir alle Ele­mente anseres Vollsthums zusammenfassen missen zu ein­heitlicher That? daß wir gewissermaßen die Saug­­werkenge umferee : Nation vermehren, Damit wa der Afsimilirungs-Prbeit, die uns aufgezwungen wind besser gewachsen feiern? Auf eine Untersuchung vor Dirk von denen man fortan wird Gebrauch machen mie­n angesichts der neuen flavischen Bewegung Die Suteresfel der ungarischen Nation und des ungarischen Staates ders )­zustellen, mögen wir­ im Diesem Augenblicke nicht eingegett . Es aber welcher Mittel man sich and bedienen m­ag, ob des­ Madornts in der Ausübung winferer politischen und Tg­relfen Supweiorität, ob des Entgegenkommens an die gefährlichen Tendenzen — auf Erfolg Fürmen rechnen, wenn die Nation von eiment einh­eitlich getragen it, wenn mie durch Die ganze, ungethi unseres nationalen Vermögens zu imperieren sind, wenn unser Bolt sich in allen seinen­­ großen Aufgaben der Selbsterhaltung bewußt wenn unsere V­olfsvertretung in Wahrheit Machtfülle der ungarischen Nation zum Ansch Bedanerlicherweise geschieht jede Alles, Splitterung der Kräfte, zur Verfchärfung Day Entzweiung der Gesellschaft, zur Schwäge des Staates und 563 Parlamentarismus Nothwendigkeit und­­ ohne vernünftigen 31 P­arteikampf, der ohne eigentlichen Inhal der P­arteikampf, welcher abermals etiter die ungarische Gesellsgaft zu führen duo welcher nicht nur Die Agntegrität der , denn auch die der materiellen Exil gefährdet, als eine Mothmendigkeit anzujebe­rechtigung der persönlichen M­otive im politischen See immerhin zugestanden, ist denn hierzulande, wo wir ja fer­neswegs an­­ einer Hypertrophie der staatsmännischen Kapazitäten leiden, nicht auch im einheitlichen Partei­rahmen Raum­gang, zur Entfaltung file jede begrü­ndete Agivation ? Und man teöfte sich nicht mit Deut - Gedanken, die Nation ui die Parteien werden einig Fn in der Stimme der Gefahr, wenn die nationalen und fi turellen Güter Ungarns in Frage gestellt erscheinen ; denn die Gefahr ist eigentlich sehen, heute vorhanden " mich. wa zur Bekämpfung derselben überhaupt gefhegen Tant, am darf seinen Augenblick verzögert werden. Will man als einmal später die innere Fehde einstellen, so stelle man 1) heute ein, ehe es noch zu Frät ist, den auf den Link eines parlamentarischen Turniers der Geister Fünnen 1 wohl verzichten, nicht aber auf die Nothwendigkeit der Erhaltung Ungarns. Aus allen Ereignisse u­­nd aus all Berhältnissen kringt der Ruf hervor, daß die Nation Diejenigen, die Über ihre Geschiete wachen, Jim vereinid mögen zu zielbemußter That — und dass dieser Auf Geh­ finde überall im Lande, das ist unser Wunsch Find tommende Fahr. — —— == Ge. Majestät hat die tär­ Depositenamet behalte genehmigt, fü­r 005 Em. E. Minnertal­­entworfene neue Sunsteaktion, daß dieselbe mit den seinerzeit barenden Bestimmmungen betweifs von als des Walles der Li Militär-Heiraths-Kautionen Staatspapieren tritt seinerzeit mit 1. Nänner ergänzt 1879 in Wickie daher mit diesem Tage alle mit demselben und den frü­heren V­orschriften und Erlässe außer erleg werde, nit Joch De rin 3 . P­rovisorische Regelung unserer Beziehungen Unter­ Zustimmung der Mes­den Negierungen der österreichisch-ungarischen M betveffő Der proviforifchen Regelung dev gegen! Beziehungen am 31. Dezember 1878 die nach Stande gelom­m­en ; Dam­it zwischen der ungarischen Detkaxia bir­om üöflerreicht Italien Die kommerziellen und mar vend jener Zeit gehörig geregelt seien, bes am 23. A gelom­men : öfterreihtte avijchen ber cold gelbglottene Italien am 23. April 1807 Dertrag bleibt bis zur A­uswve ant 27. 9. M. zu Wien unterzeichnete 31. Länner 1879 mpovifaidh­i jedoch behalte, daß Italien seinerseits zustim­me, daß die vische Monarchie auf die Italianischer Importart Stelle des Taxifes B. vom Sahre 1867, als an im Motikel 8 des erwähnten Bertrages Tiipuig deutlichen. und österreichisch-Frangöstfehen Keine Tarif der Beilage B. des Vertrages vom 27. b. wendig bringen könne. Urkund dessen haben die unterzeichnete Deklaration asfertigt und ihre Siegel beigehenkt Gegeben in zwei Exemplaren zu Wie ber 1878. An Vertretung des abwesenden Ministers 52 Schwegel m. p., Robillant m. p. 3 Die segelwärtige Deklaration wird mit der Tantbart, daß der mit Stalten am 23. April 1867 ( Handels und Schiffahrtvertrag auch weiterhin, u Auswechslung der Natifilations-Urkunden des ant 2 frecht erhalten bleib "zat Wien unterzeichneten neuen Landelsvertrages;­ ­ 81. Jänner 1879 provtjortíd au zu Stali ET

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