Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1879 (Jahrgang 26, nr. 1-24)

1879-01-02 / nr. 1

WET DRM TREE TRETTE: Budapejit, 2. Zänner. sz Die zwei Lesearten über unsere Orientpolitik, deren die „Kölnische Zeitung“ erwähnt und von welchen in einem Telegramme unseres Morgenblattes die Rede ist, sind so prinzipiell verschieden, daß beide zugleich nicht Die rich­tigen sein können. Die eine lautet : Ermuthigung Ruflands zum weitern Naube an der Türfei im Widerspruche mit dem Berliner Vertrage; die andere Heißt: Eindämmung Ruflands in die­ im Berliner BVertrage vorgezeichneten Grenzen mit England und mit Europa. Die erste Version erscheint nicht mit Die an sich sein, denn sie erwähnt undenkbar, es sollte auch unmöglich scheinen, dergleichen einem Meinister des Auswärtigen in Oesterreich - Ungarn scheint bei nur zuzumuthen, diesem ... zu Anlasse die Erklärungen des Grafen Andraffy in der Delegation, Die, was man auch sonst über dieselben sagen mag, sicherlich nicht als eine Ermuthigung uflischer Theilungs-P­läne auf­gefaßt werden können. Einer unserer Wiener Korrespon­­­denten, der heute neuerlich dies Thema berührt, schreibt, man sei in den unterrichteten Kreisen nicht geneigt. Die Mähr vom Zuge nach Salonid und Allem, was damit­­ zusammenhänge, im geringsten ernst zu nehmen, er fügt hinzu — und darin stimmen wir vollkommen mit ihm überein —, daß für eine solche Politik die österreichisch­­ungarische Monarchie absolut nicht der Boden sei, daß wir so weit ausgreifende Unternehmungen die Monarchie weder politisch, noch finanziell vorbereitet sei und er schließt mit der erneuten Versicherung, das Ganze sei eine Fabel und es sei vielmehr­­ sichergestellt, daß Oesterreich-Ungarn bisher selbständig und im Bereice mit England Alles gethan habe, um Rußland zum Einfenzen, zum Aufgeben seiner über den Berliner Vertrag Hinausreichenden Ambitionen zu bestimmen und daß die Erfolge, die in dieser Hinsicht zu Konstativen sind, so gut Oesterreich-Ungarns wie Eng­lands V­erdienst, ja das Verdienst aller Mächte seien, die sich die stxiste Dirchführung des Berliner Vertrags zum Programm gemacht haben. Einigermaßen übereinstim­­mend hiemit­tlingen die Neu­erungen des „Daily Z Telegraph" und der „Morning Bost”, derjenigen ‚englischen Blätter, Die stets die avanci­iesten in der Geg­­nerschaft gegen Rußland waren und die beide das freundschaftliche Zusammengehen Oester­­reich-Ungarns mit England konstativen und als eine Bürgschaft der Friedens deuten. Die „Mor­­ning Bost” erzählt überdies in einer Korrespondenz aus Petersburg, das das Mißtrauen des Wiener Kabinets gegen Machland und dessen Allianz mit England­­ in­ Petersburg einen peinlichen Einbrud hervorgerufen habe.­­Wir begreif­fen das und so viel und auch an der Erhaltung des Frie­­dens gelegen, möchten wir wü­nschen, daß es nie anders werde, wenigstens so lange nicht, als Rusland auf dem Balkangebiete Pläne verfolgt, die mit den Kultur-Interessen Europas und mit den Lebens-Interessen der’ Meipnarchie absolut unvereinbar sind. „Kölnische Zeitung" derselben Ansicht -Der,,Bo­hemia"schreibt v1a11 aus Mens übervosuifelie, hisfgatischc utxdostkumolischethtgelegenheiten:’« Die Etablierung einer LandesregierunngitsBosin­extmindent SIM. Herzog von Württemberg an der Sorge entspricht ganz jenem a. h. Befehlsschreiben, das bereits in den ersten Tagen des November sionalisirt wide und welches, unmittelbar, an die Enthebung 168 "FIM. v. Phitippovics anknüpfend, den Herzog von Württemberg ‚zum Chef der Zivil und Militär-Verwaltung des Landes bestellte, in welcher ihm IMEL. Lovanovics als Adlatus beigegeben ist. Der Frage der Organisation it damit nicht präjudizirt, da «8­ch Hiev um eine Maßnahme handelt, die doch nun ein Korrelat der militärischen Bewegung bildet, da man doch ein Land nicht zu dem Zwede befegen kann, um darin Die Anarchie walten zu hasfen. Die erwähnte Frage der Organisation it aber zw Stunde noch nit spruchreif, da die einschlä­­gigen sm noch fortdauern und alle Angaben, sofern sie das Ergebniß derselben betreffen, nur einseitig sind oder auf Kombina­­tion beruhen. Daß an die Kretzung einer Sekundogenitur nicht gedacht wird, wurde bereit gemeldet. Hinzufü­gen­ möchte ich nun, daß ein solcher Plan überhaupt an maßgebender Stelle nie bestand, und daß ihm jedenfalls derjenige kaiserliche Prinz, den man als Kandidaten zu bezeichnen liebte, der dumwch Geist und Tapferkeit gleich ausgezeichnete Superzog Sohann Salvator am allexfernsten flieht. — Ein hiesiges Blatt wundert si heute darü­ber, daß die Neffen den Erfah­rer durch Die ugncihecumelische Oskupation verursachten offen ansprechen und erblicht hierin eine derbe Got­­täuschung. Nun, Opfer einer solchen können wohl nun Die­jenigen sein, die micht wissen, daß der­ Berliner Friede dm Ixtitel XXI Rußland dieses Recht zuspricht. („Das Oskupa­­tionskorps wird­ auf Kosten des offupirten Landes erhalten werden.“) In der That hat Kuklend im Schoße der oftrumelischen Konmuission Icon seine Erlasansprüche angemeldet, und zwar berechnet er die Kosten der Offupation für diese Provinz allein bis zum 1. Mai 1879 mit 23.281.275 Nubel für einen Stand von 16 Generalen, 26.798 Mann und 8602 Pferden. Nicht das Prinzip, nicht die Erlaspflicht an und für sich bildet den Gegenstand von Kontroversen im Schoße der Kommission, wohl aber eine Reihe anderer Fragen, über welche das Friedens­nstrument ganz schweigt. So gleich die Vertheilung der Ossupations-Truppen auf Ost-Numterien und Bulgarien. Im Art. XXII heißt es nun, daß­ das xufsische Korps nicht stär­­ker als 50.000 Mann fein diwfe Aber wie soll es mit der Vertheilung derselben auf die beiden Gebiete gehalten­­ wer­­den? Steht es Rußland beispielswweise frei, diese Vertheilung so vorzunehmen, daß auf das eine Territorium 49.999 Mann kom­men und auf das andere nur Einer? Dann Hätte Rußland es in der Hand, die Ratten der Ossupation ganz und gar auf eines der beiden Länder, je nach seiner Auswahl zu überwälzen, wenn es dies auch bisher nicht gethan hat, im Gegentheil für Bulgarien und Ost- Rumelien so ziemlich gleich starke Kontingente berechnet. Eine andere Frage gilt der Berechnung der KRäften der Osfupation. Sind darü­ber der gesammte Sold fammt dem Kriegszuschlag, oder blos der Fegtere zu verstehen Begreiflicherweise berechnet Die russische Regierung, nach dem ersten Maßstabe, Gold inklusive Zuschlag. Diese Fragen haben in fester Zeit die offuumelische Kommission um so mehr beschäftigt, als sie im Zusammenhange stehen mit dem K­ompensations-Verfahren, das die russische Negierung einzuschlagen beliebte, indem sie Die direkten Steuern und Zehnte einhob und um als Abschlag auf die Disupationstosten in Rechnung stellt. « —k.Wien,St.DezembersH(Orig.-Korr.)Die Vers­­tändigungs-Versuche zwvischem Deutschen und Czechen haben bisher nicht einen Schritt über die journalistische Diskuission­ hinausgethan." Selbst in den Journalen ist man nurversöhnlich und entgegen­­kommend im Prinzip,sobald aber der Sach­e selbstwahn­ ge­­rückt wird,ist man voll Reserve.Die Journale der­ Verfassungs­­partei proklamixet xislbit vterständlich die Anerkennuung der Verfassung durch die Thatsache des­ E811 tritts der Czechen in den Reichsrath«als« die unerläßliche Vorab­ssetzu­n­g jedeerrständigung,die Czechen dagegen verlingert;ne­tionckle Konzessionen in Betreff der Wahl­­ordnuung und­­ der­­ Sprache als unumgängliche Borbedingung für alles Weitere Das­it im Grunde derselbe . Stand­­punkt, den beide Parteien seit Jahren gegen­einander festhalten, nur daß geht die Form etwas artiger und höfsicher geworden, was nicht blos aus politischen Nachsichten, sondern auch aus Gründen des guten Geschmacs mit Freude zu begrüßen ist. «» lange übrigens die Verständigungs-Bersuche blos auf dem Boden der journalistischer Diskussion verbleiben, werden sie nichts Frucht­­bares zu schaffen » vermögen. Sollen sie zu wirklichen Gefulteten führen, dann m­üssen sie dur den‘ Tebenz digen verkehrr­id “deenaustausch der Warterführer unter­stüßt und gefördert werden. Da jedoch fängt die große Schwierigkeit an. Dr. Rieger hat vor Monatsfrist in einer Epistel an Dr. Fischhoff die Innitiative zu einer BVersöhnung zwischen Deutschen und Erechen ergriffen; damals aber war die Stimmung der Deutschen auch nicht weich genug, die Furt vor den magyas r­ischen „Hegemonen“ noch nicht groß genug und der Schritt Nieger’s, der von Zischhoff selbst sehr freundlich und ’­ Din Raummanack verspäth’ liebenswürdig beuntheilt­­,« 4­1, A. Je (Einzelne Nummern 8 fr, in allen Berfehlerfil­ralen.) fr­ontiert lag, wurde,blieb ohne Erfolg.Riegertstag darinn eine gewisse Scheu hegen,den Ver­such von neuem aufzunehmen Auch ist,die Wahr­­heit—zu,gestehen1,seine Persönlichkeit,die alle Drangsale und Bitter­­keiten des siebzehnjährigen Kampfes in Erinnerung bringt,nicht ge­­rade geeignet,Versöhnlichkeeit einzuflößen und­ersöhnung anzubah­­nen.Dieselben­ Bedenken dürften von der­ a 11 der 11 Seite gegen Herbst gel­ettd gemacht werden­,wiewohl gerade Dr.Herbst ist der letzten Sitzling des böhmischen Landtages zum nicht geringen Ent­­setzen seiner Gesinnungsgenossen den Czechen in der Frage der städtischen Prager Verwaltung sehr zu Dank redete.Er anfIanm der in beiden Parteien sich großer Sympathien erfreut und der durch das­ ihm angeborene Wohlwollett«z­er Vermittlerrolle wie berufen erscheint,ist«Dr.Schmer­kal,der Führer der Deutschen in Prag.Daß er der Versöhn­ung geneigt sei,hat er am Schlusse der letzten­ Landtags-Session­ angekündigt,indem er erklärte,daß es wohl niemals(?)zum Dualismus,das ist zxkrsweitheilung und Schwä­­chung des­ Reiches,zumueberwiegen des ungarischen Einfluss eng kommen wäre,­wenn­ die Czechen die gemeinsame Aktion­ mit der­ Deutschen seit 1861 ununterbrochen hätten platzgreifen lassen.Das ist sicherlich respektvoll genug für die Czechens und zugleich einseichen jener antidualistischen oder antimagyarischen Tenden­z,die nun einmal den jetzt hervortretenden Verständigungs-Bersuchen zu Gevatter ge­­standen. Schmeyfal wäre also­ wohl der Mann für die Anbahnung der Ver­öhnung, aber wer sol der Partner auf der anderen­­ Seite sein ? Ein Mitglied der im Neu­srab­e fihenden „Rechtspartei“ darf 23 gewiß: nicht sein, da die reaktionäre gleb­fale Atmosphäre dieser Partei jeden ehrlichen Deutschliberalen ferngält. Die Zungezehen erscheinen für diese Rolle gerade auch nicht­­ prädestinirt, weil die Partei Rieger’s eine solche Vertretung sich nicht gefallen ließe. Die Personenfrage dürfte nach alledem noch große­­ Schwierigkeiten bereiten. vielleidt, daß der Vorgang vom Jabre 1870 sich erneuert, daß der czehhische Klub und das deutsche Kasino in Prag durch Vertrauensmänner die Verhandlungen aufnehmen. Das wäre jedenfalls der vernünftigste und einfachste Modus. Jungen selbst aber, wenn es dazu kommt, werden wohl nicht so glatt verlaufen, wie es Manche deuten mögen. Der größte Strthum, der von deutscher Seite begangen werden könnte, wäre der, zu glauben, daß in der auswärtigen Politik ein brüderliches Zusammengehen von Ezechen und Deutschen möglich sei. Es it das ein Irrthum, von dem selbst Dr. Herbst nicht frei sein sol. Es ist denkbar, daß Rieger und Konsorten den Deutschen zeitweilig Sufters Teisten, um den Berunch mitzumachen, Andraffy zu stürzen, aber darüber hinaus ist eine Einigung nicht möglich. Zur Ehre der Deutschen in min­­destend angenommen werden, daß sie nicht eine Mlianz eingehen­­ werden mit einer ausgesprochen zufrisehen ‘Partei, mit einer Partei, deren Hauptorgan mit Wohlgefallen die Worte der Petersburger „Wiedomosti“ zitivt, daß sie aus solchen Slaven besteht, „welche einem engherzigen (österreichischen) Patriotismus fremd sind, oder doch zum mindesten denselben in sich zu bekämpfen verstehen“. Die Berhand­­ —1. Wien, 1. Jänner. Drig.-Norr) Die journalistishe Diskussion über die V­erständigung zwischen Drehen und Deutschen ist nahe am Ende angelangt. Die Journale können nicht gut mehr weiter. Die eigentlich Fachliche Diskussion it ihnen verschloffen, und sie thun gut daran, sich hierin N Reserve aufzuerlegen, denn so wie irgend­eine Detailfrage, sei es die böhmische Wahlordnung, sei es die Schulfrage sachlich, erörtert würde, könnten leicht die alten Differenzen, von neuem zum Borschein­­ kommen: Die Bertrauens­­männer, die in geschlosfenem Zirkel beisammenfigen, sind zu dergleichen Verhandlungen beffex geeignet und sie werden wohl auch bald zu­­sammentreten. Dab man ihrer Thätigkeit all üiberall, wo man den Werth des Friedens der Nationalitäten untereinander durch den vierährigen Mangel dieses hohen Gutes Th­äten gelernt hat, beste3 Gedeihen wünscht, ist selbstverständlich. Die Geschichte des neuen Verständigungs- Bersuches wird heute durch einige Geständnisse bereichert, Die sich in einem Prager ezehifchen Blatte und in einem Grazer liberalen Blatte finden und die für ungarische Politiker nicht ohne Interesse sein mögen. Die Brager „Epoche“, das Blatt Skrejihomsti’s, der aus allen offiziellen Unterhandlungen seiner Partei ausgeschlossen, wiewohl, die Wahrheit verlangt dies zu sagen, es der Er­ste war, der den Ak­ion3-Gedanken auf seine Fahne geschrieben, erzählt über den Hergang der neuesten V­erständigungs-Bersuche Folgendes : Rieger­ei zunächst nach Wien gegangen, um dem Grafen Andraffy Hilfe anzu­­bieten gegen­ die renitenten­ Ber­affungstrenen. Das sei erfolglos ge­­blieben. Das gemeinsame Budget sei bewilligt worden, Graf Andrasfy sei als anerkannter Sieger aus der Delegations-Affaire hervorgegan­­gen, und mun sei die Karte gewechselt worden: Wett jagen die Freunde des Dr. Herbst und selbst Verwandte des Dr. Rieger, diesmal sei der Zettere von Herbst nach Wien berufen worden, an umgekehrt dem Grafen Andrasfy Respekt einzuflößen... . . So meit die „Spoche”. — Die „Grazer Tagespost” ist so aufrichtig, zu gestehen, daß die ge­­genwärtigen jowialistischen Verhandlungen das meiste Interesse nach der ungarischen Seite hin erregen müßten, und sie fährt dann fort: „Die „Neue freie P­resse” brauchte es gar nicht anzudeuten, daß sie die Grechen in den Reichsrath bringen möchte, u­m ein Gegengewicht wider den magyaris­­chen Drud zu erhalten; die Magyaren hätten das augenblicklich selbst herausgefunden, denn es lag förmlich in der Luft und war nur die nothmendige Konsequenz defsen, was in den letten Jahren geschehen.” Wenn dem so wäre, wenn das Ganze nım gegen Ungarn gerichtet wäre, dann müßten es die Ungarn als einen für m­­iren Trost begrüßen, daß die „Grazer Tagespost” „gleich von vorn­­herein" erklärt, daß sie „an ein Resultat dieser Ausgleichs-Campagne nicht glauben. Wir Ungarn sind nicht so persimistisch, wir wollen an dem Resultate des Herbst-Nieger’schen Ausgleichs nicht von vornherein verzweifeln und fügen hinzu, daß, da uns Herbst allein und Nieger allein nie geschreht haben, wir auch vor der Kompagnie Beider seine Angst empfinden. D. Red.­ pi Zur italienischen Agitation in Bosnien. Der „politischen Korrespondenz“ schreibt man aus Prigrend vom 16. Dezember : In Ober-und Unter-Albanien,ja selbst in dem,dem Verkehre,­­namentlich in der gege­nwärtigen Jahreszeit,so schwerk zugänglichen Gebirge der Miriditen, ist schon seit Wochen die Anwesenheit frem­­der Gestalten zu Tonstativen gewesen, deren Fuß­ wohl zum ersten­­mal diesen wildzerflüfteten Boden betreten haben mag. Troßdem sind diese Fremdlinge bei allen Albanesen, ohne Unterschied der Re­­ligion, gleich gastfreundlich, bei den Katholiken sogar sympathisch aufgenommen worden. Das Näb­el, welches das Erscheinen dieser Fremdlinge in diesen Gegenden bot, hat jedoch bald seine Lösung gefunden. I­n kurzer Zeit wußte man, daß es Emissäre von jenseits des Meeres sind, welche die, jedem Albanesen so Liebe Sprache %3- ander­wegs in ihrer unverfälschten Reinheit prechen. In diesen so plöglich aufgetauchten Fremden hat man nichts Anderes als wahrhafte Abanesen aus den italienischen Provinzen Diranto und Galtanifetta zu erbliden, welche den schtönsten albane- Fischen, Diafett sprechen und alle Gewohnheiten, Sitten, Gebräuche und sogar die Denkweise ihrer in der uralten Heimath zurückgeblie­­benen Stammesbrüder beibehalten­­ haben. In den fetten vier Moden sind mindestens gegen hundert solcher Apostel der albane­­sischen Freiheit über den Kanal von Diranto nach Molanien ge »­­ommen, um die Nation aus dem vielhundertjährigen Schlummer zu erwecken, wie sich hier ein solcher italienischer Albanese aus­­­­drückte. Um den Charakter der Thätigkeit dieser Emissäre richtig zu erfassen, genügt es, ein kurzes, vom 8. Dezember datirtes Mani­­fest, welches die Unterschrift: „Das Befreiungs-Romitd” trägt, kennen zu lernen, welches hier in treuer Niederregung folgt : „Brüder! Albanesen ! Die Gräber öffnen sich, die finstere Nacht heilt sich auf und der Morgenstern einer schönen Zukunft erglänzt am Himmel Alba­­niens. Wachet auf! Deffnet Guere Augen! Die, Stunde des Bebens, aber auch des Kampfes hat­ geschlagen. Die Türkei. hat­ von «klExiropa eine Gnadenfrist erhalten,die­ lehrster--frin«dürftet und , die man weise und energisch ausnäsen sollte. Brüder! Schr­eißt, daß nach dem Grlöschen der ottomanischen Herrschaft in Europa Euer, fest in administrativ getheiltes Land unter ein fremdes Joch fallen müßte, und zwar ist es gleichgiltig, wer von Gueren Nach­­bar( Euch) an sich reißen wird. Alle sind sie Euere Feinde und Alle werden sie unablässig, im eigenen Lebens-Unteresse, dahin streben, Euere, Sprache zu extedten, Euere Rationalität zu erdrüden, Euer Land auszubeuten. Euere Nettung liegt mit in Euerer Hand. Erhebt Euch Alle wie Ein Mann, zeigt Cuch windig Euerer großen Ahnen, deren Friegerifger N­uhm Dft und West, Nord und Süd erfüllte, und­­ opfert für Guer Vaterland nun einen Theil jener Güter, die Ihr sü­r verschwenderisch und in großherziger Weise für die fremden Ditomanen im Laufe eines halben Jahrtausends geopfert habt. Euere Fahne sür die Alba­­niens, Euer einziges Ziel die Selbständigkeit Eueres Boltes sein. Der Kampf dürfte um so Fürger sein, als die Pforte erschöpft it und ein großer Theil Europas Euch seine Sympathien zuwenden wird. Mehr als eine Drohmacht hat ein Suteresse daran, daß Die albanesische Nation unabhängig sei, daß Albanien einen selbständi­­gen Staat bilden solle. Da _nnere Brüder jenseits bei Warletz, in dem Cud aufrichtig Freundschaftlich -gesinnten Italien, für Cud­ denken, vereint mit Cud­ ringen werden, darüber dürfen nicht erst besondere Verstjer­ungen ertheilt werden. Das Blut der Albanesen, wo sie auchh sein mögen, gehört der heiligen Sache des Volkes. Für diese werden ihr Gut alle Kinder der Nation mit opferwilliger Begeisterung einfegen. Auf, zu den Waffen! Niemals war, wer Moment für einen siegreichen Kampf so günstig und niemals minte und ein so schöner Erfolg wie fest. Alle Alvanesen sind Brüder, Söhne: Eines DBolles, Schaart Eu­ daher Alle um Eine Fahne, und Albanien, das große, herrliche, Freie Albanien, wird Such, Alle a Liebe umfatsen, in ‚gleicher Freiheit adelm und glücklich machen.“ Die Wirkung solcher und ähnlicher Manifeste blieb nit aus. € 3 gibt zur Stunde kaum einen größeren Ort in Ober- und Unter-Albanien, wo nicht ein Komite zur Vorbereitung einer Bosfs­­erhebung bestehen würde, an dem die angesehensten Dxts-Saraffen theilnehmen. Am empfänglichsten zeigen sich freilich die Gemüther in Ober-Albanien, namentlich dort, wo das katholische Element vor­­herrschend ist. Es kann als Faktum bezeichnet werden, daß die alba­­nesischen Küstenstädte, wie Durazzo, Balona, Delivno u. a., vollstän­­dig für eine Lostrennung von der Pforte gewonnen sind. Allerdings wirken im Litorale die italienisch-albanesischen Emissäre für den An hlus an Italien. Findelfen erstreden sich diese inwälfhen­ Apiratio­­nen vorläufig nur auf die Uierbezirke, während im albanesischen Binnenlande Diese Ideen so­ gut wie gar nicht verfangen. Selbstver­­ständlich bringen auch die Mohamedaner Unter-Albaniens derselben seinerlei Sympathie entgegen. Hier selbst will man wohl die Hilfe der fernen Brüder annehmen, um nur den Serben, Griechen und Prontenegrinern­ zu entgehen. Die Antipathie gegen diese gefährlichen Kalibern bildet auch einen bedeutsamen Faktor bei dieser Bewegung. Die Miranesen auf der Strecke der montenegrinischen Litorale bilden den Kern der Bewegung, die indessen noch einer ganz anderen Ent­­wicklung bedarf, um gefährlich­ zu werden. Gefahrvoll würde die Ne­ vohrtion erst dann, wenn ein Theil der Streitkräfte, welche der ur­­münglich fort gesinnten Liga angehören, fi der von den Wal­iden provozirten Bewegung­ zur Verfügung stellen wide­­r­­ ‚ Tageswenigkeiten. Ernennungen und Ber­egungen) Der Finanz­minister hat den Konzept3-Adjunkten Eduard Beghelyi, ferner die Finanz Amzipisten Ludwig Tillmann, Anton Borbety, Karl Berzevicz, Yulius Kovacz, Franz Rath und Kor­nel Danczer, und den Katastral-Sekretär Ladislaus André zu Ministerial-Konzipisten ernannt. — Vom Justizminister wurde der Grundbuchsführer des Epevierer Gerichtshofes Ferdinand Mich­nav Bin zum Kanzlei-Direktor daselbst, der KEzdi-Väfärhelyer Ger­­ichtshof­s­anzlist Emerich Kelemen zum Grundbuchs-Adjunkten beim Sepfi-Sgent-Györgyer Bezirksgericht ad Gustav Martiny, Beissser des Waisenstuhls der mit geregeltem Magistrat versehenen Stadt Teke, zum Wordensrichter für das Gebiet dieser Stadt er­­nann­t; die Kanzlisten Alexander Hajdu des, Nyirbhatorer und Georg Lunza des Kisvardaer Bezirksgerichts wurden­ unwechselseitig verlegt. — Der Unterrichtsminister hat den an dem Budapester Landes-Blinden-Sustitut angestellten dirigirenden Professor Dr. Sido Mihályit als Direktor definitiv bestätigt. .. Auszeichnung) Se Majestät hat dem Angramer Bind­fehrer Anton Betr­es als Anerkennung der Dienste, welche derselbe bei der Ausbildung der auf die Offizins-Prüfung, fi Bor­­eg geleistet hat, das goldene D Verdienstirenz, mit der Krone verliehen. Konsulate) Bot dem E u - General-Konsulate in Kadir­it von Er. Majestät der dortige Kaufmann Azcan tutte voth zum unbesoldeten Konsul und­ Geschäftsträger mit den Ve­fugnisi die normalmäßigen Konsular-Gebühren einzuheben, ernannt wo­rden. In den Randes-Unterrichtsrarbn­ wurden vom Unterrichtsminister der Realfigur-Direktor Franz Hey, der Mini­sterialrath Karl Keleti und der Professor am­ Bolytechnikum Koloman Szily für die Dauer von drei Jahren ernannt. (Besepes- Publikationen) Das Amtsblatt vom 31. Dezember publiziert die von Sr. Majestät mit der a. bh. Sanktion versehenen diesjährigen Gef. Art. XXXII (über die Bededung der Verwaltungs-, Waisen- und­ vormundschaftsbehördlichen­ Ausgaben der Somitate pro 1979), XXXIV (betreifs Botirung der im Jahre 1879 zu­­ stellenden Selvuten- und Srragreserve-Kontingente) und XXXV (über Abänderung der Gef.-Art. XLIX ; 1875 und IX ; 1877) und beginnt die Publikation des Ge.-Art. KXXVI : 1878 über den mit Deutschland am 16. Dezember 1878 abgeschlossenen Handels­­vertrag. — an der heutigen Neujahrs-Nummer publizirt das Amtsblatt die von Sr. Majestät mit der a. b. Sank­ion versehenen Beischlüfse dr ungarischen Delegation I. über das pro 1879­ festgestellte Präliminare der gemeinsamen Ausgaben ; IL. über das, in Folge der Ossupation Bosniens und der Herze­­govina pro 1879 auftauchende außerordentliche Kriegserforderniß ; III. über den zum 1878er gemeinsamen Präliminare bewilligten Nachtragstredit; IV. in Betreff der Unterstügung der bosnischen und herzegowinischen Flüchtlinge pro 1878, und e. in Betreff der 1876er Jahres-Schlußrechnung des gemeinsamen Haushaltes der österreichisch­­ungarischen­ M­onazipie. Aufhebung der Telegramm-Zensur in Bosnien-Herzegovina) Am Sinne des §. 15 der Dienstvorschrift für das P­ersonal­ des Feldtelegraphen der Armee wurden während der­ miltärischen Operationen in Bosnien und der Herzegovina, in den jeweilig errichteten Telegraphen-Stationen nach Anlässigkeit Privatdepeschen gegen Entrichtung der Depeschen- Hebführen unter der Bedingung zur Beförderung zugelassen,­­daß dieselben vor der Expedition in der Generalstabs-Abtheilung des be­­treffenden Hauptquartiers, beziehungsweise von dem betreffenden militärischen Kommando eingesehen und”­vidirt werden.­­ Diese Be­dingung wurde auch nach Beerdigung der militärischen Operationen aus dem Grunde aufrechterhalten, um hieruch imdirekt die tele­­graphische Privat-Korrespondenz nach Maßgabe des sich ergebenden Erfordernisses zu beschräufen, einer Weiterbindung der dur die Ber­­örderung der telegraphischen Staats-Korrespondenz in großem Make it Yspeuch genommenen Telegraphenleitungen vorzubeugen, solwie um die in militärischer und politischer Beziehung erforderliche Leberwachung der Privat-Korrespondenz auch weiter zu üben. Nachdem inzwischen eines theils die telegraphische Staatskorrespondenz sie verringert hat, andern­­theils für die Bewältigung eines größeren Depeschenverkehrs Bor­­sorge getroffen wurde, entfielen alle Gründe, die erwähnte Bedin­­gung noch ferner aufrechzuerhalten, umso mehr, als die­ nöthig erscheinende ‚Kontrollwung des Inhaltes der zur Aufgabe gelangen­­den Privatdepeschen auf andere, minder belästigende W­eise erzielt wer­­den kon. Das Kriegsministerium erachtete es daher ab­ der Zeit, die Aufhebung des erwähnten W­idirungszwanges bezüglich der auf dem offupirten bosnische herzegovinischen Gebiete zur Aufgabe gelan­­genden telegraphischen Privatdepetchen unter der Vorauslegung in Anregung zu­ bringen, daß sämmtlichen Telegraphenstationen­ dieses Gebietes die Verpflichtung auferlegt wird, die Kontrole des In­­haltes der­­ Telegramme im Simme des §. 2 der allgemeinen Bestirammngen­­ für­ den in und ausländischen Telegraphen­­verkehr der österreichis—jungarischen Monarchie mit pflichtmäß­iger Gewissenhaftigkeit und Strenge auszuüben, wobei Hiffvixte Bivar­­depeschen im Verkehr in, nach und von Bosnien und­ der Herzegovina gänzlich­­ ausgeschlossen bleiben. E 3 blieb übrigens dem Ermessen des Armeeko­mmandos anheimgestellt, ob eine solche Er­­leichterung des telegraphischen Verkehrs schon fest zulässig erscheint. Das II. Armeekommando in Serajena erachtete eine solche Erleichte­­rung für zulässig und hob mit Verordnung vom 14. Dezember d. $., 3. 635 Prof., den Widk­ungszwang bezüglich der auf dem olfupixten bosnisch-herzegowinischen Gebiete zur Aufgabe gelangenden, telegraphi­­schen Privatdepefchen auf. Eciffierte Depeschen bleiben in Gem­äßheit der Verordnung des Kriegsministeriums vom Verkehr gänzlich aus­­geschlossen. Die Feldtelegraphen-Direktion in Sarajevo,­­ sowie die verschiedenen Truppenk­ommanden in Bosnien-Herzegovina und das Generalkommando in Brood werden in diesem Sinne verständigt. (Internattangles Postv­erkehr.)Wie das Han­­­delsministerium bekannt gibt,ist der Eintritt Perus in den all­­gemeinen­ Postverein, eingetretenen Hindernisse­ wegen, bis­ zum­ 1. April 1879 verschoben worden. Für die dahin gehende oder von dort kommende Korrespondenz, bleiben daher vom­ 1. Oktober d. J. an bis zum 1. April­ 1879 jene Borto-Bestimmungen in­ Kraft, welche am 1. Oktober d. 3. bestanden: · (Aus denAdvok­ ate11-Kammer11.)Die Budaester Kammer gibt bekannt,daß die hauptstädtischen Advokatetk Dr.ofe­ Rein­(Sz6­chenyigasse Nr­.105­ 13),Dr.Béla Heinrich(IV., Zetőfiplatz Nr.1),Leopold Klettk(Maria-Valeriagasse Nr.5), J.KarlR­’r­cz(ll.,l­nterq Hau­ptgasse Nr.52153),IgN­az«Stolok­ (Dei­kgasse Nr­ 15)un­d Ludwig Voloß(Vill.,Pex­lhuhngasse Nr­.7) in die Kammerliste aufgetronnnet b­er dem daß die gegen den gews Budapest wildvofaten Wilhelm Szåwald wegen Konkurs ange­­ordnete Suspendirung nach erfolgter Aufhebung des Konkurses durch den Budapesters Gerichtshof Haken-Kraft gesetzt wurde.­—Die Erlauer Ka 1111ne 33»ze­gtay,dass der Advokatjkldrian Szeleseinen­ Wohnsitz von Jintz-Arokpi­llås nach Jäip Femzparu verlegt hat. (Namens3­ Asenderu­ngen.).Die Bewilligung zur Um­­änderung ihres«Zrznamens erhtel­tet·t der Bu­dapester Einwohner Wilhelm­ Preixsteiger,pektsiomrterk·k.·Oberlieuteumtt,in »Strehlen«»­»ulmsPödattt»ngghäzi«.som­ieKarl,­Oskak und Ferdinand Kohnm»Kü«t-ti«;der Szat­tår-N6111etk)ier Ein­­wohner Bergedikt Petersexm,,P­"-terffy«,der Depser Ein­­­wohner Johann Csernzkm,,Cserfalu-dy«und Schtnhk weißenburger Einwohnerin Anna,Meipczin»0nk«d-s«.Dem Oberlieutenant des 9.Honvéds Kavalier des Regiments Josef Dietzgens Rajnai wurde gestattet,sich»blosseing»s Namens»Rajnai«zu­­bedienen,und­ der«Nagy-Bks·nyaer Einwohner­m­ann Julius Lovrich geb-t­elaP»ttskåsd«etc Zunamen ihrer Söhne ur und Aerander CE 3UdHr in „Lovrih” umändern d­ürfen. —­­(Ge­nehmi­gte Vereins-Statuten!Vom Mis­nisteri mndestiert wurden mit der gesetzlichen Einreichung­ F- kkausel verseheix die­ Statuten der archäologischen­ und anthropolo­­gischen­ Landesgesellschaft un­d der siebenbürgischen rö11I.-kath.Nie­ra­­rischen Gesellschaft,des Volkserziehutegs.Bere­its für dier Zokomjaer Gegend,des Erdövidöker Hausindustries Vereins des Hårompöker Komitats,des Zipser Kinderbetvahr-Veretsks,der Vermieder-Ge­ Rinde-und Kreisnytäre,des Abemjvårer und dechutraer Kos­winktdengvarer-Schützenvereins,der Karanjeberer-,Ragu- Röczeer und Kleieröfl einer freiwilligen­ Feuerwehr,"des Kim-Szent- Miklüferi und des Hajdus Nänafer Kasinovereins,des Theresieuser Volks-Kasittos,des9k.-Kaposer Geselligkeitssklu­bs,des Rechuitzer Gefa­ngvere­ins,«des B.-Csabaer israelitischen­ Frauenvereins,des Ungvärerismektteschen Vereins zur gegenseitigen Krankenpflege,der­­ Lippkxer Chewras Kgdifcha,des Neufelder Leseverei­ks,des Alunznerun »Bei­eins,des Premgyeer Unter-Gymnasiums und des Leutschanek Eislaufvereins. (Di­e Wähler der Leopoldstadt besirkt Wahrmann.)Atts Anlaß unseres diesbezüglichen­ Berichtes in unser­em­ jüngsten Morgenblatte erhalten­ wir von dem Fü­hrer des Wähler-Depiktatiott«Herrn Anton v.Gorove,folgendesufschrift »Die Mittheilu­ng ihres geschäyten Blattes von heute über die ges­sige Ueberreichung der Adresse an den­ Reichstags-Ql«bgeord­­neten Herrn Moriz Wahrmann b­­ßt mich durch lückenhafte Wieder­­gabe meiner Ansprache und die daraus gezogenke irrige Schlu­ßfolg­­­ung in einem mit meiner Stellung,aber auch mit meiner Ueber­­zeugung nicht vereinbaren regierungsfeindlichen Licht erscheinen.Ich übermittle Ihnen im Nachfolgenden den wortgetreuen Inhalt meiner­­­ Ansprache.Dieselbe lautete: «Geehrters·herrAbgeordneter!Die Schritte,welch­e Du in­­mitten unseres kritischen politischen Lebe­rs gethan,begleite­e das Vertrauen wind der Stolz Dei1ter Wähler.Wir wissen sehr wohl und waren auch darauf vorbereitet,daß unsere eigenthümliche poli­­tische Lage große Opfer erheischt,—daß wir von vielen schönen Erinnerungen uns trennen,auf viele schöne Hoffnungen verzichten müssen;—wir wußten aber auch,daß von einem sich zu trennen und atthin es zu verzichten,immer erlaubt ist,und da­·3 ist die gereifte ernste männliche Lieberzeugung des Patriotikstrotts.In solcher­ Geiste haben­ Deitschähler Deinen letzten Beschli­­ß,Dich« unabhängig zu machen,aufgesatzt und gebilligt e c.c.«« Für die wörtlich getrette re Vergabe meiner Ansprache durchj das Obige verbiirge ich mich mit meiner Ehre,i"tbcx-lasse es deIn Urtheilig und dem Geschmack des Herrn Redakte IkI-Z,ob die Zeitungsmittheilung richtig und ob der Einsender derselbe i­lus-wer Person gegenüber bona fide vorgegangen. Mit Hochachtung Anton v. Gorove, E. Notar. Der in den legten Zeilen der vorstehenden Zutrift enthal­­tene Vorwurf it, insofern er sich gegen den­ „Reiter Lloyd“ richtet, durchaus nicht gerechtfertigt. Die Rede des Herrn­ v. Gorove it in allen hiesigen Blättern in derselben Fassung erschienen, in welcher sie­ der „Better Lloyd“ veröffentlichte und wir hätten mun gewicht, daß Die Güte des hochgeehrten Präsidenten unserer Notariatsfam­­­mer, uns rechzeitig in den Defib des authentischen­ Tertes gefent hätte, der dann sicherlich mit aller Bereitwilligkeit veröffentlicht worden wäre. Aucher den Selbstmord Karl(Nosch’s)bericht­ t die »N.Arader819.«v01711.d.: .»,,Ges«tern Vorm­ittag lzgt das Bikdapester Parfumeriekvaaren- Sabrilant Herr Morch, der ji seit einigen Tagen hier aufgielt, im Hotel „zum weißen Kreuz“ duch Vergiftung seinem Leben ein Ende gemacht. — Herr Morch hinterließ außer seinen Effekten auch einen Betrag von 50 fl. und ein Schreiben, in welchen er die Polizei ‚ex fudt, von diesem Gelde seine Hotelrechnung zu begleichen, aber seiner Familie vorerst über seinen Gelditmord keine telegraphische Mitthei­­lung zu machen. Der Herr Ober-Stadthauptmann ließ die Leiche in das allgemeine Spital überführen und verständigte von vielem bedauerlichen Vorfall das Budapester StadthauptmamAınt. Das Reichenbegängniß wird heute Nachmittag vom Spital’ aus stattfin­­den." — Nach „AFOID” hat der Unglück­che sich mit einer starken Dosis Morphium vergiftet, welche­ er in eine Tafje Thee mrengte. Dem „Reiter Sonenal” teilt man über den zwanzigen Fall unterm Oestrigen Folgendes mit: >­r zubrachte. Von dort befand er sich nun Mord) trat vor­beiläufig sechs Wochen eine Geschäftsreife zu seinen Kunden in der Provinz an. Er hatte sie troß jenes 00 gerüchten Alters (er war 60 Jahre alt) an die Reife begeben, weil er bei seinen Kommittenten sehr beträchtliche Außenstände hatte mich durch, sein persönliches Erscheinen betreffs des­ Spukaflos günstigere Resultate zu erzielen hoffte, als wenn er einen Vertreter gesandt­ hätte. Seine Hauptzone war Siebenbürgen, wo er mehrere Wochen, 1 Thon, auf der­ Heimreise, hatte aber vorher noch in Temesvár und schlteph­ vor 5 bis 6 Tagen in Arad Station gehalten, um mit seinen dortigen Geschäfts­­freunden zu­ verkehren. „Während seiner ganzen U­­wesenheit vom Hause Hand Mord mit seinen Angehörigen in privatem und gescäftlichem Briefw­echtel. Noch am Festen­ V­ontag erhielt Frau Mord von ihrem Gatten‘ einen aus Arad datirten Brief, worin er ihr seine dortige Ankunft mittheilte und betreffs seiner Gesundheit bemerkte, daß er ih „so wohl wie ein­ Sich fühle”. Zum­ Schluß des Briefes hielt es noch, daß er fi­­vecht jvene. Schon nachhaufe kommen zu künnen, was um bedingt bis Schluß des Jahres erfolgen werde, da er ohnehin An­­fangs Jänner seiner Pflicht als Zensor der Kommerzialbank nach sutommen habe. Seiner Toter, Fräulein Gisela Mofa, welche das im "König von Ungarn“ befindliche Parf­nmeriegeschäft, sowie die in der Königsgasse Str. 97 etablirte P­arfumerie-Fabrik leitet, hatte ex. Himmieder noch in den letter Tagen neue Bestellungen von­ Kunden brieflich aufgegeben. Gestern (Dienstag) Mittags erhielt Herr Johann Primayer (Hausbefsser in der Adlergasse und früherer Rechtskonsulent der Er­sten Vaterländischen Sparkasse), ein Boch, Jahrzehnte bemühzter und intimer Freund Mo’, von diesem ein Schreiben aus Arad, das mit den Worten anfing: „Wern Du diese Zeilen erhaltst, bin­ ich nicht­ mehr, unter den Lebenden.” Sodann bat ihn Mord, Ti seiner nunmehr verlassenen zahlreichen Familie annehmen zu wollen, da er ihn als den einzigen Freund renne, an den er mit dieser Bitte, herannahen zu dürfen glaube. Weiter ersude er, sein Schwiegersohn, der­ hiesige Advokat Herr Kolyınan Balázsovitő, möge­ nach Arad reisen und ihm das Tette. Gelerte­ geben, sonnte. seine Dort befindlichen Effekten in Empfang nehmen, sonst möge Niemand von der Familie dahinkommen, so wie, duch das an nur ein ganz einfaches sein möge. Außerdem erklärte er, die Hotel­rechnung bezahlt, sowie für das Spital behufs Bestreitung der Bestattungsspesen einen entsprechenden Betrag reservirt­ zu haben, da er in Arad beerdigt werden wolle. .Und­ schließlich traf er od. einige Verfügungen, seine Geschäftsangelegenheiten betreffend, so u. a., daß ein an Herrn v. Almay adxeifiitts Badet," das sich in der Wertheimer­­ Kaffe befand, um denselben sofort­ abgesendet werde: Herr v. Almay (früher Dem­it nämlich, ein Verwandter von ihn, dessen Haus (Wurm­hof) Mord administirte. In Dielen Badete befanden sich sänmtliche Abrechnungen und ein größerer Geldbetrag, der Eigenthum­ Almay's war. Den Grund, weshalb­ er sich das Leben nahmn, gab Mord­ im Briefe nicht an, Fond quifirte noch die Nakunft eines Badets.

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