Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1879 (Jahrgang 26, nr. 1-24)
1879-01-16 / nr. 12
-. — . (Einzelne Nummern ist, in « allen Veschliplpkam —.,,—-,».-,»-.-.. Budapest,16.Jänner-. )Bis zur Stunde ist noch keine offiziell beglaubigte Nachricht von dem vollzogenen Abschlusse des russischtürkischen Separatfriedens eingetroffen,aber alle Berichte aus Konstantinopel wie aus Petersburg bezeichnen·die Finalisirung dieser Angelegenheit als seine Frage der nächsten Tage Ein Telegramm aus Wien,das wir im heutigen Morgenblatte publizirten,that uns zu wissen, daß diesem Separatvertrage gegenüber Oesterreich-Ungarn die»gleiche Stelluug wie England einnehme.Dasselbe Thema wird«in einem Briefe eines unserer Wiener Korrespondentenseins folgender Weise erörtert:« »In einzelnen Blättern wird es der englischen Politik zu hohem Lobe angerechnet,daß sie darauf bedacht ist,die europäischer i und die separaten trissisel-ti’irkischen Abmachungen strikte auseinanderzuhalten sind keine Abweichnung von dem Berliners Vertrage zu gestatten..Das Lob ist sicherlich gerechtfertigt,es kommt aber in demselben Maße wie der englischeri auch der österreichisch-ungarischen Politik zu.Noch ehe England diesen Standpunkt proklamirt hat, hat ihn Graf Andrássy öffentlich kundgegeben Es geschah dies in der fünften Sitzung der österreichischen Delegation z in Budapest am 22..November 1878.Gelegentlich der Beantwortung einer Interpellation Grocholski’s erklärte Graf Andrassy damals«ob betreffs der Duchführung der Friedensbedingungen eine besondere Konvention zwischen der Pforte und Nappland erforderlich sei oder nicht, i eine Frage zwischen der rufsischen und türkischen Regierung; seinesfalls könnte aber nach unserer Auffassung die Räumung des türkisdhen Gebietes von dem Zustandekommen einer neuen Konvention abhängig gemacht werden Die k. u. k. Regierung hat Gelegenheit gehabt, dieser ihrer Ansicht auf mehrseitige Anfragen Ausdrug zu geben.” In dieser Erklärung war verständlich genug der Sag enthalten, daß ein Separatabloımen zwischen der Pforte und Aukland in seiner Weise die Stipulationen alteriren könne, die im allgemeinen europäischen Sutexrefse im Berliner Vertrage aufgestellt worden sind. An diesem Standpunkte hat das Auswärtige Amt immer festgehalten, «83 hat ihn in Petersburg und Konstantinopel in gleicher Weise zum Ausbruch gebracht. Man gibt sich dem auch der Hoffnung hin, daß der Separatfriede zwischen der Pforte und Rußland diesen Anschauungn Nehnung tragen werde. Im Allgemeinen sind die Kabinete ohnehin von dem Verlaufe und dem Inhalte der bezüglichen Verhandlungen unterrichtet . Die vertraglich liebenden Theile haben es überdies übernommen, den Traktat sogleich nach der Ratifikation den Mächten mitzutheilen. Es ist ein leicht miezender, absolut ungerechtfertigter Vorwurf, den ein hiesiges Blatt dem Grafen Andrásfy macht, indem er ihn anklagt, daß er „nicht unbeugsam auf dem Boden des Berliner Vertrages beharre”. Die eben angeführten Thatsachen waren eine Widerlegung dieser Anklage. Der Ankläger hat aber noch ein zweites Symptom für die geringe Vertragstreue des Grafen Andraffy. Er führt hiefür die Nachricht an, daß Graf Andraffy sich geneigt erklärt, der Verlängerung des Mandates der ostrumelischen Kommission um drei Monate zuzustimmen, daß er aber gleichzeitig zu erkennen gegeben, er habe gegen eine Verlängerung der russischen Administration in Dii-Rumelien für den nämlichen Zeitraum nicht einzuwenden. Das vielbedeutende Symptom zerfällt „in Nichts durch seinen zweiten Theil, denn dieser ist in der That, wie bestimmt versichert werden kann, vollständig unwahr. Niemals hat Graf Andraffy eine Erklärung oder Bemeigtheit, wie sie ihm hier zugemuthet wird, zu erkennen gegeben. Er hat allerdings den Antrag der Pforte, das Mandat der ostrumelischen Kommission auf weitere drei Monate zu verlängern, befürwortet und unterstüßt. Das war aber auch Alles, was er in dieser Richtung gethan hat. Von einer Verlängerung der ruffischen Administration war überhaupt nicht die Rede. Sein Für jeden Vertrag stundig w it es Mar, daß die ruffische Administration von der autonomen ostnumelischen erst in dem Augenblice abgelöst werden kann, in welchen die Iegtere theoretisch festgestellt ist; das seßtere ist aber eben die Aufgabe der ostenmelischen Kommission. Etwas Anderes ist es um die finanzielle Zeitung der Provinz, die vertragsmäßig und trog des Sträubens des Fürsten Dondukoff-Rorfekoff im Oktober vorigen Jahres der ostrumelischen Kommission überantwortet wurde. Sobald die legtere die neue Organisation der Provinz festgestellt hat, wird dieselbe ins Leben treten. Mit der Zustimmung Oesterreich- Ungarns wird die russische Administration Dfli-Rumeliens sicherlichd ang nicht eine Minute länger dauern, als ihr vertragsmäßig die Srift gefegt ist.“ zum Berliner Beitrage sprachen — und es waren vier Redner der Berfaffungs-partei darunter, zwei davon gehören derselben Fraktion, demselben Klub an —, daß also von sämntlichen fünf Rednern ein jeder seinen besonderen, ganz aparten Antrag einbrachte. Der erste Redner, Abgeordneter Sue, plaidirte im Namen der Ausschußmajorität für die einfache Genehmigung des Berliner Vertrages; der zweite Redner, Abgeordneter Herbst, der die Ausschußminorität vertrat, empfahl die Genehmigung mit einer Mißbilligungs-Klausel. Sein Stüzpunkt war die Noreffe des Abgeordnetenhauses vom 5. November. Wer damals die auswärtige Politik getadelt, dürfe heute nicht zurückweichen und wer damals den Muth gehabt, vor der Krone seine Ansicht offen auszusprechen, dürfe heute damit vor dem mächtigen Minister — man mit Graf Madraffy gemeint ft — und zurückhalten. Beide Standpunkte erklären sich mit der Gruppirung der Majorität und Minorität des Ausschusses, und der Gegentag an sich hätte nichts Auffälliges, wenn er nicht duch zwei Bersönlichkeiten repräsentirt würde, die, beide im Hause geachtet und gefchätt, Früher in untrennbarer politischer und persönlicher Freundschaft immer nebeneinander wandelten, und die nun durch die verschiedenen Ansdauungen über die Orientpolitik und die Ofsupation heftige Gegner geworden sind. Mit den Majoritätsund Minoritäts-Anträge war 68 jedoch nicht abgethan. Da man ein Herr Bacher, ein Matador der Schußzoll-Partei, aber auch von dieser [eher gelesen als angehört, und beantragte einfachen Webtergang zur Tagesordnung über die Ausschuß-Anträge; dann trat Herr Zur auf und beantragte seinerseits ein besonderes Tadelsvotum ohne die gleichzeitige Genehmigung des Berliner Vertrages, und end[ig sprach noch Yar Dunajemwzsfti, der wieder einen anderen Standpunkt, den der Boten und der Rechtspartei vertrat, wonach der Meigsrath fI mit der Frage, ob Genehmigung, ob Nichtgenehmigung des Berliner Vertrages nicht weiter zu quälen hätte, sondern sich daran genügen sollte, den Vertrag einfach zur Kenntniß zu nehmen. Fünf Redner und fünf verschiedene Anträge — mehr kann wohl ein Parlament in dem Difsens der Anfehhnungen kann ersten. Wie wird das erst werden, wenn von den vierzig eingetragenen Mednern alle oder selbst nur die Hälfte zu Worte kommen? Wahrscheinlich wird das Ergebniß dann dasjenige sein, welches ein einflußreiches Mitglied des Zentrums prognostizirte, daß nämlich von allen Anträgen sein einziger die genügende Majorität finden wird. — Dnch zwei Interpellationen, die eine von schußzöllmerischer Seite, die andere von freihändlerischer Seite angeregt, wurden in der heutigen Lisung unsere gegenwärtigen anormalen Handelsbeziehungen zu Frankreich zur Sprache gebracht. Die Schubzöllner wollten "mit ihrer Interpellation zu einem frischen fröhlichen Zollfriege gegen Frankreich aurufen, aber ihr Eifer blieb ohne Ermunterung; der Handelsminister erklärte vielmehr am Schluffe der Situng, daß er das Bestreben der österreichischen wie der französischen Regierung — die ungarische fehlt wohl nicht daber — ei, dem gegenwärtigen anormalen Zustande baldigst ein Ende zu machen und daß er die begründete Hoffnung hege, Daß dies Ziel ohne Schwierigkeiten zu erreichen sein werde. 1 — Der Finanzansicht des Abgeordnetenhauses nahm in seiner heute Vormittags 10 Uhr abgehaltenen Situng das Peffort-Budget des Kultus- und Unterrichts-Ministeriums in Verhandlung. Referent Kant fonstativt, daß der mit 4.126.220 ff. im Ordinarium und mit 34.060 fl. bei den durchlaufenden Ausgaben, mit 52.800 fl. für Iuvellitionen und mit 423.085 fl. Einnahmen präliminirte Kosten-Boranschlag gegen das Vorjahr eine Zunahme der Ausgaben um 29.449 fl. ausmeise, daß diesen aber eine Steigerug der Einnahmen um 27.153 fl. gegenüberstehe, welche Bosten auch gemäß den Schlubrechnungen als richtig bezeichnet werden können. Die Steigerung der Einnahmen zeigt ich zumeist bei den U Universitäten. — President Hredenyi bemerkt, daß er die fortwährende Erhöhung der Ausgaben in Anbetracht unserer materiellen Verhältnisse nicht billigen könne. Minister Brefort erwidert hierauf, er habe größere Ausgaben nur als Ausfluß der natürlichen Entwicklung des Unterrichtswesens präliminier, und macht darauf aufmerksam, wie viele nothwendige Investitionen noch fehlen, wie viel von dem, was geschehen sollte, noch nicht bewertstelligt wurde. Hierauf begann die Spezialdebatte, über welche wir im nächsten Morgenblatte berichten. " Im Finanzministerium, besräftigt man sich, wie Függe den Hirlap" erfährt, mit einem — Deferentwurf, zu welchen Diedee noch von Koloman Szók Her stammt. Derselbe bezieht sich auf die Abschaffung der Jagdsteuer, hauptsächlich aus dem Grunde, weil die Kontrollvung der Eintreibung dieser Steuer viel zu wünschen übrig läßt. Der Finanzminister wird den Gejfebentwurf demnächst im Hause einbringen. sz Die weicätägige liberale Partei hält am Montag, 20. d., Nachmittags 6 Uhr Konferenz. Ein wenig erquidliches Schauspiel, aber immer —r. Wien, 15. Sänner (Drig.-Rorr) Eine Orientdebatte, eine Diskussion des Berliner Vertrages vor leeren Bünten, das ist das Schauspiel, welches das Wiener Abgeordnetenhaus Heute bot, noch erbaulicher für Diejenigen, die ihm fernblieben, als für die MWernigen, die ihn beimohnten. Die Debatte wird sie wohl noch entwickeln, sie wird wohl auch zu höherem Schwunge kommen, als am ersten Tage — sind Doch Nedner wie Such, Plener und Hausner nos) in Sicht —, aber sie wird farm vermögen, dem Gegenstande, um den es sich Handelt, das allgemeine Literetfe zuzumenden. Weber den Berliner Vertrag it seit einem halben Jahre in Oesterreich- Ungarn, ja in der ganzen Welt so viel diskrutirt und gesghrieben worden, daß man dem österreichischen Abgeordnetenhaufe nicht einmal, einen Borwinf daraus zu machen vermag, daß es in Dieser Sache nichts Neues zu sagen weiß. Für die Spezielle Berfaffungsfrage aber, ob dieser minetimial ratifizirte, halb und halb schon durchgeführte Wertung: zu seiner Giftigkeit Die Genehmigung . 008 Neichsrathes bedirfe oder nicht, vermag fi Die Bevölkerung leider nicht zu erwärmen. So muß man denn wohl dem Aba, Dunajewski zustimmen, der die ganze Diskussion dim vorhinein Festificte, indem er von ihr sagte, daß sie im Drumde gar seinem reellen Bedürfnisse entspreche. Man müßte "denn annehmen, daß e8 ein Bedürfniß der DVer- Fassungs-Bartet sei, im gegenwärtigen Nugendlidtige Zerwirfnißan und ihre Verfahrenheit vor alter Welt zu offenbaren. In dieser Hinsicht leistete. Die heutige Debatte geradezu Erstaunliches. Oder it es nicht etwa merkwürdig, daß von sänmtlichen fünf Nennern, die heute in Wien, 15. Jänner. Drig-Korr) Die Debatte über den Berliner Vertrag, die heute im Abgeordnetenhause begann, hat sich nicht sehr glänzend angelassen, der einzige Herbst verfiel nicht, dem grud der Trivialität, alle anderen Renner patierten vergnüglich in einem wahren Entenpfahl von Gemeinplagen herum. Zwei Momente in Herbst 3. Rede machten unzweifelhaft großen Effek, als er von dem „allnächtigen Minister” sprach und als er in kräftigen Worten auf das Bismarck’sche Attentat gegen die Redefreiheit zu sprechen kam. Beidemale dröhnte demonstsativer Applaus durch Die Hallen des Hauses. »Am Resultat wird hierdurch nichts«geändert,der Bersliuers Vertrag wirdz genehmigt werdem ob mit ob ohne Tadelsresolution ist,soweit das Wesen der Dinge ins Spiel kommt,ganz gleichgiltig, der Vertrag wird genehmigt werden und alles Andere ist den maßgebenden Kreiseln hier ganz gleichgiltig.Nicht etwa,dass man den Werthverkeh ist,der einiein parlamentaristen Vertrauens-Votiinzukäme und daß man die Elemente der Stärke ignorirte,die die Grreichspolitik aus einer kräftigen Unterstützung durch die parlamentarischen Körperschaften ziehen könnte Aber,man ist resigiirt,man weiß,daß diese Unterstützung nicht zu haben ist und so verzicst et man darauf Man weiß, daß diese Unterstützung nicht zu haben ist,weil,so unglaublich das in einem Lande der prattischen Staatskunst wien garn klingen mag,die weitaus größere Mehrzahl ders diesseitigen Abgeordneten im Innersten ihrer Herzen den Berliner Vertrag alelJ sachlich gern fallen sehen möchte.Die Herzen sindivier eine«mempri abalioon«,die Geschichte der letzten vier Jahre gilt nicht fürs sie und sie möchten Allesmi geschehen machen,was seitdem auf der Balkan- Halbinsel geschehen ist.Das Prototrip dieser Abgeordneten ist der geistreiche Kiiranda,dem es aber geht in jedeniiiigen Berlichungen und der«vor lauter Gelehrsamkeit seinen eigenen Vaternicht keimt.Erg·la1ibt,iir leben noch anno Bank-Schauenstein,und so wie er,denken gar Viele. Diesj Miinsterkrise wird dem Verlauf nehmen,dench ihnen im Dezember sind bei Beginn dieses Monats vorhergesagt,in der vierten Jänneriwoche erhalten wir diebenen Minister.Man hat von einer sachlichen Ressorstverschiebbrig gesprochene Ackerbauministerium sollte mit dem Handelsmiiisterium vereint und von diesem letztern das Post-,Telegraphen-u und Eisenbahnnwesen ausgeschieden werden Die Agenden dieser Ressorts sollten mit dem Departementsür Wasser-und Straßenbauten,das vom Ministerium deannersii zutesenien wäre,zu einer Zentralstelle unter dem Titel,,Minister«iuui der öffentlichen Arbeiten"vereinti werden.Das Projekt,wenn es überhaupt ernsthaft bestand, kann als aufgegeben gelten ii i Fages neuigtåeitens Weber den Grafen Emerich SzechenyO sind seit dessen Ernennung zum Botschafter am Berliner Hose allerlei Mittheiluiungen in heimischenr und ausländischer Blättern erschienen. DieseQJtttheilungen entsprechen zum Theil der Wahrheit,zum Theil sind sie erstmden.»Ellenöi«veröffentlicht nachverläßlicher Information über die Grafen Emerich und Dionys Szechenyi die folgenden Details: »Es ist vollkommenr wahr«,daß die gräflicher Brüder sehr reich sind.Sie besitzen zusammen 92.000 Joch Feld,twas der Ausdehnung irgendeines deutschen Fürstenthums gleichkommt-Dergrößte Theil dieses kolossalen Besitz-Kontineet liegt im·Sosziogyer Komitat 3 Csoknya,Sz.-Györ«gy,·Bar«cs,Visontckfinddi·e.Hauptpunkte diesers längs der Drau sich hinziehenden riesigen Wirthschafts- Niederlassungen Somogyviky wo sich ein großartiges Kastell dergräflichen Familie befindet,ist der Mittelpunkt ihrers Somogyers Besitzuungen.Jin Hotter von Somogyvár befindet»sich die historisch denkswürdige Festung Kiipavår,«die gleichfalls«den Gr·afen Széchenyi gehört,heute aber wenig mehr demeine Ruine ist. Die hier ausgegrabenen Kunstdenkmäler sindzriine·is·tmi Somogywar er Kastellangehäiest.Die beiden·«gr·äflichen Familienweilens zuieist in Horpåcs(Eisenbnr«ger«Komitat),wo sie eine Minsteriirthschaft besitzer.Ein Theil der ari der Dreier gelegenen Besitzungen besteht aus Urwälderne Man solltekauinglaiebeihdaßesi in Ungarn, und besonders in dem agrikulturell so weit sehrt geschrittenen Semiogyer Komitate Uriwäldergebe,—»·Ur·wälder,die nich unberührt sind von der Axt des Holzschlägers.Ein solcher Wald ist der Lota-Forst bei Barcs.Wer suh einen Begriff machen mnill von den amerikanischenuriwäldern,derrvir«diniLoka-Walde die furchtbaren und zugleich portitaren Eindrücke gewinnen,welche das freie Walten der Urkräfte der Natur«auf das menschliche Gemüthervorbringt Hier pflegt die gräfliche Familie ihre Maifeste zu feierrn an welchen oft zahlreiche heimische und ausländische Gäste beilnehmen.Die beiden gräflichen Familien führentrog dieses riesigen Besitzthi in Zeiii ziemlich zurückgezogenes Leben-Dies·koiiiiiit daher«,ieilt weder Graf Emerich,noch Graf Diorrys die Hauptstadt liebt-Der Erstere Widmete sich den Studien und der·9.Zenfit,Graf Dionys unt Vorliebe der Landwirthschaft und insbesodere der Pferdezuht.Es gibt kaum einen ungarischen Magnaten,der so edle Pferde (aller Gattungen)besäße,wit das Dionis Szächenyi.Vor einigen Jahren wurde er von einemer Wilderiner«de abgeworfen;seither ist er körperlich gebrochene Umspiegers ist sein Geist. In der Landwirthschaft,welche bezüglied des grsethen Theilesdee als ob fie Ber eintraf, hat die Regierung einen Ober-Ingenieur Sprengung Güter je beide Brüder gemeinsam ist, hat er großartige Reformen eingeführt. Die beiden Grafen haben bewiesen, daß man auch mittels eigener Defonomie-Verwaltung großartige Resultate erzielen kann. Sie enthielten sich der Verpachtung ihrer Güter selbst zu einer Zeit, als dies bei unseren kleinen und großen Herren eine wahre Manie war. Und die traurigen Beispiele der duch die Raubwirtcchaft zu geradegerichteten Bachtungen haben ihren Recht gegeben. Ihre Wirtschaften blühen ; an der Spite derselben stehen ausgezeichnete, fachmäßig gebildete Defonomie-Beamte. Die sorgfältige Auswahl der Persönlichkeiten von hervorragendem Fachverständnis, die alte Besahlung und i an dem Ueberschusse des ordentlichen Geträgnisses haben sehr erfolgreiche Resultate erzielt. Seit der Einführung dieses Systems haben sich die Einkünfte jeder Befitung verdoppelt , ja verdreifacht. Meberdieg hat auf den gräffich Schengz’schen Herrspaften ein verdienstlicher, gebildeter und ungarischer Defonomie-Beamtenkörper Beschäftigung und, eine anwändige Position gefunden, — ein V Beamtenkörper, der nicht leicht seines Gleichen im Lande findet. Diese Beamten unterftüsen Literatur und Kunst, wie es sich für Personen von höherer Bildung geziemt. . 3mischen den Beamten und den beiden Grafen besteht ein herzliches Verhältniß. Wenn diese ihre Beigungen bereifen, so sind sie von einer so patriarchalischen Atmosphäre umgeben, die Häupter einer großen Familie wären. Die Gräfinen üben auf ihren Befigungen die Mildthätigkeit in weichen Maße. Graf Emerich Szechenyi verläßt fest diesen glücklichen Kreis, um sich einem höheren Beruf zu widmen ; Graf Dionys aber bleibt da, um seinen Bruder zu erregen. (Anton Csengery) wird — wie , Magy. Lap.” meldet — für seine in der Enguete über die Netsstudien im Yteresse der Zehrfreiheit gehaltenen Reden von der Universitätsjugend Ovationen erhalten. Dem Maria-Theresien-Orden3-Ra- ER . —· Seeta · · Privilegenwæitung"meldet und 54 Gesuche von Be · · Intervention" (Dr.Emil Kramer,königl-Notar«in Budapest,hat seiner Stellung entsagt,seine Demission wurde angenommen.Die amtlichen Schriftstücke der Kanzlei Din Krajneki hat bis auf weitere Verfügung ders Budapester königl.Gerichtshof übernommen. (Petöfi als Zeichnier.)Im»,,bg.K—r.«wird einer Zeichnung gedacht,die Petöfi·von seinem Sohn eben bald nach dessen Geburt enttworfen und mit folgender Glosse·ver«sehen hat·:»Mein Sohn Zoltan im Alter von drei Tolgen,gezeichnet von Kuir,seinem Vater,Alexandc Petöfi.«Nach dem Tode Zoltan Petöfi’s gelangte die Zeichnung in dem Besitz Julius Dolinay’s,der dieselve dem hauptstädtischen Waisenamt übergab. ·· (480Ur-lanber vom Regiment Rodich·)kommen heute Abends uim 7 Uhr mittels Südbahn nach der Igaziptstadt Sie stationirten zuletzt in Dolni-Tazla und inaehenden Heimiieg rttter Führing des Hauptmanns Bojer und des Lieutenants Ninu- Die Heimkehrenden sind Kerumagyaren,Szolnoker,Kird haben nicht nur schwere Kämpfe mitgemacht,sondern auch"nach"demillzug der Okkupation noch in ihrer Garnison zu DdliiP Tuzta allerlei Ungemach und harte Entbehrungen erleiden müssen.Sie sparen dabei bei den Affairenirr Samar,Breska und Majevica Planina,in vier Gefedern und haben unter allen Regimentern die meister Todten und Verbündeten verloren,seither aber haben sie ihren schweren Dienstiiielenden Baraken,fi·ierend sind oft auch«hunger«ic,allezeit pünktlich,geduldig,olne Mirreitertr«agen«Pest··rd·gir«lap«bein·erkt mit Recht,daß es sich getremnen würst die Gleichgiltigkeit gegenüper den braven Truppen,die ihre Pflicht so ehrlich erstellten,auszugehen und den nach so harten Prüfungen Hemkehrenden einen freundlichen Empfang zu bereiten. Vegetarianer in Budapest. Ein seit zwei Monaten hier weilender pensionirter Militär-Beamter bemüht sich, hier einen Vegetarianer-Verein nach dem Muster des in Wien betehenden, dessen langjähriges Mitglied er war, zu gründen. Der Verein sol aus ordentlichen Mitgliedern bestehen, welche nach den Grundfäßen des Vegetarianismus leben, und aus außerordentlichen, welche die Senndläge des Vegetarianismus wohl anerkennen, deren Behältnisse aber die Duchführung dieser Lebensweise nicht innerestatten. a (Sagden.) „Vadaszés Versenglaß“ weiß über eine Reihe von Sagden, die in fester Zeit stattgefunden haben, zu berichten, und entnehmen wir dem genannten Blatte folgende imteressante Mittheilungen: Im Dobozer Jagdrevier des Grafen Rudolf Wendheim haben vom 7. bis 11. b. Treibjagden, stattgefunden, an welcchen die Grafen Paul und Anton Zichy, Skedric und Géza Wendheim, Tibor Károlyi, Sofef Bolza, Aurel Deflechfy, Soda Gi váfy und die Herren Sigmund v. Yntey, Andreas v. Beretväs und der gastfreundliche Hausherr theilnahmen. Belegt wurden 2566 Stüd Wild, und zwar 17 Nehböde, 2270 Hasen, 253 Yarathähne, 2 Nebhühner und 24 Stüd verschiedenes Wild. — Auf der Dereiegyhäzner Belisung des Grafen Edund Károlyi haben vom 29. bi 3 1. Dezember v. a. die jährlichen Treibjagden stattgefunden, bei welchen 1430 Hasen und 235 Fasane erlegt wurden. — „si Die PBaräder Forte des Grafen Julius Károlyi war vor Kurzem eine aus 16 Stüd bestehende Y Heerde Schwarzwild einige drungen, der Förster hatte nichts Giligexres zu tun, als die Waldpartie, in welcher sich die Thiere befanden, mit Drähten abzusperren und den Jagdheren telegraphisch zu verständigen. Der Graf kam in Begleitung einer heimen Gesellschaft und wurden bei Den veranstalteten Treiben 9 Stüd Schwarzwild gefossen. Der stärkte Eher wog ausgeweidet noch 154 Kilo. · (sisfer«de-undTragthier-Zähl·iirigiuUi·igci··r«·n.) Wiervnr erfahren,wird im lansendenJcthe in Ungarn eine Zethlung und Klassifikatioe desv Pferde-·und sonstigen Tragthier je nach den zwischen dem Kriegs-und Honved-Mi·nisteriit invereinbarten Bestimmungen vorgenommen werden.Diese Zahlung mit Klassisfikatum soll in den ersten fünf Monaten des·Jahres durchgeführt ,ier«den.Diebs Pferdebesitzer sind verpflichtet,die Zahl ihrer Pferde oder Tragthiere bis·zum 31.d.M·dem Ortsvorstande schriftlich oder mfindlich anzumelden,sowie alle späteren·Veränderungen ihres Pferde-oder Tragthierstandes anzumelden.Die Muizipien werden mit Rücksicht auf die·klimatischeiuiirtlscha·ftlichenrind·sonstigen Verhältnisse der betreffenden Gegend den Zeitpunkt und die Reihenfolge bestimmen,in welcher die Thiere aller Gemeinden zutlassifieiren sind. (Polizeinachrichten.)Gestern Abends zwischen 3·3)und 7 Uhr wurden auf der Radialstraße zahlreiche Dirnen aufgegriffen. Dieselber ir werden theilserbgeschiebe ihtyeils ins Arbeitshausexpeditt. —Der«aiGPest«gebirtige,23 Jahre alte Schiffsknecht Anton Stein ist gestern Nachmittags auf der s Kerepeserstrasse,aus Mangel an Nahrung entkräftet,ohnmächtig zusammengestürszt Derselbe it obdachlos und hatte schon seit Wochen nicht einmal genügend be zwessen.Eri wurde zur stiege in das«Ro·chus-spital·gel r«aelt.—Gestern Abends wirde in der Kranzgasse einuit Eisbeladener Ziveispänker mitgefangen und zur Stadthauptmannschaft gebracht. Der noch unbekannte Kutscher ließ wahrscheinlich sein·Ful r··ner«k aussichtslos vor einem Gasthanse stehen und·m"jhrse·nder sich·gütlich that, gingen die Pferde durch. — Der vierjährigen Marie Sper wurden auf der Kerepeferstraße unter einem Hansthor von einem alten Weib die goldenen Ohrgehänge aus dem Ohr gestohlen. ( Hohwasser) Während, wie wir schon im Frühblatte gemeldet, die aus dem PBester Komitat gestern eingelangten Nachrichten ehr beruhigend lauten und eine stetige Abnahme der Walserhöhe signalisiren, treffen aus der Theißgegend weit ungünstigere Meldungen ein. . Wie man dem „Eayetertes“ mittheilt, it nach Telegrammen, welche dem Kommunilations-Ministerium zulanen, die Theik in Folge der (von uns sehen gemeldeten) Essanschoppungen und wegen fehlerhafter Beschaffenheit der DurÁitidje an zwei Stellen bei Esap und Ugh ausgetreten. Die Regierung sendete einen Ober-Angentene hinab mit der Vollmacht, zu den Damme bauten die dort vorräthigen Eisenbahnschienen und Bausteine zu bestitten. Auch Holzvorräthe sind in jener Gegend in Abunaltz vorzuanden. Zu Anfang dieses Monats richtete nämlich ein Orkan in einer Waldung des Marmareser Komitats große Verheerungen an und entwirzelte Bäume zu Hunderten, welche Baumriefen "rehhr massenhaft vom Hochmailer der Theiß auf das Smundationsgebiet herabgetragen und dort ans Land geworfen werden. — Auch nach Szegedin, von wo gestern gleichfalls eine beuuunruhigende Meldung · Mai, belegt it, Artillerist und zusammen, und wurden drei Umi Batterie und einer Abtheilinng Fuhrwesen,d.i.von Iverbernvor.Darunter solche aus den Jahren 1S6J und 1866. (Ernesto Rossi)beginnt heute Abends sein auf zwei Vorstellungen berechnetes Gastspiel im Deutschen Theater Widderminenplatz.Das kunstsinnige Publikum der Hauptstadt bringt dem Gastspiele des eminenten Tragöden das regste Interesse entgegen Aber nicht nur hier,sondern auch auswwärtsinteressist man sicharts das Lebhafteste für das hiesige Gastspiel Rossi’s,so sind zu den beiden Vorstellungen,der heutigen wieder morgigen,aus Wien telegraphisen Plätze bestellt worden. (Massenet)ist gestellt Abends in Begleitung Gouzjen’s und des Abgeordneten Päzmåndy hier eingetroffelrindenixgotel ,,zur Königin von England«abgestiegen-Auf dem Bahnhofe waren Baron Podmaniczky und Alexander Erkel zum Empfang der Gäste erschienen-Die erste Vorstellung des,,Königs von Lahore'«wir«d—— wie,,Pest·iHh«l.«·in Bestätigungzinserer jüngstensftellung versichert—thatsächlich auf 18.d.stattfinden,da auf Massenet’s der bekannte Mailänder Kunsthändler Riccordi eine italienische Sängerin hieher sendet,welche die Rolle der sFrsan Nagydenza übernehmen sei und Heute Abends hier eintreffen durfte. Im Volkstheater wird in Folge eingetretener Hindernisse, anstatt der zur Aufführung angefegten „Gloden von Corneville“ „Koziti” gegeben. der Eisbarrladen gefickt allein, in der Tenung Dion Torpedos angekauft, welche morgen nach den bedrohten Bomkter transportiert werden. Bon fangen bessere Nachricten ein. Beom Berettyd- und Ex-Fluß wird eine Abnahme 023 M Wasserstandes gemeldet, welche eingetretene Kälte befördert wird. Damit sind die dortigen Bewohner vorläufig vor weiterer Gefahr gesichert, von der Weberschmemmung angerichteten Schäden sind den wanzig genug. Die Felder und Wiesen stehen noch, immer unter Wasser, die Saaten sind theils Schlammschicht begrabeıt, unterwaschen, theils unter einer Liegt ein einziger Kranler, Hadschi Loja. Unlängst hatte er ob der Mann der Theik duch die Lferche Bisher (Tod aus Unvorsichtigkeit)In Erlauf war nun längst eine Franz inHZesorguingvari-Einkäufen ausgegangen ud hatte ihre beiden Kinder,einen 6 jährigen Kinrben und ein EDtädeit eurens Monaten,inder svers spersi stei Wobrnng zurückgelassen.Der Kneibe spielte sich damit,daß er Strohhalmne aus dem Strohsack zusgnnd anzündete,dabei gerieth ders Strohsack in Briand,das Feuersexgesifs auch dieE DiebeL und zulegt das ganze Haus.Ders Knabe kam in den Flaumiennui;das kleine Mädchen tebtez Ivarssnoei),wied jedoch schiverlicl),ami Leben bleiben. Ueber(s»adsi1 iLoja)berichtet der in Semjevo weis lende Großwardeiner Arzt Dr. Sofef Bági: Im Feldspitale ich, bei einer Nachmittagsvisite, die Ehre, diesem zu feld trauriger Berühmtheit gelangten Manne den Fuß zu verbinden. Noch immer, nicht mit Bestimmtheit jagen, ihm übrigens, wenn es sich seiner Winde exkiegen wird, 05 ex gerettet werden kann. Der Ampilation widerlegt er ji hartnädig. Nas wüst ex, auch gefumdt? Seiner ie die sehwerste Strafe. Aus Mostar, 14. Sommer, wird gemeldet: „Der gestrige Tag war für Mostar und dessen Bewohner ein wahrer Unglückstag. Am Vormittag um 9 Uhr stürzte die Küche in der ehemaligen törz fischen Kaserne, die fest von einen Bataillon Monot, drei, Soldaten leicht verwundet. Fuhrresens- Soldaten lebensgefählich 1b 5 Uhr 2bends blag inmitten der Stadt ein heftiges Schadenfeuer aus. Ein mößeres Gebäude und sechs Heine Käufer wurden eingeäschert. Nu gihen, umsichtigen Shätigten unserer über alles Lob ein der ewererhabenen Genietruppe umd dem Ingenieur Löwy mit seinen 40 Zimmerleuten ite3 zu danken, daß das Feuer Fofahtfirt und die anliegende für die Schule Beth Handrashy verschont blieb. An Leichrequisiten fehlte es gänzlich, daher man si darauf beschränken wutkte, Aller Objekte ganz abgutragen. Heute stürzte abermals eine Mauer der Kaserne ein; das Gebäude wurde non vor der Oisupation Fir baufällig erklärt, und mußten bei jeder Bora die Wände desselben gesrüßt werden. Hier herrscht volkommenes Frühjahrswetter.“ (Eine entsegliche Schiffsreise) An Liverpool wurden vor etlichen Tagen mehrere Mitglieder der Mannschaft Ds neuschottländischen Schiffes , Gounty of Bieten“ gelandet. Sie berichteten, daß ihr Schiff am Weihnachtsabend von einem entfeslichen Driane überfallen worden sei und daß die Wellen fortwährend das Ded des Schiffes überspült hätten. Gine Dieser Wellen Habe den Steuermann des Schiffes, der die am Nuder befindlichen Leute vor deren Herannahen warnte, erfaßt und mit über Bord geriffen. Die beiden Steuerer wurden von derselben Welle ergriffen, Der eine nach vorn getsorfen, wobei er ein Bein brach, und der andie nebst drei Matrosen wurden mitsammt dem Dedhante ins Meer geschleudert. Das Schiff erlitt so starke Beschädigungen, Daß sich Die Fugen desselben öffneten und das Wasser u Solchen Maffen eindrang, dab irot des angestrengtesten Bumpens das Sehi zu finden begann und die Leute sich gezwungen sahen, Notbhignale auszubisten. Glückherweise kam am ersten Weiertage Nachenitags der Dampfer. „City of London" in Sicht, welcher sofort zur Hilfe kam, teigdem der Sturm noch mit größter Hefttafei fortdauerte. Während zweier Stunden ampfreifte der Dampfer das sinkende Schiff, vergeblich eine günstige Gelegenheit, sie demselben nähern zu können, erspähend, und sette schließlich ein mit jede Leuten bespanntes Boot aus, denen es nur unter größter Anstrengung und mit Lebensgefahr gelang, die überlebenden vierzehn der Mannschaft zu wetten. Der Muth und die Todesverachtung des Kapitäns ud der Mannschaft der „City of London“ werden von den Geretteten aufs höchste gepriesen. Ein Mord in Beyruth. Aus Beyruth (in Kleinasien) erhält das „Neue Wiener Tagblatt” folgende Mittheilung: „Die ganze Stadt, insbesondere die hiesige europäische Kolonie ist in fieberhafter Aufregung anläßlich eines Mordes, dem der bestsche Konsulats-Eleve Sir Charles Wogan in der Neujahrstadt zum Opfer gefallen ist; dieser junge, talentvolle Mann, einer der ersten und reichsten Familien der Londoner City entproffen. Bes fand sich bereits seit drei Monaten in Beyruth, wo er in Dent Hichinen „American College“ sie mit eingehenden Studium des Arabien beschäftigte. Den Silvester-Abend hatte der junge Engländer im Laufe des britischen Generalfonsuls Sir George Elvridge verbracht t und verließ nach Mitternacht in Gesellschaft einiger Landsleute das Konsulatsgebäude, um am Öteande frische Luft zu schöpfen. Iun der Nähe des Hafens näherten si den jungen Leuten zwei Personen, von denen eine, anscheiend ein Armenier, Mr. Wogan in gebrochenen Englisch das Anerbieten stellte, ihn nach einem, in der Vorstadt Ras-Deyruth gelegenen arabischen Stendenhaufe zu geleiten, welchen Borschlag auch der Engländer troß des Abrathens seiner Freude annahm und sich auch die Begleitung der legteren ansprüchiich verbat. Seit jenem Augenblicke wurde Wogan nicht mehr gesehen, vergebens waren alle Nachforschungen, die seine Freunde anstellten. Der türkische Polizeipräfekt, dem der Borfall sofort zur Vbzeige gebracht wurde, versprach zwar, Gihebungen zu machen, that tidem thatsächlich so gut wie gar nichts zur Erubung des Thatbestandes; erst die kategorische Erklärung des britischn Generatlonsuls, es werde, wenn binnen 48 Stunden nichts über Das Schiefat des Verscholfenen. Konstativt werde, selber die ganze Angelegenheit in die Hand nehmen, rüttelte den türkischen Bolster-Direktor Chester Bey aus seiner Nähe. Das ganze Heer der uniformirten und nichtimiformirten Bolizisten wurde aufgeboten und der Leichnam des Unglückchen in einer elsgrotte am Meeresgestade in der Nähe der Borstadt Ras-Beyruth entdect. Die Leiche, bereits im ersten Berweiungsstadium begriffen, minde mit auf den Rüden geloenen Händen aufgefunden und zahlreiche Wunden zeigten, daß die Strolche den jungen Mann noch gräßlich mißhandelten, ehe sie ihn den Knabeníto; gegeben hatten. Tags darauf wurde auch einer der Thäter in der Person des Hamat Shires el-Dalayini, ernivt. Dex Glende wude im selben Augenliii verhaftet, als er bei einem Spaniofen den werthomlten Chronometer des jungen Wogan veräußern wollte. Vor den Richter von Mepjlis Thentis geführt, stellte er seine Thäterschaft an dem graufen Wloxvde in Abrede, wurde indes von einigen Engländern als einer jener Männer agnoszirt, in deren Begleitung Wogan in der verhäntgnißvollen Silvesternacht sich nach Nas-Beyruth begab. Lukerdem avür den in seinem Hause ein buntbeflecktes Messer, einzelne Kleidings- Hüde, und der Hut des Gemideten vorgehen. Nach seinem Spießgesellen, einem Armenier Namens Fanakalı, wird gefahndet. Das Leichenbegängniß des jungen Mogan fand am 8. Jänner unter der Betheiligung der fast vorährig erschienenen europäischen Kolonie wie all zahlreicher türkischer Dignitäre slat. Der ermordete fand hiesigen , evangelischenriedhofe die leßie Stube. Meder dießet in Rußland schreibt der Peters,biiger „Herold“ vom 11. b. Folgendes: Es ist Her 33 bedauern daß die Nachrichten über Die „Seriche” recht spärlich fliehen; die Regierungsmittheilungen nennen nicht den Samen der „Seuche, Bar saben wir den rechten Namen, fir diese „Sende“ zu finden Wenn wir sänmtliche Nachrichten, die in den Diversen Lagesblättern zerstreut sich vorfinden, zusammenfaffen, so entwollt sich uns folgendes Bild: Der Krieg war zu Ende; — vom Kriegsschauplage aus Kleinasien marschirten einige Kosaken - Regimenter zwi nach Nukland ; die Regimenter hatten dort duch Entbehrungen, Strapazen, Kälte, Bunger, und Plech-Typhen flat geslitten. Ein junger Rofat kam am 9. November von genannten Dies gmentern zur Sück in seine Heimath, die Stanizga Watkanta, gelegen im Kreise Senotajewst des Abrahan’schen Gouvernements; — hier sehenkte er am genannten Tage seiner Braut einen türkischen Shawf, — das junge Mädchen nahın den Shawf, schmitdte sich damit, kofettirte vor dem Spiegel, lächelnd und sperzend fehanten der Bräutigam, die Verwandten und Bekannten zu, — mit einem Male er franst sie noch vor dem Spiegel muter Ohnmacht-Erscheinungen, mit wüthenden Kopfsehmerzen, summertem Fieber, Behfalten der Kräfte, und — stirbt; — in weniger als ‚einer Stunde erkranken unter denselben Erjheinungen sänmtliche Anwesende, die sich eiligst in ihre Häuser und Hütten begeben, sofort dort auch deren Anverwandte die Krankheit und der Tod Hielt umnaufhaltsam seine sehauszige Ernte; — alle Erkrankten sterben, — Eine unbefreidliche Panik ergreift die Bevölkerung dr Stan, —. Biele Rüchten, — 4 Bersonen in die benachbarte Staniga Brifihib , und alle vier sterzten, — andere isn die Steppe zu den Kasmiden? — Von 9. November bis zum 20. Dezember erkrankten dreritgändinger Staniza 195 Bersonen, es starben davon 143, 18 genasen, aber ‚die Epidenie wurde weiter übertragen bivor Barayuz Doch die Töpflichkeit wuchs, denn jegt wurde jeder Ergriffede vhhe Aisılahme sicher eine Beute des Todes. So veränderlich wie die Witterung in jenen Gelgenden ist, so veränderlich war auch die Erkrankung, tat Se oft ein, tanzen wenig Grfvanfungen vor, trat Thani weiter auf, vermehrten sich die Erkwanfungen und damit die Todesfälle Die Symptome der Erkranfung sind: Kopfsgmerz, Dindigkeit, Anfchwellungen unter den Achseln oder in der Letftengegend. Diese Anfchwellungen haben auf dem dem jenseitigen Schußgebiet ein noch der läßt Infanterist. Zur dicken Nr. 3 schweren circa 700