Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1879 (Jahrgang 26, nr. 26-49)

1879-02-01 / nr. 26

(EkUzelt­e«jNumiuert-3kr.ianVerfch fickaet« FL nm­­­­­ ­­­­­i»..«.k.«. SEE aus bester Delle erfahren haben will, im Einvernehmen mit dem Ministerium des Henßern beschlossen haben, die Sigungen des Abgeordneten­­hesses Ende April mittelst Fönigl. Refkriptes zu nichts zu wer­­im Berliner Beitrage für den Aufenthalt der russischen Truppen in Rumelien bestimmte Termin "abläuft und daß zur selben Zeit die aus dieser Frage auftauchenden Komplika­­tionen es nöthig machen werden, daß unsere Truppen die Expedition gegen Novi­ Bazar beginnen. Der mittelst Tönigs, und so wird die Negierung im Herbste dieses Jahres abermals das Parlament mit neuen „voll­endeten Thatsachen” überrafg­en können. Uns — schließt „Magyar­­orhág" Diese feine Meldung — und überrascht diese Nachricht d­urchaus nicht und es wird mun auch nicht überrafgen, wenn man weil durch eine solche Maßregel der Agitation des Par­laments Thür und Thor zu öffnen. Außerdem aber beweisen die in der gestrigen Ligung des Finanz-Ausschusses seitens der Minister abgegebenen Erlärungen, dab man sich in unseren maßgebenden Kreisen des Ernstes der Situation viel zu sehr bewußt ist, jemals Unsti­mun­g und Unterftüsung finden künnten.­­ = Die liberale Partei hält morgen, Sonntag, um 7 L ihr Abends eine Konferenz­ foliehen und hinsichtlich der Wiedereinberufung Nachricht jedem Dementi gegenüber aufrecht erhalten. So weit „Magyaroskäg”. Wir unsererseitS fügen. troß des nadhriggt Den Zwed dieser Mairegel sieht darin, daß im Mai der feloffene Neichstag dann nicht wieder einberufen werden von allen Seiten dementirt, irgendwelche abenteuerliche Pläne es sehr bestimmt gehaltenen zu gar bezweifeln, schon nit im Mnteresse das oppositionelle Blatt erlauben un die Richtigkeit Wir erklären jedoch, Schlußfages aus Reffriptes daß liegen ge­­auf Wunsch von 20 Abgeordneten von Seite dieser Negierung dem einfachen außerhalb der Negierung dieselbe der Gründe, wilde, wir unsere als daß ditie Tagesordnung gestellt.­­» Minister-Präsident Tipai­berreicht das mit der allerhijchjteke Sanktith versächeJte"Gese­tz«ü­ber den italienischen Handelsvertrag»; Iassexbe wird promuliert und zudem selbedt­vecke dem Qberhackje übersendst. Aus dem eidhstage. Präsent Ghyczy eröffnet die Sigung des Abgeord­­netenhanses. nach 10 Uhr. — Schriftführer: Antal, Baross, Molnár, Beöthy. — Auf den Minister-Fauteuils : TiBa, P­auler, Szende, Bederovics, Trefort, Szapáry. Das Protok­ll der­­ gesteigen Lisung wird verrissen und an ihan nut­ rt­tt » fHd-e­«itriegk mehrere Besuche zu edsLeprds NMxktdist H» und mechen . Graf Julius Szapáry wird für definitiv verifiziert erklärt. Der Präsidialbericht über die bisher unerledigten­­ Anträge und Interpellationen wird verlehen. ER Herander Hegedits überreicht den Bericht des Finanz Husshuffes ü­ber den Gelegentwurf betreffend die im Jahre 1879 duch Kredieoperationen zu bedeuenden Staatsausgaben ; der Be­richt wird, mit Umgehung der Sektionen, für Mittwoch­ auf Man erwartet, daß nach dem Urtheilsspruch des Kriegsgerichts über den „Großen Kurfürsten“ der Marine-Minister Storch seine Ent­­lassung geben, der Kaiser dieselbe aber nicht annehmen werde, unter Hinweis auf das noch bis zum Jahre 1881 reichende Programm­ der Ausbildung­ der deutschen Marine, das sein Autor, auch zu Ende führen solle. Budapest, 1. Feder. — Die Debatte, die gestern im österreichischen Abge­­ordnetenhause über die Negierungs-Erklärungen in Betreff der Maßnahmen zur Abwehr der Wertgefahr gepflogen wurde, war nicht ganz Fruchtlos. Praktische Rathsschläge ur Bekämpfung einer Seuche waren von einer legislativen Bersammlung von vornherein nicht zu erwarten, —­ant er nigste von dem österreichischen Abgeordnetenhaus e­­in en unseres Wissens die ganze medizinische Wissenschaft uf die zwei Augen des Dr. Rofer gestellt it; aber die Redner, die an der Debatte t­eilnahmen, b­aten das Ihrige, die Regierung auf den Ernst der Lage aufmerksam zu machen, ihr das Unzulängliche der Beschlüsse der Wiener Sanitäts-Konferenz vorzuhalten und sie zu der eifrigsten Bachsamkeit anzuspornen. Die Anregung zu dieser Dis­­kussion ist von den galizischen Deputirten ausgegangen. Die naturgemäß das nächste Interesse an der Sache haben, weil die Provinz, Die sie vertreten, die zunächst bedrohte ist. Der Zweck der Verprechung, wie er von dem Abgeordneten Fur vefumirt wurde, daß nämlich die Negierung, Die gegenwärtige oder die Fünfzige, welche Farbe sie immer trage, in vorhinein wire, daß die Volfsvertretung alle Opfer und Laster, welche zur Abwehr der PBeit-Einschlep­­ins nöthig sein werden, bereitwilligst tragen werde, ist ein ganz verständlicher und ein ganz vernünftiger. Mehr konnte das österreichische Abgeordnetenhaus im gegen­wärti­­gen Augenblicke wohl nicht b­lut, mehr wird auch von ihm nicht verlangt. Der Cindrud, den der Präsidentenwechsel in Frankreich in den Diplomatischen Streifen hervor­­gerufen­ hat, wird uns in Berichten aus Wien als ein jeher günstiger bezeichnet. Dieses Urtheil erstrece sich zunächst auf die Methode, in welcher die so wichtige Ver­­änderung vor sich gegangen ist. Iu der That, für Die­jenigen Kreise, welche mit Sorge an den geseblich bevor­­stehenden P­räsidentenwechsel im Jahre 1880 dachten, muß es eine nicht geringe Ueberraschung gewesen sein, als sie erfuhren, daß Dies wichtige Ereigniß sich vor der Zeit innerhalb Eines Tages vollzogen und in so friedlicher erd­au­ngsgemäßer Art, daß mitunter die einfachsten Deputirten­­oder Generalrathswahlen mehr Erregung und Bewegung hervorrufen. Was die Person des neuen Präsidenten der französischen Republik betrifft, so scheint das Urtheil noch nicht so festgebildet, wie es sich allenthalben über die ehren­­hafte Art, in welcher Mac Mahon vom Amte scheidet, Iindgibt. Thies war Diplomat, Mac Mahon war General. Sie Beide gaben doch diese ihre Dualitäten die Gewähr eines guten Verkehrs mit dem Auslande. Bei Grevy, sagt man, müsse man abwarten. Der Ansicht sind auch wir. ES springt sein Präsident der ‚Republis wie Minerva gewappnet aus dem Haupte Jupiter’s. Allein bei allden kann man wohl sagen, daß Jules Grevy durch seine tadellos forreste Haltung, doch viele milde, ges­mäßigte Gesinnung, die er an der Seite der­ Kammer Ninisunter in sehr schwierigen Lagen bewacht hat,eine Art­­Birafschaft dafür it, daß unter seinem Regime Frankreich sich in seine auswärtigen Abenteuer stürzen­­ werde. Saviet Pascha, der bekanntermaßen auf der Reise nach Paris einige Tage in Wien verweilt, soll­ für seine Thätigkeit in Paris eine besondere Mission über­­nommen haben. Aus Wien wird uns hierüber geschrieben, daß.c3 sich dabei um einen neuen Vorschlag, in, Betreff der Grenzen zwischen der Pforte und Griechenland Handle. Der Borschlag sol von England ausgehen und er ist dahin ge­­richtet, daß die Pforte ein über das vom­­ Kongreß-Kom­­promiß hinausreichendes Stück von Thessalien an Griechen­­­land zecire, dafür jedoch Epirus intakt für sich behalte. Da Frankreich bisher stets in erster Reihe für die Verwirk­­lichung des Kongreß-Vorschlages eingetreten ist,so würde« neue Proposition zngetvn 1111e 11.Ob ihmt das gelingen wird,­ es die Aufgabe Saviet Barchas sein, die Republik für die bleibe dahingestellt; jedenfalls geht aber aus dieser Sach­­lage hervor, daß die P­forte no Tange nicht entschlosfen it, Janina den Griechen zu überlasfen, wie das so oft und gewiß nicht ohne Tendenz verbreitet wird. — Die Negierung fol­, wie „Magyaroıpag” «Grigpponyk lenkt die Aufmerksamkeit des Hauer auf seine bereits vor zwei Wochen gestellte Interpellation in Angelegen­­heit» der bosnischen Porwartung Redner weiß,daß der Minister­­räsident berechtigt ist, mit seiner Antwort einen Monat lang zu warten. Allein die Interpellation sei solcher Art, daß man über die Antwort nicht lange nachzudenken braucht; es wurde gefragt, ob man eine flagrante Gefegesverlegung begehen, wolle? CS gebe freilich sein anderes Mittel, die Antwort zu erzwingen, als die mo­­ralische Pression, und diese bittet Redner, das Haus anzuwenden. Da ein weiteres Zögern mit der Antwort die ohnehin bedeutende Beunruhigung vermehren würde, ersucht er den Minister Präsidenten zu antworten. (Lebhafter Beifall sinks.)­­ Ministespräsident Tißm G.Haus!Die Dringlichkeit der Antwortserthetichi­g und das Gefü­hl der moralischen Pressfort hängen auch davon ab,In welclher­ Matt­er die Aufforderung erfolgt­(Be­­wegung links.) 34 wenigstens fühle, mich viel mehr unter, der moralischen Pression, stehend, menn mich Jemand nach Grtheilung der Antiport auf seine Frage beschuldigt,­ als wenn­ er mich jedon bei Stellung der Frage anklagt und auch­­ verurtheilt: Ich gebe indeß dem g. Herrn Abgeordneten die Versicherung, daß zur Er­teilung der Antwort seinerlei Berathung erforderlich it; und ich versichere ihn ferner, daß, wenn er mich privatim gefragt hätte, ich ihm mitgetheilt hätte, was ich ohnehin heute «hier anzumelden beab­­sichtigte, daß ich in einer Situng der nächsten Woche seine Inter­­pellation beantworten werde. Daß ich es bisher nicht gethan, ist nur dadurch verursacht­ worden, daß sein bestimmter Tag für Diese Interpellations-V Beantwortung nicht festgelegt werden konnte, weil ich nicht siehen wußte, ob­ ich­ nicht genöthigt sein werde, mich fü­r einige Tage aus der Hauptstadt zu­ entfernen, und seinen solchen Tag bez­­im­men wollte, an welchem ich zufällig nicht an­wesend­ hätte sein können, wodurch dem Herrn Abgeordneten Gelegenheit geboten wor­­den wäre, zu sagen, daß ich vor der Ertheilung der Antwort die Flucht ergriffen habe. Handelsminister Baron Remény meldet, daß er in einer­­ nächten Sibungen die Interpellation­­ Boros beantworten werde. Im Interpellations-Buche sind Folgende Interpellationen ein­­getragen: von Stefan Markus in Angelegenheit der Veft­ viefe­nterpellation lautet: « Die N«achre·ch­ten ü­­ber die Ausbreit­ung der in Rußland ausge­­brochenenproeuxie haben unter der Bevölkeru­ng des Landes all­­gemeine Beunruhigunng hervorgerufen Diese Beunruhigu­ng wurde noch gesteigert durchxene divergirenden Nachrichten,welche bezüglich der Größe, der in Folge der Epidemie uns unmittelbar bedrohenden Gefahr bezüglich der seitens der Regierung in Aussicht genommenen Schulmachregen, insbesondere aber bezü­glich der in den mit Deutsch­­land gepflogenen Verhandlungen gefaßten Beschlüsse durch einzelne Journale mitgetheilt wir­den; aber die Beunruhigung wurde zugleich auch durch die Schatsache gesteigert, daß die Durchführung der noth­­wendig erachteten Schulmaßregeln derzeit noch nicht begonnen wurde. . Unter solchen Verhältnissen erachte ich es für nothwendig,daß seitens der Regierung ehestens Aufklärungen: e­rtheilt werden über die Natur und Durchführungs-Modalitäten der geplanten Verfüguns­sen, insbesondere über die Möglichkeit oder über die Hindernisse eines gemeinsamen Vorgehens mit den benachbarten Staaten, sowie auch über ihre etwaigen authentischeren Nachrichten betreffs des gegenwärtigen Standes der Epidem­ie. Zu diesem Zweckk richte ich die folgenden Fragen an den deren Ministerpräsidenten als Minister des Jumern: Was in das Resultat der in Angelegenheit von Kringmaß­­nahmen gegen die in Rußland graffirende Pet mit Deutschland gepflogenen Konferenzen ? ‚Welche sind namentlich jene Maßregeln, welche die Regierung und die Negierungen der übrigen interessirten Staaten schon fest ins Leben treten zu lassen für not­wendig erachten Wann gedenkt die Regierung dieselben zu vollziehen ? und ist Aussicht vorhanden, daß die Regierung diese Maßregeln vereint mit der andern Hälfte der Monarchie und mit Deutschland und eventuell iit anderen benach­­barten Staaten werde ehestens durchführen können oder wird das en genötigt sein, die nothwendigen Verfügungen für sich selbst zu reifen ? Was it das Resultat der in Angelegenheit der Verhinderung der Ausbreitung der Epidemie mit den Bevollmächtigten Rumäniens gepflogenen Berathungen ? und ist eventuell bei einem an der Staate an der untern Donau, besonders bei Serbien ein Schritt gemacht worden zur Urgirung der nothbvendigen Schuamaßregeln ? Welche Vorkehrungen hat die Regierung zu dem Ywede ge­troffen, daß sie im Falle 005 Herannahens der Epidem­ie die von den Fachmännern empfohlenen strengsten Absperrungs-Maßregeln sofort ins Leben treten Lassen könne? Hofft die Negierung, daß den seitens der beiden Staaten der Monarchie auf den Schauplan der Epidemie zu entsendenden Fachmännern bei Sammlung ihrer Erfahrungen duch die rufsischen Behörden die nöthige Unterftügung geboten werden wird ? ; h und gedenkt die Negierung die zu erhaltenden Nachrichten, so wie alle ihre bis dahin zu treffenden Maßnahmen zur Beruhigung 928 Landes allsogleich, in arbhentischer Form zur allgemeinen Kennt­­niß zu bringen ? 2 Hat die Negierung auch schon rebr einigermaßen­­ verläßliche Nachrichten über die bisherige Entwicklung, gegenwärtige Ausdeh­­nung und besonders über die Wahrheit der jüngsten Berichte betref­­fend die Abnahme der Epidente­n Zerner, it eine Interpellation 523 Karl Noth in Betreff der Bankfiltialen und Aber NEmeth3 in Ahrgelegenheit des Tabal-Exports. 5 Endlich ist folgender, ebenfalls auf die Beft bezüg­lich der Antrag&rnfft Simonyts eingetragen; der An­trag lautet : · Jnseln betrachh daß die in­ einigen Theilen Rußlands ausge­­brochene kontagiöse Epidemie nach der allgemeinen Ansicht der Ge­­­lehrten·die orientalische Pest ist­ zu Anbetracht,daß»nach der Erfahrung bisher der Verbrei­­tung dieser gefährlichen Epidemie nur durch die vollständige Abspeis­rung eine Schrmkke gesetzt werden kann, in Anbetracht,daß auch andere fernerliirgende Staaten für die Schaffung solcher Maßrügel in Sorge tragen,In Folge derer 1 auch Stett­en­: der vollständigen Grenzsparre in Aussicht ges­tellt ist ; in Anbetracht, daß, die gemeinsame Negierung des Weißern Oesterreich-Ingans in Folge der Initiative der deutschen Negierung es fon für nothwendig befunden, betreffs einiger partieller Schub­­maßregeln Verfügungen zu­ treffen aud hieduch nicht nmr Die Kae Sondern auch die Gefährlichkeit der Epidemie­ aner­­angt hat; in Anbetracht fließlich, daß duch Halbmaßregeln die Gefahr von Daterlande nicht abgewendet werden kann und es den Bewoh­­nern Ungarns vollkommen gleichgiftig ist, ob die Epidemie eventuell durch Waaren, Neifende oder deren Depäd eingeschleppt wird, bean­­tragen die Unterfertigten : „ Das Haus möge die Regieruung mnvcjjein daß sie den Ver­­kehr zwischen Ungarn und Rußland durch Orrricht in eines vollstän­digen Grenzkordons für die Dauer der Epidemie einestelle und die­­durch einerseits die Gefahr von den Grenzen unseres Vaterlandes möglichst fernhalte,andererseits aber verhüte,daß andere Staaten eventuell Ungarn gegenüber auf die»Schaff1ung ähnlicher Maßnahmen angewiesen seien.Ernst Simonyi,Esåvolsky,Verhova1­, Jembey Kapap,Orban,Turgonyi,Bakay,Duka, XENI­­Dieser Antrag wird am Dienstag motivirt werden. Hierauf motivirt Gustav Frölich seitten ju­Irgsteils ge­­brachten und von­ uns bereits mitgetheilten Antrag.Redner weist vor Alem darauf hin, wie der gefeggebende Körper nicht genug vor­­sichtig vorgehen kann, damit er unsere finanzielle Lage in ihrer gan­­zen Nachheit kennen lerne, denn nun so sei er möglich, ein richtiges ! Dazu genügt seiner Ansicht nach nicht, wenn man blos das Ergebniß der legten ein, zwei Jahre als Basis seiner Berechnung aufstellt, — ein längerer Eyflus muß zur Grundlage dienen, wenn Ddiese reell sein soll. Lebt, wo wir wieder ein großes Ansehen zu Fontrahiren im Degeiste sind, wo wir wieder mit frem­dem Gelde mufer Defizit deden müssen; jebt, wo die Majorität eine fote auswärtige Bolität treibt, welche Millionen verschlingen wird, fest, wenn je­tz Der Zeit­­punkt_genommen, in welchen wir uns ernst mit dem Budget beschäf­­surtheil ü­ber den­ Werth des Voranschlages zufälle ze­­tigen müssen; — dies können wir­ auch «heute leichter als­ vor Jah­­ren, da mir eine zehnjährige Periode Hinter uns Haben, deren Mez fultate schlußrechnungsmäßig festgestellt sind. Man hält Redner es für möglich, daß die Schlußrechnungs- Kommission, die sich seit Jahren mit diesen Fragen beschäftigt, in jang­er Zeit einen Ausweis anfe­rtige, der die nöthigen und pünktlich aufgezeichneten Daten über das Finanzgebahren der legten 10 Jahre bietet und dies bezweckt sein Antrag. Nur im Besit eines solchen Ausweises, läßt sich finanzielle Züge korrekt beurtheilen. Kur fe können wir entscheiden, ob die bisher befolgte Finanz politis dhe richtige war. Nur wenn wir in leicht übersichtlicher Form die Ausgaben und Einnahmen nebeneinander gereiht sehen und selche mit dem auf die Veränderungen Einfluß übenden Gesetz vergleichen, wenn wir sehen, in welchem Maße die Ansehen zu nugbringenden Investitionen verwendet und in welchem Maße je nur zur Deckung unserer Defi­­zite dienten, nur wenn wir die jährliche Vermögensbilanz des Staates kennen: nur dann förnen wir das Budget beurtheilen. Nur dann können wir beurtheilen, ob Die Regierung das Budget auf reale Grundlagen bafirt, ob die Negierung die wichtigen Konsequenzen aus der Vergangenheit gezogen. Nas dann fönn mere wir wissen, was das Land ertragen kann und welche Zarten wir ihm aufbürden dürfen. Nur an der Hand Folder Daten können wie beurtheilen, ‚wo wir etwas ersparen können und müffen. Nur so können wir ge beurtheilen, was wir thun dürfen und lassen müsfen, wenn wir überhaupt unsere finanziellen Ange­­legenheiten ordnen und innehalten wollen auf der schiefen Ebene, auf aan je gerathen sind. Hepner empfiehlt seinen Antrag zur mnabline­ , finanzminister Graf Szapáry sagt, er sei nicht möglich, die von dem Antrag geforderte Arbeit in fo Furzer­a fertig zu bringen, daß sie schon bei der Budgetdebatte fertig sei; aus dem Antrag­­ möge­ daher der hierauf bezügliche Paffus unwegbleiben. Ih­er Haus beschliekt, den Antrag unverzüglich in Berathung tehen. . « Die Debatte über den Antrag währte nahezu anderthalb Stunden ; wir refummven den Verlauf der einigermaßen zerfahrenen Diskussion in Folgenden­ : Adoleay spricht für den Antrag Frölich’s.­Béla Lu­­kács stellt das Amendement,daß auch­ die Vermögens-Abnahme in den letzten zecht­ Jahren ausgewiesen werde. Finanzminister Graszapåry:Da auch in drw Antrage gesagt wird,die Ausweise solle 11,wenn möglich,vor der Budget-Dieb»c·ctte vorliegext(Karl Eötvös-Ocho!) Minoter Graszapäry Wenn die Herren Abgeordneten sich ausgelärmt haben... Karl«Eötvös:Ja­ bitte,de1 1 Herr 11 Minister zur Ordnung zuru­fen.«(Lär111.Der Präsident lärxtet.) Minister­ Graf Szapäry(fortfahrend)empfiehlt seitwan­trag zur Annathte. 5 . dánaz Helfy will, daß man den Antrag acceptive, selbst auf die Gefahr Hin, daß die Budgetdebatte um einige Tage verzögert werde. Widerspruch.­ Emerich Jpanka: Die gründliche Zusammenstellung der ge­forderten Ausweise erfordere Zeit und jene Zusammenstellung werde von weitausgreifender Wichtigkeit sein und er selbst stellt den Antrag, daß in den­ Ausweisen auch die Verm­ögenszunahme er­sichtlich gemacht und daß im denselben auch ausgewiesen i­erde, welchen Einfluß die Eisenbahn-Zinsengarantien auf den Staatshaus­­halt hatten. (Beifall.)­­ Der Schriftführer des Oberhauses überbringt das Nuntium über die Annahme des französischen Handelsvertrages und über die Wahl der Mitglieder in die Negrikolardeputation in Angelegenheit des Frontischen Ausgleiche, sowie in die Kommission betreffs 965 Dest-Dentnals. . Das Abgeordnetenhaus beschließt, die regtermahnte Kom­mission am Dienstag zu wählen. In fortgefeßter Debatte über­ den Antrag Frölich’s sagt Albert Németh, auch er halte es nicht für möglich, die Ausweise in so kurzer Zeit fertig zu bringen. Er will die Budget-Berathung nicht vertagt wissen und beantragt, die eingereichten U­endements druhen zu lassen und für die nächste Zeit auf die Tagesordnung zu stellen. Widerspruch, und Zustim­mung.­­­ Das Haus nimmt den Antrag, nachdem es au sehen über die Details berathen, als Basis der Spezialdebatte an. An der­selben wird Nem­th’3 D Vertagungs-Antrag abgelehnt und der Antrag Lufacs” angenommen. Gegen den ersten Antrag Spanfa’s (Ausweis der Vermögens- Zunahme) machen sich mehrere Hinwendungen geltend, doch wird derselbe angenommen, als Minister-Präsident Tipa bemerkte, es wäre ungerecht, ihn abzulehnen, nachdem man Lukács’ Vertrag acceptirt. Der zweite Antrag Yvánfas (Einfluß der Zinsengarantien auf den Staatshaushalt) wird nach längerer Diskussion mit 123 gegen 110 Stimmen angenommen. Sr íj Nun gelangt der Antrag des Ministers Szapáry zur Be­rathung. « «Grafsöt­yayanerke 11111 die Bereitwilligkeit,mit der der Minister den Antrag Frölich’stu­thenossen angenommen,doch bittet er ihn,das Amende mehst zurückzuziehen,da es die Folge hätte,daß der Ausschuß seine Arbeit überhaupt nicht beginnen würde- Mit1n iste­r-Präsiden­t Tiß"abem­erkt,der Vorredner selbst habe anexkamich daß es nicht möglich wäre,die fragliches Arbeit binnen zwei Wochen zu beendiget,man muß daher nichts iln mögliches for­­dern,was möglich ist,wird ohnehin geschehen.Die Arbeit muß in­­ solcher Weise durchgeführt werden,daß sie ei­n vo­llstän­dig verläß­­liches Resultat ergebe,folglich muß man sich vor jeder Uebereilung hüten,welche die Verläßlichkeit des Resultates gefährden und mir­ ein oberflächliches Elaboxsat zu Tage fördern würde.Er will­fel­tdorher,daß­ das letzte Ah­uen des Antrages wegbleibe. (Etwa Simonyi tritt für die unveränderte Annahme des Fröl­ä­’sch­en Auflsages,ein.­­. Desider Szilxtgyr hat nach det­ Ausführung nach Mi- 111ster-Präside 11te11 alle Hoffnu­ng aufgegeben,daß dasddausz1t den gewü­nschten Ausweisen konnnen werde,denn der Minister-Präsident Yatüber dieselben invorhilfei11 das Urtheil gesprochen­,indem er tate­,die Arbeit kö­ntte nur eine oberflächliche sein.Redner stellt in Arede,daß die»Anfer­tigung solcher Stkrsiweise«»Sclihedes­ Privat­­fleißes sein müsse7 in anderen Ländern veröfentlic­­en«die Regie­­rungen derartige Aus­weise in authentischer,sehr verläßlicher Form­­.Der Staatsrechnungshof sollte mit Beiseitelass­ung aller anderen, icht besonders dringlichen Arbeiten sich an diese­nsweise machen.Er empfiehlt die unveränderte Annahme des Mrölich’schen Antrages. Bei der Abstimmung wird der Auftrag des Finanzministers mit 124 gegen 112 Stimmen angenommen. Aquntrag Madaraß’wird beschlossen,den auf diesen Gegenstand bezüglichen Punktdehrotokolle noch im Laufe der heu­­tigen Sitzung zu authentizirein und der Schlußrechnungss Kommission zuzumitteln. » . . » »· « Hiercmf wird die Wahl der Mitglieder txt die Vegmkolgw Deputation zur­ Erneueng des finanziellen Ausgleich­ und Kwatten vorgenommmen.« Weiteres im Morgenblatte, E­kal * Das Oberhand hielt heute Mittag eine Signung, in welcher 9a3 fanktionirte Gejeß über den italienisgen Dans delsvertrag promulgirt wurde. © Berlin, 30. Jänner (Drig.-Rorr) Wenn Fo it der Kurze Honigmonat der Verbindung des Reichskanzlers mit Heren v. V Barnbüler, dem Vorfigenden der großen Rolltarif-Kommission, son vorüber. Er hat sich zwischen dem­ Schloßherrn von Friedrichsruhe und dem nervösen ehemaligen , württembergischen Bremierminister eine fühlbare Spannung heraus­­gebildet, über deren innere Ursachen die Ansichten weit auseinander gehen. Man behauptet — und das scheint am meisten die Wahr­­scheinlichkeit für sich zu haben —, daß das neueste Schreiben des Reichskanzles an seinen bayerischen Kollegen, deren v. Pfrebschner, betreffend die Eisenbahnfracht-Tarife, ni­ den Beifall des Heren v. Barnbiler gehabt haben, der sogar auf Befragen erklärt hätte, daß es ihm unmöglich sein mwinde, in der ge­wünften Furzen Feist praktische Vorschläge im Sinne des Fürsten Bism­ard zu formuliren. Dazur kommt nun wohl anc, daß die Arbeiten der Zolltarif-Kommission für die Ungeduld des Fürsten Bismard viel zu langsam vorrüden, so langsam sogar, daß man an­fängt es als höchst zweifelhaft zu bezeichnen, ob es möglich sein werde, noch in der bevorstehenden­­ Reichstags-Session diese Fragen vor die Bollsvertretung zu bringen. Dazu kommt, daß mancherlei Mißver­­ständnisse in jüngster Zeit den Reichskanzler empfindlich gereizt ha­­ben. So war beispielsweise die Mittheilung der„­ Bost“, dem Fürsten Bismarc sei die Vonnahme oder Ablehnung 088 „Maullordgejeges“ ziemt­­lich gleichgiltig, durchaus nicht für die Döffentlichkeit besti­mmt, und sie gelangte nur durch die mitverständliche Auffassung eines freikon­­servativen Abgeordneten in dies freiwillig gouvernenentale Organ. Tett sucht man also — so gut er eben gehen will — zurückzuhufen, aber der Effekt ist einmal erzielt. Und das ist das Unliebsame, man macht in ihn szöllnerischen Kreisen großes Aufheben davon, daß die freihändlerischen Handelskam­mern, an ihrer Glpide Berlin, Hamburg, Leipzig und Stantfont a/M., am 8. Feber eine Konferenz nach Berlin ausgeschrieben haben, in welcher über das Bollprogramm des Fürsten Bismarc debattirt werden soll. Da nun der Präsident des deutschen Handelstages, Geh. Kommerzienrath Delbrüd das Referat über das Thema: „Ueber die Unzulässigkeit der Wiedereinführung des Prinzips der Zollpflichtigkeit aller über die Grenzen gehenden Gegenstände” übernommen hat, so, exbliden die Protektionisten darin eine Desertion dieses Boltsmwirths von ihrer Partei, die sie um so schärfer bekämpfen, als allerdings diese neue Bereinigung der Handelskam­mern in gewissem Gegenfall zu dem rebt Schußzöllnerisch gefärbten deutichen Handelstage stehen wird. 65 scheint dennoch, daß das Liebäugeln des Kanzlers mit den Agraviern an den Kommerzienrath Delbrück, der noch jüngst si etwas “Feehuszöll­­nerifeh angehaucht erwiesen, wieder in das Lager der Freihändler zurü­ckgetrieben hat, wo eben Kornzölle, in welcher Gestalt men­ge auch einführen möge, die allgemeinste Unnpopularität genichen. Alles täuscht, nit (vom Oberfiten Polz,­ dem Kommandanten des Vas­tangaer Infanterie-Regiments, theilt , Bejti Napló", anlüßlie) ver­jüngst stattgefundenen Niederreichung des Ehrenbürger-Diploms der Stadt Fünfkirchen an den populären Dobersten, folgende Anekdote mit, welche ein aus Bosnien heimgekührter Reservist des Regiments erzählte und für welche das Blatt zwar keine Verantwortung ü­ber­nehmen kann, die es aber nacherzählt, weil sie dararteristisch Dafit w­ar, daß man dem Obersten Boly eine derartige Aenßerung glaubt in den Mund legen zu dürfen. Nach der Einnahme von Gerajevo, so wird erzählt, sagte ein vielgenannter General zu Obarst Pol: „Here Oberst, ich gratulive Ihnen, ir Regiment hat sich asz gezeichnet gehalten und ich gratulive Ihnen ummfo mehr, weil das Regiment ein flavisches it.“ — „Erzellenz, antwortete der gnädig Angeredete, in meinem Regiment sind 59 Perzent Ungarn und 30 Perzent Deutsche, das Uebrige in Schmarn.“ vor, die an den Retitions-Ausschuß gewiesen werden, daß es von Präsidenten des Kroatischen Landtags in Angelegenheit der in den Mandaten der Kroatischen Abgeordneten anzuwendenden Bezeichnung für den ungari­gen Reichstag einen Brief erhalten habe. Der Brief, dessen Inhalt bekannt ist, wird gedruckt und auf die Tagesordnung gestellt werden. Ferner meldet der Präsident des Eroatischen Landtags, das an die­­ Stelle des verstorbenen Anton Sakics Ivan Boncina zum Abgeordneten gewählt worden sei; das ee desselben wird an den ständigen Berifikations-Ausschuß gewiesen. «...». " Die Vet in Grußland. In Folge der au) von una übernommenen Mittheilung des „Pefti Hirlap", wonach aus den verseuchten Gegenden Nußlands ein Brief an eine hiesige Familie eingetroffen sei, ist gestern, wie das zitirte Blatt meldet, ein Beamter des Ministeriums des Annern im Redaktions-Bureau des „Belt Hirlap“ erschienen, um Aufklärungen über die näheren Umstände jenes Briefes einzuholen. Die Redaktion nannte die Familie, an welche der Brief eingetroffen it. „Beitt Hirlap” hat bei der heiflen Natur der Cage Anstand genommen, die betreffende Familie öffentlich zu nennen. Das Blatt freut sich übrigens, daß die Regierung den Warnungen der Tagespresse ihre Aufmerksamkeit widmet. = > = Der „Wertung. Grenzbote” schreibt: Zum ersten Male trat die Belt in Preßburg im Jahre 1510 auf. Nachdem in der Hauptstadt die Seuche stark überhand genom­­men hatte, flüchtete König Wladislaus mit seinem ganzen Hofe nach­­ Preßburg, wo er so lang blieb, bis sich Die Belt auch da zeigte und als erstes Opfer den füntgligen Kämmerer Desideriuus Landerefi dahinraffte. Der erschredte König flüchtete sich hierauf von hier nach Ungarisch-Brod und später nach Breslau. 1586 trat die Seuche wieder auf, ebenso im Jahre 1677. Am stärksten wi­hete die Bett in Perekburg im Jahre 1715. ES wurde ein eigener Pestfriedhof angelegt, der die heutige Deumage, Fürstenviese und einen Theil der Schön­­dorfergasse umfaßte. Im Ganzen starben in diesen Bettjahre hier 3860­­­ersonen. Das war das feste Auftreten der Belt in Brekburg und an in ganz Ungarn. Zum Andenken an das Hufhören der Epidemie wurde die Rosalienfavelle gestiftet, allwo jährlich am 4. September eine Gedenkfeier abgehalten wird.“ Die Au msicht, als sei die Mariensäule vor der Sesuitenkirche eine Westsäule, bezeichnet das genannte Blatt als eine irrige, wie aus der Lufschreift derselben hervorgeht, nach welcher die Säule von Kaiser Leopold am 23. Mai 1675 errichtet wurde, „zur ewigen Wiederherstellung der göttlichen Ehre unseres Herrn und Erlösers Sefus Christus, welche neulich frevlexisch gelästert wurde, zum Angedenken der Tü­rkenvertreibung, der Niederwerfung der Aufstände und Herstellung der Ruhe“. „Die Zeit im Burzenlande 1786. Neb­st einigen voranges­tridten Bemerkungen von Dr. Michael Neustädter, Sanitäts­­rath und Protomedicus im Großfürstent­um Grebenbürgen. Ber­­mannstadt, bei Martin Hochm­eister, fatierl. fert. priv. Disasterial- Buchbrucker und Buchhändler. 1793.” Dies it der Titel eines 138 Oftavierten starken Buches, in welchem die Einschleppung der asia­­tischen Welt durch einen aus dem Grenzgebirge heimgelehrten Hirten­­mnaben nach Rosenau bei Kronstadt, deren V­erschleppung nach Würz­­burg, Zeiden, Holbach und Szunyogkek, die Heilmethoden, die, An­zahl der Erkrankten, Gestorbenen und Geheilten u. v. w. geschildert werden. Auf Seite 107 enthält das Buch des genannten Proto­­medilus die „Gidesformul”, welche alle Anwohner der „ins­peftivt” gewesenen Oxifschaften „vor der zu erfolgenden Freyspres­sung“ zu Schwören hatten. Dieselbe lautet buchstäblich : mad) N. N. sc­hwöre zu Gott dem allmächtigen Vater, Sohn “und heiligen Geist einer heiligen hochgelobten Dreyeinigkeit, daß ich bey der anbefohlenen vorgenommenen Reinigung, alle der Infektion fähigen, in meinem­­­ermögen bestehenden Laden an Kleidungs­­ftüden, Hausgeräth, Bettzeug, Flach, Hanf, Baumwolle, dergleichen Gespünst, Leinwand, Wolle und was aus Wolle gearbeitet wird, ohne das Geringste zu verheimlichen. Der vorschriftmäßigen Neiti­­gung unterleget und somit alle meine peitfähige Saabschaft, bis auf das kleinste Stück entweder selbsten gereiniget habe, oder durch an­dere reinigen lassen, daß ich ferner aus wirdir in der Weit bei Häusern, oder von geltigen Leuten während Diefer Borz­perrung, feine peitfangende Waaren, Kleidungsstücke, Bettzeug, Leins­tand, un oder verarbeitete Wolle, ud dergleichen an michh gebrachh, oder Durch andere mir zutragen lassen; vielmehr mich dafür sorg­­fältig gehütet, und auch meine Angehörigen nicht erlaubet, Derb­y Laden wißentlich in meine Behausung zu bringen oder zu vers­bergen, sind daß ich endlich, wenn mir bis zur völligen Vollprechung bestimmt werden sollte, daß jemand anders aus heftigen Häusern etwas vertragen oder verheimlicht hätte, ich dieses meiner aufhabtenden­ Pflicht zufolge gehörigen Dit ohne Verzug anzeigen wolle, damit der Gefahr zeitig vorgebeuget werden möge. 90 wahr helfe wn Gott, und gebe min die ewige Seligkeit.” EI Der „Now. Wr.” ist von ihrem Korrespondenten folgendes Telegramm aus Rufa (Op. Moskau), de. 26. Jänner, zugegangen : Gerüchte über das Auftreten der Epidemie in Aula veran­laß­­ten mich, in dieser Stadt einen kurzen Aufenthalt zu nehmen. ‚ur folge den aus fieier Quelle mit zugegangenen Nagrichten sind hier im verflossenen Sommer 20 türkische Gefangene am Typhus gestor­­ben. Die Aborte der Häuser, in welchen die Tinten untergebracht waren, sind im Verlaufe von zwei Jahren nicht gereinigt worden. Inzwischen hat man bieher Soldaten üb­ergeführt, von denen 7 anf Typhus erkrankten. Die Kasernen sind nur 60 Mann eingerichtet Die Soldaten wurden sofort in Privathäusern untergebracht. Das Landschaftliche Krankenhaus hat 40 Betten mit 30 Kranken. In Dent Kreie herrscht­eeine Epidemie. In zwei Dörfern starben fast­ gleich­zeitig einzige alte Leute und in­folge Dieses Umstandes entstanden die Gerüchte über eine hier aufgetretene Epideimie. Der „Rußki Mir" entbietet uns und dem übrigen Knropi an der Spiße seiner Sonntags-Nummer folgenden eönen Gruß: „Statt positiven Nachrichten berichtet uns der ausländische Telegraph über die Maßnahmen gegen die „wulfische elt“, die Europa augensceinlich nicht weniger fürchtet als wir. Das unglüc­­kelige Oesterreich-Ungarn umgibt sie — in Gr­enntniß feiner fermer ven Sünden — mit allen möglichen äußeren Schugmitteln gegen eine Seuche, deren Ursprung wahrscheinlich auch in den­ Grenzen der österreichischen Monarchie wurzelt.­­ Viele Krankheiten hat uns Europa gebracht; ein Dega­­ner dient — in der Form der Pest — winscht es wide von uns. Dody wide es vielleicht einigen Elementen dieses alten Simbert, Curopa, nicht fehaden, der reinigenden Wirkung der alten Gottes­­geißel ausgefegt zu werden, die aus dem Innern Asiens in Epochen des moralischen Niederganges der Menschheit, in den Epscru, Des „Blut und Eisens“, der Lüge und Ungerechtigkeit, der­ Sitten­­verderbniß und der Korenption erscheint.“ Tagesweuigkeiten. Die zu Eissprengungen in der Donau ent­ fendete Kommission­ — schreibt , Egyetértés" — hat bis fest noch nichts von sich hören lassen; wahrscheinlich sind erst geitern die Sprengmaterialien an Ort und Stelle angelangt. Dem Ber­­nehmen nach knüpft man in den am­tlichen Kneisen überhaupt feine Hoffnungen an diese Sprengungen,­­ was Übrigens auch natürlich, denn es läßt sich sehwer denken, daß­ es möglich sein sollte, durch irgend­welche Sprengmittel, das­ m­eilenweit sid­­erfriedende feste Eis zu zertrümmern und in Bewegung­ zu geben. Die Beruuche werden eben num „zum Beruhigung des Bublfums“ gemacht, damit nicht gesagt werden könne : „Seht, die Negiseung thut ‚nichts für die Donaugegend!” Unseres Dafürhaltens würde die­ Negierung wei­­iger gehandelt haben, wenn sie dib, Beendigung der Donau- Regulirung fon lange derartige Experimente überfliffig ges macht hätte. Denn damit, daß sie jebt, zur Zeit der Gefahr, Tausende ohne Hoffnung eines Erfolges Hinauswirft, blos um dem Publikum den Mund zu stopfen, erweit­ere der Bevölkerung der Donau­ tier

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