Pester Lloyd, März 1879 (Jahrgang 26, nr. 60-89)

1879-03-16 / nr. 75

‚ -­­ Gold-MRente 85.50. . — Zu Beginn der Abendbörse waren Spielpapiere etwas schwäger, da Berlin, angeblich auf die Szegeginer Nachrichten hin, sich verstimmt zeigte, allein die Tendenz gestaltete sich wieder zusehends freundlicher als einige "hervorragende Spekulanten auf der ganzen Linie Käufe vornahmen.­­ Um 4.6 Uhr blieben: K­redit-Aktien 238.90 nach 238.10, Ungarische Kreditbank 227.— nach 226.50, Anglobank- Aktien 104.50, Bankverein 113.50 nach 113.75, Staatsbahn 248.50, Galizier 228.50, Lombarden 65, Papier-Renne 63.85 nach 63.80, ungarische Gold-Rente 85.45, österreichische Gold-Rente 7655, Ungarische Prämienlose 90.75, Kommunal-Lose 207 nach 104.40, Zwanzig-Francs-Stute 9.30­/3, Reichsmark VAa € 8 . : . . Tagesneuigkeiten. Tageskale­nder. — Sonntag, 16. März. — Katholiken: E. 3. 06. H— Protestanten: E. 3. 00.6. = Griechen: G. 3. Ger. . Der Landesvertheidigungs- und der Justiz-Minister empfangen um 10 Uhr.. . . Das­ Abgeordnetenhaus hält um 11 Uhr Vormittags öffentliche Sitzung. Der Landes-Frauen-Hilfsverein hält 4 Uhr im Komitatshaus­ Saale Lipzng. — Universitäts-Bibliothek : von 9 bis 12 Uhr. Közterek: Landwirthschaftliche und Lehrmittel-Ausstellung von 10—12 Uhr. Esterházy- Galerie (Akademie-Palais) : Von 9 bis 1 Uhr. Hauptstädtische Nedouite : Promenade-Ko­nzert. Thiergarten: Den ganzen Tag über geöffnet. Nachmittag i­st gefahrdrohend. Seit vier Ww. Tag­ed beträ­gend Sturmwind, der Wassersta h­­­gt 24 Fuß 9 Zoll. Die Witterung ist kalt. EIE­ix An das Landesvert­eidigungs-Ministerium langte folgende Depesche ein: Szegedin, 15. März. Die Gefahr ist bisher noch nicht gescwunden. Weder das Honvéd, noch das Aerarial-Vermögen hat einen Schaden erlitten. Wenn die Gefahr, die alle meine Kräfte in Anspruch nimmt, vorüber, folgt ein detaillirter Bericht. (Gez.) General Görgey. ma * dy­e Fl di 4 11.4 17 8041 7 Folgende telegraphische Depeschen sind. uns zuge­­­gangen: 7 H­­­ar: -- Szegedin, 15. März, Mittags. (Von unserem Spezial-Berichterstatter) Mit dem Mittags­­zuge verließen Minister Szapáry und Ministerialrath K­ralit Szegedin, um sich nac Temesvár zu begeben, weil die ganze Strecke bis dorthin mit Flüchtigen über­­häuft ist. Alle Staatsämter übersiedeln nach Groß- Kikinda ; vom Post- und Telegraphenamte bleiben blos Exposituren hier. Szegedin, 15. März, 5 Uhr Nachmittags. (Von unserem Spezial-Berichterstatter.) Szegedin hatte heute einen erträglicheren Tag, insofern sich nämlich die Lage der Stadt nicht verschlimmerte und sogar einige Gassen der Palanka, in der Nähe des „Hotel Hun­­garia“, in denen das Wasser nur minimale Höhe hatte, trocken oder doch passivbar wurden. In diesen wenigen Gassen wurden­ auch einige Viktualien-Geschäfte geöffnet. Im Uebrigen war die Güterbergung die Signatur des Tages. Hiemit soll aber nicht gesagt sein, daß schon alle Menschen aus den isolirten und gefährdeten Häusern delogirt wären, denn die den Behörden zur Verfügung stehenden Pontons und Kähne wurden auch heute fast aus­­schließlich zur Beförderung von Personen an gesicherte Orte benannt. Die Pontonniers, unter der Leitung hochherziger­­ Offiziere, sind sehr brav. Die aus Ungarn, Böhmen, Polen und Deutschen bestehende Mannschaft zeigt beim Rettungs­­werk ebensoviel Geduld wie Gutmüthigkeit ; beide Eigen­­schaften werden durch die armen Ueberschwemmten oft auf eine harte Probe gestellt. Uebrigens hat sich heute fast un­­bemerkt ein wesentlicher Systemwechsel in den Nettungss Arbeiten vollzogen, wie die­ geänderte Lage und noch manche andere Grü­nde sie motivirt haben. Gestern wurden nämlich fürmtliche­­ Wasserfahrzeuge, ob Privaten oder Rettungs­­männern gehörig, für die Behörden requirirt und ohne Er­­laubnißschein durfte Niemand selbst den eigenen Kahn zu welchen Zwecke immer bewüßen. Nur dem ist es zu ver­danken, daß die wenigen Fahrzeuge, in Einer Hand konzentrirt, das Gros der Personenrettung fertig bringen konnten. Indessen gab diese Maßregel auch Ur­­sache zur Unzufriedenheit. Die ohne jede Habe dastehenden Flüchtigen und die Kaufleute verlangten dringend die Frei­­gebung der Kommunikationsmittel. Heute um 3 Uhr Nach­­mittags waren denn auch Hunderte von Personen vor der Donau-Dampfschifffahrt-Agentie versammelt und verlangten allesammt theils Erlaubnißscheine, theils Kähne. Im Auf­trage des dem Regierungskommissär assistirenden Abgeord­­ne­ten Edmund Kállay verkündete Abgeordneter Yi­klós in redegewandter und populärer Weise, daß von min ab Jedermann ganz frei und unbehelligt jede Art von Fahr­­zeugen zur Bergung von Personen und Gütern be­­wüßen dürfe, jedoch nur bis 8 Uhr Abends. Die nicht Privaten gehörigen Fahrzeuge wurden heute ausschließlich zur Evakuirung der durch die Kommission als gefährdet bezeichneten Zufluchtsorte von Flüchtigen bewußt. Die ziemlich aufgeregte Volksmenge nahm diese Prokla­­mation sehr beifällig auf und einige Minuten später wim­­melten alle Straßen von Fahrzeugen, beladen mit Menschen, Hausrath und Waaren. Die Pio­­iere theilten sich in vier Abtheilungen und ein großer Theil in der Ziegel­­fabrik und in der Realschule befindlicher Flüchtlinge, das heißt, soviel als ihrer eben wollten, wurde geborgen ; namentlich die ärmere Klasse entfaltet eine rührende und nur zu leicht begreifliche Zähigkeit im Festhalten an der geringen, geretteten Habe, die eindringlichsten Vorstellungen der die Pion­ier-Offiziere begleitenden Abgeordneten Mitlös, Svab und Algernon Beöthy, dald das fernere Verweilen in­­ den unterwaschenen Asylen den Untergang bedeute, ver­­mochten die Aermiten nicht zu bewegen, ohne den zumeist sehr umfangreichen und werthlosen Hausrath in die Pon­­­­tons zu steigen. Die "Pionniere halfen den " Bedrängten in uneigenmäßigster Weise. 3 - Szegedin, 15. März, 10 Uhr 59 Min. Abends. (Von­ unserem Spezimrl-Berichterstatter) Wie Negierungs - Kommissar Kannt Kende mittheilt, wird die Ankunft Sr. Majestät des Königs in Szegedin für übermorgen, Montag, erwartet. Szegedin, 15. März, 11 Uhr Nachts. (Von un­­serem Spezial-Berichterstatter.) Nach offiziel­len Berichten militärischer Organe haben die 125 Pion­­­iere in der Schreiensgnac­ht über 7000 Men­­schenleben gerettet; derselbe Bericht fehn­t die Ver­­luste an. Menschenleben ungenau und sicherlich auch übertrie­­ben hoch auf Tausende. Szegedin, 15. März, 10 Uhr Abends. (Von M­E TEN OD ZA­­sz Derichterstatter.) Finanzminister Graf Szapáry hielt vor seiner heutigen Abreise eine Konferenz mit den zurückgebliebenen Regie­­rungs-Kommissären, in welcher die Bedürfnisse der nächsten Zukunft und die Dringendster Maßregeln besprochen wur­­den. Graf Szapáry stellte noch fernere 60 Bontons und Quantitäten Lebens­mittel in Aussicht; heute kommen übrigens zu den bisherigen 27 noch 16 Pontons mit Be­mannuung aus Linz, weitere 20 aus Pettau sind bereits auf dem Wege. Sehr dringend ist das Bedürfniß nach warmen Kleidern für die von Allen entblößten und im Freien lagernden Armen. In der Zita­­delle­ werden soeben "Zelte­­ auf der allein noch verfügbaren “ Wallkrone" angeschlagen . Bisher schliefen Offiziere und Mannschaft unter freiem Himmel, die Kasematten und son­stigen Belegräume sind vollständig i­undirt. Uebrigens kam­­pften auf­ einem Theil der Walkr­one auch. Nichtmilitärs. Material­ und Einrichtung­ der Honved-Kaserne wird auf ein Schiff verladen nd, wie­ es heißt, sollen andy die be­­reits sehr erschöpften­ Truppen. durch­ frische Mannschaft „abgelöst“ werden: / ; Be­rgegedin, 15. März, 11:4, Uhr Nachts. (Von unserem Spezial-B­ericht exrestatter.­ Nach offiziellen Angaben haben bisher auf 15 Rettungs­zügen ungefähr 17.000 Szegediner die Stadt ver­­lassen; dieselben befinden sich gegenwärtig in den Stationsorten von Szöregh­ bis Temesvár und darüber hinaus. Ueber die Sciffsbrüche sind auf Wagen an 10.000 Personen weggezogen, zudem sind noch mehr als 10 Dam­­pfer und ungezählte andere Fahrzeuge zu rechnen, aus denen die Flüchtigen sich entfernten. Staatssek­etäir Hieronymi be­­berichtete als Resultat seiner heutigen Inspektion am Petreser Dammdurchbruche, daß dessen Herstellung über 200.000 Gulden kosten werde. Die Stadt Debreczin bot sich telegraphisch zur Aufnahme­ von 10 Waisenkindern an und heute wurden aus sämmtlichen evakuerten Gebäuden theilt, werden Lebensmittel aller Art zu Gunsten der Szegediner Ueberschwennm­ten auf den ungarischen und feoatis­­­che Kranken nach Temesvár gesendet. Darunter befanden sich an 25 Irrsinnige. Die Stadt Arad bot die Verpflegung von 60 Kranken an. Von den laut einer in der Mittags­­stunde eingetroffenen Nachricht gefährdeten Städten Szen­­tes und Csongrád lief Nachmittags sein weiterer Bericht ein. Abgeordneter Algernon Bedthy brachte mit einer Abtheilung Bionniere heute von der gefährdeten Nochus-Schule und der oberen Pfarre 180 Personen in Sicherheit. Szentes, 15. März, (Orig.-Teleg­r.) Seit dem Bruche des Percsoraer- Dammes fiel die Theiß in Bläsärhely um 4, in Mindfent um 3 Fuß, während man hier nur 4 Fuß Abnahme konstatirt. Den auffallenden Wasserstands-Unterschied zwischen hier und­ Mindpent scweibt man dem gräflich Pallavicnni'schen Damm zu, welcher bei Mindpent die Strombreite außerordentlich redu­­zirt. . Zur Beseitigung dieses Uebelstandes befindet sich Ju­­„zuekiox. Bodöfy an Ort, amd Stelle, und wird die einzige“. " BT ed 2 RER SER "ei­ne Rettung Szentes; Väsärhelys- Mindpents und Szegvvs (Spenden für die von der Ueberschwem­­mung Betroffenen) werden in unserer Redaktion auch morgen, Sonntag, dem­ ganzen Tag über entgegen­­genommen und im Montagsblatt ausgewiesen. (In der ersten Beilage) finden sich: die Berichte ü­ber die heutigen Sihungen des Abgeordnetenhauses und der ungarischen und österreichischen Delega­tion;­­ in der­ zweiten Beilage: eine Fortsehung der Spenden für die Theiß-Ueberschwemmten und eine Fortsetzung der Nubrik „Tages­neitigkeiten“. Eine Schuldforderung für Szegedin.­ „In diesem Augenblss, da die Theilnahme des ganzen Landes, ja des­­ Welttheiles sich in so rührender Weise unserem armen Szegedin zu­­wendet, wird man uns gestatten, eine Schuldforderung für unsere zunalücichhen Mitbürger in Erinnerung zu bringen. Bekanntlich hat der König in praktischer Generosität den Wunsch ausgesprochen, daß die Summen, welche für die Feier der silbernen Hochzeit des fürstlichen Paares bestimmt waren, den Szegedinern zugewendet werden mögen. Wir meinen, das könne fs nicht auf die Gaben der Ungarischen Städte allein beziehen, sondern daß es den Intentionen des Fürsten am besten entspräche, wenn auch die größeren oder geringeren Simmen, welche Private aus diesem fest­­lichen Anlasse veranspacht hätten, zur Bereicherung des Hilfsfonds für Szegedin verwendet würden. Nun lassen sich natürlich nicht alle möglichen Ausgaben der Privaten feststellen ; dagegen ist Eine Ausgabe gewiß, und das ist diejenige, welche Jeder­­mann aus der Illumination erwachsen wäre,die für den Pestabend geplant war. Jeder Einzelne unter uns schuldet also den Szegedinern den Be­­trag fürjezmeikerzen nach jedem Fenster seiner Wohnung und die Gerechtigkeit erfordert es, daß wir diese Beträge auch pünktlich bezahlen, dieser Summe könnte am praktischesten durch die Ve­iter eines jeden Hauses erfolgen ; dieselben würden die eingesammelte Summe an die Bezirks-Behörden übergeben. In der Hauptfacht allein müßte nach unserer Berechnung eine sehr wesentliche Summe auf diese Art für Szegedin einlaufen. Budapest, das dem Lande so oft mit hoch­­herzigen Beispielen voranging, mag auch fest seinen Traditionen treu bleiben. Wenn das ganze Land dem Beispiele folgte — und eine kleine Agitation in dieser Richtung würde sicherlich nicht ohne Erfolg bleiben — könnte aus diesem Anlasse für Szegedin eine großartige Hilfeleistung zu Stande kommen. Es wäre die bequemste und gleichzeitig delikateste Form einer sogenannten Kreuzersammlung. Wir übergeben diesen Vorschlag der öffentlichen Diskussion und Hoffen, daß unsere geehrten Kollegen für die Propagirung desselben auch von ihrer Seite gern Sorge tragen werden. (Der Brand von Stuhlweißenbu­rg- ein Bör­­senmanöver) Das Schrecensgerücht von der Feuersbrunst in Stuhlweißenburg war „Nemz. Hirl.“ zufolge ein Börsem­anöver. Gewissenlose Leute wollten die Ak­ten einer Assekuranz drüden und darim verbreiteten sie die Nachricht zuerst vom Brande Weißen­­burgs und dann Klausenburgs. Die List gelang theilweise ; am unan­­genehmsten erging es beim Bürgermeister von Stuhlwveißenburg, der 120 Depeschen mit Anfragen erhielt und alle beantworten mußte. (53 wäre nicht zu verwundern gewesen, wenn er beim hundertsten Telegramm selber an den Brand, oder wenigstens an ein mißlunge­­nes Projekt geglaubt hätte. Die niederträchtigen Kerle, die solche Nachrichten in Umlauf sehen, verdienen jedenfalls der Polizei und dem Gerichte bekannt gemacht zu werden. (Paul Gyulai als Haushälterin) Die heute ausgegebene Festnummer der „Vasärnapi Upag“ ist anläßlich des Jubiläums dieses Blattes voll von interessanten Mittheilungen über die Geschichte desselben. Wir sehen da eine verkleinerte Abbildung von der ersten Seite der­ ersten­ Nummer, die Bildniste" zahlreicher " Mitarbeiter und­­ geschichtliche Beiträge des Redakteurs, sür die der ersten Mitarbeiter Maxiz Sol­ai und Pank Gyulat. Ersterer würdigt den sichern Takt, den Helenast in seinen Verlags-Unter­­nehmungen bewährte, und Lexterex erzählt allerlei Craegliches und R­ührendes über Päkh, unter Anderen Folgendes: „Bath und Gynlar wohnten­ miteinander. Gifterey, der Redakteur der „Baltınapi. Uisäg“, forderte halb scherzhaft, halb ernst, daß Gynlar ihm beim­ Lesen der Manuskripte helfe.­­ „Ich bezahle­­ die­ Steuer für Sie, und das müssen Sie mit einer Gegenleistung entgeh­en“, sagte er, wenn er sehr beschäftigt war und nicht Zeit hatte, die Manuskripte durch­­zureisen. Und er hatte wirklich ein Recht, einige­­ Dienstleistungen von mir zu verlangen — sagt Gynlai —, denn er zahlte wirklich die Steuer für mich. Das war eine seltsame Geschichte. Einmal, als ich nicht zuhause war, kam ein Steuerkonskriptions-Beamter zu und. Er sprach deutsch und konnte allem Anschein nach gar nicht ungarisch. Er fragte Baih aus, schrieb dessen Steuer ein, dann fragte er ihn, wer in dem anderen Himmel wohne. „Gyulai Bál“, antwortete Päkh: . „Jutchie Bauns!“ vief­ der deutsche Beamte — „gewiß Ihre Haushälterin 27 — „Ja“, war die Antwort, und hier­­auf wurde meine kleine Steuer ausgeworfen. Päkh zahlte den ge­ringen Betrag Jahre lang fire mich, und Hatte eine große Freude daran.“ Niveau stehende Lektüre zu bieten, von allen Seiten Viele unter­­fügen. Die detaillirten Programms und die Probemammern der beiden Unterneicmungen werden demnächst erscheinen. (Cineskandalöse Affaire.) Mit diesem Schlag­­wort brachten, wie unlängst aus den „Magyar Lavok“ eine Notiz über einen vor dem hiesigen Strafgeb­et zur Nastwagung gelangten sensationellen Vorfall. Das genannte Blatt put mim nachträglich, Daß jener Mann, welcher der „Heldin“ der Geschichte 12.000 fl. „ür das Vergessen des Geschehenen“ anbot, sein „junger“, sondern jan ein 55jähriger Mann und ein Hausherr ist. Ferner wurde Den „Magyar Lapot“ die vom 1. b.­vatirte Entscheidung der Kriminal-Abtheilung des Budapester Gerichtshofes mitgetheilt, aus welcher hervorgeht, daß, au­s dem, was mit der­­ fraulichen­­ Frau­­ geschah, Tores, auch all dem, was diese „van, getüan, ur gewissen. Hinsicht andy ihr Gäue einen aktiven Antheil: gehabt: Die Einhebung. 1 4- 42 WID im 1­aben wir anhal­ "AUF ar Eros Im Wege des Kommunikations-Ministeriu­ms gehen uns fol­gende Mittheilungen zu : Csongrád, 15. März, 12 Uhr 30 Minuten. Wasserstand am nördlichen Theile 7.46, am südlichen 7.38; der Sturm, welcher drei Tage lang getobt, hat sich gelegt ; unsere gesammten Arbeits­­kräfte sind troß der großen Kälte mit Ausdauer um die Repark­ung der beschädigten Dämme bemüht. — Bürgermeister Gsemegi. (Der obige Wasserstand bedeutet ein Sinken um 5 Cm, im Vergleiche zu gestern.) Crongräaäd, 15. März, halb 3 Uhr Nachmittags. Die Ausbesserung der Dämme ist im Gange. Wir sind mit Schuß­­materialien versehen, die beständig frisch zugeführt werden, da der Vorrath von 180.000 älteren und 30.000 aus 600 Fichtenstämmen neu angefertigten Pfählen schon erschöpft ist. Wegen der herrschen­­den Stürme können Fichtenstämme nicht zugeführt werden, und so werden aus Akazienbäumen, die auf den Friedhöfen in großer An­­zahl vorhanden, Pfähle gemacht. Um Geld haben wir beim Mi­­nisterium des Innern angesucht. An allem Uebrigen leiden wir keinen Mangel. Csongrád kann nicht zugrunde gehen. Bürgermeister Anton C5emegi.­­ Fegyvernef, 15. März, 2 Uhr 20 Min. Die Rettung von Tipa-Noff und Fegyvernef, die Schugarbeiten der Michafoker, Boporöer und Cs8obankaer Dämme haben wir unter aufopfernder energischer Leitung des Ministerial-Kommissärs Orban Sipos erfolg­­reich vollführt; unsere 12.000 Meter langen Schublinien haben den Sturm des seit drei Stunden tobenden Gewitters ausgehalten ; die Gefahr ist vorüber; Dampfschiff und Militär sind gestern zurüc­­gesendet worden ; das Hochwasser ist im Ganzen um 70. Cm. ge­­fallen. — Mojsisovics, königl. Ober-Ingenieur. Fegyvernet, 15. März, 3 Uhr 8 Min. Nachmittags. Seit fünf Tagen schlägt ein furchtbarer Sturm an unsere Dämme. Die Mirks-Koffer und Fegyverneker Dämme stehen beinahe unver­­sehrt da. Der Nachtdienst auf unserer Telegraphen-Station ist nicht mehr nöthig. In Angelegenheit der Absperrung bei Taksony bin ich mit Ober-Ingenieu­r Mojsisovik unterwegs. Regierungs­­­kommissärv Síp 658. Szentes, 15. März, 3 Uhr 15 Minuten Nachmittags. Bis jebt habe ich erst den obern Theil der Dämme begangen, der Sturm tobt in einem fort und hat den obern Damm-Abschnitt auf längeren Strecken schon so stark mitgenommen, daß, wenn er sich nicht legt, der Damm kaum zu halten sein wird ; auf meinen Antrag hat Negierungs-Kommissär Stummer auch für die Nacht 400 be­zahlte Taglöhner auf den obern Damm­-Abschnitt hinausbestellt, fest fegen wir unsern Weg fort, um auch den untern Damm-Abscnitt zu untersuchen. — Bodo­ky. Erxrla­u, 15. März, 102­, Uhr Vormittags. Troß mehrtägigen Gewitters haben die Theißdämme in Folge außerordentlicher Kraft­­anstrengung keinen gefährlichen Schaden erlitten. = StasE, Vize­­gespan. Szatú­mász, 15. März, 4 Uhr 15 Min. Heute sc­hwa­­rer Wind ; Wasserstand ziemlich unverändert. Heute 3 Uhr Nachmittag 3 gelangte ein aus 1 Offizier und 60 Bionnieren bestehender und 30 Bontontheile 5 Jaden und 8 be­­ladene Brücken-Equipagen mit sich führender Transport nach Szatymoz, von wo derselbe sofort nach Szegedin weiterbefördert wurde. Außer­­dem wurden mit dem heutigen Abendzuge wieder zwei ausgerüstete Kähne mit entsprechender Mannschaft dahin befördert. Schließlich wurde verfügt, daß von Preßburg Sechs vollständig gerüstete größere Plätten in geeignetestem Wege nach Szegedin gesendet werden. Der Vizegespan des Bekesex Komitats wurde ange­wiesen,­ Alles aufzubieten, damit die Schußdämme von Haläptelet, Baroczla erhalten werden und insofern die in Verwendung stehenden tech­­nischen Kräfte nicht ausreichen sollten, seitens der dortigen kön. Bau­­und Strom-Ingenieurs-Aemter, dem Bedarfe entsprechend die nöthigen technischen Kräfte in Anspruch zu nehmen. Sämmtliche Verkehrs-Unternehmungen des Lan­des wurden von der Regierung aufgefordert, die Flüchtlinge aus Szegedin auf Grund der durch die Bürgermeister der Städte Arad und Temesvár ausgefertigten Zertifikate unentgeltlich zu befördern und zum Zweie des nachträglichen Erlages diesex Transporttosten retten, des Moravs die Anweisungen der beförderten Personen dem Ministerium des IJunern zu unterbreiten. Die Regierungs-Kommissäre Hertelendy und Stum­­mer, sowie der Bürgermeister von Erowgrad wurden seitens der Regierung aufgefordert, die eingetretene mildere Witterung zur Aus­­besserung der beschädigten Dämme und zur Aushaffung von Schuß­­materialien zu benußen. Regierungskommissär L­u­k­á­c 8 wurde aufgefordert, auf Grund der Anhörung von Sachverständigen einen Bericht darüber zu erstatten, wir viele Pumpen und von welcher Konstruktion in Szegedin erforderlich sein werden. Seitens des Kommunikations­-Ministeriums ist die Beistellung von 27 Dampfpumpen und 46 kleineren Handpumpen für Szegedin gesichert worden. Aus Szentes sind insofern beruhigende Berichte ein­­gelangt, als man dort — da der Sturm zu wüthen aufgehört hat — wieder Hoffnung auf Rettung hegt . Bein „Hou“ meldet man von heute aus Szegedin: Tau­­send Gerettete sind in Lugos untergebracht. Nach Groß-Kikinda ge­­hen zwei­ Züge, nach­ Hatzfeld einer. Nach Beesterer wurden sechshun­­dert, nach Török-Becse dreihundert Menschen befördert. H.-M.-Väsar­­hely­ sch i>t heute Lebensmittel, “die dringend benöthigt werden.“ Die Schiffbrücke ist noch" nicht hergestellt. Massen Flüchtender" warten, murrend auf den Uebergang. Zahlreiche Wägen, die vom linken Ufer der Theiß herbestellt­ wurden, befördern die Unglüc­chen, „die auch mit Geld unterstüßt­ werden. Nicht Alle nehmen das Geld an. Die Soldaten, die Boutonniers benehmen sich ausgezeichnet. 8 Fe = Nach einem Telegramm des „P. N.“ sind alle in Gefahr Ge­­wesenen geborgen, so daß von heute (15) an auch seon Möbel ge­­rettet werden dürfen. % 3 Deh Aus Szegedin erhält Theodor Kompolthy ein vom 14. d., 11 Uhr Vormittags datirtes Schreiben, dem wir Fol­­gendes entnehmen : Vor einer halben Stunde fuhr ich mit meinem Rettungs­­kahn am Stadthause vorbei und in demselben Augenblicke glitt ein anderer Kahn aus dem­ Thor heraus, von welchem nur das oberste Viertel frei vom Wasser ist. In diesem Kahn saß der Regierungs­­kommissär Georg Lukács, um sich nach dem einstürzenden Häuter­­in den Korridors liegen Malen von Labyrinth zu begeben. Er sieht sehr schlecht aus. Die, i übermensch­­lichen Anstrengungen der lezten Tage geben seinem Gesicht ein krankhaftes Aussehen. Mich in meinem Kahn der Länge nach niederlegend, konnte ich in den Hof des Stadthauses einfahren. Hier hält ein Kahn der von Félegyháza gekommenen Rettungsjugend die Kommun­ikation zwischen der Treppe des Stockwerkes und dem Thore aufrecht. Oben Fackeln und Militär-Rüstungsgegenstände. Längs einer Seite des Mathssaales­­ ist Stroy ausgebreitet, auf welchem die Glüh­chen, die Hieber gelangen, Tag und Nacht abwechselnd schlafen. Auf der Galerie in buntem Durcheinander gerettete Gegenstände, Lebensmittel, gerettete Frauen, Kinder, Feuerwehrmänner, Soldaten. — Dem Bürgermeister, der wir ausgeregt da ist, übergab ich die Botschaft des Budapester Bürgermeisters Kammermayer, daß die Hauptstadt bereit sei, den­ sich Flüchtenden in Allem behilflich zu sein und auf telegraphisches Grsuben Geld und Lebensmittel zu senden. „Io habe das großmüthige Anerbieten noch nicht in An­­spruch genommen, sagte der Bürgermeister traurig. Aber Sie können es ja sehen, daß wir dem Elend des Volkes nicht abhelfen können, wenn wir auch die Mittel dazu haben. Wo sollen wir das Geld vertheilen, wo die Lebensmittel ? Wo finden wir je, FREE DIE 011.---Drei Jungen 4 Sie­ haben­ den Kopf. verloren, und sind, bald“ hier, bald­­ Viertel von-- der Bevölkerung. Szegedins "ist nach allen - Nich- der "Windrose aussitandergegangen. Die hier geblieben s comme ichen au fläch­­­­­eg gebracht und dort wird den ganzen T begraben. In der heutigen Nacht haben Zubovics' Leute einen män­lichen Leichnam herausgefischt, der in jedem 'Arm ein Kind hä Heute Morgens wurde auch die Leiche einer Mutter aufgefangen, an deren Rot sich drei Kinder in krampfhaft Hammerten, daß man das Kleid aus den Händen der kleinen Leichen kaum losm­achen konnte Wo man hinblicht, sieht man Dinge, eines schauderhafter als das ande Man hat aber das Schaudern bereits verlernt, man ist hier schon an Leib und Seele abgestumpft. Die von Großwardein und Buda­pest zur Rettung herbeigeeilten jungen Männer können nicht wie ausrichten. Es sind ihrer so viel in einem Nachen so daß kaum­­ einen oder zwei der zu N Rettenden Plat bleibt. Auch sind sie ungeüb im Rudern. Nach jeder Ankunft halten sie am Ufer ein Gelage, eine oder zwei Stunden dauert. Ihre denjenigen, die hievon eine Ausnahme machen und wirkliche Retter sind.— Eine Wohnung habe ich nicht. Doch Dank einer mächtigen Protektion ist mein Buständige festsort = eine Fensternische im Kaffeehause „zu den Löwen“, dessen Tisch­ das Administrationspersonal des 78. Inf.-Neg. und Schrei dieser Zeilen besigen. Auch Szöveg ist von größter Gefahr bedro­h­tt, alle Bewohner zwang3sweise zur Arbeit auf die Dom getrieben. “ Zr ”. = * : 2 Die hauptstädtisc­he Hilfs-Kommission hat be­kanntlich an die Bevölkerung der Hauptstadt die Bitte gerichtet, ihr Spenden an haltbaren Lebensmitteln und Klei­­dungsfuüden zukommen zu lassen, da es, einer Mittheilung des Obergespans Dani zufolge, den Verunglückten Szegedins und­­ Theiß-Gegend hieran vor Allem noththue. Aus, Anlaß dieses Aufru und anderer hier eingegangener Mittheilungen ähnlichen Inhalts hat Redaktion unseres Blattes der genannten Kommissi­­on den­ für die Verunglückten eingegangenen Spenden einen Betrag von­­ 8 . : zehntausend Gulden mit der Bestimmung zur Disposition gestellt, daß dieser Betrag, dem edlen Intentionen unserer Spender entsprechend, zur Linderung der augenblinlichen Nothlage der Ueberschwenniten durch rasche Anschaffung und Absendung der benöthigten Na­­turalien verwendet worde. & et = Sir die Szegediner Ueberschwemmten haben auf den beim Präsidium des Abgeor­netenh­auses für die Herren Abgeordneten aufgelegten Bogen die Subskriptionen begonnen und haben im Laufe des heutigen Vor­mittags gespendet : Koloman Ghyczy 1000 fl, Graf Jvan Somssich 59 fl, Ludwig Katona 100 fl., Baron Bela Lipthay 300 fl, Georg Szell 30 fl., Ludwig Rocsáry 100 fl.­ Ladislaus Hegedüs 50 fl. Die sechsunddreißig kroatischen Deputirten jeder einzeln 50 fl., zusammen 1800 fl. Albert Kiss 25 fl, Anton Szabely 30 fl, Eug Madaraß 30 fl, Ignaz Helfy 50 fl, Geza Lüld 25 fl, Stefan Lemberg 100 fl., Karl Cser­án 25 fl., Josef Farkas 25 fl, Danie Irányi 50 fl, Ernst Mulics 25 fl, Karl Varga 25 fl, Albert Nemeth 100 fl., Graf Emanuel Pechy 100 fl., Alois Degre 25 , Franz Beniczty 100 fl., Ernst Simonyi 50 fl, Moriz Wahm­an über die beim hauptstädtischen Ausschusse gegebene Summe 200­ fl., Wilhelm Zsigmondy 59 fl., Bela Komjáthy 50 fl., Gabr. Sv5 25 fl, Franz Nagy 50 fl, Johann Kállay 30­­, Blasius Orbán 30 fl Alexander Bujanovics 50 fl., Koloman Dessewssy 50 fl, Bare Béla Bouhidy 50 fl., Baron Arpád Mednyaäansky 30 fl, Ladislaus Pilissy 59 fl., Graf Emerich Somssich 1000 fl., Stefan Thuolt 25 fl. Baron Ludwig Sinonyi 300 fl, Franz Chorin 50 fl., Michael Droß 50 fl., Graf Albert Apponyi 200 fl., Ludwig Horváth 100 fl, Mich. Juhäß 30 fl., Andor Sponer 40 fl, Johann Leitovsky 100 fl, Graf Adolf Pongrácz 200 fl., Paul Királyi 100 fl., Michael Kossruth 50 fl., Koloman Thaly 30 fl., Bartholomäus Kapap­ 30 fl, Viktor Mazzik 30 fl., Julius Miklis 30 fl., Aurel Sarközy 50 fl, Madar Molnár 50 fl., Gmerich Läßle 30 fl., Josef Madaraß 25 A. Außerdem spendeten : Georg Szell für Dorozsma 20 fl, Peter­sende für die Uebersc­hwemmt­en des Alfeld 50 fl., Jakob Szongoth für Szegedin und Umgegend 50 fl, Bela Jvädy für die Ueber schwemmten im Alfeld 50 fl. — Von Seite des liberalen Klubs wurde das Präsidium des Abgeordnetenhauses verständig daß die von­ den Klubmitgliedern offerirte Summe später in den beim Präsidium aufgelegten Substriptions-Bogen wird eingetragen werden. * d : Für die Ueberstwemmten Szegedins und der Umgegend sind nach dem heutigen­­ (zweiten) Ausweise beim Ministerium des Innern weitere 35.734 fl. 20 lv.­ von folgenden Spen­­dern eingegangen : | : HEER DER ER 37 Für Stadt und Umgegend: die Pester Extte­herstellung der beschädigten Gebäude der aus dem Gent lung im Czeglöder Kasino 72 fl. ertrag zu Gunsten dex. dur< da für diesen" Abend hi dai B ‚Tanz Unterhaltung, deren voran : Spegedins verwendet werden, andererichts, jedoch am­­ Richt 2 Wp“ ; d "Raum eine übermäßige Anzahl von Karten nicht ausgegeban wer kann, wird der Verkauf" der Karten bereits am 20. d/ ge­schlossen. Die Lokalitäten werden vom Präsidium des Theres­­ienstädter Kasinos unentgeltlich­ überlassen. In Bezug auf die in unserem jüngsten Abendblatte nach dem Amtsblatt registrirte Spende der Frau Gräfin Stefan Karoly sen. ist zu bemerken, daß die bei uns genannten­ 1000 fl. die Spend des Genmahls Ihrer Exzellenz bilden, während die Frau Gräfin ihrer­­seits 200 fl. spendete. * ss 3 x F Re Die Bau-Unternehmung der Donau- Res gulirung zu Budapest expedirte 21 Kähne sammt Ausrüstung für die Stadt Szegedin. Wie uns die Vertretung der Seöbahn mit­­­ den Linien ver Süwbahnur gebührenfrei befördert, Die Verkehrs-Dirersion für Ungarn der Donau-Dampfschiff­­fahrt-Gesellschaft hat an alls ihr unterstehenden Organe folgendes Zirkular gerichtet: An sämmtliche Angestellte der Exsten i. k. priv. Donau-Dampfschiff­fahrt-Gesellschaft im Bereiche der Verkehrs-Direktion für Ungarn ! Das entjegliche, in den­­ Journalen ausführlich geschilderte Elend, welches über die Stadt Szegedin hereingebrochen ist, erfordert rasche und ausgiebige Hilfe. Wir kommen den Wünschen der Angestellten der Ersten x. x. priv. Donau-Dampfschifffahrt-Gesellschaft im Königreich Une­garn wohl nur entgegen, wenn wir Sie ersuchen, im Wege de Agenten oder Schiffskommanden sofortige Sammlungen einzuleite und die betreffenden Geldbeträge unverzüglich an das hiesige­­ im Choße der Verkehrs-Di­rektion bestehende Hilfskomite per Adress Hauptkasse Budapest einzusenden, welches die einzelnen Spe sammeln, und im „Bester Lloyd“ öffentlich quittiren wird. , Selbst Der kleinstes - Beilag wird im IInteresse des B­unglüd­en mit Dank an­genommen und zweifeln wir nicht, daß Wortfesung in der Beilage, Spar­kasse 300 fl; Franz Lovassy 50 fl. ; 10 fl. ; die Oesterreichisch-Ungarische Baul 3 Nothschild A. B. 5000 fl. verw. Baronin 5 kr. ; der Professorenkörper | = : des Budapester Bolytehrifung g Lirzifen bereits eine­­ sehr. lebhafte iht auf den zur Verfügung, fteh: 2 = |

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