Pester Lloyd, Juni 1879 (Jahrgang 26, nr. 151-179)

1879-06-03 / nr. 152

(Exfgeint an Montag früh und am Morgen nach einem Zeiertage.) Ist-MatercimsqudussmAse-dunste-«st.1.—vkettstiäcrtignegr. jü-diesmtsirirnzigmuieining.--....«»t­­» ” Man präaumerirt für Sudapert in der Administration beg. „„Wester Lloyd“, Dorotheagaffe dir. 14, 1. Stod, es B­udapest mitteli­ je­doch alle Bestämter. Kür Budapest: Abonnement für die österr.-ungar. Monarchie Hürden „Bester Lloyd Morgen und Abendblatt) ur Suferase und Einschalkungen für den Offenen Sprechsaal werden angenommen, Budapest in der Administration,­­ Dorotheagasse Nr. 14, ersten Stod, ferner : in den Annoncen-Expeditionen 9 dsundzwanzigfier 3­ahr alte. Jukerate werden angek­ommen im Auslande: In Wien: bei A. Oppelik, Stu=­benbastei Nr. 2; RR. Messe, Ceilerr­stätte Re. 2; Miaasenstein d wit Vollversendung: Redaktion und Administration s Fe­ran fl. 22.— Bierteljährl, fl. 5.50 | Ganzjäher, fl. 24.— BVierteljährl, fl. 6.— | der E. Lang, Dorotheagafse Nr. 8; Vogler, Walfischgafse Nr. 10; A. | amte in Straßburg 23 M. 8 - Nuhmchu--MVMMC I-—H«lbjähkk·19«"·M"Wlsch»k-20sungepstdladkvolck DoroZ Niemet«Ats« ·’««1sFrcs-75C.«« «·’·ry«ezb­·«hh«u"om«s « « « Es DorotheagosseNr.l4,crstcuSt-sck. N-.22-3:-.F:ZZJT4-QS«FKEsiikMiss-iissksiiäkksHFJåYkkIäkb?kkkti-’äåk"sxkikg’52b«WW theagasseNr.Iz Insertionspreis nach aufliegendem Tarif. Warnskripfe werden in keinem Falle zurückgestellt. Unfrantirte Briefe werden nicht angez­nommen. Einzelne Nummern 3 kr. in allen Verschleisslokalen. Engelmaßezgonek«­zj«»1· Miemerg. 13. — Paris: Havas, Lafite & Comp., Place de la Bourse. — Frankfurt a. M. @. L. Daube & Comp. Vierteljährig: File Deutfätand­i­ng be­a as een Forum-visit bei uns 10 ff. 50 ff., 6. Bestamte in Köln,­­­­­­­­­ Budapest, 2. Lumi. © sz Es mehren sich die Zeichen, daß die Bejegung der Lim-Linie, oder präziser ge­sprochen, der im Anhange zur Konvention vom 21. April bezeichneten drei Orte am Zinn, nahe bevorstehe. Schon die Erklärungen des Minister-präsidenten Tiba in der Donnerstag-Ligung des Abgeordnetenhauses mußten als die Ankündigung dieses Vormarsches angesehen werden. Und sie wurden in der That so aufgefaßt, nicht nur bei ung, sondern auch im Auslande. Kommen noch dazu die zahlreichen Berichte aus dem Distrikte Novi-Bazar, welche von Mahnungen, Rath­­schlägen und anderen Maßnahmen der Pforte, selbst solcher militärischer Natur erzählen, die alle nur als die unmittel­­baren Vorzeichen des nahen Einmarsches der österreichisch­­ungarischen Truppen gelten können. Im Grunde mußte man darauf längs vorbereitet sein. Hat doch Graf Andrasfy am 5. März hier in Budapest in einer Ausschuß-Sigung, nachdem er seine Meinung ausgesprochen, daß es sich bei Novi-Bazar nicht um eine Ossupation, sondern nur darum handle, in einzelnen Orten Garnisonen zu halten, förmlich erklärt, daß von einem Aufgeben dieses Rechtes nimmer die Nede sein könne, daß aber bei der praktischen Ausübung desselben die Regierung von der Supposition ausgehe, daß dies in voller Freundschaft mit der Türkei und ohne irgend­­welche wesentliche Opfer von Seite des Staates zu voll­­ziehen sei. Die­ Barbedingungen scheinen erfüllt, und nun soll wohl zur Aktion geschnitten werden. Was die Mitwir­­kung der Pforte betrifft, so geben ihr die einfangenden Be­­richte das beste Zeugniß. Die Pforte that, was in ihren Kräften steht, um jeglichen Widerstand hintanzuhalten und jeden Bersuch zur Organisation desselben zu unterdrücken. Bleibt nun abzuwarten, ob ihre Autorität bei den Arnau­­ten in diesem Augenblicke größer ist, als sie es im August vorigen Jahres bei den Bosniern gewesen. Gleichwohl wagt man es nicht, eine allgemeine Entwaffnung im Diz­­tritt Novi­ Bazar durchzuführen. Hoffentlich werden die Bem­­ühungen der Pforte den Erfolg haben, daß die Bejegung der drei Punkte Priboj, Prijepolje und Bjelopolje sie ohne Widerstand und ohne Friedensstörung vollziehen wird. Es scheint, daß wir da mit einer unabänderlichen Thatsache zu rechnen haben, der gegenüber der Tung am lage sein mag, daß die Sorgen und Befürchtungen der , Bessimisten", deren es unter uns und aller Orten noch immer genug gibt, sie als überflüssig erweisen mögen. Wir fühlen durchaus keinen Beruf in uns, die Hoch­­angeschwollene Literatur über die Trage, ob Tez, ob Kalpag, zu welcher seit dem Einzuge Aleko Baschas in P­hilippopel fast die gesammte europäische­­ Bresse mehr oder minder pathetische Beiträge liefert, unsererseits zu vermehren. Wir meinen in der Tat, daß Alles davon abhängt, wie Aleko Pascha sein Amt weiterhin auffassen und durchführen wird. Newffirt er, dam­­it der Kalpag nicht von Schaden gez wesen;. scheitert er, dann wird ihn der Kalpag nicht ent­fehuldigen. Wir dürfen indeß nicht verfemnen, daß man in Konstantinopel gute Ursache hat, mit der Aufführung Aleko Vafhag wenig zufrieden zu sein. Er hat sich nicht blos um einen Hut, sondern auch um ein Wort gehandelt, und wenn man über den Wechsel der­ Kopfbechelung immerhin scherzen kaum, so muß man den Wortbruch, dessen Ted Aleko Balga schuldig machte, zu dem er sich von seinen bulgarischen Landsleuten so leicht verleiten ließ, wohl etwas ernster nehmen, und die Miß­­stimmung der Pforte gegen den neuen General-Gouverneur ist deshalb wohl erklärlich. Ueberdies sind die Umstände, unter welchen sie der Negimenwechsel in Philippopel voll­­zogen, wohl auch Karna angethan, bei der Pforte mancherlei Bedenken wachzurufen. Davon wollen wir gar nicht reden, daß Aleko Pascha alle vom General Stolypin provisorisch eingefegten Beamten ohne Prüfung einfach be­stätigte, daß dreißig russische Offiziere in der Miliz ver­blieben sind. Dergleichen erklärt ich vielleicht aus dem Drange des Augenblicks und Hat im Grunde auch nicht viel auf sich. Bedenklicher ist jedoch der Nachfall, der bei General Stolypin zutage trat, als er von Philippopel Abschied nahm­. Dieser General, der in der jüngsten Zeit höchst forierte und gemäßigte Proklamationen erlassen hat, schien im Tetten Augenblick des trockenen ZTones satt ges­worden zu sein und empfand das Bedürfniß, wieder recht den Rufen aus der Schule Dondukoffs herauszuführen. General Stolypin begab sich am legten Donnerstag von Philippopel nach Slivno, wo er für die Zeit der Räus­mung sein­ Hauptquartier aufgeschlagen hat. Auf dem Bahnhofe in Philippopel hielt er an das versam­melte Bolt eine Ansprache, in welcher er gnädiglich zugestand, daß der Vertrag von Berlin auch seine guten Seiten habe. Die Autoren dieses Vertrages werden jedoch­ wenig erbaut sein von der verdächtigen Motivirung, mit welcher der General dies sein Lob begleitete. Wäre der Vertrag von San Stefano durchgeführt worden, so sagte er, dann würden die Bulgaren Die Freiheit erlangt haben, ohne Bez­­ühungen von ihrer Seite. Aber Freiheit, so erlangt, hat seinen Bestand. (Zu Fragen der Freiheit sind rufstische Generale bekanntermaßen Bachmänner.) Wie die Dinge fest stehen, meinte Stolypin weiter, ist es den Bulgaren überantwortet, ihre Freiheiten selber zu entwickeln. Den jungen Miliz Offizieren aus der Militärschule, die gekom­­men waren, um Zeugen des Abschiedes zu sein, rief der General zu, sie mögen immer eingehend bleiben der Helden von Sipfa und sich bereit­halten, deren Beispiel zu folgen. Es fer ıHte Bibi zu Tümpfen nist bios Für ihrer eigenes Land, sondern auch für die flavishe face im Allge­­meinen, als deren erh­abenes Haupt sie stets den russischen Czar anzusehen hätten. Der Berliner Vertrag mit den guten­ Seiten, die ihm General Stolypin nachrühmt, weiß­­ sonderbarer­­weise von dieser Pflicht der Offiziere der­ ostrumelischen Miliz und­ dieser Miliz überhaupt ganz und gar nichts, er begnügt sich ganz nüchtern, der Lokalmiliz die weniger hervische Aufgabe zuzuweisen, die innere Ordnung aufrecht­ zu er­halten und damit werden sich Die Herren wohl auch ber fcheiden müssen. Der Schlac­htruf für den Banslavismus, den General Stolypin ausstieß, singt beinahe wie­ ein Ver­zweiflungsenf, und die gute Seite, die er hat — da nach des Generals Stolypin Ansicht auch die schlechtesten Dinge eine solche besißen —, it nur darin zu entdecken, daß es ein Abschiedsruf,­ also Hoffentlich ein lotes Wort gewesen ist. Was man übrigens im heutigen Rußland der Nihi­­­­fiten-Brogesse und der Schredensherrschaft dazu sagen wird, daß ein General und Stellvertreter des Ezats es einem Bolte als eine beneidenswerthe Aufgabe hinstellt, daß es ihm anheimgegeben ist, seine Freiheit selbst zu erringen und zu entwickeln, bleibe dahin­ gestellt.­­ Die Leonie, die in diesen Worten liegt, ist zu bitter, als daß man darüber zu fiherzen fi) veranlaßt finden könnte. Bi = = ez RENT RENTNER . « "«1«-«"’-·-"—«’s«-»ks-(s-s—.«-.-—--.«-—r.s«:«»:s»was-»s--.,-.-.—.—.-c,--.-«.-«-«.,i«.-,.-;.««. Dr. Karl Giskra }. Die Nachricht von dem Hinscheiden Dr. Karl Gistra’s, der am Pfingstsonntag in Baden jenen Leiden erlag, formt uns nicht unerwartet. Es war bekannt, daß der Mann, den wir während der legten Delegations-Session noch feheinz­bar rüstig und lebensstark im V­ordergrunde aller parlamen­­tarischen Käm­pfe sahen, schon damals mit einem unheilbaren Uebel sümpfte, das ihn in früheren Jahren mehrmals an den Rand des Grabes gebracht hatte. Er selbst pflegte traurig seherzend zu jagen, er führe einen fortwährenden Kampf mit dem Tode, doch febte er und febten seine Freunde alles Vertrauen: in seine fertige Natur, welche ihn wiederholt gerettet hat. Roburt wie sein äußeres Wesen, war auch­ die Natur seines Talents; er war gewissermaßen zum Advokaten und zum parlamentarischen Debatten geboren, wie er sich denn nirgends besser fühlte, als im Ge­wühl des politischen Kampfes. Als Redner besaß er um übertreffliche Eigen­­schaften, obgleich ihn seine leidenschaftliche Natur oft zu Worten und Manieren Hinriß, welche ihm nicht zum Bor­theit gereichten und welche er später selbst befragte. Die Anekdote ist bekannt, wie er zur Zeit des Bürgerministe­­riums einmal in einer vom Monarchen präsidirten Minister­­rathg­eigung im Feuer der Rede mit der geballten Faust auf den Tisch h­ung... . . Er hat weder damals, noch seit­­her bei Hofe zu den beliebten Bersönlichkeiten gehört. In späteren Jahren Freilich konnte man die Ungunst, in welche er bei Hofe, und jene, in welche er beim Bolte verfiel, auf die gleichen Gründe zurückführen. — Die Laufbahn Karl Gisfra’s läßt sich in wenigen Hauptmomenten darstellen. Als Sohn eines armen Hand­­werkers und ursprünglich selbst für das Handwerk bestimmt, konnte er nur unter Mühen und Entbehrungen seine Studien vollenden, doch fand sich der kaum dreißig­­jährige Mann schon als Mitglied des Frankfurter Par­­laments ein, nachdem er noch an den Wiener Studenten- Demonstrationen theilgenommen hatte. Die Berurde der Reaktion verbrachte Gisfra als Advokat und später als Bürgermeister in Brünn. CS ist bekannt, daß er im Jahre 1866 beim Einzug der Preußen in die leitere Stadt eine gewisse Rolle spielte und sogar eine — freilich ver­­unglückte­n Mission von dem Fürsten Bismarc an den österreichischen Hof erhielt. Er war kurz darauf einer der gefeierteten Nehner des österreichischen Abgeordnetenhauses und bald auch eines der bestgehaßten Mitglieder des Bürgerministeriums. Selbst unter seinen Kollegen in der Regierung zählte er einige gefährliche Gegner und Dr. Berger vornehmlich verfolgte ihn mit seinen biffigsten Epigrammen. Seit der Zeit seines Na­chtrittes von der Regierung hat er mehrfach eine Rolle gespielt, von welcher es nicht­­ passend wäre, angesichts seines offenen Sarges zu sprechen. Wir erwähnen aus seiner politischen Laufbahn noch seinen acharnirten Krieg gegen die Orientpolitik des Grafen Andrássy und gegen die Ossupation von Bosnien ; sein Auftreten in dieser Sache hat ihn gewissermaßen vor der öffentlichen Meinung in Oesterreich rehabilitirt. Oesterreich verliert in ihn einen seiner begabtesten Boliziker ; die Verfassungs-Partei vor Allem verliert in ihm einen der Schöpfer der Verfassung, der wie wenige Andere berufen war, diese Verfassung zu vertheidigen. Diesseits und jen­seits der Leitha finft jene große und an mannigfaltigen Begabungen reiche Generation in’S Grab, welche im Jahre 1848 zum erstenmale ihren lat marsirte und im Jahre 1867 auf der Höhe ihres Nahmes und ihres­­ Erfolges anlangte. Nicht Alle von ihnen wußten sich frei zu erhalten von Irrthümern , doch muß man dieser ganzen politischen Plejade eine große Summe von Energie, von Hingebung und eine Art naiver Begeisterung zuerkennen, welche sie gleichzeitig achtungswert­ und liebenswürdig erscheinen ließ. Karl Gistra war einer der Besten in Dieser Meide trog der Derirrungen, welche gleichsam einen Schatten breiten auf die legten Jahre seines öffentlichen Wirkens. ‚ eine Erleichterung des Zustandes angehofft. filium beschlossen wurde, in nach Baden in seine Villa zu fehrden, und obschon die Nerzte den unvermeidlichen tödtlichen Ausgang [den früher voraussagten, hat man dennoch durch diese Ortsveränderung Die Reife nach seinem ständigen Sommer bis Baden vermochte der Kranke nur mit den größ­­ten Schwierigkeiten zu überstehen; vielmalige Ohnmacht-Anfälle testen seine Umgebung in häufigen Schreden. In Baden selbst hat der Patient sich in den ersten Tagen scheinbar erholt, um aber schon in kurzer Zeit vehem­enter zu erkranken. Die Unmwegsanfeit der Nieren hatte Wassersucht zur Folge; der Kranke konnte seine genü­gende Nahrung zu sich nehmen und die Entkräftung schritt rasch vor fi. Vor ungefähr 2 Tagen trat nach den lästigen Athembeschwerden Gehirndurchfeuchtung und Bemußtlosigkeit ein. Am 31. Mai um 3 Uhr nach Mitternacht erlag der Kranke durch die unmittelbare Todesursache eines Zungenvedenns. Das Begräbnis erfolgt am 3. Juni in Baden in der eigenen Gruft, im Friedhof zu St. Helena. Dr. Gistra hinterläßt eine Witwe und 2 Kinder aus seiner zweiten Ehe. Veileihsbriefe und Depeschen fangen von allen Seiten masfenhaft ein. ge + * DM. Raul Gistra wurde geboren zu Mährisch- Tribau um das Jahr 1820. Er fundirte die Rechte in Wien und widmete sich, indem er zugleich die philol. und jurid. Doktorwürde erwarb, dem Lehrfache. Als ihm die Erlaubniß, Privat-Kollegien zu halten, entzogen war, wirkte er zuerst als Privat- Supplent des Prof. Kudler und später als öffentlicher Supplent. In den Vordergrund trat Gisfra am 15. Mai 1848, an dem Tage der Stum­mpetition, dem ersten, an welchenm die Revolution als permanent erklärt werden konnte. Später sollte Gisfra in Folge­ der Theilnahme an der Mißhandlung des Polizeidienst Nößler seines Lehramtes enthoben werden, aber inzwischen erfolgte­ seine Wahl ins Frankfurter Reichsparlament und­ er legte seine Dozenten­­stelle selbst nieder. In Frankfurt hielt er sich entschieden an Die deutsche Sache und sprach — wie Laube bemerkt — „mit außer­ordentlichen Zauber des Nederschwunges, aber ohne zu überzeugen”. Nach seiner Nackehr aus Frankfurt war er seines Lehramtes Der lustig geworden und wäre seine Lage eine sehr weißliche geworden, hätte sich nicht sein Freund Dr. Mühlfeld des Bedrängten angenommen und ihn in seiner ausgedehnten advokatorischen Brazis beschäftigt. Ende 1860 erhielt er eine Advokatur in Brünn, wo er in kurzer Zeit als Vert­eidiger in Strafsachen berühm­t ward. Nach wenigen Monaten wurde er in den Gemeinde-Ausschuß,, dann in den Landtag, aus diesem in den Reichsrath und zulest in den Landes Ausschuß gewählt. Im Kriegsjahr 1866 war Eistra Bürgermeister von Brünn, vom Mai bis Dezember 1867 Präsident des Abgeordnetenhauses, vom Anfang 1868 bis April 1870 Minister des Innern. Seit jener Zeit war Gisfra als Abgeordneter und Delegations-Mitglied thätig. Nach­ seinem Austritt aus dem Ministerium wurde ihm die Geheimrathschulle verliehen. Bald nachdem er aus dem Staatsdienst getreten war, übernahm Gistra das Präsid­ium der Franko-Oesterreiiichen Bank in Wien und wurde zugleich Oberk­urator der ersten Desterreichischen Sparkasse­­. Aus Baden wird uns telegraphisch berichtet: Gistra litt seit Langem an häufigen Rheumatismen. Am 28. Dezember fuhr er, trotdem er an Halsschmerzen litt, nach Budapest, um das P­rotokoll der Delegationen zu unterfertigen und kam mit einem heftigen Fieber nach Wien zurück. In der Nacht bekam er einen Unfall mit Sprachstörung, worauf eine große geistige Aufregung folgte und von diesem Momente an haben die Herzfehler- Erfcheinungen, die sich­hon früher einigemale gezeigt, an Intensität zugenommen und traten auch bedeutende Folgezustände, als Ai- Shoppungen der Leber und Nieren an. Der Zustand Gisfra’s verlief während der ganzen Krankheitsdauer mit den unerträglichsten Symptomen: das immerwährende Angstgefühl, die Athemlosigkeit machten das Beiden geradezu unerträgli; jedoch war die geistige Thätigkeit bei­ relativem interfurrenten Stillstande der quälenden Krankheitszeichen wohl erhalten. Gistra konnte während solcher Momente Freunde empfangen und über verschiedene Gegenstände kürzer oder länger sich ergehen. Ber ungefähr drei Wochen trat abermals ein heftiger Anfall von Aufregung mit Athembettenmenden­ ein, wonach in einem Ken­ner Der „Dudapesti Közlöny" und die „Wiener Zeitung” vom 1. Juni veröffentlichen an der Seite ihres amtlichen Theiles den französischen Urteil und die ungarische,­ rerp. deutsche Ueber­­legung der von Oesterreich-Ungarn mit der Türkei am 21. April 1. 3. in­­ Konstantinopel abgeschlosfenen Konvention, sowie des Wirhanges zur Konvention — bezüglich der von Oesterreich- Ungarn in Briboj, Briepolje und Bjelopolje aufzustellenden Garnisonen — ohne jedwede Verkündigungs-Klausel. — Die am Pfingstsonntag von einem Wiener Blatte ge­­brachte Meldung über eine angeblich bevorstehende Reorganisation der Artillerie entbehrt vollständig der thatsächlichen Begrü­ndung. Nach unseren Informationen widerspiegelt diese Nachricht blos jene frommen Winsche, die nicht seit heute und nicht seit gestern, sondern schon seit Langem in artilleristischen Kreisen gehegt worden, denn die Kopirung fremder Artillerie-Organisationen, wie dies in die Um­­wandlung der sämmtlichen Artillerie-­­egimenter in Artillerie- Brigaden wäre, hätte eine anregelige Vermehrung der Generale und Stabsoffiziere sowie des Stabspersonals zur Folge. Die­son vor sieben Jahren aufs Tapet gebrachte Idee der Artillerie-Brigaden scheiterte an dem Kostenpunkte, der dieselbe auch heute noch als gänzlich unausführbar erscheinen läßt. — Was weiter die Selb­­sändigmachung der Gebirgs-Batterien be­trifft, welche sich bis fest im Bedarfsfalle aus den Festungsartillerie- Bataillonen formirt haben, so ist das allerdings ein Gegenstand, dessen Nothwendigkeit auch in der Generals-Enquete-Kommission erörtert worden. Derselbe ist aber lediglich von administrativer Be­deutung und viel zu belanglos, als daß er, selbst wenn er durch­­geführt wu­rde, den Organismus der Artilleriewaffe im Großen und Ganzen irgendwie berühren könnte. RE­­garn in den Kreis jener Ma­ßstände zerren wollen, heute noch leiden. » =­Max­imo-Kaiserfeld veröffentlicht in der»N-fr.Presse« einen Artikel,dessen Ausführungen sich gegen­ das Wahlprogramm der steierischen­ Fortschrittspartei wenden Der Kern des Artikels liegt in den nachfolgend wiedergegebenen Schlußsätzein «....De):Friede(ztviscl­e 11 Ungarn mid Oesterreich))ist geschlossen und wird ehrlich gehalten werden Wenn während des Kampfes Inzmdicierte Wort gegen einandersiel,so entschuldigte dies viel­­leicht ple Nothxvendigkeit»1u1«d Heftigkeit des Kampfes Es liegt aber keines mmstixt Interesse eines der beiden Theile,dieses­ eind­­sehges psethody sei es vor den Wählerm sei es·a1­s der Tribüne, setesm·der’­B·resse,sortzjzsetzen und dadurch Stimmnungen zu ver­­hzttertnd geesthnteresse der Zukunft wie der Gegenwart besser ist,zu beruhigen. Wenn sch nun damit vergleiche,welche Forder­ungen das Programm ausstelln so kann ich in demselben eine .stm1»ts31·nämuiste Arbeit,eine solch­e,welche den Bedingungen des««kisterrecki·­tsc)-uu­lga­­rischen Staatsverbandes,der Sicherung deerrsanung,einer unges störteik konstctutionellen Entwicklung und der 11 Wol­leder lebendetr Generation Rechnung trägt,nichterblicheIL Oder wast alles heißen,wenn man fordert,daß das Delegations-J11stit 11t m ein Ze­ktr als Parlam­eIktx­it entsprechender«Vertretung der österreichischen Reui­shälfte,das heißt,In welchem diese die Majorität besitzen muß, umgewandelt werde?Oder»wenn man denu verwiesenemWer­weis­­bare­r Satz ausstellh dass die Kräfte­ Oesterreichs zu Gunsten der andern Reichshälfte unverhältnißmäßig herangezogen­ werden?Oder wenn»man­s«ordert,daß der Volksvertret­zug Oesterreichs der Einfluß auf die Feststellu­­g des Veeressiersorsgerinses und die Kontrole der auswärtigen Politik gewahrt,dass heißt­ daß die Delegation­,welche man im Satze vorhert st dgh als eine besondere»,wenn auch«anders eingerichtete,parlamentarische Körperschaft bestehm lassen1 will,ü über­­haupt beseitigt werde­n­­ . Hat man denn sein Gedächtniß dafü­r, mit welchen Sch­wierig­­keiten wir zu sämpfen haben und wie faner es und wird, in unserem Reicherathe die vollen Konsequenzen des Konstitutionalismus zu ziehen? Würden diese Schwierigkeiten nicht verzehnfacht in einem­­ Zentral-P­arlamente, in meldient zu unseren nationalen, staatsrecht­­lichen und kirchlichen Gegenfagen noch weitere solche Gegenjäge hin­­zutreten werden ? Ungarn, das in dieser Beziehung unter günstiges ren Fe lebt, wird einem solchen Plane sich im Interesse seines Parlamentarismus widerlegen müssen; den Grundjach der politischen Parität wird Ungarn nicht aufgeben. Wir aber haben die Aufgabe, zunächst unsere parlamentarischen Verhältnisse zu befsern, seinestwegs aber steht das Necht auf uniserer Seite, wenn wir Uns an welchen wir Der Bolititer, den baz Bolt ernst nehmen und dem es folgen soll, muß den Gedanken ins Auge fassen, daß sein Programm die Majorität erhalte und ausgeführt werde. Um Schreckhüfte abzu­­feuern, macht man seine Programme. Wenn nun — und die Wette wäre kaum zu verlieren — Ungarn zu all den schönen Dingen, die unser Programm fordert, die Zustimmung nicht ertheilt, quid tune? Wird man dann zur Gewalt schreiten, um Oesterreich zu erhalten, oder zur Personal-Union, um es in so viele Trü­mmer zu zerschlagen, als es Nationalitäten hat, und, um es zur­­ Beute eines Leben zu machen, der Luft hat, zuzugreifen Das Lestere­it im Program­me zwar verschämt angedeutet. Wer aber Bedingungen stellt, Deren Lichteintreten er erwarten muß, und, wer für diesen Fall ein be­­sti­mmtes Ziel ins Auge faßt, der spreche das Wort auch aus, um das es sich eigentlich handelt. Man verberge das exlösende Wort nicht hinter einer hypothetischen Form. Die Völker müssen die Ziele ihrer Staatsmänner ganz und voll kennen, um ihnen freudig Ger­folgschaft zu leiten.­­Vielleicht fragen­ sie dann nicht weiter nach anderen Punkten des Programms, vielleicht vergessen sie über der Erhabenheit des Zieles auf „die Solidarität der Deutschen in Oester­­reich“, wenn diese in Ländern von gemischter Bevölkerung flavischen Majoritäten preisgegeben sein werden, oder auf die „Ausdehnung der handelspolitischen Machsphäre im Orient“, wenn sie vor unserer Hafe die Zollschranken erheben und drei Stunden von Wien die Donau aufhört, ein österreichischer Strom zu sein? Doc genug. Defficile est satiram non sceribere“. — Ueber das Szegediner E Kommissariat schreibt „Gayetertes”: Dem operativen E. Kommissär, Herrn Ludwig v. Tiba­ it das Rekonsteuations-Projekt bereits­ zur Begutachtung mitgetheilt worden. Was die neun von der Regierung zu ernennenden Mit­­glieder des Beirathes betrifft, it noch nicht bezüglich Aller eine definitive Entscheidung gefällt. Mit Zweien wird noch unterhandelt. Von Seite unserer Partei wirden Bela Romsathy und der Dinand Barkay im Beirath sein. Anfänglich war, mit Nacsicht auf die außerhalb der Parteien liegende Szegediner Rekonstruktions­­frage, der Hauptmitarbeiter unseres Blattes, welcher an der Leitung des Rettungs­werkes in­ Szegedin theilgenommen, in Aussicht ge­nommen; derselbe hat jedoch abgelehnt.­­ Es war, auch die Nede von Lyn Helfy und Tibor Kende. Man einigte sich in der Berson Romjäthys, mit dem die Negieru­ng eine glückliche Mahl getroffen hat. Ferner werden sich, Tib­erem Bernehmen, nac), noch Julius Horváth, Amel Bégh un Béla Tallián im Beirath befinden. Außer den zwölf ordentlichen Mitgliedern, zu welchen Szegedin drei liefert, beabsichtigt die­­ Negierung noch drei, vier Gringmänner zu ernennen, damit diese,­ falls das eine oder andere ordentliche Mitglied durch einen Zufall, oder durch­ unauffchiebbare Geschäfte verhindert ein sollte, s. . Ús für, dasselbe eintreten, können. Diese Fälle Be. wird den Gringmännern seinerlei Befugniß und Wirfungs treis zustehen. — Bon Seite Gzegedins äußert sich die dortige öffentliche Stimmung für Zipter, Augut Szluha und Bakay als zu mwählende Mitglieder. Da jedoch Balay von der Regierung ernannt wurde, so wird bezüglich des dritten Kandidaten die Stimmung erst in der nächsten Situng des Gzegediner Klubs zu Tage treten. — In der Instruktion ist Hauptsächlich der Wirkungskreis des Beirathes umschrieben und detaillirt. Dieselbe erstreckt sich auf die dem K­önigl. Kommissär untergeordneten Bad und Kanzlei-Organe. In den Weirath ernennt nämlich die Regie­rung seine eigentlichen Spezial-Fachmänner, sondern es wird die Aufgabe des königl. Kommissärs und seines Beirathes sein, in allen Fragen und einzelnen Fällen nach ihrem Gr­effen und­ nach der Natur der Sache ihren Rath in Anspruch zu nehmen. Von der Ernennung Sachverständiger unmittelbar in den Beirath ist, wie man, in A­gierungstreifen hört, deshalb Abstand geommen worden, damit nicht die unabhängige Meinung des DBetrathes, als auch sein an die Unternehmer gebundenes Verhältnis und seine Wirksanteil dur­ einseitige Beeinflussung dominirt werde. Die Sufteaktionen wird die Regierung in diesen Tagen den Kandidaten wmittheilen, welche nach ihrer Ernennung sofort wag der Neich­tags-Vertagung ihre Thätigkeit beginnen werden, und zwar im dem [győer Kastell des Markgrafen Ballavicini, das für diesen Zweck, da es in unmittelbarer­ Nähe der Stadt und ganz nahe an der Waller Kommunikationslinie liegt, gemiethet wurde. .., = In der Angelegenheit der Bodenkredit-Anstalt für Kleingruamdbefiger — schreibt , Egyetértés" — wird unter den Abgeordneten von jenen Elementen lebhaft agitixt, welche von Anfang an an der Spihe standen. Die dee und die Institution selbst it eine der populärsten und man hätte die Zeit kaum besser wählen können, um sie beständig auf der Tagesordnung zu erhalten. Es wirde sie auch gegen die Errichtung der Anstalt seine einzige Stimme erheben und ihrer Realisirung in gesunder Gestaltung wieder im Abgeord­­netenhause noch außerhalb desselben etwas im Wege stehen, wenn man in der Wahl Derjenigen etwas einei Inspekter zu Werke gegan­­gen wäre, welche in dieser Angelegenheit die Hauptrolle spielen. Wir erfüllen nus unsere Pflicht, indem mir auf den Umstand hin­weisen, daß mir von dieser Seite her hie und da in den Abgeord­­netenkreisen ein Schatten von Mißtrauen und Besorgniß auftaucht, womit wir nicht gesagt haben wollen, daß mit gutem Willen und durch eine über alle Rüchfigten sich erhebende Wahl dies nicht repa­­riet werden künne. Die Angelegenheit selbst it in das Stadium gelangt, daß das Haus noch vor seiner Vertagung sich mit derselbn beschäftigen wird. Die Verhandlung im Finanz Ausschusfe hat nämlich einige solche Modifikationen und Beschhüfse zur­ Folge ges habt, über welche sowohl unter den an der Sorge der Angelegenheit Stehenden als auch unter den Abgeordneten die Meinungen folg von­einander diversiren. 683 gibt welche, die hiedurch ein erspricht fiches Wirken der Anstalt für unmöglich oder doch außerordentlich erschwert halten, während Andere finden, daß, durch jene Modifikationen und DBel­lüffe Die Solidität und Wetigkeit der Anstalt Sehr erhöht wirde. Die Meinungs­differenzen nahmen fole Dimensionen an, daß hierdurch die derzeitige Zuendeverhandlung ges­fährdet erschien. Die bei der Lage Intereffirten haben deshalb, das mit eine Einigung zu Stande kommen künne, sich an den Finanz­minister Grafen Sul Szapáry mit der Bitte gewendet, er möge aus Vertretern der beiden Ansichten eine Konferenz zusammen berufen, um über die Modifikationen und Beschlüsse des Finanz­ausschusses zu debattiren. Sie hoffen, daß auf solche Werte es in den Bartel-Klub u­nd im Hause nicht zu langwierigen, eine Berzi­­gerung der Angelegenheit nach sich ziehenden Debatten kommen­ werde, da die Meinungs-Differenzen Schon vorher werden ausgeglichen sein. Graf Julius Szapáry ist hierauf eingegangen, und hat die Ir­teressenten der Kreditanstalt fir. Meingumobeliser und außerdem noch einige andere Mitglieder zu einer Konferenz zusammenberufen, welche während der Pfingstfeiertage in eine Dikattirung mit En“­scheidung der Fragen eintreten. Man glaubt, daß einerseits durch einiger Vorschläge des Finanz Ausschusses, andererseits aber durch Fallenlassen einiger derselben eine Uebereinstim­ung er­zielt werden wird, und daß dann die Statuten und der Imartikulie­rungsgefeg-Entwurf “glatt und ohne wesentliche Modifikationen im Hause werden zu Ende verhandelt werden. En : Annahme #­­ "EZ und lichen Der zweite ungarische Gewerbetag. F 2. Sigungstag. — en Y. Sunt. Die Physiognomie des heutigen Situngstages war von der der gestrigen gänzlich verschieden. In Folge des Schönen Feiertagss­wetters hat die Zahl der Theilnehmer beträchtlich abgenommen. In Abwesenheit des Präsidenten Karl Rath eröffnete Bizet­präsident Streitmann nach acht Uhr die Gitung. CS gelangte vor Allem der durch den von den Zentral-Ausschuß-Mit­­gliedern Johann Dobay (B.­Oyula) und Anton Lengyel (Szolnos) eingebrachte Resolutions-Entwurf betreffs Ordnung des Jade- und Wochem­arktwesen zur Verhandlung. Der Antrag lautet : Der Gewerbetag wolle ausspreche­n 1.Daß·die weit übe»rs das Ordaß des Bedarfes hinaus bewilligten zahlreichen Jahrsx undE Wochenmärkte die gewerblichen Interessen schwer schädigent und daß«­­demnach die gründliche Regelung des Marktweset­s im Wege der­ stellgebumgdri­­gend­er, sei; 2. hiebei ist der Grund ja zur­ Geltung zu bringen, daß die Abhaltung von Märkten nur solchen Gemeinden bewilligt werden künne, welche vermöge der Zahl ihrer Bewohner und insbesondere ihrer Gewerbetreibenden, ferner auch ihrer lokalen zentralen Lage einen Waagenumfas vorauslegen lassen, der mit dem Zeitverlust und den Kosten 028 Tonkurviren den Martte­besuches in Verhältniß sleht; 3. daß unter Berücksichtigung vor fichender Grundlage im Wege der Geiesgelung jene Normativ­­bestimmungen festzustellen seien, welche bei der Bereilligung neuer Märkte und bei Entscheidung über die Frage, welche der seit 1848 mit Marktberechtigung bekleideten Gemeinden und in melden Maße sie im Besit einer solchen belassen werden können, maßgebend zu sein hätten. es Ye · »Albert Strasser beantragte und motivirte eine Modis­fikatwn dieses Antrages zdartracht wäre die»Regierung zu epsychem nicht mehr Märkte zu bewilligenk,und daß in Bezug auf die schonst« bestehenden Märkte das Prinzip zu­ golten habe,daß keine Platz-«", gelder oder sonstige höhere Lokalgebühren eingehoben, würden. Galgócsizgy illstrirte den Antrag mit einigen statistischen Daten. In Ungarn werden in 1453 Orten Jahrmärkte an 10.592 Markttagen gehalten. Es entfällt also auf je 3­­­ Quadratmeilen, ein Jahrmarkt. An jedem Tage gibt es in ganz Ungarn durch­schnittlich in 29 Orten gleichzeitig einen Jahrmarkt. Auf diesen Jahrmärkten erscheinen 630.000 Wagen und 72.700.000 Weischen. Der Redner He aus, Dab bei den heutigen Berfehreverhältnissen die Wochenmärkte für die Wedhrfnisse Heinerer Orte genügen. Die vielen Heinen Sahrmärkte Schaden einander, selbst. 5 Streitmann bemerkt, die Bewilligung von Jahrmärkten sei oft als Karteimittel zu Wahlzwecken ausgebeutet worden. Nach­ längerer Debatte wird der Beschlußantrag der Zentral Ausschußmitglieder angenommen. Zur Berathung Geller­’ 3 behufs­­am­­e Interesse ist jedoch vom Standpunkte Be­ iMefolutions-Entwurf Untertüg­­ung der Selbstbildungs- Unterstüßungs- Vereice gewerblicher Hilfsarbeiter.­­ Dieser von Gellern mit großer Wärme monierte Am­tra wurde einstimmig angenommen.Als«nächster Gege­ instand die v. Tagesordnuung folgte der Antrag Peter Fritz’über die Rege­­­lung des Hauserwesens,welcher ebenfalls angenommen wurde. » But-Verhandlung gelangt­ schließlich der Antrag Jyhannt 36 nag? und Ludwig Gyule ®’s, betreffs Negalirung der Sträflingsarbeit. Der Antrag lautet: Der Gewerbetag wolle erklären: Bes­chäftigung der Sträflinge mit gewerblichen Arbeiten schafft dem be­­rufsmäßigen Gewerbe des Landes äußerst dri­dende, Allgemeinen fühlbare Konkurrenz, gegen welche der Gewerbestand mit Recht einigen Schug verlangen darf. Berufsgewerbe Pächter der Arbeitskraft und staatswirthschaftlichen Rücfichten zwar des mit Nee verlangten Schußes des V Berufsgewerbes derart zu organisiren. Das diese nicht ganz vermeidliche Konkurrenz in der Sträflinge, nur von seinem geschäft­­geleitet, auf das 2. Die Sträflingsarbeit Verufsgewerbe nigt auf das Rüdfich nimmt, überhaupt nicht die moralischen Fwede der Strafe, sonder nur die größtmögliche Ausbeutung der Arbeitskraft der Sträfling vor Augen hält, so ist das System der Verpachtung zu beseitigen und die Sträflingsarbeit in eigene Regie zu nehmen. 4. Behufs Milderung der durch die Sträflingsarbeit dem Be­rufsgewerbe errwachsenden Konkurrenz sind für die Sträflinge neben Herstellung ävarischer Bedarfsartikel, ferner‘ neben Veld­­aus moxalishen — nicht abgeschafft werden, gelangte sodann nach Möglichkeit der gemildert . 1. Die aber ihrer Wirktung werde. 3. Da " . much im bev, ád) und Grde 5 i

Next