Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1879 (Jahrgang 26, nr. 126-147)

1879-06-03 / nr. 126

T En — . € p ««1879.442Tx,,126. — BLAT = 3 5 « » tó uzelne Rummern 3 Fr, in allen Sy 4 — Dienfiág, 3. Ji, Budapest, 3. Juni. sz ein Wiener Telegramm unseres heutigen Morgen­blattes bezeichnet bereits den Beginn jener militärischen Be­­­egung, mit welcher die Bewegung der in der Konvention bezeichneten Punkte des Distrittes von Novi­ Bazar eingeleis­tet wid. Ein Termin für den eigentlichen Einmarsch it selbstverständlich nicht bekannt und wird wohl auch kaum im voraus bekanntgegeben werden, indessen uterliegt es wohl seinem Zweifel, daß die Ak­ion baldigst ins Werk gefegt werden wird. Die Truppenzahl, die dabei auf­­zubieten ist, ist in der Konvention vorgesehen; es ist dort bestimmt, daß sie 45000 Mann nicht übersteigen wird. Wenn nur die Schatjachen diese­­ Bestimmung der Konven­­tion nicht über den Haufen werfen. Die sogenannten Freiheitsbestrebungen der Nuffen — südlich vom Pruth, das Großthun mit dem Titel „Czar Liberator” und der ganze Freiheitsschwindel, den die Don­auroffs aud Stolypins in Bulgarien und Ost-Rumelien sreniven, wird beißend gloffirt durch eine neue Proklamation des geheimen russischen Revolutions-Komitee, welche in den schärfsten Ausbrüchen die Absurdität darlegt. Die darin liegt, wenn man angeblich für die Befreiung der Slawen in den Krieg zieht, während das russische Bolt selbst unterdrüct wird von Egoisten, die ihre Macht zur Befriedigung ihrer bösen Begierden mißbrauchen. Die Proklamation führt aus, daß die Negierung in Rußland nicht für das Wohl des Volkes eingefeßt­ sei, sondern nur zum Bortheile der Beamten und insbesondere einer aristokratischen Clique in Petersburg. Sie erinnert an die Unterschlagung der großen Defrau­­dations-Progesse in dem Testen Kriege und ruft das Bolt auf, Leben und Eigenthum gegen fortgefegte Unterbindung zu verteidigen. Es war kürzlich Schon Gelegenheit, zu erwähnen, welch große Rolle die Frauen in der revolu­­tionären Bewegung Auslands spielen und daß die Polizei einen türmlichen Krieg gegen Weiber führt. Neuerliche Beispiele, insbesondere aus Kiew, bestätigen die Wahrheit dieses Tages. Die Verhaftung von Trauen wegen poliz­­ischer Delikte ist dort eine fahe Gewohnheit des polizeilichen Daseins. Iu der vorigen Woche wurden sogar mehrere Wagen vor mit Frauen auf einmal eingebracht. In Moskau wurde am 17. v. M. eine Dame in sehr anständiger Toilette bei dem Versuche, in der Nähe der Universität eine revolutionäre Proklamation anzubringen, verhaftet. Tags darauf wurde eine andere Frau, die dasselbe gethan, ein­­gebracht. Die Behörden haben die größere Gewalt für sie, die Revolution disponirt über zahlreiche Werkzeuge, über willige Hände. Der Kampf it ein furchtbarer und wenn die Regierung in dem Style fortfährt wie bisher, wird sie nicht blos selbst unterliegen, sondern auch das Reich neuen Furchtbaren Schreden ausjegen. Die griechische Insurrektion, die in den legten Wochen sich wieder geregt hat, geht einem bedenklichen Fiasto entgegen. Bisher ist es keiner der Banden, die von dem Komite in Küstendjil ausgeschickt wurden, die Grenzgegenden zu infurgiven,­­ gez­wungen, sich auch nur irgendwie bemerkbar zu machen. Sie wurden meist von türkischen Truppen eingefangen und zer­sprengt. Daß diese Banden in der That den Zweck hatten, die B­evölkerung zu einer Erhebung aufzustacheln, das geht aus dem Umstande hervor, daß, wie die tü­rfischen Berichte fonstativen, die Mitglieder derselben je zwei Gewehre, meist Martiny oder Snider, bei sichh trugen. Das jeeint übri­­gens der ganze Neichthum, über den sie disponiren, denn an Geld und Lebensmitteln fehlt es ihnen gänzlich. es war seine Nierenarbeit für Ghazı Mukhtar Bajcha, diese Banden zu sprengen. Das Zentral-Komite in Küstendjik scheint mummehr auch mit seinen Hilfsquellen zu Ende zu sein und von dieser Seite wird wohl weiter den Tü­rfen seine Gefahr drohen. Auch die Griechen fünsten froh sein, daß sie so verdächtiger und To­npromittiven der Unterstügung 108 sind. Nachdem Waddington’s zweites Zirkular über Die Behandlung der griechischen Frage von den Mächten im Großen und Ganzen zustimmend beantwortet worden, wird wohl in der nächsten Zeit Die vermittelnde Thätigkeit der Botschafter in Konstantinopel ihren Anfang nehmen. Wie wir schon wiederholt erwähnt haben, werden die Botschafter seines­wegs zu einer Konferenz zusammentreten, noch Brut­tofolie führen, noch irgend­welche Förmlichkeiten in ihren Verhandlungen üben. Sie werden nur dann im Namen der Mächte bei der Pforte oder bei Griechenland einen gemein­­samen Schritt unternehmen, wenn eine einmüthige Entschei­­dung aller Theilnehmer des Berliner Vertrages vorliegen wird. Im der Hauptsache wird es sich um den Besig Fa­nina’s handeln,­­ jener Stadt, die von Griechenland so­ leidenschaftlich begehrt, wie sie von der Pforte zäh und hartnäckig verweigert wird. In diesem Kardinalpunkte dürften auch die Botschafter schwerlich zu einer einmüthigen Entscheidung kommen. Aus Berlin wird uns hierüber geschrieben : © Berlin, 30. Mai. Man kündigt und das bevor­­stehende Erscheinen einer von türkischer Seite inspirirten Bro­ Schü­re in deutscher Sprache an, welche die albanesische Frage und das Verhältnis des Distrikts von Yanina zu riechen­­land vom ethnographischen und — wenn man so sagen darf — völkerpsychologischen Standpunkte aus behandelt. Er kommt der Pforte darauf an, den Nachweis zu führen, daß die Albanesen im Allgemeinen und die Bewohner des Distrikts von Lanina absolut seine Namenverwandtschaft mit den Bewohnern des heutigen Griechen­­lands haben, daß man also nicht das Recht hat, in Paris vom Standpunkte der Theorie der Nationalitäten, welche bekanntlich Na­­poleon II. in das praktische Völkerrecht eingeführt, Die betreffenden Abtretungen seitens der Pforte an Griechenland zu verlangen.­­ Das Oberhaus hielt heute Mittags unter Bereit des Vizepräsidenten Ladislaus Szögyvény-Marid eine Turze­­igung, in welcher Präsident die Berichte des Dreier-Anschusses über die Gefegentwürfe betreffend die außerordentlichen gemeinsamen Ausgaben pro 1878 und betreffend die Modifikation des G.­A. IX. 1873 vorlegte. Dieselben werden fü­r die nachte Lisung auf die Tagesordnung gefecht. Sodann überbrachte Julius Horváth den Protokolls-Auszug über die Beidlüsse des Abgeordnetenhauses beiweits der seitens des Oberhauses an dem Vorjigejegentrongf . vor­­­­Diese Broschüre, melde ein der Pforte ergebener ottomanischer Unterthan in französischer Sprache abfaßte, hat, um auch in Deutsch­­land unter dem politischen Publikum verbreitet zu werden, von einem besonten diplomatischen Publizisten ins Deutsche übertragen werden müssen und befindet si­ch eben unter der Presse. Durch die jüngsten militärischen Maßnahmen des Athener Kabinets hat sich übrigens die Sache Griechenlands einigermaßen schlechter gestaltet. Zuerst hat England in denkbar sehr offfter Form­ die Aufforderung an Griechen­­land gerichtet, sich jeder kriegerischen Aktion zu enthalten. Man ging auf britischer Seite sogar so weit, mit Abberufung des Gesandten zu drohen, wenn sich das Athener Kabinet nicht durchaus friedlich ver­­halte. Aber an Graf Andraffy hat es für angemessen erach­­tet, in Athen rund­heraus erklären zu lassen daß man in Wien aufhören werde, jede Forderung Griechenlands in Bezug auf den Artikel XII des Berliner Beitrages zu unter­stü­ten, wenn das Athener Kabinet etwa auf anderem, denn friedlichem Wege die Verwirklichung jener Vertragsbestimmungen anstreben sollte. In Wien hat man denn auch durch die Höchst ener­gische Sprache des österreichisch-ungarischen Vertretern bei König "Georg erreicht, daß dieser die angeblichen Nützungen sofort ableugnete, oder doch ihnen jede kriegerische Bedeutung abstritt­ genommenen Modifikationen. — Das Protokoll wurde dem Dreier Ausschusse zugemiesen. — Unter dem Titel „Szegedin und die Oeffentlichkeit“ schreibt "Berti Hirlap": „Die Ernennung des Königlichen K­ommissärs und des Bei­­rathes für Szegedin wird demnächst im Amtsblatt publizirt werden. Die Vorbereitungen sind im Zuge, damit das Kommissariat unver­züglich seine Thätigkeit beginnen könne, obwohl es unmöglich scheint, daß die Bauten sehen in diesem Jahre sollen in Angriff genommen werden können. Das Wasser wird im besten Falle vielleicht bis Ende Juli aus der Stadt entfernt werden und bis auf dem durchweichten Boden von Bauten die Nede sein kann, vergehen wieder zwei Monate; der Herbst aber, von Ende September angefangen, waren nicht gut zu Bau-Arbeiten benuzt werden. Das wäre aber nicht so sehr vom Uebel, als man annehmen sollte. Die Gregeriner Festung und das dazu gehörige Territorium, welches Ge. Mar­jestät der Stadt überließ, bietet kaum genug für Schupfen und andere provisorische Baraten, wo die Obdachlosen den Winter über untergebracht werden­­ können. Am der Annerstadt kann das Auspumpen des Wassers so lange nicht ener­­gisch begonnen werden, als nicht der Wasserstand der XI heiß erheb­­lsich sint­ ; ein solches Sinfen­it bis fest nicht­ eingetreten,­­weil die grüne Flotta der Maros, die in den legten Tagen ihren Höhepunkt erreichte, neuerdings das Bett der Theiß füllte, ja diese sogar zurück­­drängte. Die Pumpen arbeiten aber energisch und mit Erfolg an der Austrocknung des innern Snundationsmusters und der in den einzelnen Vertiefungen entstandenen Sümpfe. Aber nicht Alle, die fest in Szegedin Arbeit verlangen, finden dort Beschäftigung. Die Regierung hat demzufolge 3000 Genfen nach Szegedin gesendet, damit die arbeitsfähige Bevölkerung auch Feldarbeiten ihr Brod verdiene. Auch dafür ward gesorgt, daß der Ziegel-Spekulation vor­gebeugt werde. Die Regierung hat sechs Millionen Riegeln zusam­­mengetauft und auf diese Nachricht Hin ist der­ Preis des Tausends um zwei Gulden gefunden. A diese interessanten Nachrichten und zweckmäßigen Verfügungen erfuhren wir aus ‚der­ kompetentesten Duelle und außerdem erhielten wir auch Kenntniß von einer aber­kennenswerthen Absict, die ohne Zweifel in hohem Maße dazu bei­­tragen wird, daß die Szegediner Bevölkerung sich bezüglich der Zu­­kunft beruhige.“ 2 Diese Absicht besteht darin, daß die auf­ den Neubau bezüg­­lichen Angelegenheiten mit größter Oeffentlichh­­eit verhandelt werden sollen. Das ungarische Bublikum, wie auch das Ausland, werde für die Linderung des Glunds der Weberschwenkten durch ihre wahrhaft großartige Theilnahme so außerordentlich viel bei­getragen, sollen Kenntniß erhalten von jedem Moment der Auf­erstehung Szegedind aus den Trümmern und von der Verwendung der Spenden. Wir freuen uns aufrichtig — sagt das genannte Blatt —, daß sich und endlich eine Gelegenheit bietet, mit Anerken­­nung über die Maßnahmen der Regierung zu sprechen, und wir sind geneigt, dies als ein gute Omen seit 008 Herrn fönigl. Kommissär Ludwig v. Tipa zu betragen. Wir waren nicht für die Ernennung desselben zum königl. Kommis­­sär und haben dies auch in einer unserer­legten Nummern deutlich ausgesprochen. Umso mehr werden wir uns freuen, wenn wir gez­nöthigt sein sollten, einzugestehen, daß wir uns geirrt, und daß Lud­­wig Tißa jenen Erwartungen, die mit Recht sowohl in Ungarn, als auc im Auslande sich an den Träger dieses wichtigen Amtes knüpfen, sowie dem Vertrauen entsproc­hen habe, das in ihn der Monarch gejegt, der den denkwü­rdigen Ausspruch that: „Szege­­din wird hönexy werden als e3 je Ber wesen.“ — In unserem Reichstagsberichte vom 31. Mai ist La­­dislaus Andahazy als Referent des Forst-Ausschusses genannt; das ist insofern unwichtig, als der Name des Referenten nicht Ladislaus, sondern Raul Andahazy ist. fir die Wirksams- | Der am 2. uni 1879 fällige halbjährige 59/ige Zinsen- Evupon Nr. 9 der Lloyd und Börsen - Gebäude - Obli­­pationen im Betrage von fl. 2.50 wird vom 3. Juni L. 3. ab­er der Kaffe der Mester Lloyd - Gesellschaft (Donna­front, Handelsstands - Gebäude 1. Stod) jeden Wochentag von 9—12 Uhr Vormittags und von 4—6 Uhr Nachmittags eingeldst. Budapestt, am 31. Mai 1879. Das Hans-Komitee, PT Die Coupons müssen von einer arithmetisch geordneten Konsignation, deren Blanquet an obbezeichnetem Orte erhältlich ist,begleitet sei.·W Yagesnemgkettem (Der Amtsnachfolger Vinzenz We­­ninger’s.)In den leitenden Kreisen der Ungarischen Kreditbank ist man—wie,,Petti Naple­«erfährt—bemütholoman Szäll für die durch den Tod Vinzenz Wenin­ger’s in Erledigung geratthie Stelle des Generals Direktors der Anstalt zu gewinnen.Ob dieses Bemühen von Erfolg begleitet ist,davor h­at das genannte Blatt keine Kenntniß. III-«­(Der Geltendheitsz­estand Anton«Cse11-­gery’s)hat sich nach«Ellener«schon for weit gebessert,Ichaß der verehrte Mmmin Wälde eine Reise­ nach Gleichenberg zum Kurs­gebrauch wird unternehmen können. (Universitäts-Wahlen.)In der medizini­­schen Fakultät wurde fü­r das Schuljahr 1879—1880 zum Dekan ge­­wählt:der königliche Rath Prof-Dr.Johann Nepomuk Rupp, zum Notar:Prof-Dr.Koloman Balogh.Zu Rektorwählern wurden nominirt die Professore­­:Dr.Josef Fodor,Dr­.Ko­­loman Balogh,Dr.Wilhelm Schulek,Dr.Demeter Nedelko. (Todesfall.)Heute Nachts ist der Sektionsrath im Kommunikation­s-Ministerium A.Metzner gestorben.Der Ver­­schiedence,erst 59 Jahre alt,war schon­ seit längerer Zeit leidend, versah jedoch sozusagen bis zum letzter­ Augenblicke die Agenden seines Amtes,indem er noch am jüngsten Samstag in seinem Bureau anwesend­ war Das Leiden,dem er erlag,ist nicht genau bekannt; man glaubt,daß er an Entkräftung gestorben sei.Metzney einer der tüchtigsten Beamten des Kommunikationss Ministeriums,erfreute sich namentlich als Administrator eines großen Renommés.Er entstammte einer geachteten Familie des sempliiter Komitats und­­beendigte seine Studien in Pest,wo er sich auch in den vierziger Jahren de­s Ingenieur-Diplom erwarb.Seine Karriere begann er im Marmareser Komitat als Ingenieur­ im Kameraldienste.Im Jahre 1850 trat er in den Staatsdienst über und wurde als Ingenieur-Assistet­t der Kaschauer Baudirektion zugetheilt.Später wurde er Chef des Staatsbau­amtes in Sátoralja-Ujhely und im­ Jahre 1868 Inspektor im Status des Kommunikations-Minister­iums. Seine eminente Befähigung und sein Bienenfleiß blieben hier nicht unbemerkt und schon im Jahre 1873 w­rrde er zum Sektionsrath und Chef der Straßen- und Brüdenbau-Abtheilung im Kom­­munikations-Ministerium befördert. Der Verstorbene genoß unter seinen Berufögenossen, wie bei Allen, die ihn näher kennen zu Ternen Gelegenheit hatten, die bhödste Achtung. Lange Jahre Hindurch leitete er auch al Direktor die materiellen Verhältnisse des Budapester Ingenieur- und Architekten-Vereins. Er hinterließ eine Witwe und vier Kinder. Das Leichenbegängniß, an dem das Per­­sonal des Kommunikations-Ministeriums korporativ t­eilnehmen wird, findet morgen Nachmittags 5 Uhr statt. Das Trauerhaus befindet sich Giselaplat Nr. 5. Der Ausschuß des Ungarischen Landes- Beamten-Bereicz­ hielt am Sonntag unter dem Vorsibe des Ministers Dr. Bauler seine fonstituirende­digung. Nach der Konstituirung wurden gewählt: zum Gebreter Stefan Janfovich, zum Kassier Felir Klinfa, zum Kontrolovr Franz Balvanyi, zum Delonomen Emil Szücs, zum Bibliothekar Ludwig Zipfer. Für die Szegediner Wieberschwemmten) sind beim Tf. ung. Ministerium des Innern nach dem legten Ausweise bis Ende Mai zwei Millionen und 103.928 fl. 37 Tr. an Spenden eingetroffen. Das Opernfest für Szegedin) Uwe Bariser Korrespondent schreibt uns unterm 31. Mai: Heute über acht Tage findet das große Fest im DOpernhause Statt, welches noch einmal die Theilnahme aller Kreise der­­ VVOT, die sich in denselben einzeln­­en nach und nach in so­ragender Weise geäußert hat, ganz besonders im Ahnspruch zu neh­­men. Dieses Fest, an sic) [den Jo grobartig angelegt, seine Vorgänger in diesem Genre überbieten muß, wuchs und wächst den Arrangeuren unter­ den Händen. Der Appell um Gaben fü­r die Lizitation, welche Frl. Oranier leiten wird, hatte einen Erfolg, der alle Erwartungen so weit übertraf, daß man neben dieser Lizitation eine Tombola errichten konnte, welche unter der großen Masse auch Treffer in stattlicher Zahl enthält, die den Werth von 1000 Sranı, daß es alle übersteigen. Die Kirmeß wird eine solche Fülle von Heberraschun­­gen bringen, daßs man die ganze Nacht hindurch genug zu thun haben wird, um seine derselben zu übersehen. Eine der reizendsten Ideen ist erst in den legten Tagen gefaßt und der Ausführung zu­geführt worden. Im großen Foyer wird eine EsArda, errichtet, welche die Damen und Herren des C­andeville-Theaters in ungari­s­cher Nationaltracht beleben werden. In dieser Esarda wird ah Mács Pal mit seinen unverfälfäten Zigeunern die bittigsten DWeifen erklingen lassen. Dem Zelte wird übrigens auch der ’Brä­­sident Gr&vy in der Gouvernem­entsloge bewohnen, so daß dieser erneuerte und glänzende Sympathiebeweis fü­r Ungarn auch eine offizielle es empfangen micro. AS Hear v. Leifep, vor eftern dem Präsidenten der Republik die fremden Mitglieder des Jern Kongresses in offizieller Weise vorstellte, bewüste Hear v. Syarvady, der Ungarn in diesen Kongreß vertrat, die Gelegenheit, um Övéry zum Opernfeste einzuladen und um die Erlaubniß zu bitten, ihm die Gouvernementsloge übersenden zu dürfen. Dieser dankte in den verbindlichsten Worten für diese Ehre und sagte sein Erscheinen beim Zelte bestimmt zu. Die Arrangeure des Festes finden übrigens auch bei allen offiziellen Persönlichkeiten und Behörden die ausgiebigste Unterfrügung, so daß man sagen man, es wird ein Werk aller Kreise und Klassen sein, welches die Theilnahme Frankreichs und besonders der Hauptstadt Paris für die Szegediner und feiner Sympathien für Ungarn in so glänzender­­ Weise frönen wird. . Hauptstäd­tishhe Finanz-Kommission) In der bah­ lle­eitung der Finanzzítommilíton wurde die Eingabe der Präsidentin des Griten Pester Gröche-Vereins, Gräfin Ed. Károlyi, die Erb­tung einer Cröche im Yaborilenrayon des V. Bezirks betreffend, einem aus den Repräsentanten Janz. Haazmäan, A. Haris und And. Taväczy bestehenden Komite zur Berichterstattung zu gewiesen. — Der Vertrag über das auf den Bombenplag in Oien be­­­indliche Stationsgebäude Der Domau-Dampfschifffahrt-Defelliert wurde unter den bisherigen Bestimmungen verlängert. — Schließlich wurde das Offert der gg.-orient. Kirchengemeinde im Taban, welche für das Kufa’sche Haus auf dem Tabaner Kirchenpla einen Kauf­­iilling von 10.000 fl. bietet, verhandelt und zur Annahme empfohlen. In­ Bezug auf den daufirhandel­ hat der II. me­garische Ge­werbetag folgende, in unserem jüngsten Morgenblatte be­­reits erwähnte Resolution angenommen: I. In Folge der seit Erlaß des Ham­firpatentes vom Jahre 1852 erfolgten mesend­­en Umgestaltungen der gewerblichen, Handels- und Verkehrsverhältnisse it es dringend nothwendig, d­a­s H­ausirwesen baldmöglichst dur ein neues Gefäß zu regeln. Namentlich ist. 1. in größeren Gemein­­den, deren Bedürnisse aoch, die ansässigen, mit mannigfachen Steuern belasteten Ge­werbetreibenden und Kaufleute vollständig ge­decht werden, das Haunfirwesen zu verbieten. Von diese­m Verbot wären nur die Bewohner jener Gegenden auszuneh­­men, welche im §. 17 des Haufirpatentes aufgezählt sind, sowie ober­­ungarische­ Drahtbinder, Gottscheer, Haufirer mit Lebensmitteln u. . w.; 2. der in Betreff der Besteuerung zwischen Haus­fivern und eineren Kaufleuten und Gewerbetreibenden bestehende Unterschied zu beseitigen, 0.b. e3 sollen die Hausiver nicht mit einem gleichmäßigen, firen Betrage, sondern im Verhältnisse zu dem Werth und zu der Menge ihrer Baaren besteuert werden , die Aufmerksam­­­eit der Regierung und der administrativen Behörden darauf zu lenfen, daß auch und insolange, bis das Haufirwesen doch ein neues Gefeg, geregelt sein wird, vielen Klagen schon d­urch strenge Handhabung der bestehenden Haufir- Nor­men abgeholfen werden könnte. IL Da die in neuerer Zeit überhand nehmenden Wanderlager, freiwilligen Ausverkäufe und Aussionen einen neuen Zweig des Gewerbebetriebes im Umherziehen repräsentiren, welcher weder unter den Begriff des Hanfi­handels subsumirt werden kan, weil der Verkäufer seine Waaren nicht von Haus zu Haus anbietet, sondern in der betreffenden Gemeinde, wenn auch nur fü­r kurze Zeit eine Geschäftslotalität hält, noch dem ständigen Gewerbebetriebe beigezählt werden kann, weil die in Nede stehenden Geschäftsleute außerhalb ihres Wohnortes ohne Begründung einer dauernden Geschäfts- Niederlassung Handel treiben, so erachtet es der II. ungarische Ge­werbetag zur Sanirung der zahlreichen und begründeten Be­­werben für noth­wendig, da( gleichzeitig mit dem Hauserhandel auch dieser Zweig des Gewerbebetriebes im Umherziehen geregelt werde und zwar: 1. Agenten, melche sich nicht blos mit Ent­­gegennahme von Bestellungen befassen, sondern auf Waaren- Borräthe mit sich Führen, ferner solche Geschäftsleute, die außerhalb ihres M Wohnortes freiwillige Ausverläufe und Auktionen veranstalten, Sollen verpflichtet sein, an ihrem Wohnsige ihre Firma in das Handelsregister eintragen zu lassen, eine beglau­­­bigte Kopie der Eintragung mit sich zu führen, und der Gewerbe­behörde jeder Gemeinde, in welcher sie ihr Geschäft betreiben wollen, vorzuzeigen. 2. ist ihnen die Verpflichtung aufzuerlegen, ihr Geschäft unter der protokoliirten Firma zu betreiben, und ordentliche Bücher zu führen; 3. sind dieselben nebst der Entrichtung der Staatssteuer noch zur Zahlung einer besondern Kommunal­­gebühr zu verhalten; beide­­ Steuergattu­ngen sollen vor Beginn de­s Geschäftes auf einmal und in einer Summe eingezahlt werden. Zur Demobilisirung­ Singft Tamm aus Bije­grad in Bosnien 64 Mann der zulet mobilisirten Fuhrmette- Kolonne Kier­at. Es waren dies durchwegs Nekonvaleszente, welche von ihren Truppenkörpern krank zuridgelassen werden mußten; sie wurden heute in ihre Heimath beurlaubt. «­­(Budapester Les­en.)In einer der letzten Polizei- Mittheilungen befand sich auch folgende Notiz:Der Abgeordneten Graf G.T.kam gestern Nachtsichten um und fuhr in einem schmk etwas defekten­ Fiaker in der Richtung gegen die Kettenbrücke. Unterwegs fand er das Fahren in dem wackeligen Gefährteuntbe­­quem,daher er den Wagen verließ und seiIzeik Weg zu Fuß fort­­setzte.Plötzlich gewahrte er vor sich eine weibliche Gestalt,die eilen den Schrittes die Richtung gegen­ das Donaus Ufer stahen.Deers, nichts Gutesahnend,folgte d d­estalt und sah,wie diese am Qimi angekommen ein Glas hervorzu,darauf strank,sodann den Plaid ausbreitete und in die Donau ?pran­g, In deren Wellen sich purcos verschwan­d.Die Heldin­ dieses romamischi klingenden Ereignisses ist —­erzählete die,,Magyar Lapok«'—-ein schönes jünigez kaum zwans­zig Jahre altes Mädchen Namens Kax«oh­ne Oestreich aus Mohács. Das Mädchen hatte mit einem Finanzwach-·Inspektor«Namens Marossy ein Liebesverhältniß unterhalten,das jedoch seir einiger Zeit von Seite des Letzteren lockeerts werden b­egant.Secthervers fiel das Mädchen in Schwermuth;es lasnnt Vorliebtz die Selbst nord-Nachrichten in den«Zeitungen und vorgestexjn verließ es wei­­nend die Wohnung seines Geliebten in Ofen, mit dem finstern Ent­­scluk, die Neihe dieser Nachrichten mit einer zu vermehren. Nach­mittags gegen 6 Uhr erhielt Maroffy einen Brief, in dem die MM­glickliche von ihm Abschied nahm, ihm die Absicht, sch um’S Leben zu bringen, mittheilte und dem Geliebten wünschte: „Gott möge ihn mehr Glück verleihen, als er mit ihr gefühlt.“ Der Beamte war herzlos genug, der Polizei nicht sofort Mittheilung zu machen; er schwieg, bis es zu spät war. Grit am anderen Morgen, nachdem die Unglückkiche schon ihren Entschluß ausgeführt hatte, erhielt die Poli­zei Kenntniß von dem Briefe. Die Leiche wurde noch am selben Tage bei der Verbindungsbahn-Brücke aus der Donau gefischt und nach der Leichenkammer des Nochusspitals geschafft. In einem Lade ihres Kleides fand man, sorgsam in einer Börse verschlosfen, zwei Streifen Rapier, auf welchen mit Tinte, in festen Zügen, Folgendes deutsch geschrieben stand: „Lieber, theurer Maroffy! Die Augen von Thränen erfüllt, greife ich zur Feder, um, nachdem ich mein Ziel nicht erreichen gekonnt, das Theuerste was ich Habe aufzuopfern. Gott mache Sie glücklicher, al Sie mit mir gewesen wären. Ich muß scheiden von dieser Welt; alle meine Freuden muß ich hier zurück­­lasfen und meiner armen Mutter so großen Schmerz verursachen. Tröste dich Gott, arme Mutter, und glaube, daß es nicht anders sein hat können. Gott wollte es so, sonst wäre es nicht geschehen. Mache mit meinen Sachen, was Du willst und verzeihe, wenn ich mich im Leben gegen Dich vergangen ; Gott wird mir dann sicherlich auch verzeihen. Lebe wohl schöne Welt, seid glüclig meine Schwestern ! Ich muß meinem Vater folgen.” Dies stand auf dem einen Papier­­streifen; auf dem andern war Folgendes zu lesen: „Lieber theurer Marofiy! Glüben Sie von mir Giza und Yupla; Beiden wünste ich mehr Glüd, als mir zu Theil geworden. Aug Karl Alyo tausend Grüße. Dort oben, wo nichts fehlt, finden wir uns wieder. G3 grüßt und füßt dich deine treue Karoline Deftueih. Meiner einzigen Giza eg Grüße, wäre sie nicht gewesen, hätte ich e3 schon längst geihan.‘ .· (Polizeinachrichten.)Akifdep Budapests Miskolczer. Strebe der Königl. ung. Staatsbahn sind wiederholt Taschendieb­­stähle ausgeführt worden, ohne daß man die Diebe, die ihr Mleiier -Systematisch zu betreiben scjeb­en, ertappen konnte. Die Budapester Ober-Stadthauptmannschaft hat demzufolge Anstalten getroffen, daß die Bahnzüge auf der erwähnten Strecke von Polizeiformissären be­gleitet werden. — Jakob Friedmann, angeblich Xederer-Geselle, wurde gestern Nachmittags im Stadtwäldchen verhaftet, al er bei einer Debitterin eine falsche Guldennote verausgaben wollte. Dexselbe ist ein wmherstandsloses Individuum und erscheint verdächtig, von der­ Fabrikation dieser Parsifitate Kenntniß zu haben. — Im Mai wurden 12 Fiaker-, 16 Komfortabel- und 9 Ommibnstau­cher wegen verschiedener Husschreitungen polizeilich abgestraft. — Der Taglöhner Sofef Kiss wurde verhaftet, weil er eine Frau, die, vollständig verarmt, mit ihren vier Kindern ohne Obdlah auf der Wafse herumirrte und die seine unsittlichen Anträge zurü­ckwies, mißhandelte. Der Polizeifommiliär Nagy veranstaltete im Kreise seiner Kollegen eine Kollekte für das arme Weib, wodurch dasselbe in der­lage war, eine Uaterlunft zu finden. — Der Ijährige Schlosfergeselle Géza S3­ 0vus­ta gerieth vorgeslern Abends ii Stadtwäldchen in Streit, wobei er so verlegt ward, daß er bewußt 108 ins Spital transportirt werden mußte. Die übrigen Erzedenten wurden arretirt. ab­erg (Aus Stuhlweißenburg wird uns von gesterit ge­schrieben zÆ WWJ - An 400 Mitglieder des II. ungarischen Gemwerbetages Tate heute Morgens mit einem Ertrazuge der Südbahn nach­h Grn mweißenburg. Am Bahnhofe wurden sie von den Mitgliedern der Wanderversammlung der industriellen Jugend mit Bereinsfahne und einer­ Musikkapelle begrüßt. Vereinspräsident Michael Re­nich hielt die Begrüßungs-Ansprache, welche der Präsident_ de Gewerbetages Karl Rath erwiderte. Graf Eugen Zichy hieß ja dann die Gäste willkommen, die sich nun in die Ausstelung b gaben. Mit den nun folgenden Zügen trafen zahreiche Gäste aush der­ Hauptstadt ein, wie nennen u. A. Die Reichstags-Abgeordnete Graf Lónyay, Algernon Beöthy, Graf Emanuel Bédy, Aler, Yust Blaf, Orbán, Andreas Schmauß, Baron Béla Lipthay, Sul. 9­laffy, Ludwig Mocsary, Bakay, Verhovay, Brofejor Paul Hof­mann, Graf Stefan Károlyi jun, Graf Paul gel­etics, Graf Ala­dar Andrafig, Baron Uler. Földváry, Baron Ludw. Földváry jun, Baron Trautenberg, Oberstlieutenant Zai­sel. Jeder Zug brachte Hunderte von Gästen, die Ausstellungsräume waren troß des heute auf 1 fl. erhöhten Eintrittspreises außerordentlich gut a­n , dab die heutige Besucheranzahl die des geitrigen Tages (P­ersonen) nahezu erreichte. — Um 372 Uhr Nachmittags fiel nac vorhergegangener drühender Schwüle ein mehrere Minuten währen­der Hagel, dem ein heftiger Negenguß folgte. Nach einer Stunde hörte der Negen wieder auf und das Gewühl im Ausstellungsraum wurde wieder so lebhaft als möglig. Abends wurde in der mit Fahnen und Blumen prächtig deform­ten Schießstätte ein glänzender Ball veranstaltet. Be, . _ (Unwetter) In Keßtberg hatte man am 27. May ein Gewitter mit molsenbruchartigem Regen -und Hagelschlag. Der Blis schlug an mehreren Orten ein, ohne jedoch zu zünden. Das Unwetter erstreckte sich über eine weite Ungegend. — Wie ung­e­r meldet wird, ist auch gestern im der Keßthelgger Gegend ein starten Hagelschauer niedergegangen. Er: Ein großes Unglück) Auf der Lönyayfschen Re­­isung Szent-Lörinez flauzte, wie dem „Sügg. Hirlap" gemeldet wird, am lecten vorigen Monats ein großer steinerner Brunnen in­ dem Augenblicke ein, als ein Mann aus Näkos-Revektur Waffen schöpfen wollte. Nahe daran standen noch ein Mann, ein Weile ne Kanpf-Ergebniß war, daß ein alter Feldwebel so zusammengedroschen ein Kind, welche der Brunnen sämmtlich begrub. Der Richter von Kleinpest eilte, als er die Meldung empfing, mit mehreren Männer sogleich Hinaus, allein von Rettung konnte seine Rede mehr sein. Iunige Schlägerei zwischen Soldaten und dBauiernburschen­ In Tinnye, dem einstmaligen­ Wohnorte Kosjuth’3 vor 1848, fand am 25. Mai, wie man den „Slener” Schreibt, zwischen Militär und der nichtuniformirten Wehr taft des Ortes ein Gefecht statt. Mehrere Soldaten im Bilis- Esabaer Lager hatten von ihren Offizieren Erlaubnis erhalten, nach Zinnye anläßlich 08 dortigen Jahrmarktes einen Ausflug zu machen,­ wo sie in der Schärfe der Bauernbursche einführten und sich bei Mufti und billigen Wein nach ihrer Weise zu amüsiven gedachten Die Tinnyeer Burschen befahlen den von ihnen bezahlten und ver­festigten Muftiern, einen Walzer („däjesot“) aufzuspielen, worauf sofort aus dem andern Lager die Kampfrufe: , Üsd­a­n&metjet !" (Prügelt die Schwaben ) und „Zu den Waffen!” ertönten. Das wurde, daß nur die Aetzte ihm das Beben erhalten können , ferner d einem Freiwilligen angeblich ein Auge ausgestochen, einem Tinnye Bauernburfchen ein Ohr abgehauen und einem zweiten die Stine eingeschlagen wurde ; die übrigen kleineren und größeren Bleffuren nicht gerechnet, welche exit die Untersuchung feststellen wird. (Mord und Selbstmord.) Aus Tiinye schrei man dem „Ellener” : Am 30. Mai trug sich Nachmittags um 4 W hinter den verschlossenen Thoren des fest verlassen stehenden Hofes im­ Seräth’schen Haufe, dass einst bessere Tage gesehen, ein schred­­liches Drama zu. Dieses Haus war mit einem Theile des Grun­bejiges in die Hände eines gefchi­ten Geldleihers gerathen, der a­uch­ einen gewissen Gibenshüs, der gleichfalls durch Schulden herabgekommen war, rammt Familie dorthin als Aufseher Zwischen dem sechs Kinder befigenden Ehepaare hatten die Schleuderung des Vermögens, die Nahrungssorgen und­­ Eifersucht, schon seit längerer Zeit, Zich­tigkeiten hervorgerufen. Der Man war auch auf seinen eigenen Schwiegersohn eifersüchtig. Am le sagten Tage hörte man Hilfegeschrei Binter den versperrten Thore und als die zu Hilfe Gilenden die Thore aufsprengten, fanden am Eingange 008 Gartens die Frau im Blute und röchelnd b­­liegend, mit herausgerissenen­­ Eingeweiden und mit Slaffender, Wunde am Kopf, Halle, amd anderen Körpertheileid Die geleistete­ Hilfe diente wenigstens dazu, Licht über den Schatz­bestand zu verbreiten. Der Mann selbst hatte, als er das Rob­erit an den Thoren hörte, in seinem Schlächterwerf innegehalten, und war in rasender Haft zum Preßhaufe gerannt, wo er si mit einer alten Schnur am Thürpfosten exhenste. Man schnitt ihn zwar augenblicklich ab, konnte ihn jedoch nicht mehr zu­ Leben . Zag3 darauf erschien der 1. Bezirksrichter Adam Mutnyankly mit dem­ F. Unterrichter 3. Bégh­am Thatorie, ließ die Frau, melde 12 Stunden nach­dem an ihr verübten Morde gleichfalls verschieden war, feziren und nahm das Protokoll auf. Das To sechnelle Gus j in dem entlegenen Tim­ye verdient volle Anerkennung. Dagegen muß gerügt werden, daß im unserer großen Gemeinde heutigen Tages noch fein angestellter Ge­­­scheinen des Altonaer E. Bezirksrichters Heindearzt, ja überhaupt sein Arzt sich befindet. Ans Jabbering­ wird dem „Magyarorkäg“ ges 2 schrieben: Unser Hotter ist, somweit das Auge reicht, ein Meer, aus wel­­cm nur an wenigen Stellen Land auftaucht, das leider auch nicht bebaut werden kan. Wo der Pflug sich senkt, da bricht Grundwasser hervor. Z­wei Kinder sind im Wasser auch umgenommen. Vor einigen Tagen wurde die Leiche 008 Szom­oter Bürgers Obermayer gefun­den, der zu Ende des Winters in die Tbheik gesprungen war. — Auf der Befisung Derzs des Barons Moritz Wodianer hat der Knecht Santa einen Kameraden aus Eifersucht erstochen. (Aus Marosväfärhely)telegraphirt man ttiks·­­von heutex Die Generalversammlung des Feuervet­undes unseres­ Distrikts ist in jeder Beziehung glänzend ausgefallen Jszc­hVe«JI 1881 wird in Kronstadt die Generalversammlung sein.Die ParadkH­­Uebungen unseres Verein­s fanden allgemeine Anerkennung­ Ueber­, die Jurys werde ich brieflich berichten­. (Großer Brand) Auf der Station Schönberg der Mährischen Grenzbahn sind die Neparatu­r­werkstätte und das Pumphaus abgebrannt. Die Schadenhöhe st sehr bedeutend. Nähere Details haften noch aus, | F -:-«».. 5 fi BE 7 am a Fi 7 NER - x a . - . «" 7 Der Toast des Grafen Stefan Károlyi junior, dessen wir in unserer heutigen Morgen-Ausgabe von fiz gedachten, liegt ung num in seinem vollen Wortlaut vor. Wir halten diese Titelrede fir interessant genug, um auf dieselbe neuerdings zurüczu­­kommen und sie ihrem ganzen Inhalte nach unseren Lesern zur Kenntniß zu bringen. Der Toast des Grafen Stefan Károlyi lautet : ,,Meij1e Herrc 1k2 Weim der Horizont des Vaterlandesficks verfinstert«geschieht es frü­her,»daß der Bürger sich ein ernstes Lebensziel vorsetzt,als wenn sonunger Frühling das in glücklich ettk« Frieden lebert de Vaterlatt dran lütherkth Heute bin ich 34 Jahrpthalle mich entbehret schon so, lange und es entbehrt mit nur schon so Lange jeder·Ungqr.,dem­s« das Wohl des Vaterlandes am Herzen liegt,den»reknen,heiter3i·«» Himmel,den leben spendett de1t Sonnexzstrahlt daßt diesz nicht wage,»— auch nur einen einzigen Tag noch lediglich auf·meine eigene threu­­ den und Interessen zu verwenden;allein1,datchfürchte,daß für unser nationales Leben­ noch härtere Tage kommen können,als die jetzigen,habe ich beschlosse­n es künftig alsp­eine erste und heiligste Pflicht zu erachten,jeden Tag, jede Stunde meines Lebens,dem Wohle unse­­rer­ gemeinsamen theuren Mutter,des Vaer« landes,zu weihen.­­­­ a Und ich bin überzeugt, dach so gering auch meine Kraft je, ob auch meine Fähigkeit kaum in Rechnung gezogen zu werden ver­dient, meine rierengroße, selbstlose, reine und ehrliche Vaterlands­­liebe doch im Stande sein wird, wenn zehn, Hundert, tausend Uns garn gleichgesinnt sich mit uns verbinden, die Angelegenheiten des Baterlandes zu fördern, mit ameisenhaftem Fleiß, mit dem Gefühl der Pflicht, mit Ausdauer und Thätigkeit.­­ j RER: Satdem die Welt besteht, hat jede Nation vier Nachbarn: Nord, Oít, Sid und Welt. Wem diese vier ihre Feinde sind, was kann ihr helfen? Was man sie vor dem­­ Verderben retten? Daß sie in die Höhe blide und vom Himmel die Hilfe, erwarte? Neun meine Herren, die Menschheit it heute, schon über diesen Aberglaube hinweggefonmen. Die feigen Seelen finden dort oben Teine Ver­leu­mdeten !­­ Wir müffen zusammenstehen hier herunten in diesem uralten Stam­ifige, wir machten Kraft fuden in den Muskeln von Stahl, von denen auf den Blättern der Geschichte der Nachahmung Tü­diges verzeichnet steht, in ‚den Bürgertugenden unserer Vorjahren, · °

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