Pester Lloyd, Februar 1880 (Jahrgang 27, nr. 32-59)

1880-02-14 / nr. 44

7­­ » t­7 . Labeir Kasernen zu bauen wenn man demsel­ben die Mittel hiezu ewi­ge Delegirter.Sttcriit hebt hervor,es habe Niemand daran gezweifelt,daß die Monarchie ein Recht hätte,Kasernen zu bauen. Es han­delt sich im vorliegenden Falle darbeist,ob sie eine Pflich­t dazu habe.Und daß sie eine Pflicht dazu nicht habe,gehe aus den Bestimmfungen­ des Bequartierungs-Gesetzes klar hervor. ·P«r«äscdent fragt hierauf den Delegirten Grocholski,ob er die Absicht gelobt habe,einen diesbezü­glichen­ Antrag zu stellen a es nur akademisch gesprochen haben wollte? (Heis­er bei Grocholski antwortet, daß er nur eine Verwahrung gegen eine etwaige falsche Auffassung einzulegen beabsichtigte. Päsident: Nachden es bei früherem Beschlusse bleibt, eine Abstimmung über diesen Gegenstand. . ES vereinrt Hierauf Delegirter Sturm und bemerkt, die Mitglieder der österreichischen Delegation seien in Ansehung der Differenz, betreffend das Birement zwischen den einzelnen Bosten dem­­ ordentlichen Heereserfordernisse den Beschlüssen der ungarischen Delegation beigetreten und stellt jonach der Budget Ausschub im Sinne des von der ungarischen Delegation gefaßten Beschlusses den Antrag: „Hroischen den in diesem Boranschlage beroilligten Titeln und einzelnen Posten findet ein Virement nicht statt, ausnahms­weise wird gestattet, daß etwaige Grsparungen beim Titel VII des ordentlichen Heeres- Erfordernisses zur Bestreitung etwaiger Abgänge bei Titel XXI und XXIII dieses Erfordernisses verwendet werden dürfen.“ Der Antrag wird angenommen. » Beachterstatter Sturm refer irt ferner an Stelle des ver­­htzt dert etk Dr.Ruß über dass Bridget der Kriegs-9­ Marine und theilt mit,daß sämmtliche Differenzen beglichen seien­—Wirdzitr Kenntniß genommen. Berichterstaitter Freiherr v.Winterstein theilt mit,daß die ungariche Delegation den Beschlüssen der österreichischen Dele­­gation bezüglich der Zoll-Einnahmen beigetreten sei.—Wird zu­r Kenntmgenom 11cen. iengesordnxt jtg ist hiemit erstopft und wird die Sitzung um 8 Uhr gesch­lossen«.—Die nächste Sitzung ist morgenk u­m 11 Uhr. Tagesordnun­g:Berechte des Budget-Ausschusses über das Nuntium der ungccrischen Delegation. * + Vor Beginn der heutigen Plenarfiltung der österreichischen Delegation hielt der Budget­ Wusschuß Derselben eine Gigning, in welcher zunäcst die Beihlilfe der Stebener-Kommission betreffe deren Medereinkommen mit der Siebener-Komm­ission der ungarischen Delegation zur Kenntniß­ genommen und genehmigt wurden. Sodamit trug der Berichterstatter Delegirteur Demel das gemeinsame Finanzgefeb vor und wurde das« selbe vorbehaltlich 028 noch zu fassenden Beschlusses über die Ein­stellung von 100.000 fl. als erste Mate für den S Kasernenbau in Szegedin, in zweiter Veruug angenommen. A­gram, 13. Feber. Der Bann i­st nach Wien abgereist, um, wie die „Agramer Zeitung” verstim­mt, doc wichtigen Verhandlungen beizuwohnen, an welchen die Minister Zipa und Bederovics ebenfalls t­eil­­nehmen. Bien, 13. Feder. Meldung der „Budapester Korrespondenz” : Finanzminister Graf Lulus Szapäary it heute Nachmittags hier eingelangt. Der Finanzminister bleibt mehrere Tage hier. ERSTE, 15 ser. (Orig -Lelegr.) De­rerbische Unterhändler Mari­s erwartet die von ihm ber­­ehrten Smiteaktionen, welche, wenn nicht alle Anzeichen ügen, geeignet sein dürften, auf den Gang der Berhand­­lingen beschleunigend einzuwirfen. 3 ist bekannt, daß der allgemeine Zarif den serbischen Handel nicht sehr günstig beeinflußt und daß die Belgraver Negierung aus diesem Srunde beharrliche Bersuche machte, durch einen mit Defterreiche Ungarn abzuschließenden Handelsvertrag das Würstenthun aus dieser unvortheilhaften Position zu ziehen. Nunmehr verlautet aus beglaubigter Duelle, daß Das Vierer Kabinet nicht abgeneigt wäre, den handelspolitischen Spätereffen seines N­achbars innerhalb gewisser, wenn an allerdings nicht allzu weit gezogener Grenzen Rechnung zu tragen, falls die serbische Negierung ihrerseits in jenen Die Eisenbahnfrage betreffenden Punkten, welche bisher das wesentliche Hinderniß für eine diesbezügliche Vereinbarung zwischen Oesterreich- Ungarn und Serbien bilden, den legi­­timen Ansprüchen und ISntereffer der­ M­onarchie billige Konzessionen machen sollte. Es it möglich, daß dieses neu eröffnete Kompromiß-Gebiet eine nicht ungünstige Rent­ierung im Verlaufe und Resultate der abermals zu er­öffnenden Vourparlers herbeifü­hren wird. · "Wien,13.F­eber.(Orig.-Telegr.)Der Belgrader KorrespontdeIk­ der»Deutschen Zeit­ung«hält seine Mittheilung bezüglich deer GleihlxIig der Konzession zum Bau der serbischen Eisenbahnen an Baranoff aufrecht.Der englische Gesandte Gould seiq Folge dieser Thatsache nach London abgereist und trachteman,für die englischen Inter­­essen zu retten,was noch zu retten ist.Sein Bestreben sei jetzt dahingerichtet,daß Buranoff die Linie von Nisch für die bestehende Bahn Schlonichi-O­citrovitza an eine englische Gesellschaft abtrete,Ristics habe ihm diesbezü­glic­­ Hoffnun­­gen gemacht. Wien, 13. Feber. Im Abgeordnetenhause wurde heute das Gefeß wegen Maßregeln gegen die Kunstwein-Fabrikation im Wesentlichen nach der Fassung des Ausschusses angenommen. — Die Zentrale Kommission in Ueberfirmwen­nungs-Angelegenheiten trat Nachmittags in permanenz. Wien, 13. Feber. Orig.=Telegr) Das ‚Neue Wr. Tagblatt” meldet: &3 zirkuliren hier Gerüchte über beunruhi­­gende Symptome, welche sich im Okkupations-Gebiete, und zwar in den von unseren Truppen belegten Theilen des Bardakits Novi­ Pazar gezeigt haben sollen. Diesen Gerüchten zufolge wären die Truppen, welche in den an der Sandihat-Grenze gelege­­nen Einbruchs-Stationen Csajnica und Bijegrad visiozirt sind, bereits in das Lim-Gebiet abgerückt und hätten 6­0 Bataillone der Garnison von Sarajevo Maricbereitschafts-Oxrdre erhalten. Znaine, 13. Jeber. Dxig.-Telegr.­ Die hiesige Polizei verhörte heute viele Mitglieder der hiesigen , Befeda", in deren Lokal anläßlich eines Kränzchens das Porträt des Czars und sein Bild des österreichischen Kaiserpaares angetroffen wurde. Der Vor­­fall erregt Sensation. Berlin, 13. eber. Im Reichstage fand die Wahl des Brasiviums s­tatt. Graf Arnim-Boigenburg (Deutsche Reichspartei) wurde mit 154 von 244 gültigen Stimmen zum Präfi­­dierten gewählt, V­ennigsen (nationalliberal) erhielt 89 Stimmen ; Frankenstein (Zentrum) wurde mit 164 Stimmen (92 Stimmt­­zettel waren unbeschrieben) zum ersten V­izepräsidenten; Holder (nationalliberal) mit 149 von 231 Stimmen (82 davon unbeschrieben) zum zweiten Vizepräsidenten gewählt. London, 13. Febr. In Oberhanse verlangte Stanville Aufschluß über die gestrige Antwort Beacons­­field’s, namentlich darüber, ob Beaconsfield anzudeuten wünschte, daß betreffs Herals ein Zugeständnis an Persien noch nicht gemacht wurde, oder ob das Zugeständniß der Politik der Negierung zwi­iderlaufe. Lord of Beaconsfield erwidert, daß, was den Schlußtheil der Interpellation bet­weffe, es nur zu einen Meißverständnisse führen würde, wenn er über die abgegebene absolute Erklärung hinaus­­ginge, and Daß die Regtierung Bersten von der Verpflichtung, Serat nicht zu belegen, nicht entbunden habe. Petersburg, 12. Feber. Meldung der „Politischen Korrespondenz": Zahlreiche Verhaftungen wurden in Odessa angeordnet, welche mit der hegten Aufhebung einer hiesigen geheimen Bruderei im Zusammenhange stehen. Der General-Gouverneur von Odessa, General Zotleben, ist hieher berufen worden. Konstantinopel, 13. Teber. Orig. -Telegr.) Nach vertraulichen, durch­ den m­ontenegrinischen Geschäfts­­träger dem englischen und dem französischen Botschafter ge­­machten Meittheilungen so Fürst Nikita entschlossen sein, das als Taufchobjekt angebotene Sem, das sich an Kucsi- Brajna anschließt, zurü­ckzuweisen. Sophia, 13. Jeber. (Orig.-Telegr.) Die Ne­gentschaft hat beschlossen, alle in Betreff des Bahnbaues Sophia-Rustic­uf eingelaufenen Offerten bis zur Nichkehr des Fürsten unerledigt zu Lasseı. Belgrad, 13. Teber. Orig.-Zelegr­ Filist und Regierung kommen am 18. b. aus Nissch hier an; am 19. b. dürften die, Berathungen ‚über die, Ergänzungs-In­­fteuitionen an Mark­s ihren Anfang nehmen, vanfiurt, 13. T­eber. (Schluß) Rapier-N­ente 61.25, Gilber-Rente 62 °), , österreichische Gold-Rente 73 °­,, ungarische Gold- Rente 87.75, Desterr. Kredit-Aktien 268.75, Desterr.-Ungar. Bank- Aktien 732.50, Desterreichische Staatsbahn-Aktien 237.75, Oaltzier 223.50, Bombarden 77.25, ‚Elisabeth-Westbahn 166.—, Ungarisch- G­alizische Bahn 112.75, Theißbahn-Prioritäten 81"7­, Wechsel per Wien 173.10. Feb­­­ranstart, 13. Feber. (Nahbörse ) Desterreichische, Kredit-Aktien 268.87, Oesterreichische Staatsbahn 237.75. Berlin, 13. feber. (Börsenbericht.) Spielmert­e beifer,­­ Banken und Bergwerke gefragt, ausländische Fonds an­ziehend. .. Berlin, 13. Becher. Schluß.­ Papier-Nente 61.10, Silber-Rente 62.—, ungar. Gold-Nente 87,75, 1877er 10:Millionene Anlehen 69,50, Dortbahn-P­rioritäten 80.—, Kredit-Aktien 539.—, Staatsbahn 477.—, Lombarden 155.50, Galizier 112.40, Kaschau- Operberger 55.25, Numänier 48.90, russische Bankkroten 218.85, MWechsel per Wien 172.20, Vest. Berlin, 13. geber. Wachbörse­ Staatsbahn 477.— Zombarden 155.—, Kreditak­ten 538.50, Frankfurt, 13. Leber. Abendsozietät­ Rapier-Mente —.—, Silber-Rente 62%, , österr. Gold-Rente ——, ungar. Gold Rente 37.75, Deftere. Kredit-Aktien 269.50, Delterr.-Ungar. Bank- A­ktten ——, Dejterr. Staatsbahn-Aktien 238.—, Galizier 224.37, Lombarden —.—, Elisabeth-M Westbah­n —.—, Ungarisch-Galizische Bahn ——, Theikbahn-Prioritäten —. Wechsel per Wien —. Febt. Baris, 13. Bebr. (Schlub) 3H%ige Rente 82.25, 5%ige Mente 116.42, ammortifirbare Rente 83.65, Oesterr. Staats­­bahn 588—, Lombarden 197.—, Türkenlose 39.75, ungar. Gold- Rente 873­­ , österreichische Gold-Rente 73.62. Feb­. London, 13. Febr. Anfang) Confols 98, Silber —.—, ungar. Gold-Rente — —, öfterr. Gold-Rente 73.50. Berlin, 13. Feber. Getreidemarktt) [Schluß] Weizen per April-Mati 229.50, per Mai-Sunt 229.—. Roggen lofo 171.—, per. Yeber 170.50, per AUpril-Diai 172,—, per Mai-Suni 172.—. Hafır per April-Mai 148.—. per Mai-Suni 149.50. NRüböl Loko 94.50, per April-Mai 53.90, per Dai-Sunt 54.60. Spiritus lofo 59.50, per Feber 59.30, per Anril-Mai 60.10, per Mai-Sunti 60.30. Stettin, 13. geber. (Getreidemarkt) Meizen per April-M­ai 224.50, per Mai-Suni 225.50, Noggen per Feber-März 166.—, per April-Mat 166.—, Rüböl per April-Mat 53.50, per September-Oktober 57.—, Spiritus lofo 59.10, per Seber 58.50, per Frühjahr 59.90. Bonn, 13. Febr. (Getreidemarkt.) Weisen per Weber 23.60, pr Mat-Anni 23.70, Noggen­­w­eber 17.50, per Mat-Suni 17.55, Rüböl Iofo 29.50,­per Sun 29.—. . Hamburg, 15. Gebr. (Drig.-Telegr.) Petroleum per Leber 7.10, per Feber-März 710, per Frühjahr 7.40. Belter. Baris, 13. Fr. (Schluß) Weizen per Taufenden Monat 32.75, per März 32.60, per MatNuni 31.60, per vier Monate vom Mai 31.—. Mehr acht Marken per laufenden Monat 67.75, per März 68.—, per Mai-Suni 6725, per vier Monate vom Mai 66.75. Nobel per laufenden Monat 79.50, pr März 80.—, per vier Monate vom Mai­ 82.—, per vier legte Monate Spiritus per laufenden Monat 74.5, per März 73.50, 83.90, per April 73.—, per vier Monate vom Mai 70.0. Del Noh- Bailie, Uebriges Still. Beränderlich. Baris, 13. Feber. (Drio.-Telear.) Zuder, ster felt, per laufenden Donat 60.25, per März April 66.25, weißer Zuder behauptet, per laufender Monat 71.75, pw März-April 71.75 per vier Monate vom Mai 71.—, pe vier Monate vom Oktober ——, Hafim­ade 147—148. London, 13. Feber. (Drig.-Telegr) Havanna-Zuder 26.—. Weiter. Amsterdan, 13. geber. (Getreidemarft.) Torzen per März —.—, per April —.—, per Sunt —.—. Hoagen niedriger, lofo 193.—, per April 197.—. Nübel per Mai 34.—, pr Su 98" e. Neps loio 35.—, per Frühjache 85.—. Nüdien ——.­ntfällt a r y z Wiener Börsebericht. Original-Telegramm des „Beiter Lloyd”­ — 13. Leber. Gestern und vorgestern hat sich die Spekulation allen An Scheine nach bereit hinreichend entfaltet, so daß es durchaus nicht überlaspen konnte, wenn sie heute sich ungleich ruhiger verhielt und ungeachtet der durch Negenunwetter erhöhten Leberschwenkungs­­gefahr vorübergehend sogar den Muth zu einer gesteigerten Thätig­­keit gewann. Bapter-N­ente vartirte zwischen 70.771, und 70.60, "öster­­reichische Gold-Nente zwischen 85 und 84.50, ungarische Gold- Rente zwischen 101 50 und 101.15, Silber-Rente zw­sschen 71.70 und 71.50, 1860er Zofe hielten sich bei 130, 1864er bei 175, Ungarische Brämttenlose be 117 nach 116.75, Kreditlose bei 179 nach 178.50, Wiener Konmannal-Rose bei 123.50,ach 122.50. Ungarische Grundentlastungen erreichen 89.50, Jer­mejer 88, Stiebenbürger 85.50, Baluten und Devisen Tagen schwach.­­Zwanzig­ Francsiiüce ermäßigten sich von 9.35 bis 9.34, Reichsmark von 57.70, Hubel bis 1.25, Devise London bis 110.55, VBaris bis 46.45. Kreditak­ten hielten sich zwischen 302 und 301.25, Unita­rische Kreditbank gewannen von 272.50 bis 274.50, Anglo- Aktien von 153.50 bis 154.60, Unionbank von 119.20 bis 120.25, Bankverein von 155.75 bis 157.25, Bankt-Q Aftien bis 839. Staatsbahn verkehrten zu 274.75 nac­ 274.25, 4 [feld­­bahn zu 14925 nach 149.5 Raskau-Oderberger Bahn zu 126 nac 126.05, Fünftirchen-Bavcser Bahn zu 19150, Theißbahn von 224.50 bis 227, Ung­a­­rische Nordostbahn zu 142.50 nac 143, Ungarische Westbahn zu 143.50 nac­ 144, Siebenbürger Bahn zu 137.50 nac­ 138, Ungarisch-Baltzische Gifendbahn zu 12850 nag 129, Dampfsgiff-Aktion zu 617 nach 619, die Nachbörse verharrte in ruhiger Stimmung. lllh (111 der Verlage)finden sich ein Feuilletom ,,Wiener Briefe",vottL.H.j,eine Fortsetzung des Romans,,Ein ehrlicher Name«',von Hieronymus Lorm,die Rubrik,,Literatur'«und,,Karl Keleti’s Bericht über­ Ungarns Betheiligtengan der . von —tseh, | Um 24, Uhr Schloffen : Kreditaktien 302.—, Ungarisch Kreditbankt 275, Anglobant 1540, Unionbant 120.10, Rapier-Mente 70.70, österr. Gold-Nente 34.59, ungar. Gold- Nente 10140, Bwanztasgrancs-Strürfe 9.344. Offiziele Schluflurfe vom heutigen Tage: Ungarische Grundentlastung 89.50, Ungarische Eisenbahn-Anleihe 117.75, Siebenbü­rger Grundentlasungs-Obigationen 83.—, Unga­­rische Kredit 274.50, Ungarische Brandbriege 102.75, Alföld 149.—, Siebenbürger 137.—, Ungarische Nordostbahn 142.25, Ungarische Ostbahn 81.25, Ostbahn- Prioritäten 7380, Ungarische Zoe 117.25, Theigbahn 226.50, Wernzehent-Obligationen 90.75, Ungarifche Gold Ntente 101.25. Die Abendbörse gab, untersa­gt von höheren Notigungen der deutschen Pläne, einer neuerlichen Befseiung Raum. Der Ber­­­ehr, anfangs Still, belebte si znselnds, da de Orbit vage ansehn­­liche Käufe vornahmr, zudem Montanpapiere auffallend favorisirt wurden. Ungar. Kreditbank stiegen in Folge günstiger Bi­lanzgerü­chte von 274 bis 276.50, Kreditak­sen 301.90 bis 302.40, Anglobant 154.10 bis 154.60, Watonbant 119.50 bis 120, Bant­verein. 156.50, Lloyo Aktin 638, Kafhan-Doderberger 126.50, Siebenbürger 138.50, Snnerberger 147 bis 148, Tram­way 234 bis 234.75, Bapter-Nente 70.55­ bis 70.67, ungarische Bo[ld-N­ente 101.30 bis 101.40, Um 54, Uhr blieben: Defterv. Kredit-Nftien 302.40, Unga­­rische Kreditbant 276.50, Analobant 154.30, Untonbauf 119.75, Czantebaga 274.50, Papier-N­ente 10.65, ungarische Gold - Nente 10137, . Scwanzig-rancs-Stüde,. 9,34, Nur b:[ 1.258],. Im Abends Brivdatverkehr blieben um 9 Uhr: Defterv. Kredit-Aktien 303.50 nach 304, Union 120.50, Rapier-Nente 70.50, ungarische Gold-Nente 101.45. Pester Lloyd Mit 16. Feber 1880 beginnt ein neuer Abon­­nemtentz wir ersuchen Deshalb umniere geesrten 9. t. auswärtigen Ab­onnenten, deren Sträm­meretion mit 15. d. Wi. abläuft, Dieselbe rechtzeitig erneuern zu wollen. Damit einer geregelten und ununterbrochenen Expedition entsprochen werden könne. Die Bräm­merations - Bedingungen sind an der Spige unseres Blattes zu ersehen. Die Administration des „Seiler Lloyd“ Vagestreitigkeiten. Tageskalender. —oSomnan, Mr siebev — Se Der Minister für Sultans und Unterricht empfängt um 16 AHladentie: Bibliothek von 3 bis 7 Uhr. Holtationalm­usenut:­ Gemäldegalerie und Bibliothek von 9 bis 1 Uhr. Universitäts-Bibliothek von 3 bis 7 Uhr. 8 Ausstellung im­ Landesverein für bildende Künste in Nugarın (Künstlerhaus, Radialstraße 78) von 9 Uhr vor: mittags bis 4 Uhr Nachmittags. » Thiergarte15:Den ganzen Tag über geöffnet Barifer. Weltau­sstellung“ : (SdHK­p),­­ Königin Margarethe) Die Berichte über das Befinden der Königin Margarethe lauten immer bedenklicher. Neuestens schreibt die „Stal. Korr.” aus Mom : „&3_ist vor wenigen Tagen vorgeko­mmen, daß die Königin auf einer Spazierfahrt vor der Borta Bin plöglich den Wagen halten ließ und in solcher Gile den Rückweg nach dem Dum­­nal zu Fuß machte, daß ihre Begleitung kaum im Stande war, ihr zu folgen. Dabei warf sie immer aus ihrer Tasche Geld unter die Armen. Es ist kein Zweifel wege, daß die Erkrankung der Königin auf das Attentat in Neapel­ zurückzuführen ist. Sie war nach demselben wiederholt schweren Ohnmachtsfällen ausgelegt. Als sie damals bei der Nackehr nach Nom vom Volke mit Jubel empfangen w­urde, eilte sie plöglich in die Hauskapelle, wo man sie erst nach einiger Zeit ohnmächig auf dem alten Marmorboden liegend fand. Die bei diesem Yale erlittene Gefchfütterung mag zuc­­ Verschlim­­merung ihres Leidens beigetragen haben. Die Aerzte hoffen, daß 2 Königin 004 noch einer vollständigen Genesung zugeführt werden­önne.” Minister De la Syende) hat gestern zum ersten­­mal nach seiner längeren Krankheit das Zimmer verlassen und ist im liberalen Neid­etags-Klub erschienen. Die hauptstädliche Notariatskammer hat in Angelegenheit der Modifikation dve3 ©.­UÜ XX: 1877) ein ausführliches Memorandum ver­­faßt, welches dennächst dem Justizminister, dem M­inister des neun und der Nediissektion 025 Abgeordnetenhauses überreicht werden wird. , Die Denkfrist befast sich in eingehender Weise Schilderung der mustervollen und zeitraubenden Thätigkeit, welche die Leitung selbst der einfachsten Verlaßabhandlung erfordert, und erklärt dem­ gegenüber die Gebührenbemessung der ministeriellen Vorlage als derart zu niedrig gestellt, daß der verlaßabhandelnde Notar in den weitaus meisten Fällen jene Mitbewaltung nicht HAZA a­b nedthomorstt­eh­alten m wurde J Dite denn auch noch die Paarauslagen aus der eige­­nen Tasche anzah­len müßte. Dies gelte namentlich von den Verlaßabhandlungen in der Provinz, weil die Vorlage einer­­seits die Verlababhandlung an dem Sterbeorte des Erblassers ab, mit der zu halten anordnet, — andererseits aber die Aufrechnung ver Yuhrkosten selbst bei dem Minimaltage von drei Gulden nicht gestattet. Das Memorandum schließt mit der Bitte, um Abänderung der erwähnten driedenden Bestim­mungen und um Aufrechterhaltung, beziehungsweise Uecop­­tivumg, der im $.22 des Gerichtes der Rechtssektion aufgestellten Gebü­hrenfäße, welche es tro& ihrer Niedrigkeit möglich erscheinen ließen, daß den verlaßabhandelnden Notar wenigstens sein peku­­niärer Schaden treffe. (Herr v. Zstöczy)macht uns darauf aufmerksan, daß die Angabe in dem Feuilleton unseres jüngsten Morgenblattes, als zählte die „Alliance israélite” kaum mehr als 2000 Mitglieder, unvitig fe, da wag dem Ausweise der „Alliance” der Verein schon vor zwei Jahren 21.000 Mitglieder gezählt hat. Wir nehmen von dieser freundlichen Mittheilung 9.5 Herrn Abgeordneten mit Bergnügen Notiz, meinen aber, daß auf die Zahl 21.000 feine Ihrendafte fei. :Berghau­ptmann Wilhelm Thierry) it — wie „Nagybánya és vidéke" meldet — mit Tod abgegangen. Der Erdligene war ein rechter Sonderling und lobte u Dent X Wahne, eine neue Schule in der Naturlehre begrü­ndet zu haben. Wegen seiner­ Marotten kam er im Staatsdienste­ mit seinen Bargefegten nicht selten in Kollision. Im Jahre 1877 ward er mit 900 fl. penz­­ionirt. Thierey trat mit seinem Werke: „Alte und neue Ansichten über Wärmestoffe” auch in der Fachliteratur auf; doch fan das Werk nit­uiter die Breite, weil ihm das nöthige Geld mangelte. Er sandte das Manuskript mehreren im und ausländischen Gelehrs­ten. Die sie anerkennend darü­ber aussprachen. Unter Ahrderen schrieb ihm Humboldt: „Aus der Verne weiche ich Dir die Nechte ; ich ja, Dein Werk und theile Deine A­nsicht ; da bin ich nicht groß und weich genug, auf ihr Geltung zu verschaffen. Viele Sekten mü­s­­sen vorher bekämpft werden, damit die von der ganzen Welt rezi­­pirte Naturlehre zu Fall gebragt und Deine Ansicht acceptirt werde. Uebersende Der Werk allen vwissenschaftligen Akadem­en und es wird die Zeit kommen, da man Dir Hecht geben wird.“ Er sandte in der That sein Manuskript den Akademien, unter Anderen auch der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, welche — gleich den Übrigen — das Manuskript in Abschrift Amar zuvid­­behielt, allen da die Gumdihefen des Berfassers fan mit ihren Folgerungen von den duch Studie und Er­­fahrun­g festgestellten­­­ Prinzipien der M­aturlehre abweichen, la­ut den meisten Fällen mit denselben sogar ti Divertem Wider­­spruch fanden, Fonute die Akademie damit nit vor die Deffertin­y- Leit treten. Der Berich­ene war Holz darauf, hab er Niemanden was Schulde. Er­ war zeitlebens am und hat an. Keinerlei Ver­mögen zirühgalaisers Si Dabre 1877 machte er sein Zestament. Aus demselben führt das zitirte Blatt folgende Stellen an: „Nac­ H0jährigem redlichem Dienste habe ich außer meinen ‚geringen Hab religietten, die ich meiner Lieben Frau vermachhe, nichts im­mer mögen. Wenn ich frerbe, möge man nicht im dem Streiche begraben, das ich zulegt am Leibe Hatte. In einem einfachen, schwarzen Sarge, unter einmaligen Läuten, nur von einem Geelsorger geleitet, mils ich von jenen V­ergrenten zur Grabe getragen werden, — dies ist mein Wille, , Seit früher Jugend war ih) Bergmann; vie Mutter erde war meine Fremnd — eine umdankbare Freundin; — nach meinen Tode will ich an ihr zurickehren, Sich auf! Aus der Bergangenheit nichts zuvic­wünk­end, von der Zukunft nichts erk­ar­­tend, bleibt mie nur die Gegenwart ; allein, die mitgehtörte Ruhe im Grabe, ist einen Leben, wie das meinige gegenwärtig it, allezeit vorzuziehen. Also: je früiger desto befrer! ich bitte, unwünsche, ja befehle, daß man mie mit einem scharfen Idafivmesser die Kehle durch­­foneive, ehe mein Sarg zugenagelt wird.“ Sodann Nep. Ferenczy­ Richter,am Obersta Öernigtshofe, der, wie jüngst gemeldet, während einer Senatsfigung einen Schlaganfall erlitten, ist in Folge dieses Lebensgefährlichen Sedienschlages Beute im Alter von 58 Jahren gestorben. Das Leiden­begännnis findet am 15. d., 3 Uhr Nachmittags, statt. (Nohnung: VII, Herbstgasse 37.) Sofef Bólya) Das Barfer Komitat hat einen schwe­­ren Oberlust erlitten. Einen seiner besten Männer hat der Tod so in der Vollkraft der Jahre hinnweggerafft. Dem , Ellener" geht aus Aranyos-Marveld folgendes Telegramm zu: „Betrübten Herzens zeigt der Debattenfürper des Barfer Slomitat3 am, Daß Yosef Bólya, der geliebte Vizegespan dieses Komitats und ge­wesener Reichstags- Abgeordneter, Mitglied mehrerer gemeinnügiger Geselliigaften, am 12. Feber 1. 9., um 9 Uhr Abends, nach langem Leiden in Solynos verschieden is. Die irdischen Ueberreste des Verewigten werden am 15. 0, um 2 Uhr Nachmittags, in Solymos zu ewigen Nähe, be­­stattet werden " Sofer Bólya — fünf „Ellener” dieser Trauerfimde bei — genoß große Popularität im Barser Komitat, welches intelligente Konträt die ausgezeichneten Fähigkeiten Pólyas vom Beginn seiner öffentlichen Thätigkeit an stets zu Schäßen wußte. Im Jahre 1861 diente der­ Vereiigte als Vizenotar und von 1867 an als Ober­­notär dem Komitat. Er führte eine vortreffliche Feder und auch als Redner ernstete er oft Lorbern im Komitatssaale. Nach dem Tode Johann Baradys wurde er von Leveneyer Wahlkreise zum Reichs­­tags Abgeordneten gewählt und schloß ei) im Lause der Deäk- Bartei an. Auch Hier erregte er Aufsehen mit seinen Neden. Im Jabre 1872 neuerdings zum Peputisten gewählt, hielt er in der Adreß-Debatte ein von der Deak-­­artei mit grobem Beifall aufgenommene­s bedeutende Node, in welcher er darauf drang, die Staatsrechtlichen Debatten ruhen zu lassen. Man knüpfte mit Necht große Hoffnung an seine politische Laufbahn, und Lönyay war damals bemüht, Bólya, der viel administratives Talent belah, für den Staatsdienst zu gewinnen, allein gerade seine Beziehungen zu Lönyay machten der politischen Carriere Bólyas ein Ende, wer nach dem Gturze Lönyay’s Mitglied der sogenannten „Souper- Bartei” wurde, nach kurzer Zeit aber, disgutict, sein Abgeordneten: Mandat niederlegte und sie ganz vom öffentlichen Leben zurückzog. Vor drei oder vier Jahren jedoch gab er den Bitten­­ seiner Freunde nach und nach die Vizegespanstelle des­­ Barser Komitats an, zu der er auch zum zweiten Dale gewählt wurde. Sein Tod wird nicht nur im Barser Komitat tief betrauert, sondern wird ad bei Deus­jenigen lebhafte Theilnahme erregen, wvelche Pólya von seiner Depittetenlaufbahn her kannten. (Nari v. Holtei) ist, wie eine Depesche in unserm heu­­tigen Morgenblatte meldet, in Breslau, 84 Jahre alt, gestorben. In einer Würdigung der literarischen T­ätigkeit Holter’s hat man drei Nichtungen derselben ins Auge zu rassen: die lyrische, die drama­tische und die epische — das ist die vonan­[chriftstellerische —, und in jeder hat er Bedeutendes geleistet. Als Lyriker hatte er viel und mit seinen mundartlichen „Schleffigen Gedichten” und mit feiner Samm­­lung , Deutsche Lieder”, von welch’ regieren viele mit Recht populär und beliebt geworden sind. AS Bühnen-Schriftsteller schuf er das deutsche V­audeville, das er zum gemiüchlichen Liederspiel umgestaltete. Einzelre Rollen in denfelden, wie z. B. der Bonjour in „Die Wie­­ner in Berlin” gehören zu den noch heute von den namhaftesten Bühnenkünstlern mit Vorliebe gespielten,­ber auch im­ ernsten Drama hat er Dauerndes geschaffen. Wer kennt nicht „Lorber­­baum und Bettelstab”, das tyränenreiche und rührselige, aber mit außerordentlicher Kenntniß des Effektes geschriebene Schauspiel? Auch bei uns ist es durch Devrient und Dawison zu einer gericisten Bollsthümlichkeit gelangt,­die sich darin zeigte, Daß die Schicsale des unglücklichen „Heinrich“ — des Helden in „Lorberbaum und Bettel­ 2 stab” — selbst auf Bühnen in entlegenen Orten in der ungarischen Provinz Theilnahme zu erwecken verstanden und daß man auch hier das elegische „Siten wir im heitern Bunde bei der Flasche Honig­­feim‘. . ." von sohwärmerisch angelegten Sünglingen singen hörte. Nicht mindere Erfolge errang er als Romanscriftsteller: „Die Bagabunden” und „Christian Lammfell“ sind durch Lebenswahrheit und gui­de der Darstellung ausgezeichnete Bücher. Sein Memoiren­­werk „Vierzig Jahre” enthält eine Fülle interessanten Materials zur Kenntniß einer interessanten und weichbewegten Zeit. Wer eine Schilderung des Lebensganges Holtei’s unternimmt, der wird aus des Vorlesers nicht vergeffen dürfen ; der Schreiber Dieses hat ihn vortragen gehört und der Eindruck, den Holtei in ihm zuri­dließ, ist ein noch bis heute unvergessener. Es ist ein weiches, wohlangewen­­detes Leben, über das sich in Breslau, der Hauptstadt des Landes, an dem er mit solcher Zärtlichkeit hing, das Grab schließt. Verehrt von seinen Mitbü­rgern, die ih mit Stolz den Shrigen­ nannten, verbrachte der Patriarch seine legten Jahre in seiner Breslauer Ver­­folgung in gläckiger Zurücgezogenheit, aus der er nur zeitweilig hervortrat, wenn er mit jugendlich ungebrochenem Interesse anläß­­lich irgend eines bedentsamen Ereignisses seine Stimme vernehs­men ließ. Historisches Werk. Dennächst wird ein Hochinter­­essantes ungarisches Historisches Werk vom Universitäts-P­rivatdogenten Dr. Anton Molnár unter dem Titel: „Ungarns Be­­rührungen mit­ Den Dim­ent-L­tanten um Mittelalter” erscheinen. Dieses Merz entstand mit erschöpfen­­der Benügung der in orientalischen Sprachen geschriebenen Ges­­chichtsquellen und besonders der Urkunden des Wiener kaiserlichen Archivs und wird zur Kenntnig der vaterländischen Geschichte des Mittelalters zahlreiche neue Daten­ liefern. Basen-Bau­grafik­ Gefern Nachts versam­­melte sich eine Elitegesellsgaft im Ofner Palais des Judex Curian Georg v. Mailath zu einer äußert animirten Tanzsoiree, — 9m „Hotel Europe“ Fand gestern Nachts als Anfang zu den aristokratischen Bib­ils der GSaifor der sogenannte „Zunge Herrenball“ statt, der von der Jugend des Stationalkajiıod arrangirt worden. " An der Soige des Balllomites fanden die Herren v. Rég­ und Szitányi. Der Ball währte ohne Unterbrechung bis 9 Uhr Morgens. Die Dan­en hatten Handbougquets, die divell aus Florenz kamen, als Spende erhalten. Im Souper in der Halte­stunde nahmen über 140 Personen theil. Wegen fünfzig Kreuzer­ in dem­ zum Pech«­várader Bezirke gehörenden Orte Zibret sollte ein Bauer wegen eitter Steuerforderung von 50 fr. exequirt werden. Darüber geriet­ er so aus er sich, daß er ein Gewehr nahm und ih. erhob. Todesurtheil. Jun Agram wurde vor einigen Tagen ein Individuum, Namens Franz Bavlics, wegen Nauds­mordes, begangen an einer beinahe im MWeichbilde der Stadt wohn­haft ge­wesenen Frauensperson, zum Tode verurtheilt, und sollen die Alten, wie uns mistgetheilt sind, ohne Antrag auf Gnade an die allerhöchste Stelle gesendet werden. (Zum wuthmaßlichen Kindermord in Breßburg.) Ueber das Ergebnis der gerichtlichen Ob­od­u­kr­tion der beiden Kinderleichen schreibt der „Westungarische Srenzbote" : Zeichen äußerer Gewalt waren mit Ausnahme einer­­ beiläufig 6—3 Centimeter langen Santabschürfung an Hüden des Madgens, nicht wahrnehmbar, es fan d aher von einem Grwürgen der Kinder’ keine Rede sein. Die genaue Untersuchung der Lippen, der Zunge, des Nachens und der Speiseröhre ergab feinerlei Anzeichen einer Berägung oder Beinhorfung, wonach eine stattgefundene Vergiftung nicht angenommen werden kann. Auffallende Erscheinungen der in« neuen Untersuhgung mit beiden Kindern waren: Die Starke Blut­­überfüllung der Gehirnhaut und des Gehirnes, Kleine Blutanstritte aus den Lungen, ferner Blutreichthum­ der Lungen und aller ü­brigen parenchymatösen Organe, Die Magen wurden, abgebunden und­­ diese sowohl, als wie auch das aus dem Herzen entnom­­­mene flüsige Blut berufs spek­ralanalytischer Untersugung an den­­ Chemiker Professor Ylleich gesandt. Sowie im­ Herzen war auch in den großen Gefügen das Blut flüssig. — Aus dem Befunde­­r Sektion, welche von Dr. 3. S­teinmeyger vorgenommen wurde, geht hervor, daß beide Kinder auch­ Erjü­dung ihr Leben verloren. Nachdem eine Erwürgung der Kinder ausgeschlossen er federt, bleibt es der Speztral-Analyse 005 Blutes vorbehalten, ob die Erfü­gung duch Einathmung von Kohlenorydgag oder Durch eine andere Ursache herbeigeführt wurde. — Das Dunkel, welches diesen geheimnißvollen Hall umhüllt, it also noch nicht vollständig aufgehelle Wenn der Tod der Kinder durch Kohlenorydgas herbei­­geführt wurde, so bleibt es unerklärlich, warum Die Kitomsty selbst und ihr drittes Kind am Leben blieben. 65 bliebe nur der Halt anzunehmen, da­ die in Nede Älerhenden Kinder am Boden lagen, woährend die mit dem dritten noch lebenden Kinde im Bette liegende Mutter, vermöge ihrer höheren Position von den Einwirkungen des Gases worden blieben. Sind aber ‚die Kinder nicht an Kohlen« ogyogas erstidt, so bleibt die Möglichkeit offen, daß die Kinder unter enem über sie gebreiteten ‘Blumau einticheln. (Gin Rafender.) Ueber den telegraphisch gemeldeten Mord in Prag wird von dort folgendes Nähere gemeldet : Der 26jährige, Techniter, Sonaz Shib­ban aus Tabor gerieth vor einigen Jahren in die Gesellschaft der 52jährigen Forefine &zermat, einer Berson von zweifelhaften Nufe, die von ihren Maine, einem Büchsenmacher, geschieden Lebte. Dieses Weib, welches als Kartenauffgplägerin einen gewissen Ruf genoß und lüderlichen Bersonen bei sich Unterstand gewährte, wußte den jungen Mann derart zu umgarnen, daß er un der Berson, die dem Alter nn fürlich seine Mutter sein konnte, ein Liebesverhältnis unter­­hielt. Vor einem P­ierteljahe übersiedelte v dieses eignthümliche Baar im das Boarazgäßchen und seit einigen Mochen theilte mit ihm die I­ährige Lulie Huba, mele der Halb«­welt angehört, die Wohnung­en melden .Verhältnisse viele rei Ppersonen lebten, i­ bis zur Stunde nicht näher belaunt, Gestern Nachts waren alle­­ Drei guter Dinge und blieben lange aus, denn nach 2 Uhr Nachts holte Schilhan noch in dem im denselben Hause befindlichen Gate 3 Stejden Bier und 2 Virginias Zigarren. Gegen 4 Uyr Zriih hörte man im Hause mehrere dum­pfe Schläge und hielt allgemein dafür, daß in der Wohnung Czermar’g Holz gespalten werde. Dieser Wahn wurde den Bewohnern jenes Danes bald auf schredliche Weise benonnnen. Aus der Wohnung E&zermat s drangen Hilferufe, die Wohnungsthür wurde aufgerissen und man fand die Kuba im Nachtkleide auf den Boden des Gans ge3 Liegen und aus mehreren Wunden bluten. In der Wohnung vor Gzermat bot sie den Eintretenden ein noch schredlicheres Bild dar. Auf dem Bette lag die Chartiersfrau mit von Blut über frömten­ Gesichte in den rechten Zügen und neben dem £ilde auf dem Fußboden Syilhan mit zerschossener Brust in feinem Blute. Der Hausmeister avisirte sofort, die­­­olizei von dem­ gräßl­­ichen Borfalle, während die übrigen Hausbewohner den drei Personen nach Möglichkeit Hilfe leisteten. Che noch die polizei­­liche Kommission eintraf, verschied die alte Gzermal. Die Sulie Kuba konnte mit Schwacher Stimme noch an­geben, da­ Schilhan die alte Czermal, mit einem Schuffe aus dem Revolver niederstreite, dann zwei Schiffe auf sich abfeuerte, ein Messer ergriff und wi­hend nach ihr stach, mó erst, als sie regungslos liegen blieb, mit den Worten: „Du hast auch genug, jest komme ich daran“, gegen Ti einen Schuß abfeuerte und zu Boden fand. Kuba ergab si Hierauf, stürzte aus der Wohnung, aber der auf dem Boden liegende Schilhan erhob sich mit aller SKraftanstrengung halb vom Boden und feuerte nach der fliehenden noch einen Schuß ab und den lebten richtete er gegen sich. Der Thäter erlag um 11 Uhr Vormittags seinen Wunden. Auch die Juli Kuba dürfte kaum mit dem Leben davon komment. Das Motiv der gräßligen That ist, daß Sc­hilhan gegen den Willen der Czermat mit der Kuba ein Verhältniß anknüpfte, worauf die eifersü­chtige Alte ihre junge Nıvalin fortbringen wollte, indem sie ihr einen Dienst in Kıjet verschaffte, wohin die Kuba soeben ab» abreifen sollte. Ein salomonisches Urtheil im Bra 3effe Hanfen­ Des „magnetischen Prozesses" hat fi­­egt auch die Dichtlunft bemächtigt, und zwar war es ein poetisches Medium des österreichischen­­ Abgeordnetenhauses, das — wie die „Deutsche Big.” berichtet — den bekannten Streitfall doch folgendes salomonische Urtheil entschieden hat: „Here Hansen ist ein Schwindlein, s o wahr ich ein Doktor bin !" 60 rief „Gefragter” Filcher Durch’s Singtheater Hit. Nun ist Herr Fischer kein Doktor, Dahero — das ist rein — Kann al der „Kläger“ Hansen Unmöglich ein Schindler sein. „Herr Ficder tt ein Lügner, (o wahr ich) Professor bin !" Mit diesen Worten verklagte Herr Hansen beim­ Richter ihn. Nun ist Here Hansen mit nichten Professor. Es ist zWar Dahero, daß auch „Seklagter” Mit­nichten ein Lügner war. ‚@rauer:Nachricht für Studenten) Krone. Matitauda hat in Loano (Provinz Genua) einen Goder aus de­mIII. Jahrhundert aufgefunden, welcher acht unbekannte Decretalien enthält. . Die werden nun auch stubirt werden müssen. HJØMMW in der Beige, sz­ee

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