Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1881 (Jahrgang 28, nr. 25-47)
1881-02-21 / nr. 41
jat (Einzelne Rummern 3 Er. i He azales Berfchleifiofalen.) & NY Erő Budaneit, 21. Feber. Zu der in unserem Abendblatte vom 18. b. M. enthaltenen Mitteilung über die Zustände in Bosnien und der Herzegovina geht uns von einem Wiener Korrespondenten, der in der Lage tt, aus authentischen Quellen zu schöpfen, die folgende Darstellung zu: Der Situationsbericht ihres Serajevoer Korrespondenten über die offupirten Provinzen, so kurz er auch ist, steßt von UWebertreibungen wid Unvichtigkeiten. Daß der Herr. Korrespondent die betreffenden Zustände beobachtet hat, daran mögen wie nicht zweifeln, allein sicher ist, daß seine Schilderungen mehr Mebehvolfen als objettive Wahrnehmung verrathen. 63 versteht sich, daß die offupirten Provinzen nicht den Mabitab vertragen, den man an Länder mit geziegelter Verwaltung zu legen gewohnt ist und es fällt und aug) gar nicht ein zu behaupten, daß die Dinge in Bosnien und der Herzegovina den Vergleich mit den Verhältnissen wohlorganisirter Kulturländer auch nur im Entferntesten aushalten. Treugdem ist die Darstellung, welche ihr Korrespondent geliefert, in allen wesentlichen Theilen mehr oder weniger falsch. Falfehat es zunächt, daß die Steuereintreibung schonungslos vollzogen werde. Das Kapitel von der drafonischen Steuerevelation fällt ja fest . Sahren die Spalten alle Blätter in Ungarn ebenso wie anderwärts und es hat nicht auf die offupirten Provinzen allein seine Anwendung; Thatsache ist jedoch, daß gerade in den offupirten Ländern sich seine Härte der Steuereintreibung fühlbar macht. Im Jahre 1880 sind die Steuern viel weiter eingegangen, als in den Borzjahren und Zwangsverläufe gehören zu den äußersten Geltenheiten. Wenn in einigen Gegenden von Bosnien und der Herzegovina die Steuern von der Bevölkerung nicht freiwillig gezahlt, d. h. nicht in die Steuerämter abgeführt werden, so hat dies in der leidigen Tradition aus alter Zeit seine Ursache, die bosnisch-herzegovinische Bevölkerung ist eben nicht daran gemahnt worden, ihre Steuern anders als auf dem Wege des Zwwanges zu entrichten und es wird wohl noch geraumer Zeit bedürfen, bis sich hier eine gesundene Auffafsung in diesem Punkte Bahn bricht — eine Auffafsung, die übrigens auch in kulturell weit besser entwickelten Ländern nicht immer zur Geltung kommt. Nichtsdestoweniger ist es entschieden unwahr, als hätte die Steuereintreibung zu blutigen Auftritten geführt. Der „blutige Aufstand” hat nicht einmal der „legten Ziege”, welcher ihr Korrespondent einen Nachruf schreibt, geschweige irgend einem Menschen einen Tropfen Blut gekostet. Widerstand — aber seineswegs ein ernster — hat sie bisher nur sporadisch gezeigt, und zwar deshalb, weil man die Kleinvieh-Steuer, welche auf türkischen Gehegen basirt, während der Unruhen aber natürlich) nicht eingehoben wurde und welche man später einzuheben nicht den Muthatte, nun in den wenigen Orten, wo sie nicht freiwillig abgegeben wird, mit größerem Nachbruch verlangt. Ungichtig it auch die Behauptung, daß die Finanz-Verwaltung ein Dritttheil der Landes-Einnahmen verschlinge. Die Summe von 1.600.000 Gulden, welcher Korrespondent in dieser Beziehung anführt, könnte nur dann als eine zu große erscheinen, wenn darunter ausschließlich die Ausgaben für die Beamten gemeint wären; sie müßte aber als eine ganz außerordentlich befriedigende sich darstellen, wenn sie die gesammten Negie-Auslagen in sich begreift. Nun ist es jedoch entschieden irrig — und würde es nicht über den Rahmen dieser Mittheilung hinausgehen, so könnte ich dafür den ziffermäßigen Nachweis führen —, als ob die Beamten-Gehälter auch nur entfernt an die Höhe jenes Betrages hinanreichen würden. “ dem Gesanmmt-Erfordernisse der Finanz-Verwaltung -ist eine Reihe ihr bedeutender Auslagen mitinbegriffen, die mit der Beamtenbezügen nichts zu than haben, wie beispielsweise die Kosten der Tabak-Ein- Lösung, der Steuer-Verschreibung, der Katastral-Bermesfung, der Forstfulur, der montanistischen Engusten und Schürfungen, des Salzgefälles u. |. w. Wenn Alles, dies zusammen ein Drittel des Erträgnisses in Anspruch nimmt und somit zwei Drittel des Ertrages als Kettv-einnahme verblieben, so wäre dies wohl ein durchaus günstiges Resultat, und wir glauben, daß auch die Verwaltung anderer Länder mit einem solchen Ergebnisse zufrieden sein dürfte. Als Borwunf wird ferner angeführt, daß die Gendarmerie in der Herzegovina viel Geld toltet. Nam denn, dag man in einem Lande, wo Sahre hindurch Raub und Mord an der Tagesordnung waren, welches von allen Seiten, von Serbien, dem Limgebiete, Montenegro, der Militärgrenze räuberischen Einfällen ausgerebt ist, vor allen Dingen die Sicherheit der Bersen und des Eigenthums herstellen will, das liegt wohl in der Natur der Sache, und es it wohl ebenso natürlich, daß Solches mit einem sehr geringen Aufwande nicht bewertstelligt werden kann. In die nämliche Kategorie der Anklagen gehört auch die von den „Fünfundzwanzig froatischen Amtsdienern und Dineristen“, welche fest als ,Rathe mit goldenen Krägen” in den Wirthshäusern herum: Yungern 1t. |. w. Die goldenen Krägen — diese sind allerdings ein Malheur; im Winter machen sie zu fait, im Sommer machen sie die Hite unerträglis und noir begreifen, daß 397 Korrespondent auf dieselben nicht gut zu sprechen ist. Allein mit der Zahl fünfundzwanzig hapert es schon bedenklich. Finanzräthe in solcher Zahl emfüigen einfach nicht ; wenn aber darunter Alles gemeint ist, was auf ‚den Titel ‚Nath“ Anspruch hat, so ist zu erwägen, daß Serajevo. Die Hauptstadt des Landes, der Sit der Landesregierung, der Finanz Landes-Direktion, des Sarajevoer Kriegsgerichts, des Appellationsgerichts ist und daß somit die fünfundzwanzig goldenen Krägen in diesem Zentralfige der gesammten Verwaltung doch kaum eine zu hohe Ziffer repräsentiren können. Daß diese Räthe früher Amtsdiener und Dineristen gewesen seien, scheint einzig und allein S ihrem Herrn Korrespondenten bekannt zu sein, wir fennen ganz andere Dialitäten derselben und was das Herumlungern in den Wirthehäusern betrifft, so fünnen wir aus der Ferne darüber natürlich nicht genau unterrichtet sein; allein ganz genau, missen wir, daß die Beamten ihre Pflichten erfüllen und nicht nun nicht wenig, sondern im Gegentheil recht viel arbeiten, wenn auch freilich nicht immer, dasjenige, was sie arbeiten sollten, und wenn auch nicht immer so gut, wie sie es arbeiten sollten. Endlich spricht ihr Korrespondent nu) von dem sogenannten „Zain. Wohlen, mit diesem Tain hatte es früher eine ganz eigene Bewandtung. Derselbe kam nicht von der türkischen Regierung, sondern von „guten Freunden” aus Rußland und Montenegro, die selbstverständlich von eitel humanitären Negungen geleitet waren. Gleichwohl hat die jebige Regierung mit den alten Traditionen nicht gänzlich gebrochen. So wurden unter diesem Titel im vorigen Jahre in den Gegenden, wo Nothstand herrschte, 700.000 Gulden vertheilt. Allerdings aber hat die Regierung nicht die Absicht, aus dieser Praxis ein Gyrtem zu machen und in den offupirten Brot yinzen eine arbeitsscheue Bevölkerung großzuziehen, welche sich daran gewöhnt, Hahr für Sahe mit einem Segen von oben bedacht zu werden. Wo wirklich Nothstand herrscht. Dort versäumt die Regierung nicht, Aushilfe zu bieten, soweit die Kräfte reichen; aber es versteht sic von selbst, daß sie seine Luft hat, sich einen Nothstand aufdisputiren zu lassen, wo er nicht existirt. Das sind Thatsachen. Und daraus ist zu ermeffen, was von den Auflagen des Serajevoer Korrespondenten ihres Blattes als richtig bestehen bleibt. Sndefsen soll nicht in Abrede gestellt werden, daß die bosnisch-herzegovinische Verwaltung mancherlei Schwächen und Mängel aufweist und daß der heutige Zustand in den offupirten Provinzen nicht derjenige ist, welcher als ein dauernder angestrebt werden muß. Ohne Zweifel mit Befseiung geschaffen werden. Allein das farın nicht die Sache einer Éurzen Zeit fen; es wird — ganz abgesehen von den völler- und flantsvechtliten Fragen — langer Mühen und Anstrengungen bedürfen, um die Verwaltung von den Schladen zu reinigen und eine Organisation herzustellen, welche den besonderen Verhältnissen dieser Länder entspricht; an dieser Mühe und Anstrengung läßt man es firwahr nicht fehlen. So weit unser Wiener Korrespondent, wir werden im Nedrigen noch Gelegenheit Haben, auf die Sache zurüdzukommen, r « Bei der Natur unserer Beziehungen zu England und bei der Wandlung,die dieselben,ohne unser Zu thun,durch das Auftreten Gladstones und des gegenwärtigen liberalen Regimes durchgemacht haben,ist es nicht nur an sich gebetent, sondern förmlich eine publizistische Pflicht,das jeweilige Hervortreten der konservativen Partei in England,unserer Freunde möchten wir sagen,mit Aufmerksamkeit und Theilnahme zu verfolgen.Die englischen Konservativen haben bisher mtit einer Selbstverleugnung und Resignation,die nicht jeder parlamentarischen Oppositioneigen,das Kabinet Gladstone in seinem Bestreber,gesetzmäßige Zustände in Irland herzustellen,i11lotalfter"Weiss·eunterstützter durch ihre Mitwirkung ist es gelungen,der Obstruktion der Seländer ein Ende zu machen sind die irische Zwangsbill überhaupt auf die Tagesordnung zu legen. Es scheint jedoch, daß das Kabinet Gladstorte “auf die Untersagung der Konservativen allzu viel pocht und daß ihm in der nächsten Zeit einige unliebsame Enttäuschungen bereitet werden sollen. Die Konservativen, die zu jeder Mitwirkung bereit sind, wo es Die Erigenzen des Staates erheifchen, hegen seine Neigung, den sprunghaften Milionen Gladstone's auf Schritt und Tritt zu folgen. Die erste Regung ihres Widerstandes — so wird uns aus London geschrieben — trat hervor, als Mr. Gladstone in der Mittwoc-Libung des Unterhauses ganz unvermuthet anfindigte, daß wenn Die Berathung der irischen Zwangsbill im Komite (das Haus hat fs als Komite fonstituirt) nicht früher beendet sein sollte, er am nächsten Tage um 4%), Uhr den Antrag einbringen werde, daß die Barlage unter allen Umständen um Mitternacht dem Hause zurückgestellt werden müsse. Mit dieser Methode des funmarischen Parlaments-Verfahrens erklären sich die Konservativen nicht einverstanden und wiederholte Klubfigungen, die über Dieses Thema gehalten wurden, Haben ergeben, Daß die Mehrzahl der Konservativen einem solchem Antrage Gladstone’s ihre Zustimmung nicht geben würde. Da eine derartige Motion zu ihrer Annahme einer Majorität von drei Vierttheilen der Anwesenden bedarf, so wäre Dieselbe, wenn sie am Donnerstag eingebracht worden wäre, thatsächlich gefallen. Mr. Gladstone merkte jedoch die Wandlung frühzeitig genug und entschloß sich, seinen Antrag bis zum Veontag aufzuschieben, bis zu welchen Tage die Komitlberathungen ohnehin beendet sein Durften. Der daß sein wmesprünglicher tattiicer Vollendung war, sich doch den Soufflurs, eben aber «Premier hat damit zugegeben, »Antrag nicht Ireländer von Die haben der ihnen ungesucht und unerbeten von konservativer Seite geworden, sympathisch berührt gefühlt und es verlautet, daß sie eine förmliche Vereinbarung geschlossen haben, während des weiteren Verlaufes der Session in allen Fragen, die nicht direkt auf Irland Bezug haben, oder iil die Interessen berühren , mit den Konservativen zu stimmen. Die Konservativen haben Diese Kooperation nicht gesucht, aber sie können sich D dieselbe immerhin gefallen hassen; vielleicht, daß sie alsbald ihre Wirkung zeigen wird, wenn die Aktion der Konservativen gegen die Kandahar-Politik der Regieung eröffnet werden wird. Das Signal zu dieser Aktion wird am 24. Teber im Oberhause gegeben werden. sz Das Erefativ-Komite des oppositionellen Geselligkeits-2lmb8 hat, wie uns berichtet wird, bereits die Britte festgestellt, auf deren Grundlage die Mitglieder als einheitliche Partei vor die Wähler treten sollen. Das Komite unterbreitet der Partei- Konferenz den Antrag, dab das Programm der Partei erst "zum Schluffe des Reichstages, unmittelbar vor den neuen Wahlen veröffentlicht werde. = Handelsministr Baron Kemeny. ··· atansämmtliche JurisdikttotIeiI des Landes auf Grundlage des AN:18802111d ’nach An·fhörung der Landes-Phylloxer-Komission ein Zirkular erlassen,in welchem die Maßnathtext vorgeschrieben werde und sies zur Hintanhalung der Weiterverbreittxtkg der·Berwustungen durch die Phylloxera seitens der Bezirks-Kommissäre,Gemeindevorstände, Stuhlrichter-Aemter und WeingartenbesitzerL vorzukehren sind.Auch die Strafem welche gegen die Außerachtbelistung·der Vorschriften noriert wurden,sind In dem Erlasse detaillwt angeführt in | s , .s-Ynge5neuigsäellen. ·»·CZumOber-Staatsanwalts-Stellvertreter in Budapest)ist mit Königs Entschließung vom 15.d.M.,der Staatsanwalt von Mirkolez Edmund Fekete ernannt worden. —(Kirchliche Gruenningen)Se.Majestät der" König genehmigte für die Kaschauer Diözese die sinsenweise Bemüdung des Diözesan-Erzdechanten Mia Danilovics zum Canonicus custos, des älteren Canonicus magister Karl Bandrácset zum Diözesan-Erzdechanten, des jüngern Canonicus magister Wilhelm Weiß zum ältern Canonicus magister, und verlieh die solchermaßen in Erledigung genommene Stelle eines jüngern Canonicus magister dem Priester der Kaschauer Diözese, Konsistorial-Beifiger und Brof. der Theologie, Jofef Népálety. Ferner wurde zum Chren-Ganonicus ernannt: der Konsistorial- Beifiger und Brof. der Theologie am Kaschauer Lyceum Dr. Franz Bagäcz, sowie auch der Dechant und Pfarrer von Bottyán Andreas Magyarvary. ·FErnennunge·n.)·GezaRada,Finanstonzikishzum Konzeptsten Im Finmiznzmiistertum;Alfred Probstneyeupplent attder Yer-Li·kademce·titSchernutz,zuznKonzeptste111nkte·11·tm Finanzminktertum;·Dw·dor Csernovicszum Finanz-Kmtzt.piste«3 bet devaanzdirekthtm Budapest. · ·· (·OeffentlicherDank.)Der Unterrichts-Minister spricht im heutigen Amtsblatt Hewn Johann Rupprecht in Sárospatak·für eine Spende von IBOff.,welche derselbe zum Zwecke der Bekleidung armer Kinder machte,den Dankans. 1. Seper 1 (Ueber den Grafen Paul Kalitzky,)dessen Tod wir gestern gemeldet,wird dem,,Ellener«geschrieben: Granålnoky trat aus derchhere stammt als Hofpage atts; seine Karriere begann er als Konzipist bei der Siebenbürger Hofkanzlei, von wo er als Regierungssekretär nach Klausenburg gelangte. Dem Schönen, jungen Kavalier, dem Freunde und Verwandten des damals mächtigen Barons Samuel Solita,prophezeite Jedermann eine glänzende Zukunft. Als im Jahre 1848 Baron Nikolaus Bay als königlicher Kommissär nach Siebenbürgen kam, wurde ihm Graf Kálnofy als Adlatus beigegeben, und Beide bereisten dann zusammen das Land. Nach Klausenburg zurückgekehrt, trat er mit dem Grafen Gregor Bethlen bei den Hußaren ein. Nach dem Freiheitsriege wurde er, der in der Honved-Armee Rittmeister gewesen, als gemeiner Soldat in die kaiserliche Armee eingereiht. Binnen einem Jahre brachte er es zum Offizier, doch quitticte er bald darauf und kührte auf sein Stammgut nach Köröspatal zurück, wo er im Verein mit jenem Bruder sein Gut verwaltete. In stiller Zurücgezogenheit lebte er so bis zum Beginn der sechziger Jahre. Da wurde er von der Stadt St.-Szt.-György in den Hermannstädter Landtag gewählt, doch nahm er an den Berathungen derselben als Ungar nicht Anteil ; hingegen hatte er im 1860er Klausenburger Landtag als alter Negalist Cr und Stimme. Dann gelangte er als Dealat auch in den Pester Reichstag, wurde Direktionsrath der Ostbahn und nahm in dieser seiner Eigenschaft an dem internationalen Eisenbahn- Kongresse zu Berlin teil. Auch war er Mitglied der Delegation und der Staatsschulden-Kontrollkormission, hingegen erschien er nie im Oberhause, dessen Mitglied er war.. Nach der Fusion zog er sie ins Privatleben zurück, do interessirte er sich auch ferner lebhaft für politif und öffentliche Angelegenheiten. Seine Lieblingsbeschäftigung blieb aber die Landwirthhaft. . Bei einem Sabre erkrankte er und gestern wurde er im 70. Lebensjahre begraben. Graf Kálnofy erfreute sie als Liebenswindiger und gebildeter Kavalier der allgemeinsten Sympathien. Michael Zichy reist in einigen Tagen nach Baris und von da nach dem Kaukasus, wo er zu seinen Russin- und Lermontoff- Shustrationen Studiens machen wird, die er in St. Petersburg auszuarbeiten gedenkt. Aus der Jugendzeit Mutter veröffentlichen „Beltsmegyei Lapok” folgende Episode: Im Jahre 1861 war Michael Munfácsy bei seinem Oheim Stefan Reet auf der Gerendäfer Bukta zu Gaste; eines Abends bemerkte er auf dem Yeimmege aus dem Hause des gräflich Apponyischen Wirthschaftsbeamten, wie drei Männer auf einer Wiese des gräflichen Gutes das Heu niedermähten, um es auf den bereitstehenden Wagen aufzuladen und nach Hause zu schaffen. Majd entschlossen sprang Munkácsy auf den Wagen der Diebe, hielt seine Doppelflinte, schußbereit gegen die Lekteren und rief ihnen zu: „Wer da Widerstand leistet, wird niedergemact! Auffisen und in den Meierhof fahren !! Im Meierhof angelangt, übergab er die drei Diebe, welche aus der Básárhelyer Gegend waren, dem Wirthschaftsbeamten, der sie brevn mann und ohne Zuhilfenahme der Prozeß- Ordnung bestrafte. Shen von Minderjährigen. Der Fürstprimas theilt in seinem ‚jüngsten Hirtenbriefe das folgende, ihn vom Kultus- und Unterrichtsminister zugegangene Intimat mit: „Em. Eminenz, Herr Kardinal, Fürstprimas und Erzbischof SH habe vom E. ungar. Ministerium des Innern folgende Drittheilung, vesp. folgendes Grfnbsspreiben erhalten: Nach Punkt 5, S. 113 G.A. XX : 1877 über die Regelung der Bormundschafts- und Kurvater-Angelegenheiten ist bei der Ehe von Minderjährigen im Algemeinen (ohne Rücksicht auf das Alter), wenn diesbezüglich zwischen Vormündern und Eltern, resp. zwischen den Verwandten und Den Minderjährigen seine Einigung zu Stande kam, die al hinsichtlich der Ehe eines noch nicht fünfzehnjährigen Mädchens die vormundschaftsbehördliche Einwilligung erforderlich. Hieraus folgt, daß der Geistliche, der die Trauung vornimmt, von den betreffenden Minderjährigen die Einwilligung der Eltern oder Vormünder, eventuell die der Vormundschaftsbehörde, von den Minderjährigen aber, Die das gejegliche Alter noch nicht vollendet, auf jeden Fall auch Die der Vormundschaftsbehörde verlangen muß. Entgegen dieser gefeglichen Berfügung haben sich wiederholt Fälle ereignet, daß sowohl röm.latb., wie auch Geistige anderer Konfestionen Minderjährige ohne vormundschaftsbehördliche Einwilligung, ja gar iot des Widerspruchs des Vormunds getraut haben." Der Unterrichteminister ersucht daher den Fürstprimas, die Seistlichkeit in Zukunft zur Neißelitzung des Gefeges anzuhalten. Zur Matrizen- Frage) In der Frage der obligatorischen oder nichtobligatorischen Keumeision männlicher Nachkommen israelitischer Eltern ist eine interessante prinzipielle Entscheidung ertroffen. Auf Grund einer früheren Ministerial-Verordnung hatte ein hiesiger israelitischer Bürger, der seinen Sohn der Gireeumeision nicht unterziehen wollte, den Geburtsfall der Stadtbehörde angezeigt. Dieselbe übermachte wohl die Abschrift des Anmeldungsprotokolls an die israelitische Kultusgemeinde, behufs Eintragung in die Matrikel (wie dies auch bei den als Tonfelsionsios angemeldeten Kindern aus Kontrollrüdsichten der Tallit), schrieb den Knaben aber auch in die im Birgermeister-Inte geführte Datiifet fire Konfessionslose ein. In Folge Nelurfes ves Vaters nun hat der Kultus- und Unterrichtsminister diesen Bescheid des Bürgermeisters Laffirt, die Streichung des, betreffenden Anakhen aus der Matrikel für Konfessionslose und die Nichtigstellung der israelitischen Diatrikel angeordnet und in dem Reffripte ansprüchlich erklärt, bas zur Givreumcision als einem religiösen Alte Niemand gezwungen werden könne und die Kinder jüdischer Eltern ganz unabhängig im Sinne der vaterländischen Gehege der Heligion der Eltern olgen. (Die hauptstädtische Finanz-Kommission) hatte sich heute wiederum mit der Hundesteuer zu befallen. Der Munizipal-Ausschuß bestimmte nämlich als Grundlag, daß in Hinsicht der Besteuerung nicht Die Nase, sondern blos das Moment der Näslichkeit und das Geschlecht einen Unterfehten begründen solle. Dies zur Richtfehler nehmend, proponirte die Sanitäts-Kommission, an welche die Angelegenheit zur Borberathung gemieten worden war, im Sintravillan für männliche Hunde 10 fl., für weibliche 5 fl. im Grtravillan 2 fl. beziehungsweise 1 fl. eimzuheben. Die Mitglieder der Finanzkommission hielten diese Säte namentlich ,o,weil sie das Ssnteavillan betreffen, für zu hoch und es wurde beschlossen, folgenden Tarif in Vorschlag zu bringen: Intravillan : männliche Hunde, 6 fl, weibliche 3 H.; Extravillan: männliche Hunde 2 fl, weibliche 1 fl. Einen jeder zweckmäßigen Antrag stellte aus diesem Anlaß. Repräsentant Adolf Stern, welcher unter Hinweis auf die zahlreichen Konsliptionen, mit denen das Bublikum jahraus jahrein fortwährend maltwätrt werde, den Borsschlag machte, daß die Nadesteuer fürderhin, nicht mehr im Monate Mai, sondern zugleich mit der Konstription der Haus- und Erwerbsteuer, im November oder Dezember, fonstribirt werde. Dieser Borz Schlag fand allgemeine Zustimmung und Die Buchhaltung wurde angewiesen, in Betreff der Durchführung eine Vorlage zu unterbreiten. — Der zweite Gegenstand der Gisung betraf das Löwenhaus auf dem Kalvinplag. Nachdem die Bersuche, dieses Objekt zu verpachten, an den Sonderbeziehungen des Mitbeftgers scheiterten, war die Frage nun Die, was mit dem Objekt zu geschehen habe? Die Ansichten gingen diesbezüglich s zatt auseinander, indem Einige der Ansicht waren, auch die westlichen ".. Des Hauses zu erwerben, Andere miez der von Fizitationsweisen Verlauf der der Stadt gehörigen "ig befürworteten und Andere wieder die gerichtliche Bestellung eines Kurator Für die Verwaltung in Borjs lag brachten. Den zweckmäßigsten trag stellte Depräsentant Mol Fenyvesfjy. Nachdem — führte er aus — zwischen den Besigern eine Einigung nit zu Stande gebracht werden kan, so wäre, im gerichtlichen Wege auf eine Theilung des Besites d. J. auf eine gerichtliche Versteigerung desselben anzutragen. Die Mehrheit der Kommission nefiel diesem Antrage , zuzumeigen. Doch wurde gleichwohl im Hinblick auf einige praktische Diffikultäten, welche auch hier erwachsen könnten, betchoffen, vorher noch den Mitbesiger über den Preis anzuhören, zu welchen Derselbe "gemillt "wäre, seinen Untheil an die Kommune zu verkaufen. Erst wenn diese Heußerung vorliegt, wird die Kommission eine endgültige Entschließung darüber fassen, ob die vestlichen "la des Hauses gleichfalls anzulaufen oder dem Antrage Yenyvefjy’3 entsprechend zum gerichtlichen Verkauf des ganzen Objektes zur febreiten wäre. — Zum Zwecke der Veräußerung eines Drittheils des dem Waffen-Nefernefond gehörigen Freißledersschen Hauses in der Mühlgasse (Franzstadt) wird eine öffentliche Lizitation ausgeschrieben werden. — Den legten Gegenstand der Sikung bildete die Vorlage in Angelegenheit der unentgeltlichen Esfolgung von Meditamenten für vine Bisher wurde in diesem Belange mit einer noncalanten Liberalität verfahren, welche die Rammerfaffe nicht unempfindlich belastete. Wenn nämlich jemand die Ausgabe für ein Medikament seheute, so brauchte derselbe sich blos an, den bet treffenden Bezirfsarzt zu wenden, welcher ihm auf die einfache Angabe, er sei arnı, ein Rezept verschrieb, auf Grund dessen er in der nächsten Apothese auf Rechnung der Stadt was er brauchte unentgeltlich erhielt — eine Praxis, die natürlich zu Mißbräuchen aller Art Veranlassung in Hülle und Fülle bot. Um folgen Mißbräuchen vorzubauen, proponirte nun die Sanitäts-Kommission, beziehungsweise ein Sublimite der Finany Kommission, daß erstlich Frei-Medikamente nur nach Budapest zuständige Arme zu erhalten hätten (nicht hieber zuständige wären auf die Spitalsbehandlung angewiesen) und zweitens, daß von den Apotheken auf Nehnung der Stadt mit in dem Pale ein Medikament ausgefolgt werden dürfte, wenn er eine Anmelsung der Bezirksvorstehlung beigebracht wird. Die inanzRommitton acceptivt diese Erträge mit dem Beilage, daß 048 neine Statut am 1. April d. §. in’s Leben zu treten hätte. Zum Bau des neuen Parlamentshauses.) Der Ingeniew- und Nuniteftenverein hat an den Minister-präsidenten ein Memorandum zu richten beschlossen, in welchem verlangt wird, daß der zum Bau des neuen Parlamentshauses auszuschreibende Konkurs fein internationaler, sondern ein auf vaterländische Bewerber beschräntter fer. Kuntgewerbeschule) An die mit einer Lehrwerkstätte für Hofsichingerei verbundene fünfgl. ungarische Kunstgewerbeschule werden zu Beginn des Sommer-Semesters (Anfangs März) einige neue Schüler, womöglich dem berggewerblichen Fache angehörig, aufgenommen werden. Bezüglich der Aufnahme wolle man so an den Direktor der Lehranstalt, Oustao Keleti Hladialstraße Nr. 83, wenden. Shnke und Bolfs-Bibliothek. Auf Anregung die Christinnenstädter Lehrkörpers bildete sich im genannten Stadttheile ein Verein, welcher sich zur Aufgabe machte, zur Berbreitung der allgemeinen Bildung für die Jugend und das Bolf eine Bibliothek zu gründen. Der Anfrug, den der Lehrkörper in dieser Angelegenheit an das Bublikum richtete, war nicht ohne Erfolg. Nach einigen Wochen hatten sich schon 110 Bürger als Mitglieder des Bibliothek-Vereins gemeldet. Von Diesen 110 zeichneten 10 als gründende, 70 als ordentliche und 30 als unterfrügende Mitglieder ; außerdem beschloß auch der Schulstuhl, den Verein jährlich mit einer gewissen Summe zu unterfrügen. Der Verein hält dieser Tage seine konstitirende Versammlung in einen Schulsaale der Elementarschule. Nach einigen Xenderungen an den durch Den Zehrörper verfaßten Statinten konstituirte fic) der Verein folgendermaßen: Präsident: Dr. Tray Shvarser; Bizes Präsident : Schuldirestor Franz Hofeder; Schriftführer: Helene Göth; Bibliothekar : Eduard Bacsnipfy;Kaiser: Mich. Szabota (Mitglieder des Lehrkörpers). — Su den Ausschuß wurden wählt: Alerius Beraner, Simon Telfes, Salob Miltényi, Albert Szilberleitner, en Brokk, Hole Somlyai. US Criagmitglieder: Leopod Gladfjelig und Ella Sterio. Hier wollen wir noch erwähnen, daß die gründenden Mitglieder ein für allemal mit 10 fl., die ordentlichen mit jährlichen 1 fl. 20 fl. und die unterftügenden nach Belieben mit Geld oder Büchern den Verein unterflügen. Voraussichtlich werden auch a und Kommune dem Verein ihre Unterfragung nicht verjagen. Im Indoustrierasino hält am PDienstag, 29.0, um 7% Uhr abends Dr. Raul Bulpig eine Vorlesung, betitelt „Kunst und Kunstindustrie“. Billen-Gründe gewonnen. Das sehöne Meingebirge in der Christinenstadt, neben der Kirche, wurde vom Ingenieur-Aamt zu Dausstellen parzellirt und der auf die Straße gelegene Theil aucys schon für folge numerirt. Mehrere Gigenthinner der Gründe haben die Ansicht, anzufuchen, daß die thatfügliche Perzellirung no, in diesem Frühjahr zu Stande komme; es wurde dadurch dem baufnstigen Bublitum Gelegenheit geboten, kaum einige Minuten von dem Mittelpunkte der Hauptstadt entfernt, Villen bauen zu können, die sich duch „Feische Gebirgsluft” und „prachtvolle Aussicht“ auszeichnen. . Polizei-Nachrichten. Gestern Nachmittags um 27 Uhr kam im Komitatshause ein Schornsteinfeuer zum Ausbruch, welches jedoch allsogleich gelöscht wurde. — Der Arbeiter Franz Adamet munde gestern Abends bei der Soroffärer Mauth von zwei Individuen überfallen, welche ihm mit einem scharfgesgliffenen Messer mehrere Kopfwunden beibrachten. — Aus der Garderobe des „Grand Hotel Hungaria” wurden gestern 10 M Winterröde e Jreugebäude-Kaserne wurden gestern aus einem Zimmer, dessen Thür erbrochen worden war, mehrere Rosen gestohlen. Die Thäter waren — wie verlautet — Soldaten, melde nach verübten Berbreihen desertirt sein sollen. ··· 1. ·· (Diebstahl im Bade.) Der bietige Lederer Sofef W. ging gestern Abends in das in der Sommergasse gelegene Bad. Cr 309 seinen Obertod in der Kabine aus, legte seine goldene Taschenude auf das Tischen und entfernte sich einen Augenblick.. Diesen Moment bewußte eine im Korridor antretende Person,stahl aus der Kabinze die Uhriit Werther al 6 Gulden unnd ergriff mit derselben je Flucht.Vor dem Ankaufe der Uhr, deren Hilferblatt von Silber ist, während auf den rückwärtigen Goldmantel ein Sagabild gravirt it, wird gewarnt. Itentäter wurde durch zwei herbeigerufene Kon (Attentat im Wirthshause.)Im Maerökschen Wirthshause ist der Hollandergasse überfiel gesternåstachtssohne aller Ursache der Tischlergehilfe Balthasar Boros den Tischler Alexander Tolthx und versetzte demselben mit einem stumpfen Gegenstande etneu so kräftigen Hieb auf die Stirne,daß derselbe blutend an die Wand taumelte Der stabler zur Stadthauptmannschaft eskortirt, ins Spital überführt. (Zur Abgeordneten-Wecht)Aus GroßtrcttUfdeist wird geschrieben: Die hiesige liberale Partei wird am 6.März ihr·e·Genexa·l«, versammlung halten,welche eine Deputation an·de·1·1thster-Präsidenten Kolonta N Tipa entse11de1 x1«wird,xt«censelben zur Annahme der Kandidatur zu ersuchen. (Zur Bürgermeisterwahl in Dedenburg) Aus Dedenburg ist eine Deputation hier eingetroffen, welche dem Hiesigen Adporaten und Hausbesiger Heren Fold Dinder die Kandidatur für die Bürgermeisterstelle in Dedenburg offerirte. Dinder ist ein geborner Budapester und hat im Jahre 1848 bei dem Pesler Magistrat seine Karriere als Konzepts-Adjunkt begonnen. Als in den fünfziger Jahren Alois Gamperl (päter Gyöngyösiy) zum Bürgermeister von Szegedin ernannt wurde, erhielt auch Druder als Magistratsratheine Berufung dahin. Bald darauf wurde er zum Bürgermeister von Stuhlweißenburg ernannt, auf welche Stelle er jedoch Anfangs der sechziger Jahre resignirte und sodamit Best eine Advocatırd-Kanzlei eröffnete. In dieser Eigenschaft wurde er von dem Bankhause Erlanger bei dem Bau der Bahnlinie Oedenburg-Ebenfurt mit der Leitung der Erpropriations-Angelegenheiten betraut, bei welcher Gelegenheit er viel in Oedenburg verkehrte und si daselbst viele Sympathien erwarb. Der Verwundete wurde > Iisaelitishdes( Gemeindeleben) Aus Tienau, 18. Feber, wird uns geschrieben : Am Sinne des in jüngster Zeit an die Smdispiftionen herab gelangten Ministerial-Heskriptes bezüglich der Konftitchrng der tív. Kultusgemeinden hat gelten hier behufs Feststellung des der Behörde gegenüber anzunehmenden Charakters (Schomwe Hadak, Status quo, Kongreß), wiewohl die hiesigen Israelitengemeinde sich bereits im Jahre 1860 als Status-quo-Gemeinde Fonstituirt hatte und ministeriell genehmigte Statuten besitt, eine Vostinmung vanamtlicher Mitglieder dieser Gemeinde stattgefunden. Von 192 Stimmberechtigten wurden 160 Ottimagettel abgegeben ; davon entfielen genau 100 für Status quo, 60 für Schomre Hadak und seine einzige für Kongreß. Die durchgefallenen Schomre Hadapler beabsichtigen nun eine besondere Gemeinde zu bilden. (falsche Zehnkreuzer-Stücke.)In Szalantan wurden,wie»Fligg.Hirl.«meldet,ein Schmied unden Fälschungvort Zehnkreuzer-Stücken verhafteti und die beiden weieren vorgefundenen corpora delicti, Pfeffen und andere Utensilien mit Beischlag belegt, ein Schuhmacher (8108 Brod und Sped.) Beim Ubapußtaer Gutsbefsser Stefan Bay drangen jüngst elf bewaffnete Räuber ein, welche, wie man mittheilt, blos Brod und Sped verlangten und sie nach Erhalt dieser Lebensmittel auch friedlich entfernten. (‚Ein Schmerzgens färei aus dem Banat.") Bon fompetenter Geste werden wir um Aufnahme nahe stehender Zeilen erfucht: Ich beeile mich Ihnen mitzutheilen, dab die Mörder des in Nakascha ausgeraubten Kaufmannes bereits eingefangen und den Weihfichner fönigl. Gerichtshöfe eingeliefert worden sind. Doch kann in diesen Falle von seinem Randb morde die Rede sein ; das Verbrechen wurde in Folge eines wegen einer & x b- 19 aft entstandenen Streites verübt, wie dies Die Schluhverhandlung zu Tage fördern wird. Auch wurden vorgestern hier in Lugos vier Zigeuner demjenngt. Gerichtshöfe eingeliefert, welche während des jüngsten Lugoser Jahrmarktes einen Wirth und dessen Sohn ermordet haben. Ich hielt mich Für verpflichtet, diese zwei Shatjahen zur Kenntniß des „Better Lloyd“ zu bringen, damit die Sicherheitszustände des Kraffo-Szörenyer Komitats nicht etwa für schlechter gehalten werden, als sie in der That sind. Das Arkanum, welches Verbrechen verhütet, ist noch nicht aufgefunden worden und so muß sich die Sicherheitsbehörde darauf beschränfen, die Berzbrecher, wenn immer nur möglich, einzufangen, um sie der gerechten Strafe zuzuführen. Das geschieht aber bei uns, wie dies auch die vorliegenden Beispiele beweisen. . (Ein1 Komitats-Fiskal verhaftet.)»Függ,Hirlap!«so meldet,der KoIfitats:Fiskal des Oedenburgeemitats Gedecmilles wurde aqunsuchen des Staatsanwaltes verhaftet«. ·« «(Mord.)·In JäßberentJhate ist Fleischhatter seinen Kameraden,·1 weil dieser von dem ihm angebotenen Branntwein zu trinken sich geweigert hatte,erstochen.Sontel«det,,Fugg.Hi rl.«« (Ueber die Gelseer Blutthat)wird dem«Ell·en-ör«,· ans Groß-Kat1izsa gemeldet: ·Der Fleischergeselle Samuel Herzfelder hat Alles eingestanden;er1 war der Anstifter des Mordes ittt d ss hatte«. Jene fünf Spießgesellen zu der Blutthat angeeifert. Bon legieren waren drei schon in voriger Mode in Haft, die übrigen zwei wurden vorgestern eingezogen. Serzfelder wußte die Namen derselben nicht, doch erbot er sich, die Wohnungen derselben in Sharos-Berény zu zeigen. Der Berbrecjer wurde nun von Panduren nach Berény eskortirt ; das Dorf wurde umstellt und die Beiwohner wurden dem Untersuchungsrichter vorgeführt, wo Senzfelder seine Mitschuldigen erkannte, die auch sofort geständig waren. Man fand bei penfelden das geftohlene Geld vertheilt, wie auch Sommers Ring und den Ring und das Armband der Frau Sommer. Ferner das Gouvert eines an Sommer, adressirten Geldbriefes. (Zur Friedensdislotation Der gemeinsamen Armee) meldet die „Ung. Bolt“, daß im Sinne des von Sr. Mas jestät betreffs der gemeinsamen Armee genehmigten Dislotationsplanes im Preßburger Komitat und in der Stadt Frehburg folgende Truppen dislozirt werden: In der Stadt Frehburg 1 Infanterie- Divisions-Stab, 1nfanterie-Brigade-Stab, 1 Kavallerie-Brigade- Stab, 1 Infanterie-Regiments-Stab, 3 Infanterie-Bataillone, von denen 1 Battaillon bis zum el des nach Tirnan bestimmten Lägerbataillons in Tienau verbleibt: 1 Neserve-Regiments-Kom mando mit 2 Bataillonen, 1 Kavallerie Negiments-Stab, 1 Kavallerie Divifions-Stab mit 3 Kavallerie-Esfadronen, 1 Vionnier-Batailfon, 1 Train-Divisions-Stab, 4 Train-Eskadronen und 1 Sanitäts-Abtheilung. In Zienau 1 Feldjäger-Bataillon, vesp. bis zu dessen Ankımmf 1 Infanterie-Bataillon, 1 Kavallerie-Divisions-Stab mit 3 Kavallerie-Eskadronen. 2 . (Ein Freiheitskämpfer) Am 28. Jänner farb in Chicago der alte Freiheitskämpfer Oberst Sofef Nemeth im Alter von 65 Jahren. In Szegedin geboren, trat er, 16 Jahre alt, in Das österreichische Regiment Großfürst Mlerander. Im Jahre 1848 Nach der Uebergabe von Bilágos flüchtete diente er unter Görgeyer nach der Türkei, wo er mit Ludwig KRoffuth internirt wurde. Im Jahre 1852 begleitete er Kossuth nach Amerika, und blieb daselbst. Seine bei der Kavallerie gesammelten Kenntnisse verwerbete er dort als Thierarzt. Bei Ausbrug des amerikanischen Bürgerkrieges trat er als Freiwilliger in die Armee und brachte es bis zum Quavenerh. Ein stenographischer Schreib-Apparat) Der Bariser Korrespondent der „N. fr. Breffe“ meldet: In der Kammer produziriert heute die Italienerin Fra fein Michella in Gegenwart Gambella’3 und der Mitglieder des Kammerbuzeaus mit einem von ide selbst erfundenen Stenographie 4 ge a Ob gestohlen. — In der unbekannte Frauenge x / FrET RER ERST REIT