Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1881 (Jahrgang 28, nr. 25-47)

1881-02-21 / nr. 41

jat (Einzelne Rummern 3 Er. i He az­ales Berfchleifiofalen.) &­­ NY Erő Budaneit, 21. Feber. Zu der in unserem Abendblatte vom 18. b. M. enthaltenen Mitteilung über die Zustände in Bos­nien und der Herzegovina geht uns von einem Wiener Korrespondenten, der in der Lage tt, aus authen­­tischen Quellen zu schöpfen, die folgende Darstellung zu: Der Situationsbericht ihres Serajevoer K­orrespondenten über die offupirten Provinzen, so kurz er auch ist, st­eßt von UWebertrei­­bungen wid Unvichtigkeiten. Daß der Herr. Korrespondent die betref­­fenden Zustände beobachtet hat, daran mögen wie nicht zweifeln, allein sicher ist, daß seine Schilderungen mehr Mebehvolfen als objet­tive Wahrnehmung verrathen. 63 versteht sich, daß die offupirten Provinzen nicht den Mabitab vertragen, den man an Länder mit ge­­ziegelter Verwaltung zu legen­ gewohnt ist und es fällt und aug) gar nicht ein zu behaupten, daß die Dinge in Bosnien und der Herzego­­vina den Vergleich mit den Verhältnissen wohlorganisirter Kultur­­länder auch nur im Entferntesten aushalten. Treugdem ist die Darstellung, welche ihr Korrespondent geliefert, in allen wesentlichen Theilen mehr oder weniger falsch. Falfeh­at es zunächt, daß die Steuereintreibung schonungslos vollzogen werde. Das Kapitel von der drafonischen Steuerevelation fällt ja fest . Sahren die Spalten alle Blätter in Ungarn ebenso wie anderwärts und es hat nicht auf die offupirten Provinzen allein seine Anwen­­dung; Thatsache ist jedoch, daß gerade in den offupirten Ländern sich seine Härte der Steuereintreibung fühlbar macht. Im Jahre 1880 sind die Steuern viel weiter eingegangen, als in den Borz­jahren und Zwangsverläufe gehören zu den äußersten Geltenheiten. Wenn in einigen Gegenden von Bosnien­ und der Herzegovina die Steuern von der Bevölkerung nicht freiwillig gezahlt, d. h. nicht in die Steue­rämter abgeführt werden, so hat dies in der leidigen Tra­­dition aus alter Zeit seine Ursache, die bosnisch-herzegovinische Be­­völkerung ist eben nicht daran gemahnt worden, ihre Steuern anders als auf dem Wege des Zwwanges zu entrichten und es wird wohl noch geraumer Zeit bedürfen, bis sich hier eine gesundene Auffafsung in diesem Punkte Bahn bricht — eine Auffafsung, die übrigens auch in kulturell weit besser entwickelten Ländern nicht immer zur Geltung kommt. Nichtsdestoweniger ist es entschieden unwahr, als hätte die Steuereintreibung zu blutigen Auftritten geführt. Der „blutige Aufstand” hat nicht einmal der „legten Ziege”, welcher ihr Korre­­spondent einen Nachruf schreibt, geschweige irgend einem Menschen einen Tropfen Blut gekostet. Widerstand — aber seineswegs ein ernster — hat sie bisher nur sporadisch gezeigt, und zwar deshalb, weil man die Kleinvieh-Steuer, welche auf türkischen Gehegen basirt, während der Unruhen aber natürlich) nicht eingehoben wurde und welche man später einzuheben nicht den Muth­­atte, nun in den wenigen Orten, wo sie nicht freiwillig abgegeben wird, mit größerem Nachbruch verlangt. Ungichtig it auch die Behauptung, daß die Finanz-Verwaltung ein Dritttheil der Landes-Einnahmen verschlinge. Die Summe von 1.600.000 Gulden, welche­­r Korrespondent in dieser Beziehung an­­führt, könnte nur dann als eine zu große erscheinen, wenn darunter ausschließlich die Ausgaben für die Beamten gemeint wären; sie müßte aber als eine ganz außerordentlich befriedigende sich darstellen, wenn sie die gesammten Negie-Auslagen in sich begreift. Nun ist es jedoch entschieden irrig — und würde es nicht über den Rahmen­­ dieser Mittheilung hinausgehen, so könnte ich dafü­r den ziffermäßi­­gen Nachweis führen —, als ob die Beamten-Gehälter auch nur ent­­fernt an die Höhe jenes Betrages hinanreichen­ würden. “ dem Gesanmmt-Erfordernisse der Finanz-Verwaltung -ist­­ eine Reihe ihr bedeutender Auslagen mitinbegriffen, die mit der­ Beamtenbezügen nichts zu than haben, wie beispiels­weise die Kosten der Tabak-Ein- Lösung, der Steuer-Verschreibung, der Katastral-Bermesfung, der Forst­­ful­ur, der montanistischen Engusten und Schürfungen, des Salz­gefälles u. |. w. Wenn Alles, dies zusam­men­ ein Drittel des Er­­trägnisses in Anspruch nimmt und somit zwei Drittel d­es Ertrages als Kettv-einnahme ver­blieben, so wäre dies wohl ein durchaus günstiges Resultat, und wir glauben, daß auch die Verwaltung anderer Länder mit einem solchen Ergebnisse zufrieden sein dürfte. Als Borwunf wird ferner angeführt, daß die Gendarmerie in der Herzegovina viel Geld toltet. Nam denn, dag man in einem Lande, wo Sahre hindurch Raub und Mord an der Tagesordnung waren, welches von allen Seiten, von Serbien, dem Limgebiete, Montenegro, der Militärgrenze räuberischen Ein­­fällen ausgerebt ist, vor allen Dingen die Sicherheit der Bersen und des Eigenthums herstellen will, das liegt wohl in der Natur der Sache, und es it wohl ebenso natürlich, daß Solches mit einem sehr geringen Aufwande nicht bewertstelligt werden kann. In die nämliche Kategorie der Anklagen gehört auch die von den „Fünfundzwanzig froatischen Amtsdienern und Dineristen“, welche fest als ,Rathe mit goldenen Krägen” in den Wirthshäusern herum: Yungern 1t. |. w. Die goldenen Krägen — diese sind allerdings ein Malheur; im Winter machen sie zu fait, im Sommer machen sie die Hite unerträglis und noir begreifen, daß 397 Korrespondent auf die­­selben nicht gut zu sprechen ist. Allein mit der Zahl fünfundz­wanzig hapert es schon bedenklich. Finanzräthe in solcher Zahl em­füigen einfach nicht ; wenn aber darunter Alles gemeint ist, was auf ‚den Titel ‚Nath“ Anspruch hat, so ist zu erwägen, daß Serajevo. Die Hauptstadt des Landes, der Sit der Landesregierung, der Finanz Landes-Direktion, des Sarajevoer Kriegsgerichts, des Appellations­­gerichts ist und daß somit die fünfundzwanzig goldenen Krägen in diesem Zentralfige der gesammten Verwaltung doch kaum eine zu hohe Ziffer repräsentiren können. Daß diese Räthe früher Amts­­diener und Dineristen gewesen seien, scheint einzig und allein S ihrem Herrn K­orrespondenten bekannt zu sein, wir fennen ganz andere Dialitäten derselben und was das Herumlungern in den Wirthe­­häusern betrifft, so fünnen wir aus der Ferne darü­ber natürlich nicht­­ genau unterrichtet sein; allein ganz genau, missen wir, daß die Beamten ihre Pflichten erfüllen und nicht nun nicht wenig, sondern im Gegentheil recht viel arbeiten, wenn auch freilich nicht immer, das­­jenige, was sie arbeiten sollten, und wenn auch nicht immer so gut, wie sie es arbeiten sollten. Endlich spricht ihr Korrespondent nu) von dem sogenannten „Zain. Wohlen, mit diesem Tain hatte es früher eine ganz eigene Bewandtung. Derselbe kam nicht von der türkischen Regierung, son­dern von „guten Freunden” aus Rußland und Montenegro, die selbstverständlich von eitel humanitären Negungen geleitet waren. Gleichwohl hat die jebige Regierung mit den alten Traditionen nicht gänzlich gebrochen. So wurden unter diesem Titel im vorigen Jahre in den Gegenden, wo Nothstand herrschte, 700.000 Gulden vertheilt. Allerdings aber hat die Regierung nicht die Absicht, aus dieser Praxis ein Gyrtem zu machen und in den offupirten Brot yinzen eine arbeitsscheue Bevölkerung großzuziehen, welche sich daran gewöhnt, Hahr für Sahe mit einem Segen von oben bedacht zu werden. Wo wirklich Nothstand herrscht. Dort versäumt die Re­­gierung nicht, Aushilfe zu bieten, soweit die Kräfte reichen; aber es versteht sic von selbst, daß sie seine Luft hat, sich einen Nothstand aufdisputiren zu lassen, wo er nicht existirt. Das sind Thatsachen. Und daraus ist zu ermeffen, was von den Auflagen des Serajevoer Korrespondenten ihres Blattes als richtig bestehen­­ bleibt. Sndefsen soll nicht in Abrede gestellt werden, daß die bosnisch-herzegovinische Verwaltung mancherlei Schwächen und Mängel aufweist und daß der heutige Zustand in den offupirten Provinzen nicht derjenige ist, welcher als ein dauernder angestrebt werden muß. Ohne Zweifel mit Befseiung geschaffen werden. Allein das farın nicht die Sache einer Éurzen Zeit fen; es wird — ganz abgesehen von den v­öller- und flantsvechtliten­­ Fragen — langer Mühen und Anstrengungen bedürfen, um die Verwaltung von den Schladen zu reinigen und eine Organisation herzustellen, welche­­ den besonderen Verhältnissen dieser Länder entspricht; an dieser Mühe und Anstrengung läßt man es firwahr nicht fehlen. So weit unser Wiener Korrespondent, wir werden im Nedrigen noch Gelegenheit Haben, auf die Sache zurü­d­­zukommen, r « Bei der Natur unserer Beziehungen zu England und bei der Wandlung,die dieselben,ohne unser Zu thun,durch das Auftreten Gladstone­s und des gegenwärtigen liberalen Re­­gimes durchgemacht haben,ist es nicht nur an sich gebetent, sondern förmlich eine publizistische Pflicht,das jeweilige Hervortreten­ der konservativen Partei in England,unserer Freunde möchten wir sagen,mit Aufmerksamkeit und Theil­­nahme zu verfolgen.Die englischen Konservativen haben bisher mt­it einer Selbstverleugnung und Resignation,die nicht jeder parlamentarischen Opposition­eigen,das Kabinet Gladstone in seinem Bestreber­,gesetzmäßige Zustände in Irland herzustellen­,i11lot­alfter"Weiss·eunterstützter durch ihre Mitwirkung ist es gelungen,der Obstruktion der Seländer ein Ende zu machen sind­ die irische Zwangs­­bill überhaupt auf die Tagesordnung zu legen. Es scheint jedoch, daß das Kabinet Gladstorte “auf die Untersa­gung der Konservativen allzu viel pocht und daß ihm in der nächsten Zeit einige unliebsame Enttäuschungen bereitet werden sollen. Die Konservativen, die zu jeder Mitwirkung bereit sind, wo es Die Erigenzen des Staates e­rheifchen, hegen seine Neigung, den sprunghaften Milionen Gladstone's auf Schritt und Tritt zu folgen. Die erste Regung ihres Wider­­standes — so wird uns aus London geschrieben — trat hervor, als Mr. Gladstone in der Mittwoc-Libung des Unterhauses ganz unvermuthet anfindigte, daß wenn Die Berathung der irischen Zwangsbill im Komite (das Haus hat fs als Komite fonstituirt) nicht früher beendet­ sein sollte, er am nächsten Tage um 4%), Uhr den Antrag ein­­bringen werde, daß die Barlage unter allen Umständen um Mitternacht dem Hause zurückgestellt werden müsse. Mit dieser Methode des funmarischen P­arlaments-Verfahrens erklären sich die Konservativen­ nicht einverstanden und wiederholte Klubfigungen, die über Dieses Thema gehalten wurden, Haben ergeben, Daß­ die Mehrzahl der Konservativen einem solchem Antrage Gladstone’s ihre­ Zu­­stimmung nicht geben würde. Da eine­ derartige Motion zu ihrer Annahme einer Majorität­ von drei Vierttheilen der Anwesenden bedarf, so wäre Dieselbe,­­ wenn sie am­ Donnerstag eingebracht worden wäre, thatsächlich gefallen. Mr. Gladstone merkte jedoch die Wandlung früh­­zeitig genug und entschloß sich, seinen Antrag bis zum Veontag aufzuschieben, bis zu welchen Tage die Komitlberathungen ohnehin beendet sein Du­rften. Der daß sein wmesprünglicher tattiicer Vollendung war, sich doch den Soufflurs, eben aber «Premier hat dam­it zugegeben, »Antrag nicht Ireländer von Die haben der ihnen ungesucht und unerbeten von konservativer Seite geworden, sy­mpathisch berührt gefühlt und es verlautet, daß sie eine förmliche Vereinbarung geschlossen haben, während des weiteren Verlaufes der Session in allen Fragen, die nicht direkt auf Irland Bezug haben, oder iil die Inter­­essen berühren , mit den Konservativen zu stimmen.­­ Die Konservativen haben Diese Kooperation nicht gesucht, aber sie können sich D dieselbe immerhin gefallen hassen; vielleicht, daß sie alsbald ihre Wirkung zeigen wird, wenn die Aktion der Konservativen gegen die Kandahar-P­olitik der Regie­­­ung eröffnet werden wird. Das Signal zu dieser Aktion wird am 24. Teber im Oberhause gegeben werden. sz Das Erefativ-Komite des op­positionellen Gesellig­­keits-2lmb8 hat, wie uns berichtet wird, bereits die Britte fest­­gestellt, auf deren Grundlage die Mitglieder­ als einheitliche Partei vor die Wähler treten sollen. Das Komite unterbreitet der P­artei- Konferenz den Antrag, dab das Programm der Partei erst "zum­­ Schluffe des Reichstages, unmittelbar vor den neuen Wahlen ver­­öffentlicht werde. = Handelsministr Baron Kemeny. ··· atansämmtliche JurisdikttotIeiI des Landes auf Grundlage des AN­:18802111d ’nach An·fhörung der Landes-Phylloxer-Kom­­ission ein Zirkular er­­lassen,in welchem­ die Maßnathtext vorgeschrieben werde und sies zur Hintanhalung der Weiterverbreittxtkg der·Berwu­stungen­ durch die Phylloxera seitens der Bezirks-Kommissäre,Gemeindevorstände, Stuhlrichter-Aemter und WeingartenbesitzerL vorzukehren sin­d.Auch die S­trafem welche gegen­ die Außerachtbelistung·der Vorschriften noriert wurden,sind In dem Erlasse detaillwt angefüh­rt in | s , .s-Ynge5neuigsäellen. ·»·­CZumOber-Staatsan­walts-Stell­­vertreter in Budapest)ist mit Königs Entschließung vom 15.d.M.,der Staatsanwalt von Mirkolez Edmund Fekete ernannt worden. —­­(Kirchliche Gruenningen)Se.Majestät der" König genehmigte für die Kaschauer Diözese die sinsenweise Bem­­üdung des Diözesan-Erzdechanten Mia Danilovics zum Canonicus custos, des älteren Canonicus magister Karl Ban­drácset zum Diözesan-Erzdechanten, des­ jüngern Canonicus magister Wilhelm Weiß zum ältern Canonicus magister, und verlieh die solchermaßen in Erledigung genommene Stelle eines jün­­gern­ Canonicus magister dem Priester der­ Kaschauer Diözese, Konsistorial-Beifiger und Brof. der Theologie, Jofef Népálety. Ferner wurde zum Chren-Ganonicus ernannt: der Konsistorial- Beifiger und Brof. der Theologie am Kaschauer Lyceum Dr. Franz Bagäcz, sowie­­ auch der Dechant und Pfarrer von Bottyán Andreas Magyarvary. ·FErnennunge·n.)·GezaRada,Finanstonzikishzum Konzeptsten Im Finmiznzmiistertum;Alfred Probstneyeupplent attder Yer-Li·kademce·titSchernutz,zuznKon­zepts­te111nkte·11·tm Finanzminktertum;·Dw·dor Csernovicszum Finanz-Kmtzt.piste«3 bet devaanzdirekthtm Budapest. · ·· (·OeffentlicherDank.)Der Unterrichts-Minister spricht im heutigen Amtsblatt Hewn Johann Rupprecht in Sáros­­patak·für eine Spende von IBOff.,welche derselbe zum Zwecke der Bekleidung armer Kinder machte,den Dankans. 1. Seper 1 (Ueber den Gr­afen Paul Kalitzky,)dessen­ Tod wir gestern gemeldet,wird dem,,Ellener«geschrieben: Granålnoky trat aus derchhere stammt als Hofpage atts; seine Karriere begann er als Konzipist bei der Siebenbürger Hof­kanzlei, von wo er als Regierungssekretär nach Klausenburg gelangte. Dem Schönen, jungen Kavalier, dem Freunde und Verwandten des damals mächtigen Barons Samuel Solita,­­prophezeite Jedermann eine glänzende Zukunft. Als im Jahre 1848 Baron Nikolaus Bay als königlicher Kommissär nach Siebenbürgen kam, wurde ihm Graf Kálnofy als Adlatus beigegeben, und Beide bereisten dann zusammen das Land. Nach Klausenburg zurückgekehr­t, trat er mit dem Grafen Gregor Bethlen bei den Hußaren ein. Nach dem­­ Freiheitsriege wurde er, der in der Honved-Armee Rittmeister gewesen, als ge­meiner Soldat in die kaiserliche Armee eingereiht. Binnen einem Jahre brachte er es zum Offizier, doch quitticte er bald darauf und kührte auf sein Stammgut nach Köröspatal zurück, wo er im Verein mit jenem Bruder sein Gut verwaltete. In stiller Zurücgezogenheit lebte er so bis zum Beginn der sechziger Jahre. Da wurde er von der Stadt St.-Szt.-György in den Hermannstädter Landtag gewählt, doch nahm er an den Berathungen derselben als Ungar nicht An­­t­eil ; hingegen hatte er im 1860er K­lausenburger Landtag als alter Negalist Cr­ und Stimme. Dann gelangte er als Dealat auch in den Pester Reichstag, wurde Direktionsrath der Ostbahn und nahm­ in dieser seiner Eigenschaft an dem internationalen Eisenbahn- Kongresse zu Berlin t­eil. Auch war er Mitglied der Delegation und der Staatsschulden-K­ontrollkormission, hingegen erschien er nie im Oberhause, dessen Mitglied er war.. Nach der Fusion zog er sie ins Privatleben zurück, do interessirte er sich auch­ ferner leb­­haft für politif und öffentliche Angelegenheiten. Seine Lieblings­­beschäftigung blieb aber die Landwirthh­aft. . Bei einem Sabre er­­krankte er und gestern wurde er im 70. Lebensjahre begraben. Graf Kálnofy erfreute sie als Liebenswindiger und gebildeter Kavalier der allgemeinsten Sympathien. Michael Zichy­ reist in einigen Tagen nach Baris und von da nach dem Kaukasus, wo er zu seinen Russin- und Lermontoff- Shustrationen Studiens machen wird, die er in St. Petersburg auszu­­arbeiten gedenkt. Aus der Jugendzeit Mutter veröffent­­lichen „Beltsmegyei Lapok” folgende Episode: Im Jahre 1861 war Michael Munfácsy bei seinem Oheim Stefan Reet auf der Gerendäfer Bukta zu Gaste; eines Abends be­­merkte er auf dem Yeimmege aus dem Hause des gräflich Apponyi­­schen Wirthschaftsbeamten­­, wie drei Männer auf einer Wiese des gräflichen Gutes das Heu­­ niedermähten, um es auf den bereit­­stehenden Wagen aufzuladen und nach Hause zu­ schaffen. Majd entschlossen sprang Munkácsy auf den Wagen der Diebe, hielt seine Doppelflinte, schußbereit gegen die Lekteren und rief ihnen zu: „Wer da Widerstand leistet, wird niedergemact! Auffisen und in den Meierhof fahren !! Im Meierhof angelangt, übergab er die drei Diebe, welche aus der Básárhelyer Gegend waren, dem Wirth­­schaftsbeamten, der sie brevn mann und ohne Zuhilfenahme der Prozeß- Ordnung bestrafte. Shen von Minderjährigen. Der Fürst­­primas theilt in seinem ‚jüngsten Hirtenbriefe das folgende, ihn vom Kultus- und Unterrichtsminister zugegangene I­ntimat mit: „Em. Eminenz, Herr Kardinal, Fürstprimas und Erzbischof­­ SH habe vom E. ungar. Ministerium des Innern folgende Dritthei­­lung, vesp. folgendes Grfnb­sspreiben erhalten: Nach Punkt 5, S. 113 G.A. XX : 1877 über die Regelung der Bormundschafts- und Kurvater-Angelegenheiten ist bei der Ehe von Minderjährigen im Al­gemeinen (ohne Rücksicht auf das Alter), wenn diesbezüglich zwischen Vormündern und Eltern, resp. zwischen den Verwandten und Den Minderjährigen seine Einigung zu Stande kam, die al hinsichtlich der Ehe eines noch nicht fünfzehnjährigen Mädchens die vormund­­schaftsbehördliche Einwilligung erforderlich. Hieraus folgt, daß­ der Geistliche, der die Trauung­ vornimmt, von den betreffenden Minder­­jährigen die Einwilligung der Eltern oder V­ormünder, eventuell die der Vormundschaftsbehörde, von den Minderjährigen aber, Die das gejegliche Alter noch nicht vollendet, auf jeden Fall auch Die der Vormundschaftsbehörde verlangen muß. Entgegen dieser gefeglichen Berfügung haben sich wiederholt Fälle ereignet, daß sowohl röm.­­latb., wie auch Geistige anderer Konfes­tionen Minderjährige ohne vormundschaftsbehördliche Einwilligung, ja gar i­ot des Wider­spruchs des Vormunds getraut haben." Der­ Unterrichteminister er­sucht daher den Fürstprimas, die Seistlichkeit in Zukunft zur Neißelit­­zung des Gefeges anzuhalten. Zur Matrizen- Frage) In der Frage der obliga­­torischen oder nichtobligatorischen K­eumeision männlicher Nach­­kommen israelitischer Eltern ist eine interessante prinzipielle Ent­­scheidung ertroffen. Auf Grund einer früheren Ministerial-Verord­­nung hatte ein hiesiger israelitischer Bürger, der seinen Sohn der Gireeumeision nicht unterziehen wollte, den Geburtsfall der Stadt­­behörde angezeigt. Dieselbe übermachte wohl die Abschrift des An­­meldungsprotokolls an die israelitische K­ultusgemeinde, behufs Ein­­tragung in die Matrikel (wie dies auch bei den als Tonfelsionsios angemeldeten Kindern aus Kontrollrüdsichten der Tall­it), schrieb den Knaben aber auch in die im Birgermeister-Inte geführte Da­tiifet fire Konfessionslose ein. In Folge Nelurfes ves Vaters nun hat der Kultus- und Unterrichtsminister diesen Bescheid des Bürger­­meisters Laffirt, die Streichung des, betreffenden Anakhen aus der Matrikel für Konfessionslose und die Nichtigstellung der israelitischen Diatrikel­ angeordnet und in dem Reffripte ansprüchlich erklärt, bas zur Givreumcision als einem religiösen Alte Niemand gezwungen werden könne und die Kinder jüdischer Eltern ganz unabhängig im Sinne der vaterländischen Gehege der H­eligion der Eltern olgen. (Die hauptstädtische Finanz-Kommission) hatte sich heute wiederum mit der Hundesteuer zu befallen. Der Munizipal-Ausschuß bestimmte nämlich als Grundlag, daß in Hinsicht der Besteuerung nicht Die Nase, sondern blos das Moment der Näslichkeit und das Geschlecht einen Unterfehten begründen solle. Dies zur Richtfehler nehmend, proponirte die Sanitäts-Kommission, an welche die Angelegenheit zur Borberathung gemieten­ worden war, im Sintravillan für männliche Hunde 10 fl., für weibliche 5 fl. im Grtravillan 2 fl. beziehungs­weise 1 fl. eimzuheben. Die Mitglieder der Finanz­kommission hielten diese Säte namentlich ,o,weil sie das Ssnteavillan betreffen, für zu hoch und es wurde beschlossen, folgenden Tarif in Vorschlag zu bringen: Intravillan : männliche Hunde, 6 fl, weibliche 3 H.; Extravillan: männliche Hunde 2 fl, weibliche 1 fl. Einen jeder zweckmäßigen Antrag stellte aus diesem Anlaß. Repräsentant Adolf Stern, welcher unter Hin­weis auf die zahlreichen Konsl­iptionen, mit denen das Bublikum jahraus jahrein fortwährend maltwät­rt werde, den Borsschlag machte, daß die Nadesteuer fürderhin, nicht mehr im M­onate Mai, sondern zugleich mit der Konstription der Haus- und Er­werb­­steuer, im November oder Dezember, fonstribirt werde. Dieser Borz Schlag fand allgemeine Zustimmung und Die Buchhaltung wurde angewie­­sen, in­ Betreff der Durchführung eine Vorlage zu unterbreiten. — Der zweite Gegenstand der Gisung betraf das Löwenhaus auf dem Kalvinplag. Nachdem die Bersuche, dieses Objekt zu verpachten, an den Sonderbeziehungen des Mitbeftgers scheiterten, war die Frage nun Die, was mit dem Objekt zu geschehen habe? Die Ansichten gingen diesbezüglich s zatt auseinander, indem Einige der Ansicht waren, auch die westlichen "­.. Des Hauses zu erwerben, Andere miez der von Fizitationsweisen Verlauf der der­ Stadt gehörigen "ig befürworteten und Andere wieder die gerichtliche Bestellung eines Kurator Für die Verwaltung in Borjs lag­ brachten. Den zweckmäßigsten trag stellte Depräsentant Mol Feny­­vesfjy. Nachdem — führte er aus — zwischen­ den Besigern eine Einigung nit zu Stande gebracht werden kan, so wäre, im gerichtlichen Wege auf eine Theilung des Besites d. J. auf eine gerichtliche Versteigerung desselben anzutragen. Die Mehr­­heit der Kommission ne­fiel diesem Antrage , zuzumeigen. Doch wurde gleichwohl im Hinblick auf einige prak­tische Diffikultäten, welche auch hier erwachsen könnten, betchoffen, vorher noch den Mitbesiger über den Preis anzuhören, zu welchen Derselbe "gemillt "wäre, seinen Untheil an die Kommune zu verkaufen. Erst wenn diese­­ Heußerung vorliegt, wird die Kommission eine endgültige Entschlie­­­ßung darüber fassen, ob die vestlichen "la des Hauses gleichfalls an­zulaufen oder dem Antrage Yenyvefjy’3 entsprechend zum gericht­­lichen Verkauf des ganzen Objektes zur febreiten wäre. — Zum Zwecke­­ der Veräußerung eines Drittheils des dem Waffen-Nefernefond ge­­hörigen Freißledersschen Hauses in der Mühlgasse (Franz­stadt) wird eine öffentliche Lizitation ausgeschrieben werden. — Den legten Gegenstand der Sikung bildete die Vorlage in Angelegen­­heit der­ unentgeltlichen Esfolgung von Meditamenten f­ür vine Bisher wurde in diesem Belange mit einer noncalanten Liberalität verfahren, welche die Rammerfaffe nicht unempfindlich belastete. Wenn nämlich jemand die Ausgabe für ein Medikament seheute, so brauchte derselbe sich blos an, den bet treffenden Bezirfsarzt zu wenden, welcher ihm auf die einfache An­­gabe, er sei arnı, ein Rezept verschrieb, auf Grund dessen er in der nächsten Apothese auf Rechnung der Stadt was er­ brauchte unent­­geltlich erhielt — eine Praxis, die natürlich zu Mißbräuchen aller Art Veranlassung in Hülle und Fülle bot. Um folgen Mißbräuchen vorzubauen, proponirte nun die Sanitäts-Kommission, beziehungs­­weise ein Sublimite der Finany Kommission, daß erstlich Frei-Medi­­kamente nur nach Budapest zuständige Arme zu erhalten hätten (nicht hieber zuständige wären auf die Spitalsbehandlung ange­wiesen) und zweitens, daß von den Apotheken auf Nehnung der Stadt mit in dem Pale ein Medikament ausgefolgt werden dürfte, wenn er eine Anmelsung der Bezirksvorstehlung beigebracht wird. Die inanzRommitton acceptivt diese Erträge mit dem Beilage, daß 048 neine Statut am 1. April d. §. in’s Leben zu treten hätte. Zum Bau des neuen Parlamentshauses.) Der Ingeniew- und Nuniteftenverein hat an den Minister-prä­­sidenten ein Memorandum zu richten beschlossen, in welchem verlangt wird, daß der zum Bau des neuen Parlamentshauses auszuschrei­­bende Konkurs fein internationaler, sondern ein auf vaterländische Bewerber beschräntter fer. Kuntgewerbeschule) An die mit einer Lehrwerk­stätte für Hofsichingerei verbundene fünfgl. ungarische Kunstgewerbe­­schule werden zu Beginn des Sommer-Semesters (Anfangs März) einige neue Schü­ler, womöglich dem berggewerblichen Fache ange­­hörig, aufgenommen werden. Bez­üglich der Aufnahme wolle man so an den Direktor der Lehranstalt, Oustao Keleti Hladialstraße Nr. 83­, wenden. Shnke und Bolfs-Bibliothek. Auf Anregung die Christinnenstädter Lehrkörpers bildete sich im genannten Stadttheile ein Verein, welcher sich zur Aufgabe machte, zur Ber­breitung der allgemeinen Bildung für die Jugend und das Bolf eine Bibliothek zu grü­nden. Der Anfrug, den der Lehrkörper in dieser Angelegenheit an das Bublikum richtete, war nicht ohne Er­­folg. Nach einigen Wochen hatten sich schon 110 Bürger als Mit­­glieder des Bibliothek-Vereins gemeldet. Von Diesen 110 zeichneten 10 als grü­ndende, 70 als ordentliche und 30 als unterfrügende Mit­­glieder ; außerdem beschloß auch der Schulstuhl, den Verein jährlich mit einer gewissen Summe zu unterfrügen. Der Verein hält dieser Tage seine konstit­irende Versammlung in einen Schulsaale der Elementarschule. Nach einigen Xenderungen an den durch Den Zehr­örper verfaßten Statinten konstituirte fic) der Verein folgender­­maßen: Präsident: Dr. Tray Shvarser; Bizes Präsident : Schuldirestor Franz Hofeder; Schriftführer: Helene Göth; Bibliothekar : Eduard Bacsnipfy;Kaiser: Mich. Szabota (Mitglieder des Lehrkörpers). — Su den Ausschuß wurden wählt: Alerius Beraner, Simon Telfes, Salob Mil­tényi, Albert Szilberleitner, en Brokk, Hole Somlyai. US Criagmitglieder: Leopod Gladfjelig und Ella Sterio. Hier wollen wir noch erwähnen, daß die gründen­­den Mitglieder ein­ für allemal mit 10 fl., die ordentlichen mit jähr­­lichen 1 fl. 20 fl. und die unterftügenden nach Belieben mit Geld oder Büchern den Verein unterflügen. Voraussichtlich werden auch a und Kommune dem Verein ihre Unterfragung nicht verjagen. Im Indoustrierasino­ hält am PDienstag, 29.0, um 7% Uhr abends Dr. Raul Bulpig eine Vorlesung, betitelt „Kunst und Kunstindustrie“. Billen-Gründe gewonnen.­ Das sehöne Meingebirge in der Christinenstadt, neben der Kirche, wurde vom Ingenieur-Aamt zu Dausstellen parzellirt und der auf die Straße gelegene Theil aucys schon für folge numerirt. Mehrere Gigenthinner der Gründe haben die Ansicht, anzufuchen, daß die thatfügliche P­erzellirung no, in die­­sem Frühjahr zu Stande komme; es wurde dadurch dem baufnstigen Bublitum Gelegenheit geboten, kaum einige Minuten von dem Mit­­telpunkte der Hauptstadt entfernt, Villen bauen zu können, die sich duch „Feische Gebirgsluft” und „prachtvolle Aussicht“ auszeichnen. . Polizei-Nachrichten.­ Gestern Nachm­ittags um 27­ Uhr kam im Komitatshause ein Schornsteinfeuer zum Ausbruch, welches jedoch allsogleich gelöscht wurde. — Der Arbeiter Franz Ad­a­met munde gestern Abends bei der Soroffärer Mauth von zwei Individuen überfallen, welche ihm mit einem scharfgesgliffenen Messer mehrere K­opfwunden beibrachten. — Aus der Garderobe des­ „Grand Hotel Hungaria” wurden gestern 10 M Winterröde e Jreugebäude-Kaserne wurden gestern aus einem Zimmer, dessen Thür erbrochen worden war, mehrere Rosen gestohlen. Die Thäter waren — wie verlautet — Soldaten, melde nach verübten Berbreihen desertirt sein sollen. ···­­ 1. ·· (Diebstahl im Bade.) Der­ bietige Lederer Sofef W. ging gestern Abends in das in der Sommergasse gelegene Bad. Cr 309 seinen Obertod in der Kabine aus, legte seine goldene Taschen­­ude auf das Tischen und entfernte sich einen Augenblick.. Diesen Moment bewußte eine im Korridor antretende Person,stahl aus der Kabinze die Uhriit Werther al 6 Gulden unnd ergriff mit derselben je Flucht.Vor dem Ankaufe der Uhr,­­ deren Hilferblatt von Silber ist, während auf den rückwärtigen Gold­­mantel ein Sagabild gravirt it, wird gewarnt. Itentäter wurde durch zwei herbeigerufene Kon (Attentat im Wirthshau­se.)Im Maerökschen Wirthshause ist der Hollandergasse überfiel gesternåstachtssohne aller Ursache der Tischlergehilfe Balthasar Boros den Tischler Alexander Tolthx und versetzte demselben mit einem stumpfen Gegenstande etneu­ so kräftigen Hieb auf die Stirne,daß derselbe blutend an die Wand taumelte Der stabler zur Stadthauptmannschaft eskortirt, ins Spital überführt. (Zur Abgeordneten-Wecht­)Aus GroßtrcttUf­deist wird geschrieben: Die hiesige liberale Partei w­ird am 6.März ihr·e·Genex­a·l«, versammlung halten,welche eine Deputation an·de·1·1thster-Präsi­­denten Kolonta N­ Tipa entse11de1 x1«wird,xt­«c­enselben zur­ Annahme der Kandidatu­r zu ersuchen. (Zur Bürgermeisterwahl in Dedenburg) Aus Dedenburg ist eine Deputation hier eingetroffen, welche dem Hiesigen Adporaten und Hausbesiger Heren Fold Dinder die Kandidatur für die Bürgermeisterstelle in Dedenburg offerirte. Dinder ist ein geborner Budapester und hat im Jahre 1848 bei dem Pesler Ma­­gistrat seine Karriere als Konzepts-Adjunkt begonnen. Als in den fünfziger Jahren Alois Gamper­l (päter Gyöngyösiy) zum Bürgermeister von Szegedin ernannt wurde, erhielt auch Druder als Magistratsrath­eine Berufung dahin. Bald darauf wurde er zum Bürgermeister von Stuhlweißenburg ernannt, auf welche Stelle er jedoch Anfangs der sechziger Jahre resignirte und sodam­­it Best eine Advocatırd-Kanzlei eröffnete. In dieser Eigenschaft wurde er von dem Bankhause Erlanger bei dem Bau der Bahnlinie Oeden­­burg-Ebenfurt mit der Leitung der Erpropriations-Angelegenheiten betraut, bei welcher Gelegenheit er viel in Oedenburg verkehrte und si daselbst viele Sympathien erwarb. Der Verwundete wurde > Iis­aelitishdes( Gemeindeleben) Aus Tienau, 18. Feber, wird uns geschrieben : Am Sinne des in jüngster Zeit an die Smdispiftionen herab­ gelangten Ministerial-Heskriptes bezüglich der Konftitchr­ng­ der tív. Kultusgemeinden hat gelten hier behufs Feststellung des der­ Be­­hörde gegenüber anzunehmenden Charakters (Schomwe Hadak, Status quo, Kongreß), wiewohl die hiesigen Israelitengemeinde sich bereits im Jahre 1860 als Status-quo-Gemeinde Fonstituirt hatte und mi­nisteriell genehmigte Statuten besitt, eine Vostinmung vanamtlicher Mitglieder dieser Gemeinde stattgefunden. Von 192 Stimmberechtigten wurden 160 Ottimagettel abgegeben­ ; davon entfielen genau 100 für Status quo, 60 für Schomre Hadak und seine einzige für Kongreß. Die durchgefallenen Schomre Hadapler beabsichtigen nun eine be­sondere Gemeinde zu bilden. (f­alsche Zehnkreuzer-Stücke.)In Szalantan wur­­den,wie»Fl­igg.Hirl.«mel­det,ein Schmied und­en Fälschungvort Zehnkreuzer-Stü­cken verhafteti und die bei­den we­ieren vorgefundenen corpora delicti, Pfeffen und andere Utensilien mit Beischlag belegt, ein Schuhmacher (8108 Brod und Sped.) Beim Ubapußtaer Gutsbefsser Stefan Bay drangen jüngst elf bewaffnete Räuber ein, welche, wie man mittheilt, blos Brod und Sped verlangten und sie nach Erhalt dieser Lebensmittel auch friedlich entfernten. (‚Ein Schmerzgens färei aus dem Banat.") Bon fompetenter Geste werden wir um Aufnahme nahe stehender Zeilen e­rfucht: Ich beeile mich Ihnen mitzutheilen, dab die Mörder des in Nakascha ausgeraubten Kaufmannes bereits eingefangen und den Weihfichner fönigl. Gerichtshöfe eingeliefert worden sind. Doch kann in diesen Falle von seinem Ran­db morde die­ Rede sein ; das Verbrechen wurde in Folge eines wegen einer & x b- 19 a­ft entstandenen­ Streites verübt, wie dies Die Schluhverhand­­lung zu­ Tage fördern wird. Auch wurden vorgestern hier in Lugos vier Zigeuner dem­jenngt. Gerichtshöfe eingeliefert, welche während des jüngsten Lugoser Jahrmarktes einen Wirth­ und dessen Sohn ermordet haben. Ich hielt mich Für verpflichtet, diese zwei Shatjahen zur Kenntniß des „Better Lloyd“ zu bringen, damit die Sicherheitszustände des Kraffo-Szörenyer Komitats nicht etwa für schlechter gehalten werden, als sie in der That sind. Das Arkanum, welches Verbrechen verhütet, ist noch nicht aufgefunden worden und so muß sich die Sicherheitsbehörde darauf­ beschränfen, die Berz­brecher, wenn immer nur möglich, einzufangen, um sie der gerechten Strafe zuzuführen. Das geschieht aber bei uns, wie dies auch die vorliegenden Beispiele beweisen. . (Ein1 Komitats-Fiskal verhaftet.)»Függ,H­i­rlap!«so meldet,der KoI­fitats:Fiskal des Oedenburgeem­itats Gedecm­illes wurde aqunsuchen des Staatsanwaltes verhaftet«. ·­­« «­­(Mord.)·In JäßberentJhate ist Fleischhatter seinen­ Kameraden,·1 weil dieser­ von dem ihm angebotenen Branntwein zu trinken sich geweigert hatte,erstochen.Sontel«det,,Fu­gg.Hi­ rl.«« (Ueber die Gelseer Blutthat)wird dem«Ell·en-ör«,· ans Groß-Kat1izsa gemeldet: ·Der Fleischergeselle Samuel Herzfelder hat Alles eingestanden;er1 war der Anstifter des Mordes ittt d ss hatte«. Jene fünf Spießgesellen zu der Blutthat angeeifert. Bon legieren waren drei schon in voriger Mode in Haft, die übrigen zwei wurden vorgestern eingezogen. Serzfelder wußte die Namen derselben nicht, doch erbot er sich, die Wohnungen derselben in Sharos-Be­rény zu zeigen. Der Berbrecjer wurde nun von Panduren nach Berény eskortirt ; das Dorf wurde umstellt und die Beiwohner wur­­den dem Untersuchungsrichter vorgeführt, wo Senzfelder seine Mit­­schuldigen erkannte, die auch sofort geständig waren. Man fand bei penfelden das geftohlene Geld vertheilt, wie auch Sommers Ring und den Ring und das Armband der Frau Sommer. Ferner das Gouvert eines an Sommer, adressirten Geldbriefes. (Zur Friedensdislotation Der gemeinsamen Armee) meldet die „Ung. Bolt“, daß im Sinne des von Sr. Mas jestät betreffs der gemeinsamen Armee genehmigten Dislotationspla­­nes im Preßburger Komitat und in der Stadt Frehburg folgende Truppen dislozirt werden: In der Stadt Frehburg 1 Infanterie- Divisions-Stab, 1­nfanterie-Brigade-Stab, 1 Kavallerie-Brigade- Stab, 1 Infanterie-R­egiments-Stab, 3 Infanterie-Bataillone, von denen 1 Battaillon bis zum el des nach Tirnan bestimmten Lägerbataillons in Tienau verbleibt: 1 Neserve-Regiments-Kom­­­ mando mit 2 Bataillonen, 1 Kavallerie Negiments-Stab, 1 Kavallerie Divifions-Stab mit 3 Kavallerie-Esfadronen, 1 Vionnier-Batailfon, 1 Train-Divisions-Stab, 4 Train-Eskadronen und 1 Sanitäts-Abthei­lung. In Zienau 1 Feldjäger-Bataillon, vesp. bis zu dessen Ankımmf 1 Infanterie-Bataillon, 1 Kavallerie-Divisions-Stab mit 3 Kavalle­rie-Eskadronen.­­ 2 . (Ein Freiheitskämpfer) Am 28. Jänner farb in Chicago der alte Freiheitskämpfer Oberst Sofef Nemeth im­ Alter von 65 Jahren. In Szegedin geboren, trat er, 16 Jahre alt, in Das­­ österreichische Regiment Großfürst Mlerander. Im Jahre 1848 Nach der Uebergabe von Bilágos flü­chtete diente er unter Görgey­­er nach der Türkei, wo er mit Ludwig KRoffuth internirt wurde. Im­ Jahre 1852 begleitete er Kossuth nach Amerika, und­ blieb daselbst. Seine bei der Kavallerie gesammelten Kenntnisse verwerb­ete er dort als Thierarzt. Bei Ausbrug des amerikanischen­ B­ürgerkrieges trat er als Freiwilliger in die Armee und brachte es bis zum Qu­aven­erh. Ein stenographischer Schreib-Apparat) Der Bariser Korrespondent der „N. fr. Breffe“ meldet: In der Kammer produzirie­rt heute die Italienerin Fra fein Michella in Gegenwart Gambella’3 und der Mitglieder des Kammerbuzeaus mit einem von ide selbst erfundenen Stenographie 4 ge a Ob gestohlen. — In der unbekannte Frauenge­­­­­ x / Fr­ET RER ERST REIT

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