Pester Lloyd, März 1881 (Jahrgang 28, nr. 59-89)

1881-03-01 / nr. 59

­ — » " M Budapest, 28. Faber. (­s·)Manglaudt,es seien die Tage jener von Gmw bettet so oft erwähnten«atheniensischen Republik«herange­­brochen,wve nun nun die Berichte über die großartige Feier liest,die am gestrigen Tage in Paris zu Ehren Viktor Hugofs stattgefunden hat.Ja,so mag es gewesen sein, als die Athener auf offenem Platze­ Herodot,dchater der Geschichte,kri 511te 11.Aehnlich mag es gewesen sein———um ein­ Beispiel zu­ nehmen,das wir fast wie ein zeitschtös­­sisches ansehen köinen—als die Franzosen vor hundert Jahren demcichts zu diesemszweck und­ Phhis gekom­­menen Bolta bre huldigten.So haben­d Jeanuzo­en eines­ jeden Jahrhunderts ihren Poeten,den sie mit könig­­lichen Ehren umgeben. Bei seinen Lebzeiten mit Ehren ohne Gleichen umgeben ! Diese Freudigkeit in uiferhaltloser Anerkennung, diese volle begeisterte Hingabe bildet einen der sympathischesten, aber auch einen der achtungsz­werthesten Züge des französischen Volkes. Ein französischer Leffing wäre nicht wie der unsterbliche Deutsche in demüthigender Abgeschlossenheit von der Welt gestorben. Ein französischer Leffing, ein französischer Schiller wäre von seinen Beitgenossen so gefeiert worden, daß hämische An­griffe, daß Bosheit und Unverstand sie nicht einmal erreicht hätten. Sie wären mächtige Füürsprecher, souveräne Richter gewesen und dem größten Firsten gleich geachtet gewesen. Das im französische Art und es ist die einzige, eines er­­leuchteten Volkes würdige Art. Dreimal hunderttausend Männer zogen am gestrigen Zuge vor das Haus Viktor Hugo’s, Vertreter­ der De­partements, der Städte, der Handwerke, der Vereine, einer der höchsten Beamten der Republik und eine Kinder-Depu­­tation erschienen, um Denjenigen zu grüßen, dessen Nam­e fortdauern wird, wen alle jeit Lebenden einst der Ver­­gessenheit verfallen sind. Unsere Nachkommen werden es nicht begreifen, daß man in unserer Zeit außerhalb Frank­reiche in Viktor Hugo häufig nur eine exzentrische Figur­­ gesehen hat, und daß es unter uns Menschen gibt, welchen die Parodien seiner Werke besser bekannt sind, als seine Werte selbst. Gewisse Briefe und Verirrungen der Nede, welche angesichts seiner Gesammtwerte kaum Erwähnung verdienen, werden bald vergessen sein. Die nächste Gene­ration wird sie nicht mehr fennen. Obgleich wir sein ein­ziges Werk von Viktor Hugo wissen, welches ganz ohne Spuren von Genie wäre, werden doc blos jene seiner Werke der Nachwelt überliefert bleiben, aus welchen nur das Genie spricht. Und das wird die herrlichste E­rbschaft sein, welche jemals von einem Jahrhundert dem anderen ver­macht worden ist. Des gestrigen Zages aber wird man gedenken, mehr noch als jenes 30. März des Jahres 1778, der die Apotheose Boltaires sah. Wie anders aber ist der Dichter des achtzehnten und wie anders ist der Dichter des neunzehnten Jahrhunderts gemtet ! Wenn wir die Aufgaben, die Erfolge und die Ansichten Voltaire's mit den Maße unserer Tage mesfen, erscheint nus der Mann fast klein. Dieser große Nievo­­lutionär Schwärmte noch für den Kammerherrn Schlüssel des Königs von Preußen, er hatte einen unbändigen Weipest vor allen Großen der Erde, und erst wenn er ihres Schußes gewiß war, wagte er sich an die Kleriker heran, die er dann wirklich mit s­cnvergleichlichem­ Geschid an den Pranger stellte. Was er sonst that, war ein Kampf für das gute Recht von­ einzelnen Unterdricten, ein Bisschen Wohl­­thätigkeit, einige Peitschenhiebe gegen Fünfliche Richter, sehr viel Aufwand von Dig gegen schlechte Boeten — das ist Alles. Die Satire war sein einziges Machtmittel, und Boltaire war nicht einmal der größte Satirifer. Doch er war der Mann, wie sein Ziveiter, geeignet, den Empfin­­dungen seines Jahrhunderts in der Sprache, die sich sein Jahrhundert die passendste gewesen, Worte zu geben. Wie jene Nationalversamm­lung, welche : Die große Revolution einleitete, nach­ dem Ausdrucke D Burke’s ‚der geschichteste Baumeister des Umstnyzes war, dem Die­ Welt je gesehen“, so sollte man von Voltaire sagen, daß er der ahmungs­­reichste und geschieteste V­orarbeiter für jene Versammlung und fir die Revolution selbst gewesen ist. Ir Werk war es, zu zerstören und Voltaire führte die, auf das Zerstören abzielende Nichtung in Die Literatur ein. Um­ jene Zeit, hat ein englischer Autor gesagt, gab es seine Stadt in England, die nicht fü­r sich allein bessere Elemente zu einer geregebenden Versammlung enthalten hätte, als ganz Frankreich. Diesen Verhältnissen entsprach die Größe und die Zerstörungsinft Voltaire's. Un wie viel das Frankreich unserer Tage größer it, als jenes des achtzehnten Jahrhunderts, min. so Vieles wird der Nahe Viktor Hugo’s in der Geschichte größer sein, als derjenige Voltaire's. Was die Seele Dieses Jahrhunderts bewegt hat, alle Gedalken von Arbeit, Nuhm oder Nild­­gang spiegeln sich in seinen Schriften. Das Schicksal seines Landes ist ihm am nächte zu Herzen gegangen, wo immer aber in Europa das Bolesredt getranst war, dahin sandte er ein Wort­ der Tröstung und der Aufmunteruug. Die „Shallments" sind eine Dichtung, welche vor Allen den französischen Cäsarismus zu zichtigen bestim­mt war, aber der Boot findet ergreifende Laute, um von dem Unglück It­a­­liens und Ungarns zu sprechen, wie er ün diesem Augenblik einen Appell zu Gunsten des unterdrückten Irland vorbereitet, plaidirt und weil diese Forderung in unserer Zeit nicht zu realisiren war, hat er jedesmal, wenn unter irgend­einem Regime ein Mensch wegen politischer Zeit erleiden­ sollte, zu Dessen Nettung das Wort erheben. Unter Louis Philipp, wie unter Mac-Mahon hat Viktor Hugo stets Gehör gefunden, wenn er im Namen des höchsten Mitleids die Herrscher anrief. Er Er hat für die Abschaffung der Todesstrafe hat an allen den edlen und unglücklichen Bersuchen Antheil gehabt zur Linderung menschlichen Elends durch menschliche Vorsicht, Milde und Aufopferung, aber das, was man den­­ Sozialismus und gar den Kommunismus nein, hat er mit so flammenden Worten gebrandmarkt, wie den Cäsarismus selbst. In manchen Worten, die er im Jahre 1848 sprach, sast man Etwas wie eine Prophezeiung der Ereignisse des­­ Jahres 1871 sehen. „Sie werden,“ schrieb er Dam­als, „die Neichen m­inigen, ohne den Armen zu helfen. Sie werden die Arbeit zerstören, die Gefängnisse füllen, aus Frankreich ein Land der Finsterniß machen ; sie werden die Freiheit erwürgen, die Kü­nste erft­den, den Gedanken ertödten und jede Gottheit leugnen. Nach dem Großartigen, was unsere Düter 1793 in ihren Fiebertagen vollbraggten, wird man uns das Schredliche zeigen im Seinen und im Niedrigen." Als aber die Kommmme ausgetobt hatte, trat Ritter Orgo der Meute gegenüber, die unaufhörlich nach Blut und Nade heulte und niemals vielleicht wird man genau erfahren, wie viele Opfer er damals dem Berderben entrisfen hat. Wenn Boltaire die­­ Zerstörung war, so ist Ritter Hugo die Verführung. ener hat in der „Bucelle" das rüh­­rendste und patriotischeste Denkmal der Französischen Königs­­geschichte in unflächiger Weise beschimpft; Viktor Hugo’s Seit hätte sich mit Widerwillen von einem solchen Unter­­nehmen abgewendet. Wenn er in feinen leder und in fei­­nen Romanen die Armuth und das Elend geschildert hat, — wenn er in geharnischten Verten­ gegen Bosisbedri­hung in allen Ländern auftrat, wer ex mit Feder Haud von Ne — fpelt vor den Flaffischen Formen in der Literatur farr­iirte, so wendet er sich plöglich ab, um mit vollendeter Unbefan­­genheit des Gem­üthes Loblieder auf das Kind zu singen. Niemals, bei seinem Rolfe­mnd bei seinem Dichter ist Der Kultus des Kindes in so herrlichen Worten verkündet wor­­den, wie bei Bibtor Hugo. Die unsterblichen Zeilen, welche er zum P­reise des Kindes geschrieben hat, stellen ihn für alle Zeiten sicher Dagegen, Daß er zu Seren gezählt werde, welche unsere Gesellschaft und mit dieser Die Familie zegfrei. Und auch in der Auift it Biltor Hugo niemals ein Nachkaler in dem recht gangbaren Sinne­­ des Wortes gewesen. Er hat sich gegen die Haffische Schule aufgelehnt, um eine Schönheit und eine Geschmacksrichtung einzuführen, welche unserer Zeit mehr zusteht, als jene veralteten For­­men. Aber er hat sich mit unsäglicher Verachtung ab­­gewendet von der Richtung, als deren bekanntester Reprä­­sentant in der Literatur Herr Zola, in der Malerei Herr Bourbet gilt. Die Kritik, mit welcher er die Werte dieses Malers ablehte, kan man als für die ganze Schule geltend ansehen. Der Naturalismus wäre zu ganz anderen Dimensionen gediehen, wenn ege gestanden wäre als der rechte Hiter des Ideals in der Kunst. Ebenso hat sich Viktor Hugo frank und frei zum Glauben an Gott bekannt. Nicht eine Zeile in seinen Schriften, auf welche ich Der Atheismus berufen Fam! So parador der Gap Tlingt, Biktor Hugo ist in einem gewissen Sinne der Bertretr konservativer Nich­­tungen gewesen. Um es mit dem landbläufigen Worte zu bezeichnen, er ist ein fortgeschrittener Liberaler gemesen, nichts weiter. Daß man einem solchen Mae it unserer Zeit solche Ehren erweisen konnte, zeigt, daß Frankreich, und unser Welttheil ü­berhaupt, nicht so ganz den radikalen und den reaktionären Barorysmen preisgegeben ist, wie das manchmal behauptet wird. Es muß denn doch viel Sinn für die Ideale der Menschheit in einer Generation vor­­handen sein, die Viktor Hugo so feiert, wie er am gestrigen Tage gefeiert worden ist. Vergehen dein nicht Ritter Hugo ihm im­­ Sf der Bau einer neuen Augen- Klinik nothwendig? Schluß.­ Die Aufgaben der Universitäts-A­ugenklinik Habe ich angedeutet. Diese können nicht erfüllt werden, wenn nicht an­­ entsprech­end ein­­gerichteten Räumlichkeiten vorhanden sind: ein der Natur des Ge­genstandes und der Hörerzahl entsprechend eingerichteter Hörsaal ; ein eigens adaptirtes Zimmer für Funktionsprüfungen; ein Saal für ambulante Kranke; ein Zimmer für die Arbeiten des Assistenten und der Praktikanten; ein Saal für Augenspiegel-Mebungen der Hörer, mit abermals zugehörigen Vorrichtungen; ein Zimmer fü­­r Operations-Mebungen an der Leiche, von wo Lebende mit Franke­r Augen aufgeschlossen sind; ein Arbeitszimmer des Vorstandes, zu­gleich Prüfungszimmer, Aufbewahrungsort beid­er Instrumente u. s. w. Die genannten Räume verlegt der den Gelegentwürfe beigegebene Plan ins erhöhte Erdgeschoß des großen Zentralgebäudes. Weiter sind nöthig 50—60 Krankenbetten (im Plane 56), theils in größeren Sälen, theils in abgesonderten Zimmern für jede fehwer Erkrankte, sowierig nachzubehandelnde Operirte, abzusondernde anstedfend Kranke, Kinder , ein Operationssaal nahe den Krankenzimmern, Kor­ridore für die Neconvalescenten (einen Garten wird der­ Grund ge­­währen), Wohnräume für die Pflegerinen. All das käme ins erste Stocwerk zu liegen. Vielleicht muß man nicht eben Fachmann sein, um die Noth­­wendigkeit des Ungeführten zu begreifen. Ich wage sogar an jeden der verehrten Leser die Frage: „welcher von den benannten Räumen wäre zu entbehren oder mit einem andern zusammenzuziehen ?" Soll ich etwa in den Krankenzimmern operiren, zum Gutießen der Ge­fährten, wie jet , oder sollen die Praktikanten zwischen den Ambar lanten untersuchen und arbeiten und in dem Getriebe jeder Samm­­­lung unfähig werden, wie jet; oder sollen die Wärterinen jahraus­­jahrein in dem Kerkerdunkel der Krankenzimmer leben und auf einem der in Reihe stehenden Betten, felbst in den Männerzimmern, fehla­­fen, wie fest; oder fallen in Ermanglung von mäßig erhellten Kor­­ridoren die erst furz Operirten bei ihrer Entlassung aus den dunklen Räumen allsogleich auf die sonnenbeglänzte Straße geschoben wer­­den, wie jebt, oder sol­ich die Augenspiegelübungen in zwei, ge­­wöhnlichen Wohnzimmern mit 1 und 2 Fenstern gleichkommenden Räumen abhalten, wo sich 2 Stunden lang 50-60 Menschen zwis­chen 40 Stühlen, 6 Tischen, und sonstigen Möbeln bewegen, bei ver­­hängten Fenstern und 10 Flammen, ohne Ventilation, wie fest, oder sol ich in einem Hörsaale unterrichten, in welchen ein Drittel mei­­ner Hörer, die fün ihre 5. und 6. Arbeitsstunde des Tages bei mir verbringen, feinen Sisplaß finden und in welchem bei der Urmtög-­lichkeit eine Ventilation einzurichten die Unmesenden in der zweiten Stunde bereits von der wiedereingeathmeten eigenen Kohlensäure wie im Naufsche betäubt sind, wie jebt; oder muß ich weiter noch besorgt bleiben, es könnte ein Talent sich zum Dozenten habilitiren und die natürliche Anforderung stellen, ich solle ihn Nam zum U­itter richten schaffen, ohne daß ich dem zu genü­gen in der Lage wäre, wie­ jebt; oder wenn ich operire , fol ih and ferner drei Viertel der Hörer nach haufe fdnden, da sie seinen Plan um das Bett findet, mie­tet; oder sollen die Krantenbetten so gedrängt bleiben, daß ein im Schlafe sich Strebender feinen Nachbar in’s kranke Auge fahren kann, und auf einen Kranken 30 Quadrat-Meter”) Luftmenge entfällt, die nicht er­neuert werden Fan (dem bei Nurgenkranten Fan man nicht die Tenster dem Lichte frei öffnen), wie jebt; oder sollen auch weiter zwei Thürnischen mit Leibstühlen für 40 Menschen als Abort dienen, mit dem einströmenden scheußlichen Fäulnißgeruch, wie jeßt; oder sollen 40 Menschen sich in 4 Waschbeden waschen, weil mehr nicht angebracht werden können, wie fest; oder soll der Professor des eige­­nen Zimmers entbehren,” und im Falle delikate Fragen an den Kranken zu stellen sind, oder in ähnlicher Nichtung untersucht werden muß, dies mir vor zahlreichen Zeugen dbm­ Löten, wie jept; und fo [0xk. 2.22 Die gegenwärtigen Klinischen Räume sind nicht nur wir geni«­gend, fordern unverbesserlich und für eine Mini nicht zu verwenden. „Man konnte aber doch bisher in ihnen auskommen und unterrich­­ten.” Wohl, auch die Eskimos kommen weidlich aus und haben nicht einmal eine solche Augenklinik, unterrichten Kamer­mean auch ganz von der, wenn täglich zwei Stunden über Augenkrankheiten zu sprechen für genügend befunden wird. Man eriftivte und lehrte auch bislang, aber das Resultat war ein der Klinik entspre­­chendes, unfruchtbar in allen Richtungen, die wir oben angedeutet haben. „Vielleicht Haben die Lehrer nichts gelangt, denn Geist und Ausdauer kann viele Mängel ausgleichen.” Meine Vorgänger leisteten 1008 sie konnten, V­erbesserungen haben sie oft betrieben, die Zahl der Hörer war auch Feiner und die Augenheilkunde nicht so außerordent­­lich umfangreich. Doch dessen ist sein Genie fähig, zu machen, daß das, was der Hörer nicht gesehen, nicht versucht, nicht geübt hat, in irgend einer Weise sich so gestalte, als ob er es gesehen, versucht, geübt hätte. Diese fiktive Fähigkeit wird doch s ein besonnener Mensch von einem klinischen Professor erwarten. Noch ein Zweifel scheint mix im geneigten Befer aufzusteigen. „Gibt es denn an diesem kleinen Auge gar so viel zu lernen und zu beobachten, daß dazu derartige Vorrichtungen, sogar ein Gebäude um 300.000 Gulden, nothwendig sind?” Das Kleine Organ, mit dem­ wir die Welt umfassen, besteht aus so zarten Einzelheiten, daß nur die Namen der Franshaften Veränderungen in einem unlängst erschienenen Sachwerte"") 68 Doppelspaltige Seiten einnehmen! Der Hörer bedarf vieler Meinung, bevor er nun mit feinen leiblichen Augen zu erkennen verm­ag, wovon Die richtige Beurtheilung noch weitab liegt. Die Augenheilkunde it unter den prak­tischen medi­­zinischen Wissenschaften die entwickelteste und durch­aus nicht einförmig oder einfach, die Vielfältigkeit der Krankheitsbilder ist sogar kaum zu erschöpfen. Mit den Ergebnissen wilsensgaftliger Forschung er­­wachsen neue Fragen in Menge, welche zu ergründen den Forscher um minderstehlich reizt. Nebsther ist sichere Hilfe in so vielen Fällen möglich und im glücklich Operivenden die Empfindung eine so be­­glühende und gehobene, als ob unter den Händen eine Wieder­­ersschaffung vor sich ginge. Tage, an welchen ich 12—15 wohlgelun­­­gene Operationen ausgeführt habe, gehören zu den befriedigtesten im Leben und die sommmerliche Ruhezeit in eine weizl öse, wenn auch dem freien Behagen gewidmete. Von den in der ministeriellen Vorlage enthaltenen übrigen Instituten gilt Mehnliches, wie das, was ich von der Augenklinik vorgebracht habe. Sie sind sämmtlich nothwendig und im Imteresse der ärztlichen­­ Bildung, des Gesundheitswesens und nicht zum Gering­­sten der vaterländischen wissenschaftlichen Entwicklung gelegen. Eine zweite Klinik für interne Medizin it geradezu höchstes Lebensbedürf­­ni. Wenn an unserer Hochschule mehrere Vertreter für National­­ökonomie, die doch nichts zeigen, behandeln, üben Laffen, sondern nur Wehrreich zu reden haben, noth­wendig sind, wie könnte der Schü­ler­­zahl von 350—400 eine interne Klinik gerecht werden? Wie könnten so viele Leute einen Schwerkranten, weil er eben den Lehrbedürf­­nissen günstig entgegenkommt, betasten, beflopfen, behorchen? Diese andere Klinik besteht wohl im selben Hause wie die Augenklinik und it ein getreues Rendant derselben. Darum muß aber auch für diese ein neuer Pavillon gebaut werden. Doch muß ich abstehen, hier wei­­ter auszuführen, ich denke, es sei des Gesagten genug. Niem­and fan die Yachtreife, welche die Neubauten troß der Empfindung der drühenden pekuniären Verhältnisse als dringlich hinstellen, der Selbstsucht zeihen. Die Steuerlast empfinden wir gleich den anderen Staatsbürgern. Wür unsere Beisen laden wir mit dem Neubau eine sch­were Sorge, mit dem ausgeweiteten Wirkung­­sreife die Verpflichtung seiner Ausfüllung auf uns. Wäre es nicht bequemer, den Bindereien der zwei drei Baujahre und den ermüden­­den Feststellungen aller der vielfältigen Einzelheiten zu entgehen ? Mäve es fü­r den Einifchen Professor nicht vortheilhafter, weniger Anstaltsfrankte zu versorgen und die anderen der Privatbehandlung, besonders im Falle einträglicher Operationen, zuzumeisen L­äge es nicht näher, die Amtspflichten enger aufzufassen, wo die erweiterte Auslegung und die hieraus sich­ergebenden Neubauten ohnedies so großen äußern Widerstand begegnen ? MWahrhaftig,­­ die geplanten Bauten können nur als Anzeichen der erwachten geistigen Arbeit in der Nation gedeutet werden. Sie sind Gradnreffer edlen Thatendranges, zugleich der­ bisherigen Ber­ fü­mmerung, Bekenntnisse, die als erste Zeichen der Aufraffung ge­­nommen werden dürfen. Hier, it feine Mederfü­gzung, wie Manche glauben machen wollen, sondern eine von jenen V­eranstaltungen, die und von dem raschen Verfall unserer stattlichen Selbsständigkeit, d. i. von dem­ Berlust unseres moralischen A­nsehens, bewahren sollen und die des Staates Zukunft zu sictern geeignet sind, indem sie die Aussicht bieten, und zu geistiger Selbstständigkeit zu erheben. Wie könnte auch von übereiltem Bauen gesprochen werden, wenn in einem Lande von 15 Millionen Einwohnern die erste standhaltende Nugenklinik und bisher kaum viel mehr als dem Namen nach bestandene medizinische Anstalten errichtet werden sol? Damit behreiten wir nur aus der bisherigen bedenklichen Nahelage. Die Kleine Schweiz hat drei Universitäten, deren eine musterhaft da­­steht, und alle drei haben netzeitige Augenkliniken. die zusammmen mehr geloftet haben und von faun halb so viel Hörern besucht sind, wie die, von welcher bei uns die Nede ist. Und doch will man bei uns mit der Errichtung einer brauchbaren Anstalt zögern. 90 muß auf den ersten Theil meiner Ausführungen zurüe­­kommen. Wenn die nationale Entwicklung, die Eestehung von Wissenschaftlichkeit im Lande, nicht die Zögernden bewegen kann, so mögen sie doch ja nicht vergefsen, daß die Bildung der Aerzte des Landes und das Sanitätswesen Fünfziger Jahrzehnte in Frage Stehen , daß wir Alle sterben müssen, was mit seltenen Ausnahmen in Folge schwerer Grkranktungen geschieht, bei deren Beginn wir uns noch mit dem Durchkommen vertröffen dü­rfen und dieses vom Arzte erwarten, dessen Ausbildung auf unser­steuerzahlendes Leben von Einfluß ist; daß insbesondere die Augenkranken im Lande nicht die für den Bau einer Augenklinik verheißenen, besseren Zeiten abwarten können, denn jede Stunde, welche bis zum Eintritt dieser „bessern Zeit“ verstweicht, i­fie fie — verlorene Zeit. Professor Wilhelm Schulek. *) In einem Krankenhause rechnet man zumindest 60 Qu­adrat- Meter Luftraum auf ein Betti. An einer Lehranstalt­ kommen noch die Schüler Hinzu, und daher ist auf ein Bett 100 Druadrat-Meter zu rechnen. - - »Es-XGräse-S(«i1nifcl),Haudemch der Augenheilkunde,insBän-« den, Leipzig. -­­: = Sr der heutigen Geltung­ des Finanz: Uns­chufted des Abgeordnetenhauses präsidirte Wilhelm Zsigmondy. Bon Seite der Regierung waren anwesend : Minister Präsident Tip­a, die Minister Szapáry, Szendemind Dzihódy, Staats­­sekretäiv Htieronygmi, die Ministerialwärhe Selesfaluffy und Ladislaus Nagy,­­ Honvéd - General, Intendant Eser­­balmay, Gestionsrath Bodófy und Ministerial-Sekretär Wederle Nach Berufung und Authentizirung des Protofolls über die legte­­ibung wurde als erster Gegenstand das Budget für die hauptstädtische Polizei verhandelt. Neferent Nasovity em­pfiehlt dasselbe nach Firgzen Ausführungen zur Annahme als Basis der Generaldebatte. u Minister ABräsident zihn weit auf das Bedingniß der durch den Gelegentwhurf initiieren Reform der hauptstädtischen Polizei hin, betont, daß jet nur die nothunwendigsten Maßnahm­en getroffen wer­­den und das Budget auch Demgemäß firtet sei, Im Rahmen der Geseßesvorlage werde sich das Institut weiter entwickeln, daß 1882 bereits der ganze Organismus ins Leben treten könne; er empfiehlt die Annahme. Dárda bemerkt, daß im Personalstatus keine entsprechende graduelle Vorrüdung geboten sei und wirde diesbezüglich einige Uenderungen em­pfehlen, etwa weniger Konzipisten, dafü­r mehr Sekretäre und einige Konzepts-Adjunkten. — Helfy acceptirt das Gefet nicht, kann also auch die Kosten nicht votiven, er hat die prin­­zipielle Hinwendung, daß die Polizei nunmehr den größern Theil der Agenden des Munizipün­s absorbiren werde. — Lebtere Ber­hauptung wird vom M­inister-Präsidenten als irrig nach­gewiesen, indem blos,die Theater, sowie die Untersuchung der Brottt­­tum­­en betreffend, eine solche Absorbirung stattfinde; derselbe empfiehlt übrigens die Prüfung des Budgets vom finanziellen Standpunkt ; der­ Ausschuß möge sich äußern, ob die Gehälter entsprechend fi­irt sind und ob der Minister zu ermächtigen sei, im Rahmen der Vor­­lage die nothwendigen Ausgaben zu machen; auf Darbays Be­­merkung erwidert der Minister-Präsident, daß heute nicht das ganze Personal systeniiirt werde, die wenigen neuen Stellen müsse man aber mit gut qualifizirten Leuten belegen ; in der Folge könne man auch die Anstellung von Konzepts-Adjunkten im Eximwaging ziehen. Béla Lrrfach meint, es sei am besten, dem Minister en Bauschale zu bewilligen fü­r die erforderlichen Ausgaben unter dem Vorbehalt, daß bei der 1882er Budgetvorlage der gesammte Borz­anschlag für die Polizei vorgelegt werde, wobei auch die definitive Systemisirung der Stellen stattfinde, die Gehälter findet Nedner nicht zu hoch, eher sind zu viele gering Dotirte Stellen. Nachdem mod Hegedüs, Daniel, Szontágh (Gömör) und der N­eferent zur Sache gesprochen, entaritet der Borfigende als Beschluß des Ausschusses, dad derselbe die in V­oranschlag ersichtlichen Gehälter der Beam­ten nicht fich zu hoch ansehe und sich dahin erklärt, daß der Minister zu ermächtigen sei, im Rahmen dieses Budgets die noth­­wendig werdenden Ausgaben gegen seinerzeitige Rechnungslegung zu machen. Bei dem Budget pro 1882 sei das vollständige Polizei­­budget vorzulegen.­­ Hierauf folgt die Verhandlung über die vom Verwaltuugs- Ausschuß angeregte Begü­nstigung der Mauthfreiheit für die Polizei Organe. — Nach kurzer Debatte, an welcher sich der Minister-­prässident Szapáry Raksorglymd Wahrmann betheiligen, beschließt der Ausschuß, es möge ein besonderer Para­graph aufgenommen werden, laut welchen uniformirte Organe der Polizei die Mauthfreiheit genieße­t. folgt der Gelegentraumf über die Modifikation des §. 3 des Ges.Az. XXXVIII : 1880. KReferent Daniel empfiehlt dessen Annahme, da die damit verbundene Mehrausgabe von 113.680 ft. durch ven bessern Anschluß aud aus technischen Gründen gerecht­­fertigt sei. Der Gefeentwurf wird, nachdem der Vorschlag , yo ı­­tagh’s, mit Nachsicht auf die heimische Gifen-Industrie, die in Jahresfrist vielleicht in der Lage wäre, die erforderlichen Schienen beizustelfen, den Ausbau der Etrede zu verzögern, dire­ den Hin­­weis auf die Nothwendigkeit und den Vortheil des van­gen Ausbaues seitens des Ministers vom Ausschufse abgelehnt worden, mit un­­wesentlichen stylariischen Menderungen angenommten. äniel vereh­rt nun über den Gelegentchurf betreffs des von Kommunikations Ministerium erbetenen Nachtragskredits Pro 1880. Derselbe wird zur Basis der Spezialdebatte angenommen. — In derselben betont Wahrstanm, daß hier das bei Punkt 1 Men bauten, Titel: Erhaltung der Wasserstraßen exhetene Vixentent nicht konkreterweise gegeben werden künne, da es sich ja um bestimmte Posten handle. Diese Ansicht theilt Larfach, eher gleichzeitig Die Präliminarien des Ministeriums einer Kritik unterzieht, Die von Hieronyem­ bekümpft wird. — Helfy mwünschte auch von vorn­­herein solche Voranschläge, daß nicht nachträglich soviel Kredit in Anspruch zu nehmen komme und spricht sich bezüglich der Donau- Negulieungs-Arbeiten abfällig aus über die Verzögerung der Pläne für dieselben. — Degedis und der Referent meinen, wen nun das Birement nicht zugebe, so müßten die in der Motivirung noch angeführten Posten, wo es Mehrarbeiten gibt, auch­ in das Geile einbezogen werden und beschließt der Ausschuß in diesen Sinne. Der Gelegentwurf über Bewilligung eines Nachtragskredits von 83.542 Sl. behufs besserer Verpflegun­g der Honved-Mannschaft, wird, ohne daß eine prinzipielle Ein­wendung gegen denselben erhoben wor­­den wäre, mit einigen Tiglarischen Aenderungen angenomm­en. Hefe vent desselben it Hatovgly. -· —- -­­Letzter Gegenstand der Vehhandlimg sind die aud anusschuß « « zurü­kgeleiteten 38. T-und 20-des Gelebenhvinfes über die Stempels Novelle.­­. Nach längerer Debatte,»alf welchey sich allez anwesend­sten glieder des Ausschu­sses«betheilken-beschließtder.2(llsfck)·ltß-die vom Minister eingebrachte mildere Kasszung ablehnend-EsfeldsUtHUUfe die Annahme des§.7 der Orkgkttalvorlage»311«em­pfehle,da der Ausschuß prinzipiell der Regierung die Möglichkeit·»der Kontrole wahren will,eine entsprechende Kontrole aber und überhaupt der angestrebte Zweck num unter Annahme der strengern Modalität mög­­lich erscheint; der Minister_hat gegen diesen Beschluß des Ausschusses nichts einzumenden. — 3 wurde sodann die neue Fassung des 8. 20 der Vorlage festgestell und damit schloß der Vorfigende die Berathung.­­ — Ueber die Berathungen in der jüngsten Konferenz der gemäßigten Opposition­­ hat sie die Meldung verbreitet, Baron Béla Bántidy habe­ für­ die Fusion mit der Regierungspartei das Wort genommen. „Petti Napló­ erklärt diese Nachricht für vollständig erdichtet. Herr v. Banhidy hat sich den Ausführungen des Barons Sennyey angeschlossen und diese Anschaunungen haben in den gefaßten amd veröffentlichten Barteibefehluffe Ausdruck gefunden. « =In der heutigen(sechsten)sSitzung der Getoerbe-Enquete gelang xczuxIch­F­ft dce AenßerciIg des königl.Kommerzienrathes und Maschinenfabrikss Besitzers Alexander Havas,­welche derselbe,am persönlichen­ Erscheinen verhindert,schriftlich eingesendet ha­tte,ur Wertlesung—·Soda1 11k erklärte Julius Kautz,da ihn wichtige a­­nulten verhältnisse nöthigen,für einige Zeit zu verreiseng und­ro tune zur zweiten Frage,daß er fü­r vollständige Gewerbefreiheiten 11­ trete unch die Verfangen des G.­A.IIIII:1872 in ihrer Wesen­­heit aufrechterhalten wissen­ will.—Nach ihm sprachen Johann Csepreghy,Ignaz Helfy und Dr.Bella Weiß,11ac­­ deren Redett der Mini­ster die Diskussion über die erste Frage für beendet erklärte.—Es gelangte nunmehr die zweite Frage zu­r Be­­rathung,zu welcher Bäla Ney.S.MudronwAleandechs gedüs und wiederholt der Ministersprachem Den ausjüyrlich­erecherich­ttragenwccuach.­ ­ , Ya-Yrämienszlnkeljenv.Ial)re1870. .Aus den in dieser Angelegenheit vor dem­ Schlußrechn­ungs- Ausschüsse erfolgten Erklärung er­theilt,,Orp.Ert.««die folgenden »(wie die erwähnte Korrespondenz bemerkt authetetisciert)Aus­­­züge mit: «Koloman Szäll begann die Verhandlu­n­g in Folge jener Zuschrift des Staatsrecht­ungshofes,1 vori 11 dieser unter Berufung auf Punkt x1 des Fundamentals Bertmges vom­ 12.April 1970 behaup­­tete,daßd»«erBaykverein halbjährlich nicht 50.000,sondern 55.017fl. zanschassung eines Reservefonds deponiren müßte.Und da man aus den vorhande­k gewesenen Akten nicht klarer sehen konnte,wes­­halb und wemn die Bestimmung des Punktes Xl,laut welcher die Yd­dxxxtg des Reservefonds durch Fruktifizirung eines mit 4"-6 ver­­zinslichen Vertrages successive vor sich gehen werde,dahin abgeändert wordentfn,daß anstatt dessen ein fixer Betrag,11.zw.50.000, depomrt werde;obschon er zwar selbst der Ansicht war,daß für den Bedarf der letzten 10 Jahre die Hinterlegung jährlicher 10.000fl. hinreichend wäre und dem Staate noch ein Ueberschuß bliebe,doch die Deponirung von 110.000fl.»den Staatsinteres er besser em­­spräche,habe er sich­ 7mch grü­ndlichem Studium der Angelegenheit überzeugt,daß maul­ier«nach dem trockenen Wortlaut des Funda- Ward-Vertrages einerseits nicht vorgehen könne und daß anderer­­seits dem Staate darums nicht so viel Nutzen erwachsen könne,als wenn neben Feststellung eines fixen Betrages nicht blos die Fruktifizirung der­ Interessen mit einer sperzentigen Verzinsung,sonder­n die Fest­­stellung einer derartiget­ Manipulation verfügt würde,gemäß deren auch das Kapital selbst zu­b bis SPerzentVerzinsung Verwalter wird.Es ist nämlich bekmnnt,daß im betreffenden Gesetze der F­undamentalvertrag nicht unartikulirt ist,aber auch dieser enthält keine detaillirte Manipulationsverfüagung,sondern es ergab sich eine ganze Reihe von schwebend gelassenen Fragen.Jndem Vertrage war hinsichtlich des Kapitals des Reservefotrds«ausgespr­ochen,daß es snich­t größer als 10 Perzent sein kann und weckermtten stehh daß der Bankverein die Summen deponiren werde,die nicht aufgebraucht werden­.Der auf die Manipulation der selbestbezüglichen Additional­­vertrag mußte gleich nach d­em medamecxtalvertrah erfolgen,denn schonx am 19.Mai 1870 schrieb das Bodenkreditinstitut dem Finanzs nm­uster,daß es den erwähnten Punkt XL sowie den Punkt VIII des Additionalvertrages kenne,worin die Plack­ung dechserve bei dem genannten Institute bezweckt wird,und daß es die Bedingungen annehme-Damals also wurden die 50.000 fl.stip1tiert,denniit dem vom 31.Oktober desselben Jahres datirten Vertrage sind»sie als positive Feststellung deutlich ausgesprochen.Dieser Akt»d­·tionalvertrag wurde aber­ nirgends gesunnden,nur«beim Ministerialrath Leebt eine Schrift,·welche einen ähnlichen Entwurf enthält aber dieser hat nicht 8,sondern nur S Punkte. Erjnchte die Verbindung,als er den­ Bankverein aufforderte,die vertuxtd die Modalität der Feststellung jener Summe nachzuweisen, aber dieser verwies nur auf die oben erwähnten Schriftstücke.Unter solchen Umständen erwog m ob die Feststell­ung von 50.000 fl.für Peix Staat korrekt zuar,oder­ nicht;denn die Losbesitzer kommen nicht »F Betrachtete ihnen gegenü­ber der Staat unter allen Umständen die Garantie übernahm Er glaubt,daß die Ergänzung des Fun­damentalvertrags nothwendig und der Modus richtig war,da die halbjährlich deponirten 50.0­­00 fl.genügen werden­,um den Staat Vor jeder Schädigun­g zu bewahren.Zur Illustrirung dessen theilt er dem­ Ausschuß eine Berechnung mit, nach deren auch vom Staats­­rochnungshof nicht beanstandeten Ziffern eine Einlage von halb­­jährlich 50.000 fl. mit AYiger Aufzinsung (die Zinsen halbjährlich zum Kapital geschlagen) binnen 10 Jahren zu 1,239.165 fl. 85 fl. anmwachsen würde, während sich bei der jegigen Manipulation der Reservefond bis Ende des Jahres 1880 in Obligationen auf der Kominalmwerid von 15,333.480 fl. oder den Werfenwerth von 1,649.088 fl. 80 fl. erhöht hat. Karl Kertapoly äußerte sich über das Wesen der Sache in ähnlicher Weise, indem er hervorhob, daß die Modifikation des Fun­damentalvertrages und die Umänderung der im einer perzentualen Manipulation bezeichneten Summe in eine fire Summe nicht sein Wert gewesen, der am 19. Mai 1870 noch gar nicht Minister war; er hat jenen Zustand von vorgefeden, welcher der im August 1870 stattgehabten Beru­fung voranging. Da müßte man vielfach e in Fundamental-Bertrag nur einmal erwähnte Heine Verfügungen treffen, und als er den BVerlosungsplan und später, am 31. Oktober 1870 den mit dem Bodenkredit­nstitut abgeschlossenen Vertrag er da war der halbjährliche Betrag von 50.000 fl. Idjon­tipuliet. Im Artikel XI des Fundamental­vertrages vom 12. April — Punkt 1 — it nur so viel bedungen, daß Die zu dem vor­­erwähnten Zwed jährlich zu reservirende Summe 10 Perzent der Annuuität nicht übersteigen dürfe. Alinea B­­aber spricht entsc­hieden aus, daß für den erwähnten Zwed immer jener Theilbetrag zu fruk­­tifiziren Jet, welcher für die auf die Ziehungen des entsprechenden­­ Semesters entfallenden Gewinnfte nicht in Anspruch genommen wird. Dies kann nach dem­ Berl­fungsplan um 178.600 fl. weniger oder um 115.500 fl. mehr als die 10 Perzent ausmachen. Auf Grund dieses Vertrages allein also konnte der Bankverein die halb­­jährlich zu deponirende Summe nicht mit 50.000 fl. angeben, und wenn er dies dennoch b­at, so b­at er es nur auf Grund des Zufagvertrages,­­ der mit ihm abgeschlossen werden mußte. Dieser aber bestand schon vor dem 20. Mai 1870, denn auf die vom vorhergehenden Tage datirte Zuschrift des Bodenkredit- Instituts hat der Finanzminister keinerlei Bemerkung gemacht. Wenn demnach der Bankverein in seiner Zuschrift vom 22. September 1876 die Additional-Konvention nur einen Blan nennt, so beweist dies nichts, denn die Elane Berufung des Bodenkredit-Instituts auf dies felbe, sorwie das Schweigen des Finanzministeriums bemessen das Gegentheil. Und das Yaktım dieser Abänderung erhellt schon aus dem Verlaufe der Verhandlungen, weil erstlich das Bodenkredit- Institut jene Modalitäten der Manipulation des Fonds und der Kontrole der Manipulation nicht acceptirte, welche in jenem Ueber­­einkommen festgestellt worden waren und demzufolge w­­rden die hierauf bezüglichen B­unkte abgeändert, sowie sie in dem Vertrage vom 31. Ok­tober 1870 Ausbruch fanden­ und welche der Bankverein schon vorher, am 17. Oktober 1870 auch annahm. I Verlaufe­­­ieser Verhand­­lungen wurden Die un bezüglichen Punkte der schon vor dem 19. Mai 1870 bestandenen Naditional-Konvention von den auf die sondsbildung bezügligen Bunften gesondert und im vorhinein fina­­lisirt, was in den „Ausführungs-Bestimmungen“ auch geschah, inwel­­em Dokument Hinsichtlich des Meritums der Sache das Datum des Originals zusommen würde, welches Datum aber das Dokument dennoch aus dem Grunde nicht tragen könnte, weil es so selbst­­ständig formell, doch erst später mit seiner Unterschrift zu Stande fan. Die Auditional-Komvention it deshalb nicht des Renners Mert, sondern nur die Abänderung des auf die Verwaltung des Fonds und auf die Kontrole der Verwaltung bezüglichen Wirnfte, ferner die aus dem erwähnten Grunde erfolgte Absonderung des ursprü­ng­­lichen einheitlichen Vertrages und die in dieser Form erfolgte Unter­­schrift jeintexteits.­­ Da Hiedurch der ursprüngliche Vertrag überflüssig geworden, ward er wahrscheinlich ganz einfach zurbegezogen. Daß von dieser Zurieziehung in den Alten keine Spur zu entdecken ist, fan Redner fest, nach 10 Jahren, nicht motiviren. Für das Borz­bandensein des Vertrages zeugt aber die Kombination seiner obigen Darlegungen und jene Kopie, die sich bei Ministerialratd Le­eb vorgefin­den. Demnach steht es Nedner nicht zu. Die Motive hrelfen darzerlegen, weshalb statt 110.000 fl., 100.000 Fl. angenomm­en wur­­den. Doch möchte auch er seinerseits die zur Klärung der Age­­legenheit erforderlichen Hrfklärungen bieten; er mweist zunäcst auf jene Gründe hin, welche die Additional-Konvention unbedingt noth­­wendig machten. Sole sind, daß in dem Fundamental-Vertrag seinerlei Modalitäten für die Effeftuirung der darin enthaltenen Bestim­mungen Aufnahme fanden, obgleich diese Bestim­mungen doch irgeindi­­e durchgeführt werden mußten. Es fehlte­­ jede Verfügung für die Numerirung der Lose, forwie­­ sie deren­ Übergabe an den Bankverein, nicht minder darü­ber, wo, fü­r welche Prämie und auf weisen Gefahr die Auszahlungen geschehen sollen. .. :

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