Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1881 (Jahrgang 28, nr. 125-146)

1881-06-03 / nr. 126

e %. . —— (Einzelne Iurmern 3 Ev, in allen Verschlei­er Freitag, 3. Juni, SEHR Irrsinnige könnten fi) der Meinung hingeben, daß Konzessionen ein duch anacistische Leidenschaften aufgeregtes und aufgewühltes Bolt zu beruhigen vermöchten. Der Minister-Konfeil fehlen diese An­­schauungen der Reaktion nicht vollständig zu theilen, denn sonst wären jene, auf Die Presse bezü­glichen Disposi­tionen nicht getroffen worden. Die­­ erste dringendste und wichtigste Neform it die Herab­­legung der bäuerlichen Loslaufsum­men. Da in Folge Mikwachfes und elementarer Ereignisse vielfache Rüdstände in der Bezahlung diesen Loskaufssum­me zurückgeblieben, beantragte Graf Loris-Mefiloff, den armen Bauern die Bezahlung dieser Radstände zu erlassen. Der aus dem An­te gefriedene Minister des Innern verstand die Wichtig­­keit dieser Agrarfrage vollkommen zu würdigen und betrieb die Morglukarbeiten, so gut dies bei der Indolenz des ruffiigen Be­amtenideums eben möglich war. Bekanntlich, wurde anstatt des er­warteten Loslaufs-Ukafes am 29. April (alten Style) das bekannte kaiserliche Manifest erlassen. Loris­ Melikoff ging; die Reaktion machte sich auf seinem Plage breit und kaum saß der neue Minister im curuliiden Stuhle, so blieb ihm nichts Anderes übrig, als sein Heil in den bekämpften Ideen seines Vorgängers zu suchen. Loris:Melikofffsche Reformen ohne Loris-M­elikoff, ein rasches Walten der Nemests. Gesterxu wurde ein I­tat«ille-Offizier,als er seine Wohnuung(9,3mus.und 5ki-Perculob Verm-L von Agenten der geheimen Polizei verfolgt.Lily der Offizier diese Verfolgung bemerkte,beschleuu­­nigte er seinen Schritt und begannn bei der Biegung der KolokoLiu- Straße 511 laszen,indciTbsicht,i1:eins auf die schtraßez­.Icil­u, um dort snverschwin­den Daihmir doch auch von der anderen Seite der Etrusc Geheimpolizisten anflauerten,war derumzingelt,fest­­genommci rund um«­großeman auf einergaffeuchtheuge ver­­haftet.Dieses ist der sechsundzwanzigste seit drei Tage m­on­dchorci­I­ auffälligster Weise verhafteten Marines Offiziere.Auch dieser Offizier ist in­ die­ Haire Suchanoff mitver­wickelt,wie seine anderen Berufsgenossen.Die Verhaftu­­g wurde darum nicht in der Wohnung de­­ Offiziers vorgenommen,weil man in Erfahrung ges­ci«ack­­t hatte,deß dieselbeciim­ Swiptverftcsck fü­r große QuantutkLthr von Springstosfenbis-do und die Polizei vom esseZt-3,der als tollkitht bekannte Mari11c-­Offizier werde sich mit der Polizei in die Luft spren­­gen,mie dies Nawrotzki im KonspiratioziZJenartierthxen wollte. Die Hausdurchsuchun­g,welchesclsoxcim sekbchonzente vor­­genommen wurde,als der Offizier seine Wohnung in P011mi-Ti- Perculok verließ,lieferte ein­e überraschende Quantität von Dysmkrtit, neue unbekannte Modelle von­ Pétarde­ 1,eine groszscimntiteucmt silbergrauen Pixivers,dessen Beschaffenheit bisher nicht sc gesich­t wurde,einige PIevolver,Dolchstöcke,eine Molisseuihilistischer Bros und­ Paul de Kock’s,,cerisette«zu Tage.Wäh­ye 1111 wic­ der 3vk1rc1c in der Wohnung nicht vorhanden,woraus die Polizei schrith,daß der betreffende Offizier noch eine zweite,bis dahin ihr unbekannte Wohnung besitze,welche sie trotz der mehrmächentlichen geheimen Beobachtung nichternircu komfte. EiI­e Hofda111e.2a111eits Nelidowa, welche gern,,in hoher Politik«machte,erhielt an Dienstag plötzlich Befehl,ihre Effekt­en sofort zu packen,den Hof der Kkriserin zu ver­­lassen und nach dem Auslande zu r­eisen.Ursache dieser Verbamm­ung war der U­mstand,dass Abafa,Miljutin und Loris—Moliko­sfvorderst­e Ministers Konsul,in welchem sie ihre Demissiermgaben,sich bei ihr verfmnmch­en,um ihre Verabrdung zu treffe an ihre Befriedigung darüber au­ssprachhx,daß sie dieslichacht des Hosestochs iijon so weit einschränkten,daß nicht mehr Höfli­­gealleite den Staat zu regictext dichtmessenheit haben werden. Das war Budapest, 3. Juni. — Die Engländer federten nicht über Luft zu haben, den Erfolg, den die europäische Vermittlung in Der fried­­licher Austragung der griechisch-türkischen Streitfrage errungen hat, ganz allein für sich in Beschlag zu­ nehmen und denselben ausschließlich der Ii­­tiative und den Verdiensten des britischen­ Botschafters Mr. Göfchen zu vindiziren. Die Resultate, „die Mr. Göfchen in Dieser Ufni­e erreicht hat, so Lassen sich Die „Daily News" dernehmen­, sind als ein Triumph der englischen Bolitit an­­niehen und als eine echte Bethätigung des Wortes von „Frieden in Ehren". Es ist nicht unsere Absicht, den Eng­­ländern ihre Freude zu verderben. Das gegenwärtige liberale Kabinet hat während seines nunmehr länger­ als einjährigen Regimes den vielen Mißerfolgen, die­ es auf dem Gebiete der auswärtigen Boltit zu tragen Hatte, so wenig Erfolge auf Diesem Terrain entgegenzufegen, daß Die Haft, mit Der es den Succeß in der griechischen Affaire für sich und für sich ganz allein verlamb­t, nach alledem aus dem einfachen Triebe der Selbsterhaltung zu erklären ist und von Diesem Standpunkte wohl­­begreiflich erscheint. Allein es muß­ doch gesagt werden, daß, "wenn es geltigen tt, in der griechischen Affaire ein friedliches, Arrangement zu­m Stande zu bringen. Dies Nesultat­­in­ vielen Stüden nicht mit, sondern geradezu gegen­­ England erreicht worden ist. Wir brauchen nicht daran zu erinnern,­ daß es das englische Kabinet gewesen, welches Phase der Verhandlungen den Gedanken, Konferenzbeschlü­ffe bindend seien, aufrechtgehalten rau­fen wollte, brauchen nicht die vielfachen Ermuthigungen ins Gedächtniß zurückzurufen, die England den Kriegsich­tigen Griechen gewährt hat. Wäre es immer nach den Inten­tionen jch wäre Die Zustimmung fast bis zur lebten daß . Die Berliner Englands gegangen, so der Pforte zu einer friedlichen Ression Igwertid je zu erlangen gewesen. Mr. Görd­en’s Gesb­iet und Einsicht haben sie gerade darin bethätigt, daß er es zur rechten Zeit ver­­standen hat, den ek­lusiven Standpunkt, auf den ihn seine Instellationen drängten, zu verlassen­ und sich den Auffassun­­gen jener Kollegen anzuschließen, welche in ihrer Mäßigung größere Garantien einer friedlichen Lösung boten. Und dieser Mäßigung und der Unparteilichkeit, mit der von Seite mehrerer ausschlaggebender Mächte der Lage der Türkei in demselben Maße wie der Lage Griechenlands Rechnung getragen wire, gebührt in Wahrheit der Hauptantheil an dem Erfolg, des­en man sich Heute in England wie ander­­wärts aus voller Seele freut. Aus ODdesja, 27. Mai, Liegt uns folgender Be­richt vor : „Die Nagwirtungen der flottgehabten Suden-Exzesse werden immer noch tief empfunden und Die Besorgnisse vor weiteren Fort­­seßungen sind noch lange nicht geschwunden, wiewohl gewechterweise zugegeben werden muß, daß seitens der Behörden, und insbesondere des Militär-Kommandos Alles geschehen it, um weiteren Rnhe­­rtörungen vorzubeugen. Allgemein it die Sorge, daß die Pfingst­­feiertage uns unangenehme Ueberrafgungen bringen werden, denn 23 kommen um diese Zeit zahlreiche Landleute aus den umliegenden Distek­ten in die Stadt und eine fünftliche Ngitation hat unter diesen Reuten die Meinung verbreitet, daß sie ein Gott und dem Graf mohlgefälligs Werk thun, wenn sie die Juden plündern und berauben. Angesichts der hereichenden Unsicherheit legen Handel und Wandel in der Stadt seit Wochen völlig darnieder. An Waaren ist fein Mangel, die Entrepots sind gefüllt, aber es ist Fein Abus, Fein Verkehr. Die Handelsverhältnisse Odessas waren in der legten Zeit duch das überhandnehmende Agentenwesen ohnehin nie recht gefunden 28 kann leicht geschehen, daß manche weniger reelle Geschäftsleute hier, wie es in vielen Orten Südrußlands schon der Fall war, die gegenwärtige gesährliche Stagnation wüsen werden, um sich ihren Verbindlichkeiten dem Ausland gegenüber zu entziehen. Man muß sich auf allerlei Vorfälle solcher Art gefaßt machen.” Ueber Die legten Sigungen des deunt­schen Reichstages, in welchen wieder ein Stich vom Bismarck’schen Staatssozialismus acceptirt wurde, be­­richtet uns einer unserer Berliner S Korrespondenten Fol­­gendes : + Berlin, 31. Mai. Allgemein wurde heute im Reichs­­tag bedauert, daß Zirft Bismarc doch eine leichte Grfvannung ver­­hindert war, der Debatte über das Unfall-Versicherungs-Gefeg bei­­zumahnen. Noch nic­hst ex so direkt auf seine „soztalisti­ge” Politik elaminirt worden wie heute, noch nie haben ihn die Sozialdem­okra­­ten so warn für sich veflamm­t, wie es das geistige Haupt derselben, der Abgeordnete Liebkrecht, in seiner bemerkenswerthen Rede zur Vorlage gethan. Es war ein diabolisches Wort: „Sürft Bis­ Kette aluuht, uns zu h­aben, ud Wet haben ihn“ Nun ist freilich mit dem Schlagwort des So­­zialismus wenig genug gesagt und auf die Unfall-Versicherungs-Vor­­lage kan­n mit demselben weder abgethan, noch ausreichend vere theidigt werden. Für den guten Kern dieses Bcfeges ist es gleichgiltig, ob die sozialistische Partei ihn annimmt oder ablehnt. Das Gefeh it denkbar ohne die monopolisirten Staatsanstalten und ohne die Staatszuschüsse, und es könnte in dieser gereinigten Gestalt sehr gut von einem Staatsmann ausgegangen sein, der streng auf dem Boden der freien E­rwerbegesellschaft der Gegenwart steht. Aber gleichgiltig kan es nicht Lassen, wenn der Aba. Liebknecht den Neidskanzler als wahlverwandten Geist anspringt, wenn er die Sozialdem­okratie als die eigentliche Urheberin der folgenschweren Wendung unserer So­­zialpolitik rühnt, wenn er in dem Negierungs-Entwurf Geist von ihrem Geist erlernt, und vor Allem, wenn das tiefe Schweigen auf den Bänfen der Konservativen eine Zustimmung ausdrüdt, wie sie beredter gar nicht gedacht werden kann. Wäre Würst Bismard zu­­gegen getreten, er hätte ohne Zweifel das Gäravendilönig, welches Here Liebknecht von ihm entwarf, ebenso forvigirt wie die Parallele mit Napoleon „dem Kleinen“. Und man läßt selbst in gouvernementalen Kreisen dem sozialdemokratischen Führer die Gerechtigkeit widerfahren, daß er einer Antwort des lei­tenden Staatsmannes wohl werth gewesen wäre. Der Abgeordnete Liebm­eit, der ehemalige Redakteur der "N. A. 3.", über­ragt seine Oenoffen, alle die Redel, Hartmann, Auer, um mehr als Haupteslänge. Er ist das Urbild des deutschen politischen Sana­­tilers, sein Revolutionär in Schlafrad und Bantof sehr, wie Der gut­­müthige Safenclever, feine abgeblaßte Kopie des Pariser Kommun­­wards, wie der alberne Moft, auch Fein deutscher erbarmungs-, ge­mü­thl- und gewissenloser Nihilist, wie der abstoßende Haffelmann. ALS geistiger Erbe Lassalle­s glaubt er nicht nur an seine Mission, sondern er glaubt auch an Seen und hat selbst Ideen.. Man war in allen ‘Barteien einig darüber, daß seine heutige Rede, so grund­verkehrt auch ihre sozialistische Unterlage ist, als bemerkensnwerther Beitrag zur den tieferen politischen Strömungen der Gegenwart an­­gesehen werden müsse. s Ce. fail. u. apost. Fin. Majestät hat an die Surisdiktionen und an die Städte, welche mit dem Nechte, besondere Abgeordnete entsenden zu künnen, ausgestattet sind, das nachfolgende Einhereis­tungssgreiben zu erlassen geruht: Wir Franz Sofer 1, von Gottes Gnaden Kaiser von Oesterreich, König von Böhmen u. s. w. und apost. König von Wirgard. Liebe Getreue! Da es zu Unseren Herrscherpflichten gehört, über die treue und genaue Durchführung der Landesgelege zu wachen . “Nachdem §.1 des Gef.­Art. IV . 1848 verordnet, daß der Reichstag alljährlich nach West einberufen werde, und nachdem die moralischen und materiellen Interessen der Na­­­­tion die möglichst baldige Lösung zahlreicher in der Schwebe befindlicher Fragen dringend erheirschen : Haben Wir über Vorlage Unseres Ministerrathes be­­schlossen, die Stände und Abgeordneten des Landes zu dem­ am 24. des Monats September Dieses Jahres zu eröffnen,­den Reichstag in die Hauptstadt Budapest einzuberufen. Demzufolge Wir Euch hiemit ernstlich verordnen, daß ihr ohne Verzug alle jene Verfügungen treffet, die im Sinme des Geld­es nothwendig erscheinen dafür, damit Die in der dur­­chen G.­A. XXXIII. 1874 angeordneten Weise und Anzahl zu wählenden Abgeordneten auf dem obenan­­gefeßten Reichstage erscheinen können und die Wirksamkeit der Legislative an dem besagten Tage und Orte ohne Hin­­derniß beginnen könne. Deren Wir übrigens in Unserer Kaiserlichen und könig­­ligen Gnade huldvoll gewogen bleiben. Gegeben in der Haupttadt Budapest, am 2. des Monats Gui eintaufendachthunderteinundachtzig. Stanz Sofer m. p. Koloman Tißam.p. Do3 8 m. Ministerium des Innern hat sub 3. 23.623 a. c. die folgende Su­rfular-Verordnung erlassen : Nachdem Ge. kaif. und apostolisch königl. Majestät miitterst a. d. Entschließung geruht hat, den 1881— 1884er Reichstag auf den 24. September einzuberufen, habe ich meinerseits alle noth­wendigen Verfügungen getroffen, damit die gnädigen königlichen Einberufungs-­schreiben den Munizipien, sowie den Städten, w­elche mit dem NMedte, besondere Abgeordnete zu entsenden, bekleidet sind, spätestens bis zum 4. Juni zugesendet werden. In Folge dieser a. b. Entschliefung und in Anbetracht heifen, daß es wünschenswerth ist, die allgemeinen Abgeordneten-Wahlen im Interesse der vorzugsweise die Landwirthschaft Betreibenden noch vor der Ernte zu effek­tiven, bekamme bc) im Grunde des G.­U. XXXIII vom Jahre 1874, 8.56 als Termin für die allgemei­­nen Abgeordneten - Wahlen den 37 mehr­­ tägigen Zeitabschnritt vom 24 Suni bi einichlieglich3 Sultan. Indem ich hievon­ den­ Zentral-Wahlausflng verständige, fordere ich ihn zugleich auf, am Tage nach der im Sinne der SS. 57 und 53 des zitirten Ösieges in der Generalversammlung erfolgten Publizieung der gnädigen königlichen Einberufungssgreibens zu­­sammenzutreten, den Tag der allgemeinen Wahlen innerhalb dieses zehntägigen Termins anzuregen, bei derselben­ Gelegenheit zur Lei­­tung der Wahl den Präsidenten, Schriftführer und die nöthige A­­ahl von Stellvertretern zu wählen, und überhaupt unter Beob­­achtung des nach den SS. 59, 60 und 61, ©ef.­Art. XXXIII : 1874 zu Geschehenden, alle jene Verfügungen zu treffen, weile im Sinne des Gefeges für die Wahlen nothwendig sind. Iinsbesondere fordere ich den Zentral-Wahlausilug auf, in Gemäßheit des S. 62 des mehrfach zitierten Gefeges, rücksichtlich der eben bezeichneten Verfügungen eine Kımndmachung zu erlassen, in welcher Tag und Di­, fomie in Gemäßheit des §. 69 auch­ die Stunde des Beginnes der Wahl bezeichnet zu sein hat, auch zu­ darauf acht zu haben, daß die Protokolle sowohl ü­ber dieses Verfahren, als all über alles Geschehene in Original-Duplint-Exemplaren mir unge­räumt unterbreitet werden. Bei dieser Gelegenheit kann ich­es nicht unterlassen, der Er­wartung Ausdruck zu geben, daß, nachdem das Gefeh die Leitung der Wahlen in die Hände des Zentral-Wahlausschusses sest. Dieser, er­­füllt von der Wichtigkeit dieser Betrauung und von dem Gefühl der damit verbundenen V­erantwortlichkeit, mit patriotischenm­eifer all sein Bestreben dahin richten werde, daß die Wahlen in der im Genese bestimm­ten Weise und in einer der Uebung des schönsten Bürger­­rechtes würdigen Ordnung bewirft werden. Budapest, 2 Juni 1881, ‚ Nichtung ihrer Politik verderblich. Unumicn­zung, ihre 1 T erklärt er, die Politit Niftics’ als eine sträfliche, als ein Verbrechen an der Nation, als ein utriguengeroebe, das ihn zu all gebragt hat und seine Anhänger Leider noch immer umflickt. Zum Schlusse erklärt Ned­ner, der Erste für die Annahme des Vertrages stimmen zu müssen. · Die Rede war im t gwßer Exoquenzgefütlt und die zur Gel·tiz!1ggebrach­ten­ Argumente d1.1rchid­)la·gend und oft derselbenun­­streitig der Erfolg der Vorlage zuzuschreiben. Später sprachen sch drei dredner der Opposition und forderten durch ihre Zugriffe auf die Negierungs-Organe, neuerlich, die Gr­widerung des Ministers Mijatovics heraus. Die nun mit bewunderungsw­ürdiger Ruhe und scharfer Maxheit gegebene Auseinanderlegung im m­it gewandt ein­geflochtenen feinen Cartasmen auf die unparlamentarischen Ausfälle der Gegner gewürzt und ruft Beifall, und Heiterkeit hervor. Noch immer ist der Nedelfuß der Opposition uit erschöpft und drei Redner sind für­ die Debatte no vorgemerkt, aber die in die Länge gezogenen Einwendungen des Berichterstatters der Minorität wirken endlich wahrscheinlich, überzeugend auf die Parteigenossen — und sie verzichten, zur großen Verrtedigung der Majorität, auf das weitere Wort. Die Shuvftina verlangt lebhaft die endliche Abstimmung. Der St­upstina-Präsident freitet man zur Abstimmung. Das Resultat it 112 gegen 22 für die Annahm­e des Vertrages. Ges Abgeord­­nete haben sie der Nbstimmung enthalten. Zum Schhuffe will ig nicht unberührt lassen, daß die ser­­bische Stupftina auf den unparteiischen Beobachter einen ganz guten Eindruck macht.­­ Wenn­ man sie begreiflicher Weise nicht mit ti­­seren und anderen Parlamenten in eine Parallefe ziehen kann, so darf man dennoch nicht in Abrede stellen, daß auch hier sehr intel­ligente Kräfte vertreten sind, und zwar in der Mehrzahl. Die Reden, wenn auch­ nicht immer der parlamentarischen Gewandtheit entspre­­chend, sind größtentheils bündig und mit Klarheit und mit Sad­kenntniß geführt, nicht selten mit viel Mutter mit gewürzt. Dies it besonders von den Vertretern im Nationalforu­m hervorzuheben, und möge zur Berichtigung so mancher ieriger Ansichten über das Teten der serbischen Volksvertretung­­ gelten. Daß übrigens auch­ in der serbischen Sfupstina gleicht wie in anderen Parlamenten Adonfaten, Doktoren, Philosophen, Juristen, Geistliche, ge­wiegte Handelsleute, Professoren, Ingenieure und gebildete Elemente aller Straffen der Gesellschaft vertreten sind, muß als eine für die parla­­mentarische Entwicklung der serbischen Glupftina sprechende er­­freuliche Thatsache bezeichnet werden. Tage —nd. Petersburg, 27. Mai. Drig-Korr­ Die Dementiv-Maschine der Nihilisten produzirte in der „Narodnaja MWd­ja” ein „Communique”, welches den Behauptungen höchster und hoher Persönlichkeiten entgegentritt, al ob sie, die Nihilisten, jene Anarchisten wären, auf deren Nehnung die empörenden Sudenheten im Süden Auslands zu fegen wären. Diese Auffassungen beruhen nur auf den unglaublich dummen Aussagen bei Kräntter und korrupter Beamten, welche vielleicht ärgere Anarchisten sind, als jene Elemente, welche unter dem Kollekti­vnamen der Nihilisten verstanden werden. Die Prinzipien der Nihilisten seien dahin gerichtet, alle Völker, Nationen und Religionen vom Jode und den Beschränkungen der Willkür zu befreien, also auch die armen gerichteten Juden. Unter den „Brüdern und Schwestern“ der Nihilisten seien Juden. Diese also ebenso vertreten, wie alle anderen Völker und Religionen. Der Terror der Nihilisten richte sich niemals wider das unmissende irre geleitete Bolt, sondern nur gegen jene Mächtigen, welche es bedrücken und terrorisiren. In Wilna herrscht große Aufregung und zwar nicht nr unter den Suden, sondern auch unter den Chhristen. Das Militär wüd­ nämlich aus der Stadt ins Sommerlager und man befürchtet nach dessen Fortgang das Losbrechen der Exzesse des plünderungs­­tüchtigen Böbels, der sich nicht nur gegen die Juden, sondern gegen alle Befegenden wenden könnte. Höhlt traurig Tt es unter diesen Umständen, daß die Regierung verlangt, die in Städten zum Schube der Juden zurückleibenden Truppen sollten von diesen, die je­ selbst fast gänzlich verarmt sind, verpflegt und unterhalten werden, aß ob es nicht Sache des Staates wäre, seine Bewohner selbst zu fertigen und zwar auf eigene Kosten, und als ob das Militär nur für Kriegs- und Varadezwecke und nigt auch ein wenig für die Sicher­­heitszwecke vorhanden wäre. Ein Beweis, wie tief die soziale Verderbung in Rukland in alle Schichten der Gesellschaft eingedrungen ist, bietet folgende wahre Geschichte, die sich im Dorfe Gagin, Kreis Waslilfurst, Go­vernement Nischny-Noriwgorod, zugetragen hat. Der Geistliche dieses Dorf er­mordete einen bei ihm zum Besuch anwesenden reichen ruf­­igen Kaufmann und erschenkte sich in der Kirche am Altar, als er erfuhr, daß man die Leiche in seinem Hause aufgefunden hatte. Gestern in später Abendstunde wurde in der Wohnung des Grafen­­ Ignatieff noch ein Minister-Konfeil abgehalten, dem Walujeff präsidiste. Gegenstand der Berathung scheint die brennende Nigilisten-Frage gewesen zu sein. Wie ich höre, haben bei der Audienz einige Mitglieder jüdischen Deputation, doch­ das Mohlmwollen­ des Kaisers muntert, demselben ihre­ Meinung über die Erhäßlichkeit des Zu­­­sammengedrängtseins der Juden in einzelnen Provinzen ausge­sprochen. Der Kaiser hat sie ruhig angehört und ihnen befohlen, daß sie ihre Meinungen und Wiünsche schriftlich dem Ministerium des Innern einreichen sollen. zipBam. pm [] Belgrad, 30. Mai. (Orig.-RKRorr) Zur Ergänzung der telegraphischen Depesche vom Heutigen über die Annahme des österreichisch-ungarischen Handelsvertrages mit Serbien muß ich über die tür mliche Debatte und einzelne interessante Zwischenfälle Rad­­stehendes berichten : Die Gigung währte von 8 Uhr Früh, bis 1 Uhr und von 4 Uhr Nachmittags bis 8%, Uhr Abends in Amwiesenheit aller Mi­­nister. ES sprachen zum Gegenstande 19 Redner, und Einzelne erz­hielten zu awetz und dreimal das Wort. Die Opposition war mi­ssweitig duch den jüngsten auf den Handelsvertrag bezugnehmenden Artikel des „Sitot“ (Des Rifties’liyen Organs) inspirirt. Alle Nenner der Oppositions-Partei betonten, daß der Handelsvertrag die Gleich­­berechtigung der Baziszenten nicht wahre, daß Oesterreich-Ungarn nur seine Interessen im Auge habe und jene Serbiens gänzlich hintanregend, die Nation in ihrem industriellen Snierefse mit Fisken trete und sie zugrunde richte. Die Ausfuhr der Nobprodukte Serbiens solle unmöglich gemacht werden.­­Desterreich Ungarn habe den Veitrag nur in dem Gimme abgeschlossen, nn den Serben erfolgreiche Konkurrenz bieten zu können, denn in dem DVertrage erscheinen mut jene Industrie Wotilel begünstigt, welche in Serbien mit Desterreich-U­ngarn auf seiner gleichen Entwicklungshöhe stünden. Und auf diese Auseinanderlegungen hin bafizte sich Das geflügelte Wort der Opposition „Defonomischer Krieg” mit Oesterreich-Ungarn, der einzelnen Hednern unvermeidlich schien, ja von Anderen sogar herausgefordert wurde, in den­selche auf die Neichhaltigkeit der Nätz­produkte des Landes pochend, denselden als „erfolgreich“ in Aussicht stellen zu müsen glaubten,­­ und den Schwerpunkt­­ des Auf­­blühens des einheimischen Handels und der Industrie in einer direkten Verbindung mit Salo nicht fegen wollten. In nom heftigerer Meile aber wurde das den österreichhig ungarischen Untertanen einge­­räumte Recht der Erwerbung liegender Güter in Serbien ange­­griffen. Man sah in diesen Zugeständnisse den „Untergang Ser­­biens" — einen Vorwand, um seinerzeit den Krieg ins Land zu spielen und Serbien in der österreichisch-ungarischen Monarchie aufgehen zu lassen. Do einzelne Nedner der Oppositionspartei gingen so weit, die mit dem Abschlusse des Handelsvertrages betrauten Regierungs-Delegirten des Berrathes an der Nation zu befchuldigen und die heftigsten Ast­fälle gegen die gegenwärtige Regierung zu führen, weil­ sie die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Nachbarstaaten nur deshalb anstrebe, um sich am Ruder zu erhalten. Einer der Herren der Oppositionspartei bedauerte, dab in Serbien nicht in gleicher rt wie in China die­­ Verantwortlichkeit der Negierungs­­organe bestehe, denn in China werden solche Mitgriffe energischer behandelt. Diese Negierungsorgane werden dort gehennt! Wäre dies in Serbien Gepflogenheit, so würden sich die ferbiigen Delegirten bei 26jdlu$ und Fertigung des fraglichen Vertrages besser besonnen haben. Ein anderer Herr Redner stielte in nicht ganz zarter Weise mit dem „Köder“, den man an fremden Höfen gemissen hohen Sperren des Landes (momina sunt odiosa) duch Huvorkommenhent und besondere auszeichnende Gimladungen zu reihen wisse, um sie ihre Pflicht gegenüber der Nation vergeijen zu lassen. Diinister-präsident Birocsanac und Finanzminister Mijatovics griffen nhun mit großer Ge­wandtheit in die Debatte ein u und widerlegten unter Erörterung der Umstände, welche den Ab­­schluß des Handelsvertrages im­nteresse­n Serbiens nothmendig machten, die irrigen Anfipten der Oppositions-Warter, melde spreche, um eben nur zu opponiren, lodurchaus aber nicht um zu überzeugen, weil sie in den hochtrabenden und weitgehenden Berafen vom Gegenstande abweiche. — Mijatovics weist nach, daß die ser­­bische Regierung „bei den gegenwärtigen V­erhältnissen nit anders handeln konnte und froh sein muß, diese Zugeständnisse erhalten zu haben. Desterreig-Ungarn wolle die freundschaftlichen Beziehungen zu Serbien festigen, durchaus aber nicht die Interessen des Landes und der Nation schädigen, und weist auf die Bortheile, welche der frag­­liche Vertrag bietet. — Der Regierungs-Delegirte Kosta Iva­­novics weist Die beseitigende Zumutdung der Opposition entschieden zurück und verwahrt sich energisch gegen derartige und parlamentarische Ausfälle. Der Berichterstatter der Majorität, Yan­delskammer-Präsident Nefics, weit mit großer Sachkenntniß und ins Detail eingehend die Bartheile für Serbien nach) und widerlegt mit Ziffern die Ansichten der Gegner, besonders die Anschauungen des Herrn Berichterstatter der Minorität Bafics. — Gegen Schluß der Debatte ergreift der Vizepräsident der Grupstina, Universitäts-­professor Kujuncsticz, das Wort und führt in einer fast ein­­stündigen, mit großer Präzision und Sachkenntniß geführten Rede den durchschlagenden Beweis, daß Serbien den Vertrag annehmen müsse, wenn es sich selbst nir muthwillig ruinigen wolle. Er berührt alle Momente des Vertrages, welche den Absc­hluß bedingen mußten. Cr­­eibelt [darf das Vorgehen der Opposition und der zeichnet es als den Steressen der Nation zuwiiderlaufend und die Alt u­­nd. Petersburg, 28. Mai. Origin.-Korresp) Für gestern und heute, so hieß es ganz öffentlich, wird in St.­­Petersburg eine Volfserhebung stattfinden. Es wurde Dies ebenso ungenirt besprochen, als in Südrußland die Tage bekanntgemacht­­ wurden, an welchen­­ Sudentram alle stattfinden werden. Das Militär war zum großen Theile in den Skafernen in trenger Bereitschaft Tonsignitt, doch geschah nichts, was diese Propnhezeiung hätte rechtfertigen Lünen. Heute hieß es wieder, für „Troiza” (Pfingsten) sei der Termin für die Bosfserhebung angegeben worden. Daß diesen Gerüchten wenig ernstliche, dagegen sehr viele symptomatische Bedeutung zusonmt, muß umso weniger besonders gesagt werden, aber die behördlich angeordnete Militär- Bereitschaft ist ein genug vielsagender, wenn auch unfreiwilliger Kommentar zu diesen Vorgängen. Mein Telegram­n, worin ich Ihnen den Liberalen Anschwung annoncivte, wird Sie wohl nach den vorstehenden und den früheren Berichten überrascht haben. Ich berichtete Ihnen gestern, daß Die Zensur mein Telegramm über den vorgestrigen (Donnerstag) Minister- Konfeil nicht passiren ließ. Heute befam ich amtliche Mitthei­­fung, daß die Zensur ihre Verbot widerrief und die vorgestrige Depesche durchließ. Syn Derfelden­digung wurde die Situation sehr ernsthaft beiprogdgen und gewü­­digt und 65 wurde von allen Anwesenden anerkannt, daß eine wohlwollende und minder apathische Vreffe als jene, Die gegenwärtig den Ton in Naßland angibt, Sehr vieles für Die Beruhigung 903 Volkes Leisten könnte. Der Groß-Zensor, demgemäß instrutrt, hat der P­reffe bereits gewisse Erleichterungen zugestanden und es ver­­lautet, daß nit nur Die neuesten, die Breffe befcgränzenden Ber­ordnungen, sondern auf frühere Berbote theilweise aufgehoben, theil­weise aber mo­difizirt werden sollen. Auch eine allgemeine Breß- Annette sol die Vertreter der öffentlichen Meinung günstiger Stim­­men; die Wirkungen der Verwarnungen, der dis­teten Strafen sollen für exlöfcht erklärt werden; Verwarnungen und Strafen sollen in Hinkunft nicht mehr wie bisher verhängt werden künnen, ohne daß dem betreffenden Redakteur vorher seitens der Ober-Brefbehörde Gelegenheit geboten worden wäre, seine Handlungsweise zu vechte fertigen. Diese bescheidenen Reformen bedeuten in Rußland ein Prinzip, speziell nachdem die Reaktion überall ausschreit, daß unter den gegenwärtigen Umständen gegebene Konzessionen glei­hbedeutend seien mit dem Einbelenntnng der Schwäche der Regierung. Die Reaktionäre von der­ Farbe Katkoff’3 behaupten, daß man in geiten, wie sie gegenwärtig in Nußland eingetreten seien, selbst in England die habeas corpus-Afte aufheben würde und nur CET BEVER SS TANTE SEE EIGENES ” fd bey Tagesneuigkeiten. Adelsverleih­ung­ Mit a. b. Entfältehung von 28. Mai 1881 hat­te­ Magestat der König gestattet, dag die Wirk­enheit des dem Präsidenten am ungari­gen Obersten Gerichtshof Stefan Fabry schon 1859 mit dem Prädikat „Barifiyfalufi“ verliehenen Adels und auf die Länder der ungarischen Krone ausge­­dehnt werde, beziehungsweise ihn und seinen gejeslichen Nachk­ms­­men bei fernerer Benügung des erwähnten Prädikats, den ungari­­sen Adel tarfrei verliehen. Bekleidung­­­: Majestät der König hat den Unter­heverer Dechanten und Pfarrer von Heves, Rudolf Svady zum Heveser Erzdechanten ernannt und ihm zugleich die nag. Allen Heiligen benannte Bebpiimer Titular-Probstei verliehen. Ernennung) De König hat mit Entfliehung vom 29. Mai 1881 den mit Rang und Charakter eines Ministerialrathes bekleideten Fiumaner Gouvernement-Sektionsrath Dr. Anton Bal­­lentjtts zum wirklichen Ministerialratd­ernant Deffentligder Dank) Der Minister für Rufus und Unterricht Sprit im heutigen Antsblatte der ungarisch franzö­­sischen Bereicherungs-Gesellgaft und ihrem Aush­ulfe seinen Dant aus fü­r die Widmung von 1000 ff., welche Die am 25. Mai gehal­­tene erste ordentliche Generalversammlung für Unterrichts und Bolts­­tehungszwecke gemat hat. Zugleich wird mitgetheilt, Halt Die Hälfte dieses Widmungsbetrages, 500 fl., der Yenburger Univer­­sität als Fond zur Erämiteung Dreier alltät euszuarbeitender kleinerer volfswirthschaftlicher Studien, die andere Hälfte von 500 fl. aber zur Vermehrung des Eötvds-Fonds zugewendet worden ist. Landwirtschaftlige Stipendien. An der Rolozis­­ Monoforer landwirtschaftlicen Lehranstalt sind für das Schuljahr 1881/82 zehn Staats-Stipendien- und fünf Frei­­pläße zu vergeben. Und beiderlei Freipläge können sich nur Sieben­­bürger­ bewerben, die vermögenlos sind und sechs Klassen der Nittel- Schule absolvirt haben. Die Staats-Stipendien bestehen aus voll­formen­freier Verpflegung, für die Freipläge muß monatlich 16 ff. 50 fr. gezahlt werden. Gefüge sind an die Ef­­chtgar, land­wirth­­schaftliche Anstalt in Kolozs-Nowostor zu richten. (Fremde Orden.) Das Annehmen und Tragen fremder Orden wurde folgenden Beamten des­­ u. E. gemeinsamen Minis­­teriums des Heußern bewilligt, und zwar dem ttonschef Baron Johann Falke v. Lilienstein das große Offizierskreuz des belgisgen Leopold-Ordens ; dem Gesandtsfaftsrathe Baron Wild. Genotte v. Merfenfeld das Mittelkreuz desselben Ordens; dem Sek­ionsrathe Rudolf Sulzbed der fürstlich serbische Talova-Orden IV. SL; dem Gefktionsrathe Dr. Ernst Schu das Mittelkreuz des belgischen Leopold-Ordens; der Hofsekretären Dr. Adalbert Fu­c­ 8, Dr. MWilhelm Mittag und Stefan Bilat das Offizierskrenz Des ü. selben Ordens; endlich den Ministerial-Konzipisten Grafen Albert HAmadet, Baron Dionne Talliain wo Dr. Anton Gruss biß ich de Reveßtur das Nitterkreng desselben Ordens. — Ferner wurde gestattet, daß der Sektionsrath im Tf. u. Handelsministerium Dr. Karl Heriih das Offizier streng der französischen Ehrenlegion annehmen und fragen Dü­rfe. Audienz­ Le Majestät hat Henze von 10—12 Alte Audienzen ertheilt; es wurden ungefähr Hundert Personen em­pfan­­gen, darunter die Minister Szende und Bauler. Für die mor­gige Audienz, zu welcher bis jene Mittags 12 Uhr Vormerfungen entgegengenommen werden, sind­­gefähr ebensoviele Personen vor­­gemerkt. (Hofdinner) Zum gestrigen­­­ Hofdiner waren Die Bannerherren und die hier anwesenden Prälaten geladen. Rechts vom König saßen Erzherzog Josef, Kardinal Saywald, Banus Graf Belacsevich, Oberstlänmerer Ladislaus Szögyényi, Graf Banffy um Erzbischof Ban­cső a. LiniE von Gr. Majestät Fürstprimas Simor, Judex Curiae Mailath, Kronhüter Baron Bay, D­berfü­htsmeister Graf Sodann Ezi­afy, Eshishef Samaffa und General­ Hjutant Bed. An unteren Ende der Tafel saßen die katholischen und griechischen Bischöfe. Nach dem Diner, das von 5 bis 6 Uhr unwährte, hielt Se. Majestät eine halbe Stunde lang Gerd­e. Ge. Ma­­jestät befand sich in heiterer und Huldvoller Stimmung. (Aus dem Leben Gorove’s) werden jegt in den Blät­tern Hunderte von Charakterzügen und Episoden erzählt; das wag­­stehende Geschichtegen hat vor vielen anderen den Vortheil, daß es wahr ist. Im Jahre 1868 erschien im " Századunt" eine Serie hochz interessanter Artikel zur Gewerbegefeg-Frage, welche damals auf dem Tapet war. Der Handelsminister Gorove, dessen Aufmerksa­mkeit diese Artikel auf sich zogen, fragte den Medakleur des­ genannten Blattes, wer der­­ Verfasser derselben sei, ex möchte diese Frage mit dem Autor eingehender besprechen. „Exzellenz­ können dies umso leichter thun — antwortete der Medakteur — als der Verfasser jener Artikel im Handelsministerium arbeitet. Ex nennt ih Matlet­o­vics und ist Konzipist in dem Em. Exzellenz unterstehenden Mini­sterium. Bald darauf ward M. zum Ministerialsekretär­enanr“ = Ei

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