Pester Lloyd, September 1881 (Jahrgang 28, nr. 240-269)

1881-09-01 / nr. 240

i­e Stelle des dur traten die Regeln 0 Wardapest, 31. August. D Der erste September bildet in der Geschichte des ungarischen Strafrechts den Markstein eines Ereignisses, welches einen Anschwung der gesanmten Strafrechtspflege zur Folge hatte. Die ungarischen Strafgejegbilcher feiern an diesem Tage die­­ Jahreswende ihrer Einführung und mor­­gen vollenden sie das erste Jahr ihrer Geltung. Wohl­­ selten hat die Justizpflege eines Landes eine so große Um­wälzung erlitten, wie die ungarische strafrechtliche Ludikatur durch jeden­­ die Einführung der neuen Strafgefegbicher. An seine geießliches einzelnen Fall festlegt, während Die positive Nechtsi­oem gebundenen tichteiligen Extreffens, der providentiellen Machtausübung, eines systematischen Gefegbuches, welches, um um einen einzigen Unterschied zwischen Einst und gebt hervorzuheben, ein Minimum 4—500 Strafprogesse entfallen, so kann man sich einen Be­griff davon machen, welche aufreibende Thätigkeit unsere er­vanten obersten Richter entwideln müssen. Die Richter der­öniglichen Tafeln sind auch nicht besser bestellt. So betrug z. B. bei der Budapester küniglichen Tafel der Einlauf vom 1. Jänner bis 30. Juni 1881 blos in Strafsachen 27.557 Stücke, zu deren Aufarbeitung 49 Richter designirt waren. Unter solchen Umständen kann es nicht Wunder nehmen, wein trog der angestrengtesten Arbeit die Nestanzen mächtig anwachsen, so zwar, daß die Anzahl der vielständigen Strafsachen beim Obersten Gerichtshof mit Ende Juli 1881 3052, bei der Budapester Tüniglichen Tafel mit Ende Juni 6936 Stich ausmachte. Derige Praxis widerlegt worden. verfahren hat nämlich. Die Eigenthümtlichkeit, der Strafe für vordem der Richter um ein solches Minimum nicht gebunden war. Dieser totale Wechsel der Grundlagen des materiellen­­ Strafrechtes hat ich groß der konservativen Tendenzen, die jeden Nichterstand beherrschen, ohne Störung der Rechts­­pflege vollzogen. Mit aufopfernder Hingebung walteten alle Kreise unseres Nichterstandes ihres Amtes, verdoppelter sei, wurde angeweldet, unm theils die ererbten, aber durch das neue Gefegbuch gestürzten Grundlage über Bord zu werfen, theils den Anforderungen, die das neue Gefegbuch stellt, gerecht zu werden. Das höchste Lob gebührt aber unseren Obergerichten, deren Mitglieder mit eiserne Ausz­­auer ihrem ehrenvollen, aber aufreibenden Berufe oblagen. Die Bestimmung des neuen Strafgefebes, daß dessen Regeln auch auf alle vor dem Aaslebentreten des neuen Gefehes begangenen Straffälle angewendet werden müssen, wen die nee Bestimmung milder ist, nöthigte Die Obergerichte, alle zur Revision gelangenden Straffälle auch vom Standpunkte des neuen Geieges zu überprüfen, so daß der Oberste Ge­rigstehof in den ersten Monaten nach der Einführung Der Strafgejege Duchsignittlich Finfzig Perzent der Antheile der Königlichen Tafeln mit Nachsicht auf das neue Strafgeseh bezüglich der Qualifikation der strafbaren Handlungen ab­­ändern mußte. Sieht man mut noch in Betracht, daß auf­­ jeden Referenten beim Obersten Gerichtshof im Durchschnitt Wenn mut unter solch ungünstigen Verhältnissen Die qualitative Seite der ungarischen Strafrechtspflege im Großen und Ganzen befriedigend genannt werden man und seiner­­lei begrü­ndete Klagen in Dieser Hinsicht aufteuchten, so muß dies wohl neben der bereits anerkannten aufopfernder Thüür­tigkeit unseres Nichterstandes, zum großen Theile der Treff­­lichkeit des Strafgefegbuches, der Zwecmäßigkeit seiner Be­stimmungen zugeschrieben werden. Auch Fan­bieser Anstand als Beweis Dafür gelten, daß sich Die neuen Gesete ohne große Erschütterung bereits Heimlich gemacht haben. Yi Der That sind manche Bedenken, Die gegen Die meiten Strafgefege geltend gemacht wurden, Auch Die bisz So behauptete man, die neten Strafgefege wären Ddrafonish und in allen Punkten strenger als Die frühere WPraris. Nun die einfache, bereits angeführte Thatsache,­­daß . Der Oberste Gerichtshof in solchen Strafsachen, im welchen die Appellationsgerichte noch nach den alten Normen urtheilten, fünfzig Perzent in der Frage der Qualifikation nach Dem­ netten Gefeche abändern muss, und zwar deshalb, weil das neue Gefeg milder ist, schon diese Thatsache erweist zur Evidenz, daß die Behauptung von der dratonischen Strenge unbegründet ist: Freilich die lächerlich geringen Strafjäße für schwere Verbrechen und Vergehen, wie sie in der Praxis gang und gäbe waren, diese werden verschwindet, jedoch mir zum Vortheile der Sicherheit des Lebens, der Ehre und Des Vermögens, Allein nicht Die einzelnen Straftage, sondern die Grundprinzipien, Die im­ allgemeinen Theile des Straf­­­­gesebes zum Ausdruch gelangenden Generalregeln­, diese sind maßgebend bei der Beurtheilung der Milde oder Strenge eines Strafgefeges, wie dies Die Judikativ des Obersten Gerichtshofes praktisch illustrirt. Da es sind bereits in der Fachliteratur Stimmen laut geworden, die dem­ Strafgefegbuche in einer Nichtung allzu rare Observanz gegen die Herren Miftelhäter zum Vorwurf machen. Dieser Vorwurf betrifft die große Ausdehnung des Gebietes solcher strafbarer Handlungen, die nur auf Antrag des Beschädigten strafbar sind. Da man der Antrag bis zur Urtheilspublikation, wann immer, ohne Meotivirung zurücgezogen werden kast und in diesen Falle der Ange­­sagte straflos ausgeht, so sind immerhin Uebelstände nicht ausgeschlossen. Zieht man nun noch in Betracht, da; Die Betrugsfälle beinahe Durchwegs auch Verbrechen des Betruges ist ausgenommen — in die Reihe dieser An­tragsdeliste gehören, während früher alle Betrugsfälle von Amts wegen verfolgt wurden, und daß beiläufig dreißig ver­­schiedene Delikte als Antragsdelikte statuirt wurden, so läßt sie nicht verkennen, daß die zu schaffende Strafprozeß­­ordnung in dieser Nichtung etwas thun muß, um eventu­el­­len Migbranchen bei der Zurücknahme des Antrages vor­­subengen. Noch eine andere Frage it nach der Einführung der Strafgefäße in den Vordergrund getreten. Ufer Straf daß in erster Instanz mündlich und unter Mitwirkung des Staatsanwalts verhandelt wird, während in den Appellations-Instanzen derselbe Prozeß blos nach den Alten und ohne neuerliche Zuhörung der Staatsanwaltschaft verfehrt, wird. An der ersten Instanz it also Das Anklageprinzip verwirklicht und 88 fungiert thatsächlich ein Ankläger. Eine­­ Konsequenz Die­ses Prinzips it es nun, Daß das Gericht ü­ber die Anträge des öffentlichen Anklägers nicht hinausgehen kann. Beantragt 3. BD. der Staatsanwalt zwei Jahre Gefängniß, so fan das Gericht Feine Höhere Strafe erkennen. Gegen die Rich­tigkeit Dieses Prinzips Laßt sich Feine Einwendigng nachent, vorausgefeßt, daß auch wirklich ein dem wrtheilenden Ge­richtshofe beigeordneter Staatsanwalt fungiert. Nun verhel­­fen aber die königlichen Tafeln und der Oberste Gerichts­­hof ohne neuerliche Anhörung eines Staats­­anwalts, so Daß Die Frage auftaucht, ob Die Anträge Des Staatsanwalts bei dem Gerichtshofe erster Instanz auch für die Obergerichte bindend sind. Diese Frage it . Die not­e­nwendige Konsequenz der Anomalie, daß bei unseren Ober­­gerichten seine Staatsanwälte fungiren. Der Oberste Ge­richtshof Hat man in zahlreichen Fällen entschieden, daß der Antrag des Staatsanwalts bei der ersten Instanz in Bezug auf das Strafausmaß auch fü­r den Obersten Gerichtshof bindend sei. So unanfechtbar diese Entscheidu­ngen auch­ vom Stand­punkte der Verwirklichung des Anklageprinzips sind, so haben dieselben Doch, solche Konsequenzen im Gefolge, die für die Strafrechtspflege sehr bedenklich werden­­ förnert. So er flossen Entscheidungen des Obersten Gerichtshofes, in welchen nicht nur nachgewiesen, sondern auch Diveft erklärt wird, die fragliche That sei ein schweres Verbrechen, welches „eigentlich mit mehrjährigen Zuchthanfe zu bestrafen sei ; da jedoch der Staatsanwalt nur eine Freiheitsstrafe von­ unter sechs Monaten beantragt hat, so imım der Oberste Gerichts­­hof nicht über dies Maß hinausgehen und muß auch die That als Vergehen qualifiziren. Vebrigens pilte auch den Staatsan­wälten vor dieser ihrer Gottähnlichkeit lange, und in jüngster Zeit kommt es immer mehr im Gebrauch, sein zeitlich bestimmtes Strafausmaß zu beantragen, sondern nur unter Berufung auf den betreffenden Paragraphen des Strafgesehes eine angemesssene Strafe zu verlangen. So sind einstweilen die greifen Mißtöne beseitigt. Daß aber die Frage der OR unseres Strafverfahrens nicht mehr lange akademisch behandelt werden darf, sondern so bald als möglich in Angriff genommen werden mag. Das beweist un­widerleglich das Auftauchen dieser und ähnlicher Schwierige feitem. Abgesehen von solch einzelnen, nicht den Strafgeseh­­bbüchern zur Last fallenden Funktionen, Läßt sich Heute mit Befriedigung konstativen, daß sowohl die Judikatur, wie auch die Literatur duch die Einführung der neuen Gesebe in jeder Hinsicht gewonnen hat, und es ist nui zu wün­schen, daß auch die Meforut des Strafprogesses von gleich günstigem Erfolge begleitet sei. F. C. Maris, 29. August. Im W­inter 2.­005 Winter-Zirkus wurde Herr Gambetta gestern, als er unter den Klängen der Mars Seillaise mit Herrn Paul Bert eintrat, von der an viertausend Köpfe zählenden Bersammlung, in welcher das seltöne Geflecht zahlreich ver­­treten war, mit früchtlichen Beifallsserien und den Hufen: „Es lebe der Abgeordnete von Belleville !“ begrüßt. Es galt einem Bortrage des Herrn Paul Bert zum Besten der V­olfsbibliothek des 20. Arron­­dissements, und Der kirhenfeindliche Professor hatte zum Gegenstande desselben die Fehler und Schattenseiten des geistlichen Bolligunter­­richts im Vergleich zu dem weltlichen amt Konfesstionslosen gewählt. Here Gambetta eröffnete die Lisung mit folgender Ansprache : Merthe Mitbürger und Damen! Laffen Sie mich Ihnen zunächst Sie den Gifer danten, mit welchen Sie unserer Einladung zum Besten des höchsten Ywedes, den wir kennen, nämlich der Förderung des Unterrichts aller Grade, gefolgt sind. Welches auf die unvermeidlichen Schwierigkeiten und Vergebnisse des öffentlichen Lebens sein mögen, so steht doc über allen Händeln eine Sache, der Sie stets treu geblieben sind, und der auch ich, wie ich mit einigem Stolz sagen kann, unmandelbar ergeben blieb. Es ist dies die Sache des demokratischen Fortigritts, nicht jenes imäriischen Fortschritts, den man in zwei Worten formulirt, als ob nicht die alte Welt ein Berweis dafü­r wäre, daß man nur mit unablässiger Anstrengung, wenn man der Fustim­nung seiner Mitbürger gewin­nt und sich fest vorfegt, wieder je vor einen Hinderniß zurück­­zuweichen, noch sich Durch die Gunst des Glücks berauschen zu lassen, etwas Dauerndes s­chaffen man. Von allen Bemühungen der Denker, der Tribunen, der Staatsm­änner, it aber in Wahrheit mir eine wirksam und fruchtbar, das ist die Entfaltung des Grundkapitals, welches wir von der Natur empfangen haben und das da die Ber­­kunft heißt. Beifall.) Samwohl, unsere erhabenste Aufgabe besteht darin, bei jedem Menschenlinde die Intelligenz zu entfalten, jenes Kapital, mit dessen Hilfe man alle anderen erwerben und mithin den gesellschaftligen Frieden auf Erden ohne Gewaltthätigkeit und Bürgerkrieg, lediglich durch den Sieg des Rechts und der Gerechtig­­keit vermittlichen man. Dies ist unsere Religion, weine Freunde, die Religion der Bildung. Das erhabene Wort, Religion, bedeutet in der That nichts Anderes, als das Band, welches den Menschen an den Menschen krüpft, so zwar, daß ein Jeder, seinem Nächten ‚gleich in­ der Würde Dieses seine eigene Wü­rde begrüßt und das echt auf die­ Agtung der gegenseitigen Freizeit gründet. (Beifall:) du einem Alte dieses Glaubens sind wir Hier im Geiste der Brü­derlichkeit versammelt, Wir bringen, Sie ihren Obolus, wir unsere Mede zu dieser Kommunion, welche man die republi­­kanischen Dstern der Demokratie nennen kanır. (Beifall) Doch es drängt mich, meinen ausgezeichneten Freunde das Wort zur gebei, bem­ guten und starren Manne, der einen Augenblick die mühseligen Berihungen der Wissenschaft verlassen hat, um die Schäße, seines Beiches dem Volk­ zu weihen, und der seit den er die öffentliche Laufbahn betreten, aus der Verbreitung der Aufklärung in alle Kreisen des Volkes das Problem seines Lebens gemacht hat. Dieser Mann Heikt Paul Bert. (Stürmischer Beifall.) Sie werden ihn an­­hören, wie man in den, einer Demokratie würdigen Versammlungen anzuhören versteht, und werden dann mit mir sagen, daß man Berjann- Mugen, wie diese, als ein besserer Mensch verläßt. Beifall.) Herr Paul Bert versäumte natürlich nicht, der Versammlung mut auch zu einer Ovation für Herrn Gambetta Gelegenheit zu geben, indem er sie aufforderte, „diesen großen Bürger fü­r die Uns billen und Angriffe zu rächen, die si nur aus niedriger Eifersucht oder dem schwärzesten Undant erfläcen ließen und einen Widerhall nur an den Ufern des Tiber oder jenseits des Rheins gefunden haben können.” (Bravo!) Dann wiederholte er im­­ Wesentlichen die Standrede gegen die sek­rale Volksschule, die er in der Unter­richtsdebatte des Abgeordnetenhauses gehalten und welche ihm den besonderen Zorn der katholischen Presse und die nicht ganz unverdiente Anklage, den Texten, wenn er sie nicht fälschte, zum mindesten Gewalt anzuthun, zugezogen hat. Man hörte die alten Zitate aus dem Rutechis­­mus und namentlich aus einigen besonders verdorbenen E­rzeugnissen der katholischen Volksliteratur, wie die Histoire du curs d’Ars, die Miroir des ames, der Essai sur les privileges de la médaille de Saint-Benoit, die Cour d’honneur de Marie u. a. Die P­rofessoren­­späße, mit welchen der Redner seine sehr einseitige Darstellung würzte, schienen dieser­ Versammlung noch neu zu sein und unge­mein zuzufagen,. Us­er mit der Fühnen Bemerkung: „Die Gesell­­chaften wüchen dem sittlichen Ortschritt in­­ demselben Maße näher, als sie sich von den Religionen entfernen !" geschlosfen hatte, wollte der Deifall sein Ende nehmen, und nun falbte Herr Gambetta in einem Schlußwort Heren Baul Bert als seinen künftigen Unter­richtsminister. _Er sagte nämlich Meine Damen und Herren! Hatte ich nicht. Necht, als ich Ihnen ankündigte, daß wir und, wenn wir den Redner gehört, als Mann, der Ihnen eben so aufrichtigen Beifall entlobt, kann mit dem unbestreitbaren Talent, welches er der Vernunft und Willen: ‚etwas hessere Menschen fühlen werden? (Rufe: Sa wohl!) Sa, der " m == Meber die lebten Zeit in Anregung gebrachte Mefovnt der politischen Verwaltung in Oesterreich schreibt die „Politii”: „Die gesammte Verwaltung eines Landes muß sich in den Händen des Statthalters und der von ihm geleiteten obersten Landes­­behörde konzentriren, und sollte, soweit es ich nicht wirklich um Angelegenheiten des M­eiches handelt, auch dort ihre oberste Spibe finden. Allerdings wird dann diese oberste Verwaltungsbehörde auch im anderer MWet je konstruirt werden müssen, als dies gegenwärtig der Fall it. Sie wird nicht nur die Clemente, oder vieleicht besser gesagt, die obersten Träger der Gelbilverwaltung in sich auf­nehmen, sondern auch eine genügende Garantie dafür geben müssen, daß derselben ihr voller, nur doch die Verantwortlichkeit der egie­­rung für die Verwaltung eingeschränkter Wirkungstreis gesichert, sei. Auf diese Weise wü­rde­ man au) noch den weiteren hochwichtigen Bwed erreichen, daß die Beichlüsfe der obersten Landesbehörde auch jederzeit erequirbar wären und es würde­ der Landesgesebgebung in einer gerade nach konstitutionellem Begriffe vollkommen forvetten Weise die Durchführung in was jeht nicht der­ Fall ist. Was die Gemeinden anbelangt, so sollte man, anstatt sich in dem fruchtlosen DVersuche abzumühen, die Gemeinden den Ver­­waltungs-Einrichtungen anzupasfen, endlich einmal den umgekehrten Weg einschlagen und die Verwaltungs-Einrichtungen den bestehenden Verhältnissen gemäß veformmwen. 63 ist dies der gleiche Weg, der an in anderen Staaten eingeschlagen wurde, der zum Beispiel in England nach manchen mißglühten Versuchen die, Grafschaften, in Preußen die Breite zu Trägern der Gelbstverwaltung wählen ließ, und in Verfolgung dieses Weges hätte bei uns der Steuer- und Gerichtsbezirk diese Aufgabe zu übernehmen, was umso zweckmäßiger wäre, als derselbe Bezirk gleichzeitig den Sprengel der untersten staatlichen Verwaltungsbehörde bildet, somit auch dort eine ähnliche Vereinigung der staatlichen und autonomen Organe in einen Körper plusgreifen könnte.“ · . W­ie die „Sstalie” berichtet, hätten unter Vermittlung des päpstlichen Nuntius in Wien Verhandlungen zwischen dem Heiligen Stuhle und der Berliner Regierung bezüglich einer Neu­bewegung des Erzbist­ums Köln stattgefunden. Es sollen diese Verhandlungen ein günstiges Resultat gehabt haben. Der Heilige Vater habe beschlossen, den in­ Exil lebenden Erzbischof Melchers nac, Rom zu berufen und zum Kardinal zu Exerven, väte dies unter analogen Umständen auch mit dem Grafen Ledohomili der Fal­lwesen. Zugleich sei über ge­meinschaftliches Mebereinkommen bes­timmt worden, einen gelehrten und verständigen Priester Dieser Diözese, Lamphausen, zum Erzbischof von Köln zu ernennen. Im Batilan, weiß dasselbe vön­lsche Blatt ferner zu melden, soll eine große Zufriedenheit über die neuen RE des Katholizismus in Schweden herrschen. Es sei dort erst in jüngster Zeit in der 26.000 Einwohner zählenden G Seestadt Gefle eine neue Mission, Die vierte im Königreiche, errichtet worden. A­ Z auffallendes Zeichen wird an­geführt, dab sich bei Einweihung der neuen Kirche auch sehr viele Protestanten eingefunden hätten. · x = Der Brüfest der Gironde hat an die Mairez seines Arron- Dissements folgendes Nundschreiben ertrasfen:: „Herr Maire! Wäh­­­­rend der legten Wahlperiode sind lügnerische Gerüchte von einem nahe bevorstehenden Kriege, sofortiger Einberufung der jungen Mannschaften unter die Fahnen und außerordentlicher Sterblichkeit unter unseren aftdlanischen Truppen mit Beharrlichkeit verbreitet worden. Ich erfahre, Daß man diese Gerüchte fest aufs neue in Umlauf fest, und ich fordere Sie auf, sie auf das bestimmteste zu dementiren. Ein Krieg ist nicht zu berürh­ten. Der Gesundheits­­zustand der Soldaten hat nichts Beunruhigendes. Die Regimenter werden mi­t ihre jährlichen Uebungen und die Offiziere ihre gemachh­­ten Studien auf dem Terrain machen. Das ist die Wahrheit. Wenn man das Gegentheil verbreitet, so sind das falsche Nachrichten. Die man nur erfunden hat, um­ die Bü­rger so aufzuregen, daß sie für die Feinde der Negierung stimmen. Die Verbreitung­­ dieser Macje richten stellt ein Vergehen dar, welches ih Sie zu Tonstativen bitte, damit die Urheber verfolgt und nach dem Gewebe befiraft werden. Empfangen Sie u. s. w. A. Dontol" Ka­zur­a eráe stellt, nicht blos hier, sondern aller Orten der Wahrheit zum Siege verhelfen. Darum frönt dr Beifall nicht nur seine Vergangenheit, en die Huldigung, die Sie ihm Dar­bringen, erleuchtet auch seine Zukunft. (Lebhafter Applaus.) Ber vollständigen Sie lebt She gutes Werk, indem Sie der Volksfeute und Volksbibliothek eine kleine Gabe darbringen, ein wenig von dem Gelde, dessen alle Kulte bedürfen, welches hier aber wenigstend Kindern zugute kommen wird, aus denen man freie und edelmüthige Bürger machen wils, wie Sie selbst! (A­nhaltender Beifall. CS lebe die Republis] 63 Icie Gambetta! 65 [ebe Paul Bert!) P etition der Suden in Rußland. Man berichtet der „Breffe” aus Petersburg vom 29. August : Die nachstehende Petition. Die von dem bekannten Eisenbahn- Bau-Unternehmer ©. ©. Boljakoff dem Grafen Melikoff überreicht worden war, ist jei vom Grafen Ignatieff der von ihm eingesetten Kommiliton zur Regelung der Judenfrage zu eingehender Meifung und Würdigung mitgetheilt worden . „Die Regierung hat immer danach gestrebt, die Juden zu rufsifiziren und in vollem Sinne des Wortes zu­zu fin­den, Bürgern zu machen ;­­bisher haben aber alle Maßnahmen der Negierung in Seng auf diese se hochwichtige Staatsfrage nicht zu dem gewünschten Resultat geführt. Anstatt die besonderen, auf die Juden bezüglichen Gebete abzustellen und sie mit der­­ Bevölkerung unter dem­ allgemeinen Gefege zu vereinigen, wurden immer neue Verfügungen erlassen, welche die Suden fünftlich und gewaltsam von der indigenen Bevölkerung abtrennten und ihnen eine Sonderstellung amwiesen. Nur von der einen ausschließlichen See einer vollständigen Berchmelzung der drei bis vier Millionen starken jüdischen Bevölke­­rung mit dem russischen Volk­ angeregt und bestrebt, etwas dazu beizutragen, die russischen Suden­ zu nüglichen und würdigen Bü­r­­gern Neukrlands zu machen, erlaube ich mir mit voller Aufrichtigkeit meine Weberzeugung über die Maßregeln auszusprechen, welche notha­bendigerweise ergriffen werden müssen, um den lang gehegten Ge­danken der­ Negierung, die Juden vollständig zu suffifiziren, zur That werden zu lasse­t. Vor Allem muß den Juden der freie Aufenthalt in ganzen russiichen Neiche gestattet je. Man kann mit Bestimmtheit be­­haupten, daß, wen sie erst athmen dürfen, die anmwachsenden Ge­nerationen der Suden von nach 10-20 Jahren zu Nufjen wer­­den nach Gesinnung und im Herzen und im vollen Site des Wortes. Die Melameden (jüdische Lehrer), so wie sie jebt sind, als besondere Klasse jüdischer Lehrer haben sich unzweifelhaft ü­berlebt. Ihr Dasein wird jedoch kriftlich erhalten duch die Anhäufung der Suden in ihren Mohnorten. Besonders gefragt wird­ ihre Griftenz dadurch, daß die Melameden von der Regierung erhalten werden, wodurch die Masfe der Suden zu dem viethümligen Schluffe ge­­langt, dieselben wären von der Regierung empfohlen. Deshalb muß die Aufgabe besonderer Atteste an die Melameden von nun an auf­hören. Um die heranwachsende jüdische Jugend (ungefähr 300.000) dem­ Einflusse der Melameden zu entziehen und ihnen Die Er­­lernung russischer Sprache in Schrift und Wort und von Hand­­werken zu ermöglichen, ist es nothwendig, möglichst zahlreiche, allge­meine, primäre Gemerbeschulen zu errichten, wo die Kinder der Auden zugleich mit er ÉN der Rufen erzogen werden. 68 unterliegt seinem Zweifel, daß, wenn es unserem großen Herrscher belieben sollte, die die Suden drückenden Feffeln zu lösen und ihnen das Necht, überall frei zu atymen, einzuräumen, die rufsischen Juden freudig, so weit es in ihrer Macht steht, die fürs Exfte hiezu noth­­wendigen Geldmittel hergeben werden. Nothrwendig ist es, die Juden von allen speziell sie treffenden­ Steuern zu befreien, z. B. Körber und Lichtsteuer ze. Giftlig fällt die ganze Schwere dieser Steuern zuvörderst auf Die bedü­rftige Klasse der Juden, da die vermögenden Klaffen, denen die Wege, Bildung zu erlangen, mehr offen stehen, immer mehr von der Be­obachtung einiger religiöser Bräuche abstehen, zweitens dienen diese Steuern ganz speziell als Mittel, um­ die Suchen von der indigenen Bevölkerung noch mehr abzutrennen. « In Verbindung hiemit müssen alle jetzt i­t allen Rechts­­sachen und Gesetzesverfügungen gemachten Unterscheidungen zwische­n Juden und Russen aufhören und besondere Institutionen für Die Juden nur für religiöse und mohlthätige­­ Zwecke belassen werden. Nothwendig ist es, Daß in allen unweiblichen und männlichen Lehranstalten der mosaiische Religionsunterrit in vufsischer Sprache entheilt werde. Hiedurch wird die Erziehung der Suden in voll­ständigem Unglauben von selbst aufhören. »«· Wothwendeg ist es,eine ordentliche und gebildete Geistlichkeit zu schaffen,zu diesem Zweck­e müssen den jü­disch­en­ Lehrer-Seins­­nam­enzwec Klassen hinzugefügt­ werden. Durch di­e Maßregeln werden die althergebmchten Fesseln gelöst,welche dexc Juden den direkten und richtig au­ch zu einer Vereinigung mit den Russm versvehren.Die Größe der temporären Schwierigkeiten und Opfer,mit welchen die Realisirung dieser Maß­­regeln verbunden sein mögen,verschwindet vor dem unermeßlich großen Ec­dresultat­.Jeder Tag der jetzigen Existenz der Juden­ in Rußland ist ein utmussprachliches U­nglück für diese samtige jüdische Bevölkerun­­g,der ekt unvermögende Klassenbuchstäblich·erstickelk aus Mangel mthft in demenechkeis oher ihnenlangewiesenen Wohm oxte.Durch diese Maßregeln­ird unser allergnd­digster»Monat«ch einen hohen Akt der Menschlichkeit erfü­llen und drei bis vier,Mil­­lionen in Rußland lebende Juden frei aufathmen lassen,undthnei­ die Wege z1c einer­ völligen Fusiort mit der indigenen russisch­en Be­­völkerung frei nund­ ihr.Und von Geschlechtc­ Geschlecht w wix die gartze Bevölkeru­n­g das Andenken des Monarchen segnem Ber ihnen Par­akhlen Menschen zustehende Recht,freiathmen zu dürfen,ver­­te­enat. »« Ew.Exzellenz!Der Forschung hat eisgefallen,Skemnahe Beziehung zu dem Monarchen und zu seinem treuen uitdlergebexten Volke zu­stellen.2­ 11vch die jüdische Bevölkerung hat von jeher d­ie Treue gegen den Thron und das Baterland bewiesen, trob der er­niedrigenden und gedrücten Lage, in welcher sie sich stets­ befand. Bereits nach der Invasion vom Jahre 1812 hat der­ hochselige Kaiser Alexander I. beliebt, in einem Manifeste die wurffiichen Ssuden „das wachsame Auge der Negierung zu nennen”. Die Eretaniste in Westrußland zu Anfang der sechziger Jahre legen auch ein bewedtes Beugniß dafü­r ab, daß die jüdische Vevölferung dem Czar eine feste Stüge ist und sich selbst von den lebhaftesten­­ Bewegungen nicht bes­te läßt. Und wenn leider in jüngster Zeit unter den Frechen Aufrührern auch einige Personen wofatischer Konfession fi vor» fanden, so ist diese Einheimung nur ein bösartiger Auswuchs und eine Ausnahme von der Masse der jüdischen Bevölkerung.­­ Berweigern Sie ung, Erzellenz, nicht Ihre unparteiische und mächtige Fürsprache vor dem Throne und erhören Sie das Vlehen von drei bis vier Millionen Seelen, welche um Luft zum Atmnen bitten, etwas, was alles Lebende genießt. Lassen Sie an den Stufen des Thrones das schmerzliche Flehen, die tiefen Seufzer und weich­ l­en Thränen der Räter, Mütter und Kinder hören, welche in dem­ engen Kreise ihrer Wohnorte erft­dend, geduldig auf die Gnade Bot­tes und seines purpurgeschmücken Gesalbten ihre Hoffnung fegen, dessen Berson von allen Suden als geheiligt betrachtet wird und für beiten Ruhm und Wohlergehen die Suden ebenso wie alle seine übrigen treuen Unterthanen selbst den Tod auf dem Schlachtfelde nicht fürchten.“ Gelegt. Depelden o. „Yelter Lloyd“. Die­ großen Manöver. IM Lee-Kövesd,­­ 31. Augus. Bon unferm Spezial- Berichterstatter.­ Neuesten Disposi­­tionen zufolge reist­­e. Majestät schon am 9. September von hier nach Misfolcz. Am selben Tage wird das Haupt­­quartier der Mandver-Oberleitu­ng üt Dem Dur­ die Vor­­gänge beim Onoder Reichstage unter Mälsezi berühmt ge­wordenen Schloffe von Onod etablirt. In diesen heute dem Grafen Erdödy gehörigen Schloffe wird Erzherzog Albrecht mit feinen Stabe untergebracht, während ein anderer Theil der Mandver-Oberleitung nach Meggakd kommt. Die Sinnu­­ng ist hier eine jeher gehobene, Altes arbeitet noch, vom herrlichsten Wetter begünstigt, an der Ausschmüdung. Der Andrang der Gäste aus der Umgebung ist ein enormer, amt die Höchsten Breite­n­ nicht einnmal mehr eine Schlafstelle zu erhalten, weil Alles für die Bedü­rfnisse Des Hoflagers, Die zahlreichen Generale, Generalstäbler, Intendanten, Feld­­kanzleien und Die Bequartierungen der Stabsoffiziere mit Besschlag belegt ist. Die Landleute überwachten auf ihren Wagen. Mezö-Aönesd, 31. August. Meldung der "Ung. Bolt" : Die Ehrenwache Gr. Majestät, welche von Seite des 63. Honvéd Bataillons hieher gesendet wurde und aus 100 Mann und 3 Offi­­zieren besteht, langte heute Mittags in Mezö-Kövesd um. Die Chren-Kompagnie zog um 12 °­, Uhr mit fliegender Fahne ein und wurde im Schulgebäude eingquartiert. Morgen um 81 °, Uhr über­­siedelt sie in das Pfarrgebäude. Der Kommandant der Ehren: Kompagnie it Hauptmann Vidovich. Die Kompagnie stellte je zwei Ehrenwachen vor die Wohnungen Sr. Majestät des Königs, dann der E­rzherzöge Jofer, Albrecht unnd Wilhelm. — Die Dep­tation des Borsoder Komitats it heute Abends um 6 Uhr angelangt und wurde von hiesigen Arrangirungs-KomitE an der Gemeinde­­grenze empfangen. — Landeskonmandiven der Baron Chelsheim- Gyulai und Ministerialrath Seleffaluffy sind mit dem Mittagszuge angelangt... — Die Küche Sr. Majestät ist bereits vollkommen ein­gerichtet. Bei der Hoftafel sind täglich 27, bei der Marichaftstafel aber täglich 26 Personen angemeldet. Die Tebtere ist in dem Batterre des Mezö-Kövesder Hotels, die Hoftafel im untergebracht. Mezö:Rövedd,, 51. August. Meldung der „VW Korrespondenz“ : Mezö-Rövesd hat sich in ganz besonderer 98 zum Empfang Sr. Majestät des Königs vorbereitet. Jedes Häuschen ist mindestens mit einer Trifolore geschmüht. Drei in verschiedenen Stylen errichtete Trütmpichpforten wurden errichtet, Deren eine die Auffärift: , Hű néped vár" (Dein treues Belt erwartet Dich), die zweite : "Szivünkbe zártunk" (Wir haben Dich in unser Herz geschloffen) und die dritte: "Neped szeretete környez" (Die Liebe Deines Volkes umgibt Dig) als Auffegriff trägt. Alle Häuser wurden Hübjeh hergerichtet und die Strafen ausgebessert und gesäubert. Die­­ Bevölkerung, ein sehtöner stattlicher Menschenschlag, erwartet mit sichtlicher Ungeduld und in gehobener Fest­stimmung Die Ankunft de Monarchen amd schon heute ist Groß und Klein in Weltkleidern. Man sollte es faum ala­ben, wie bequem und gut Se. Majestät und die gejammte Suite in den verhältnismäßig Leinen Det bequartiert sein wird. Ge. Maj­jestät wird mit dem General-Wdjutanten FMEL, Baron Mondel und dem Flügel-Wdjutanten die freundliche Parschie, mit dem Hübschen von der Außenwelt völlig abgeschlossenen Garten, bewohnen. Die Räume des großen Wirthehauses sind zu seltenen Speisesälen um gewandelt, in welchen Hoftafeln mit 40 bis 45 Gededen stattfinden werden. Der Wirth hat für die­ zahlreichen Offiziere und fremden Bärte eine große Barake erbaut und zweckmäßig eingerichtet. Eine vorzügliche Eigeunerbande ist aus Erlau­bier angekommen, die für Tafelmufti sorget. Erzherzog Albrecht wird bei Sulias Harangi, Erzherzog 3­0 f­er beim Notar Szerény­it, Gy­herzog Wilhe­lm, der am 4. September eintrifft, bei Dr. G­lü absteigen. Hofrat Bápai und die Kanzleien sind in den herrsschaftlich eingerichteten Wohnungen des Weinhändlers Schmit, der sich fü­r den Aufenthalt des Kronprinzen Rudolf vorbereitete, welcher aber nicht nach Mezö-Kövesd kommt Ebenso sind die an­deren Herren, wie Generalstabschef FMEL, Baron­ Bed, General der Kavallerie Baron Edelshbeim-Gyulai, General Am­pertor der Kavallerie Graf Belacsevich, ferner Die Minister, vorzüglich untergebracht, wobei bemerkenswerth ist, dag die meisten Wohnungen unentgeltlich zur Verfügung gestellt wurden. — Mit dem heutigen Mittagszuge sind Ministerialratb $etel­­faluffy, General der Kavallerie Baron Edelshbeim- Gyulai mit seinem Generalstabschef Oberst Sofef Watte und GM Frank, wie auf die aus dem 63. Honved-Bataillon gebildete Ehren-Kompagnie Hier eingetroffen. Baron Edelsheim- Gyulat übernahm­ sofort das hiesige Wlaskommando. Während der Venmwesenheit Sr. Majestät wird täglich Hoftafel stattfinden. Zehn Hof-Equipagen mit zahlreicher Bespannung, sowie viele Neitpferde stehen bereits hier. — Graf Lukius Szapáry trifft Heute Radts hier ein und wird als Vertreter des Ministers des Innern hier weilen. Minister a latere Baron DreyY kommt mit dem­ Hofzuge aus Wien hieher. Mezd-Kövesd, 31. August. Meldung der „Vudapester köre vespondenz“ : Heute wurden die Brigade-Manöver der I. Kavalleries Tenppen-Division an Mezd-Kövesd unter Kommando der General­majore Baron Blaffics und Spetenay nach Durchführung taktischer Kreyzitien beendigt. Morgen it Raftrag. Die 23 Eskadronen sind in der Umgebung folgendermaßen disloyirt: Die 4. Kavallerie-Brigade, bestehend aus dem­ 10. Hußaren-Regiment König von Preußen und dem 6. Uhlanen-Regiment Kaiser Franz Sofer, unter Kommando des Generalmajors Grafen Eduard Paar, hat den Stab und drei Eskadronen des 10. Hußaren-Regiments in Mege-Kerektes be­­quartiert . Drei fernere­­ Eskadronen des 10. Hußaren- Regiments Tiegen in Nagy - Mihály und W­ispöli, der Stab des 6. Uhlanen-Regiments im nördlichen Theile von Mező- Keveßtes, zwei Eskadronen in Tard, zwei in Advány und zei in Mező-Nyárad und Bukta Klementin. Die Pferde des zur 4. Bri­gade gehörigen 4. Hußaren-Regiments wurden jebt den fremdlän­­dischen Offizieren beigestellt. — Die 18.­Kavallerie-Brigade unter Kommando des General­ Mavid Szivóbe Bunya mit dem Stab­ in Mezö-Kövesd, besteht aus dem 5. Dragoner-Regiment „Nikolaus II, Raiser von Rupland“ und dem 5. Uhlanen-Regimen­t „Graf Wallmoden“, wovon der Negimentsstab und zwei Gsladrone Dragoner in Szihalom, zwei in Szemere, eine in Novas­méregeti in Mezö-Kövesd, der Negimentzstab und 4 Eskadronen der Uhlanen, in­ Miezö-Sönesd und, fernere­ zwei­ in Gt.­Kivan Liegen. Die­ 12. und­­ 18. reitende Batterie des III. Artillerie - Regi­­ments if ebenfalls sammt dem Grabe in Mezö-Rövesp. Die Kavallerie-Divisions-Manöver beginnen übermorgen und dauern bis zum 8. Am 4. ist Nafttag ; Jodan­n geht von hier die konzentrirte Kavallerie-Division als Avantgarde des 4. Armeekorps gegen Norden dem Feind entgegen, dessen Avantgarde, nämlich die Kavallerie-Divi­­sion des 5. Nemeelorns, von Raschau südlich vordringt und damals bei­­läufig bei Szerencs sein dürfte. Am 9. übernimmt Baron Edel­s­­hbeim-Gynlai das Kommando des 4. Nrmeekorps mit dem­ Hauptqu­artier in Emöd und FAL. Appel das Kommando des 6. Armeekorps mit dem Hauptquartier in Szirhó. An Ono schlägt Erzherzog Albrecht mit dem Generalstab sein Hauptquartier auf, welches sodann, den Um­ftänden entsprechend, vordringt um später nach Medgyard verlegt werden soll Die Dispositionen gibt beiden Korpskommandanten und an den Stab Erzherzog Albrecht vom Hauptquartier aus am­ Morgen desselben Tages. Diesmal wird auf der Feldtelegraph benuzt werden, indem­ in allen kleinen Sta­­tionen ein Feldtelegraph aufgestellt und mit dem D­auptquartier ver­bunden werden wird. Atezö-szövesbd, 31. Au­gust. Meldung der „Bnd. Korr." : stadtmittags 5 Uhr ging eine Deputation der hiesigen Gemeinde der aus Misfolcz mittelst Wagen einfangenden Komitats-Deputation bis zum Gemeinde-Hotter entgegen, wo Bezirksrichter Emerich Rudle­­vich im Namen Mezö-Kövesd3 dieselbe im herzlichster Weise bes­­­grüßte, worauf Obergespan Baron Béla B­a­y mit warnen Worten dankte. Der Einzug der zahlreichen schönen Equipagen­­ gestaltete ss zu einem interessanten Bilde. Die Bewohner eilten Alle auf­ die Straße und befegten zum Theil die für morgen vorbereiteten Tri­­bien. Dem Buge voran ritten Komitats-Banduren , fas dann folgte­ zu Wagen der Stuhleichter und auf prahe­vollem Biererzug Obergespan Baron Bay und Bizegespan Bay. Der im Komitat allgemein beliebte Obergespan wurde synt«­pathisch begrüßt. Später fand eine Besprechung statt bezü­glich der Teststellung des m­orgigen Auszuges zum Bahnhofe. Ge. Majestät wird vom Obergespan am Bahnhofe begrüßt werden. Bei der ersten Teim­pbpforte hält der Führer der Gemeinde-Deputation, Dechant Michael Köhegti, eine begrüßende Ansprache, vor der Kirche begrübt Greischof Samaria an der Seite des Klerus den König, worauf ih­re­ Majestät nach dem feierlichen Te Deum in seine stille, reizende Wohnung begibt. Hier mag erwähnt sein, daß in denselben Haufe am­ 19. März 1806 die ungarische Krone aufbewahrt war. In Mező-Kövesd war seit 1770, in welchen S­ahre amt 20. Mai Kaiser Sofef II. hier einen Tag weilte, sein gekröntes Haupt. Bien, 31. August. Meldung der „Bud. Korr."D­ie Majestät hat Fi Heute Abends in einem aus neun Waggons bestehenden Hof­ Separatzuge nach Mezös Kövesd begeben. Am Begleitung des Königs befinden sichh : General-Adjutant FML. Baron Mondel, die Flügel Adjutanten Major Georg v. Rohonezy, Major Baron Mertens und Major Nittz v. Blountes,­ ferner Hofrat­ Hánápai­nd Sekretär König, Oberststall­eister Prinz Thurn-Taris, Oberst Kächenmeister Graf s­insky, Hofarzt Dr. Johann ya­ny­i, endlich ad der Chef der Militär­ K­anzlei Sr. Majestät FML. Hopp mit Major Benfifer R. v.­ Borta-Comasina und Offizial fat. Rat­ Appel. Ferner Minister Baron Dorezy, Erzherzog Albrecht mit Oberst Gröller und den Flügel-Adjutanten War Graf Baar unw Major Baron Kopal, Generalstabschef GML. Baron Bed m­it zwei Adjutanten und unjter Militär-Attache im St. Petersburg Graf Mersüll-Gyllerband — Su Hatvan soll eventuell Erzherzog Fo fef mit Beglei­­tung den Hofzug besteigen. Wien, 31. August. (Drig.-Telegr) Um 4 Uhr 17 Minuten Morgens erfolgt die Ankunft St. Maje­stät in Steinbruch und um 7 Uhr 45 Minuten mittelst Separatzuges der ungarischen Staatsbahn die Ankunft in Mezö-Kövesd, Se - 1

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