Pester Lloyd, Oktober 1881 (Jahrgang 28, nr. 271-300)

1881-10-10 / nr. 279

Monuement für dke osternqmgan Yes-sachte Fürden«­Pesterlet­ d««(Morgen·UndAbendplatO (Ekscheintanch Mo1ttag Frühnnd am Morgentmc­ einem Feiertage­) chzjährfich si.z.2.— ürzzudnpefls VierteljährL can-jährlich»11.—­J­:ouatfich «2«-Halbjährl.«12«—Minmt·lich zzMitkenn-user Postverteikdung des Diklsdekan­e­..st­ I..—viertel jäyrkichmeyr. a E gör die 9gífufrirte Fratenzelttüg. ess es es m ?.— . Man gräm­merirt für Budapest in der Arm­inistration bes , gefter Stowd*, Dorotheagafle N di 14, I. Stod, außerhalb Budapest mittelst Bostamreisung durch alle Postämter. Jän­xosi versenditxxg«: fl. 5.50 | Ganzjäh­r. fi. 24.— Bierteljährl. ft. > n Wii Suferste und Giusdelkungen für den Offenen Sprechsaal werden angenommen, Budapest Achtandzwanzigster Jahrgang. in der Administration, Dorotheagasse Nr. 14, ersten Stod, ferner : in den Annoncen-Ex­peditionen Heopold Lanz Oifellaplag Nr. 3. Hansenstein & Wotter, Doro­­theagaffe Nr.11 AV. Goldberger, Servitenplat­z. Infertionspreis nach anfliegendem­ Tarif. 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Serbien bei uns 9 fl., bei sämmtlichen dortigen Postämtern 7 fl. 15 fl.; für Emnsland nur die die Taifunih ınjun­gen Postämter 27 fl. 50 fr. in Gold pro no R­egail . | Montag 10. Oktobe 10 ff. 18 fr. Spanien 2 MI. 8 Bf. | 74 Budapest, 9. Oktober. s7 Einer anderer Korrespondenten schreibt uns aus Wien: „G3 gehört nicht eben zu den angenehmen publizistischen Pflichten, immer wieder auf ein und dasselbe Thema zurückonmen zu müssen; indessen hat man mitunter seine Wahl und so bin ich pereihigt, neuerlich Notiz zu nehmen von den Behauptungen eines „Zimes“-Korrespondenten, der troß der Entschiedenheit, mit welcher seine ursprünglichen Angaben zurückgewiesen worden sind, un­verrüct dabei beharrt, daßs die Ofsupation Saloniche einen Theil der orientalischen Politik Oesterreich-Ungarns bildet. Men ich der Sache nochmals Erwähnung thue, so geschieht es nur, uns zu fonsta­­tiven, daß der betreffende Korrespondent, der fo­rmermüdlich zum Ver­­dächtigen ist, für seine Behauptung sein andere Beweismittel anzu­­führen weiß, als die allgemeine Meinung der „journalistischen oder politischen Agenten in der Levante“. Der Korrespondent scheint selbst gar nicht zu merken, wie unwidersinnig es ist, ein so vages Moment, ein bloßes Gerede als Beweisfuüd für eine Mtion anzu­führen, die, wenn sie in der That vorbereitet würde, der Welt Bemweismomente von ganz anderem Gewichte bieten müßte. Daß die journalistischen und politischen Agenten in der Levante seit langer Zeit von dem V­ormarsche Oesterreich-Ungarns nach Salonich fabeln, ist nichts Neues; das Material dazu ist ihnen von einem gewissen Theile der hiesigen Vresse in reichen Maße geboten worden; allein was im Orient fabulirt wird, ist noch lange kein Programmpunkt der österreichhssch-ungarischen Bolitit, und wenn noch tausendmal mehr Beute in der Levante behaupten, Oesterreich-Ungarn werde demnächst nach Saloni vorrücen, so bleibt der Sat dog immer falsch und in direktem Wider­­spruche mit den Anschauungen und Ideen jener Staatsmänner welche allein den Beruf haben auf die Hichtung der aus­wärtigen politischer Monarchie besim­menden Einfluß zu nehmen. Ueber denselben­ Gegenstand wird uns aus Berlin geschrieben : 3. Berlin, 7. Oktober. Der Berliner Korrespondent der „Zimes“ muß ganz wunderbare Informations-Duellen besigen, wenn er dem Fürsten Bismarc nicht nur Sympathien für den absurden Orient-Vertheilungsplan seines „Weltblattes“, alias des Kabinets Blaphitone, andichtet, sondern auch ganz konkrete Aussprüce des Reichskanzlers zitigt, in denen England zur Annexion Egyptens freundscaftlichst eingeladen wird. Soweit dieses versuchte Engage­­ment der dentfdgen Bolitit einer Zurückweisung bedurfte, it dieselbe von anderer Seite her bereits gegeben worden. Nicht ohne Absicht läßt die Negierung in der ihr zu Gebote stehenden Breffe an die bittere Feindschaft erinnern, welche Gladstone’s Reden zu­ der Zeit, als er noch Führer der Opposition war, gegen Dester­­reich at­meten, gegen dasselbe Desterreich, das jet Schmeichlerisch an­­gegangen wird, fur den Vorstoß auf Salonik der britischen Po­­sitié die Raftanien aus dem Feuer zu holen. Wenn nun heute die „Iimes“ den Naczug antritt und ihren ballon d’essai lediglich als ein Privat-Aınunfement der Redaktion behandelt, so täuscht das hier Niemanden über den wahren Charakter dieser eigenthm­l­­ichen Episode, welche dem Premier Gladstone voll und ganz zur Last fällt trob der Selbstopferung des Cityblattes, — So werden zum Theil ver seltsamen Verschlingungen und Verlegen­­heits-Beziehungen die augenbriefliche englische Politik zu der Politik der anderen Kabinete und­ namentlich Frankreichs steht, Toll­bier und heute nicht Gegenstand der Erörterungen sein. gegen darf wohl darauf Hingewiesen werden, daß die Entfren­­dung zwischen der Wilhelmstraße und Downing-Street selten eine Da­ tiefere gewesen ist, ala gerade im­ gegenwärtigen Moment, Dielleicht Fein zweiter Staatsmann hat Due R­erie DES Surfen Dismarc,in jol­chem Grade gestört wie Gladstone, und war in Seiten Lritishelter Spannung, je­doch: die asjanung:. von.D­er wulstigen I­ntimität gegeben war Wenn gleichwohl äußerlich ein leidliches Verhältnis aufrechterhalten wurde, To üt es wohl kaum allgemein bekannt, daß ein wesentliches Verdienst bie von dem deutschen Botschafter in London, Grafen Münster, ge­­bührt, welcher es geseibt verstanden hat, gegenüber den wechselnden Systemen der Torge und der Mächigregierung nicht blos Die feste Tradition der deutschen politif wü­rdig zu vertreten, fordern auch persönlich gute Beziehungen zu den gegenwärtigen Machthabern an der Theme zu unterhalten. Die Entsendung der beiden türkischen Home­miljäre Mi Nizami und Ali Sud nach Egypten scheint trog aller beschwichtigenden und besünftigenden Erk­lärungen der Pforte in Frankreich und in England, ganz besonders aber in England nicht leicht verwunden zu wer­­den. Wie uns aus London mitgeteilt wird, bestätigt es sie in der That, daß der Sultan sich zu diesen bedeutsamen Schritte entschlosfen, ohne die Negierungen Frankreichs und­­ Englands zu Rathe zu ziehen, ja ohne ihren auch war die geringste Andeutung über seine Absicht zukommen zu lassen. Die Kabinete von Baris und St.­James wurden von Kairo und nicht von Konstantinopel über Diese Aktion unterrichtet. Eril als sie ihrer Ueberraschung und Verwunderung über die Mairegel Ausbruck gegeben hatten, fand sich die Pforte bewogen, mit ihren Kommentar hervorzutreten, der darauf berechnet war, die Bedeutung und Das Gewicht des unter­­nommmenen Schrittes auf Nichts herabzudrücken. In Wahr­­heit aber, so. schreißt unser Londoner Korrespondent des Weiter, täuscht man sich nicht darüber und die eng­­lischen Regierungstreise vermögen zusammen, daß es des Sultans Absicht ist, seine Autorität und sein Recht in Egypten zur Geltung zu bringen und man hält fest daran, daß dieser Entschluß des Sultans nicht auf türkischen Boden gewachsen, sondern von einer fremden Macht eingegeben worden. Daher die Unruhe, von der die Regierungskreise erfü­llt sind, daher der Alarm ob einer Thatsache, die am sich nicht von wesentlicher Bedeutung und im Grunde ganz selbstverst­ndlich ist. Wir unsererseits Denken gleichfalls, daß es sich in dieser Affaire um eine ganz selbst­­verständliche Sache handelt. Denn es kann doch unmöglich etwas Auffallendes darin gefunden werden, daß der Sultan als der anerkannte Izeräne Fürst Egyptens zu Zeiten einer Krise Kommissäre in das Land sendet mit der Aufgabe, die Zustände und Verhältnisse zu prüfen. Den Engländern scheint allerdings der Vorgang unbequemt zu sein, allein wenn Sladstone es mit seinem ehegestern zu Leeds profla­­mirten Grundlage, daß jede Macht, groß oder klein, zu denselben Rechten und Privilegien berechtigt sei, chnlich meint, so wird er Die legitimen Nechte und Privilegien, die dem Sultan in Egypten zustehen, nicht Teichthin negiren oder esfamotiren können. teme­nen = m „Hon” wird die von Wiener Blättern gebrachte Nachricht, dass Graf Lulius Száváry fh nach Wien zu den Sonverhandlungen begeben wird, als unrichtig erklärt; weder gehe Graf Szápáry nach Wien, noch werden gegenwärtig in Wien Bollverhandlungen stattfinden. Die „Bud. Korr.” meldet: Den in Wien verbliebenen ungari­­sen Vertretern bei der österr­eichisch-ungarischen Zollkonferenz wwren die neuen Instruk­­tionen bereits zugesendet Sobald die öster­­reichische Negierung ebenfalls schlüffig geworden, werden die Ber­­abhungen der Konferenz wieder aufgenommen. sz Das Schlußrehnungs-Subsomite, für die Taskolifchen Fonds und Stiftungen hielt: — wie , B. Naple" meldet — gestern Nachmittag in der Wohnung des Kardinal Haynald eine Sigung. Das Sublimite hat die 1880er Schlußrechnung des Religions- und Studienfonds in Verhandlung gezogen und sind ihre diesbezüglichen Vorschläge der am 28. 9. stattfindenden Aus­­schußfikung vorlegen. : sz Das militärische November-Avancemrent i“, wie „Buddapesti Hirt." meldet, im Gegensatz zu den bisherigen Mel­­dungen, auch in der Honved-Armee Veränderungen herbeiführen. AMI. Graeff, der Notatus des Honved-Oberkommandanten Erzherzog Josef, tritt nándich in den Mithestand und General BHyezky tritt an seine Stelle, indem er gleichzeitig zum Feldmarscall-Lieutenant avancirt. Bei der Belegung dieses der sonders wichtigen Boltene mußte man zwischen den Generale Ghyczy und Görgey wählen; der König entsehied für Ghycezy. Major Bacor wird Brigadier und an seine Stelle wird der gleichzeitig zum Major avancirende Hauptmann Bernoläf zum ersten Adjutanten des Erzherzogs Sofjei ernannt. ss. Bufareft, 7. Oktober. Orig - Kor r.) Graf H0yoS, der Gesandte Oesterreich-Ungarns bei der rumänischen Regierung, sol in seiner bisherigen amtlichen Stellung duch Ludwig Tipa, den Bruder des ungarischen Minister-präsidenten, erregt werden, um dafiie die Vertretung der österreichisch ungarischen I­nteressen am Madrider Hofe zu übernehmen. So lautet die Meldung der Wiener Blätter, doch ist nach den von mir eingezogenen Informationen in den bei diesem Personenwechsel zunächst beibeiligten Bukarester Krei­­sen nichts bekannt, was auf die thatsächliche Begründung obiger Meldung schließen ließe. Daß die Ernennung Ludwig Tipa’s zum österreichisch-ungarischen Gesandten in Rumänien großen Oyınpa­­thien seitens der leitenden Persönlichkeiten der hiesigen Negierung begegnen würde, u­ nicht in Abrede zu stellen. Dog liegt weder vom rumänischen noch vom öster­reichisch-ungarischen Standpunkte auf ein Motiv vor, welches einen Personen­­wechsel im obigen Sinne wünschenswerth eifgeinen Tiefe. Allerdings weit die Anspruchslosig­­keit im Auftreten und im häuslichen Leben des Grafen 20­08 wesent­­lich von jenen Traditionen ab, welchen die Entfaltung eines bhodj­­gradigen Lurus bei allen Gelegenheiten der äußern Repräsentation als eine Hauptbedingung der diplomatischen Thätigkeit erscheint und er läst sid aug nicht leugnen, daß die mehr der konservativen Rich­tung fid­ zuneigenden politischen P­rivat-Anschauungen sowie auch die fireng fatgolisdgen Anschauungen des Grafen besonders vom radikalen linken Flügel der Regierungspartei nicht mit den günstigsten Hugen beurtheilt werden. Allein Graf 90903 verhält sich den Borz­gängen im­ inmern Leben Ru­mäniens gegenüber so vollständig reser­­virt, daß selbst der schärfste Beobachter ihm in dieser Beziehung seinen Vorwurf machen könnte. Was aber den stark zum 1­itramontanis und fic) Dinneigenden Standpunk­ des Grafen Hoyos anbelangt, so tritt derselbe m wenigstene im amtlichen Verkehr niemals in einer Weise hervor, daß daran die Angehörigen anderer Konfessionen Zu­stoß nehmen könnten. Trogdem wäre es aber bei einem eventuell beab­­sichtigten Wechsel in der Rerson des österreichisch-ungarischen Ge­sandten nur im Interesse des h­abzbutraisschen Doppelstaates gelegen, wenn seine Vertretung in Buk­arest in die Hände eines Mannes gefegt wire, welcher neben der für eine solche Stellung ganz unerläglichen Energie , sehon vermöge feiner Privatanschaluungen auf die Sym­­­pathien der gegenwärtig so fejit am Nudel figenden liberalen Partei Rumäniens rechnen könnte. In dieser Beziehung wäre die Ernen­­nung Ludwig Tipa’s zum ö­sterreichisch-ungarischen Gesandten am rumänisc­hen Hofe wohl ein Gewinn Db6 jedoch die Davans bezüg­­lichen Gerüchte irgend welche thatfäcgfiege Begrü­ndung Haben, wird in Budapest weit verläßlicher Fonstativt werden Türmen, als b­) das selbst beim besten Willen sicherzustellen im Stande bin, darü­ber nicht hinweg: 2 R ED g Celegr. Depefhen d. „Peter loy9.‘ Stinifter Szende vor seinen NWBählern. Szegedin, 9. Oktober. Meldung der „Budapester Korre­­spondenz“: Honvedm­inister Béla Szende ist heute Mittags in Begleitung des Hauptmanns Lajtos hier angekommen. Szege­­din hatte große Vorbereitungen zum Empfange des Ministers ges­troffen. Die Stadt hatte beim Bahnhofe, wo ein schönes Banderium und eine Musik­apelle, sowie ein nag Tausenden zählendes Publi­­kum hatcte, eine Triumphpforte errichtet. Die Wahlbürger hatten sie bereits gegen Mittag am Bahnhofe versammelt, wo sie den Minister bei dessen Ankunft mit begeisterten Elfen Rufen begrüßten. Bei der Triumphpforte richtete der Präsident der liberalen Baxter, Andreas 3leter, eine begrü­ßende Ansprache an den Minister, der Fury, aber wirkungsvoll antwortete. Unmittelbar darauf nahm­ der Einzug seinen Beginn. Der Minister bestieg das Galagespaun der Stadt, das Banderium und die unabsehbare Neihe der Galagefpavine folgten und unter den begeisterten alfen Rufen der Einwohner fuhr der Minister in die Stadt, deren Gaffen überall­ beflaggt­ waren Die Tenster waren von einem reizenden Damenpublit­nt okrupixt, welches den Minister ebenfalls jeder Sympathisch begrüßte. Mittags 1 Uhr kam der Bug bei der Wohnung des Königl. Kommissärs an, wo der Minister abflieg. Am Treppenhanfe empfing ihn der Königl. Kom­issar Ludwig v. Tiba. Um 2 Uhr fand unter Theilnahme der hervorragendsten Bürger der Stadt ein Gala-Bannet statt.­­ Um 4 Uhr tant eine Deputation zum Minister und ersuchte ihn, im Kreise seiner im Stadthause versammelten Wähler zu erscheinen. Der Minister verfügte sich­h unter Führung der Deputation sofort ins Stadthaus und wurde hier vom Bublitum auf das Sym­pathischeste begrüßt. Die Galerien des Saales und die Korridore waren mit Wählern gedrängt voll. Der Wahlpräsident begrüßte den Minister mit einer kurzen Ansprache, worauf derselbe folgende Nede an seine Wähler hielt: „Ich fan in Folge Ihrer freundlichen Einladung in Ihre Mitte, um für die ehrende und Hochgeschägte Vertrauens-Xeußerung zu danfen, mit welcher Sie mich durch meine Erwählung ausgezeichnet haben. Die Ursache hessen, weshalb ich dies nicht schon früher gethan, hatte ich bereit, die Ehre den Mitgliedern der zu mir entsendeten Deputation mitzuteilen. Ach werk, daß das Resultat dieser Mahl nicht meiner Berson anzuschreiben ist und daß ic­­h los ein Werkzeug in Ihrem patriotischen Kam­pfe war. Doch freue ich mich mehr, daß ich venselben, wenn auch nur zum Theile, zu fördern fähig war. Die Thätigkeit hat Erfolg geerntet. Sie werden e3 mm nicht Übel nehmen, wenn ich erkläre, daß sie in die Freude meiner Erwählung auch eine kleine Bitterkeit gemengt hat. Ich hatte einen Wahlkreis, in welchen ich­ alt gemorden, mit dessen Wählern ich Jahrzehnte Hinduch zusammen getrauert und mich gefreut habe, der mich immer mit seinen Vertrauen beehrt hat; von diesen­ mußte ich mich trennen — und ich that dies mit schwerem Herzen —, doch weiß ig, daß­­ auch sie die Lage Szegedins begreifen und mie verzeihen werden, daß ich Ihre Unterfrügung und Vertretung übernommen habe. Und fest bin ich der Ihrige und Hoffe, Daß ich Ihnen nicht zu versichern brauche — wenn Sie mich rennen —, daß ich der einm­al 63 war ein­ Prinzipienlampf und Ihre unermü­dliche, patriotiz überno­mmenen Aufgabe mit meiner ganzen Kraft zu entsprechen als meine Pflicht betrachten werde und ich thue dies mit Freuden. 68 it parlamentariser Brand, daß der zu Wählende seinen Wählern sein Programm vorlege, doch sie haben dies von mir nicht gefordert, nicht gefordert, weil — wenigstens­ muß ich dies folgern — Sie die Nichtung meiner bisherigen T­hätigkeit Tannten und Sie täuschen sich nicht, wenn Sie aus der Vergangenheit follier­end von mir vorausgeseht haben, daß ich von derselben nicht abz­weichen werde. Die Situation des Ministers auf diesem Gebiete it, meiner Ansicht nach, schwieriger, "er kann nicht unbedacht versprechen; am ögverfeite ist seine Aufgabe leichter, weil sein Wirken bekannt it und ihn das Programm der Negierung bindet, so lange er Mitglied derselben it; meine Lage aber it in diesen Moment die Leichteste,­­ weil uns die Thronrede des Königs vorliegt und dieselbe alle jene Agenden aufführt, deren Entscheidung sie erwartet und Die Negierung zu vermwirtlichen übernommen hat Mein Programm ist daher fertig; Sie fennen es, und daß bei seiner Durchführung der Geist der Liberalität dur­ dasselbe ziehen wird. Dies fingert die Durch verschiedene Ansichten und oft nicht duch Die loyaliten Sntereffen, aber immer ungerechterweise ver­­dächtigte Liberale Tendenz des Koloman Tika’schen Regimes. Sie entheben mich dem­nach der Detaillirung des Programms, aber dennoch werden sie mir gestatten, daß in die Aufmerksam­eil der geehrten Wähler auf eine an der Tagesordnung befindliche Angelegenheit fente. Allgemein wenig­­stens will man die Klage gegen das Berhalten der Armee zu einer allgemeinen machen, indem m­an dieselbe als eine um das Schicksal des Vaterlandes sich wenig Fünmernde Fremde hinstellt ; dies ist unbegründet. Auch in der neuesten Zeit haben wir da auf opfernde Thätigkeit gesehen, die auch die Stadt Gzegedin am Gange eines anderen Märtyrer anerkannt hat. Wir sehen das Herz­­liche Verhältniß, welches als Ausjink der allgemeinen Wehrpflicht fi zwiigen Bürger und Militär entwickelt und das erst in diesen Tagen von unseren Blättern aus Mistolez mitgetheilten Nachrichten zufolge sich täglich kräftigt, und ich Fan sagen, daß dies überall der Sal ist, wo ımd wenn sich nicht Personen finden, die­s sei es aus melden Gesichtspunkte immer, aber gewiß nicht aus p­atriotischem — den Brand in dieses sich entwicelnde Verhältniß werfen wollen und den Bürger mit dem Soldaten und diesen mit den Honveds in Gegenfas bringen wollen und it doch das Untereffe­nM dieser Cines, und ohne daß sie ge­­zwungen, ihre Pflichten, sei es nag welcher Richtung immer, zu ver­nachlässigen, können sie sich in einem Gefühle und in der Liebe des gemeinsamen Baterlandes vereinigen. 63 ist wahr, daß aus den Neiden des Militärs manchesmal Gefeß und patriotische Gefühle verfegende Handlungen erfolgen, 009 sind dies Mißbräuche, welche vorkommen und vorkommen Tonnen in jeder Körperschaft, dies ist aber die mehr zu verachtende, nichts genug zu mißbilligende That des E­ in­­seln en u undo nicht der Körperschaft, wofür Die ganze Körperschaft zu belasten eine Unbilligkeit ist, besonders dann, wenn die Einzelmnen in solchen Fällen — möglicherweise oft nicht im Ber­­ältnisse zu dem allgemeinen Wunsche des Aufgeregten, Berlegten — aber nach den bestehenden Militärgelegen immer bestraft werden. Doch nicht nur dies ist die Klage; man betont auch, daß die Armee nicht ungaernf h ist, daß derselben der unga­­rische Beist fehlt. Sener­ Theil der Armee, welchen im Sinne unserer Gesebe das Land beistellt, ist ungarisch, er kann daher nicht fremde Gefühle legen, wenn wir nicht etwa anfein Stamm anfragen wollen, daß der Ungar, wenn er den Soldatentod anlegt, seine Na­tionalität ablegt. Wenn in den höheren Kreisen der Armee wenig Ungarn sind, ist dies unser Bergehen, unser Fehler, der sich nicht befsern­ wird, so lange wir nicht, nach ruhiger und unpar­­teiischer Erwägung, mit jener Tendenz aufhören, welche wir in dieser Frage befolgt haben und die zur Schaffung der Arm­ee berufene Ju­gend befolgt und die, zur Phrase geworden, den bequeimsten und vor Vielen die Lage nicht Beurtheilenden einen populären Modus bietet, sich dem Geieg und der Erfüllung der Wehrpflicht zu entziehen. Die ungarische Jugend will nicht Soldat sein. In dieser Hinsicht befolgt sie nicht das Beispiel unserer Honen. Wie es scheint, will sie den Huf aufopfern, welchen Die Welt von den kriegerischen Ungarn feint — sie wollen nicht Gol­­daten sein, weil — wie sie sagen — Diese nicht ungarisch sind. Wie sollen diese ungarisch sein, wenn die Ungarn nir in ihre Reihen treten wollen ? Bon wo soll die Armee ungarische Offiziere nehmen — die heute kaum 12% des Ganzen ausmachen —, wenn ein großer Theil der Jugend es vorzieht, sein Leben ohne Ziel zu verbringen, als seine patriotische Billigt zu erfüllen und auf eine Bahr zu treten, welche Ehre und Anerkennung einbringt. Hs Ursache D dieses Aurldziehens bringen sie die For­­derung der deutschen Sprache vor, welche fiz nicht Sprechen. Daß die offizielle Sprache der Armee die deutsche ist, das tt unzweifelhaft und fan faun geändert­­ werden, wenn wir nit unseren Gefesen und unserm allgemeinen Interesse entgegen durch Die Degradation des Dualismus der Ar­mee die aus jeder vielen Sichtspuntten nicht genug zu Soäschende Einheit der Armee gefährden wollen. Und wa man die Kenntniß Diesen offiziellen Sprache fordert, it so natürlich, wie ich bei der Honved-Armee die Kenn­tniß der ungarischen Sprache fordere. DoH sind auch in dieser Hinsicht derartige Erleichterungen ins Leben ges­treten­, welche mit etwas gutem Willen die Lage des ungarischen Süuglings bedeutend erleichterin, selbst in Dem alle, wenn er seine der Schule diese Sprache Fig­ Selegenheit hatte, zuhause oder un­volständig anzueignen. Aber betrübend ist es, daß zu befürchten ist, daß Dies mich die alleinige oder wirkliche Ursache it, welche unsere Sänglinge davon zuwächält, zum Schule des Staates die Waffen zu ergreifen und daß sie dies bies als Bemäntelung dafü­r benügen, daß sie nicht Soldaten sein wollen, was seine andere Ursache haben kann, als daß sie die Disziplin nicht lieben; denn wer Dies nicht so wäre, dann munS man logisch folgern, daß sie der Honveaarmee Den Vorzug geben, weil diese ungarisch iut. Doch auch Diese fühlt eben­so den Mangel. Nur gezwungen treten sie auch hier ein und ein großer Theil erwartet kaum den Eloment, in welchem das Gejet den Austritt gestattet. Dies sind betrübende Zustände und Die Berührung derselben ist eine schmerzhafte, wenn wir aber den Uebehr abhelfen wollen, müssen vie Muth genug besigen, der Krankheit in die Augen zu schauen und jede Gelegenheit benügen zur Heilung des Uebels. DBestreben wir uns also, alle jene, von denen das Diaterland die beh­affnete Vertheidigung erwarten ann — und 3 Tan­dis von den in unnabhängigeren materiellen Verhältnissen Lebenden doppelt, erwarten — darüber aufzuklären, daß sie auch auf diesem Gebiete eine­ patriotische Pflicht erfüllen und daß sie durch ihren Eintritt in den Dreiden der Armee jenen Pas einnehmen sollen, der diesem Vaterlande gebührt. Dies wird die Klagen aufheben und dann wird auch der Leberwollende nicht sagen können, daß eine solche Armee fremd ist. Empfangen Sie nochmals meinen Dant für Jr Vertrauen, unterfri­gen Sie mich bei der Arbeit für die von ums Allen, ge­w­ünschte Hebung und Entwicklung der Stadt Szegedin and bei der Erkenntniß Ihrer Sutereffen dur Ihre Nachschläge und seien Sie überzeugt, daß ich deren Forderung als meine Plicht erleimen werde. Ich em­pfehle mich Ihrem Wohlwollen.“ Die wirkungsvolle Rede des Miinisters wurde von den Zuhö­­ern oft mit Nuten: „So ist’3“, „Richtig“ und von stürmischen Elfen xufen unterbrochen. Die Nede war um 4 °/, Uhr zu Ende, worauf 31óter im Namen der Wähler dankte. Der Dim­ister fonvertirte dann mit dem ehemaligen Abgeordneten dieses Bezirkes Ferdh­­and Bakay and schied von demselben mit einem­ freundlichen Händebund, dann empfing er mehrere Deputationen. Der Minister besuchte späte das Honreed-Offiz­iers- Wohnhaus und die Honnved-Kaserne — zwei wirklich prächtige Gebäude — und äußerte sich mit größter Befriedigung über dieselben. Im Laufe des Nachmittags besuchte der Minister auch den ‘Partei. Präsidenten. Abends 8 Ude findet ein Bankett statt zu Ehren des Ministers, der mit dem heutigen Machtzuge nach Budapest zuvieführt. Die Auswanderung land­wehrpflichtiger Einwasch­ner und Einwohner von Bodofl, Srai­ und Mami in den montenegrinischen ’ een Hgram,. 9. Oktober. Die Indemnitäts-Vorlage wurde in dritten Zeiung angenommen. Die Interpellation Dajcen’S wegen Mit­terdrn­dung der Breßfreiheit wurde vertagt. — Der Kommandirende Freiherr v. Nanıberg it hier angenommen. Bien, 9. Oktober. (Orig. - Telegr) Aus Betiuje wird der „Wiener Allgemeiner Zeitung" ger . fehrichen : Nabjen (Kreise) von Grahovo, Njegus und Germice hat den hiesi­­gen Ministerresidenten Obersten Freiheren v. Th­öm­mel im Auf­trage des Auswärtigen Ministeriums veranlagt, an die montene­­grinische Regierung V­orstellungen gegen die Unterlassung der Sperrung der Grenze zu erheben. Oberst Schömmel hatte in den lechten Tagen­­ mehrere Unterredungen mit dem Senatspräsidenten, Bojvoden Bozo Petrovics, der den in Nitfiis weilenden Fürsten Nikolaus vertritt. Bozo Petrovics feßte den Fürsten Nikolaus telegraphisch über die Vor­stellungen des Minister-Residenten Thömmel in Kenntni und theilte Letterem mit, daß die fürstliche Regierung an die Kreisvorstände von Grahovo, Mjegus und Germice die Weisung erlassen habe, auf die ausgewanderten landmwehrpflichtigen Bockhefen mit allen Mitteln freundlicher Ueberredung einzumirken, um dieselben zu bewegen, in ihre Heimath zurückzufehren und der Landwehr-Offentigung sich­att unterwerfen. Leider könne Fürst Nikolaus gegen die mit seinen Unterthanen in Verwandtschaft stehenden Bockhefen seine Gewalt anwenden. Schon deshalb nicht, weil Gewalt­­maßregeln den­­ Widerstand der Montenegriner pri­votiven könnten. Auch bestehe zwischen Montenegro und Oesterreich- Ungarn keine Auslieferungs-Konvention bezüglich der Militärpflich­­tigen und Montenegro würde auf einen solchen Vertrag nicht eingehen. B050 Retrovics erklärte ferner, daß die Absperrung der montenegrini­­­en Grenze duch einen Militär-Kordon nicht möglich sei, weil Montenegro fast seine ganze Militärmaut mobilisiren müßte, damit die Absperrung wirksam sei. Dies wide jedoch die Finanzen Montenegros zu sehr in Anspruc nehmen, abgesehen von der Mik­­fiebigkeit einer solchen Maßregel bei der Bevölkerung Montenegros. — Unterdessen haben die Krivosc­aner in den sogenannten Wskoci (Heimatlosen) aus Alt-Serbien, der Herzegovina und Bosnien eine Unterfrügung erhalten; der gewesene Infurgentenführer Belo Bavlo­­vicz sol mit 1000 Mann aus Alt-Serbien über Orahovo in der Krivosce eingetroffen sein. Brag, 9. Oktober. Drig-Telegr) Die „Bolitit” meldet, in der Hradfihiner Hofburg werde Obersthofmeister Hohenlohe eriwartet, um Anordnungen zu treffen für die bevorstehende Ankunft Gr. Majestät und der Königin von Belgien. Zemberg, 9. Oktober. Orig. -Telegr­­am landtägigen Bolen-Klub gelangte ein Antrag zur Sprache, der Statthalter sei auf die Ueberhandnahme raffo­­philer Umtriebe in Galizien aufmerkssam zu machen. Statthalter Graf Potocki, der hieron Kemutiiß er­­halten hatte, erschien im Jub und gab eine Erklärung ab, welche jedoch die ruthenenfeindlichen polnischhen Deputirten nicht befriedigte. Serajewn, 9. OOktober. (Orig. -Zelegr.) Kachden bei dem legten Brande hier ein Kind verbrannte, erließ die Landesregierung Die Verordnung, daß in Zuk­­unft das Bergittern sämmtlicher Fenster in den ersten und zweiten Stochwerten der Häuser nicht mehr gestattet­ei, zwei Senfter mindestens müßten gitterfrei bleiben. Berlin, 9. Oktober. (Drig-Telegr.) Gebhetst­­rat) Hahn, Berfaffer der Geschichte des Kulturkampfes, erhielt vom Kaiser ein Anerkennungsschreiben, in welchem der Kaiser sagt, dieses Werk liefert den­ Beweis, daß die Regierung, überzeugt von der Nothwendigkeit friedlicher Arbeit für Staat und Kirche, vom Wunsche beseelt war, unbeschadet der staatlichen Rechte mit der Katholischen Kirche in Seieden zu leben. Berlin, 9. Oktober. (Orig-Telegr) Nach Dresdener Nachr­uten war Gambetta am drei­tag in Dresden, um seine dort deutsch Yern­enden Neffen ab­zuhalfen. Er hat nur wenige Personen empfangen und ist dann nac Leipzig gereit. — Nac­h der „Boit“ herrngt in Paris über S Gambettas Aufenthalt tiefstes Dunkel. Paris, 9. Oktober. Nachrichten der „Agence Savas aus London zufolge glaubt man, daß England und Frank­reich je ein Panzerschiff nach Megandrien zum Schutze der dortigen europäischen Kolonie entsenden werden. Die Dem­on­stration erschien in Folge der Entsendung der ti­­äischen Difsion nach Egypten net­iwendig. Maris, 9. Oktober. Drig-Zelegr) Ein von zahlreichen Rittern und S Ko­mmandeuren der Ehrenlegion an von Kanzler General Fatdherbe gerichteter Protest gegen die Verleihung des Großkreuzes der Ehrenlegion an den gewesenen timesischen Minister Mustapha Baia liegt Dent Ministerratje vor, welcher seine Entscheidung Demnächst dem Präsidenten Grevy mittheilen wird. Rom, 9. Oktober. Orig -Telegr) für die Kanonisationsfeier am 8. Dezember widmete der Bapst eine Biertelmission und Die Kardinäle spendeten 50.000 Lire. Zu dieser Feier treffen 230 Bülgöre hier ein. Anläßlig der bevorstehenden italienischen Bilgerfahrt am 16. d. M. wird die Sicherheitsfsache hier bedeutend verstärkt werden. Zeeds, 9. Oktober. Bei dem gestrigen großen Meeting hielt Gladstone eine Rede, in welcher er die Liber­­ale Partei zur Ausführung des Berliner Vertrages hin­­sichtlich Montenegros und Griechenlands beglittliwinschte­nd Die englische Fuvasion vor Aghanistan veru­rtheilte, welche bewirkte, daß die Aghanen aus Freunden Feinde wurden. „Wir haben”, sagte Gladstone, „uns inmer fast vollständig von dieser t­örichten und verbrecherischen Unternehmung zurü­ckgezogen und einige der unglückeligsten Erinnerungen und flandalösesten Aufzeichnungen in­ den Blättern unserer Geschichte auszutilgen vermocht. Die Bolitis der liberalen Partei bezüglich Egyptens sei darauf gerichtet, streng im Einvernehmen mit der verbü­ndeten und befreimdeten­ französischen Negierung zu handeln, um die Wohlfahrt Egyp­­tens sicherzustellen und erfolgreich zu verhindern Jlichen, daß Schwierigkeiten zwischen­ Egypten und dem Sultan auf­tauchen." Bezü­glich Transvaals bemerkt Gladstone, si­e m­öglich, daß die Bedingungen der Konvention in ehrzeften Detailfragen abgeändert werden; er hoffe, daß Die Kon­vention bald ratifizirt werden wird. Die Negierung werde immer das Untereffe der zahlreichen eingeborenen Bevöl­kerung des Transvaal-Landes und die Winde Englands fi vor Augen halten und gewissenhaft Hochhalten. Gladstone schloß seine Rede mit der Erklärung, die Bolitit Der­ibe­ralen Partei sei die Bolitit des Friedens und der Gerech­­tigkeit. Konstantinopel, 9. Oktober. (Orig.-Telegr.) Der russische Botschafter Novitoff hält sich demonstrativ von den Berbhandlungen fern, welche eben zwischen der Pforte und den Vertretern der Mächte wegen Firmrung des bulli­garischen Tributs gepflogen werden. Derselbe erklärte dem Konseils-präside­nten, daß er beauftragt sei, üt. finanziellen Fragen nie mit der Pforte alsein umnter Ausschluß jeder fremden Sugevenz zu verhandeln. Die in Wien erscheintende „Orient-Rettung”, welche die Interessen der Armenier ver­­tritt, wide in der Tü­rfer verboten. Betinje, 9. Oktoberr (Drig»Telegr) Die Mohamedaner von Dulcigno haben sich bereit erklärt, in den montenegrinischen Kriegsdienst zu treten, Ueber hun

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