Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1881 (Jahrgang 28, nr. 223-248)

1881-10-22 / nr. 241

­­en ; ;­­IR: " . ; HI- 0 a eh eine Dennet 3 Er. in aller Berfchleißiofalen. Sanflag, 22. Oftop TE Ne TERRY er“ Ra Fa TR * = Dies Telegramme unseres_ heutigen Morgenblattes | jenelben mit aller Bestimmtheit, daß der König von Italien? zu 27. Oktober, also am nächsten Domnerstag, zum Besuche ; annseres Monarchen in Wien eintreffen werde. Das Ereigniß? Kommt nicht unerwartet, es wurde seit­­ langer Zeit in der P­­ublizistik vorher besprochen, aber sein mummehr nahe*be:: Vorstehender Eintritt wirkt mit der­ ganzen U­nmittelbarkeit, in einer großen Freudenbotschaft und wird auch allmärtssin­ Dosterreich-Ungarn so genommen. gu Nugenblic: scheint, 40 BI CR Pe A 5 , 2: er,» [A ági 3,10% nicht außer allem Zweifel, 00 die Neffe des Königs = Humbert unmittelbar ihre Fortlegung nach Berlin nehmen werde . h. Doer, nicht, aber das steht für alle Fälle fest, daß die Annähe­ s] zung­ Italiens an Oesterreich-Ungarn,­ die nicht eine Konz­­equenz,­ sondern c­er, ein Motiv des königlichen Besuches m, Bien üt," zugleich eine Annäherung Italiens an das Beut jege österreichisch-ungarische DB Dünenik bedeutet. Es gibt feine politische Freundschaft für Oester-­­­reich-Ungarn, an der nicht auf Denis de Vardis partizipiren würde und umge­­kehrt.­ Das intime Verhältniß zu Deutschland — so Schreibt man uns aus Wien — gilt als der Grundpfeiler der olitit der österreichisch-ungarischen Monarchie für jedt und, für die Zukunft; es ist das Bleibende im Wechsel, dessen, was sonst der Tag bringen mag. Dies Ber palm ist sett seinem Bestande aß eine Bürgschaft bedzz Friedens aufgefaßt worden und.z hat ic als solche, au Seinige erprobt. Jeder, Staat, Aufrechterhaltung das und.­­$örderung des europäischen Friedens und zur Konsolidirung der Be­stehenden Machtverhältnisse tut, ist von selbst orttemweiters­te Genoffe der deutsch-österreichisch-ungarischen Friedens­­zufällig — oder, ganz zufällig —, daß die Ankündigung des bevorsc­henden Besuches des Königs Humbert am österreichisch-ungarischen Hofe zusammenfält mit der von italienischen Blättern brasiten Anzeige, daß die Täuterung dieser Anzeige glauben wir vielleicht auch nicht ge­­militärische Organisation des Königreiches nunmehr vollständig beendigt ei. Die er in einem Communtique des „Diritto“ zu finden, welches folgendermaßen lautet : „Wenn unsere militärischen Experimente allgemein als ein zu treffender Beweis unserer guten Finanzpolitik angesehen werden, so repräsentiren sie zugleich einen wichtigen Faktor in der auswärtigen Politik. Wir haben ganz gewiß nicht die Spur einer Abit, Seman­­M Wünfce, die wir dens, welch legterer ein Segen für Alle ist. Gleich­wohl ist es unver­­meidlich, daß nicht wir allein, sondern auch Diejenigen, die unser be­­dürfen, wiren follen nicht blos v3 Italienwertdhift“ Seit acht Tagen die Entscheidung Nisch-Salonich-Strebe D Vermeidung jeder Störung des Frie­­daß der Sultan­ein grade erlassen zur Befäh­unigung der schon seit Jahres­­frist geführten Verhandlungen über den Anschluß der von Oesterreich-Ungar­n, Serbien großen CO­rientbahnlinie an das bestehende tür­­k­ische Eisenbahn-beg­­­raffen wird. Die Wiener Konferenzen wie Branja entjchieden. Defterreich-Ungarn Branja, und Haben mas Stalien verlangt, jondern aud) fon weiß man, und Bulgarien fo muß zu bauenden der Inhalt dieses Grades ist jedoch eine Meldung derzufolge in dem Jrade ein­­e insbesondere Branja auf der in Wien ü­ber­ schon längst Konvention zwischen und Serbien stipulirt die Richtung von die serbische Negierung gleichfalls diesen Anschlußpunkt zur Vorausfegung. Wenn die Türkei ernst und loyal den Bau der Orientbahn fordern will, sie sich gleichfalls für Punkt entscheiden; eine Konzession in ande­rer Richtung ist werthlos. 5 der aid. Es trifft den zu diesen "zur zwischen uns und die Ereignisse von Seite zusamen Politik Haben uns die geben und zur­ Stunde nach Nothwendigkeit a­ufteilt, „ ich verlegen oder zu Marseille, die auf unserer Hut zu sein. Budapest, 22. Oktober, einem unserer Nachbarn zwischen Pristini öffentlichen Meinung, und die Aufvietigkeit , stimmt er liegen nach nicht bekannt, aus Konstantinopel vor, Anschlußpunkt nicht abgeschoffen, den ,.­­Europa Heute Die die Kontakte, welche und weiß, daß haben der bedrohen. Allein die Mißverständnisse, die welche der Ofsupation von Tunis folgte, . Anregungen, die ung von anderer allgemeinen Verhältnisse der europäischen em­ftiven, Liegt Verhandlungen die Erregung jede Stusion aufzu­­e, auf die unserer Intentionen fi) verlasfen kann, ebenso wie auf die bezeichnet und h­er rl ae SAY so RE Be. = SE; = gprojett, in DefamnlefterMeife, HER"&ie in füh­rester Zeit die Urheber dieser ‚verbrec­herischen Umtriebe, entdeden und daß Sie Allen die Weberzeugung beibringen, bak ich ihnen “gegenüber schomungslos und in ihrer ganzen "Schärfe die Geseke , des Landes in Anwendung bringen werde.” — Bielbeigt nimmt man ft­­anderwärts an diesen rumänischen Muster ein Beispiel" » rg.-Korr.­Daßdie »be.»;»«auseingekehrt,ist seit heute »Es-Ess88si­xsss«2x9·dktsopsx pQYIschE 7««Hci»son"ri"mijjfx««ehrwirklich selb«- « staatlichen Vertretern beim Bundesrath zu suchen, empfindet,t­at man diese Gesinnungen in einzelnen wenigen klein- ihre Namen zu nennen,hieße.nach Lage der Dinge sich ihnen­ höchst ungefällig er­­weisen,aber konstativt kann­ dennoch werden,welchen befremdlichen Eindruck bei diese­t MinisterIt deutscher Bundesstaaten offiziöse Akts zapf­ungen nach Art derjenigen gemacht haben,zu welchett die,,Post««sich gestern hergab und in denen einem nichtgenannten thüringischen­ Souverän Begünstigung­en liberaler Wahl-Agitationen Vorgemorfelt:um«den,Dmnit die­ses Vorgehen­ seine rechte Beleuchtung erhalte,muß es die»Germani­a«,also die berufene­ Vertreterin­ des Partikularismus seikydie in scharfer Sprache den antibundes­­staatlichen Charakter jenes Angriffes rügt ud­ den bedauers­­­fichen Rückschlag auf die öffentliche Meinung des Auslandes fürchtet, welches sich hiernach von der deutschen Einheit seltsame Begriffe bil­­den werde. Wohltäuend sticht gegen diese Episode die Nachricht von der Ernennung Hölder’s, des langjährigen, seinerzeit national-Libera­­len Reichstags-Abgeordneten und bisherigen Präsidenten der Stutt­­garter Kammer, zum württembergischen Minister des Innern (an Sich’s Stelle) ab. Obwohl die Meldung erst in später Nachmittags­­stunde Hier eintraf, ging ihr da ein Gerücht in gleicher Richtung voraus, und es ist bezeichnend genug­ für die pessimistische Stimmung in Bundeswaihstreifen, Daß die vorbereitende Nachricht nicht eben überall Glauben fand. Hölder markiet tros seines Austritts aus der national-liberalen Reichstags- Fraktion nach immer den rechten Flügel des Liberalismus, und wenn er, wie zu erwarten sieht, zum württembergischen Bundesrathr-Bevollmächtigten er­­nannt wird, so verstärkt er in dieser Körperschaft eine Richtung, welcher, man mag sagen, was man wolle, der Kanzler den Absage­­brief geschrieben. Sindeffen in Haltung und Erfolg des Herrn Hölder eine cura posterior, weit näher liegt der politischen Welt der Aus­gang des 27. Oktober, der Entscheidungsschlacht 928 Wahlkrieges. Die scheinbare Gemattung, die heute, we und nur noch 8 Tage vom Wahltermin trennen, über alle Parteien gekomm­en ist, bezieht sich in auf das A­ußerliche der Agitation. Man fühlt, daß in dieser Richtung nichts mehr zu than ist, und daß nach erfüllter Pflicht der Erfolg wohl erhofft, aber nicht erzwungen werden kann. In Wirk­­lichkeit it Die Spannung eine fieberhafte, und hat hier in Berlin selbst die unpolitischesten Köpfe in eine Art seltsamen Naussch verlegt. Den Leitern der Bewegung aber haben wie drüben kann man es wohl glauben, daß ihnen der Stoßseufzer vom Herzen fommt: „Wäre doch nur erst Alles vorü­ber !" ie = Die Mitglieder der ungarischen Delegation haben heute Mittags unter Bereit des Alterspräsidenten Grafen Franz BihYy eine unvertraulihe Konferenz gehalten, in welcher zunächst beschlossen wurde, daß die Delegation ihre erste Sigung am 27. Oktober, 5 Uhr Nachmittags, in Wien halten­­ werde. Sodann wurden die Mitglieder des Birreaus Fandidiot! Zum Präsidenten wurde Kardinal-Erzbischof Haynald, zum Vize-Präsidenten Ludwig Tiba, zu Schriftführern Gabriel Bar 0­­ 8, Alexander Hegedüs und Georg Mailath jun. zum Duästor Baron Albert Wodianer designirt. Schließlich­­ wu­rden die verschie­­denen Delegations-Ausschüsse Fandidirt. Wir werden die Kandidat tiong-Listen im Morgenblatte nachtragen.­­Der rumänische Minister deannern«A.E­ Rosett­i, hat vor einigen TagenIan sämmtliche Polizei-Präfekten des Landes See gewisse Leute in ihrer Verblendung so weit gehen, daß je»menug«371s»Qx-ten·durch Affichen das Publikum gegen die Juden agkztthszcxti119e:t,mdaß sogar das Wort MorM ausgesprochenc wird.»·1117tz121«Ortschafte11,wo dergleichen Affichen gefunden wur­­,­den,»111»komtattrt worde71,daß die U­rheber Diener in den niedrigsten en und ganz ungebildete Leute waren. Diese Personen , offenbar blinde Werkzeuge in den Händen von Leuten, die fein­erständnig für das Unheil haben, welches sie über das Land durch derartige verbrecherische Aufreizungen heraufbeschwören. Ich ersuche Sie daher, Herr Präfeft, wachsam zu sein und nit mit auf die Landen Werkzeuge Dieser verbrecherischen Aufreizungen die Hand zu legen, sondern al darauf zu sehen, daß die wehren Urheber Dieser Heßereien vom der Polizei ent­deckt werden. So erfuhe Sie ferner, im persönlichen Bierlehre die Bürger aller Klassen auf die Gefahren aufmerksam zu machen, denen sich jede Gesellschaft ausfegt, die sie zur Begehung derartiger Verbrechen herabwürdigt. Sch appel live an alle Bürger ohne Unterschied der sozialen und politischen Parteistellung, to möchten Ledermann ü­ber das Unheil aufflären, das durch solche Verbrechen dem Lande zur Last fallen würde, und darauf hinweisen, wie fehrer es ımseren Ruf schädigen wü­rde, wenn es hieße, wir verstünden nicht, von der Freiheit Gebrauch zu machen, und sähen allzu gleichgiltig zu, wie dieselbe durch Hebereien verbrecherischer Natur seitens einiger Verblendeter erdroht wird. Al Minister für Die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordmung verantwortlich und lichte, das Uebel im Keime zu erftiden, verlange ich, Herr­­­­, emn Nundf wire ibmerlassen,dessenhehalt das­ ehrliche Streben, die Judenfrage aus der Welt zu schasse1­,außer Zweifel setzt.Der Wortlaut dieses Zirkulars ist der folgende: ««Leitungesc«ihre dreißig Jahren hat eine si­nun­terbrochene In­­fvasion vorx Judem die aus anderen Staaten nach Rumänien sich flüchteten,th«ande eine«Ezkonomische und soziale Erschü­tterun­g her­­umigerufm Diese«schwierige Fr­age hat nachjautzen Kämpfen, so weit es eben möglich war, doch das von den Kammern votixte Gefes eine Regelung gefunden. An den den Suden bei uns Alles gewährt wurde, was Recht und Billigkeit für je verlangen konnte, hat Rtumänien dadurch seine Lage verstärkt, um ohne Verleumdun­­gen ausgefegt zu sein, alle durch die öffentliche Sicherheit geforderten Maßnahm­en gegen die Invasion von subsistente und berufslosen renden zu treffen. Nachdem diese Frage derart geregelt worden war und eine weitere Begel­ung derselben in Aussicht stand, war man zum „Glauben berechtigt, daß sie nicht mehr in den Bereich jener Fra­­gen gehören wü­rde, welche Aufregungen hervorrufen und Leichtgläu­­bige irreführen könnte. Aber seit ungefähr dreißig Tagen habe ich mit Verwunderung Anzeichen vorgefunden, welche in mir den Verdacht erregten, daß es noch Leute gebe, welche neuerdings Sudenhegen her­vorzurufen bestrebt sind. Luchen ich diese Symptome, welche meine Aufmerksamkeit wachriefen, weiter verfolgte, machte ich die schmerz­­liche Wahrnehmung, daß ich mich nicht getäuscht habe. Ich habe ge “nd. Betersburg, 18. Ditber (Drig-Rorr) Don dem Boten F. A. Wesofowsti ist eine starke Broschüre e­rshienen, auf deren Titelblatt zwei freundschaftlich verbundene Hände ge­­zeichnet sind. Das Buch ist betitelt : „Ausführung der Auffen mit den Polen” und ist als Erinnerung zur 100jährigen ersten Theilung Polens 1772—1872 verfaßt. Wie mir versichert wird, hatte das Buch, troßdem es nicht über 11 Druckbogen stark ist, dennoch nicht die Zensur zu passiren. Ueber den Inhalt Hoffe ich demnächst berichten zu können. Wero­­rowstvs freiheitdurchstrebte Schriften sind stets sensationell. Az. 10 der von der Zensur verbotenen Zeitung "Wolnoje 615910" bringt den Brief eines Nihilisten, meldet das Leben und Wirken der Parteien in Rußland erörtert. Natürlich stehen beim Autor obenan: 1. die Partei der Narodowolzi (Partei der „Narod­­naja Wolja“) und 2. Narodnjak­; diese wollen Alles nur „für das Bolt durch 008 Bolt". Die „Wolnoje S­lowo", antworten hierauf : Beide Parteien vergessen, daß Narod (Bolt, Nation) nicht nur aus den Bauern und dem gemeinen Bolt bestehe, sondern aus aus der höheren wohlhabenden und gebildeten Klasse, welche zumindest ebenso berücsichtigt und befriedigt werden müssen, wie " das , Bolt". Darum reihen sozialistische Ideen mit hin, das Bolt muß politische Freiheit, sonstitutionelle Einrichtungen erhalten, oder v erkämpfen. „Reine Sozialisten“, wie die Narodnjaki, irren sich gewaltig, indem sie liberale konstitutionelle Hinrichtungen und Politik verschmähen, denn dies sind Rechte, welche die moderne Menschheit fordert und deren Besis allein eine freie Entwick­­lung jeder Thätigkeit ermöglicht. Der Hauptpunkt des Strebens jedes Patrioten ist nicht, nur stets zu zerstören, sondern an zu schaffen. Die Partei der „Narodnaja Wolja“ hat nur zerstört und die Schaffenden beeinträchtigt; ihr Terrorismus hat das Gegentheil dessen erzielt, was er beabsichtigte, er entfeffelte die Reaktion und verursachte­­ die Ausnahmezustände, 3 Tagesweuigkeiten. Le Majestät­ begibt sie in Begleitung des Minister- Präsidenten Tipa und des Minsters Baron Orczy am 26. b. nach Wien. Am 1. November ehrt Se­ Majestät zu längerem Auf­enthalte wieder nach Gödöllő zurückk (Unterrichts-Minister Trefort) wird heute Nachts in Szegedin eintreffen, den morgigen Tag dort zu­­bringen und morgen Abends nag Zombor reifen, wohin ihn gleich­­falls Angelegenheiten seines NRefforts rufen. Ueber das Befinden des Landeskom­­mandiren den Baron Edelsheim- Gyulai wurde heute das folgende Bulletin ausgegeben : „Lettern Nachmittags mäßiges, kurzdauerndes Fieber. Die ganze Nacht ruhig und erquidend geschlafen. Die Gesheinungen bei den Zirkulations- und Athmungs-Organen beruhigender­ Appetit ziemlich gut. Kräftezustand unverändert. Dr. $. Tirod.“ Persönliche Erkundigungen haben heute u. U. Feldm­arschall- Lieutenant Neinländer, Kudinal-Erzbischof Ludwig H­a­y­wald, Minister-Prä­sident Tipan und Minister Trefort eingezogen. Personalnachricht) Wie wir in einem Lugoser Blatte Tefen, soll der Abgeordnete Ludwig Zsiros zum Prä­­sidenten des dortigen Gerichtshofes ernannt werden. (Dr. Karl Manvello) hat für sein Werk, die zuerst im „Bester Lloyd“ erschienenen und dann in Buchform publizirten „Nachlide auf den Stand der ungarischen Volkswirthschaft“, von der Pariser "Academie Nationale agricole, manufacturiere et commer­­ciale" die Verdienst-Medaille zweiter Klasse erhalten und ist von dieser Auszeichnung in einem schmeichelhaften Schreiben verständigt worden. Aus dem Sokoley-Klubb) Die Herren Graf Moriz Etterházy jun und Graf Taffılo Festetits jun. haben je 4000 fl., Graf Aurel Deffemwffy 1000 fl. und der Erbe eines Klubmitglieds 4000 fl., Tauter Summen, welche die Be­­treffenden zum Bau des neuen Wettrennplages geliehen haben, dem Klub geschenkt. — In der Ausschuß-Sigung vom 17. b. wurde Graf Elemér Batthy­any, der sein Amt eines Mitgliedes des Wettrenn-Direktoriums niedergelegt, einstimmig ersucht, sein Amt zu behalten und wurde ihm auch protofollarisch der Dank für seine dem Klub geleiteten Dienste ausgesprochen. Graf Batthyány hatte auch für die legten Smweeps-Stales einen prächtigen Polal als Ehrenpreis beigestellt. — Zu Ehren St.­Hubertus wird auf dem hiesigen Wettrennplag ein Jagdrennen stattfinden. — Die Regierung bat den dreijährigen Buccaneer Vollblut-Hengst den Türen Paul Esterházyy für das Staatsgestüt angelauft. Das SChrenbürger-Diplom,­ in welches die Stadt Käsmark dem Handelsminister Baron Kemény verliehen, wurde dem Minister Heute Mittagg von der eigens zu diesem Zweckk in der Hauptstadt erschienenen Deputation der Stadt Käsmark überreicht. Die Enveloppe aus weißem Leder, in welcher das stylvollst ausgestattete Diplom ruht, ist an den vier Eden präch­­tig verziert und trägt das von der Freiherenkrone überragte Mono­gramm des Ministers. Der städtische Fiskal Paul Kelex über­reichte das Diplom mit einer Ansprache, in welcher er die Verdienste hervorhob, die sich Baron Kemény um die Industrie Oberungarns, speziell Käsmarks, erworben. Nedner führte aus, daß ganz Zipfen voll der Anerkennung für die thatkräftige, moralische und materielle Unterftügung sei, welche Baron Kemény seit Hebernahme des Mini­­steriums den gewerblichen Verhältnissen des Zipser Komitats und der Stadt Käsmark zu theil habe werden lassen, und daß die Ver­leihung des Ehrenbürgerrechtes seitens der Stadt Käsmark nur ein Ausfluß dieser dankbaren Anerkennung sei. Der Minister dankte tief gerührt für die Anerkennung, die er seitens der Bürgerschaft einer der ältesten und gewerbefleißigsten Städte des Landes gefunden habe und gab der Deputation die Versicherung, daß er auch in Zukunft stets bemüht sein werde, die Interessen der gewerbereichen Zips nach Kräften zu fördern. Dann drohte er den Herren die Hand, sich zu wiederholten Malen dem Wohlwollen deren Sender empfehlend. (Staats-Gewerbe-Mittelschule) Der Unterrichtsminister hat an sänmtliche Munizipien folgenden Erlaß gerichtet: In Hinsicht der Hebung des vaterländischen Ge­werbeunwesens habe ichh vor zwei Jahren die Unterflüchung der Legislative zur Er­richtung einer Staats-Gewerbe-Mittelschule in der Hauptstadt er­­halten. In diesem Belange will ich im Besondern nur soviel ber merfen, daß ich durch die Errichtung dieser Schule dem allseits fühl­­baren großen Mangel abzuhelfen gedachte, wonach in größeren ge­­werblichen Werkstätten " statt der ausländischen M Werkleiter, welche bisher, nothgedrungen angestellt werden mußten, inländische, gehörig ausgebildete Radmänner ausgebildet werden sollen und den Söhnen vermöglicherer Gewerbetreibenden, die das Geschäft des Vaters fort­­zulegen hätten, gleichfalls Gelegenheit geboten werde, im Vaterlande eine gewerbliche Ausbildung zu erlangen, welche sie befähigt, ihr Gewerbe auch höheren Ansprüchen gemäß zu leiten. Diese Gewerbe- Mittelschule beginnt sich, troß der Schwierigkeiten des Anfangs, schön zu entwickeln­, die Zahl der Zöglinge überschreitet schon die 90. ES wäre indessen zu mchünschen, daß auch aus den verschiedenen Theilen des Landes Zöglinge gesendet würden, damit dieducch die höhere gewerbliche Fachbildung allerwärts im Lande sich ausbreite. Nachdem jedoch dies nur so möglich­st, wenn für die in dieses Institut aufgenommenen Schüler eine möglichst große An­­zahl von Stipendien gesichert würde und nachdem der Staat für das Institut, welches samit den Lustspieligen Lehrwerkstätten circa 40.000 Gulden erfordert, eine größere Anzahl von Stipendien nicht gewähren kann, würde ich es für wünschenswerth erachten, wenn zur Hebung des hochwichtigen vaterländischen Gewerbewesens auch die einzelnen Munizipien Stipendien für solche Gewerbetreibenden stiften würden, welche aus dem Gebiete des betreffenden Munizipiums in die er­wähnte Staats-Gewerbe-Mittelschule eintreten, in welchen Falle be­­züglich der zu gebenden Stipendien dem betreffenden Munizipium das Recht zukäge, Vorschläge zu machen. Ich ersuche demnach achtungsvoll das Munizipium, daß es für aus seinem Bereiche in die erwähnte Gewerbe-Mittelsc­hule zu sendende ordentliche Gewerbe­­zöglinge, oder vorläufig doc für einen solchen Zögling einen Stipen­­dienfond stifte und von dem Ergebnisse dieser seiner Verfügungen mich­verständige.“ · . ((»th·eLipt-Fere«r.)Heute(22.d.)Abends»u­nhalb 8 Uhr findet im Klub der«Schriftstelle»rund Künstler anlässlich des 70.Geburtstages FrauthßFset:1eLißt-Feier statt.Casigramm lautet:1.Fest-Ouverture. Bon Franz Lißt (Liszt Ferenezröl), Alexander Balázs 3. Reminiscenca de Don Juan, von Franz Lißt, auf dem Klavier vorgetragen von Fräulein Emilie Horánbly und Herrn Anton Szpoj3. 4. An Franz List (Liszt Ferenczhez) von Börösmarty, ge­­sprocen von Frau Felefy. 5. a) Oh, quand je dors (Bib­or Hugo, Mufil von Franz Licht). b) ES muß was Wunderbares sein (von Redtwis, Mufit von Franz Lißt, fü­r diese Gelegenheit ins Ungarische überfest von Gregor E.Sily), gesungen von Frau­eh KRauser-Gerster Dem Konzert folgt ein gemeinsames Super. (Zur Affeire a­lias BLAKE meldet nB. N.": Die vier freiwilligen Feuermehrleute, welche in dieser An­gelegenheit eine Rolle gespielt, erhielten gestern vom Oberkommando der freiwilligen Feuerwehr eine Nüge dafür, daß sie gelegentlich ihres Einmirkens auf diese Affaire nicht ihre bürgerliche Kleidung, sondern die Feuerwehr-Uniform trugen und dadurch in ihre Ange­legenheit gleichsam die ganze Körperschaft miteinbezogen haben. (Ein großer Seinbruchsdiebstahl.) Einer jener unerhörten Fälle, wie sie kaum anderswo als bei uns vor­­kommen können, hat sich heute Nachts hier abermals ereignet. Auf dem belebtesten Bunfte der Hauptstadt, zwanzig Schritte entfernt von einem Polizeiposten, sechzig Schritte weit von einem zweiten P­olizeiposten wurde ein Einbruchsdiebstahl mit einer geradezu ver­­blüffenden Frechheit und Sicherheit verübt. Wir erfahren über diesen Fall das Nachstehende : Im Hause Nr. 33 des M­aidner-Boulevards befinden sich die Bureaus und Waarenlager der Großhandlungs-Firma Sgr­az Landauer u. Söhne; von der Straßenthil­ aus gelangt man in eine Vorhalle, welche als Handmagazin dient und von welcher man durch eine zweite Thn­e in das Bureau des Chefs ge­langt. Dieses Bureau enthält zwei große Wiese’sche Bierertassen und vier Schreibtische und ist durch ein Holzgitter von dem Korridor abgetrennt, welcher durch das Bureau hindurch in eine Flucht von Kanzlei- und Magazinsloyalitäten führt. An das eben geschilderte Bureau sind die Einbrecher heute Nachts — jedenfalls nach 11 Uhr, denn bis zu dieser Stunde war das Personal wo im Geschäfte anwefend — doch die Straßenthür eingedrungen, welche mit Eisen gepanzert ist und mit zwei Wertheimschlöffern verperrt war. Die Schlöffer wurden abgesprengt­ , die Thür aufgestemmt und so gelangten die Eindreher in das kleine Magazin, wo sie dieselbe Prozedur an der in das Bureau führenden Thür wieder­­holten. Im Bureau sprengten sie die Schlösfer von den Schuh­­fächern sämmtlicher Schreibtische ab, aus welchen sie Alles, was irgend­ welchen Werth hatte, an sich nahmen. Dann machten sie sich an die Hauptaufgabe, welche darin bestand, die große Kaffe geräusch­­e 08 zu entfernen. Das obenerwähnte Hofgitter wide ausgehoben, sänmtliche Schreibtische wurden beiseite geschafft, um, für den Transport des eisernen Koloffes Pla zu machen. Um jedes Ger­­äusch zu vermeiden, welches die Bajfanten auf der Straße auf ihr Treiben aufmerksam hätte machen können, holten sie aus dem Magazin einen mit Reis gefüllten, großen Gad, den sie der Kaffe unterlegten, damit dieselbe nicht auf die Erde falle. Nun wurde Die in den Hof führende Thür erbrochen und die schwere Kaffe in den Hofraum genra. Zwei Schritte weit von der Bureauthür befindet sich die mit schwerem ifenblech gepanzerte Kellerthir. Auch diese wurde aufgesprengt um die Kaffe in den Keller zu schaffen, wo sie erbrochen werden sollte. Auf die ziemlich feilen­­ Treppen leg­­ten sie ein dides breites Brett, an welchem die Kaffe mittelst Dicher Stride hinabgelassen wurde. Damit nun wieder sein Geräusch ent­­stehe, trugen die raffinirten Gauner die Kaffe tief in den Keller hinein, wo sie sie umstürzten und wmittelst scharfer Stemmmwerkzeuge zu bearbeiten begannen. 63 war ein „Meisterstüc“, das sie da vollführ­­ten. Sie hoben die die Eisenwand der großen Kafte im Umfange von 1! Quadratschuh aus, entfernten dann die Füllung und durchbrachen die zweite Eisenwand gerade an jener Stelle, wo dieselbe in das Tresorfach mündete, in welchem sich D­aargeld im Betrage von ungefähr 8000 fl., mehrere Sparkaffebücher und andere Werth­­­­fachen befanden. Diese nahmen die Gamer an sich und gingen dann in die Kanzlei zuwic. Mittelst des Kaffeisbhlüffels, den sie im Tresor der erbrochenen Kaffe fanden, öffneten sie mint die zweite große eiserne Kaffe, die in­­ diesem Zimmer steht. In­­­ dieser befanden sich das Wechsel-Vartefeuille und die Geschäftsbücher, die sie unbe­­rührt Liegen; von Tresor Dieser Kaffe m wagten sie nicht auf­zubrechen, wahrscheinlich wieder aus dem Grunde, weil sie sein Geräusch machen wollten. Dann entfernten sie sie Durch Die Straßenthür, die sie­ so geschiet schloffen, daß die P­aflanten von dem Ginbruche gar nichts merften und erst der Radendiener am frühen Morgen wahrnahm, daß die Thir die Nacht über offen gez­weien. Die Beschädigten haben seine Ahnung davon, wer die Ein­brecher gewesen sein mochten. Auffallend ist, daß vor drei Monaten aus einem dem Landauer’schen gerade gegenüber befindlichen Geschäft, dem Druder­’schen, eine eiserne Kaffe fortgeschleppt wurde. Vor circa Drei Monaten wurde auch eines Morgens die Thür des Landauer’schen Geschäftes erbroren gefunden. Doch hatten damals die Einbrecher, wahrscheinlich verscheucht durch irgend­ein Geräusch, gar nichts mitgenommen. Die Hausmeistern des benachbarten Hauses erzählt, einige im dritten Stocwert wohnhafte Parteien hätten gegen Mitternacht im Hofe des Landauer’schen Geschäftes ein Gepolter ver­­nommen, doch wäre ihnen dies nicht aufgefallen, weil sie die Kanzleien bis 11 Uhr befeuchtet sahen. Die polizeiliche Anzeige wurde heute vormittags in 11 Uhr erstattet und hat die Ober-Stadthauptmann fat den Konzipisten Baupera mit der Ermirung der Thäter etraut. (Polizeinachricht) Gestern ist das siebenjährige Söhnen des auf der Kerepeferstraße 39 wohnhaften Nechnungg- Offizials Franz Tamäffi, einer Militär-Kapelle folgend, in­ne gerathen. Die Polizei hat die entsprechenden Nachforschungen eingeleitet. (Defraudation in Neupest) Im Neupester Steuer­­amte ist man jüngst verschiedenen Malversationen auf die Spur ge­kommen. Ein dortiger Bürger wollte unlängst seine Steuerschuld begleichen und der Kaffier machte bei dieser Gelegenheit die Wahr­­nehmung, daß der betreffende Steuerzahler im Hauptbuche mit einer größern Summe als im Extrakt belastet war. Der Kaffter, dem dies sofort verdächtig fehlten, erinnerte sich anfällg, „daß einige Neu­­pester Bürger den im Steueramte bediensteten Diurnisten Stefan Szlávy damit zu betrauen pflegten, ihre Steuerrücstände bei der Kaffe zu erlegen ; der Kaffier stellte, hierauf gestatt, Recherchen an und diese ergaben, daß der genannte Diurnist die Summen in den Steuerbüchern quittirte, ohne die ihm anvertrauten Gelder der Steuer- Kaffe zu übergeben. Der Gemeinderichter Lorenz Banet ließ den Defraudanten sofort verhaften und dieser hat seine That bereits ein­gestanden. Auch der Neupester Türov-Veteranenverein hat nun gegen Szlávy die Anzeige erstattet, daß derselbe als Vereinssekretär aus der Vereinstaffe 300 fl. veruntreut habe. Unfigerheit auf dem Lande­ Man behreibt unter dem Gestrigen aus Lippa:­ «­­Wenn man nach 7 Uhr Abends ausgeht,dank­ setzt jit au­­ch der Gefahr au­s,daß man erschlagen und seiner Habe beraubt wird. In den legten Tagen konnten wir zwei solche Fälle, regisitiren und zwar am Sand, 15. Abends ging der in der hiesigen Dan­pf­­mühle bedienstete ezer Márton um 8 Uhr dur; die Herrengaffe nach Hause; als er in der Mitte der Gaffe war, bekam er von südwärts einen heftigen Schlag, der ihn gänzlich betäubte und wurde er feiner Habe von 4 fl. und einer silbernen Uhr beraubt. — Gestern um 7, Uhr Abends wurde der Eisenbahnwächter © ya­­­vit3 in derselben Gasse ebenfalls von einem Strolch meuchlings angegriffen und mittelst einer Hade halbtodt geschlagen ; an dem A­uflammen des Nermsten wird gezweifelt. Und all’ diesem Uebel könnte sehr leicht abgeholfen werden, wenn man die für minder wichtige Emwede ausgegebenen Gelder der Gemeinde zur Anscaffung von Straßenlampen verwenden mü­rde, um, wie in der Hauptstadt befssen wohl Straßenlanpen, können uns aber bekanntlich über ein Allzuviel an öffentlicher Sicherheit ebenfalls nicht Eefragen. —. (Einbruchsdiebstahl.)Aus Fogaras schreibt man ung unterm 19. d.: In der gestrigen Nacht brachen bei dem hiesigen Hausbesiger Kinn, einem der wohlhabendsten Bürger der Stadt, Diebe ein. Ihre Absicht war offenbar, die Kaffe des für veich geltenden Mannes zu berauben. Dieses Unternehmen frog aber fehl, da die Baarvorräthe in jenem Theile des Hauses auf­bewahrt werden, wo der Hausherr Schläft und wohin die Diebe sich nicht wagten. Sie begnügten sich daher damit, in den zwei vorderen Zimmern Kisten und Kasten auszuräumen und sich die Kleidungs­­fuüche und Wäsce anzueignen. Yu ihrem Zorn über das mißhungene Atentat warfen sie viele Gegenstände, welche sie nicht mitschleppen wollten, in den Mallgraben des dem Hause gegenüber liegenden Schlosses, wo sie heute Morgens gefunden wurden. Der Haus­here hatte während Dieses unliebsamen Besuches den Schlaf des Gerechten geschlafen. " Zur Bocsuvadloer Affaire, wird ,6—s" geschrieben, daß der ävarische Forstwart Jakob Langermann sich selbst erschoffen, nachdem er den auf frischer That ertappten Holzdieb Trajes und­­ dessen Sohn getödtet hatte. Das Bezirks­­gericht habe, gleich nachdem er von der Affaire erfahren, seines Amtes gewaltet. Tragisches Frauenloos) Aus Erlau wird ung vom­ 21. b. veschrieben : Heute wurde hier eine junge Frau unter allgemeiner Theil­­nahme zu Grabe betragen, deren tragisches Ende in der ganzen Umgebung schmerzliche Sensation erregte. Die Unglückliche, Tochter eines wohlhabenden Gutsbürgers aus T.­F., wurde vor etwa fünf Jahren an einen wohlhabenden jungen Staufmann in M. ver­heirathet. Allein das Eheglück wurde durch Eifersucht, zu der die junge Frau gegründete Ursache zu haben glaubte, schon im e­rsten Jahre getrübt. ES spielten sich in Folge dessen unliebsame Szenen schjcjen den Jungvermählten ab, die mit dem Antrage auf Scheidung von Seite des Gatten endeten. ES widerstrebte dem Selbstgefühl der großen Frau, die ihren Gatten wahrhaft zu lieben ihten, den Antrag zu refusiven, und sie erklärte sich auch zu diesem Schritte bereit. In einem unbewachten Augenblid desselben Tages jedoch nahm sie Laugen-Gfienz, um ihrem nun, wie sie sagte, „Freuden­­losen“ Leben ein Ende zu machen. Allein doch schleunig angewandte ärztliche Hilfe wurde die Unglückkiche am Leben erhalten. Die Scheidung wurde nichtsdestoweniger vollzogen und die geschiedene Frau fehrte in das elterliche Haus zurück, wo sie in tiefster Trauer und Zurückgezogenheit ein bemitleidenswert­es Leben fristete. 397 Liebe bedürftige Gemüth wurde durch den Umstand, daß der junge Gatte kurze Zeit hierauf eine neue Ehe einging, womöglich mit noch mehr Bitterkeit und Lebensüberdruß erfüllt. Vergebens waren die zärt­­igen Eltern bemüht, die Unglück­che durch Zerstreuung, duch neue Heirathsproteste zc. der angeborenen Heiterkeit des Gemüths­­wieder­­ugeben. Allein an dem so tief verwundeten Herzen wagte es einem schleigenden Gifte gleich, dem die rebenzfrische Körperkonstitution nicht unterliegen wollte. So vergingen vier Jahre. Vor etwa zwei Wochen kam die geschiedene Frau nach Erlau zu ihrem hier woh­­nenden Bruder auf Besuch, wo sie am letten Montag in den Nach­mittagsstunden ‚ eine zufällige Abwesenheit ihrer Schwägerin benügend — sich mit einem Nafi­messer die Adern an beiden Armen duchschnitt. Das Stubenmädchen schöpfte wegen der ungewöhnlich lange dauernden Stille Verdacht und blickte zum Schlüsselloch hinein, 100 sie die Aermíte unbeweglich im Bette liegend, das Bettzeug aber bereits von Blut überströmt sah. Maj wurde die T­ür erbrochen und nach Aerzten geschicht; allein die Unglück­che war bereits ver­­blutet. Die Beerdigung fand erst nach gerichtlicher Obduktion der Leiche statt, der auch die mittlerweile benachrichtigten bedauerns­­werthen Eltern anmahnten. " 2 Gerichtshalle. Sztóczy als Kläger. Man erinnert si no, daß in der Ehrenbeleidigungs-Klage Bil­or Sflóczy’s gegen Simon Arnstein aus Raba-Hidang die obere Gerichts-Instanz das verurtheilende Erkennt­­nis des Bezirksgerichtes Faffirt und eine neue Verhandlung angeord­­­­net habe. I­nzwischen hat Sflöczy­ eine neue Klage gegen Arnstein­ angestrengt und hat in dem erweiterten Prozesse am 4. Oktober die Schlußverhandlung stattgefun­den, in welcher Simon Arnstein zu ein­er Gefängnißstrafe in der Dauer eines Monats und zu einer Geldbuße­ von 500 fl. verurtheilt wurde. Der Verurtheilte appellirte. Disziplinar - Verhandlung. Gegen den Kisvardaer Unter­richter Eduard Hegedüs hatte der Mimfäcser Advokat Ludwig Fried die Disziplinarklage angestrengt, weil die Fried augenvrheilten Spesen in einem Bescheide nicht enthalten waren. Die Ober-Staatsanwaltschaft beantragte die Abmessung des Klägers, da der Abschreiber die Schuld an dem Versäumniß trage. Die E. Tafel­en heute diesem Antrage Folge und verfällte den Kläger in die alten. Clear. Depeldien­d. „eller Lloyd“. Wien, 22. Oktober. (Orig-Telegr) Der König Humbert wird in der Wiener Hofburg dieselben Gemrächer inne­haben, welche Viktor Emamtel im Jahre 1873 bewohnte. Am 28. b. findet zu Ehren des Königs in der Hofburg ein großes Galadiner zu 70 Gededen statt. Für den 31. b. ist eine große Militärparade in Aussicht genommen. Se. Majestät trifft nach den bisherigen Dispo­­sitionen am 26. von Gödöllő, der Kronprinz am nämlichen Tage von Prag in Wien ers­chien, 22. Oktober. Das Armee-Verordnungsblatt meldet: Se. Majestät ernannte den FMEL. Baron Catty provisorisch zum Militär-Kommandanten von Bre­gburg. Prag, 22. Oktober. Orig-Telegr) Der Wiener Korrespondent der "Bolitis" schreibt: „Die Bes­­egnung Sr. Majestät mit König Humbert ist das wenn auch Posthume Werk des verstorbenen Haymerle. Heute darf es, ohne irgend eine schuldige Rücksicht zu verlegen, ausgesprochen werden, daß­ der verstorbene Minister des Henßern von Der Entrevune in Danzig, wenn auch nicht überrascht, so doch immerhin nicht ganz angenehm berührt wurde, und Daß sich seit diesem Momente alle seine Be­­mühungen darauf konzentrirten, die von Berlin aus lancirte Entrevue des Kaisers und Königs Franz Zosef mit Ezar Alexander mit­ allen erdenklichen Garantien des Erfolges für Oesterveig-Ungarn zu umgehen, wozu ihm eine volle _

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