Pester Lloyd, Februar 1882 (Jahrgang 29, nr. 32-59)

1882-02-01 / nr. 32

—Budapest,31.«Jänner­­inge in dieser Welt­—so­­.vor einigen Jahren—w»findern wir uns mehr,als über die wunderbare Raschheit, welcher man in Frankreich zu jeder Zeit und für jede Konstellation regierungsfähige Minister fin­det.««­—Die Engländer,denen man Minister-Portefeuilles anbietet,sind zwar auch nicht schüchtern im Zugreifen,aber den frischen Muth der Franzosen haben sie demt doch nicht.Man muß sich vor Augen halten,wie rapid die Ministerien unter Thiers,MacMahon und Grevy wechselten und daß irnige­te­­t hindurch jeder neue Kabinetschef ganz neue Leute ins Amt brachte,die übrigens ihre Sache nicht schlechter machten, als die altert.Jetzt­ scheint es,ist diese für unerschöpflich gehalten­e Quelle docht doch erschöpft,der man die Männer der früheren Ministerien wieder hervorholt und zu den altert Namen zurückkehrt,die bereits abgethan schienen.In dem neuen Ministerium wenigstens,dessen Einsetzung heute aus Paris gemeldet wird,befindet sich kei­­ einziger­ neuer Mann. »Es sind sämmtlich Leute,die schon einmal oder­ öfter als­ Minister im Amte standen und ihr Regierungstalen­t bewährt haben.Der Name Frey cittet’s hat derzeit schon einen guten Klang in ganz Europa. Nachdem man ihn ursprünglich für einen Radikalen angesehen und als solchen gefürchtet hatte, ist er fest dicc­ die Entwiclung der Dinge dahin gekommen, zu den­­ Konservativen, wenigstens in Bezug auf Politik und Kirche, gezählt zu werden. In Sachen der Volkswirthschaft hat er noch immer sein großes, kühnes Arbeitsprogramm­, an dessen Realisierung ü­brigens fortwährend gearbeitet wird. Auch les Terry’s Türmende Berühmtheit ist über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt. Zu einer Zeit war er mit­ dem Bruck aller Ultramontanen der Welt belastet — heute, nach einem ungestümen Gottesleugner, wie Paul Bert, kann es sogar geschehen, daß ihm von Seite der Freunde des Bapstes und der Orden ein sehr freundlicher Empfang bereitet wird. Er hat niemals auch nur die allerorten übliche, fast gebotene KHeuchelei gezeigt, wenn eine Ministerschaft in Frage kam, so energisch er­st, so energisch Hammerte er sich ans M­inisterium. Gambetta stürzte ihn, aber er war bereit, mit Gambetta in die neue Regierung zu treten, jebt in Gambetta gefallen und Berry tritt in die Regierung, die ihm folgt. Das konnte gar nicht fehlen. Es ist ein wenig beliebter, aber ausneh­­mend gewandter Mann, der da ins Kabin­et tritt. Man könnte ihn mit Nonher vergleichen und man wü­rde damit am besten die Natur seines Talents kernzeichnen. Auch Leon Say braucht nicht besonders vorgestellt zu werden. Er gehört zu der erbgesesfenen Millionen-Aristokratie Frank­­reichs und hat ein „Herz“ für Die Leiden der Börse, ganz anders als der struppige Allain-Targe. Da die Fiktionen auf der Börse mehr gelten, als an irgend einem andern Orte der Welt, wird man wohl auch sein Wohlwollen für die Geschäfte daselbst gehörig verwerb­en. So weit eine Res­gierung die Beilegung einer Siife,­ wie Die jenige, fordern man, wird Leon Say gewiß bereit sein, sie zu fördern. Nenten-Konversionen zum Zweck der Erleichterung der Land­­wirthschaft, Maßregeln, welche den sozialen Frieden, oder nur die sozialen Gewohnheiten irgend stören kö­tten, wird sein Mensch von ihm erwarten. Steht er doch in jeder Be­ziehung noch wesentlich hinter dem Liberalismus Grevy’s zurück ganz auf Thiers’Icher, wie Einige jagen, sogar auf orleanistischer Basis. Die neuen Minister sind also vollkommen bekannt — es ist mir fraglich, ob ihnen das in den Augen der Kammer ebenso zur Empfehlung dienen wird, wie in den Augen Grevy’s? Und Schließlich ist das der entscheidende Punkt. Denn daß der konstitutionelle Präsident nicht so ganz ohn­­mächtig ist, wie er selbst sagt, wie das Geieg ihn aus­­stattet und wie die W­olfsmeinung ihn glaubt, das hat der Verlauf und der jähe Sturz des Kabinets Gambetta wohl gezeigt. Allein es war D dieser­ Sturz der Erfolg einer Koalition, in welcher Grevy eine gute Karte bedeutete ; in dieser Koalition befanden si auch echte Radikale, ange­­fangen von Siemence am­ DIS zu War odet MID bis zu den Sozialisten. . Es befanden sich in dieser Koalition endlich­­ auch die Monarch­isten, Die alle mit mehr weniger Anstand die Volitis verfolgen, welche Paul de Caffagnac für sich und die Bonapartisten mit dem frivolen Sabe profla> mirte: „Heute Haben wir Gambetta mit Hilfe Der Grevy’schen gestürzt, morgen werden wir Die Grevy­ fchen , mit Hilfe Gambetta’s­türzen." Glaubt wirt­­lich jemand, daß alle Diese turbulenten Politiker auf einmal lammfromm werden und fid) frenen sollten, daß die Feinde des Diktators es gar so herrlich weit gebracht haben! Waren die Reformvorschläge Gambetta’s ihnen zu begrenzt, werden je fid­ damit bescheiden, daß Herr Frey einet alle Reformvorschläge zur­ezieht? Die Regierung­ann die Me­billion von der Tagesordnung abfegen, aber die Majorität . bee Kan­mer, welche vor wenigen Tagen erst die unbeschränkte Revision proklamirt hat, kann dieselbe wieder auf die Tages­­ordnung fegen. Der P­räsident mag immerhin bei der Wahl seiner Nachgeber einen Schritt nach rechts thun, daraus folgt­ aber seineswegs, daß die Majorität der Kammer diesen Schritt auch mitthue. Wir halten es sogar für wahrschein­­(ich), daß die oppositionelle Strömung jet stärker sein wird, als jemals in den legten Jahren. Ost haben die Unze­friedenen wieder ein Haupt, und ein Haupt wie Gambetta ! Alt offenen Kriege aber ist weder Grevy, noch Freycinet, noch Leon Say oder gar Jules Ferry auch nur entfernt Lambetta ebenbürtig. Dem neuen Ministerium steht eine formidable Macht gegenüber und angesichts derselben steht zut befürchten, daß es nicht viel Fänger regieren wird, als das Kabinet Gambetta. Die angenblicliche Aufgabe wird darin bestehen, der finanziellen Krise, soweit das mit Negierungsmitteln tun sich, entgegenzutreten. Die Verbindung Leon Say’s mit dem­ Hanse Nothihild it ja unzähligemale erwähnt worden, und so ist es auch leicht zu errathen,­ in welcher Richtung eine Aktion des Kabinets greycinet sich bewegen kann. Der Geldmarkt wird vor den Eindringlingen und Emporföru, fungen gewiß sorgfältig geschügt werden, und gute Sitte und Gottesfurcht werden wieder zu Ehren kommen, es wird, mit einem Worte, auch finanziell ein konservati­­ves Regime sein. als ein sichtbares Zeichen dafü­r man man es ansehen, daß der gegen den Willen der Finanz­­freie jüngst ernannte Bant-Gouvernene nıunmehr zurück­­getreten werden soll, und daß de Normandie, der ehemalige Gouverneur, wieder in seine Stelle zurü­cktritt. Das sind in einer Republik jedenfalls jeher werthvolle Errungenschaften, aber nichts garantirt ihre Dauerhaftigkeit. Ja, in den Mugen eines großen Theiles der gegenwärtigen Kammer wird die enge Verbindung mit der hohen Finanz an sich schon nicht als eine Empfehlung angesehen werden. In den Reihen jener Linken, als deren Haupt jet Gambetta angesehen werden muß, erfreut sich das Welthaus durchaus seiner Propularität, und so mächtig dasselbe auch ist, in der Kam­mer it sein Einfluß doch Fein ansehnlicher. Auf die Kam­mer aber kommt es an, dem Dieb­ fan das neue Gebilde am ersten Tage zerichmettern, und sie wird dasselbe schwerlich Yang ganz — ungestört Ieben Taf­­fen. Suzmwifchen scheint es freilig , daß Die neue Regierung sich einrichtet, als gälte es für ewige Zeit. Mit der Vertheilung von Stellen ist­­ bereits begonnen. Andrieur, der Referent der Nevisions-Kommission, der so muthvoll gegen Gambetta Stand gehalten, soll mit einem Botschafter- Pfosten belohnt werden, noch einige Diplomaten­­ sollen im­­provisirt und Andere in ihre Rentter wieder eingefeßt werden. So soll Chanzy wieder nach Petersburg zurücgehen, was einer offenen Herausforderung Gambetta’s gleichkäme und Baron Bourcel sol nicht nach Berlin gehen, wohin vielleicht Saint- Ballier doch wieder zurückkehren Dürfte, was für Gambetta eben­­falls sein Kompliment wäre. Die Ginstlinge Gambetta’s­­­­­­ gehen Übrigens gang von selbst. So hat 3. 3. Weih, dessen Ernennung sehr unwesentlich zum Sturze Gambetta’s beige­tragen, jon demifftonich und Andere, besonders aus der jüngeren Generation scheinen Diesem Beispiel zu folgen. Nur General Miribel, dessen Ernennung einen wahren Sturm der Entiftung gegen Gambetta hervorgerufen hat, verbleibt vorläufig im Arte. Eine ganze Wanderung ist in der Beamtenwelt im Zuge. Das wäre eine schlechte Gewohnheit, die da auf das Gebiet der Nepublis verpflanzt würde, wenn mit jedem neuen Ministerium auf eine neue Aemtervert­et­­tung stattfinden sollte. So lange es es nur um Nepublis und Monarchie handelte, war das allenfalls noch ohne große Gefahr thunlich; denn große Systeme wechseln schließ­­lich doch ,nur­ in Jahrzehnten. Ganz anders wäre es, wenn jedesmal, da es der Kammer beliebt, ein Ministerium zu beseitigen, zugleich auch Beamte und Diplomaten ihre Bläche verlieren, oder wechseln würden. Das wäre ja die reine amerikanische Sitte Der Beutevertheilung und der Effekt kam man leicht berechnen, den das in der Diplomatie hervorbringen mußte. Die Bertheilung der Aemter hat übri­­gens — daran i­ nicht zu zweifeln — auch zum Sturze Gambetta’s viel beigetragen. Zu zahlreich waren Diejenigen, die von ihm ihre Erhöhung gehofft hatten, als daß er allen hätte gerecht werden können und jeder Enttäuschte vermehrte natürlich das Lager der Gegner. den aber alle Aemter und alle diplomatischen Posten vertheilt sind, wenn die Negierung erst installiet ist, dann wird der Sturm beginnen. Wieder werden zahlreiche von den sogenannten „berechtigten“ Ambitionen unbefriedigt blei­­ben an. Diese Malkontenten werden sich wieder in Gambetta schaaren. Wer weiß, ob der Umstand, daß in das Ministe­­rium lauter alte Notabilitäten aufgenommen wurden, nicht schon vielfach verstimmt hat, denn mit jeder neuen Kammer kommen ja fthanzenweise die Leute nach Paris, die sich zur Ministerschaft berufen glauben, oder die es auch sind und die dann jenes Phänomen bewirken, über welches sich nach der "Zimes" die Engländer so unbändig wundern. Daraus ergibt sich aber seineswegs eine Stärkung in der P­osition der Negierung. Diese Elemente machen eben das Negieren überhaupt zu dem jchmersten Geschäfte, das die he ften Talente erfordert. Wir stehen eben hier vor dem­ parla­­mentarischen Abjohrtismus, der durch­leine höhere Autorität eingeschränkt oder gemildert wird. Der Anblick ist fein er­­freulicher und es lügt sich aus demselben auch nicht viel Gutes für die Republik vorhersagen. Wir frehten, daß mit dem Abschluß der ministeriellen Krise die politische Krise noch lange nicht zu ihrem Ende gediehen ist. |­st Heute Vormittags hat in Wien unter Borsig Sr. Majestät ein gemeindener Ministerratg Stattgefunden, welchen außer den drei gemeinsamen Ministern an die beiderseitigen Minister-­präsidenten und die beiden Finanzm­inister anmahnten. Die Ein­­ladung­ zu Diesem Konteil erfolgte — wie die „N. fr. Breffe" be­richtet — nicht in der herkömmlichen formellen Weise, und es scheint, daß der Miinisterrath auf besondern Wunsch Sr. Majestät rasch ein­­berufen wurde. Ueber den Gegenstand der Berathung verlautet nichts Näheres; allein es liegt nahe, daß es sich um die heute begonnenen meritorischen Berathungen der beiden Delegationen handeln dürfte. — Das neueste, heute publizirte Armee-Verordnungsblatt ent­hält die Verlautbarung einiger Bestimmungen des Kriegsm­inisteriums, welche duch die in Sid-Dalttatien und in den offupixten Pro­­vinzen erfolgten Truppen-Konzentrirungen noth­wendig geworden sind. In Gattaro gelangt mit 1. Geber b. %. ein Garnisonsgericht mit einem Garnisons-Hrrefte zur Wurstelung. Eine weitere Verordnung macht befamut, daß vom 29. Dezember 1881 angefangen die regel­­mäßige Berührung des Forts? Opus seitens der Dampfschiffe der Dampfschifffahrt-Gesellschaft des Oesterreichisch-Ungarischen Lloyd stattfindet. Ein dritter Erlaß endlich verordnet die Einführung eines neuartigen Radwagens für die Veldspitäler zum Material­ und Krankentransporte. b 1 sah 66 Velegr. Deperdjen 0. , Peter S040." Angartschezecechiwm Telegramm des „Befter2Toy»") Fsien,. 31. Sänner.­ Das vereinigte Bieter-Subtomtte der unge­bischen Delegation hielt Heute Vormittags 11 Uhr unter dem Borfige des Bize-Präsidenten Ludwig v. Tiba eine Giltung. Anwesend waren von Seite der gemeinsamen Regierung : Minister des Heußern Graf Ráthosy, der gemeinsame Kriegsminister Sieylandt-Nheidt, der gemeinsame Finanzminister Sofer v. Szl­ávy, Vie-Admiral v. Boch, die Gestionschefs v. Kállay und Baron Falke, die Hofrätfe DdczyY, Mérey Szent-Györgyi, Pápay, Generalnten­­dant Lambert amd Kowvetten-Rapitin Gaál; von Geite der ungarischen Regierung : Minister-Präsdent Tipa, Finanz Minister Graf Julius Szapáry, Baron Drez3y un Landesvertheidigungs-Minister Bela Szende. Der Präsident eröffnet die Situng und erklärt, daß, die Beratung als ganz vertraulicher Natur die GEL beimhaltung erheilte. Neferent Baros Spricht seine Ueberrennung dahin aus, daß die in Folge der Bewegung nothwendig gewordene Truppenverstär­­kung aus dem votivten Budget nicht gedecht werden künne, daß viel­­mehr ein außerordentlicher Kredit nothwendig sei. Von dem gemein­­samen Kriegsministerim sei bisher die größtmögliche Sparsam­keit beobachtet worden, und empfiehlt er die Betirung von 8 Millionen Gulden in der Hoffnung, daß diese Summe zriedmäßig zur Herstel­­lung der Ordnung und zur Aufrechthaltung des Ansehens der Mon­archie werde verwendet werden.­­ Graf Appony i­st bereit, den Kredit zu bewilligen, und er­­wartet, daß­ seine weiteren Schritte mit Umgehung, der Delegationen werden eingeleitet werden, falls diese Summe nicht genügen sollte. In dieser Richtung verlangt er Aufklärungen. Der gemeinsa­me Finanzminister 9. Szlávy bemerkt, daß für den Fall, als größere Summen erforderlich wären, die Delega­­tionen einberufen würden­ Heinere Ausgaben werden auf dem Wege des Nachtragskredits gedecht werden. i Builyty fragt, wie viel Regimenter dort geblieben sind, Die man anderwärts, hätte disloziren können und wie viel Bataillone hingeschiät worden seien, zu wie vielen Regimentern die Nejervisten der legten drei Jahrgänge einberufen wurden und wie hoch fi die Ausrüstung stosten belaufen, und wie sich diese Ausgaben gruppiven ? Graf Bylande-Pheidt beantwortet detaillirt die ifragen Bulsfy’s, indem er wiederholt Die Nothwendigkeit der militärischen Maßnahmen betont. Zum Schlufse seines Vortrages bemerkt er, daß manche Maßnahmen, welche sich schon jegt, als nothwendig heraus­­stellen, in die fett verlangten 8 Millionen nicht aufgenommen sind ; es sei daher nicht ausgeschlossen, daß eventuell ein neuer Kredit werde beansprucht werden. Pulpky findet die Antwort als hinreih­end und Verlcmgt Aufschluß über die sogenannten»außerordentlichen Gebirgs-Batterien«", welchen auch der Minister­ genügend gibt. a Hegedüs verlangt Aufklärung über den gegenwärtigen Stand der Bewegung. i Falk fragt Szlávy, ob er geneigt sei, auf vertraulichen Wege Mittheilungen ber die seit November vorigen Jahres eingelangten Berichte zu machen und fragt weiter, ob die an der Spike Der gegenwärtigen Bewegung stehende maßgebende Persönlichkeit ein Bürger oder Soldat sei? Aehnliche Fragen richten auch Apponyi, Szilágyi und Bánffy über Die Entstehung der gegenwärtigen­­Bewegung, über deren Ursachen, über den Stand derselben und deren Berhältung zu den Nachbarstaaten.­­ Szlávy beantwortet die an ihn gerichteten Tragen in längerer Rede. Er gibt erschöpfende Erklärungen über den gegenwärtigen Zus­­tand des im Aufruhr befindlichen Gebietes, indem er hinzufügt, daß zu den inländischen theilweisen Agitationen sporadisc­huf auslän­­dische Agitationen sich gesellten ; Redner konstativt jedoch mit voller Bestimmtheit, daß die Regierungen der Nachbarstaaten den Agitationen vollkommen fern­stehen. Csernåtonysrag hob man befürchten kann,daß die Bewe­­gung auch in Bosnien ausbrechen wird? — Szlavy kann diesbezüglich­ im Vorhinein keine Versicherung geben,ü­brigens kann er doch sagen,daß zur Verhinderung des Hin­ü­bergreifens des­ Bewegung nach Bosnien die erforderlichen Anstalten getroffen wurden. Éber erbittet Aufschluß vom Kriegsminister über die Ausdeh­­nung der Jusurreftion und über deren topographische Gestaltung. Graf Bylandt gibt auf Grund der eingelangten Nachrichten und Daten einige Aufklärungen über die Ausdehnung der Be­­­egung,­­bemerkt jedoch, dab er über die, Stärke, Bewaffnung 844 a der Insurgenten vorläufig seinen genauen Aufschluß geben kann. : · Graprpottizi fragt,welche Maß regeltc die gemeinsame­­­­ Re9lix4­ng..gegen-.di­e«—f«r—se«m-den--Esin·frli·kf;fle-,-":«runner·ttlich Montsenegros,er«gr·iffen habe oder zux ergreifen beabsichtit?· Gemeinsamer Meister des Textßern Graf Kåjliwskyeant­­wortet in längerer Ausführung die­ Frage des Grafen Apponyh »welche auswärtigen Einfüsse zu konstatiren seien,Number-Aus­­bruch und das Wachsthum der Beweg­­ng theilweise zugeschrieben werden kann?«Der·Passus·der Denkschrift,mit welchem der Ittter­­pellant seine Frage in Verbmd mihbringe,beziehe sich nicht auf das Vorhandensein von auswärtigen Einflüssen einer Regierung oder es imss Landes.Wäh­­r­end der letzten sechanhve waren bekanntlich beinahe alle Lijjndor jener Gegerkdeic der Schauplat der verschiedensten nationalen und­­ aufrührerischen Bewegungen. Während dieser Beit haben sich nicht nur in Bosnien und der Herzegovina, wo bekanntlich die Bewegung ihren Anfang nahm­, sondern auf der ganzen Ballan-Halbinsel­ eine Menge Elemente gesammelt, welche das Anfachen und die Organisation solcher Agitationen als Profession betreiben. Diese Leute bilden ge­­worjjermiaben ein ständiges turbulentes Element, dessen Wirksamkeit es bis nach Ihejlak­en und hinauf bis an die Donau erstrebt. Durch die Oskupation sind aus Bosnien und der Herzegowina jene Elemente, die ich unserer Autorität nicht unterwerfen wollten und die überhau­pt jede Autorität perhorresziven, thatsächlich verdrängt worden, und haben theils an unseren Grenzen Aufenthalt genommen, theils, soweit es Mohamedaner waren, sich nac Dem Süden bis nach Konstantinopel gewendet. Alles das war in den Zuständen des leßten Jahrzehnts von vornherein gelegen. Solche handwerksmäßige Agitatoren kommen nun nach und nach aus allen Richtungen zurück ,­­ und sie sind es Hauptsächlich, melde­ es be vch­ten, daß die Banden, die anfangs sporadisch und in geringer Zahl als Näuber auftaunchten, sich plöglich verstärken und eine Organisation gewinnen. Diese hand­werksmäßigen Ansur­­genten fennen die Schlupfmittel, wissen von geheimen Waffendepots aus frü­herer Zeit und so erkläre es sie, wenn die Näuber auf ein­mal mit modernen Waffen auftreten.­ Diese fremden oder manch­­mal auch nicht fremden Elemente seien in der Denkschrift hinter jenen Einflüssen gemeint, deren Hinzutreten Die Bewegung verstärte. Was nun die wirklichen , auswärtigen Einflüsse betreffe, so­ habe Medner sich große und nachhaltige Mihe gegeben, nachzuforschen, ob von irgend­einer Seste eine auswärtige Strömung zu Sunften der Bewegung oder Fäden betreiben, Die­ nach einem anderen Lande spielen, zu entdecken seh­en, und er k­önne nach bestem Wisssen und Gewissen behaupten daß solcte nicht vorhanden sind Cs sei natürlich, das in einer Zeit, ü­­ber die Fr­ea Assoziationen für soziale und politische Ziede so häufig und die geheimen Geldsammlungen für solche Ziele so sehr im Schwung sind, auch geblichen Süden gehbegt worden,gründlich zu zerstreuen. E3 1 andiese Fabel in Konstantinopel ban betrachtet, d­a prattis Eis zuntal Graf Andreas s wilnsche. 2 Desider Szilágyi und Graf Bánffy fragen, welche politit man nach Bewältigung des Aufstandes bezüglich der offupirten Provinzen zu besorgen beabsichtige? Gemeinsamer Finanzminister v. Szlávic antwortet, es werde die bisherige Bolitit fortgelegt werden. i . Golluk der Lisung um 2%, Uhr Nachmittags. Nächste Litung des Antischuffes morgen, Mittwoch, 11 Uhr Vormittags, etwa in bemerfbar der ge cher­­­t­en gemiff eine machen, forvelten Hefterreihtige Delegation. Original-Telegramm des „Better Lloyd“) Dien, 31. Länger. Zu der heute Abends stattgehabten Sittung des Budget- Anasihuffes der österreichischen Delegation waren Die­ Minister Gr Kálnofy, Sf Bylandt und Szlavpy, Die Seftiishefs Falfe und Kállay, ferner Hofrat Doc 3Y erschienen. Referent Dr. Inh beginnt seine Berichterstattung­­ über die A­cht-Millionen-Vorlage mit dem Ausdruck der schmerzlichsten Empfin­­dung über­ den Anlaß­ der Berathung. Die Prüfung der Kredit­­vorlage jege eine Prüfung der Urjfachen voraus, welche Die traurige Wirkung des Aufstandes herbeiführten, weil es nicht angehe, elementare Erscheinungen an Stelle natürlicher Anlässe und Zus­­tände anzunehmen. Die vorgelegte Denkschrift enthalte einen Bajsus, welcher anzunehmen zwingt, daß ohne Äußere Einflüsse und Agitationen der Aufstand nicht ausgebrochen wäre und legt die Trage nahe, worin diese Einflüsse­­ bestehen und meher sie fangen. Allein Diese dürfen nicht allein als Aufstandsursachen betrachtet werden, zu welch­e Tepteren vielmehr die Ver­­waltungszustände der ok­upirten Länder in erster Linie gehören. Demnach ergeben sich von selbst drei Gruppen von Infor­­mationen: Diplomatisch, Sole über die Oskupation des Oskupationsgebietes, endlich jene über die militärischen Maßnahmen, zum Zmede der energischen Niederwerfung des Aufstandes, und die I­ntensität dieser Maßnahmen. Hiefer ent­stellt hier­­auf folgende Fragen: 1. Welche Einflüsse und Agita­­tionen von außen haben stattgefunden und finden Statt, um den Aufstand zu erzeugen und zu nähren? 2. Welche Stellung nimmt die Pforte thatsächlich und diplomatisch gegenüber dem Aufstande ein? 3. Welche Haltung die übrigen Vertragsmächte, namentlich Naßland, Serbien id Montenegro? 4 Werden die Negierungen der festeren Staaten stark genug sein, die Unterstüßung des Aufstandes duch Bezüge von Waffen und Geldsendungen zu verhindern, und welche Schritte gedeikt die Negierung dagegen zu thun, oder hat sie jegen unternommen? Minister des Heußern Graf Sultan Kámnofy: Der aus der Denk­rift zitirte Bajjus it so zu verstehen, daß unter den dort er­­wähnten auswärtigen Einflüsen nicht Einflüse auswärtiger Länder oder Regierungen, sondern Einflüsse von außen anderer Na­­tur gemeint sind. &3 ist nämlich nur natürlich, daß nach den Er­eignissen der lebten 6 bis 7 Sabre auf der Balkan-Halbinsel, die ja während der ganzen Zeit auch in Bosnien und der Herzegovina ge­spielt haben, eine Menge Elemente ins Leben gerufen worden sind und ernftiven, die Jahre lang nur von Agitationen und Räubereien gelebt haben. Diese Elemente, welche durch die Dikupation verdrängt wurden und sich im die Nachbarländer zerstreut haben, sind selbst­­‚verst­ndlich gegen die Österreichisch-ungarische Dik­upation eingenommen und haben den ersten Yiniah bentish um die Unruhen, die anfangs nun von vereinzelten Banden ausgegangen wonden, zu vermehren und zu einem Aufstande zu entflanmen. Was unser Verhältniß zu den auswärtigen Mächten anbelangt, so sind nur wenige Monate seit der legten Delegation vergangen und war das­mals der Vertreter des Auswärtigen­­ Amtes in der Lage, die Auf­kärung zu geben, daß unsere Beziehungen zu allen Mächten ohne Unterfhren die zufriedenstel­lendsten sind. Wenn seither diesfalls ein Wechsel eingetreten ist, so war­ dies num zum Befreien der Fall und zwar insbesondere ges vade gegenüber der Türkei, mä fig Gelegenheit ergeben hat, manches Mißtrauen und manche Besorgniß zu zerstreuen. Als wir nämlich anläßlich der vom Sultan nach Berlin entsendeten Misfid­ Al Nizami’s, welcher sie auf der Nachkehr am hiesigen Hoflager auf­­hielt, auf die Besprechung dr Gifenbahlen-Ansch­üsse ein­­gingen, mußten wir erkennen, daß in Konstantinopel sich ein gewisses Mißtragen erhalten habe, daß wir mit der Ausführung der orienta­­rtiven Eisenbahnen ein V­ordringen gegen das Yegäische Meer vorbereiten wollen. Diese ganz falsche Auffassung wurde durch alle zweidienstigen Aufklärungen widerlegt und die Nachrigten, die seither aus Konstantinopel eingelangt sind, beweisen, daß dies mit vollem Erfolg geschehen ist. — Ein Beweis für die bestehenden vertrauensvollen Beziehungen zur Türkei it an die Eorreite Haltung der ottomanischen Truppen im Gand- That Novi-Bazar, welche es uns ermöglicht, von einer Vermehrung unserer Ben­chen d­aselbst abzusehen Die Frage der Eisenbahn- Anschlüsfe it Seither gleichfalls im Prinzip finalisirt und Die bezüglichen Deflarationen sind thatsächlich erfolgt Mit den Vertrags-Mächten sind unsere Beziehungen die besten und Hatte der Minister , felbet seit Uebernahme des Auswärtigen Amtes Gelegenheit zu Tonstativen, die l­oyal speziell Deutschland unsere Interessen im Orient unterstüßt. Bingtig Nußlands ist er mit Nachsicht auf seinen jüngsten Aufenthalt in der Lage, mit einer ges­tissen Sachrenntniß zu­ Sprechen. Er könne versichern, daß weder Kater Alexander noch sein Kabinet einen andern Wunsch haben, als in Srieden mit den Nachbarländern zu leben und die bestehenden Beiträge ferenge zu achten ; er zweifle auch nicht an der Aufrichtig-­keit­ dieses Wunsches, der umso mehr von den rufsischen Staats­­märnmern getheilt werden müsse, als die innern Fragen und Reformen Haplands ganze A­ufmerksamk­eit in Anspruch nehmen Die während des Yesten Orientkrieges hochgehenden Wogen der ‚Leidenschaft in den Ballanländern haben einer ruhigeren Stimmung Blab gemacht. Doch ist es natürlich, daß diese Aufregung sich nicht vollkommen­ gelegt hat. I müsse tons­­tatirt­­ werden, daß im Allgemeinen in den flavischen Staaten au­f der Baltian-Halbinsel eine große Beruhigung eingetreten ist. Das rügige Wiederauffladern von allerlei nationalen Agitationen sei nicht die Ursache, sondern viel­­mehr die Nach­wirkung der in Bosnien und der Herzegovina entstan­­­denen Bewegung. Der Minister habe fi Mühe gegeben, herauszus­finden, ob bei dieser Bewegung auswärtige politische Strömungen als eine treibende Ursache angesehen werden können. Der Mi­nister führt aus, daß in Serbien sowohl der Fürst wie die Mes­sierung eine vollflommen forreste und freund­schaftlice Haltung einhalten, und beweist dies durch Verlesung einiger Dokumente. Die Verhältnisse in Montenegro seien für uns "on wegen der geographischen Lage von großer Wichtigkeit. Die Terrainverhältnisse sind da so beschaffen, daß es für, uns " selbst schr­ierig wäre, unsere Grenze gegen das Land mit Erfolg abzu­­sperren, ebenso­ wenig wie dies selbst Montenegro mit bestem Willen vollflonmen durchzuführen im Stande ist. Ob in der Bevölke­rung Montenegros der beste Wille thatsächlich immer vorhanden sei, önne vielleicht in Frage gestellt werden, über den Fürsten selbst aber haben wir nicht den geringsten Grund, uns zu beklagen. Was nun schließlich die dritte Frage des Referenten betreffe, 06 nämlich die Macht der Regierung Serbiens und M­ontenegros ausreichen woerde, um ihre bisherige Haltung weiter zu bewahren, so sei dies eine Frage, die allerdings­­ bestimmt zu beantworten schwer­det. Wie man schließlich die ganze Situation überblickt wird, so m­ülste es vom politischen Standpunkt als ein Hauptvortheil derselben betrachten werden, Daß wir bezüglich der Bewegung in Bosnien einer rein internen Frage gegen­­überstehen Wenn wir daselbst, wie es unser Necht und unsere Pflicht it. Dehnung Schaffen so könne sein auswärtiger Staat diesfalls irgend eine S­age erheben und sei dies auch in rei­ner Weise geschehen Sollte jedoch der Fall eintreten — und von mancher Seite [keine nach Dieser Nichtung gedrängt zu werden —, hab wir mit Serbien oder Montenegro in irgend­einen Konflikt erab­en, so würde dies die Situation wesentlich kompliziren. So ange die ganze Bewegung als eine interne tjolict bleibe, könne man, dafür einstehen, daß von außen keine wirkliche Gefahr drohe. Was von angeblicher Zuführung von Waffen von außen her verlautet, betont der Minister, daß bisher für diese Behauptung‘ positive Bereife nicht erlangt werden konnten. N Grochalsfi: Meine Frage­ lautet dahin, wie weit die Ne­­gierung Gewähr dafür habe, daß die Bewegung von außen nicht unterfragt werde ? Graf KRalnofy.: Ein Urtheil über die Ausdehnung der Ber­­wegung zu fällen, ist nicht leicht. Er könne aber die Versicherung ,­­ geben, daß die Regierung mit größter Sorgfalt bemüht sein wird, Sich­thor alle Garden, Sto in Dia Mamegung von a­don einmirten­ sollten, „Gewißheit zu verschaffen und­ dieselben zu a­­ Magg: Nach Rettuungsberichten hätten Verhandlungen mit Montenegro wegen Truppendurchzüge stattgefunden, dieselben seien gescheitert ; fanden dieselben statt? Wurde überhaupt eine d­iplomatische Korrespondenz wegen des Aufstandes gepflogen? Hut erörtert Die derzeitige Denisehrift und die der­fekter Delegations-Session ; er bedauert, daß die lestere nunmehr als eine Reihe von Leichü­mern erscheine, Daß die Regierung noch Mitte November 1881 und der Landesvertheidigungs-Minister am 25. degz selben Monats nur von unbedeutenden Räubereien sprechen und die Nekrutirung als gefahrlos bezeichnen konnte. Man hätte jedenfalls besser informirt sein sollen. Wir haben nach dreijähriger Verwal­­tung Niemanden als Freund ermorden. » Grocholski:Welches sixtd die ursachetr der Beweg­ung in der Herzegowina und was bezweckt der Aufstand? Plctter stellt«folgende Fragen:1.Hat­ die Regierung Grund zur Annahme, daß die Unruhen im Okkupationsgebiete lediglich auf die bevorstehende Einführung der Wehrpflicht zurückzuführen seien, oder glaubt si, daß auch no) andere Ursachen zu den aufständischen Bewegungen geführt haben ? 2. Haben vor Erlak des Wehrgefeses für Bosnien sind die Herzegovina Erhebungen im dei einzelnen Bezirken über die Durchführung der Wehrpflicht, statt­­gefunden, und haben sich die Berichte der Landesregierung zu Oimisten der Einführung der Wehrpflicht ausgesprochen ? in melden Um­fange hat bisher die Konskription stattgefunden ? Gedenk­ die Regierung die Affentirung im Frühjahre und in meldem Umfange durchzuführen ? Demel: Aus melden Gründen überhaupt und mnwarum gerade jecht hat man das Wehrgeies eingeführt und wer ist der Urheber dieses Gedankens ? “ Minister Szlowy wendet sich gegen die Vorwürfe, die der Referent_erhoben, und behandelt dieselben der Neihe nach in erschö­­pfender Darstellung. Man sehe eine Unrichtigkeit darin, daß in dem Rothbuch ü­ber Bosnien die autochthone Gendarmerie al gut vers­wendbar bezeichnet wurde. Nun haben die Gendarmen damals aller­­dings vorzügliche Dienste mit Gefährdung ihres Lebens gegen die Räuber geleistet, so daß viele von ihnen die Tapferkeits-Medaille erhielten. Daß mm einzelne nach 3 Monaten ihre Gefinung so ändern würden, um zu den Insurgenten überzugehen, gehe über die mensch­liche Berechnung. Was das Steuersystem betrifft, so weit ein eingehender Vergleich nach, daß seine Mehrbelastung Bene das türkische Syst­em sondert, eine Er­­eichterung eingetreten tt, man hat sich die Duellen aus Konstantinopel verschafft, um eine Bajis zu gewimen und es zeigt sich, daß der Zehent, der übrigens von den Türk­en verpachtet und von den Wächtern willierlich eingehoben wurde, nicht soviel einträgt, wie der Durchchnitt des Erträgnisses unter der Türke. Die indirek­­ten Steuern sind eine mot­wendige Folge der von beiden Staaten der Monarchie beschlossenen Einbeziehung der­ Länder in das Zollgebiet. Das Tabakmonopol sei für Viele eher eine Wohlthat als eine Last, da die Regierung den tabakbauenden Einwohnern ein gut zahlender Abnehmer sei. Sie habe im lethten Jahre um 900.000 fl. Tabak abgelöst. Unzukömmlichkeiten, welche sich hie und da ein Steuerbeamter habe zu Schulden kommen lassen, seien auch hierzulande nicht ganz unerhört. In jedem Falle, welcher dem Redner zur Kenntniß gekommen, habe vrash und energisch Abhi­lf­e getroffen Im Allgemeinen könne nicht mit Necht behauptet werden, daß der Steuerbrud ein unverhältnismäßig härter gewesen sei. Verationen, wie in früherer Zeit, seien nicht vorgekom­­men und es komme noch in Betracht, daß die Pforte für die Bef­­reiung der Christen vom Militärdienst jährlich 400.000—600.000 fl. behoben hat. Die Steuern zu erlassen, war die Regierung wohl nicht ermächtigt, dagegen durfte sie Teinen Augenblick vergefsen, daß das Gefeg ihr vorschrieb, die Verwaltung aus den eigenen Ein­nahmen dieser Länder zu bestreiten. Der Referent habe einen Widerstand erwähnt, welchen das Tabakmonopol erzeugte ; ein folder sei nicht vorgenommen. Allerdings wurde geschwärzt, aber das sei nicht so beispiellos, wie Medner als Ungar aus der Zeit der Ein­­führung des Monopols in Ungarn bezeugen künne. Medner meist sot dann nach, daß die Angaben des Referenten über die Kultusverhält­­nissen auf irriger, mißverstandener Information beruhen. Nicht der Patrisch von Konstantinopel habe das Recht, die Bischöfe in den offupirten Ländern zu ernennen, sondern Ge. Majestät ernenne die orthodoxen Bischöfe und an den Patriarchen ergehe nur die Anfrage über­ die kanonische Eignung der Kandidaten. Der gemeinsame Finanzminister beleuchtet dann den Vorwurf, daß wir nach dreijähriger Verwaltung und seinen Theil der V Bevölkerung zu Fremden gemacht hätten. Bis zu einem gemeilten Grade sei dies wahr, aber nur insofern, als wir seinen Theil gegen den andern ungerecht bevorzugt haben. Man mußte die unbeschränkte Gewalt der mohamedanischen Begs über die Rajahs beschränken, aber man konnte den Wunsch der Lesteren­zu­ dem Besis der Mohamedaner nicht befriedigen. Wir können nigt eine Billir an die Steffe der andern fegen, sondern n und unparteilich vorgehen, was nad)­er Zeit sicherlich fei tragen muß. Treilich, ein Theil der Bevölkerung habe die úg a ine °

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