Pester Lloyd, Februar 1882 (Jahrgang 29, nr. 32-59)

1882-02-14 / nr. 45

y « - — —— . - · -roachsen. ·katholische Bud­apest,13.Feber.­­H.Seitwir zum letzten­ Male über En­unziationen zu berichten hatte,welche der fast schon zu Tode kom­men­, th­te Mittelschulgesetz-Entwurf in’s Leben gerufen,ist die Zahl der Stimmen ü­ber oder besser gegen dies Elaborat neuerdings um einige Memoranden au­ge- Die beiden­ protestantischen­ Kirchen Ungarns,der Status Siebenbü­rgens und die katholische ’Hierarchie Uisigarsis haben­ sich veranlaßt gesehen­,zu­m Schutze ihre di­chte,u­n­d Privilegiexi—m­­enian das Ding zu nennen pflegt—das Wort zu ergreifen­ und den Reichstag gegen­ den­ Unterrichtsminister in Anspruch zu nehmen«Ein wahrer Religion­skrieg;—aber in den höflichsten Formen und angeduldigeumgier­——ist ausgebrochen­,ein Reli­­gionskrieg,der weder d­en Konfessionen,noch dem Staate, noch der Schi­fe das Geringste nützen­ du­rfte,—ohne frei­­lich auch belangreichen Schaden anzuru­hen,obwohl die, wenn auch zum Theil unbeabsichtigte,so doch keineswegs wegzuleu­gn­en­de Irritation der Gemü­ther nicht allzu gerin­g angeschlagen werden darf. Haben wir das nöthig gehabt? und verspricht der in Nede stehende Gefegentwurf wirklich Austitutionen, deren absoluter Werth im V­erhältniß stände zu dem Lärm, den das Elaborat verursacht hat? Diese Frage wird täglich und ftindlich allerorten laut. Ob werth oder nicht werth, mag fraglich sen; nöthig war die Diskussion jedesfalls, denn es ist in der That an der Zeit, auch in Diesen Dingen Eini zur sehen. E35 widerstrebt uns, neunundneunzig Mal Gesagtes zum Hundertsten Male zu sagen, — wir verzichten daher auf eine eingehendere Besprechung der eingangs erwähnten Elaborate, insofern sie nichts Neues von Belang enthalten, und wenden uns blos den Lehrern Schriftstück zu, welches schon durch die Bedeutung seines­­ Verfassers vollster Beach­­­­­tung witedig­it, dem es stammt aus der Leder des geist­­vollen und gelehrten Erzbischofs von Kalocsa, des Kardinals Dr. Ludwig Haynald, der hier seine eigenen, wie auch die Ansichten und Wünsche seiner hochgestellten und­­ einflußreichen Kollegen zum Auspruch bringt. Der Standpunkt, den Se. Eminenz im Einverständ­­nis mit den Bischöfen und Erzbischöfen Ungarns dem Ge jäßentwurrfe gegenüber einstimmt, it ein verblüffend einfacher. Kardinal Haynald findet nämlich zu unserer Ueberraschung, daß die katholische Kirche Ungarns ebenso autonom sei, wie die protestantische, und da er­ die den Protestanten in dem Gefegentwurf gewährten Freiheiten billigt, nimmt er hier selben auch für die Katholiken in Anspruch. Insbesondere fordert er eine eigene küniglich-katholische Schulkommission, welche mit der Leitung der katholischen Mittelschulen betraut werden soll. Das ist sehr einfach, aber nicht durchwegs Har, auch­ wohl etwas unstichhaltig. Vor Allem wird der Begriff der „Autonomie” in dem vorliegenden Elaborate in einem Sinne gebraucht, der zu einem Spiel mit Worten führt. Die Protestanten verwalten und erhalten ihre Kirchen und Schulen selbst, wählen sic­h selbst ihre Lehrer und Briester jeder Art und jedes Ranges, verfügen in ihren Angelegenheiten ganz selbstständig und erhalten vom Staate seinerlei materielle Untersüü­gung. Das ist die Autonomie der Protestanten, welche sich dieselbe mit dem Degen in der Faust erkämpft haben. Es liegt auf der Hand, daß d­ieser Begriff in diesen Sinne auf die Katholiken Ungarns nicht angewendet werden darf, wenn nict eine Sydeenverwirrung plangreifen soll, welche schließlich das wechselseitige Verständnig unmöglich machen muß. Also von einer Autonomie, in dem Sinne protestanti­­scher Unabhängigkeit und Selbstverwaltung, kann in Bezug auf die katholische Kirche und ihr Mittelschulwesen gar nicht die Nede sein. Es ist also auch nicht richtig, wenn Das Elaborat der katholischen Oberhirten unseres Baterlandes Katholi- Zatholi- unter dem Schlagweise der „Autonomie“ für Die Lehen und aus katholischen Fonds und Fundationen erhalte­nen Schulen dieselben Keipte beansprucht, deren die Prote­­stanten sich erfreuen, die ihre Schulen aus ihren eigenen, unter Kampf und Noth ersparten Pfennigen mühsand erhal­­ten und von Seite des Staates Jahrhunderte hindurch nur Verfolgungen, aber nie eine Unterfrügung errungen haben. Die katholische Autonomie in dem Sinne, wie dieselbe bei den Protestanten besteht, mag ein Traumbild der Zukunft, ein Wunsch der ungarischen Katholiken, eine Forderung der Zeit sein,­­ eine Thatsache, die bei der Lösung von Kirchen und Schulfragen in Betracht kommen könnte, in Dieselbe nicht. ... Daher ist auch­ die Folgerung hinfällig, daß die katho­­lischen Schulen dieselben Rechte — wir wollen diesen mit Haven Ausbrnd der Ku­rzge­wegen beibehalten — zu ber­anspruchen hätten, wie die protestantischen. Die gegen­­wärtig bestehenden katholischen­ Schu­len wenigstens können hier in seinem Falle in Betracht kommen. Diese Schulen werden aus Fonds und Funda­­tionen erhalten, welche unter dem obersten Protestorat des apostolischen Königs stehen und über welche die Negierung Er. Majestät die Verwaltung führt, oder sie sind Ordens­­fetlen, welche von einzelnen Lehrorden auf Grund vers­­­chiedener­­ Benefizien unter der obersten Aufsicht des Staates erhalten und verwaltet werden. Weder Schulen gibt es nichts zu ent Beiden, und nichts zu regeln Dan einer obersten katholischen Schul-Kommission, wie­­ sie 008 Klaborat der ungarischen Hierarchie s wilnscht, wissen die Gefege, auf denen der heutige ungarische Staat beruht, nichts, da diese Gefeße blos ein ungarisches Unter­­richts-Ministerium fennen, und es gar nicht abzusehen ist, was neben oder unter einem solchen jene fragliche Komis­­sion heißen oder leisten sollte. Die Berfafser des Elaborats erwähnen freilich den Fall, dab an Stelle des jebigen gutkatholischen Unterrichts-Ministers auch ein Nicht-Katholik, ja selbst ein Nicht-Christ Unterrichts-Minister werden könnte und dann,­­ ja, was dann geschehen töntte, sagt das Elaborat nicht. Wir denken aber, wie der, respettive zu­künftige nicht-katholische oder nichtschriftliche Unterrichts­­Minister nicht die Macht haben wird, einen Israeliten zum Primas von Ungarn zu ernennen, so werde er aus die­sen Mittelschulen nicht ihres Charakters entkleiden­önnen. Es ist also weder zu erwarten noch zu hoffen, daß die ungarische Regierung und zwar nicht nur Die Heutige, sondern jede denkbare ungarische Regierung je geneigt sein könnte, auch nur das Heinste Theilchen ihrer Nechte "Sei die gegenwärtig bestehenden katholischen Mittelschulen aufzuge­­ben. Andererseits aber i­ in der That nicht abzusehen, weshalb die Katholiken Ungarns nicht auch M­ittelschulen aus ihrer Geldtaf­fe errichten und erhalten soll­ten, — und diese Mittelschulen nicht ganz Dieselbe selbst­­ständige und freie Stellung einnehmen sollten, wie die pro­­testantischen Gymnasien. Doch kann diese Auffassung nur für die Zukunft und für solche Schulen eine Bedeutung haben. Die vom Staate an materiell vollständig unabhängig sind, denn die wesentliche Hauptbedingung der echten Auto­­nomie ist die vollständigste materielle Unabhängigkeit. Es Fällt uns nicht im Entferntesten ein, die schwieri­­gen und verwidelten Probleme, welche hier in Betracht kommen, in diesen wenigen Zeilen Lösen zu wollen. Im Gegentheil, wir bitten, die obigen Bemerkungen nur als ganz unmaßgebliche Ideen betrachten zu wollen, mit welchen wir zur Entscheidung der mit diesen Fragen verquidten Pro­­bleme beitragen möchten. Die Anwendung des (protestanti­­schen) Autonomie-Begriffes ist vor Allem ganz unstatthaft, weil auf die Verhältnisse der katholischen Kirche und Schule nicht einmal gewaltsam anwendbar. Ebenso unstatthaft ist jeder Schluß auf die bestehenden katholischen Säulen, da der Bestand dieser Schulen auf gewisse Be­­d­ingungen"basist ist, die ganz in der Hand des Staates. Liegen. In demselben Augenblicke,als die Katholiken Uns harns sich zurliebernahm­e der katholischen­ Schulen an eigene Regie entschließen werden,d.h.sobald sie auf die in der Hand des Staates ruhenden Fonds und Fundationen verzichten,—oder aber in dem Augenblicke, da eine autonome Gestaltung der katholischen Kirche unseres Vaterlandes zu Stande käme und der Staat dieser auto­­nomen Kirche die Fonds und Fundationen freiwillig oder vertragsweise auslieferte,——in diesen beiden Fällen würde von katholisch-auton­omen­ Mittelschulen gesprochen werden können,heute sind das,mit Hamlet zu reden,blos-Worte, Worte, Worte. Wir wünschen aufrichtig und im I­nteresse des ganzen Landes, daß diese Probleme des katholischen Kirchen und Sculwesens geregelt werden,­­ misssen aber zu unserem lebhaften Bedauern betonen, daß wir uns Diese Regelung wesentlich anders vorstellen, als die katholischen Oberhirten Ungarns. Ueberaus erfreulich finden wir es indessen, daß dieselben dem Unterrichtswesen neuerdings ihre Aufmerksam­­keit in erhöhtem Maße zuwenden, da wir von der Mitwir­­kung so gelehrter und gebildeter Männer eine wesentlich günstige, fördernde Beeinflussung der Schule und des ge­­sanmten Bildungsunwesens erwarten. Nur möchten wir wünschen — und dies haben wie drüben —, daß sich der Eifer der Parteien nicht so sehr auf das Verhältniß der Schule zum Staate, als vielmehr auf den eigensten Beruf und die innere Förderung der Schule richten würde. Bemühen wir uns, gute, sehr gute Schulen ins Leben zu rufen, — gute, ehr gute Lehrkräfte heranzubilden; — auch der Staat kann ja nichts anderes bezwehen und bezweht in der That nichts anderes. Ich zu unterfragen, nicht ihn zu bekämpfen, soll unsere Aufgabe sein, woraus natürlich noch lange nicht folgt, daß wir aller Selbstständigkeit entsagen oder allen Experimenten des Staates unbedingt beipflichten sollen. Aus­­ diesem Gesichtspunkte betrachten wir es auch durchaus nicht als Hochverrath, wenn Die verschiedensten Parteien nicht in der Lage sind, dem in Niede stehenden Meittelschulgefeg-Entwurf — aber allerdings aus jac­­lichen Gesichtspunkten — Geschmach abgewinnen zu können. diese — Die reichdtägige liberale Partei hielt heute unter Doris ©. Bizsolytis eine Konferenz. Die Partei berieb­ über den Beschlußantrag des Grafen Eugen Zichy in Sachen der Beschaffung von Gebrauchs - Artikeln, des Staates im Wege der heimischen Industrie An der Diskussion betheiligten sich Minister Baron Kemeny, die Abgeordneten Brilepsy und B­u 8­b­a­d), und Minister-Präsident Tipa. Die Konferenz einigte sie im Sinne des Antrages des Handelsministers dahin, daß bei Berathung des Nejfort-Budgets des Handelsministeriums der Resolutions-Antrag zur Erwägung und motivirten V Berichterstattung dem volkswirthishaftlichen Ausschusfe zus­gewiesen werde. An Angelegenheit des Beichluß-Antrages Daniel Jangtis in Sachen der Theater-Vorstellungen legte Minister-präsident Ti­a seinen Standpunkt dar, welchen die Partei zu dem ihrigen machte.­­ Einer Zuschrift aus Mostar, 6. d., entni­mt die „Bol. Korr.”, da. FMEL. Iovanovics auf seiner Reise nach Mostar, wo er am 3. d. eintraf, überall unterwegs und insbesondere auf der ganzen Strrede Metlovics-Mostar, von der Bevölkerung mit grober Feindlichkeit begrüßt wurde. Aus Bocitelj, Stolac, dem­­ Scloster Bitömiölit, Damanovics und Blagaj kamen dem General Deputa­­tionen entgegen, mit demselben ihre Huldigung darzubringen. In Buna wurde FMEL. Y Jovanovics von den Spisen der Grnmwohner­­schaft und einem Banderium empfangen. In Mostar selbst war am S­üdende der Stadt ein Triumphthor errichtet, wo der Gemeinderat die Ankunft 025 FMEL. Iovanovics erwartete. Der Wortführer rich­­tete an denselben eine Ansprache und schloß mit einem Hochrufe auf den Kaiser und König Franz Sofer, die zahlreich versammelte Boltsz­menge stimmte in den Hochruf lebhaft ein. Die Stadt war festlich beflaggt und Abends wurde eine prächtige Ilumination veranstaltet. Aus den Ausfhüfen des Abgeordnetenhanses. Der Justiz-Musfchug hat in seiner heute Nachmittags unter Borfit Dr. Stefan Apathy’s stattgehabten Sigung die Spezialberathung über den Gefegentwurf betreffend die Yuri­diftion­ der königlichen Kurie in Vahr Angelegen­heiten fortgelest. Bekanntlich hat HHdolfYy, auf Grund der in den bisherigen Situngen dieses Ausschusses festgestellten Prinzipien, sein Glabocat­es Kapitel „Verfahren“ in der rechten Ausschupfisung vor­­gelegt. Bei Berathung der einzelnen Paragraphen dieses Claborals wird auf Antrag Paul Mandel’s der­­ Verhandlungstermin, statt der vorgeschlagenen 30 Tage, auf mindestens 15, höchstens aber 30 Tage festgelegt. Werner wird auf Antrag Horvard’s bestimmt, daß der Verhandlungstermin in den Loyalitäten der Kurie affichirt werden sol und, daß der Bevollmächtigte der, Betitionirenden von dem Verhandlungstermin nur dann zu verständigen sei, wenn dessen Wohnung angegeben ist. · · Komjathyerheste denken gegen die Verfügung,dander Abgeordnete,sowie die Gesammtheit jener Wähler,welche für die Güftigkeit der Wahl eintreten­­ollen,vor dem Verhandlungs­termine nur je eine­ schriftliche Erklärung oder­ Vertheidigun­gsschrift ein­­reichen können,da dann Wähler,welche die Vertheidigung der Wahl nur simuliren,von dem eingeräumten Rechte Gebrauch machen und mit Irreführu­ng des Gerichtes jene Wisihler,die es mit der Wahl ernst meinen,ihres Rechtes,eine Vertheidigungsschrift zu überreichen­, berauben könnten. Hödossytheilt diese Bedenken­ nicht,denn jene Wähler, welche die Wahl ernstlich vertheidigen wollen,sowie auch der ge­ wählte Abgeordnete hätten doch immer Gelegenheit, dem Nichter date­n­ Aufklärung zu verschaffen, welche Vertheidigung ernst sei, welche nu­­r. In demselben Sinne äußern sich Matusza, Horváth, Mandel und Ksrdfiy. fiteráth beantragt, daß die Gesammtheit der­ Wähler, welche die Wahl vertheidigen wollen, nur einen gemeinschaftlichen Vertreter bestellen solle. Horváth unterítübt diesen Antrag, durch welchen auch die Bedenken Komjáthy’s theilweise behoben wären. Justizminister Banler warnt vor übertriebener Sorgfalt, er den­­ Präventivmaßregeln nicht in infinitum gehen zu müssen. Der Ausschuß acceptivt hierauf den Paragraphen in seiner ursprünglichen Fassung und beschließt auf Antrag Györgys, daß über den Modus der Vertretung beider Parteien ein eigener Para­graph­­ abzufaffen sei. In einem Falle aber dürfen Abgeordnete oder die gewesenen Gegner des angefochtenen Abgeordneten als Ver­treter fungiren. · Horvath spricht gegen die Bestimmung,daß Abgeordnete ihre angefochtene ZLBahl persönlich vertheidigen kön­nen.Dies verstoße gegen§­32 der Hausordnung und widerstrebe der Stellung eines Abgeordneten­­·.Hödossy macht dagegen geltend,daß die gewünschte Aus­­schließun­g des Abgeordneten­ aus der Natur der Sache nicht folge; es wäre vielmehr unnatürlich,sich gegen eventuelle Infinuatio­­nen nicht vertheidigen zu dürfen.Nach dem bisher geltenden Rechte entschieden Kollegen des Abgeordneten über sein­e Wahl,dieser konnte also durch seine Anwesenheit die Richter beeinflussen,d­as aber bei der Kurie nicht den Fall wäre· Horvath bemerkt,daß die Wahl nicht persönliche Sache des Abgeordneten ist,sondern öffentliche Interesse Auch die Kurial­­richter könnten durch Anwesenheit eines angesehenen Abgeordneten­ beeinflußt werden.Dem Abgeordnete ist wird durch die schriftlich­e Eingabe,sowie durch Bestellung eines Vertreters genügende­ Ge­­legenheit zur Vertheidigung­ geboten.· Nun schließt spenfident die Sitzung mit der Bem­erkung, daß noch mehrere Mitglieder zur Frage sprechen wollen.Nächste Sitzung Mittwoch 6 Uhr. Der Fin­an­z-Au­fsbuß verhandelte in seiner heutigen, unter Vorsitz Paul Szontn­gh’s abgehaltenen Sitzung,an welcher seitens der Regierung Finanzm­inister Graszapary theilnahm, die Vorlage des Finanzministers in Betreff des außerordent­­lichen Erfordernisses von 8 Millionen Gulden­ zur Bekämpfung des Aufstandes im Süden der Monarchie Die Vor­­lage des Ministers wurde nach einer einstündigen Debatte,an welcher sich Minister Szapáry,Referent Lang,ferner Hegedüs, Wahr­natur und Szikagt­i betheiligten,angenommen­. Helftx meldete ein Separatvotum an;er wünscht die Regierung anzuweisen,daß sie Verfügungen treffe,damit das Land dieser Last enthoben werde—Am 15.Feber,Abendss Uhr,hält der Finanz- Ausschuß seine näichste Sitzung-Gegenstand-die Petroleum­s­steuer-—Schluß der Sitzung 7 Uhr.· Der Wehr-Ausschuß setzte in seiner heute Nachmittags 5 Uhr unter Vorsitz Emerich Ivanka’s abgehaltenen Sitzun­g die Berathung des Gesetzentwurfes über die Modifikation einiger Para­­graphen­ des Ges.-Art.XL:1868betreffend·die Wehrkraft fort. Seitens der Regierung anwesend·:MinisterSzende. Referent Graf Gedeon Naday1·un.·wünschtAufklärung in Betreff des Alinea 4 des§·25;ob die hier·ausgedrückte Begün­­­stigung sich·gleichmäßi auf die Sem­inark Zöglinge·der Katholiken und Israeliten sowohl als auch auf die Priester-Zöglinge der Prote­­stanten erstrecken­ Für Alinea6 wünscht Redn­er eine präzisere­­­ Saftung., Anstatt „jene Zöglinge, die innerhalb einer im gemein­­­­samen Hinverständnisse der Ministerien zu bestimmenden get­­­eine Anstellung nicht erlangen“, möge gefest werden „jene P­riester und Kapläne, die” u. s. w. ,.· .Hovitsp will den §. 25 streichen, da kein Grund vorhanden sei, daß man Priester-Zöglinge oder K­ester irgend einer bevorzugten Konfession von der strikten Erfüllung der allgemeinen Wehrpflicht entheben sollte. · Minister Szende erklärt,daß sich das bezogene Alinea 4 des §-Leitur auf jene beziehen könnne und dürfe,die das Studium­ der Theologie bereits begonnen,betreffend die angestrebte Modisi­fikation für Alisieae desselben Paragraphen hat er keine Ein­­wendung. Svanka beantragt, daß im Falle ein absolvirter Theolog bis zu seinem 27. Jahre seine definitive Anstellung erlangen sollte, derselbe zur Erfüllung, der Wehrpflicht ohne Midsicht auf seine Dualifikation heranzuziehen wäre. ·· Szende acceptirt auch diese Modifikation ·· Die Kommission acceptirt die Graf Räday’sche Modifikation betreffend das­ ö-Alinea,und ist bezü­glich des 4.Ah­nea die präzise Distinktion befreffend die Qualifikation der Theologie-Studirenden­ zu betonen. Bei §. 27 beantragt Referent Graf Máday, daß auf jene, die eine für die Erhaltung einer fünfgliederigen Familie zulängliche Landwirthschaft ererbt haben, dieselbe Verfügung applizirt werden möge, welche bezüglich der Grjndreservisten beabsichtigt wird. ‚Holley wünscht die Begünstigung dieses Paragraphen auch­ auf die Mittelschulprofessoren und auf die Erben von ndustrie- Grablifsements, deren Erträgniß zur Erhaltung einer fünfgliederigen Familie hinreicht, auszudehnen. Minister Szende kann den Anträgen Hoitsy’s nicht zustim­­men, weil in diesem alle die Idee der allgemeinen Wehrpflicht illu­­sorisert werden müßte. Die Begünstigung der­­ Volksschullehrer ist in kultureller Hinsicht hier zu Lande besonders geboten. Ebenso ist es durch das Staatsinteresse angezeigt, daß die Erben gemeilser Lande­wirthschaften in Hinsicht der Wehrpflicht einer gewiissen Begünsti­­gung theilhaft werden. Graf Naday beantragt noch, daß der Minister ermächtigt w­erde, bei gewissen Familienverhältnisen im V Verordnungsnwege von der Militärpflicht zu entheben. I­n Bieber wurde die Berathung auf morgen Abends 5 Uhr vertagt. Schluß der Situng 7, Uhr. Das Gubfomité des Unterrichts:AUnsfchaffes febte heute die Berathung des Mittelsschulgefäß-Ent­wurfes fort. Erledigt­­ wurden $. 10 über die Feststellung des Lehrplanes, §. 11 über N­eligíioniz und Sittenunterricht, ferner die nächstfolgenden Paragraphen, Privatverhältnisse zu verwehren. Dieses Net­zerpeti­t: man nicht Man hat das Blatt vernünftiger gegenüber dem Träger der Krone. Weise nicht Fonfiszirt, man hielt sich um das Rezept Friedrichs der Großen, der einmal, als seine Person fehmähende Plakate in der Nacht auf den Straßeneden aufgeflebt wurden, den Befehl gab, sie tiefer anzubringen, damit jeder in die Lage käme, dieselben zu Ieien. Aber glauben die Herren wirklich, daß dies der richtige Weg sei, um sich in einer Monarchie als regierungsfähig zu erweisen ? (xa. Wien, 12. Feber. Drig.­Knorr) Eine bewegte Mode liegt hinter uns, eine Woche großer Aufregungen und schwerer Kämpfe, eine Krisenwoche müßte man jagen, wenn bei uns über­­haupt unter den gegebenen Verhältnissen eine Krise möglich wäre. Das Kabinet hat zwischen dem Montag und dem Samstag den Beweis geführt, daß es in beiden Häusern des Neichrathes über eine Majorität verfüge, welche die Schmerfte der politischen Pflichten zu üben versteht : die Selbstverleugnung. E83 hat sich aber auf ferner gezeigt, daß die Rechte an und für sich und ohne das Kabinet weder im Abgeordnetenhause, noch im Serrenhause die Majorität besißt. Bei der Abstimmung über die Betroleumsteuer siegte die Rechte mit 12 Stimmen. Nimmt man die feondirenden Vorarlberger Del; und Thurnhere, dann Herrn Dr. Lienbacher dazu, so gibt das eine Majorität von 18 Stimmen. Mit der Rechten gingen aber vier Minister, vier Mitglieder des mährischen Großgrundbefises und der Negierung zuliebe absentirten sich circa 10 Stüpdländer von der Abstimmung Die Rechte kann also gegen das Ministerium in seiner Frage durchdringen und it an die Unterfrügung desselben um so mehr angemieten, als es sie gerade in den legten Tagen gezeigt hat, daß ihre Solidarität nicht der Art ist, um schon jegt ein reines, autonomistisches Parteikabi­­net regierungsfähig zu machen. Noch ungünstiger stehen die Verhält­­nisse für die Rechte im Herrenhause. Dort it die Mittelpartei sein frommer Wunsch und sein bloßer Begriff, sondern ein dominirender Vektor. Die Negierung hat also freie Bahn und wenn der Minister- Präsident in seiner Testen im­ Herrenhause gehaltenen Rede abermals betonte, daß er nach wie vor auf dem Boden der Verständigung stehe und an dem ursprünglichen Brogramme festhalte, so wollte er offen­­bar damit sagen, daß er nit nur den Willen, sondern auch die Mat habe, allen Lokungen zu widerstehen und die Wege zu man­deln die er sich feste, die Politik zu verfolgen, welche ihm aufgetragen wurde als­er die Leitung der Geschäfte übernahm. Mit vollem Rechte hat darum Graf Taaffe auch den geharnischten Angriff des Fürsten Schönburg zurücgewiesen, der für ein Beamten-Ministe­­rium plaidirte, und damit seiner eigenen Partei ein trauriges testi­­monium paupertatis ausstellte. Die parlamentarische Situation in beiden Häusern des Reichsrathes läßt vom konstitutionellen Sunds» prn­se nur en Ministerium gemäßigter Tendenzen zu und macht jedes Partei-Kabinet unmöglich. Mit Feiner, oder doch nur einer Stimme Majorität kann ein reines Ministerium der Rechten im Unterhause ebenso wenig regieren, wie ein Ministerium der Linken mit einer Minorität. Ein Kabinet der Rechten könnte sich aber aug von einer Reichsraths-Auflösung wenig versprechen, denn wenn Graf Taaffe heute mit ziemlicher Sicherheit darauf zählen kann, mit Hilfe der gemäßigten Elemente im böhmischen und mährischen Großgrunds­­teige durchzudringen, so stünden daselbst die Chancen für ein Mini­­sterium Elam oder Hohenwart viel schlechter, da dieselben Gallas, Schaumburg, Metternich u.­­. w., welche mit­ Taaffe gehen und gehen können, kaum in dem andern Falle sich auf die Seite der Mechten schlagen würden. Was aber die Linie anbelangt, so hat ihr Finift Schön­­burg ziemlich unummunden gesagt, was sie von der Situation zu erwarten habe. Durch eine ganze Reihe von Fehlern und Tast­­losigkeiten hat sie sich den Weg zur Macht selbst verstellt und sie leidet heute noch an drei Krebsschäden, welche, unverblümt herausgesagt, dem sedigen Kabinet noch besser die Herrschaft verbürgen, als die Unterftügung der­ autonomistischen Majorität. Diese drei Krebs­­schäden können wie mit Namen bezeichnen, es sind dies der Ch­auvinismus der Führer de­populari­tätsbarrierei einzelner Streber und schließlich die Nakdjfiktslosigkeiten einer Kategorie von P­arteipresse, welche der leidigen Sensationsmuth wegen die eigenen Anhänger kompromittirt und die Sache der Linken in geradezu unverantwortlicher Weise schädigt. Wenn ein font so bedächtiger Bolizifer, wie es Graf Diannzfeld war, in dem Augen­­blicke, wo er einer geschlossenen Majorität sich gegenüber sah, dennoch verkündigte, daß die Linke, falls sie wieder zum Nudel gelange, die nichtdeutschen Nationalitäten mit Skorpionen züchtigen werde, so war dies ein Fehler, der sofort eine gewaltige Baiffe in den Ak­ien der Verfassungspartei zur Folge haben mußte, wenn ein so aus­gesehener Führer wie Dr. Herbst in einem anderen Augenblick, wo die Chancen der Linken in Folge einer unglückichen Abstimmung vielleicht in der That besser standen, im Klub der Vereinigten Linien nichts Besseres zu jagen mußte, als bak es fest die Pflicht der Bartei fer umso entschiedener an dem deutschnationalen Banner festzuhalten, so war dies wo möglich ein so grö­­ßerer taktischer Fehler, und wenn schließlich Dr. Kopp es beim Wiederzusammentritt des Reichsrathes angezeigt fand, gegen Kreise zu polemisiren, welche außerhalb der Diskussion der Parteien bleiben müssen, so mag das vielleicht gesinnungstüchtig, keineswegs aber vorsichtig gewesen sein. Was ferner die gewisse Popularitätshafcherei anbelangt, so sind wir zu wenig Freunde einer persönlichen Polemik, um uns über diesen Gegenstand weiter zu verbreiten, es genügt, den Uebelstand markiet zu haben. Um so entschiedener und aus vollster Leberzeugung muß aber die Haltung eines und des anderen Wiener Bartelblattes bedauert werden, welches gemisse Vorgänge auf dem Pariser und Wiener Geldmarkte dazu benahte, um Angelegenheiten zur Sprache zu brin­­gen, welche auch dann sich der öffentlichen Diskussion entziehen müßten, wenn sie sich so verhielten, wie man sie darstellt, welche aber, da sie ein Gewebe von Unmehrheiten und Entstellungen bilden, die unbedingte Verurtheilung verdienen. Wir haben seinen Grund, Die Sache nicht offen zu besprechen, nachdem sie ja bereits der Oeffent­­lichkeit angehört. Ein hiesiges Blatt, hinter welchem Namen stehen, welche hervorragenden Führern der Verfassungspartei angehören, hat das Märchen ersonnen, die kaiserliche Familie hätte bei dem Zusam­­mensturz der "Union générale" bedeutende Verluste erlitten. Das Märchen wird von berufener Seite im Amtsblatte entschieden demen­­tier, aber man hält es aufrecht, ja man hat weitere Aufklärungen, einen förmlichen Rechenschaftsbericht verlangt. Das Net, was der legte Mann im Staate hat, da3 Recht, über sein Vermögen frei zu disponiren, das wird dem Monarchen abgesprochen; das echt, welches ebenso jeder Bettler hat, Jedermann einen Einbli in seine Telegr. Deperdien d. „efler Lloyd.“ Wien, 13. Febr. Drig-Telegr. Die von der bulgarischen Regierung zur Conference à quatre entsendeten Delegirten, Minister des Reußern Vulkovich und Ssngem­ent Harromwer, sollen noch heute in Wien eintreffen. Die Sigungen der Conference à quatre werden wieder aufs­genommen, sobald auch die Delegirten der serbischen Regie­­rung eingetroffen sein‘ werden. Wien, 13. Feber. Abgeordnetenhaus. Folgendea­st der Verlauf der heute Vormittags eröffneten Budget Debatte: .. Sarnek­ kritisiet die gesammte Negierungspolitik und bes­­pricht namentlich die Prager Erzeffe und die Prager Universität. Redner erklärt, er gehe von der Ansicht aus, daß ohne das Recht der Budgetverweigerung der Konstitutionalismus eine Un­wahrheit sei. Er werde daher gegen die Bewilligung des Budgets stimmen. — Darius widerlegt den Vorredner in allen Punkten und ver­theidigt die Negierung, indem er bezüglich der­­ Herstellung des Gleichgewichts im Staatshaushalte auf die bereits votirten und auf jene Vorlagen hin­weist, welche der Berathung harren ; er hätte nur das auszuregen, daß die Regierung Hinsichtlic­her Durchführung der Gleichberechtigung der Nationalitäten zu wenig get­en hat. — Haup­­t gegen die Vorlage und tadelt die bisherige Reform des Gewerbegejeges und das agrarische Programm der Negierung, das nur die Verbesserung Der­ Lage des Großgrundbefiges bes zwede;­er Sprit sich abfällig über die Crsparungs-Romus­­million, über die starre Vermehrung der Lospapiere und darüber aus, daß der Bau der serbischen Bahn und der Bau der Budapest-Semliner Bahn in die Hände einer französischen Gesellschaft kamen. — Der Aderbau-Minister bemerkt gegenüber der Behauptung des Vorredners, daß er zwei Vorlagen unter dem Vorgeben einbrachte, dieselben seien für den Kleinen Landwirt­ berechnet, während dieselben auch darauf abzielen, dem Großgrundbesige zu wüßen, und daß entweder Schauß die Ber­hältnisse der Länder, für meldhe das Kommassations- oder das Meliorationsgefeg berechnet sei, nicht renne oder vergessen habe. Der Miinister verwahrt sich ganz entsc­hieden gegen die Zumuthung, daß er die Vorlagen aus anderen als von ihm angeführten Motiven eine bringe. (Lebhafter, Beifall rechts.) — Schindler ist für die Bors­lage und Konstative Die Besserung der Staatsfinanzen. Das Ver­­trauen des Kapitals zu denselben sei gestiegen. Das Steigen des Eisenbahnverkehrs in den lebten zwei Jahren sei ein Beleg der Defserung der voll­wirthschaftlichen Zustände. Klier glaubt, die Regierung habe ihr Programm, die materiellen und geistigen Inter­essen des Volkes zu heben, nicht erfüllt. — Dr.­­ Gabler erklärt, die Versöhnung der Nationalitäten, wie sie die Regierung auf ihre Tahne geschrieben habe, sei in Oesterreich das einzig wichtige Programm einer­egierung. Bis zum Jahre 1848 herrschte Eintracht in Böhmen. Daß im Jahre 1848 die Deutschen nach Frankfurt, die Gehen nach Wien gingen, sei die Ursache der noch heute bestehenden politischen Scheidung. Nachdem die Grechen in den Reichsrath ein­getreten, erklärten die Deutschen, das Deutschthum sei in Gefahr. Nicht das Deutschthum ist gefährdet, sondern die erflur in deutsche Herrschaft. Nedner schließt mit einem warmen Appell an die einige fest. (Stürmischer Beifall rechts.) — Schließlich interpellirt Tonkli den Lufligminister gegenüber den Anordnungen des Grazer Ober- Landesgerichtes Hinsichtlich der slovenischen Eingaben und Drucforten, ob und mit welchen Mitteln die Regierung erwirken wolle, daß dem slovenischen Vote bei den Gerichtsbehörden endlich der ungeschmälerte Gebrauch der slovenischen Sprache ermöglicht werde. Das Herrenhaus nahm ohne Debatte,­­in zweiter und dritter Lesung, die Gelegentwürfe betreffend das Rekruten-Kontingent pro 1882 auf Grund der legten Volkszählung und die Besteuerung des Kunstweines und der Halbwein-Erzeugung, an. Sara, 13. der­ Drig-Telegra­m den Bocche di Cattaro bessert sich Die Lage. Die Krivofchija­­ner beginnen einzulenken, seit sie hören, daß Truppen im Anmarsche sind. Die Nachbar-Ortscaften der Krivofchijaner­­ haben dem „Narodni Lift“ ein Telegramm zukommen lassen, womit einen wen sie jenmeho Onfihanitte ul Son Autverdyij sich weisen, ihre Treue und Ergebenheit für Kaiser und eich betheuern und die Störung des Friedens in der Herzegovina beklagen, sich überdies zur Bildung von freimwilligen-Kolonnen gegen die Insurgenten bereit erklären. Bisher haben sich zehn solcher Kolonnen gebildet. In der Herzegovina jrömen Freiwillige unaufhörlich nach Metko­­vics, um aus den militärischen Depots Gewehre zu erhalten ; bisher wurden circa 5000 Gewehre an Freiwillige eine gegeben. Im Kreise von Maguja formiren sie ebenfalls Freiwilligen-Kolonnen. In Militär-Spital zu Metkovics gibt es heute seinen einzigen Verwundeten. Zara, 13. Feber. Orig.-Telegra­f Narodni­kit" dementirt entschieden die Nachricht der, „Agence Havas", daß Konjica von den Sufurgenten erobert und niedergebrannt wurde. Bisher sei in der ganzen Herzegovina nur das Heine Dorf Ternovica eingeäschert worden. Auf die Deputation von Mohamedanern, Orthodoren und Katholi­­ken, die aus Mostar nach Domanovic gekommen war, um Fovanovics, der auf der Reise nach­ M­ostar begriffen war, zu begrüßen, machten die energischen Worte des Generals einen tiefen Eindruck. Im ganzen Stolacer Bezirk gab es in vergangener Woche keinen Zusammenstoß, nur einige Insure­genten versuchten Vieh zu rauben, wurden aber von Frei­willigen zurückgeschlagen. In Stolacer Bezirk wurden sechs neue Gendarmerieposten errichtet. Einige Krivofchijaner, die nach Montenegro flüchten wollten, wurden entwaffnet und internirt. Lemberg, 13. Teber. Orig.-Telegr.­ Gestern wurden auf dem hiesigen Bahnhofe zwei Personen verhaftet, welche auf uns­erlärliche Weise für Fahrkarten von Bodmoloczysta hieher nac­hweisbar ohne Vermittlung von Bahnbeamten verschafft hatten. Einer der­­ Verhafteten, der Er-Lehrer Trembichi, ein Nuthene, gab zu, rufsischer Agent gewesen zu sein; doch habe er nur die Aufgabe gehabt, in Galizien die Nihilisten auszuspähen. SKrafan, 13. Zeber. (Drig.-Telegr) An Stelle des zurücktretenden Herzogs von Württemberg fol SML. Bienerth das Generalkommando von Galizien übernehmen. Gzernowiß, 13. Teber. Orig-Telegr.­ Bon verläßlicher Seite wird versichert, daß zahlreiche wu­ssi­­sche Soldaten und Offiziere die Grenze passiren, um sich zu den Insurgenten nach der Herzegovina zu begeben. Maris, 13. eber. Einer Meldung aus London zufolge einigten sie Trankreich und England, sich mit den ande­­ren Mächten betreffs der ägyptischen Frage ins Einvernehmen zu geben. — Das Eintreffen des französischen Panzerschiffes "Reine Blanche" in Bort Said ist ein zufälliges und hat keinerlei politischen Zweck. Haris, 13. Teber. Das gemeldete Einvernehmen der Karinete bezüglich Egyptens beeinflußte die Börse günstig. — Anläßlich der Ereignisse in der Herze­­govima drücken die Fournale allgemeine Sympa­­thien für Oesterreich-Ungarn aus, wo hoffen die rasche Bewältigung des Aufstandes. London, 13. Teber. Im Unterhause erklärte Sir Charles Dilfe, das Gerücht, Göfchen hätte eine vertrauliche Mission in Berlin, entbehrt jeder Begrün­­dung. Sodann wurde die Adreßdebatte fortgesebt. Beterdbung, 13. Febr. Orig -Telegr) Meldung der „Wr. Allg. tg.” : General Feld­mann, gemesener Militär Attagé bei der russischen Botschaft in Wien, mußte, um den erbetes­nen elfmonatlichen Urlaub zu erhalten, die Superarbitrirungs- Kommission paffiren, welche ihm den Urlaub gewährte. CS verlautet jedoch, daß dieser Urlaub nur der Vorläufer des gänzlichen Austrittes Feldmann’s aus dem Kriegsdienste sei. Bekanntlich war Feldmann in der Wiener „Spionage-Affaire“ zuffischer Offiziere kompromittirt. Als dieser Fall einer Hochstehenden Persönlichkeit mitgetheilt wurde, erklärte dieselbe, daß das Einziehen militärischer Informationen zu den Pflichten eines Attaches gehöre, daß er es aber machen müsse, wie jener junge Spartaner, der den gestohlenen Fuchs unter de Mantel hielt, trug dem ihn derselbe blutig biß. Betersburg, 13. Febr. Fürt Sumaroffi gestorben.­­ __

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