Pester Lloyd, Oktober 1882 (Jahrgang 29, nr. 270-300)

1882-10-10 / nr. 279

«M«isks:k:««sf5·»f­ TPIFJZIJHZIPW-« Te s« IE est ges s:,! , sk­­ Allein die Grenze dieser Harmonisgen] Entwicklung ist erreicht. Denn welcher Art auch die weiteren Ansprü­che des italienischen Volkes sein mögen — für die Dynastie bedeutet Nom den Gipfelpunkt ihrer Macht und Herrschaft, und wie eine unausfüllbare Kluft zieht es sich Hin zwischen ihrem­nteresse und den neuen unklaren Negungen des italienischen Geistes. Das Bcirfmig nach Nähe um Sammlung, nach­ allmäliger Ueberwindung der Folge übel eines jähen Wachsthums,­­ ist ohne Zweifel in allen inneren Verhältnissen Italiens ausgeprägt, kann aber nirgends lebhafter empfunden werden, als in der­ Sphäre des Thrones, wo die Wechselbeziehungen zwischen dem inneren Staatsleben und der internationalen Politik mit flaverem BIT angeschaut werden, als in der erhigten Atmosphäre des Parteigetriebes. Die Irredenta aber ist ein Nebel, welches ebenso an den Garantien der inneren Entwiclung Italiens­ zehrt, wie es die solidesten Verhältnisse nach außen zu vergiften droht. Deshalb kan es mit dem offiziellen Z Todtschweigen der Agitation nicht gethan sein. Solange­ man entweder der Bez­wegung jhen aus dem­ Wege­ geht, um den Zusammenstoß zu vermeiden, oder Die Augen zudräch, um sie nicht zu sehen, oder gar mit­ falscher Pietät die Lehren der Griez Venta in den Reliquienschrein teil, um ihr in mancher Stunde­ andächtigen Kultus zu weihen — solange wird man sie vergebens abmühen, den­ vernünftigen­ Gedanken zur Alleinherrschaft zu erheben und die Nation an Ernst und Pflichterkenntniß zu gewöhnen und solange wird es auch schwer fallen, Die Welt zu überzeugen, daß man mit Italien wie mit einem zuverlässigen Faktor und im der italienischen Politik mit irgend­einem Motiv dr Stabi­­lität rechnen könne. Ein Regierungsprogramm, wie Herr Depretis es gestern entwicelt hat, wäre donach nur dann vollständig gewesen, wenn es die offizielle Rcehhtung jener Umtriebe enthalten hätte, welche die Stellung Italiens nach Außen, wenn nicht Kompromittiven, jedenfalls erschweren.. sich hat. Budapest, 9. Oktober. 2 Auf die Nüttungsente, welche, jüngst, in die italie­­nische­ Wahlbewegung Hineinklirrten, hat Meinister-Präsident Depretis mit einigen abtönenden Redensarten geant­­wortet. Diese sind jedenfalls mehr, Hausbaden und nüchtern, als kräftig und imponirend. Welch näherliegendes Motiv hieße sich, wohl gegen den nebelhaften Thatendrang eines Bolfes, anführen, als das wirthschaftliche Umvermögen ? Die­­ Rüstungen müssen im Einflange­ mit der wirthschaftlichen Kraft des Landes stehen, erklärte der Minister-P­räsident, und wir glauben nicht, daß die Skepsis sich an diese ewige Wahrheit hinanwagen werde. Freilich sollen schon Fälle vorgekommen sein, daß Nationen sich weit ü­ber ihre natürr­liche­ Tragfähigkeit mit Waffenbilden, überladen; allein das beweist gewiß nichts gegen die innere Nüttigkeit der De­­pretis’schen Sentenz. Das Bedauerliche an der­ Sache ist nur, daß die W­ölfer sich äußerst selten mit Sprichwörtern­ regieren un­angenommen, aber beileibe nicht zugegeben, daß die Abenteuerlust und das Bedürfniß nach Pathos im­ italieni­­schen­ Wo sfe wieder einmal Schloß­ und Riegel sprengen­ würden, könnte die Bewegung etwa mit­ fold­weisen For­meln zurückgestaut werden? Ad, Sancho Banja Hat. ein völlig unerschöpfliches Arsenal von gediegenen­ Thesen gegen die­ Kampfesm­uth seines Meisters: aufgeboten ; aber. hat das den ritterlichen Don Quizote verhindern künnen, sich in das­ Zurufer mit den Windmühlen einzulaffen ? Und in dem italienischen Wolfe steht noch fehre viel Nomantis, und die Regierung Italiens darf sich von diesem Zuge gar nicht vollständig emanzipiren. Auch Hat Herr­ Depretis sich wohl gehiütet, dem von verschiedenen Seiten, jo nachdrücklich be­­tonten Berlangen nach Vermehrung der Streitkräfte ent­­schiedene Absage entgegenzustellen ; nur nit sofort können die Niüftungen vor sich gehen, man müsse sie alle­mälig ausführen in dem Make, wie die Finanzen Dies gestatten­. Nichts wäre ungerechter, als daran Anstoß zu nehmen und nichts wäre b­erichtet, als sich Deswegen pessi­mistischen Vorstellungen betreffs der S Intentionen Italiens hinzugeben. An Verhältnissen wie die gegenwärtigen und angesichts der fortschreitenden Ausdehnung des RHeermwesens in allen europäischen Staaten wäre es unbillig, gerade Italien das Recht, sich um militärischer Nachichten willen finanziell zu ruinigen, auch nur im entferntesten zu ver­sim­mern. Zudem ist ja an der durchaus friedlichen Gesin­­nung des heutigen Kabinett nicht zu zweifeln. Schon der­­ Ausblick, den Herr Depretis in seiner gestrigen Nede seinen Zandsleunen auf die Beziehungen Italiens zu den euro­­päischen Mächten eröffnet, erscheint wie eine Garantie des Friedens. Das freundschaftliche­­ Verhältnis zu Zentral Europa neben der Intimität mit England und der wieder­­erstandenen Freundschaft mit Frankreich . Dieses von dem italienischen Minister-präsidenten entworfene Bild macht ja förmlich den wohltätenden Eindruck eines „Stilllebens“ und es sitzt den Gedanken an ein internationales Echaufsement gar nicht aufformen. Und wenn etwas geeignet sein kaum, Diese beruhigende I­mpression zu vertiefen, so ist Dies sicherlich der Hinweis auf die Fü­lle innerer Probleme, welche die italienische Gereggebung vor Die weitere Nebenstrnktion der Finanzen und das Verhältniß zum Bau­fan — sehen diese Fragen für sich allein sind hinreichend wichtig, um nicht nur die italienische Kammer, sondern auch den italienischen Boltsgeist sehr ernst­­haft zu beschäftigen. Allein was noch bedeutsamer, als Dies — die republikanischen Negungen fordern die Wachsamkeit der Regierung und aller konservativen Parteien högst nach­drücklich Heraus. Wie wenig diese Propaganda zu unter­schägen sein mag, das zeigt ja die einfache Thatsache, daß der Neinister-Präsident sich nicht enthalten konnte, sie wenigstens mit den Fingerfolgen zu berühren. „Die M­o­n­­archie und ihre V­erfassung werden niemals irgend einer Berbesserung auf politischem und sozialem Gebiete hindernd entgegentreten" — dieser Gap in der Nede des Herrn Depretis Spricht mit greifbarer Deutlichkeit von der Existenz einer Bewegung, die sich direkt gegen den Monarchismus zu Italien wehrt. Das legtere war freilich auch bis heute kein Gehermmiß, allein das wurde heute zum ersten Male offiziell der Welt versü­ndigt. Kein Zweifel daher, daß die Männer, in deren Händen das Schiefal Ftaliens liegt, es mit dem Frieden ernst meinen, Durchaus ernst meinen misfen Trophem, oder vielmehr gerade deshalb fühlen wir eine Lücke in der Nede des italienischen Minister-präsidenten, wie einen em­pfindlichen Mangel; wir meinen die Unterlassung jeder Auseinanderlegung über die irre­dentistische Agitation­. Allerdings ist das ein ödioses und schwer zu behandelndes Kapitel Fü­r einen ita­­lienischen Staatsmann , allein der Minister, der die Courage und das Geschic Hat, die Nützungsfrage und die republi­­kanische Propaganda zu trasüiren, hätte wohl auch den Muth und Die geeignete Form finden mögen, an Diese fatale Angelegenheit in den Kreis seiner Betrachtungen zu ziehen. Daß eine solche E­rörterung zeitgemäß sei, das zeigen die Zriestiner Vorgänge, und daß der Medergang von der Riftungsfrage und dem Republitanismus zu diesem Sujet auf dem Wege einer ganz normalen Ideen-Assoziation zu finden gewesen wäre, bedarf seines Beweises. Gewiß wäre es übertrieben, wollte man das Verlangen nach schleuniger und ausgiebiger Vermehrung der Wehrkraft, speziell auf die Gesinnungen des italienischen Volkes gegen Oesterreich- Ungarn zurücführen ; die Empfindung, daß in Italien in der ägyptischen Frage eine Schlappe zugezogen hat, dürfte die Mutter jenes Wunsches sein. Aber läßt sich der Zusammenhang zwischen der Irre denta und dem Republitanismus in Italien auch nur einen Augenblick ver­­kennen? Haben die Beiden nicht einen und­­ dieselben persönlichen Träger, entspringen sie nicht einer gemeinsamen politischen Wurzel ? Leider nur zu oft war uns Anlaß gegeben, ü­ber diese Frage zu sprechen, und wir begreifen sehr gut, daß eine solche Diskusstion den italienischen Staatsmännern nicht aus­genehm in den Ohren bringt ; vollständig falsch ist es jedoch, wenn man und deswegen Gehässigkeit gegen Italien impu­­tirt. Das gerade Gegentheil ist wahr. Eben weil wir es mit den freundschaftlichen Beziehungen unserer Monarchie zu „Italien und seinen Königshaufe aufrichtig meinen, wol­­len wir alle Heichelei und jede falsche Position aus diesen Verhältnisse beseitigt wissen. Hätten wir schlechtweg die Be­dingungen der eigener Prosperität und Machtstellung me ter Monarchie vor Augen, firwahr wir könnten über den ‚ieredentistischen Wahnsinn mit verächtlichen Achselzuden hin­weggehen. Oesterreich-Ungarn ist der schmäh­liche Organisus nicht, der durch einen Totalen Amor ernstlich irritirt wer­­den konnte, und die Monarchie müßte auch nicht übermäßig besorgt sein, wenn die Eruption einer Petarde nur den Ausbruch einer aggressiven Politik des benachbarten K­önig­­reichs bedeuten würde. Kann sich aber Italien, wann sich zumal die Regierung Italiens ebenso leicht mit jener Be­­wegung abfinden i It sie für uns eine­r Verlegenheit, so ist sie für Italien, ganz besonders aber für die italienische Diymastie eine Gefahr, denn sie ist in fetter Auflösung eine antidynastische. Wir stimmen vollkommen ein in die Dithyrambe des Herrn Depretis auf das italienische Königshaus, „welches es · seine Geschicke mit denen des Vaterlandes zu verbinden«.Die Geschichte­ wird dieses­ Wort sicherlich sanktioniren. Der Aufschritt des Hauses Savoyen zu seiner heutigen Höhe, der Zug von Turin nach Florenz und von Florenz nach Rom bezeichnet die großen Entwickungs- Etappen der nationalen Einheit Italiens und die Schiesale der italienischen Dynastie sind auf's engste verflochten mit dem Gestaltungsprozesse des italienischen Volkstyums. . verstanden hat. — Wie uns aus Wien telegraphisch berichtet wird, hat Graf Gedeon Naday jun. in Anwesenheit des Ministers a latere Baron Orez3y den Eid als H­onved-Minister heute in die Hände­­r Majestät abgelegt. Abends sind die Minister Baron Orcz3y und Graf Roaday mit dem Gilzug in Budapest eingetroffen. Honved-Minister Graf Nádan wird in der vorigen Giltung des Abgeordnetenhauses erscheinen. — Die Mitglieder de­s Oberhauses halten in An­­gelegenheit der Wahl der Delegations- Mitglieder am 11. d., um 10 Uhr Vormittags, eine Konferenz. , =Die reichstägige liberale Partei wird an 110.d.M. ums Uhr Abends eine Konferenz halten. =Die·egetzwässigte Opposition hat in­ ihrer heu­tigen Konferenz·fur·weiht­»von der liberalen­ Partei überlassenen Ausschußmitgliedsstellen die Folgenden kandidirt:fü­r den Finanz- Ausschuß:Graf·AlbertA·ppoliyi,Desider Szilxigl­i;Justiz- Aussch­Ußt Enterlich Hödossm Ludwig Horváth:Ko11:7n11111­­kckt1·ons- Ausschuß:Graf Aurel Dessewffy),Baron Bela Banhidy;Unterrichts-A­usschuß Ferdincdeorivnsky, Albert Koviics;Petitions-Ausschuß:Ern­st Benenyey·,Andreas Spöner­·Diariums-Kom­­mission:Koloman Dessewffy,Leopold Deutsch; Wehr-Ausschuß:Kl.Eraußt,St.Nchyz Biblioth­eks- Aussch­uß:Jul.Länd­h; Joh.S·czcto·vßky,E111.Vedter;RechnutthPrüfung»i- Kommistom Desider Potoczki7 Sch­­iftrechnulms-Aus­­schuß:G·nst-Frölich, K.·Gxecsc«lk.Für die später zu wählenden Fachausschüsse wurden des xgmbh Verwaltungs-Ausschuß: V.Grunwald,Graf Paul Szechenyi;volkswirthschaftlicher A·usschu­ß:Eugen Gacil(Vil­igo«3),Ad.Zm);Inkompatibi­­litäts-L·lu·sschuß:FrattJCl­ox­i11.Fü­r die Delegation wurden designert:Gralelb,Apponyi,Ang.Pulkay,Des. Szilägyi und Lad-Szily. =Der Ausschuß des kroatischen Landtages hat,wie man dem,,Nemzet«berichtet,den auf dieI­­odifikation der Haus­­­ordnung·des Landtages bezüglichen Antrag des Abgeordneten Bar­­tolovecs(gewesenen Agraxxter Finanzdirektors)angenom­­en. Der Antrag hat d·en·Zweck,·daß das Haus jene seiner Mitglieder bestrafen·könne,diestel­ Ausschreitun­gen zu Schulden kommen lassen. Die schärkste Strafe ist die Ausschließung von den­ Berathungen auf acht Tage 1111d der­ Bericht der Diäten auf dieselbe Zeitdauer-Die Debatte eröffnete Vojnovics, der gegen den Antrag stimmte. Die Breite, meinte er, sei­ in Kroatien ohnehin nicht frei, so sei min­destens das Wort frei und der Antrag bezwece die Beschränkung der Redefreiheit. Dr. Spevec und Georg Kreptics legten dar, der An­­trag habe nicht diesen Zweck, sondern wolle nur eine Wiederholung jener Ausschreitungen verhindern, die dem kroatischen Landtag vor Kurzem ein so trauriges Renommee verschafften. Der Landtag sei es seiner Würde schuldig, dagegen Besschlüsse zu fallen. Der Antrag, dessen Spike sich augenscheinlich gegen die Starosevicstaner Lehrt, Immunitäts-Ausschuß: Das kroatische Landes-Budget. Die Agramer Landes-Regierung hat dem kroatischen Lande­tage den Gelegentwurf über das Budget-Präliminare vom Jahre 1883 vorgelegt. Der Entwurf lautet: §. 1. Das Erforderniß der inneren Verwaltung Kroatien Slavoniens für das Jahr 1883 wird mit 3.830.719 fl. festgestellt. 8.2. Die Summe wird in folgende Abschnitte und Titel eingetheilt: E, Abschnitt, Gulden Landtagence ee B 3 3 je 50.000 zá fr. Abrehnitt, " $, 3. Die im vorigen Paragraph enthaltenen Ausgaben sind in folgender Weise zu beheden : Durch eigene Einnahmen, und zwar: a) Einnahmen der Abtheilung für innere An­gelegenheiten ks 2 Ze­ie dl HOLOTT b) der Abtheilung für Kultus und Unterricht . fl. 137.595 c) der Justiz-Abtheilung 00­2. Durch die Quote von den direkten und indirekten Steuern Kroatien-Slawoniens und durch andere Einnahmen, und zwar: a) 45% der direkten und indivelsen Steuern und anderer Einnahm­en u 2. we as en Ve 1­8.546,887 b) Kongruen der Pfarren des Komitat Belovar fl. 9.551 c) Stempelgebühren der Eisenbahn- und Dampf: Schifffahrt-Unternehmungen und der V­ersicherungs-Agen­­turen, ferner Bauschale von den Durchfuhrszellen und BON IN ALLEN EN­de „20.000 8. 4. Ein Vivement wird weder bei den Abschnitten, noch bei den Titeln bemilligt. 8.5. Mit dem­ Vollzuge dieses Gefethes wird der Bonus von Kroatien-Slawonien-Dalmatien betraut. Der Bandes ER ee ie 26.000 EEE. Abschnitt, Abtheilung für innere Angelegenheiten 1. Stel: Zentaverwaltung si: Fra­zier ss 9 LDŐL 2. „m. Bau MAbtheilung, ae I 720,818 3.2, Reh­nungsabtheilung. 6 wos: nn 8 u: 29,929 4 u. Statistisches Bureau ga­a 6­5­8 u! 4500 9.25: DELL IW rer een 3.434 BZ Landes Kalter ele­vi wer ae LED. T. ». Bolitische Behörde erster Fin­anz. e ev s «. 370.806 % u». Sanitätswesen ee ae 118.960 9,4. Bandeendarmerie . ae gi u = 241.440 19. „ — £ aundes- und Komitats-Gebäude 2 » #5 c 's 14.400 11. „ Lan­dstraßen und Wasserbauten + s #5 » s 599.524 12. „ Nationalökonomische Ausgaben , “= .k ##..132.100 13. „ Nationalnstitute und Stipendien „ . . . 33.840 14. , verschiedene Erfordernisse und unvorhergesehene IroggBeniste ae ea ee ee 244500 10,22 OlWENDIn. arena ER­NEN­ XV, Abschnitt. K­ultus-und Unterricts-Abtheilung. 1. Titel: Zentralverwaltung . ee Der 00.000 2. „ Beitrag zu Kulturzwecken # 0­5% % 2.144.956 3 u. Beanz Soferliniversität & d 8­5.0­4­88.764 4. Mittelschulen ee Wer­lek SA Bs. „or Mgramer-Hebammenschuler» er. eh = ‚4.780 G. u Bollsfchulen und Lehrerpräparandin . # u. 34.230 T. „Stipendien und allgemeine Kulturzwecke 4 = 25.078 8 ,„ Landes und Schulgebäude . sz 4 » a. 38.500 DE EIASUDERDIEN N aa­er ÖV v, Abschnitt, Justiz-Abtheilung. 1. Titel: Zentralverwaltung #0 u­s.k Dun 2188 2. — , Septemviraltfel a 4 3 mn a a n 44320 3,2 gye Dmaltafel «6 5 sa ee. 90,008 4 2, © eritshöte» » #3» EN ő­e­e 483280 5. u. D Bezirksgerichte Bd­we 828.120 6. „ za Gefangenenhäuser . »­­ et « » « „ 138.370 7. » Landes- und Komitatsgebäude a­s . 4­4­46.840 8. P­ensionen . € 101.028 big Se­e wurde, wie erwähnt, angenommen, doch ist es fraglich, ob er sich als eine zweikentsprechende Maßregel erweisen wird. · -=Der Finanzminister h­at bezüglich der Placrrxing der besät-:Gruuidstetter-Negeliittg in Verwendung gestandenen nunmehr aber disponibel gewordenen Ersatz-und Aushilfs-Kom­­­missäre an sämmtliche Finanzbehörden undAemter folgenden Zirkulari­erlaß gerichtet. Da in Folge der fortgeschrittenen Gru­ndsteuer-Regell­nx15- Arbeiten ein roßer Theil der becdenfelbeltppovcfoxcfb­ verwendeten Kamme-,Evas-und Aus­hilfs-K·ommissäre·dispombelgeiyorden ist, so werden diese binnen Kurzeln ihrer provisorischen Funktionen ent­­hoben werden. · ·· Dasowohl gesellschaftliche Rücksichten als auch·da·Z-dienstlo1­e Interesse­ es wünschenswerth erscheinen lassen,daß«die ihrer Fimk­­tionen zu enthebenden Ersatzkimd ·Anshxlszommusäre nach Mög­­lichkeit im Verbande des·Fin·anzdienstes untergebrc­cht werden und ihre bisher erworbenen dienstlichen KenIklanse in diesem Fache zu­r Geltung bringen,wird es als Regel ausgestellt,·dypberdex-B·e­­setzung all jener subaltertjen Beam­tenposten,htnstchllich.·weleydte sich bewerbelt den Katasterbeamten die nöthige Qualifikandine setzen, den Katasterbeamten der Vorzug vor anderen Beamten eingeräumt erden soll und daß dieselben nicht nur bei Belegung der definitiv systemisieren, sondern auch bei provisorischen Dinen­iten­, Otiner- Erekutoren und ähnlichen Bosten vorzuziehen seien. · Die Beobachtung des­ aufgestellten Grundsatzes wird denntzt Ernennungsrecht bekletteten·undi·mn Allgemeinen allen zttr Aufs nahme von Personalberechtigten Finanzbehörden und fålemtern­it dem Beifilgen zur strengen Pflicht gemacht,daß,insofern diese Aemter im Interesse·des Dienstes­»von dieser Regel abzu­gehen wlinschen.sieht e von die vorgesetzte Behörde,respektive das Finanz­­ministerium von·Fallzix Fall zu verständigen haben. anExletchterIung der Unterbringung·des Kataste·r-Personals werden die Finanzbehörden und Renttext z­ugleich erm­ächtigt,dass sie in Fällen,wobei besonders gut qualifizirten Katasters Beam­tet Ibpe kleinere Mängel oder nur das ü­berschrittene Normal-Alter·ein Hinderniß zur Aufnahme bilden sollten, behufs Nachricht_ dieser geringen Mängel eine­­ diesfällige Eingabe beim Ministerium machen. Szäpäry­ sz Veber den dermaligen Stand der Suburreftion in Bosnien und der Herzegowina wird der „N. fr. Preffe” aus Gattaro unterm 2. b. M. berichtet . Aus einem der jüngsten Vorfälle, nämlich der Rüdberufung 835 Bandenführers Stojan Kovacsevics seitens der montenegrinischen Regierung, kann man so recht deutlich ersehen, welchen Einfluß Montenegro auf die Sinjurgenten ausübt. Dieser Stojan begab sich, dem­ erhaltenen Befehl entsprechend, vor wenigen Tagen mit seiner ganzen Bande nach Montenegro und befindet sie denzeit in Nilfics Internivt. Auf sein formelles Versprechen, sich von dem Date seiner Internivung nicht zu entfernen, wurde ihm gestattet, Gäbel und Hevolver auch fernerhin zu tragen. Er ist der einzige nsurgenten- Häuptling unter allen Internivten, dem ein olches Zugeständniß gemacht wurde. Die montenegrinische Regierung wollte damit dem Kovacsevich eine Auszeichnung widerfahren lassen und jeder Miß­­stimmung unter den Mitgliedern seiner Bande vorbeugen, die es gewiß nicht gleichgiltig aufgenommen hätten, wenn ihr eigener­ührer, dem allein unter allen Insurgenten-Häuptlingen in Anbe­­tracht seiner hervorragenden Leistungen der Titel eines Vojvoden verliehen worden, entwaffnet worden wäre. ·· ·Nach der Entfernung des·S·tojankova·csevecs aus der Herze­­govina bliebetr da selbst augenblicklich nur zmeh­ Banden zurück:jene des Sarko Fortetendene·de·skurtovics——erstere 600,letztere beik­läufig 400 Mann star·.Cange Tage darauf bildeten sich jedoch drei andere Banden unter den Befehlen der Häuptlinge Pobrics,ElIez­, und·5.1)2and1cs·meiner Gesammtstärke volt 1(119efäl­y5009)tanzt,und postierten sich in den Bergen und Schluchten vom Bolek,9’cevesinje und Gacko.W­o sehr diese Banden Mangel an­ LebensInctteln leiden,be­­weisen ihre fortgesetzten Einbrüche in die ihnen benach­b­arten,von Truppen entblößten Dörfer,wo sie täglich zu­­­tempfindlichen Nach­­theile der ohnehin schwer heimgesuchten armen Bevölkemung Reinde­­reien und Diebstähle begehen.Da diese drer Banden keine spezielle Organisation besitzen und über dies eine·von der anderen u unabhängig ist,so üben sie bei der Unmöglichkeit,die Truppen angreifen zu kons nett·oder votr diesen gefaßt zu werden,das edle Räuberhandwerk auf breitesten Grundlage und werden­ daher auch von den Bewohnern der Herzegovina heute nicht mehr Sufurgenten, sondern nur noch Räuber genannt. Die herannahende schlechtere Jahreszeit, so ungünstig sie dem Kampfe, so günstig ist sie­ dem Nanderwesen; der Herzegovina steht daher für den kommenden Winter ein noch viel härtere 08 bevor, als ihr duch den Aufstand zu Theil geworden. Auch in Bosnien sind wieder Drei Banden unter den Bef­fehlen der Führer Agris, Skokics und Bozovics aufgetaucht. Sie verfügen über ungefähr 700 Mann und haben eine staffelförmige Aufstellung in den Bergen inne, welche sich zwischen Bijegrad, 3ocsa und Gsajnica hinziefen. Während man daher mit der Ent­­fe­rnung des Kovaczevics aus der Herzegovina die Anzahl der Ban­den vermindert und die aufständische Bewegung erstickt glaubte, muß man, wie aus den Vorausgeschichten ersichtlich, vielmehr fon ftativen, daß der politische Brigantaggio weiter um sich gegriffen hat, und umso mehr kommt man zu diesen Schluffe, wenn man erwägt, daß die Gesammt-Streitkraft der acht Banden die beträcht­­liche Ziffer von ungefähr­ 2200 Be­waffneten erreicht. 0. Personen, welche in den lebten Tagen in­ Berührung mit den in Niljics, Bodgorica und Drobnjat internirten Antiurgenten ge­kommen sind, erzählen, daß sich dieselben in sehr traurigen Verhält­­nissen befinden, da es ihnen an den nöthigsten Unterhaltsmitteln, sowie an Winterkleidern gebricht. Mit stoischer Designation fü­gen sie sich jedoch in ihr hartes Gebchic und fegen all ihr Vertrauen auf die eventuellen V­erwirlungen in der orientalischen Frage, wie dies deutlich aus ihren Aeußerungen hervorgeht. „Wir sind verurtheilt,“ sagen sie, „noch einige Zeit hindurch zu leiden und zu dulden ; wir hoffen jedoch, daß der nächste Frühling all’ unseren Leiden ein Ziel jegen wird.” · =Nach einer der»Pol.Korr.«aus Paris vom Gestrigen zugehenden Meldung hätten die offiziösen Pontparlers,welche zwischen den Kabineten von Paris und London in Betreff der ägyptisch anlage stattfanden,zu einer befriedigenden Orien­­tirung über die beiderseits bestehenden Absichten geführt.Daei­ nunu bisher in Paris die Grundlagen für die Reorganisation Egyptens,die allerdings zunächst nur in den allgemeinsten Umrissen entworfen seien,kennengelernt habe,sehe man dieselben Alles in Allemfilr annehmbar an =9)?anmeldet uns aus Konstantinopel:Welt«n in türkischen offiziellen Kreisen Besorgnisse wegen einer längerenn Okku­pation­ Egletons durch englische Tru­ppe k­lant werden,so läßt man sich hiebei in erster Linie von­ Bedenken finanzieller Natur leiten.Man befürchtet,daß eine solche Okkupation deinegyptischen Staatsschuld derart in Anspruch nehmen könnte,daß die Pforte r­icht sichtlich der Höhe des von­ Egypten zu beanspruchenden Tributs schließlich in­ Mitleidenschaft gezogen würde.Dieser gesetzlich fixirte Tribut bildet bekanntlich eilt den französischen und englischen Gläu­­bigernzehi­testan­d für die pünktliche Zahlung der Interessen an­ früheren Anlehen.Man hat demnach auf der Pforte das an­ge­­kündigte Projekt einer Regulirung der egyptischen Schuld m­it großer­­ Interesse begrüßt,wobei man allerdingsvie aus Aeußerungen kom­­petenter Persönlichkeiten erhellt,ein Arrangement im Angebot,wie solches m­ehr zum Schaden der tü­rkischen Gläubiger,als der Türkei selbst vor nicht langer Zeit in Konstantinopel abgeschlosselt wurde. Ein Zirkularerlaß der­ Pforte an die Generalgouverneure ordnet att, daß die zur Bezahlung der russischen Kriegsentschädigu­n­g bestimmten Zehenteingänge unter keinem Vorwunde zu anderen Zwecken vers­wendet werden dürfen.Die Gouverneure werden persönlich für genaue Ausführung dieses Befehls verantwortlich gemacht. zlzBRAND an 5.Oktober.(Orig.-Korts.)In Jassy­ der Hauptstadt des Moldaw wurde an 126.v.äh­l.eine Waaren­ und Effekten bisrse in feierlicher offizieller Weise eröffn­et und hat die geschäftlich­e Thätigkeit der neu bexrriii­deten Börse cIIII 27.v.M.heq01111e11.—Bekanntlich hat Graf Ignatieffx währen­d seiner Thätigkeit als russischer Minister deannern unter anderen famosen Erlässeln auch den antisemitischen Uskasdekretirt,demzufolge den­ Juden in Rußland streng verboten wurde,in den russischen Residenzstädten Petersburg und Moskau Apotheken zu halten oder zu­ vermalten und gleichzeitig aufgetragen wurde,solche Apoth­eken, welche sich gegenwärtig in de­nIinden von Juden befinden,binnen Jahresfrist und Christen zu verkaufen.Dieser drakonische Ukas ver­­anlaßte die jü­dischen Apotheken­besitzer in Ehßland,gegen denselben als dem­ Petersbu­rger Regierungs-Senat einen Protest zu richten. Wie nun das Kiewer Blatt»Sm-ja«erfahren hat,wurde der be­­treffende antisemitischeukas des Greifen Ignatieff durch­ den Regio- Ums-Senat bis zur Erledigung der diesbezüglichen Proteste und Beschwerde der jüdischenhpotl­eker in Rußland außer Kraft gesetzt. —Kaiser Alexander III.bestätigte,wie wir dem Petersburger ,,Golo.-"eitlttel­lne1t,dieser Tage die Statisten des von dem­ be­­kannten jildisch­n Millionär S.S.Poliakoff zum Andenken an den Kaiser Alexander I.bei der Petersburger Universität ge­­gründetes­»Poliakoff-F­ollegium­s«für 100 Studenten—Stipendiaten des Stifters S.S.Poliakoff und 50 andere Studenten auf eigene Kostets.. —Aus Cattaro wird dem Petersburger,,Golos«vom 2.d.M. unter Anderm Folgendes geseh­rieben­:,,Seit dem Uebergang Sto­­jan K··ovacsevics’nach st Ziksics sind wir in der Lage,völlig authentische Nachrichten über die Sachlage in Bosnien un·d der Herzegovinach erhalten.Da schreibt der Sekretär Stan Kovacsevics’,·der 111it diesem­ zusamm­en nach der Stadt ciik­s übergegangen ist,an einen seiner Freunde in Dubrovnik F·olg·endes:··,­ich·wecß.daß es Sti­.interessirt,irgendetwas That­­fachliches über·dce·wahre Lage der Herzegovinaer zu erfahren. Jeden Tag fliehein Haufen von Herzegovina erst nach Montenegro,um der Landwehr zu entgehen, die jetzt in dersjerzegovenamt tpthe axcerlei Gewaltakte eineürt w·o;«d.Die··österreichischungarische ·Regierung» berücksich­tigt gar gar nich­x das fü­r den Militärdienst bestimmte­.Ater:e·s.werden 20­ bis 401 c­hrige Männeraseniert,um­ nur das·«·Kontingent.komplet zu machen und··dann mopasagen zu können,ungeachtet der Erhebun­g einiger besonderer Personemitt es·1·ms·gelingen, m·den von uns okkupirten Provinzenpen Militärdienst ein­­zuführen In der Stadt Nikschallern»befinde·11»sich.gegenwärtig ber 1500 herzegowinische Flüchtlinge,­die sich mit jedem Tage ver­­­mehren.Es fliehen nicht nurz Männer,sondern­ auch Frauen,die sich vor der empörenden Rohheit des»schwäbisc­hen«Militärs­ zu retten suchen;die·schwäbischen Soldaten·behandeln jetzt die herzegovinischen­ Fremenwettärger,als esz de ant­de türkische Asker oder die Bafchi- Boschuks gethan haben.Kynnteteichnete alle Fälle der schwäbischen Ruchlosigkeit·mitthelfen,Sie wurden zusammenschauern,»ja,mikvkek leicht gar nicht glauben.«·—JadeystzwobelgorodschetcZentralsT Gefängnißbek Charkokv,­in welchem·sichuber120·0 meist politisches Häftlinge befzndert,verübtenasznMdke Arrestanten un­d geheuere Exzesse,welche die Ermordung und Verwundung vieler Gefängnißbeamten und Wachsoldatenzanolge hatten.Der­ Ge­­fängniß-Direkti on wurde in Handgemene von einem politischen Verbrecher eines Messers erstochen Der Mörder und mittels mehrere­ andere Erzedenten dürften fük­lirt werden. Das­ Gefängnißgebäude ist von einer starken Militärabtheilung befest. CS wurde eine strenge gerichtliche Untersuchung eingeleitet. Details fehlen. Delegr. Depefc­en­t. „Perler Slopd.“ e. Agram, 9. Oktober. (Drig.- Telegr.) Auf Mihalovics Antrag vertagte der Budget-Ausschuk seine Arbeiten bis zur Erledigung der Grenz-Snartifüh­rungs­frage. Das Sublimite des Grenz-Nusshuffes hielt heute seine erste Lösung ; die Arbeiten derselben dürften acht Tage in Anspruch nehmen, bis dahin werden seine Landtags-Situngen stattfinden. Der Ausschuß zur Verschärfung­ der Hausordnung acceptirte heute ends­eiltig die vom K­lub-Ausschuß der Majorität beantragten Wendes. Jungen an der Landtags-Hausordnung. Agrant, 9. Oktober. Meldung der "Ung. Bost" : Die große Verwaltungs-Enquete hat ihre Arbeiten beendet. In seiner Schluß­­rede dankte der Banus für die Unterfragung und stellte Die Bewügung der gehörten Meinungen anläßlich der Reorganisation in Aussicht.. Namentlich hob der Banus hervor, es haben sich fast" sämmtliche Enquete-Mitglieder für die Entlastung der Gemeinden ausgesprochen, er halte dies für einen deutlichen Ringerzeig, der jedenfalls Beach­­tung finden müssen wird. An das Reorganisationsmerf­feldt dürfte nicht vor Eintritt der Grenzer in den Landtag gegangen werden. Die seitens der Serben laut gewordenen Wünsche nach Wiederher­­stellung der konfessionellen Schulen wurden dur­ Seksionschef Boncsina dahin beantwortet, daß die Regierung vorläufig hieran­ nicht denke. Wien, 9. Oktober. DOrig-Telegr) Die Meldung, Oesterreich-Ungarn habe in Bezug auf Die Kiliafrage die Aeußerung abgegeben, daß es kei­­nen russischen Kilia-Arm geben und alle Donaumündungen der Donau-Kommission unterstehen, wird dementirt. Zu einer Aeußerung in dieser Angelegenheit sei eine diplomatische Veranlassung bisher nicht vorgelegen. Der russische Botschafter Fürst Lobanoff soll gelegentlich der Antrittsvorstellung beim Grafen Kulnovíy des Besuches des Fürsten Nikita in Mubpland erwähnt haben, der Czar sei nicht mit allen Ansprachen einverstanden, die der Fürst bei verschiedenen Anlässen gehalten. Wien, 9. Oktober. Drig.-Telegr) An der morgigen Sibung des Gemeinderath wird das Prä­­sidium die Zurücknahme des Beschlusses, betreffend die Ausschließung der ungarischen Papiere von der Belehnung durch die städtische Hypothesenbank, beantragen. Auch von anderer Stelle soll ein fah­render Antrag gestellt werden. Brünn, 9. Oktober. Landtag. In Beantwortung einer Interpellation erklärt der Statthalter, daß die Behörden gleich nag den ersten Nachrichten über die durch Gegengüffe während der Ernte­zeit der Landbevölkerung verursachten Schäden Erhebungen ein­­leiteten, in deren Folge mehrfache Steuernachläsfe bereits bewilligt wurden und bedeutende Nachläsfe noch sicher in Aussicht genommen sind; überhaupt ist die Negierung bemüht, den in Folge der Ele­­mentarunfälle eingetretenen Zuständen die vollste Aufmerksamkeit zu­zumenden und nach Thunlichkeit Erleichterungen zu gewähren. (Bravoz zufe.) Zemberg, 9. Oktober. Im Landtag motivierte Gerd Flamsiı seinen Antrag betreffs der Reform des Reichs-Volksschul­­gesetes, welches die Autonomie der Länder im Schulwesen schmälert ; der Antrag wurde­ den Ausschüssen überwiesen. Die Ausschuß- Anträge, den Grt der Verwaltungs-Organe der galizischen Bahnen nach Galizien zu verlegen und in denselben die polnische Amtssprache einzuführen, wurde ohne Debatte angenommen. Triest, 9. Oktober. Drig-Telegr) Mehrere Per­sonen, welche nach dem­ Bomben-Attentat als politisch verdächtig vers­haftet w­urden, erlangten gestern wieder die Freiheit. Die Unter­­suchung und Aburtheilung in der Affaire Oberdanf wurde einem von auswärts berufenen Major-Auditor übertragen. Laibach, 9. Oktober. Landtag. Die Interpellation Klun’s beantwortend, erklärt der Landes-P­räsident, daß der Deutsche Schulverein den gefeslihen Wirkungskreis nicht überschritten habe. Die Landtagssession wurde geschlossen. Battaro, 9. Oktober. (Orig. - Telegr.) Alte Nachrichten aus Cetinje stimmen darin überein, daß die Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Montenegro dermalen sehr gespannt sind ; die in leßter Zeit ausgetauschten Gerichte von einer Ministerkrisis in Montenegro sollen dam­it im Zusammenhange stehen. In Cetinje streiten zwei Parteien um die Oberhand. Die eine will freundschaftliches Einvernehmen mit dem M Wiener Kabinet und demgemäß Nacgiebigkeit M­ontenegros in allen mit Oesterreich- Ungarn abschwebenden Differenzen, die andere hingegen, die russische Partei, will von Nachgiebigkeit nichts willen und i­ entschlossen, die Ding zum äußersten zu treiben. Die Beschwerden Monte­negros betreffen folgende vier Punkte: 1. Die Nepatrierung der nach Montenegro geflüchteten Insurgenten; 2. Kostenerlag für die Erhaltung der Flüchtlinge; 3. Anlegung von Bes­festigungsmersen in der Krivoshije; 4. die Höhe der Ein­­und Ausfuhrzölle, welche Desterreich-Ungarn gegen Montenegro eingeführt hat. Was die Nepatriirung der Flüchtlinge betrifft, so it man in Getinje darüber ungehalten, daß Desterreich-Ungarn auf seine Bedingungen, namentlich nicht auf Gewährung einer A­nmen­te sid) einlassen will, sondern unbedingte Unterwerfung der Infurgenten unter das Gefäß fordert. Montenegro erklärt, daß viele Insurgenten nur auf seine Intervention und weil es ihnen die Vermittlung mit Oesterreich-Ungarn versprochen, die Waffen niedergelegt haben. In Folge dieser Differenzen werden jet von­­ Montenegro die Gebote der Neutralität wieder sehr rar gehandhabt; so wurde der bekannte V­ojvode Djuro Bufotics, einer der Lenker des Aufstandes in der Herzegovina, der verhaftet war, wieder in Freiheit gerebht und der gegen ihn eingeleitete Prozeß niedergeschlagen. Ferner haben dieser Tage mehrere Deserteure von der bockhofsischen Landwehr, die in voller Nutzung die Grenze überschritten, freund­­liche Aufnahme in Montenegro gefunden. Auch aus der Herzego­­vina haben sich viele der Neuaffentirten, darunter jedes Nekruten aus Mostar, mit ihrer ganzen Ausrüstung nach Montenegro geflüchtet. In Folge dessen wurden in den an Montes­negro angrenzenden herzegowinischen Distrikten den ausgehobenen Nekruten die Waffen abgenommen und werden ihnen dieselben nur bei Ererziven eingehändigt. Gattaro, 9. Oktober. Drig.-Telegr) Die Unter­­handlungen zwischen Italien und Montenegro wegen Abschlusses eines Handels- und Zollvertrages dürften demnächst in Getinje zum Abs­chluß gelangen. Italien beabsichtigt in diesen Falle Konsulate in Getinje und Antivari zu errichten, während ein montenegrinisches Konsulat in Ancona errichtet werden sol. Belgrad, 9. Oktober. Orig -Telegr.­ Meldung der „Bol Korr.”: Die Meldung von der für die nächste Zeit bevor­­stehenden Ankunft der Königin Natalie in Wien entbehrt jeder Be­gründung. Belgrad, 9. Oktober. Die Königin empfing die Deputa­­tionen des Frauenvereins, des Offizierskorps und der Bürger, welche­­ Ergebenheits-Adressen überreichten. Kairo,­9.­Oktober.Meldung der»Agence Havas«'-' Die Untersuchung gegen die Rebellen ergibt,daß die­­selben in fortwährenden Beziehungen zu­m Sultan gestandett sind,selbst i1e dem Momente,als der Sultan Arabi zum Rebellen stempelte Alexandrien,9.Oktober.Die Mörder Cattatti’s und des Dr.Ribson wurden heute hingerichtet.Die Exekution verlief ohne Ruhestörung,obwohl englisches Militär nicht zugegen war.

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