Pester Lloyd, November 1882 (Jahrgang 29, nr. 301-330)

1882-11-08 / nr. 308

| — — | | | ha | — I ——— — I —­­ — — — — —— — I — — s II Sr « · kö­­­­n­ig der ungarischen serbst, offen — — lage mar * Om­ber camera Bude, obscura des Delegation wurde heute um einen Zon ein der bosnisch-herzegovinischen Huslände­fizirt, welches den Längst gehegten Vorstellungen von jener „schönen Gegend" frappant entspricht. Es ist nicht freundlicher, — um einen Schatten düsterer ausgefallen, als wir selbst es schon darin darf man eine gemisse Bürgschaft für die Naturtreue desselben erbliden. u der That liegt das Interesse der welche der ‚gemeinsame Finanzminister, Herr v. Kallay, heute in den erwähnten Ausschüsse gemacht, weniger in der Sache als vielmehr in dem daß­ale Annahmen betreffs der Ursachen der I­nsurrektion, wie nicht die Apekten der Zukunft von autoritativer Seite bekräftigt worden sind. Ueberraschend in den Erklärungen des Mi­­nisters ist Höchstens die Pastum, in die montenegrinische Agitation für nffupirten Provinzen verantwortlich macht, den Aufstand im den Andeutungen von offizieller und Halboffizieller Seite in dieser wurde diese Urheberschaft der Insurrention erst Herrn v. Kállay fonstatirt, minder der mancherlei aber diplomatischen Berklauful­­ung heute durch Und so erscheint denn die bosz­nische Frage, insoweit es sich nicht um die staatsrechtlichen Momente derselben handelt, in hervorragender Weise als einem kleinen und unansehnlichen Nachbar der ist mun freilich nicht leicht denkbar. Eine­­ imponirende Machtstellung auf dem Balkan sollten wir in Bosnien und der Herzegovina beziehen, um ausschlaggebend­­ eingreifen zu können in die weiteren Entwiclungs-P­hasen des orientalischen Prozesses — und der Erfolg ist, daß wir die Macht ges­­eben haben, uns fortwährend zu beunruhigen und uns Ber­ E Tenhetten ohne Ende zu Schaffen. Mit einem eisernen Gürtel — sollten wir von den offupirten Ländern aus das montene­­grinische Gebiet umschliegen und dem Zürften, wie dem Bolfe der Schwarzen Berge dadurch ganz materiell zum Bewußtsein bringen, daß sie in die Sphäre un­serer politischen Herrschaft Fallen und das Resultat ab, daß wir Montenegro eine Bresche zum Eindringen in unser Gebiet eröffnet haben und min gar ernst an Maß­nahmen zum Schnee unserer­ Grenzen deuten miren. Wir wahr, man muß von der Bedeutung und dem Gemischte Oesterreich-Ungarns unerschütterlich durchdrungen sein, um angesichts einer solchen Möglichkeit nicht den Glauben an die Million dieser Monarchie zu verlieren. Allerdings — erschliegt sich uns bei der näheren Betrachtung der Sach ein gemwhlter Trost — ein fataler Trost. Nicht das Heine Montenegro ist es, das uns herausfordert, sondern — M­ußland. Der Fürst der Schwarzen Berge ist ein wohlbesoldeter Satrap des Ezarats und nur als solcher wagt er es, unserer Monarchie in die Zeiten zu fallen. Das mag eine Reparation für unser verlegtes Selbstgefühl sein, aber es läßt uns unsere Stellung nicht leichter erscheinen. Dir haben darnach mit unserer Okkupations-Politik des Gegenfas zu Rußland und der Slavischen Welt überhaupt verschärft, jedoch keinestwegs zugleich die Elemente der Kraft gewonnen, welche uns mit größerer Zuversicht betreffs des Ausganges erfüllen könnten. Andessen ist dies ein Kapitel, welches mit der Thätigkeit des gemeinsamen Finanzministers in den offupirten Ländern nicht direkt zusammenhängt und wir wollen uns heute nur mit Dieser eingehender be­­schäftigen. Herr v. Kállay hat also die Ursachen der Bewegung in Bosnien und der Herzegovina unverblümt gekennzeichnet. Die „auswärtigen Einflü­sse“ riefen Dieselbe hervor. Die Fehler der Verwaltung ließen sie erstarken. Soweit es nun möglich ist, durch eine umsichtige Negierungspolitik und dich eine vernünftige Administration die Wiederkehr jener Bewegung hintanzuhalten und die Pazifikation zu vollenden, darf man zuversichtlich Hoffen, daß Herr v. Kállay seiner Aufgabe in vollem­­ Make gerecht werden wird. Mer mit solchem scharfen Eid, wie er, in die Bustände der pflupirten Länder gedrungen und selbst das Seelenleben dieser eigenartigen Bevölkerung belauscht hat, dem können auch die Mittel, mit denen in jenem Gebiete regiert werden muß, nicht verborgen geblieben sein. Auch sind ja die Reformen, die er bisher durchgeführt hat, durchaus vielverheißend. Die Unifizirung der Adminiz­­ration, die Hertellung eines unmittelbaren Kontaktes zwi­­schen den Behörden und dem Volke, die Schonung der tra­­ditionellen Schwächen und Sitten der Bevölkerung und bat­bei die Aufrechterhaltung einer imposanten materiellen Macht — sie werden sich ohne Zweifel als sehr wirksam e­rweifen und die Energie und das Talent des Ministers bieten Die Gewähr, daß seine Konzeptionen in der Praxis nicht verlo­­ren gehen werden. Allein Zweierlei drängt sich aus den eigenen Darlegungen des Ministers gleichwohl der Betrach­­tung auf. Herr v. Kállay sprach von dem Widerwillen, den die aaainer von Bosnien und der Herzegovina gegen die „Fremdherrschaft” empfinden und von dem lebhaften Ge­­fühl der Balkanstämme für die Autonomie. An der Richtig­­keit dieser Aufstellung ist gar nicht zu zweifeln. Allein font man diesen Neigungen und Gewohnheiten durch die bloße Etablirung eines bureaukratiichen Mechanismus — und fungirte dieser noch so präzis und würde sich selbst Seele und Leben in ihm manifestiren — auch war annähernd entgegen ? ft der Steuerbeamte und der Justizbeamte, der im Namen einer „fremden” Macht auftritt, nicht eben das Werkzeug der Fremdherrschaft? Und wäre es da nicht ge­rathen, eine Art totaler Autonomie ins Leben zu rufen, in dem man die gewiß vorhandenen autochthonen Kräfte in den einzelnen Gemeinden an den administrativen Dienst heranzi­eht ? Das ist die eine Bemerkung, die wir uns erlauben wollten. Die andere bezieht ss auf die Noth­­mendigkeit der Investitionen. Herr v. Shallay Hat über d­iesen Punkt, die über alle anderen, volle Aufrichtigkeit walten lassen, und die Argumente, die er für Die Iuvertis­tionen vorbrachte, harmoni­en vollständig mit denjenigen, die sich dem gesunden Menschenverstande von selbst auf­­drängen. Gewin­nt jedes Opfer, welches man für Bosz­­ien und die Herzegovina gebracht hat und noch bringt, vollständig verloren, wenn man mit den Mitteln zur Hebung des Kulturzustandes der offupirten Länder geizt, und gewiß wird der Eroberungsgang der österreichisch-ungarischen­dee unter der Bevölkerung Daselbst ungemein erschwert, wenn es nicht gelingt, den primitiven Sinn der Legtern dur Thatsachen von der segensreichen Wirkung des neuen Systems zu überzeugen. Aber wie will man ewnstlich an Investitionen denken, so lange die völker- und staatsrecht­­— —— Ficie Frage nicht gelöst it ? Mit dem Apparat, wie ihn das famose bosnische Verwaltungsgefet aufstellt, kann ein Land nicht regieren und wir meinen, der Minister, der sie der schweren Aufgabe unterzieht, in Bosnien und der Herzegovina Nähe und Ordnung zu schaffen, handle gegen seine eigenen Intentionen und Unterz­eisen, wenn er über de­m wichtigen Punkt mit geschlossenen Augen Hin­weggeht. Groß dieser in der Natur der Sache selbst gelegenen Bedenken haben die Erklärungen des Herrn v. Kállay in dem Amtsschussgwteutts versichert wird,einen sehr befriedigenden Eindruck gemacht. Und das begreifen wir durchaus. Die Delegirten missen die Ueberzeugung gewonnen haben, daß über die Leitung der bosnisch-herzegovinischen Angelegen­­heiten ein Bares Auge, ein scharfer Verstand und ein kräfti­­ger Wille wacht. Vielleicht war es aber auch mehr diese subjektive Seite, welche angesprochen hat, denn in fachlicher Hin­sicht konnten mancherlei Skrupel nur­ durch die Hoffnung für die Zukunft zum Schweigen gebracht werden. Einstweilen sind Zug der ungarischen Delegation Der heeress Ausschuß der ungarischen Delegation hielt heute unter dem Vorsitze des Kardinals Haynald eine Sitzung,welcher seitens der gemeinsamen Regierung die Minister Graf Külnoky,Grafolandt-Rheidt und Kállay,seitens der ungarischen die Ministerh Ba und Graf Szapáry,dann der Präsident der Delegation,sowie beinahe sämmtliche Minister anwohnten. Nach Eröffnung der Sitzung bemerkt Referent Baross, daß der Ausschuß nach dem Beispiele früherer Berat­ungen aktiv­­gleich den Kostenvoranschlag der Truppen in den skupikten Pros­vinzen vornehmen könnte,und daß es nicht nothwendig sein würde, die Angeleenheit dem Heeress Ausschüsse zuzuweifen,dahier setze es der gemeinamen­ Regierung die erforderlichen Aufklärungen ertheilt werden.Demzufolge richtet er die folgenden Fragen an den ge­­meinsamen Finanzministen 2 : Da der Minister sich auf dem offupirten Gebiete persönliche eisen je gesammelt hat, welchen Ursachen Schreibt er den Aufstand zu? ö Melde sind die Ra­uptzüge des von ihm inaugurirten Systems ? Welche Resultate erwartet er von der Offertuirung des Systems­ ? Hofft er, daß dort bald die Reduktion der Truppen möglich sein wird ? Wird die mit 5006 Mann projektirte Reduktion der Okkupations-Truppen möglich sein? Und hofft er, daß durch die Errichtung der sogenannten fliegenden K­olonnen die öffentliche Sicherheit konsolidirt und dadurch die Zahl der Truppen reduzirt werde ? Gemeinsamer Finanzminister v. Rallay hält es nicht für Leicht, so allgemein gestellte Fragen ebenso allgemein zu beantworten, erachtet es aber für seine Pflicht, so weit dies möglich, Aufklärungen zu geben und die Eindrücke zu flizziren, die er im Lande gewann und in großen Zügen die Maßregeln darzulegen, die dort eingeführt wurden­ und noch eingeführt werden sollen. Was die an ihn gerichte­ten Fragen und namentlich die Ursachen des Aufstandes betrifft, so kann er diese nicht in wenigen Worten zusammenfafsen. Wenn er ss auch früher mit den Angelegenheiten dieser Länder befaßte, wagt er body nicht zu behaupten, daß er mit fertigen Ansichten dahin gegangen sei, aber andererseits förderte ihn diese vorläufige Kenntnis der Verhältnisse darin, daß er seine Studien rascher und eingehen­­der erledigen konnte, als dies sonst möglich gewesen wäre.­­ « Der Aufstand hatte nicht einen einzigen Grund, sondern hatte Gründe, die sich vielfach ineinander verknüpfen, wodurch die Frage verwidelt wird. Die Basis, welche den Aufstand möglich machte, it die Antipathie jener Völker, wie überhaupt der Völker des Orients gegen Alles, was fremd ist, sei es nun Mensch oder Austitution. Dies war also nicht die Ursache, sondern die Basis der Insurrektion. Die Thatsache der Okkupation hatte nicht dazu geführt. Die erwähnte Antipathie wurzelt jedoch tief im Gefühl dieser Völker und gerade in den rechten Zeiten äußerten, sich z. B. in der Nachbarschaft in dieser Beziehung ehr lebhafte Vipirationen. Er beruft sie auf das Beispiel Albaniens, von wo vor nicht allzu langer Zeit, vor etwa 1, Jahren an die Pforte ein Gesuch ges­­ichtet wurde bezüglich der autonomen Organisation Albaniens auf der­­ Basis, daß die aus Konstantinopel gesandten Beamten ausgeschlossen und blos albanesissche Beamte angestellt werden sollen. Solche autonome Bestrebungen und Bewegungen kamen in Bosnien öfter unter der türkischen Herrschaft vor. Die Aufstände, welche seit 1806 bis in die lesten Zeiten fortwährend entstanden,­­ wurden eigentlich von den Mohamedanern und nicht von den christlichen Bewohnern verursacht. 4 · Der Minister erwähnt ein noch näheres Beispiel, indem er Serbien zitiert, welches, nachdem es seine Freiheit zu Beginn des Jahrhunderts gewonnen und wenn auch in einem V­asallenverhältnis dos unter seinen eigenen nationalen Fürsten stand, nicht gegen die suzeräne Macht, sondern gegen seine eigenen Fürsten wegen der von diesen in Serbien eingeführten Machregeln wiederholt sich erhob. Dies erwähnt er nur zu Slustration dessen, daß diese Diöl­er von stärkeren autonomen Nspirationen geleitet werden. Doch dies sei nicht die Ursache des jüngsten Aufstandes in Bosnien. Eine der Ursachen sei ohne Zweifel in fremden Einflüssen zu Suchen. Hinsicht- Tichy der legteren Fonstau­rt­er zufolge seiner Neffe und Dev bei dieser Gelegenheit erlangten Inform­ationen nur einen und dieser kam seitens Montenegros. Einen anderen, fremden Einfluß, weder in direkter, noch in indirekter Form, hat er nicht gefunden. 63 ist bekannt, daß ein Theil der Bewohner Montenegros wegen der Unfruchtbarkeit des Bodens seine Heimath in größerer Zahl verläßt und bemüht ist, im Orient seine­ Existenz zu­­ finden. Zur Zeit des Aufstandes in der Herzegovina begaben sich Mon­­tenegriner aus Konstantinopel, Smyrna und anderen Punkten des Orients nac­­h Bulgarien und form­­ten dort Banden, um an dem Aufstand t­eilzunehmen.­­ Die serbische Regierung verhinderte jedoch den Durchzug durch ihr Gebiet, soweit ihr dies möglich war und nur ein geringer Theil gelangte durch das Sandschak zur Grenze der offupirten Provinz, wo er jedoch durch unntere Truppen zurücke­worfen wurde. Wie gering auch die Zahl dieser montenegrinischen Abenteurer war, so konnte doch die Nachricht, daß von außen her Sufturs­tomme, nicht ohne Wirkung auf den Verlauf des Aufstandes bleiben. · Ein­ anderes Beispiel des erwähnten Einflusses zeigte sich in dem Erscheinen zweier Montenegriner,welche nach Unterdrücken des Aufstandes nach der Herzegowina kamen um die dortige Bevöl­kerung zur Ilizterwerftun­g zu­ bewegen.Eines dieser Individuen ent­­sprach getreuli di seiner Mission,währen­d das andere in entgegens gesetzter Richtung agitirte. Der Minister kann jedoch den Umstand nicht verschweigen daß dieses Individuum­ später­hin in Montenegro verhaftet wurde·und wie der Minister erfahren,auch heute noch in Gewahrsam sich befundet z» .Gewine Briefe,die bei einem gefangettett und später hins gerichteteansurgenten gefunden wurden,und die der Ministerin Or·tgcual gelesen,bezeugen unzweifelhaft die Verbindung,welche zwischen­ der montenegrinischen Bevölkerung und deansurgenten auch früher und während des Aufstandes bestanden hat. hi ‚In dieser Verbindung, in diesem kontinui­lichen Verhältnisse und in diesem Einflusse findet der Minister die Hauptursache des Aufstandes, was übrigens in negativer Hinsicht auch daraus erhellt, daß weder die Mohamedaner von ihrer Befreiung von der Ossupation, noch auch die Christen von ihrem Anschlusse an Montenegro ge­sprochen, da die legtere Parole die Mohamedaner, die erstere aber die Christen entfremdet hätte. Sene aber, die unter dem Wolfe der Herzegovina agitirten, hatten ein Spätereffe daran, beide Konfessionen innen was nur bei einer wilden und unklaren Tendenz mög­­li) war. Nach Ansicht des Ministers wäre jedoch dieses von außen kommende Motiv nicht genügend gewesen, um den Aufstand Br zu beschwören, an dessen Zustande kommen all andere Umstände theil­­hatten. 63 scheint, als ob unsere Verwaltung zu viel Vertrauen zu der Vefeitigung der Verhältnisse hegte. Einigermaßen war sie dazu berechtigt ; hatten wir doch die Okkupation der Herzegovina ohne Schwertstreich bewerkstelligt und herrschte dort zwei Jahre nach der Offupation die größte Mühe. Da ferner das Gefäß verlangte, daß die Kosten der offupirten Provinzen divekt aus den Erträgnissen der Provinzen gedecht werden sollen, ist es natürlich, daß die Verwal­­tung er­achten mußte, daß diese V­erträgniß, das dort nicht auf so sicherer Grundlage beruht, wie in anderen Ländern, auch sicher einfließe. Subalterne Organe, welche vielleicht nicht die besten waren und welche den Geist der einheilten Instruktionen nicht zu erfassen verm­ochten, vielleicht über die gehörige Grenze hinausgingen ; in dieser Hinsicht sind ohne Zweifel Fehler geschehen, aber in den ein­­zelnen Bezirken Fehler sehr verschiedener falun so daß man, wenn man den einzelnen Ursachen der Unzufriedenheit nachforschte, nir­­gends einen bestimmten Grund fand, sondern in den verschiedenen Bezirken fi verschiedene Ursachen von geringer Bedeutung zeigten. Dies an sich hätte natürlich auch nicht zur Insurreftion führen können. Aber es kam ein anderer Grund Hinzu. Dieser it, daß in­folge des berechtigten Vertrauens, und da auch seitens der gefeß­­ebenden Körperschaften wiederholt der — natürlich berechtigte — un­d betont wurde, daß die Zahl der Truppen vom Gesichts­­punkte der Kosten-Ersparniß nach Möglichkeit vermindert werde, wir im vorigen Jahre dort nur eine geringe Truppenzahl hatten. Dies ermöglichte, daß in jenem Lande, das sehr schwierige geographische Formationen hat, einzelne aufständische Haufen entstehen konn­­ten, vielleicht unter dem Drucke einer vereinzelten Totalen Unzufrie­­denheit, ermuthigt durch Agitationen von außen und im Vertrauen darauf, daß ihnen ja ohnehin nicht viel geschehen Fans, weil wir nicht Kraft genug haben, sie zu verfolgen. Und als die erste Bande auftauchte, wurde sie allerdings verfolgt, aber im ersten Augenblick nicht mit jenem Nachdruch, welcher hätte in Anwendung kommen müssen, um, jeder weiteren Bewegung ein Ende zu machen; denn wir ses nicht genügende Kraft; sie­st erst später hingesendet worden. Auch der Nefruti­ung erwähnt der Minister blos als eines der Agitationsmittel, keineswegs aber als eine Ursache des Aufstan­­des. Das Boot hat dort seine Furcht vor dem Soldat sein und ist dasselbe im Gegentheil sehr tapfer. Doch wurde ihm die Nefru­­tirung als ein Mittel zur Unterjochung dargestellt. Daß das bereits aufgehört hat, geht fon aus dem Umstande hervor, daß die Nefru­­ten sich sehr Lest und treu aufführen. · Doch­ war da­s damals nicht der Fall un­dh so geschah es— hieraus geht auch dre un hervor —, daß während und vor der Nekrutivung tro& der Aufklärungen, welche die Behörden ertheil­­ten, sich nicht so Sene flüchteten, welche der Nekrutivung unterlegen, rg Bier öltere Männer im Alter von 40-50 Sapren aus sur dt vor der Nefruthrung. CS ist demnach offenbar, daß diese tregeführt worden waren. DE « · Repner hat selbst viele Beispiele eines solchen Terrorismu­s er­­fahren. Die wirklichen­en die die Waffen ergriffen hatten, um sich gegen die Herrschaft der Monarchie aufzulehnen, waren nicht nur zu Beginn der Injuerektion, sondern während der ganzen Dauer derselben verhältnißmäßig nur gering an Zahl. Die meisten waren duch Terrorismund gezwungen worden, an dem Aufstand theilzuneh­­men, und theilt der Miinister ein Beispiel von vielen mit. Der­ Minister hatte einmal Gelegenheit, mit einem Insurgen­­tenchef zu sprechen. Er trug ihn, weshalb er an dem Aufstand theil­­genommen habe? Dieser antwortete: Als die erste Insurgentenbande auftauchte, begab er sich zur nächsten Behörde und bat, man möchte Dededung für sein entlegenes, alleinstehendes Haus fenden.­­ Seine Bitte konnte nicht erfüllt werden, denn es waren nicht genügende Kräfte vorhanden. Der Mann kam zwei drei Mal mit der nämlichen Bitte, die aber ajak c tagió 2 ha abgeschlagen werden mußte; als er andererseits vor der Gefahr stand, sanımt seiner ganzen Familie niedergejädelt zu werden, schloß er sich den Nasurgenten an und da er in sich die erforderliche Kraft fühlte, fungirte er später gar als Chef. Dies hat der Konsurgentenchef selbst dem Minister erzählt und Lesterer überzeugte sich bei unseren Behörden, daß die Lage voll­­ständig wahr sei. Daß sie irregeführt wurden, hat Seder offen eingestanden. Der Minister hat Gelegenheit gehabt, mit zahlreichen Insurgenten zu sprechen und jeder von ihnen hat aufrichtig, ohne daß der Minister darauf im Mindesten hinge­wiesen hätte, den Umstand betont, daß sie von außen kommenden Versprechungen und Einschüchterungen nah­egeben, es aber bereut haben; jetz sehen sie schon die Macht der Monarchie, von welcher sie niemals eine Vorstellung hatten und gegen Der Macht werden sie sich nie wieder erheben, weil sie es auch nicht öinen. 3 Dies refumirend kann der N sagen, daß auf der von ihm ne­ue Grundlage, in Folge des Zusammenwirkens der erwähnten Ursachen die Insurrestion entstanden sei, meldhe auch­ seinen andern politischen Hintergrund hatte, als den, den vorhan­­denen Zustand [08 zu werden, ohne daß ein einziger Insurgent daran gedacht hätte, was nachfolgen könnte, wenn dieses zufällig gelingen würde. Der Minister führt ein Beispiel an, um dies zu bekräftigen. In der Herzegovina ist es zur Zeit der stärksten en wieder­­holt vorgekommen, daß die Mushtare und Kneje (Dorfrichter) Die Steuern zu unseren Vorposten brachten und dieselben auch für Die­­jenigen bezahlten, die sich aus den Dörfern entfernt und der Ansur­­restion angeschlossen hatten, gleichsam als Beweis, daß sie sich eigent­­lich nicht gegen die Staatsgewalt erhoben hatten, sondern nur wegen totaler Ursahren. Und in N­ic floffen die Steuern wäh­­rend und nach der Isnfurrektion bis zum heutigen Tag ohne Grefa­­tion viel pünktlicher ein, als in Nord-Bosnien, Infurrektion gegeben. Diese Genesis und dieser Verlauf der nfurrektion, der Mangel bestimmter Lösungswerte, bestimmter Bestrebungen und Tendenzen, all dies bietet seiner Meinung nach die größte Hoffnung und Garantie für die Zukunft, daß, wenn gewisse Umstände ein­treten, dort eine solche Bewegung überhaupt nicht mehr vorkommen werde, und wenn einmal in Bosnien und, in der Herzegovina noch eine Bewegung entsteht, so werde diese einen nur auf ein kleines Terrain beschränkten Charakter haben. Doch diesbezüglich sind gewisse Vorbedingungen unumgänglich nothwendig; die erste ist, daß in diesen Ländern noch eine gewiisse Zeit hind­urch so zahlreiche Oskupations-Truppen vorhanden seien, welche den ersprießlichen Eindruck, den unser militärisches Auftreten dort hervorgerufen, auch ferner erhalten und stärken sollen. Hat ein­mal dieser im Volke Wurzel gefaßt, wird die Reduktion der Truppen ohne Zweifel in viel höherem Maße effekttirt werden künnen. · Die zweite wichtige Aufgabe bezieht sich auf die Ad11tini·st·ra­­ttyn.Der Referent stellte die Frage,welche die Grundprinzipien seien,von denen sich die Regierung leiter ließ.Darauf bemerkt er, daß sie von besonders mit positiven Prinzipien nicht geleitet war. Er glimbt,man dürfe die Administration nicht so auffassen,wie die in der Regierung eines Landes vorkommenden zahllosen technischen Fragen, worin man nach ge­wissen Normativen vorgehen kann. Gut administriren heißt gut amtiven, denn die Verordnungen, wenn sie auch die besten sind, aber schlecht ausgeführt werden, wenn die an dieselben nicht verstehen, so führen sie nicht zum gemünisch­­en Biele. . . Dennoch gab es einige Ansichten oder besser gesagt, Prin­­zipien, die er sich aufstellte. Ba ‚ Bor Allen hielt er daran fest, daß die Einheit der ‚Admini­­stration in stärkstem Maße begründet werde, daß diese einheitliche Administration nicht so sehr von Wien aus, als vielmehr aus dem Zentrum­ dieser Provinzen geleitet werde, das heißt, daß Sarajevo der Mittelpunkt der Administration sei, was natürlich die Kontrole des Ministeriums, ja im Nochfalle dessen Intervention nicht aus­­­chließt. Ein Erforderniß dieser einheitlichen Administration ist es, daß dieselbe durch geeignete Organe die einzelnen Beamten­­ be­­aufsichtige, und da es natürlich unmöglich ist, für­ Heinere­ Dite außerordentlich vorzügliche Beamte zu gewinnen, war er gezwungen, jene Hierarchie beizubehalten, und er nahm sie auch gern an, durch welche es möglich­st, vom Zentrum aus auf die höheren Beamten und durch diese auf die kleineren Beamten zu wirken. Im Folge dessen wurde die Sphäre des Kreishauptmannes stark beseitigt, be­­sonders den Bezirkshauptleuten gegenüber, während andererseits in den Bezirken bei den Bezirksbehörden jene Aemter konzestritt wur­­den, welche ü­berhaupt daselbst existiren, so daß der Bezirkschef, der verantwortlich ist und auch in disziplinärer Hinsicht über jenen Beamten steht, welche im Bezirke em­itiven, so daß der Kreisvorstand immer weiß, an wen er sich zu wenden hat, wenn ein fehler ent­­steht, und daß andererseits dadurch­, daß die Verantwortlichkeit und die­se akut orts einzelnen Beamten wächst, dieser sich be­milfigt fühlt, energischer und nachdrüclicher zu wirken. Das­ war das Hauptprinzip bezüglich der Administration. Den Nahmen und die hierarchische Zusammenstellung der Administration änderte er nicht, sondern er regelte nur durch eine Verordnung den Wirkungs­­kreis der Kreis- und Bezirksvorstände.­­ Außerdem wurde es allen Beamten von der Regierung in Sarajevo bis zur legten Stufe zur Pflicht gemacht, mit dem Volke einen­ viel lebhafteren und unmittelbareren Verkehr zu unterhalten, als dies bisher der Fall gewesen, denn zweifelsohne hatte der uns stand, daß der Verkehr mit dem Volke ein sehr geringer war, viel dazu beigetragen, daß wir wenigstens zu Beginn der Sunsurrektion nicht so gut orientirt waren, als dies vielleicht nothwendig gewesen wäre. Es wurde ihnen zur Pflicht gemacht, nicht nur in amtlicher Hinsicht mit dem Volke zu verkehren, sondern auch bezüglich seiner P­rivat-Angelegenheiten, denn das Bolt ist gewohnt und liebt es, anderswo als in sich selbst gleichsam seine Vorsehung zu suchen, und diese V­orsehung möge daher nach Thunlichkeit jener Beamter sein, der den Kreis oder den Bezirk leitet. Mit Freuden kann er erklären, daß er mehrere Beam­te gefunden, in deren Bezirken von einer Ber­wegung seine Mode war, und welche das Bolt so zu behandeln wußten, daß sich dasselbe auch in seinen enger se mit vollem Vertrauen an sie wandte. Das fan man selbst, weder durch Verordnungen, noch durch Instruktionen erreichen, dazu gehört der längere Zeit Hindurch wirksame Einfluß der Höhe­­ren Beamten. Eine größere Truppenanzahl ist dort noch eine zeitlang wü­n­­schenswerte ; die Konsolidirung der Administration und die Aus­­s&ließung des fremden Einflusses, oder die Verhinderung heffen, daß ein solcher Einfluß zur Geltung gelange, bildet die Hauptaufgabe und in dieser reiteren Beziehung wird die Schwierigkeit, da wir hier eigentlich nur mit einem aus einer einzigen Richtung kommenden fremden Einfluß zu thun haben, nicht so groß sein. I­n dieser Ber­­iehlung werden in der nächsten Zeit gemeinte Vorsichtsmaßregeln, welche, wie er hofft, im Stande sein werden,­­diesen Einfluß zu hin­dern, wenn es versucht werden sollte, diesen Einfluß noch einmal zur Geltung zu bringen. Uebrigens ist nach neueren Berichten, die an den Minister des Auswärtigen gelangt sind, in leiterer Zeit dies­­bezüglich in Montenegro ein gemilser Umschwung eingetreten, viel­­leicht in Folge der loyalen Mitwirkung des Fürsten. Die Administration hat eine doppelte Aufgabe. Die eine be­­zieht sich blos auf die Administration, wie Redner dies angedeutet habe, die zweite ist außerhalb des Nahmens dieser Administration die Hebung des Wohlstandes des Volkes. Er kann nicht leugnen, daß Diese beiden Länder in dieser Beziehung noch sehr weit zurück sind und er muß erklären, daß in dem Nahmen, in welchem sich gegenwärtig das Budget bewegt, zur Hebung des Wohlstandes dieser Länder — mit Ausnahme beiten, was eine Folge der natürlichen Entwickung it — seitens der Regierung nichts geschehen kann. Die Hebung des Wohlstandes ist daher nicht nur darum nothwendig und wünschenswerth, weil diese Länder großer materieller Entwicklung fähig sind und so die darauf zu verwendenden geringen Ausgaben reichlich erregen würden, sondern auch darum — und dies ist auch aus politischem Gesichtspunkte wichtig — weil ein Bolt, dessen­­ Wohlstand zunimmt, nicht geneigt ist, den Verführungen zu folgen und sich in Aufstände einzulassen. Die dritte Frage it, ob die Reduition der Truppen möglich sei. Nach dem bereits Gejagten erklärt er, daß er Die Truppen­­zahl, die der Kriegsminister vorlegte, noch eine Zeit lang für absolut nothwendig halte, doch glaubt er, daß, wenn sich die erwähnten Bez­dingungen erfüllen, die Nebustion möglich sein werde. Ob die Ent­­lassung der 5000 Mann unbedingt erfolgen werde, könne Niemand vorhersagen, doch hoffe Nedner bestimmt, daß dies möglich sein werde, und Dant werde damit eine neuere Truppen-Meduktion effekt­irt werden. ·· Hinsichtlich der fliegenden Kolonnenglau­leter,daß dies jedet·1- falls die geeignetste Modalität sei,die Insurrektion·,oder besser die Räubereien­ die namentlich in einigen Grenzdistrikten auftretetz—­­zu besiegen.Die fliegende Kolonne wird­ wieschonders·kriegs­­minister dargelegt—eine sehr leicht mobilisirbare Truppe sein,die in ihrer Thätigkeit von keinerlei Hinderniß zurückgehalten werden­ wird,­wie es vielleicht bei einer regulären Truppe·ka 11111511 ver­­meiden wäre.Das Ganze bewegt sich in einem klemes zahmen 300 Mann sind in Aussicht genommen, unter eigenen Offizieren und aus Freiwilligen zusammengeseßt. Damit glaubt der Mi­nister die Fragen des Referenten be­­antwortet zu haben. (Lebbeitz Zustimmung.) §­esider Szilágyi fragt, "ob dieses Budget auf realer Basis beruhe und melde Grundlane die erwarteten Einküfte haben, besonders die drei vornehmsten direkten Steuerns der Zehent, die Einkommensteuer und die Kleinviehsteuer , das bosnische Gefecht; Minister Rallay: Im Hinbelic auf die welches vorschreibt, „daß die Ausgaben der Provinz aus ihren Gin­künften zu deden seien, findet er die Frage natürlich und auf die Besorgniß, welche sich aus dieser Frage ergibt. Das Budget von Bosnien und der Herzegovina pro 1883 beruht auf vollständig realen Grundlagen , denn bei dem Einnahmen-Präliminare wurden die Schlußrechnungen der früheren Jahre und die Gebahrungs- Ergebnisse des Laufenden Jahres zur Nichtschnur genommen. ... Was den Zehent betrifft, sind im Jahre 1880 2.678.000 ff. faktisch eingetroffen ; im Jahre 1881 wurden prälimirt 2.500.000 fl. und sind eingetloffen , 2,427.000 fl. Der Nadgang von 1880 auf 1881 ist nur ein scheinbarer, weil im Jahre 1880 bedeutende Ni­de­stände aus früheren Jahren eingetroffen sind. Trot des soliden Borz­anschlages pro 1880 tt für die Zukunft eine noch, kleinere Summe veranschlagt worden, nämlich 2.250.000 fl, obgleich die bisherigen Ergebnisse zu einer größeren Summe berechtigt hätten. Ä­hnliche Ergebnisse zeigen sie bei der Einkommen- Steuer, wo im Jahre 1880 787.900 fl. eingefloffen sind; im Jahre 1881 wurden präliminirt 1.550.000 fl. und sind eingeflossen 1.005.000 fl.; pro 1883 sind nur 600.000 fl. präliminiet worden, obgleich nicht nur die 1881er, sondern auch die 1882er faktischen Er­­gebnisse eine größere Summe motivirt hätten. 3 Aus der Kleinviehle-Steuer sind im Jahre 1880 eingeflossen 190.000 fl., im Jahre 1881 wurden präliminart 200.000 f f. , fattlsch eingetroffen sind 280.000 fl. Trot­zieser­ fortwährenden Steigerung macht das Präliminare pro 1883 nur 247.000 fl. Diese Ziffern beweisen zur Genüge, mit welcher V Bedac­htsamkeit das Budget zusammengestellt ist. , J Desider Szilágyi findet im der Ausgaben auffallend groß und bittet um Richtung. . i . Minister Kállay bemerkt, man müsse den Umstand berid­­sichtigen, daß das Monopol dort seit kaum drei Jahren eingeführt wurde und daß zur Einbürgerung einer solchen Institution eine längere Zeit und Investitionen nothi­endig seien. Im Jahre 1880 hat das Taleatmonopol nicht nur kein Mein­erträgung abgeworfen, sondern ein Defizit aufge­wiesen ; im Jahre 1881 ist dieses Monopol s­chon mit einem Neinerträgniß von 300.000 ft. abgeschlossen worden; im Jahre 1882 wird der Meinertrag die Summe von 400.000 fl. sicher übersteigen, troßdem sind pro 1888 nur 400.000 fl. präliminirt worden. Die größeren Ausgaben in der Finanzgebahrung entfallen somit auf das Monopol und haben, wie oben ausgewiesen, bereits günstige Resultate zur Folge gehabt. In den finanziellen Theilen des Budgets figurirt noch eine Ausgabe von 700.000 fl. für die Kosten des Katasters. Nach Ab­­schluß der Kataster- Arbeiten wird ein großer Theil dieser Ausgabe verschminden. f · Es ist ferner­ zu erwähnen,daß auch eine Finanztyache er­­richtet wurde,wenn auch leiderm ungenügender Anzahl 3 diese er­­möglicht aber den Eingang der Zahlungen. · · Summitt must diese K­osten,welche zur Sicherung der Ein­kü­nfte nothwendig sind,dann wird das Mißverhältnis­ zwischen den Ausgaben der Finanzverwaltung und den­ übrigen Posten des Bud­­gets sein so übermäßiges sein. · · j Auf die Frage Desider Szilágytis, ob der Minister die Agrarfrage, welche im vorigen Jahre, als eine Ursache des Auf­standes erwähnt wurde, ihrer natürlichen Entwicklung überlassen wolle, oder ob es gedeuke, diesbezüglich ‚eine prinzipielle Lösung an­zustreben, antwortet ERDE der gemeinsame Finanzminister Benjamin $ állag, daß er die Agrarfrage unter den Ursachen 903 Aufstandes nicht erwähnt habe, weil es wohl einzelne Orte gab, wo, vielleicht, us „diese als Werkzeug benütz wurde, doch daß fh­ im, Allgemeinen, eine Nach­­wirkung der Agrarfrage zeigte, wie denn überhaupt in jedem andern Kreise andere Ursachen zur Unzufriedenheit vorgebracht wurden. Für die Zukunft meife er die Frage nicht prinzipiell von sich, ja er erkenne deren Wichtigkeit an. Doc halte er eine solche Lösung der Frage für kaum möglich, welche Die Opferr­illigkeit der beiden Reichshälften zu Fehr in Anspruch nehmen­ würde. Andererseits ist er aber davon überzeugt, daß im Allgemeinen die Frage auf beide Provinzen gleichmäßig ausgedehnt, nicht richtig und zur Bef­­riedigung der beiden Parteien nicht gelöst werden kann. Man muß eine den spezialen Lokalverhältnissen und Interessen entsprechende Lösung suchen. Heute bef ist die Frage eigentlich keinen akuten Charakter, dort wo es von geschichten Beamten, die das Bolt zu behandeln willen, gelungen ist, zwischen Beg und Knez ein leidliches Verhältniß zu Stande zu bringen, welches beide woenigsieng vorläufig befriedigt. Und diese Erscheinung ist nicht nur an und für sich erfreulich, sondern auch deshalb, weil sie Zeit gewährt, um die Mittel und Wege zu finden, welche in den verschiedenen Theilen der Provinz Befriedigung verursachen dürften. Moriz Wahrmann fragt, ob es wahr sei, daß die bei Einlieferung des Talals von den Behörden entfalerte unnüße Strenge die Bevölkerung erbittert habe. · Gemeinsamer Finanznmuste­r Benjamin Kallay erwidert, daß diese·,sowie die·meistennus diesen Provinzen kommenden Nach­­richten nicht wahr seien, während die wahren übertrieben sind. Daß einzelne Produzenten vielleicht mit dem Monopol nicht zufrieden sind und daß einzelne Beamte, Ungeschiclichkeiten begehen, it wohl möglich; daß aber die Einführung des Monopols eine Erbitterung hervorrief, wird am besten durch die Thatsache be­wiesen, daß die produzirte Quantität bedeutend zugenommen hat und daß das Bolt, welches den Nuten einsieht, den es davon hat, daß die Negie­­rung den Tabak einlöst, bei der Einlösung selbst Erleichterungen ietet. Wahrmann nimmt die Antwort zur erfreulichen Kenntniß. Vlerander Hegedüs fragt: 1. Wird der J3ehent in natura doer in Geld eingehoben? 2. Erhalten die Beamten, die beim ge­­meinsamen Finanzministerium eingetheilt sind, ihre Bezahlung auf Kosten der Monarchie, oder der sfrupirten Provinzen? 3 Treiben die staatlichen Organe die Religions-Steuer der Orthodoren ein? Der gemeinsame Finanzminister Benjamin Kállay er­widert, daß der Zehent auf Grund von Schägungen, bei denen­ die Gemeinden interveniren, nach den Marktpreisen in Baarem bezahlt wird. Das bosnische Bureau des gemeinsamen Ministeriums wird aus den bosnischen Einkünften bezahlt. Die Orthodoren erhielten auch vor der Ossupation ihre Bischöfe durch eine nach einem ge­­wissen Schlüsfel­ ausge­worfene Steuer. Diese Verteuerung ist ge­blieben, und die Negierungsorgane interveniren nur dann, wenn die Steuer nicht von selbst einfließt, was aber selten der Tal it. _ Ferdinand Eber fragt, ob die jede Kreise der Herzegovina, welche dem Militär-Kommando untergeordnet wurden, bereits der bürgerlichen Verwaltung wieder unterstehen und ob die Regierung die weitere Entwicklung der Nekrotirung beabsichtige. Gemeinsamer Finanzminister Benjamin Kállay erklärt, daß in allen Kreisen der Herzegovina eine Zivil-Regierung herrsche, und daß wenn eizelne Offiziere als Beamte wirken, diese als solche in den Rahmen der Zivil-Negierung gehören. An der Spibe der ganzen Herzegovina steht ein Major, den der Minister selbst wählte, weil er ihn für diesen Posten geeignet hielt, doch der als Kreis­vorstand vollkommen der Zivil-Negierung, untergeordnet ist. Die Rekrutierung wird auch im Fünfzigen Sabre in demselben Maße, wie heuer, durchgeführt werden. Wr · · AuseineAnfrage Desider S·zd­agy1’s·konstaktrt Kriegs­­minister Graf Bylandts Rheidt,daß bei·denkntszmen und in der Herzegovina rekrutirten Truppen Desertionen in größerer Anzahl nicht vorgekommen sind· · Desider Szilágyi stellt die Frage,aus welchem Fond die Pensionen der bosnischen Beamten einst gezahlt werden ? Minister Rallay gibt die Aufklärung, daß nach den Bez­­ahlungen der bosnischen Beamten ein Pensionsanspruch nicht obwaltet. · · « Desider Szilágyi stellt die weitere Frage, ob die durch militärische Kräfte erbauten Straßen militärisch verwaltet werden, oder der Ziviladministration übergeben wurden. 6 Minister Kallay erklärt, daß die fertigen Straßen jämmt­­fi) unter Verwaltung der Landesregierung stehen und daß eben deshalb im Budget für die Erhaltung der Straßen größere Summen aufgenommen sind, als für den Bau neuer Straßen. _, ·· Desider Szilágyis ragten dir,·ob der Finanzm­unster nicht eneigt wäre zu verfügen,daß künfig alle Straßenbauten zu Lasten der offupirten Provinzen geschehen und nicht auf K­äften der Monarchie? Ex bemerkt, daß bei der glücklichen Entwicklung des M Wohlstandes der offupirten Provinzen, welche der Finanz­­minister in Aussicht gestellt hat z­u erwarten sei, daß dieselben im Stande fein ee alle ihre Bedürfnisse ohne Belastung der Monarchie zu deden. Minister Kállay erwidert, wenn er auch behauptet habe, daß die Länder mit verhältnismäßig­­e Kosten entwickelt ber­­den können, er nicht sagte, daß eine solche Entwicklung schon heute eingetreten sei. Unter den bestehenden Verhältnissen also, welche diesem Budget zur Grundlage dienten, kann ein­­ größerer Fortschritt nicht erwartet werden, und es it bewirtend jene Entwicklung zu hoffen, die eine natürliche Folge der verbesserten Administration ist­er hält dies aber weder in wirthschaftlicher noch in politischer Hinsicht für genügend. Er ist überzeugt, daß der Wohlstand dieser Länder mit geringen Opfern an­gesteigert werde könne, aber andererseits hält er es auch für gewiß, daß ein Bolt, welches mit seinen mater­riellen Verhältnissen beschäftigt ist, nur schwer einen Aufstand machen werde. Und darum räumt auch er nicht, als individuelle Meinung zu daß, wenn es von ihm abhinge, er bereit wäre, damit in diesen Ländern ein größerer Aufschwung eintrete, lieber al die Folgen auf sich zu nehmen, die aus dem Dale welches übrigens nie hoch sein kann, für seine P­erson erwachsen können, als doch die Vernachlässigung dieser, Interessen vielleicht einen Vorwand zur neueren Verwidlung zu bieten, die wiederholt neuere, größere Lasten der Monarchie auferlegen würden. 9eg 5 ü fg) Morz Wahrmann und ge­tragen an den gemeinsamen Finanzminister in etweff der Reellit des bosnischen Budgets, der Kosten der Steuerverwaltung, der Agrauı verhältnisse ze, uns ausgemalt, und Mittheilungen, goldene Nücksichtslosigkeit, — Michtung hat es allerdings auch bisher eine — montenegrinische Frage! Eine peinlichere Ironie auf Osfupations-Bolitit und frei von aller 7 Nebenmer­­ke Ditupiet ein Kalter noch nicht vollandig pazifiziet, sind nicht versiegt, die Quellen der feindlichen Bewegung noch­­ sind die administrativen Gebrechen noch nicht gänzlich satkirt und liegt das Schicksal von Bosnien und der Herzegow Incs noch nicht ausschließlich in unserer Macht,sondern­u ein­ wenig auch u­n der Macht Montenegros.Aber es ist viel erreicht, wenn man sich über die Natur der Uebel keiner Täuschung hingibt,und Herr v.Källay ist nicht der Mann,der aus Fiktionen­ ein politisches System bereitet. Vierer-Ausschusses . An nicht Bild mit gefehlt, die deklarirten Ziele nicht wo es niemalß eine ftverständlich- ieranf richten noch Swanggebahrung die Erklärung in dieser Desider Szilágyi — Alexande­r be Y x

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