Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1883 (Jahrgang 30, nr. 26-48)

1883-02-14 / nr. 36

»»­ ? " Budapest, 14. Feber. 3: sz de Ministerfrise in Frankreich, die nach der Verwerfung des Prätendentengesetes durch den Senat noth­wendig eintreten mußte, hat die Negierungs-Ver­­hältnisse, der Republit abermals in­ bedenkliches Schwan­­ken gebracht. Die Männer, welche an dem Zustandekommen des Prätendenten-Gesäßes in der Kammer mitgewirkt haben, die Männer der gegenwärtigen Regierung wie Fallieres und Deves sind nach der Niederlage,­­die sie im Senate er­litten, naturgemäß zur Abdifation gezwungen und sie haben denn auch nicht gezögert, sofort nach der entscheidenden Senatsi­gung dem Präsidenten der Republik ihr Demissions­­gesuch zu überreichen. Daß auch der Kriegsminister Thi­­lheim mit seinen Kollegen zum Nüchtritte gezwungen ist, ga hi­ der Situation etwas Er­lösendes, denn welche Verlegenheiten Dieter General über Frankreich so hätte heraufbeschwören können, das haben die Freunde Frankreichs in den Texten vierzehn Tagen mehr empfunden, als ausgesprochen. Den konstitutionellen Bränchen gemäß sollten nun wohl Waddington un Leon Say, deren Entwurf eines Prätendenten-Gesethes über die D­orlage der Kammer und der Regierung Den Sieg davongetragen hat, zur Kabinetsbildung berufen werden ; allein Waddington ist schon lange, wenn auch nicht ‚gerade aus dem fristigsten Gründen aus der Neihe der regierungsfähigen Politiker ausgeschlossen worden und Leon Say seinerseits scheint nicht viel Neigung zu haben, unter den gegenwärtigen verworrenen Verhältnissen das Staats­­bruder zu übernehmen. So ist denn abermals von Freyeinet die Nede, der zu den von dem Präsidenten Grevy per fün­­ft am meisten begünstigten Kandidaten gehört. Die ganze Entwickung der Dinge in Frankreich, wie sie sich seit etlichen Wochen vor den Augen Europas abspielt, ist im Grunde eine posthume Rechtfertigung Gambetta’s. So lange er lebte, schrieb man die vielen Meinisterfrisen, an welchen Frankreich Laborirte, auf den Schuldronto und sprach von verderblichen, unheilvollen Einflüssen einer unverantwortlichen Macht, die jedem M­inisterium vor der Zeit den Lebens­­faden abschneide. Nun it Cumbetta tobt, die unverant­­wortlichen Einflüsse existiren nicht und die neueren Mini­­sterien der Republik vermögen demnach kaum etliche Wochen fi zu behaupten. Die telegraphischen und brieflichen Berichte aus Bukarest, die heute vorliegen, Laffen den Fensterniren den Eindruck, welchen der fünftägige Beschluß de Londoner Konferenz auf alle politischen Kreise Rumäniens her­vorgerufen hat, im feiner vollen Schärfe erkennen. Die Kundgebungen, zu welchen die Kammer und der Senat in Bukarest sich in dieser Sache veranlaßt gesehen haben, sind an sich wohl Höchst achtenswerth, allein wenn es darauf ab­­gesehen war, mit diesen Manifestationen Europa zu impor­tiren, so ist dieser Zweck nicht erreicht worden. Europa war von seiner Animosität, von seiner V­oreingenommenheit gegen Rumänien geleitet, als es sich in dem Beschlusse einigte, Rumänien nur eine berathende Stimme auf der Konferenz zu gewähren und ihm die beschließende Stimme zu versagen. Serbien ist nicht anders behandelt worden und hat sich da­­mit zufrieden gegeben. Für Staaten, die erst vor vier Jahren aus der Hand Europas ihre Selbstständigkeit und Unabhängigkeit erlangt haben, ist es immerhin ehrenvoll genug, wenn ihnen iut Nam­e Europas überhaupt ein Plaß und ein konsultatives Votum eingeräumt wird.­­Vielleicht wäre man bezüglich Rumäniens diesmal noch weiter ge­­­gangen ; die Dispositionen der Mächte waren dem jungen Königreiche in der That günstig. Aber die rumänischen Po­­litiker selbst konnten nicht verhehlen, daß sie sich nur darum so dringend um den Eintritt in die Konferenz bewarben, um das Programm derselben zu stören und zu vereitelt. Einen rechtlichen Anspruch, zur Konferenz zugezogen zu werden, besagt Numänien nicht. Der Art LIV des Berliner Vertrages, der fü­r diese Frage entscheidend ist, besagt „les Puissances se mettront d’accord“. Unter „Puissances” in dieser Anwendung sind selbstverstindlich die Signatarmächte des Vertrages gemeint, und zu Diesen gehört Rumänien bekanntermaßen nicht. Da also ein rechtlicher­ Anspruch nicht vorliegt und es überdies evident war, daß die Stimme in der Konferenz nur begehrt wurde, um den Twec der Kon­ferenz zu vereiteln, so ist es nur natürlich, daß die Mächte troß ihrer motorisch günstigen Dispositionen fir Rumänien sie nicht bewogen fanden, demselben ein entscheidendes Votum in London zuzuerkennen. Wenn man in Bukarest diesen Beschluß der Konferenz wie eine Zurü­dweisung empfindet, so sollte man sich auch nicht der Einsicht verschließen, daß keinerlei Animosität der Anderen, sondern nur die eigenen Fehler diese unangenehme Situation geschaffen haben. sz In seiner gestrigen Nummer veröffentlichte , Függet­enfég" den an Lonaz Helfy gerichteten Brief Koffuthy’s über die Reife in der Unabhängigkeit d-P­artei. Mit Bezug auf diese Publikation bringe nun das genannte Blatt heute die folgende Er­­lärung Selfy’s: „Ich weiß nicht, woher der g­ Here Berichterstatter seine In­formation geschöpft hat; aber ich bin genöthigt zu erklären, daß nur jener Theil der Publikation der Wahrheit entspricht, den ich in der Konferenz vorgelesen Habe, näm­lich jene wenigen Zeilen, in denen aunser großer Patriot sein Bedauern und seinen Schmerz über die in der Unabhängigkeits-Partei ausgebrochene Krise ausdrückt.” — Die gemäßigte Opposition nahm in ihrer gestern Abends fattgehabten, Konferenz die Vorlage über den Haushalt der Komitate im Allgemeinen an. I­n der Spezialberathung­­ wurde vereinbart, im Hause mehrere Amendements in Vorschlag zu pen Die Partei hält heute Abends um 54­ Uhr abermals eine erenz. de Finanz Ausschuß Des Abgeordnetenhauses berieth in seiner heutigen Situng über die Vorlage betreffend die B­inanzverwaltungsgerichte Den Bericht werden wir im Morgenblatte nachtragen. = Der Schlafrechnungs: Ausschuß des Abgeordne­­tenhauses hielt heute Vormittags um 11 Uhr unter Volfis Thad­dbaus Brilepfus eine Sagung. Gustav Fröhlich erstattete Bericht, über die Mehran­s paden bei den Eisenbahn- Zinsengarantien, welches Plus in Folge solcher Summen entstand, die bei den m­it den Eisenbahnen erfolgten Abrechnungen vorsagen und die bei Zus­­­­ammenstellung des Budgets nicht präliminiet werden konnten. Karl Grecsat berichtete über die 1881er Schlußrechnungen des Kultus und Unterrichtsmonsterum: a­l­s Insbesondere hat der­ Auzihuß die Mehrausgaben von 13.976 fl. bei dem Volksunterrichte, 8050 fl. bei den H­ealschulen, 5070 fl. bei den Budapester mittleren Gewerbeschulen, 4352 fl. bei der Subvention des „Neptanitök lapja", 5333 fl. bei den bildenden K­ünften und 4300 fl. bei den Historischen Denkmälern, sowie die ohne Bräliminare verausgabten 4343 fl. für die Fiumaner Handels- Mladentie, 2920 fl. für die Ausstellung in Venedig vollkommen moti- Dirt gefunden und wird demgemäß dem­ Haufe das Absolutorium für diese Summe beantragen. Sodann verelixte Bohfer die 188er Schlußrech­­nungen des Ministeriums besämu­ern Weiteres im Morgenb­latte­­sz Nach einer Meldung der „Breffe” wird fi die nächter Lage zusammen­tretende Rollkonferenz mit der Untersuchung der Brage beschäftigen, inwieweit die bestehenden Handelsverträge der von der ungarischen Spiritusstener-Enquete vorgeschlagenen sechsper­­­yentigen Kalo-Entschädigung, welche nach erfolgter Einführung der obligatorischen P­roduktensteuer beim Spiritus-Exporte zu gewähren wäre, entgegenstehen. Die Handelsverträge bestimmen nämlich, daß die Steuerretitutionen nur Zölfe oder eine innere Steuer erregen sollen, eine darüber hinausgehende Nussuhrprämie sollen sie nicht enthalten. Die Hofk­onferenz w­ird zu berücksichtigen haben, daß dessen ungeachtet­e Bialien einen höheren Zoll einhebt, als die innere Steuer beträgt, =. (Einzelne Zenmmern iöfofafen,) | Mistwach, 14, feler, = Ueber das energische Auftreten des Kriegsministers Kanrefe im deutschen Neichetage, dessen unsere Telegramme­­ bereits Fury er­wähnten, berichtet man aus Berlin, 12. b5.: Am Neichetage machte heute folgender Vorfall von sich reden. Jeder das Militärspensionsgeseh hatten sie am Samstag und heute zwischen der Negierung und der vorgeschrittenen Linken Differenzen ergeben, indem legtere die Offiziere zu Kommunalsteuern heranziehen und ihre pensionsfähigkeit wie beim Zivil nach zwanzig Dienst­­jahren eintreten lassen will, während die Vorlage dieselbe beim Militär frü­her eintreten läßt.­ Für­ die Negierung ist nach den bis­­herigen Erklärungen hiebei in­ erster Linie die Felddienstfähigkeit maßgebend. Heute, hielt nun Kriegsminister Kamefe, der gestern mit dem Kaiser Konferirt hatte, eine entschiedene Rede für die Vorlage, Camp die fortschrittlichen Forderungen, verlangte für die Armee asselbe wie fir jeden treuen Staatsdiener. Die Armee sei ein Boll­­werk des Ide­eriedens, sie habe Deutschland geeint ; ohne, sie würde der Reichstag nicht hier fißen. Hierauf stellte Windthorst den auffälligen Antrag, die Vorlage an die Kommission zurüczuverweisen, was bei namentlicher Abstimmung mit 141 gegen 109 Stimmen durchging. Dafür sti­mmten die echte, das Zentrum und Die Nrational-Liberalen. Das Gerücht führt diesen Beschluß auf von echster Stelle, wo man für das Zustandekommen des Gefeges große I­nteresse hegt, geäußerte Wünsche zurüc. Desto auffallender ti­es, aß gerade Windthorst der Negierung diese Gefälligkeit erwies. — Mag einer der „Bol. Korr." aus Mont zugehenden Mit­theilung hat die Firm­ung des Termines für die russische K­aiserkrönung das italienische Kabinet veranlaßt, der Frage der Bewegung des rasanten Pfostens eines italienischen Botschafters in Petersburg ihre volle Aufmerksamkeit zuzumenden. Die Ernennung des Nachfolgers des Cavaliere Nigra soll noch im Laufe dieses Monats erfolgen, und zwar ist zunächst der Botschafter in Konstan­­tinopel Graf Corti in Aussicht genommen, dessen bevorstehende Ankunft in Rom erwartet wird. Für den Fall, daß Graf Corti,, der es in der türkischen­­ Hauptstadt einer sehr einflußreichen teilung erfreut, vorziehen sollte, in Konstantinopel zu bleiben, w­er­­den entweder der derzeitige Gesandte in München, Graf Barbolani, oder der in Madrid, Graf Greppi, nach Petersburg entsendet werden. — Die in italienischen Blättern aufgetauchte Meldung von der bevor­­stehenden Ernennung des ehemaligen Generalsekretärs Baron Blanc für den erwähnten Bosten entbehrt der Begrü­ndung. Baron Blanc gilt als der präsumtive Kringmann des Grafen Greppi für den Boten in Madrid, welcher als der­ erste italienische Gesandt­­schaftsposten gilt, umso mehr, als der beiderseits gehegte Plan, die reziproken Vertretungen in Rom und Madrid zum Range von Bot­­schaften zu erhöhen, noch nicht aufgegeben und von spanischer Seite erst kürzlich neu angeregt worden ist, ehrlicher Makler anzubieten. ss. Bukarest, 12. Feber. Drig.- Korr.) In der geiirigen Rammerfisung Hat der Minister des Weißern die Mittheilung ge­­macht, daß dem Delegirten Rumäniens auf der Londoner Donau: Konferenz nur eine bevathende, nicht aber eine beschließende Stimme eingeräumt worden sei und daß in Folge dessen dem rumänischen Be­vollmächtigten die Weisung zugegangen sei, sich unter Protest jeder weiteren Theilnahme an den Verhandlungen der Konferenz zu ent­­halten. Daß die Konferenz in Abwesenheit des Delegirten der Bula­­rester Regierung die Duchführung des Antrages Barrere beschließen werde, wird in hiesigen Kreisen aus dem Grunde bezweifelt, weil eben ein solcher Beschluß auch die Möglichkeit einer Evolution gegen Nt­manien im Auge behalten müßte — eine Gventualität, welcher unter den gegenwärtige Verhältnissen die Mächte ziemlich rathlos gegen­­überstehen würden. Man hält vielmehr Dafür, daß nunmehr der Antrag Barvere ebenso von der europäischen Tagesordnung verschwinden werde, wie früher das Avant­ projet, und daß sie deshalb die bei Regelung der Schifffahrt auf der Donau­­strecke Cisernes Thor— Salat (beziehungsweise Braila) interessirten Staaten um eine anderweitige Grundlage für die Austragung des Artikels LV des Berliner Vertrages umsehen müßten. Wie be­­kannt, scheint England gute Luft zu haben, sich zu diesem Frede als Doch it der Blan Englands, die Bol machten der europäischen Donau-Kommission bis zum Eisernen Thor auszudehnen und auf diese Weise eine besondere Uferstaaten-Konmission für die Strede Eisernes Thor—Galaß überflüssig zu machen, gerade nicht da­nach angethan, um Diesem Projekte die Zustimmung Oester­­reich-Ungarns zu verschaffen. Vor Allem ist zu bemerken, daß Die Berufungen auf die Frequenz der untern Donau durch englische Schiffe, wie wir denselben in offiziösen englischen Sohrnalen begegnen, geradezu eine Irreführung des Publikums über die Tragweite der englischen Verkehrsinteressen bezwehen. Denn it es auch richtig, daß der Tonnengehalt der auf der untern Donau erscheinenden englischen Schiffe neun- bis zehnmal größer ist, als der Tonnengehalt der Schiffe österreichischer Provenienz, so beziehen sich die Verhältnißzahlen doch lediglich auf die für Seeschiffe zugängliche Strecke Braila—Sulina. Auf dieser wird England immer dominiren, ebenso wie auf der Strecke Eisernes Thor— Braila die österreichisch-ungarische Schifffahrt der aller übrigen Mächte zusammengenommen den Nang abläuft. England hat auf der Donau oberhalb Braila nicht mehr und nicht weniger zu suchen, als jedes andere Mitglied der europäischen Donau-Kommission, während Oesterreich-Ungarn alle Eirsache hat, sich einen seinen Boltsz­interessen entsprechenden Einfluß auf die Regelung der Schifffahrt­­verhältnisse zwischen dem Eisernen Thor und Braila zu sichern. Gleichwohl hält man in hiesigen Kreisen die Ausdehnung der Voll­machten der europäischen Donau-Kommission bis zum Eisernen Thor fire den einzigen Weg, um aus dem durch die Donaufrage geschaffe­­nen Chaos der mannigfaltigsten Interessenwidersprüche heraus­­zukommen. — Nachrichten aus den moldauischen Bezirken Tutova, Tecneii und Vaslıi bringen beängstigende Details über den Umfang der dort berrtschenden Hungersnoth. An 400 F­amilien sollen in Folge der schlechten Maisernte den größten Entbehrungen preisgegeben sein, so zwar, daß nur eine ausgiebige Staatshilfe dem drohenden Elend Einhalt zu thun vermag. Engelsenigkeiten, Vetleibungen) Mit allerhöchster Entschließung von 2. Feber 1883 wurde dem­ Maler Nikolaus Barabás, ersten Bize-Präsidenten der­ ungarischen Gesellschaft der bildenden Künste, aus Anlaß seines fünfzigjährigen Jubiläums, tagfrei den Orden der Eisernen Krone dritter Klassen verliehen. Ferner wurde­­ mit aller höchster Entschließung vom 5. Feber dem E. und f. diplomatischen Agenten um General-Konsul Baron Dustan Kossef Titel und Charakter eines außerordentlichen, Gesandten und bevollmächtigten Ministers vorliegen. (F­remde Orden) Dem E­ung Forstmeister Karl K­allina wurde die Bewilligung entdeikt, das Ohrenkreuz des großherzoglich toskanischen bü­rgerlichen V­erdienstordens annehmen und tragen zu dürfen. Die staatliche Fabriksbegünstigung­ er­hielt die Budapester Fabrik­fina Strobl, Barts und Kol­­evi für ihre landwirthschaftliche Maschinenfabrik. am Prüfungs-Reglement für Mittel- Schul-Brofessurs- Kandidaten) wurde mit folgenden neuen a ergänzt : „Ungarische und deutsche Sprache und Literatur in Verbindung mit lateinischer Sprache und Literatur als Hilfsgegenstand” ; „ungarische und französische Sprache‘ und Literatur, in Verbindung mit lateinischer Sprache als Nebengegenstand”. Die lateinische Sprache und Literature bildet in dieser Gruppirung zwar einen Gegenstand der Grundprüfung, jedoch nur in solchem Maße, daß der Kandidat zum grammmatischen Unterrichte der lateinischen Sprache befähigt sei, was im Diplom zu bemerken it.­­ Graf Geo­rg Festeticzde olwa Tr.) Man berichtet uns von heute aus Wien : Im Laufe des Vormittags wur­­den zahlreiche Kränze an Särge des Grafen Georg Festetics nieder­­gelegt, darunter vom Fürstenpaar Montenmoro, der Herzogin von Hamilton 2c. Der Metallsarg ist mit vorhen Sansmt-Tabornets umgeben, auf welchen die Orden, die Grafenkrone und sonstige Wü­rdenzeichen des Verblichenen liegen. Die Leichenfeier erfolgt ohne militärischen Kondukt. Franz Licht­ ist von dem Ableben seines Schwieger­­sohnes Richard Wagner erst heute informint worden und ist unter den Eindruck dieser Trauerkunde tief ensechüttert. Ob der Meister sich zum Leichenbegängnisse begeben wird oder nicht, hängt davon ab, wohin die sterblichen Mieberreste des berühmten Z Todten gebracht werden. Das Leidgenbegängnis Franz Dun frs­ hat — wie uns aus Vehprim berichtet wird — gestern unter anderordentlicher Theilnahme stattgefunden. Sämtliche Komitats­­,in der Nähe des Einganges die Beamte unter Führung des Bizegespans, die städtische Vertretung, alle Vereine und Genossenschaften mit ihren Fahnen, die Zöglinge der Schulen mit ihren Professoren und Lehrern waren erschienen, um dem Dahingeschiedenen die lette Ehre zu­­ e­rweisen ; außerdem war, man kann sagen, nahezu die gesammte Bevölkerung Veloprims zugegen. Als der mit unzähligen K­ränzen bewedte Sarg nach der Einsegnung auf den Leichenwagen gehoben wurde und der von der Feuerwehr geführte Zug sich in Bewegung febte, da sah man sein Auge thränen­­leer und in manchen Momenten übertönte das Schluchzen der Menge den Trauermarsch.... So wurden die jüdischen Ueberreste Franz Dumft’s zu Grabe getragen. (Todesfall) Der verdiente, greife Vize-Dechant und Me Arader röm.-lath. Pfarrer Here Johann Arnold ist nach fünfzig­­jährigem, gottgefälligem Wirken auf dem Gebiete der Seelsorge am 1­­9. in Neu-Mrad im 72. Lebensjahre gestorben. Aranys sämmtliche Werke­ Binnen Kınzemn wird eine Ausgabe der sämmtlichen Werke Arany's, im Verlage von, M Nath, dem bisherigen Verleger Arang’s erscheinen. Nath hat einige Zeit vor dem ‚Tode des Dichters um 10.000 fl. das ausschließliche Verlagsrecht für sämmtliche Originalwerte und Weberregungen: — Shakespeare’s, Aristophanes u. |. w. erworben und veranstaltet man eine Gesammt-Ausgabe, die als „Edition definitive” in 35 Heften oder 8 starken Bänden in Oftav prachtvoll ausgestattet, zu erscheinen bes­­innt. Die Familie des Dichters hat zugleich in Aussicht gestellt, daß sie auch den bhinterlatsenen, sehr reichen Briefwechsel in Petöfi, Zompa u. f. m. 063 Verstorbenen ordnen und Herrn Roth zur Herz­ausgabe überlassen wird, welcher sich als 9. und 10. Band der Defanunt-Ausgabe anschließen wird. Polizeinachrichten­ Gestern Vormittags, um 8­­ e Uhr wurde im Hofe des Hauses Chaplaros-Gaffe (II Bezirk) 4 ein s­ciüt­ender Hund von einem Polizisten niedergeschossen. — Der 25jährige Schlosser, Karl Vite, sü­rzte gestern vom ersten Stodmert 905 Elevator3 auf die Straße hinab, wo er mit zerdrühtem Brust- Taten liegen blieb. Die Polizei veranlaßte B.’S Ueberführung in das Rochusspital. — Dem Kaufmann Berl überbrachte gestern ein Mann einen Zettel, worin sein Bruder ihn um Zusendung der Summe von 32 fl. ersuchte. Verl glaubte in den­ Briefe die Hand­schrift seines Bruders zu erkennen und händigte dem Boten arglos die verlangte Summe ein. Später erst erfuhr er von seinem Bruder, daß der Bote ein Gauner war. Die Polizei fahndet nach dem Betrüger, der nach B.( Angabe ein 39—32 Jahre alter, Hagerer, bleicher Mann sein soll. Krieg im Frieden) E3 war ein förmlicher Kampf, der sie am Sonntag in Großwardein zwischen Soldaten der gemeinsamen und der Honved-Armee entspann. Die Söhne des Mars hatten bis Mitternacht getanzt und auch nicht wenig getrunken. Es entstand ein Wortwechsel und daraus ein Kampf, der aus dem Zanzletal auf die Straße getragen wurde. Flüche schwirrten durch die stille Nacht, die Bajonnete birgten, bis eine V Patrouille ersc­hien, die dem Singen ein Ende machte Wie man berichtet, w­urden mehrere Soldaten, darunter einer lebensgefährlich, verwundet. (Sindberabgekommener Kavalier.) Im Wiener Stadtkommissariate erschien, so wird und geschrieben, geltern Borz mittags bei einem der dortigen Beamten ein ältlicher Herr, der sich in einem sehr herabgekommenen Zustande befand und in frehentlich­­sten Tone den Beamten, den er seit Jahren­ fennt, bat, ihm eine kleine Unterftüsung zusommen zu lassen, da er fast Hungers­ sterbe. Der Polizeibeamte war nicht wenig erstaunt, als er in dem h­ilflosen Manne den Baron R. erkannte, den Sprossen eines der ältesten und vornehmsten Adelsgeschlechter Ungarns, der sich vor einem Dezennium im Besige eines großen ererbten Vermögens befand und mit den ersten ungarischen S Kavalieren auf vertrautestem Fuge stand. Die Leidensgeschichte de­s Barons,­­­essen gegenwärtiger Zuf­stand einen so grellen Kontrast zu Dem Ölanze und der Pracht vergangener Tage bildet, war bald erzählt. Durch unverschuldete Unglückfälle me doch mißglücte Operationen an der Börse war Baron R., der an ein Inruriöses Leben von seiner Jugend an gewöhnt war, immer tiefer herabgefommen­, so zwar, daß­ er seit einigen Monaten von kaum mehr in der Lage tt, seinen Hunger zu fü­llen. Ex, der früher in Budapest und Wien mit dem größten Komfort ausgestattete­­ Wohnungen sein Gigen nannte, st­iest in einem dürftigen Kabinet in der Margarethenstraße Nr. 13 zur Miethe, und es droht ihm das traurige Geschid der Obdachlosigkeit, da er den bescheidenen "Zins nicht zu­ entrichten im Stande tt. Baron R. ist von Allem entblößt” und in den lechten Tagen mußte er seinen No und zwei Sachtücher verpfänden, um nur Brod faufen zu können. " Von den zahlreichen Bekannten aus seiner Glanzeit gedenkt nur noch eine mildthätige Gräfin feiner und übermittelt ihm allmonatlich 10 fl. Dieser Betrag it aber auch Alles, worüber Baron K. verfügt. Ein neuartiges Gaunerftüd). Die Wiener Polizei it — wie uns berichtet wird — in den jüngsten Tagen einem mit dem größten Naffinement geplanten und zum Theil schon ausgeführten armerftreiche auf die Spur gekommen. Der all, um den es sich ‚diesmal handelt, ist folgender: Am 7. b. Srüh­erfehten in dem im Parterre befindlichen Magazin der Firma Jakob Moor u. Komp, Gonzagagaffe Nr. 1, ein Dienstmann mit einem Zettel eines hiesigen befannten Spediteurs, um eine i­r­­thimlicherweise bei der Firma SJab­b Moor u. Komp. abgeladene Kiste mit­ der Signatur „EL. S. 514” abzuholen. Der Magazineur Berger, an den der Dienstmann ge­wiesen wunde, bemerkte zwar­­ reklamirte Kiste,da er dieselbe jedoch an Abend vorher beim Verlassen des Ge­­schäftes nicht wahrgenom­en hatte,und da überdies am voitergegangenen Tage eine gleiche Reklamation wegen einer gleichfalls irrthü­m­lich bei der Firma Jakob Mooric Kon­to abgeladenen Kiste von einem Spediteur erhoben worden war,so fegöpfte er Berdadt. Er nahm deshalb mit dem Brief 008 Hauses Nacsprache, theilte ihm seine Bedenken mit und als der Anhalt der fraglichen Kiste einer Prüfung unterzogen wurde, da stellte sich her­­aus, daß sich in derselben Manufaktunwaaren aus dem­ Geschäfte der Firma,M­oor im Werthe von ca. 600 fl. befanden. Der Dienst­­mann wurde befragt, wer ihm den Zettel übergeben habe, und er antwortete, daß ein junger Mann, den er genau beschrieb, ihn diesen Auftrag erteilt. Die Bersonsbeschreibung, die der Dienstmann ent­­warf, paßte vollkom­men auf einen gereiften Ferdinand Medhur- Ihner, zu Tyrnau gebürtig, 24 Jahre alt, der vor ungefähr 1’ Jahren als Kommis im Mi o­o­r’schen Geschäfte angestellt war, seit dieser Beit­rich in Budapest aufhielt und vor kurzer Zeit wieder nach M Wien zurückehrte. In den besten Tagen­ frahb Mehur- Afchner zu wiederholten Malen in den Geschäfts-Loyalitäten der Irma Moor vor, unter dem Vorwande, daß er wieder eine Stellung in diesem Hause anzunnehmen w­ünjte, in der That aber, um sie die V­orbedingung zur Ausführung des von ihm geplanten raffinirten Schwindel , der unauffälligen Eintritt in die Geschäfts- Totalitäten, zu sichern. Da die Handschrift auf dem Zettel als die Archne­ws erkannt wurde, so war es so gut wie gewiß, daß nur dieser den Betrug habe in Szene geben wollen. Er wurde auch in seiner Wohnung in der Leopoldstadt, Karmelitergasse Nr. 3, aus­­geforscht und in das M­olizei-Agenten-Institut gebracht, woselbst er vom E. Math Ober Inspestor Stehling einem Verhör rinter­­zogen wurde. Er gestand nach längeren Ausflüchten, daß er einmal in der Nacht vom 5. auf den­ 6. Seber, ein zweites Mal in der Nacht vom 6. auf den 7. b. sid) in den im ersten Stocwerk gelege­­nen weitläufigen Geschäftsfotalitäten habe einschließen an und dann an die Ausführung seines Planes geschritten sei. Er habe, um sicher arbeiten zu können, die Gasflammen angezündet und dann zwei Kisten mit Seidenstoffen und Manufakturwaaren, die er dem Maarenlager entnabm­ vollgefüllt. Die eine Kiste mit 13 Stüd Seiden- Stoffen und 12 Stüd KRafchemir schaffte er aus dem ersten Stodmerf mittelst einer Aufzugsmaschine in das im Parterre gelegene Magazin, woselbst er sie mit einer Signatur versah, während er die zweite Kiste, die mit Manufakturwaaren gefüllt war, im ersten Stockert unter leeren Liften verbarg. Um G. b. M. verließ er das Geschäfts- Yotal nach dem Deffnen desselben ganz unbemerkt und fehdete im Laufe 008 Vormittags einen Dienstsmann mit den gefälschten Zettel eines Spechters um die Kiste mit Seidenstoffen und Kafchemir, die auch anstandslos ausgefolgt wurcde, weil man es mit einem Beistoße zu thm­ zu haben glaubte. In der Nacht auf den 7. d. M. versteclte sich 3. Mechur-Aichner abermals im Geschäft, dessen Ausdehnung, wie erwähnt, dies ermöglichte, und nahm mit der zweiten zuciicdgelasfenen Kiste dieselbe Manipulation vor. Die Ausfolgung dieser Kiste ging jedoch, wie eingangs bemerkt, nicht so glatt von Glatten uno führte vielmehr zur Entdeckung des frechen Gauners, welcher, wie polizeilich erhoben wurde, um die gestohlenen Waaren unterbringen zu können, in dem Haufe Hiudolfsplag Mr. 6 bei der Sleidernäherin Jen Keller ein Zimmer gemiethet hatte. Er trat dort unter dem falschen Namen. 3. Groß, Waarenz­­einläufer aus Budapest” auf. Iin dieser Wohnung wurden gelegentlich einer Hausdurchsuchung, Seidenstoffe im Werthe von 2147 fl. vor­­gefunden und jatsirt, welche die Frenıa Moor als ihr Eigenthum er­klärte. Kurz nach der Verhaftung be Mehur-Ajchner erschien in der Wohnung am Rudolfsplage ein junger Mann, um, wie er sagte, die Seidenwaaren abzuholen. Der junge Mann wurde sofort angehalten und ebenfalls der Polizei eingeliefert, wo er als der ältere Bruder des Gauner- Namens Heine Mehur Aihner agnoszirt wurde. Dieser im Kommis bei der Firma Traugott s­ettet, Kärntnerring Nr. 2, und da er im Verdachte steht, um Das Verbrechen gewußt zu haben, so wide er ebenfalls in Haft bez balten, zumal ihm auch zur Last gelegt wird, daß er dem Kom­missions und­erportgeschäfts­ Inhaber Hirschbein 16 Grad wieder veruntreut und seinem Chef Waaren verschleppt habe. Das Brü­derpaar wurde heute dem Landesgerichte ein­geliefert, in SAT > .—­­ In der Buell-Affaire Herman-Szalay ist die straf­­gerichtliche Untersuchung eingeleitet worden. Die Parteien, Sekundan­­ten und Xerzte sind für den 20. d. vor den Königlichen Gerichtshof Budapest zur Vernehmung geladen.­­ einer der Selundanten war in den Blättern irrthümlich Baron Desider Prónay genannt, Be thatsächlich Baron Gabriel Prónay als Selundant ungibte. ... falsche Zeugen. Der vor drei Monaten wegen Urkunden­­fäh­rung und falscher Zeugenschaft zu 9 Jahren Zuchthaus ver- Eh Leopold Ungar überreichte heute seine selbstverfaßte Ap­­pellation. . . Gerichtehalle, ‚Ian dem Wreßprozesse der Hauptstädtischen Ber­­einigten Spartaffe wider den Redakteur der „Hadastyáni lapok“ hat der Budapester Fönigl. Gerichtshof heute über die von uns in heutigen Morgenblatte gemeldete Hingabe des Bertheidigers betreffend die Beschaffung einer Anzahl von Daten von Amtsmwegen und die V­orladung von 36 Zeugen den Beschluß gefaßt, wonach um die Beschaffung von Daten nur im Laufe der Untersuchung, jeden­falls vor Ueberreichung der Anklageschrift, welche gewissermaßen auf dem Ergebnisse der Verhandlung basirt, angesucht werden könne, daher dem Diesfälligen Verlangen des Vertheidigers seine Folge gegeben wird. Chenjomenig kommte auf das Begehren um Bort­ladung der 36 Zeugen Nincsichb genom­men werden, da dieses Begehren im Sinne der das Preßverfahren normirenden Ministerialverordnung längstens drei Tage nach Zustellung der Anklageschrift an den Ane­klagten zulässig ist. Gelege, Depefchen d, „Melter Tao", Wien, 14. Geber. Die Ministeer Szédhényi und Bederovih ud Graf Andraffy sind hier eingetroffen. Wien, 14. Feb. Sigung des Herrenhauses: Der Präsident widmet den verstorbenen Mitgliedern Szujkhi, Trbna und Hauslab einen warmen, ehrenden Nachruf. Blome vererb­t über das Gewerbegefes. Er sagt: Die gegenwärtige euros­päische Gesellschaft habe die natürliche Organisation verloren und strebe nach einer neuen. In den Produktivständen , herrische Miß­­behagen, in den Arbeiterständen Armuth. Es habe sich eine kapitalistische Oligarchie herausgebildet, doch, sei der Ressimismus immörbig. Der Ursprung der Situation lege in der Revolution vom Jahre 1795, welche die Freiheit des „ters Etat”, die Freiheit der unbeschränkten Ausnüßung des Kapitals proklamirte. Nedner erklärt, er sei sein Anhänger der Zopf-Zunftzeit, die gleiche Achtung der echte Aller ist die wahre Freiheit, bei der bestehenden Freiheit aber entwickelten sich der Bauperismus und das Großkapital. Redner will blos hindern daß das Großfapital alle anderen Kräfte absorbive. Der Gelegenu­­mwurf ist das Werk einer tiefgehenden Bewegung im WBolfe Ex em­pfiehrt die Annahme der Vorlage, dankt der Regierung , fü­r deren Initiative und erwartet bald entspechende Vorlagen für die Fabriks­­arbeiter und Bauern. (Beifall rechts.) — Zum Wort sind ge­meldet: gegen: Plener, Toggenburg; fr: Rauda um Graf Leo Thun. Wien, 14. Feber. In der gestrigen Sikung des Bahn-us- Tchhuffes wurde die Spezialdebatte über die böhmisch-mährische Transz­­ersalbahn-Vorlage fortgelegt. Das Teste Alinea des dritten Artikels wird in der Fassung 063 Referenten Hla­di É angenommen, monat) die Beitragsleistungen der Länder an den Staatsschab in Semestral-Raten zu erfolgen haben, deren Höhe mit 5—10% der festgelesten Mar­m­alfunme zu bemessen ist, von welcher für Mähren 2.300.000 fl. entfallen. Bei Artikel 9, welcher Bestimmungen für jene Steeden enthält, auf denen die Transversaldbahn bereits bestehende Bahnen grenzt, erklärte Tomapezul, Daß die beantragten Bestiimmmungen m­it dem Dr. propriationsgefege in Widerspruch stehen, und für die Staatsv­er­­waltung ein Parteilegien Schaffen, welches allen übrigen­ Bahnen ein­­geräumt werden sollte. Nieger erklärt: Die Wahrung der öffentlichen „Interessen“ könne die Aufnahme neuer Prinzipien rechtfertigen, es frage sich nur, ob solche Bestimmungen in einer besonderen Novelle Gewebes­­kraft erhalten sollen. Hexbit spricht sich gegen die Aufnahme solcher Bestim­­­muugen aus, welche eine außerordentlic sorgfältige Erwägung seitens des Gesam­mtministeriums erhei­hen. — Tomaßczus polemisirt gegen die Ausführungen Nieger’s. — Tilfer­it prinzipiell nicht gegen die der neuen Entwickung des Eisenbahnwesens Rechnung tragenden Gefäßesnormen. Er glaubt, daß nach Erwägung alter Ver­hältnisse dem Prinzip der Gerechtigkeit vollständig Rechnung getragen werden könne; eine andere vage sei die, ob es nicht entsprechender wäre, diesem wichtigen Gegenstande eine besondere Gejebes-Novelle zu widmen. Siebenfalls sei es Höchst wichtig, die Negierung zur ver­­nehmen, wie sie sich diesen Referenten-Ent­wurf gegenü­ber zu ver­halten gedenke. — Hex db­ft spricht sich gleichfalls für die Anhörung der Negierungs-Ansicht aus. — Nitf de kennzeichnet den Artikel als eine Art Vergewaltigung und meint, daß die Schaffung eines Spezialgefeges angezeigt wäre. Jaworski erk­lärt, die Regelung dieser Frage sei nicht so dringend, nachdem es sich zu­­nächst um den Bau der böhmisch-mährischen Transversalbahn handle, während der Artikel­ 9 den Betrieb einer bereits vollendeten Bahn betrifft. Nachdem Fischer den M­unsch ausgesprochen, daß in dieser wichtigen Frage der Handelsminister, selbst zu vern­ehmen sei, wurde der Artikel 9 in suspenso belassen und Artikel 10 be­rathen ; derselbe behandelt die eventuelle staatliche Beitragsleistung für den Bau als , Lokalbahnen auszuführender Abzweigungen : Stanz — Bischof-Teinis — Beresnic — Blatna,­­Budweis — Krumau, Ober-Blau Salman) -Dentsch Brod—Humpoleß Neuhaus—Neu-Bi­­steig— Beneschau—Mlastın. Fiicher wir nscht die Aufnahme der Strecken Sala­nig — Fürth, Brzesnic-Blatna—Stratonit und Stralonig— Kolm— Winterberg gegen Kutchwarda. Leiteren Antrag befü­rworten Nische und Tilfer. Tomapczus meint, der Artikel 10 sollte eigentlich in Resolutionsform aufgenommen werden. S­halyp bedauert, daß die vor Beginn der­ Verhandlung des Artikels 2 nicht ganz korrekt publizierte Erklärung der Negierung in den interessn­ten Kreisen eine wahre Banik hervorgerufen habe. Stedner wünscht, der Hegteritngh- Vertreter möge jene Befürchtungen bei dieser Gelegenheit beschwichti­­gen. Ministerialrate Witte bestätigt, dab der Handelsminister sich nur gegen die Aufnahme der Linie Sahran-Linz in den Artikel 2 als Staatsbau, wie auch gegen die Nothb­endigkeit des sofortigen Anflusses, der Mühilreifer Bahn an die­ Saltau-Budmeiser Bahn aussprach, jedoch beide Strecen al Sehr berückichtigungswerthe Solal- Bau erklärte und denselben volle Unterftügunng im Ausficht gestellt habe. Artikel 10 des Vertrags wird aufrechterhalten. Die Anträge Silb­er’s und Fürthe werden angenommen, wodurch die Aufnahme einer Resolution gegenstandslos wurde. Artikel 11, Titel und Eingang des Gesethes werden nach dem CÉntwurfe des Referenten ange­nommen. · · · · Wien,14.Feber.Die»winerZettung«veröffentlicht die·­­Konzessions-Urkunde der Wiener Gürtel­­bahn an Bunten, Glasgow und Fogerty. Maris, 13. Feber. (Ovig-Telegr) Tante hat anläßlich der von Seite des Minisers Mahy an ihn ergangenen Hervanzforderung feste Zeugen genannt. Der zum Schiedsrichter berufene Abgeordnete Anatole de la Forge entschied dahin, daß das Duell nicht statthaft sei, da Fam­e den beschimpfenden Zuruf („Beigling “") nicht divert an Magy gerichtet habe. — Durch die Senatoren wanfen . Baron Larevity hat Berenger gefordert, weil ihm dieser in der gestrigen Senatsfigung auf seine Bemerkung „die Annahme des Antrags Waddington sei ein Berrath" sehr heftig entgegnete. Morgen soll das Mencontre stattfinden. — Es heißt, morgen werde das Amtsblatt die Ministers Liste promulgiren. — Die legitimistische Manifestation zu Eolombes anläßlich der Jahreswende der Ermordung des Herzogs von Berry war schwach besuht. "Paris, 13. Feder. Die Kommission der Kammer wird morgen über das vom Senat votirte Protekt Waddington beschliefen. Es verlautet, die Majorität der Kammer sei geneigt, den Entwurf Bara­beys als Grundlage einer Transaktion anzunehmen. „ZTemps" erkennt an, daß das Projet Waddington unvollkommen sei, aber der Senat wollte der Kammer den Beweis seiner Nachgiebigkeit und seines guten Willens geben. „Zenos" fordert die Kammer auf, dieselbe versöhnliche Ge­­sinmung zu zeigen, sagt ihr aber vorher, daß der Senat niemals einwilligen werde, ein Dejeg zu wotiren, welches die Unsehuldigen so wie die Schuldigen trifft, indem es die Brins­zen noch vor jeder tadelnswerthen Kundgebung straft. — Der „Agence Havas“ zufolge nah Die Donate Konferenz am vorigen Samstag einen Antrag Alle durch welchen Die Bollmachten der europäis­chen Donau-Kommission auf die Strecke Salag-Braila ausgedehnt werden Die Kon­­ferenz beschloß ferner, Daß die Anträge Bulgariend 7 Aus dem Movgenblatte wiederholt, weil wur üt einem Theile der Auflage enthalten.­ ­·

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