Pester Lloyd, Mai 1883 (Jahrgang 30, nr. 120-149)

1883-05-23 / nr. 141

Er? . . . ee­m­er Br den Erklärungen, welche Deputation des serbischen Kon­greß-Ausschusses ertheilt hat, ist die Einberufung des Kongresses für dem mächten Herbst in Aussicht ge­nommen. Damit geht ein legaler Wunsch der griechisch­­orthodoxen Kirchengemeinschaft Ungarns in Erfüllung. Das Berlangen, daß nach nahezu vierjähriger Bante der Kirchen­ Kongreß wieder zusammentreten möge, um die unvollendeten Organisations-Arbeiten zu erledigen, und insbesondere um einen neuen­­ Verwaltungs-Ausschuß das Mandat des gegenwärtig morität die Sanktion zu verleihen, zu bestellen, nachdem fungirenden Ausschusses ber­­eits erloschen ist — D­ieses Verlangen, sagen wir, ist ein durchaus berechtigtes und in den Statuten begründetes. Hat die Deputation, welche gestern bei dem Minister-Präsidenten­­ vorsprach, Diesen Bwed erreichen wollen, so kann sie mit dem Erfolge ihrer Sendung wohl zufrieden sei­. Anders stünde die Sache freilich, wenn die Herren etwa auch eine Weußerung des Kabinets - Chef pro­ wollten, welche ge­wisse geheime Wünsche und „antiklerikale” Bestrebungen zu ertmuthigen ..poziren 7." sogenannte geeignet wäre, in diesem Falle mü­ßte die Deputation sich beträchtlich enttäuscht sehen, denn die Erklärung des Herrn v. Zipa tritt jenen, Tendenzen mit aller Entschiedenheit entgegen. Und in dieser Beziehung haben auch wir unserer­­­seits zunächst ein Mißverständniß abzumehren, welches sich an einige, in unserem­ Blatte erschienene Ausführungen über den serbischen Kongreß geheftet hat. Seit längerer Zeit werden die auf diese Angelegenheit bezüglichen Fragen in unserem Blatte von einem Manne behandelt, der mit den Verhältnissen wohl vertraut, frei von P­arteivoreingenommen­­heit und vermöge seiner Kenntniß der P­ersonen und Dinge in der Lage i­, ein fachliches Urtheil abzugeben. Und haben sich seine Auseinanderlegungen immer auf gleicher Linie mit den Anschauungen der ungetrübten öffentlichen­­­­ Meinung bewegt und allezeit trafen sie zusammen mit den patriotischen Wünschen und den versöhnlichen Bestrebungen der Serben selbst. Wenn gleichwohl der meglich aus derselben Weder veröffentlichte Artikel Über den Kongreß in manchen reisen die Deutung fand, als sei in demselben eine Agitation gegen den Patri­­archen Angyelics beabsichtigt, fo­llt dies eine vollkommen ierige Auffassung. Nichts könnte uns ferner Liegen, als eine solche Tendenz­­ waren wir es tun, Die seiner­­zeit Das­ Vorgehen der N­egierung in Der SGrage der Batriarchen-Ernennung =: energisch vertraten und hatten wir in iefer Stellungnahme die gehäfsigen Ausbrüche der ultra­­serbischen Partei und ihrer Organe zu daffen. Und nicht nur das formelle Verfahren in der Ernennung Angyelics’ fand unsere Zustimmung, auf die Wahl der Bersfen selbst erschien uns als eine glünklicge und wir Haben uns wieder­­holt in diesem Sinne ausgesprochen. Es wäre sonach vollkommen absurd, dem erwähnten Artikel eine Absicht zuzumachen, welche mit unserer ganzen bish­erigen Haltung, sei es in der Personen, sei es in der­rinzipienfrage, auf's Schärfste follidiren würde. In der That theilen wir ganz und gar die An­schauungen, welche der Minister-Präsident gestern in seiner Erklärung der serbischen Deputation gegenüber entwicelt . Was zunächst die geheimen und offenen Umtriebe gegen en Batriarchen Angyelics betrifft, so verurtheilen wir die­­selben aufs entschiedenste, obgleich wir in der Ansprache des Bischofs Zlivfovics, deren Wortlaut wir an einer anderen Stelle des vorliegenden Blattes mittheilen, nicht jene „ver Hinlicte Allusion” gegen den Batriarchen zu finden vers­mochten, auf welche Herr. v. Tipa im seiner Antwort hitt gedeutet hat. Immerhin erleidet es seinen Zweifel, daß eine solche Agitation unter den Serben besteht, allein die Legalität der Stellung des Patriarchen Angyelics in Trage ziehen, ist gleichbedeutend mit der Formulirung der schärfsten Anklage gegen die Regierung, die Sr. Majestät nennung des Minoritäts-Kandidaten des Kongresses em­­pfohlen hat, und ist ferner gleichbedeutend mit der Negation des unbestreitbaren Rechtes der Krone, einem mißliebigen M­njoritäts-Kandidaten gegenüber dem Kandidaten der Mi Bischof Auggelics­it in alter gejeglichen Form zum Patriarchen ernannt worden und Diese Thatsache darf nicht weiter zum Gegen­­stande der Diskussion gemacht wer­­den. Das ist die prinzipielle Seite der Frage. Nicht minder wichtig sind die persönlichen Motive,­­die hier in Nachsicht kommen. Der gegenwärtige P­atriarc) ‚genießt das­­ Vertrauen der Regierung, wie der patriotischen , öffentlichen Meinung und er hat sich dieses Vertrauens wü­rdig gezeigt. Angesichts der autonomen Organisation des serbischen Kirchenkongresses und der vielfältigen, nicht ledig­­lich Konfessionellen, sondern auch politischen Bestrebungen, die ss in dem Rahmen dieser Autonomie breit machen, hat der Staat die Garantie für seine Interessen weniger in der Institution selbst, als in den einzelnen Imdividualitä­­ten, in­ dem patriotischen Geiste und in der Zuverlässigkeit der hervorragenden Persönlichkeiten zu suchen. Diesen Bedin­­gungen entspricht sowohl der Charakter, wie die Haltung des Patriarchen Angyelics und man hat Jonach alle Ursache, ihn gegen ungerechte Angriffe in Schuß zu nehmen. - Da, wir möchten dieses Moment der persö­n­lich­en Vertrauenswürdigkeit verallgemeinern und auf das ganze serbische Parteiwesen, wie eS in dem Kongreß zur Bemerkung formt, anwenden. Ob im irgendwelchen Be­­ziehungen der autonomen konfessionellen Körperschaften zum Staate die „Klerikale" oder die „weltliche” Partei mehr Förderung verdiene, das ist eine Frage, die nicht nac Schlagworten, sondern nur nach der Qualität und­ dem Grade der Verläßlichkeit der einen und der andern bes­urtheilt werden darf. Wenn jemanden der Klerikalismus antipathisch ist, so ist das Geschmacjache; die praktische Politik hat mit solchem Vorurtheil nichts zu thri­­­nge muß jedes erlaubte und anständige Veittel willkormen sein, wenn £ 3 ihren Zwecken dient. Zeigt ficg min, daß in der ser­­bischen Kirchen-Organisation Die , Kleritale" Partei diejenige­n­, welche dem Staatsinteresse besser dient, welche namentlich die Gewähr bietet, daß das Vermögen der Kirche nicht zu allerlei Dunkeln Agitationen mißbraucht und vergeudet wird, daß die konfessionellen Angelegenheiten nicht den Dedimantel fiir vaterlandslofe Umtriebe bilden — fo wäre es mehr als thöricht, sich um leere Bartei-Nomenkla­­turen zu halten und um des liberalen Scheines willen das Wesen der Sache preiszugeben. Dieser Standpunkt, hilnft uns, sei für den Staat der allein richtige und solange mindestens der Verdacht besteht, daß der Kampf der Weltlichen gegen die hierachische Ordnung und deren Vertreter nicht gänzlich frei sei von Tendenzen. Die mit der bloßen konfessio­nellen Autonomie der Gläubigen herzlich wenig zu thun haben, wird die Negierung sich nicht verladen Lassen dürfen, der „fortschrittlichen“ Partei blindlings zu vertrauen. Hat der ungarische Staat mint einmal das Mißgefehlc, sich mit einer ganzen Serie verschiedenartiger „Autonomien“ abfinden zu mü­ssen, so genügt es, wenn er den gegebenen Rechtskreis derselben verpertirt ; mit aller Strenge hat er aber dafür zu sorgen, daß der autonome Rechtskreis nicht in seine — des Staates — eigene Sphäre hineingreife — und das gilt von der autonomen Kirchen-Organisation der Serben mehr, als von jeder anderen. Wollen die Serben darüber beruhigen, daß solche Besorgniß ihnen gegenüber umbegründet sei, so steht, ihnen file solche Enunziationen, auch wenn wir nicht mit allen Einzelheiten derselben en serstanden sein sollten, unser Blatt jederzeit zur Verfügung ; wir werden uns gern beruhigen Waffen und dann ebenso daß den Ioyalen Wo T­ gern dem Glauben Raum geben,­­ den ebenso loyale Thaten Folgen werden, die Erz­a De (Mit einem Gefühle des tiefsten und sehmerzlichsten­­ Wort vor der Deffentlichkeit zu sprechen Widerwillens gehen wir daran, jene faire zu besprechen welcheh heute vor dem ersten Strafsenat der küniglichen Ruh­e ihr Ende gefunden hat. Was wir da im Laufe von zwei Stunden aus den Geheimnissen des ungarischen Ge­richtsverfahrens in der Provinz gehört haben, erfüllt uns mit Absehen und Entfegen, und so gern wir darüber schwie­­gen, wir fragen uns, ob wir nicht die oberste unserer publizistischen Pflichten vergeffen und verlegen wü­rden, wenn wie­­ unserer Neigung folgend — wortlos vorüber: gingen an einem Ereignisse, das jedem gebildeten Ungar die Schamröthe in’s Gesicht treiben muß! Aber es ist nöthig, daß man solche Vorgänge erörtere, immer wieder evöirtere und die Nation vor die Entscheidung stelle, ob sie nach einer europäischen Zustiz verlangt, oder ob sie alle Errun­­genschaften des rechten Jahrzehnts in den Staub treten lassen will? Es muß endlich eine Entscheidung Herbeigeführt wer­­den zwischen zwei unversührlichen Gegenfagen, und darum wollen wir heute einen Augenblick lang . Hineinfeuchten in jene famose Gerichtsprozedur, wie sie unter den Augen einer liberalen Regierung sich in Ungarn weitestens entwickelt hat. Fene illustren Gelehrten und Patrioten aber, welche über die allzu große Milde umnieres Gerichtsverfahrens elegische Klagen anstimmen, Fannen aus diesen Vorgängen Beruhi­­gung schöpfen, und sie werden aus ihnen ersehen, wie wenig begründet ihre menschenfreundliche Besorgniß ist, und daß die ungarische Gesellschaft sich gottlob noch immer eines recht ergiebigen „Schußes" erfreut. Der Fall, den wir an anderer Stelle mit allen De­­tails erzählen, verumirt sich nach den Gerichts­arten Furz folgendermaßen: Einem Gutsbesiger des Borsoder Komitats, der den Borzug gemieft, einen Vize Stuhlrichter zum Sohne zu­ haben, werden etliche­ Schafe gestohlen. Dean Hat einen Burfchen von 17—18 Jahren im Verdachte der Thäterschaft, derselbe wird eingefangen und ins Gefängniß gebracht. Dort erwartet ihn der Kom­missär Morry mit den Panduren und während der Herr Vize-Stuhlrichter vorsichtig im­ Garten promenirt und nur zeitweil­ig einen Eid auf die Szene wirft, beginnt die Broz­zedur mit dem Jungen. Dieser leugnet zu Beginn und wird dafür von dem Kommissär geohrfeigt, dann faßt dieser ihn an den Haaren und schlägt ihm den Kopf an Die Thirpfosten und als auch diese freundliche Baurede nichts fruchtet, bringe man den Unglück­chen nach dem Stall, wo er an den Händen aufgehängt, an den Füßen abwärts gezogen und so lange geprügelt wird, bis er ertlärt , Alles gestehen zu wollen. Wäh­­rend seines mint folgenden Geständnisses scheint er aber wieder zu Schwanken, man bringt ihn also zurü­ck in die alte Rositur, und während eines der betheiligten Gerichts­­organe nach dem Weinkeller abgeht, der ehrenwerthe Ntofry aber in Am­tsgeschäften das nächste Dorf aufflicht, bleibt von aller Welt verlassen und vergefsen der unglüdliche Ins­quisit Stunden und Stunden Hindurch in seiner Folter­kammer. Der Herr Bize-Stuhlrichter Hält inzwischen Siefta, er Schläft — am hellen Nachmittag — drei Stunden lang, begibt si dann in’s Kasino, wie sich’S gebührt, und erfährt dort erst zufällig, daß der Suquifit — sich erhenft hat. Zuhause hat inzwischen — die Frau des Kommissärs alle Vorfehrungen getroffen, um den Thatbestand entsprechend zu forrigiren, so daß als der Bize-Stuhlrichter aus dem Kasino mit dem Arzte Herbeieilt, er einfach den „Selbst­­mord“ zu Konstativen hat. Man lädt sodann den Leichnam — ohne Obduktion — bestatten, und die Sache ist zu Ende, sein Hahn kräht weiter darum. Merkwü­rdigerweise findet die Mutter des unglück­gen Jungen, am vierten Tage nach seiner Beerdigung, den Deut­, Die Anzeige bei Gericht zu erstatten, es entwickelt sich eine fehe Lange Prozedur, in deren­ Berlauf zwölf Personen aussagen, daß sie doch den Kommisser Moly ebenfalls im jenem Stalle in der angegebenen Weise aufgehängt worden seien­, einzelne geben so ekelhafte Details ü­ber ihre Peinigung, daß dieselben in einem für die Oeffentlichkeit bestimmten Blatte Fan niedergeschrieben werden können, das ganze dumme Märchen von dem Selbstmorde verschwindet in Nichts und schließlich, nachdem Mofry selbst umfassende Geständnisse ab­­gelegt hat, gelangt die Sache zur Schlußverhandlung vor den Miskolczer küniglichen Gerichtshof. Da zieht Mofcy seine eigenen Geständnisse zurück und aus diesem Grunde, trog dem Die anderen Zeugen ihre Aussagen aufrecht­erhal­­ten, wird der Angekragte duch­ den Gerichtshof Freige­­sprochen Der Staatsanwalt appellirt an die könig­­liche Tafel, welche den aaderen Mann zu einer zwei­­monatlichen Gefängnißstrafe verurtheilt — mit Einlehnung der achtundzwanzigtägigen Untersuchungs­­haft. Die Angelegenheit wird neuerdings appellirt, Mokıy gelangt vor die königliche Kurie, allein vor dieses hohe Forum geleitet ih ein Dienstzeugniß des V­orf oder Ober- und Bize­geipaus, welches voll des ü­berschwänglichsten Lobes fü­r den Ehrenmann ist, und zwar bekennt, daß der dienstliche „Ueber­­eifer" ihn manchmal etwas zu weit fortreiße, im Uebrigen aber sei er ein ganz vortrefflicher Mann, der „der Gnade und der Billigkeit“ der Knie empfohlen wird. Der Mis folczer Gerichtshof in seiner Weisheit, die königliche Tafel in ihrer Milde, der Bors oder Obergespan in seiner amtsfreundlichen Fü­rsorge werden sämmtlich wahrscheinlich sehr übel von der küniglichen Kurie denken, die heute die beiden erstgerichtlichen Urtheile aufhob und Mofry zu d­ritthbalbjährigem Wetter verurtheilte. Die Supposition des Selbstmordes wurde durch die künig­­liche Kurie verworfen, welche es — was übrigens aus den Akten mit zwingender Gewalt hervorgeht — als er­wiesen annahmn, daß der Anguifit­ein Opfer jener Torturen ge­worden sei, welchen er durch den gewohnheitsmäßigen Fol­­terer, Den Pandurenchef Meofry, unterworfen wurde. Wir übergehen zahlreiche padende Details, um nur die großen Züge des Ereignisses festzustellen, aus denen die einfache Zehntsache hervorgeht, die wahrlich eine genug beredte Sprache spricht und jedes Kommentars entbehren kann, daß ein Mensch, der im Verdachte steht etliche Schafe verunkrönt zu haben dafür in der Untersuchung zun Tode gepeinigt wird. So werden bei uns in der Provinz Untersuchungen geführt; so werden Zeugen herbeigeschafft; über den ganzen Vorgang aber äußert sich dann die Justiz durch das Urtheil des Mis­tolczer Gerichtshofes und die Administration durch das Zeugniß des Borfoder Obergespans! Sieht man die Zeugen­­aussagen und die Akten doch, so findet man, daß in Borfod seit geraumer Zeit im solcher Weise für die Justiz gearbeitet wird; die großen Vorgänge sieht nicht der Gerichtstal, sondern der Stall des Herrn Mokiy; von den Eingeweihten nimmt Niemand Anstoß daran. Er bedarf der Tödtung eines Menschen, ehe die Sache überhaupt zum Gegenstande öffentlicher Aufmerkssamkeit wird, und troß der erwiesenen Tödtung eines Menschen ficht der Missolezer Gerichtshof sich veranlasst, ein freisprechendes Urtheil zu fällen. Wir pestifiven den Urtheilsspruch nicht, wir bringen ihn vielmehr den ganzen Nespekt entgegen. Den er verdient, wi vefumk­en Hier einfach Thatsachen und reihen die Daten aneinander, aus denen sich jeder Leer sein Urtheil bilden kann, att einem anderen Sinne als in dem das Wort ge­­meinhin gebraucht wird, stehen wir hier vor einem Ten­­dbenz-P­rozeß. Es it ein Prozeß zwischen dem Ungarn der Eötvös, Szalay, Szemere, Desk, Horváth, und dem Ungarn der diplomirten und amdiplomirten Meo­rys­­­eg ist ein Prozeß zwischen unserem auf der Höhe der europäischen­ Wissenschaft stehenden Strafrecht und zwischen einem unmissenden, grausamen, thörichten, rechtlosen ‚Ser­tsverfahren ; es ist ein Broseß, in den es die heiligste­­­ Pflicht eines jeden Menschen ist,­­ der im diesem Lande em­et nehmen und seine Meinung frank und frei zu sagen.Für die eine oder für die andere Richtun­g­—aber man muß sich zu entscheiden wissen.Die königliche Kurie, dieser­ Gerichtshof,in«sdem soviel Gelehrsamkeit,soviel Charakter­,soviel Gesinnung und soviel Patriotism­us ihre Stelle finden,hat heute unter dem Vor­­sitze eines ehemaligen Justizministers seine Stellung genommen und n­ur regi­­striren das Urtheil mit Stolz und Genuigthuung.Das Urtheil,­welches der oberste ungarische Gerichtshof iic der Affaire Mokry geschöpft hat,wird weithin im Sinde ver­­künden,daß unserer Justiz noch nicht alle freiheitlichen und gebildeten­ Motive abhandengekommen sind.Zu lange ist die sträfliche Tendenz der Verwilderung und Erniedrigung der ungarischen­ Justiz selbst von­ solchen­ Stellen geduldet, ernmuhigt smd beschützt worden­,wohin­ sie niemals hätte Zutritt erlangen sollen;das heutige Urtheil der königlichen Kurie hat auch diese Tendenz getroffen­3 es hat das An­­­sehen der ungarischen Justiz rehabilitirt.Darin liegt seine prinzipielle Bedeutung. Nicht­ an einem Tage und nicht aus sich selbst Heraus Hat si jene Richtung ausgebildet, die in den unteren Stellen unseres Gerichtsweens zuweilen ihren Spuk treibt; wo sie si offenbart, wäre sie auch in ihre eigene Schmach zu­­rücgejunfen. Hätte sie nicht den Glauben oder de Aber­­glauben gehabt, daß höhere Mächte fice sie einstü­nden. Oder it es ein Zufall, daß alle jene wunderbaren Aus­­wüchse unserer Zufliz, die man nicht besonders aufzählen muß, sie in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum zus­­am­mendrängen, während vordem lange Jahre Hindurch Äh­nliches nirgends entdeckt werden konnte? Ist es ein Zufall, daß das, was wiedem als schöner Mißbrauch D dahin schlich, Heute an hellem Lage und auf offenem­ Markte erscheint und. Duldung, wein Anerkennung fordert? It­­ es ein Zufall, daß in derselben Periode, in der alle reaktionären Strömungen in unserer Justiz sich wieder an die Oberfläche emporringen, diese selbst sich mattherzig den L­aunen demagogischer Terro­­risten afkommodirt ? Ist es ein Zufall — doch wozu einen Gedanken weiter ausspinnen, den jeder Qurist, wenn jeder verständige und patriotische Mensch in Ungarn fi ohne Mühe kompletiven fan! Die Alten der heutigen Verhand­­lung der königlichen K­urie sprechen für sich ganz allein, man fan diesem Urtheil nicht aus dem Wege gehen, man muß es beachten und betrachten. Ein großer Brozek ist eröffnet und wer über die öffentlichen Angelegenheiten Ungarns mit­­zusprechen hat, mag seine Meinung vorbringen. Wir Haben die unserige gesagt. sz Zum geiitigen Empfang der Deputation des am­e­ Hisch-orientalischen K­ongreß-Ansfehulfes beim Minister- Präsidenten Fifa sind wir in der Lage, die Ansprüc­he des Wührers der Deputation, des Karlstädter Bischofs Zstvfovics, nachstehend im Wortlaute mitzutheilen : „Ew. Exzellenz, Herr Minister-Präsident ! Der­ Kongreß Ausschuß hat in seiner jüngst stattgehabten Lisung auf Grund des Organisations-Statuts des Kongresses, im Hinblick auf den gegenwärtigen bedauerlichen Zustand , unserer ge­­liebten Kirche und auf die aus diesem ungeregelten Zustande für die Kirche und die Gläubigen erwachsenden moralischen und materiellen Schäden beschlossen, dah die ordentliche V­ersammlung des im Jahre 1851 einberufenen griechisch-orientalischen serbisch-nationalen Kirchen- Kongresses für den 7. Suni I. X. einberufen werde; zugleich hat derselbe im Hinblick auf die hohe Wichtigkeit des Gegenstandes und auf das allgemeine Interesse, welches eine Folge des in unserem Volke stark entwickelten autonomen Sinnes ist, diese Deputation zu dem Awede entsendet, daß sie den erwähnten Beschluß des Kongreß- Ausschuffes vor Ew. Exzellenz auch­ persönlich vortrage und empfehle. Indem wir diesem Auftrage des Kongreß Ausschuffes pflicht­­gemäß nachkommen, wollen Em. Exzellenz uns gestatten, zu erklären, daß nicht nur dieses Pflichtgefühl, sondern auch das Vertrauen zur hohen Regierung uns bieder geleitet hat, in der Hoffnung, daß un­­sere in den Gefegen und in den auf Grund derselben geschaffenen autonomen Statuten unwurzelnde berechtigte Bitte eine geneigte Wiürs‘ digung finden werde. ‚Der in Ungarn bestehenden Religionsfreiheit und­­ der Gleich­berechtigung zwischen den verschiedenen Konfessionen unseres Vater­­landes verdankt auch Die griechisch-orientalische serbische Kirche die freie Ausübung ihrer im Laufe der Jahrhunderte historisch ent­­wickelten, gefeglich garantirten autonomen Rechte. An Dieser Hinsicht sind Die Ge.-Art. XXVII: 1791, XX : 1848 und IX: 1868 bleibende ruhimvolle Denkmäler des Liberalismus des ungarischen Staates. Diese erhabtenen Alte der ungarischen Geleßgebung haben die Liebe und hingebungsvolle Treue de serbischen Volkes für den ungarischen Staat, sein theures Vater­­land, gefestigt und begrü­ndet,­­und das serbische Bolt erfüllt bei jeder Gelegenheit mit Begeisterung seine patriotischen Pflichten. .. Ba­umjerm größten Schmerze jedoch sind die Gläubigen der griechisch-orientalischen serbisch-nationalen Kirche in Folge von Ereignissen, welche außerhalb ihrer Macht gestanden, in Folge des Ungemachs der Zeiten, unbegründeten Mißtrauens und in neuester Zeit auch in Folge von im eigenen Schoße entstandenen unberech­­tigten Apirationen verhindert gewesen und sind noch heute ver­hindert, in der freien Ausübung und in der im Interesse des­­ Staates wie der Kirche gelegenen Fortentwicklung ihrer geieglich ges­währleisteten autonomen Rechte. ns­en Buben, mir Dies vor Gw. Cyzellenz mit aufrichtiger Offen­­heit achtungsvoll betonen, sei es ung gestattet, zugleich zu bemerken, daß wir diese, auch für die utereffen " des Staates heilsame Ent» widtung nur dann für mögli halten, wenn die serbische Kirche, gleich anderen in unserem Baterlande befindlichen Konfessionen, im Rollgenisse ihrer geieglich garantirten autonomen Rechte stehen wird. · Nachdem­ zur Herstellung von­ normalen Zustän­den mir·ein Weg fü­hrt,näm­lich die Ein­berustung des griechisch-orientalischen serbisch-nat·tonalen­·Kirchen-Kon­gresses und dieortsetzun­g sein­er legalen Wirksam­keit:bitteni­­rEw.Exzellen­z in tiefster Ergeben­heit, unsere diesbezügliche Petition­ sowie die die baldmöglichste Einbe­­ru­stung des Kon­gresses urgirenden Gesu­che der serbischen­ Kirchen­­gemeinden wohl geneigt entgegennehmen,­u­n­d als hochgestellter Hü­ter der Gesetze unsern berechtigteninid gerechten Winsch bei Sr.Maiestät, un­ser emn­ geliebten konstitutionellen­ Kön­ig und allergnädigsten Herrn unterjtügen zu wollen.“ Die Deputation, welche aus Bischof Zfivfovich, Dr. Subotich, Bianer Stoifies und dr. Maxim­o­vic­h bestand, begab sich vom Minister- Präsidenten zum Kultus­­und Unterrichts-M­inister Trefort wnd Bishof Zfivfovics die Bitte der Deputation wiederholte. Minister Trefort ver­sprach die Einberufung des Kongr­esses für den Monat September und betonte mit Befriedigung die unter den Serben gegenwärtig herrschende versöhnlichere Stimmung, welche Hoffen läßt, daß alle Differenzen ausgeglichen werden. Schließlic hat die Deputation auch beim Minister Bede Eovics ihre Aufwartung gemacht.­­ Die reichstägige liberale Partei hielt heute Abends unter VBorsig Gustav Bizsolg 3 eine Konferenz. Alexander Heged ü 3 empfahl nach EA­MRA Motivirung, entsprechend den Beschlüssen­ des Finanz­ausschusses des Abgeord­­netenhauses, die Annahme der vom Oberhause an dem Steuermani­­pulations-Defegentwurfe vorgenommenen Modifikationen. Die Konferenz genehmigt die Modifikationen. · Referent Berzeviczy trits die Anträge des Petitions- Ausschu­sses bezü­glich der von dem­ seleti just verhain­delte«n·Petitionen­ vor,nachdem Vusbach,Gödl un­d Finanzminister Graf Szäpäry gesprochen,acceptirt die Konferenz dieselben­. · ·Un­terrichts-Mini­ster Trefort skizzirte die Antwort,die er au­f die In­terpelleition Thaly’s betreffen­d die an­geblich geplanten Beuten im Mu­seum zu ertheilen beabsichtigt.Die An­twort des Ministers wird von­ der Konferenz genemigend zur Kenntnisse­­nommen.­­ Gegenüber dem M­ránnyischen Anfrage bezüglich der Csángó Ansiedelungen legte Minister Präsident £ t Ba den Stand­­punkt der Regierung in dieser Frage dar. Die Konferenz nah die­se Erklärung des Minister-Präsidenten genehmigend zur­enntniß. — Die Unabhängigkeits-Partei diskutirte in ihrer heutigen Konferenz die Modifikationen des Oberhauses an dem Steuermanipulations-Entwurf. Zu den auf Kroatien bezüglichen Modifikationen wird die Partei im Hause sprechen, die Modifikation bezüglich des Disziplinarverfahrens lehnt die Partei ab. Sodann beschloß die Partei, den Beschlußantrag Szanyis bezüglich der Csángó, sowie die Petition des Hevefer Komitats bezüglich der Kolo­­nisation zu unterfrügen- . Telegr. Depefcyen b. Der Einzig des Kaiserpaares Tangsamsten Schritt „2 in Moskau.“ Das Wetter war von den Mittagsstun: Telegramm unseres Spezialkorrespondenten) Moskau, 22. Mai. Der imposante öffentliche At der glänzenden Krönungs­­feierlichkeiten , der Einzug des Kaiserpaares vom Petrowski- Palast in den heiligen Kreml, hat heute Nachmittags in der duch das H­eremoniel geregelten Weise stattgefunden, ohne daß es zu einer Störung gekommen wäre. Das ist die er­­freuliche Signatur des heutigen Tages, dem man wohl aller­­seits mit einem ge­wissen gerechtfertigten Bangen entgegen­­gesehen hat. Die stolze Zusage des Relieften der Stadt Moskau, daß dem Ezar innerhalb der Mauern der ruf­­fitischen Krönungsstadt sein Leid mwiderfahren werde. Diese Zusage, die kurz nach dem grauenvollen Tode Alexander’s II. dem meer Czar gemacht wurde, sie hat sich, zumindest fü­r den heutigen Tag, erfüllt. Was die russischen Machthaber dem heutigen Tage mit besonderem Bangen entgegensehen ließ, war der Umstand, daß der Kaiser durch mehr als drei Stunden, kurze Bauten abgerechnet, ununterbrochen im durch Die über eine deutsche Meile langen Straßen vom Petromwssi-Palais bis zum Kreml reiten muß. Freilich darf hiebei nicht außer Acht ge­lassen werden, daß außerordentliche V­orsichtsmaßregeln ag­­eoffen worden sind, um auch nur der Möglichkeit ein Störung vorzubeugen. Mit dem Maßstabe anderer Krö­­nungszüge, bei denen dem Volke ein wesentlicher Antheil zu­gemessen ist, darf auf der Heutige Einzug nicht ge­messen werden, denn der ganze glanzvolle Zug be­wegte es innerhalb eines von­­ Soldaten aller Waffengattungen gebildeten Walles. Hinter den dicht neben­­einander stehenden Soldaten wurde von der unablässig patrouisierenden Kavallerie ein Zwischenraum von zwei Schritten freigehalten, dann erst folgte das Publikum, dessen erste Reihen von Polizisten und Mitgliedern der freiwilli­gen „Ochrana” gebildet waren. Man kann es getrost lagert, ein drühender Alp wälzte sich von den Herzen Aller, als das Kaiserpaar und die glanzvolle Suite unter enthusiastis­­chen Beifallsfundgebungen des Volkes, dem Donner der Kanonen und dem Gelände aller Glocken in den Kreml eingezogen war, den an nicht besonders günstig, der Himmel war statt­be­­wölft und gegen ein Uhr ging ein leichter Sprühregen nieder, der aber nur eine halbe Stunde lang andauerte. Und mint folge der eingehende Bericht über dem­ Einzug : . Um 10 Uhr Vormittags gaben neun Schüffe aus den auf dem Zarizkaja-Thurn bei Kreml aufgestellten Gefchüsen das Signal zum feierlichen Glockengeläute der­ k­. Uspenkij-Kathedrale, Hi­er stellten sich die zur Spalierbildung kommandirten Soldaten auf den ihnen zuger­iedenen Blagen auf. m Petromsk­’sschen P­alais ver­­sammelten sich mittlerweile die Mitglieder des Kaiserhauses, die fremden Fürstlichkeiten welche in Gala-Karrofsen vorgefahren waren. Der Minister de­saiserlichen Hauses, Graf Woconzoff-Dafchkoff, der dafür bis jean hatte, daß der Zug sich wangire, erstattete dem Kaiser die Meldung, daß der Zug bereits seine Aufstellung genommen, worauf, der Kaiser den prachtvollen, mit Gold geschirrten Schimmelhengst, ein Geschenk des Schah von Persien, bestieg. In diesem Momente wurden von der berittenen Batterie gegenüber dem Petromski’schen Palais drei Schi­­fe abgefeuert, welche das Signal dafür waren, daß der Zug sich in Bewegung seße. Die Tote des Zuges war aus Polizeisoldaten, Gendarmen zu Pferde, Leibgardisten, Deputirten der asiatischen, Rußland unter­­thänigen BVelferschaften, den Hofchargen, den in der Suite der aus­­wärtigen Prinzen befindlichen Hoffavalieren und den Mitgliedern des Reichsrathes gebildet, welche in v­ierfigigen vergoldeten Gala- Kutschen fuhren. Dann kam unter Vorantritt des Oberst­­hofmarschalls der Ca­ax zu Pferde, der von den Grafen Woronzoff- Daschkoff, Miliutin, Tolstoi, Bokjet und Loris-Melikoff begleitet war. Der Kaiser, der Marschalls-Uniform trug, war sehr ernst und erwiderte die Ehrenbezeigungen des Militär und­­ des Volkes mit kurzem militärischen Gruge. Hinter dem Kaiser, fuhren in offenen Phaetons der Großfürst-Thronfolger und seine Geschmister, die Mitglieder des Kaiserlichen Hauses. Die Großfürsten, die mit zahlreicher Suite erschienen waren, trugen Alle das blaue Band des Andreas-Ordens und wurden ebenso wie der Kaiser von der Boots­­menge stürmisch afflamixt. 5 · ·Nunmehr folgte die Kaiserin m­it der Großfürstin Xenia in einer vergoldeten Galakutsche,die von acht Schimmeln gezogen war.·Die Kais·erin trug ein blaßgelbes,dekolletirtes Moireekleid mit weißem Spitzezin­berwurs Die hohe Frau, die blühend aussah, hatte das Haar griechisch frisirt ;_ vidlwärts war der Knoten duch eine Diamanten-Agraffe von fabelhaften Werthe zusammengehalten. Auch die Kaiserin war mit dem blauen Bande des Andreas­ Ordensd geschmüct. Prinzessin Xenia war einfach gekleidet. . Der Garemna folgten sämmtliche Großfürstinen ind offenen Hof­­eanisanen, die Staatsdamen, die Kammerfräulein der Kaiserin,­ die attinen der Minister, die mit den Großfürstinen und mit den aus­­wärtigen Prinzessinen eingetroffenen Hofdamen. Den Zug beschlossen eine Eskadron des Leibgarde-Hußaren-Regiments und eine Eskadron 908 Leibgarde-Uhlanen-Regiments des Kaisers. Der Gesammteinbruch, den der Zug darbot, war ein imposan­­­­ter, über­wältigender­ Kolossal­­feier unermeßlich erschien der Reich­­thum des russischen Hofes, der da zur Schau an­­ward, die gläns­zende militärische Suite, die phantastischen Kostüme der asiatischen Völkerschaften, die mit überladener Pracht deforixten Käufer, die seit­­lich gepugte Wolfsmenge, das Alles vereinigte sich zu einem überaus glanzvollen Bilde, welches noch schimmerndere Farben aufzumessen gehabt hätte, wenn sich der Himmel nicht in düsteres Grau ge­­hüllt haben wide. Immerhin hatte das Auge genügend 31 Zehen und Yhe Berichterstatter, der die Wunder des Wiener Festzuges im Jahre 1879 auf der Ningstraße angestaunt hat, kann jagen, daß der heutige Einzug in seiner Eigenart, fi demselben mürdig anreiht. Zu legten Augenblicke hatte Polizeimeister Kosloff die Erlaubniß entheilt, daß sowohl die Fenster geöffnet, als auch die Balkons benügt werden dürfen; dadurch bekam das Straßenbild ein erhöhtes R­elief. Die Dekoration der Häuser, die sich unwesentlich von von , = in Westeuropa üblichen unterscheidet, war mitunter höchst originell. 5 · · Da8 diplomatische Korpe und die Vertreter der Breffe be­sichtigten den Einzug vom historischen Museum aus. An dem weiter unten angeführten Punkten, wo die Begrüßung durch den Gouver­­neur von Moskau, das Stadthaupt, den General-Gouverneur, die Adelsmarschälle und Landes-Deputationen stattfand, waren kleine reizende Pavillons errichtet worden. Die Begrüßung nahm überall nur wenige Minuten in Anspruch. An dem Augenblick, als der Zug die Residenz betrat, wurden auf ein nach Anordnung des Kom­­mandanten von Moskau vom Triumphthor gegebenes Signal, das vom Feuerwehrt­urm an der Tiwersfaja und dem Sparny Welikij wiederholt wurde, 71 Salutschh­ffe abgefeuert. Beim alten Triumph­­thor, beim Straftniz Monastyr, auf Tiwerslaja-Bloschticadj und beim Woskreffenskij-Thor begrüßten den Chor das Moskauer Stadthaupt und die Zünfte, der Präsident und die Mitglieder des Moskauer Gouvernement-Landschaftsamts, der Adel des Moskauer Gouvernements und die Kreisamts-Marschälle, sowie der Gouverneur von Moskau, Fürst Dolgorusoff.­­ Nach entgegengenommener Begrüßung flieg der Kaiser beim M­oskreffensfij-Thor vom Pferde, ebenso die Großfürsten. Die Kaise­­rin verließ die Kutsche, die nahe dem Eingang in die Twerskische Kapelle hielt. Auch die Großfürstinen hatten die Equipagen dart Am Eingange in die Kapelle wurde das Kaiserpaar vom Bischof von Dmitromwst, dem ersten Bilard von Moskau, mit dem Kreuz und dem heiligen Wasser empfangen. In der Kapelle angelangt,, beugten die Majestäten und die Mitglieder der russischen Kaiserfamilie vor dem Bilde der Twersk­schen Mutter Gottes die Arie, wor­­auf die Majestäten wieder die Kapelle verließen. Die Majestä­­ten und das ganze Gefolge begaben ih sodann in die Mspenskij- Kathedrale, wo aus Anlaß der­­en Ankunft des Kaisers ein Dankgottesdienst abgehalten wurde. In der Vorhalle der Kathe­­drale wurde das SKaiserpaar von der heiligen Synode empfangen. Nach­ beendigten Gottesdienst begab sich der ganze Zug in die Archan­gel’ssche Kathedrale, von dort längs der sogenannten Rothen Treppe in den Kreml. Auf der unteren Terrasse der Rothen Treppe wurden die Majestäten vom Oberstmarschall empfangen, der dem Kaiser Salz und Brod reichte, dann geleitete der Hofm­inister das Kaiserpaar in die inneren Gemäuer 023 Kreml. An diesem Moment, es war 3/5 Uhr, wurden 101 Kanonenschiffe abgefeuert und in allen Sivchen wurden die Groden geläutet und ein Dankgottesdienst abgehalten, die Botschafter, Gesandten und Hofchargen, . ar — Deperchen­ce 3 , Korrespondent Bureau". — Mostan, 22. Mai. Die Vorbereitungen des Öi Zuges wurden in­­ der Nacht vollendet. Die Stadt bietet einen außerordentlich glänzenden Anblick dar. Entlang der fünf Kilometer langen Strecke vom Petrowski-Palast bis zum Kreml, welche der Zug passiven wird, wehen unzählige Sahnen und Flaggen in den Faiferlichen und zuffji=­igen Warben. Die erg der Gesandten tragen Die bezüglichen Landesfarben. Die Fahnen maften in den Straßen, Tenster die mit den­ lebhaftesten Farben bekeh­rten die mit Fahnen und Balkone, die Belle,

Next