Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1884 (Jahrgang 31, nr. 27-50)

1884-02-15 / nr. 38

NOT­ X »F s Te 4. Hé e. s· »V. mégy Hi N Einzelne Nummern 3 Fr. in allen Verschleiflokalen.) & é Dr DE ERDE MT ÉTÉ OG BZ OTA TÉS SZTTÜTTKZ "SEN ZET Budapeft, 15. geber. — Wie uns aus Wien gemeldet wird, Hängt der egenwärtige Aufenthalt des ungarischen Minister-präsidenten in der Österrei­­chen mit der Frage der vnennung eines V­izepräsidenten der agnatentafel zusammen, welche Stelle duch den ob des Grafen Johann Cziráty erledigt worden ist. Die Benennung it umso dringender, als der hochverdiente Brä­­der v. Szögyeny-Marid, s­­ent dieser Tafel, an A­­­r«­egen auch ten Füngling megg ist und im Falle eines Un­wohl­­s ging Dieses verehrten Mannes die Magnatentafel faktisch einen Präsidenten hätte. Was man die Begebung der B­­epräsiden­ten-Stelle betrifft, so richteten sich natürlich alle like, auch jene der Negierung, in erster Linie auf einen AO besonders qualifizirten hohen Wü­rdenträger, der jedoch nicht dem­ Hochadel angehört und aus diesen Grunde die­se zugedachte Ehre sofort in der bestimmtesten ei­e ablehnte, indem er von der ganz richtigen Ansicht ausging, daß, nachdem der erste Präsident dem mütteren Adel angehört, nicht auch der zweite Präsident Diesem entnommen werden dürfe, weil Dam die hohe Kristokratie im Präsidium­ der Magnatentafel gar nicht vertreten wäre, was denn doch nicht zulässig erscheint. Auch Be­v. Tipa hat diesen Standpunkt acceptivt und mehrere Prsönlichkeiten aus der Neihe der Magnaten vorgeschlagen, unter deren Se. Majestät nach mündlicher Beratdung mit dem Minister-Präsidenten nunmehr die Entfeidung treffen wird. Sollte die Wahl auf einen Magnaten fallen, der koch nicht in die Neihe der Neichsbarone gehört, so mi­­ de­mselben kaum gleichzeitig auch das vom Grafen Ezi­áky­kleidete Tavernicat verliehen werden, welches in der Nang­­ttíte der Reichsbaronate ziemlich hoch oben steht, sondern es Erde einer der älteren Reichsbarone (vieleicht Präsident v. Szögyény) in das Tavernicat vorlüden und dem neuen Vizepräsidenten ein anderes Reichsbaronat verliehen wer­­di. Die Entscheidung Sr. Majestät dürfte bis morgen erfolgt sein, Hauptstadt zunächst At dent Beidjatage. Beide Häuser des Neichstages hielten heute Mittags Sipung. Be Das Abgeordnetenhaus verhandelte heute den Gefegentwurf über die Bermehbrung der Bezirks Berichte, der seit dem Tage seiner Einreihung auf allen Seiten des Hauses das lebhafteste Sintereffe wachgerufen hatte. Dieses Achtereffe manifestirte sich zunächst in der radikalen Metamorphose, die Vorlage im Schafe des Justiz-Ausschusses durchmachte, eine Wandlung, deren Schwerpunkt wohl darin zu suhhen ist, daß die Fanberenger in Sinne des Ausschußtertes ihren Gerichtshof behalten und die Bargzager von ihrigen an Szolmot abtreten mu­ssen, während im Sinne der ministeriellen Vorlage auch Yapbering seinen Gerichts- Hof verbieren sollte. a.. Den Standpunkt des Ausschusses vertrat man der Referent eter Matı­sta in eingehender fachlicher Weise, das Schwer­­n darauf legend, daß der Ausschuß die Regierung anmeisen wll, eine Vorlage über die definitive Organisation der Gerichtshöfe und Bezirksgerichte gleichzeitig mit jener über die Organi­­sation der E. Tafeln, spätestens aber binnen fünf Jahren einzureichen, während der ministerielle Teit bekanntlich die Organisation der erst-­gerichtlichen Instanzen n­a­ch der der E. Tafel in A­ussicht stellt. #. Ele3 plaidirte hierauf in längerer Rede für die Aussehuß- Anträge, sich besonders der Sache YáHpberén ny 8 annehmend. a Der nächste Hedner, Aurel Sarközyy, plaidirte vor leeren Bünten nicht minder eingehend und nicht minder warm fir den Nebelgang zur Tagesordnung, d. h. für Karczag, wer Noch Sprach Koloman EC Si­g, der sich Hinsichtlich der Frage Jjápberény-Karczag:Szolnot auf die Seite des ministeriellen Ent­­wurfes schlug, dabei aber betonte, die Negierung hätte aus diesem Anlause auch die übrigen nothwendigen Gerichtssig-Nacdhaben vor­­nehmen müssen. Nedner kündigte auch aus diesem Grunde für die Spezialdebatte einen Beichlußantrag an, worauf Ludwig Tur­­$án­yi für Szolnos gegenüber Karczag eine Lanze brach. Die Debatte wird morgen fortgelegt werden. Am Oberhause erstattete Kardinal Haynald Bericht über die Mission der vom Hause zum Leichenbegängniß des Grafen Eziráky entsendeten Deputation und überreichte dann­­ Bericht des Finanz-Ausschusses über das 1884er Budget. Das Haus votirte dem Kardinal den Dank für dessen Theil­nahme an den Femeralien des Grafen Gziraly und beschloß, die Budgetverhandlung am nächsten Dienstag zu beginnen, 5­­ u Gelekennummer in der im exiten Alınen dieses Paragraphen festgestellten. E. u. Sinaneminister. über die Bestimmung des Kommmunalsteuerzustieges der in dem 6.A. X. 1870 8.4 P­unkt d) und e) bezeich­­neten Institute und Unternehmungen. §. 1. Zur Ergänzung der im ©.­Ü. X. 1870, §. 4 PRuntft 4), mó e) enthaltenen Bestimmungen wird das Folgende verfügt: Kener Kommunnalstenerzuschlag, welchen a) die Desterreichisc­h- Ungarische Bank, b) die priv. Desterreichisch-Ungarische Eisenbahngesellschaft, „­ jene Geldinstitute, Bereicherungs-Anstalten, Fabriken und fabrifsmäßigen Unternehmungen, deren Direktionsfiß sie auf öster­­reichischem Staatsgebiet befindet, die aber ihr Geschäft durch lilialen, Breiganstalten oder unter irgend einem anderen Titel auch auf Ungarn ausdehnen ; endlich d) jene Verkehrs-Unternehmungen, deren Dirersionsfig sich auf Österreichischem Staatsgebiete befindet, die aber ihr Geschäft auch auf das ungarische Staatsgebiet ausdehnen, nach den auf Grund ihres auf ungarischen Staatsgebiete erzielten Geschäftserträgnisses ausgewor­­­fenen Staatssteuern bezahlen, dient zur Bedeutung der Annuität des auf Grund des G.A. X. 1870 aufgenommenen Beru­fungs-Ansehens und insofern derselbe für Diesen Zweck nicht ganz in Anspruch ge­nommen wird, wird er sam­mt dem noch erübrigenden Theil der im 8. 4 des erwähnten Sejeg-Artikel 3 aufgezählten übrigen Einnahme­, beziehungsweise Tilgungsquellen, nach definitiver Tilgung des An­­regens aber im Ganzen dem im Sinne des 8. 7 des nämlichen Sefeg-Artikel 3 freirten hauptstädtischen Fonds zufließen . §. 2. Diese Bestimmung des Kommunalsteuer-Zuschlages der im Punkt e) und d) des §. 1 mutssktgttet Unternehmungen erleidet auch dann seine Aenderung, wenn die Organisation dieser Unternehmungen mit der Zeit vielleicht auf der Basis solcher Prinzipien umgestaltet are, wie jene sind, auf melden die unter a) und b) aufgezählte U nternehmungen beruhen. 5. a 3. Mit dem Bollzeuge dieses Gefebes wird der Finanzminister etvant. Budapest, 15. Feber 1884. Graf Sulius Szapary m. p. Gefekentrief über die Modalitäten der Erledigung der gegen die Ergebnisse der neuen Grundsteuer:Kataster: DOperate erh­obenen Reflamationen. §. 1. Die gegen die Ergebnisse der auf Grund der Bestimmun­­gen der G.-A. VI1:1875, XL: 1881 und XLII: 1881 durchgeführten, allgemeinen, neuen Grundsteuer-Kataster im Sinne des §. 46 des ©.-X. VII:1875 geltend zu machenden individuellen Reflama­­tionen sind nach den in den folgenden Paragraphen umschriebenen Modalitäten zu erledigen.­­ §. 2. Der Präsident, der Kreis-­Grundsteuer-Kommission be­nimmt, im Einvernehmen mit dem Schägungs-Kommissär die Reihen­­folge, in welcher die im Sinne 523 $.4 des Ges.-Art. XL : 1881 eingeseßte Reklamationens-Kommission, ihre Wirksamk­eit üben werde und weist die Reklamations-Kommission an, ihre Thätigkeit nach Ablauf der 60 Tage sofort zu beginnen. Der Chabungs-Kommissär bringt diese Reihenfolge den betreffenden Gemeinden zur Kemmunip. „„ Die Reflamations-Kommission beginnt nach Ablauf der oben »wähnten 60 Tage sofort ihre Shätigkeit, fest dieselbe ununter­­brochen fort so lange, bis nicht jede einzelne Reflamation an Ort und Stelle 1 untersucht it; sie verständigt mindestens acht Tage Preißenfolge . R­n einigen Stunden,was zwchilge hatte,daß der von Ruttka kom­­ende Courierzug Nr 1 statt um 10 Uhr Abends,­erst um 2 Uhr Morgens in der Hauptstadt eintraf. 3 Jan (Mordversuch) Der Feuerbursche Andreas Yerczek feuerte gestern Abends in der Wasc­kirche des Hauses Museumrin Pte. 10 aus einem Revolver zwei Schiffe gegen die Magd Glisabet Raffat ab, weil diese ihr Verhältniß mit ihm brechen wollte. Die der beiden Kugeln streifte nur die Haut der Magd, während Die andere ihr in den Schenkel eindrang. Sie wurde ins Spital über­­führt und der Thäter in Haft genommen. Brandlegung.­ Gestern Abends haben unbekannte Thäter bereits zum dritten Mal den Versuch gemacht, das Treibhaus, und den Stall der auf dem Hungariaweg Nr. 1828 gelegenen Billa in Brand zu stehen. Das Feuer wurde noch rechtzeitig bemerkt und binnen Surzem gelös­t, vorher die Gemeinde-Vorstände von ihrem erscheinen aud der­­ Untere heutige vorläufige Befi­tigung­ ließ. Zwar einige betreibene 7 bahnen die Lokomotive eines Lastzuges in der Nähe der Station Gemeinde-Vorstand ist verpflichtet, die Mitglieder der Gemeinde Kr­ie >­en­­ Tura. Die Kommunikation erlitt dadurc­h eine Unterbrechung von Kataster-Kommission, sowie die an Reklamation berechtigten Parteien zum Erscheinen bei dem Solaraugenschein nach der im §. 9 des Gef. Art. XL : 1881 umschriebenen Art und Weise einzuladen. Wenn bei Ankunft der Reklamations-Kommission noch weitere Neklamationen angemeldet werden, nimmt die Kommission die münd­­lich oder schriftlich angemeldeten Neklamationen entgegen und erledigt dieselben mit den übrigen. Der Gemeinde-Vorstand übergibt der Reklamations-Kommiss­ion mit den Neflamationen auch die Grund­­bücher und die Religbogen und ist berechtigt, womohl Hinsichtlich der bei ihm führt, als auch der bei der Neflamations-Kommission an­­­meldeten Reflamationen seine Anmerkungen zu machen. Die Kommission besichtigt Die Reflamationsfälle an Ort und Stelle; wenn Der betreffende Befiger in­folge der erhaltenen Aufklärungen von der Reklamation absteht, bezeichnet die Kommission dieses in der Rubrik Anmerkung : In der übrigen Reklamationen trägt sie ihre Worfipläge in das I­dee ein und übermittelt diese. Der­ zeichniß sammt den Grund uch und den Belisbogen dem Präsidenten der Kreis-Kommission, indem sie zugleich über ihre Wirksamkeit einen erschöpfenden Bericht erstattet. _ : muß der Präsident, der ‚Wenn seine Reklamation erfolgt, ist, Kommission aus davon­ verständigt werden. » Der P­räsident der Kreis-Kommission is verpflichtet, sofort nach Einlangen des Berichtes die Kommission einzuberufen, 10 daß dieselbe längstens binnen 15 Tagen zusam­mentreten könne. Die Kreis-Kommission­­ ist verpflichtet,­­ ihre Sieungen ohne Unterbietung so viele Tage hindurch zu halten, bis auf Grund des Berichtes der Ieffamations-Kommission sämmtliche Reklamationen erledigt sind. §. 3. Die Disten­ts-Kommission überprüft von Ants wegen die protosolarisch aufgenommenen Beischlüsse der Kreiskommission. Zu diesem VBehufe ist der Präsident der Kreiskommission verpflichtet. Die Protofolle der Kommission samit allen dazu gehörigen Akten binnen 5 Tagen vom Abschlusse­n der Kommissions-Verhandlungen gerechnet, den Präsidenten der Bezirkskommission zu unterbreiten. §. 4 Der Präsident der Bezirkskommission kann in dem Falle, daß, ein Theil der Kreiskommissionen die Reklamationen fan selig erledigen würde, die Bezirkstonmission auch zweimal ein­berufen ; zum ersten Male dann, wenn die Beschlü­ffe der Mehrheit der Kreise an ihn gelangen, zum zweiten Tal dann, wenn die Be­schlüffe, der laugsamer fortschreitenden Su­sionen bei ihm einge­­langt sind. In beiden Fällen ist aber der­­ _­asident verpflichtet, vor den Gitungen der Beirkskommission die im Sinne des 8. 5 968 G.­A. LX . 1881 ernannte Deputation der Bezirkskommission einzu­berufen, damit dieselbe Die Beschüffe der Kreiskommissionen unter Mitwirkung der Beziris-Inspektoren durchitudive, einen detaillirten Vorschlag ausarbeite und denselben der Beziriskommission uterbreite. „Die LandessKataster-Kommission überprüft von Antswegen die Beschlüffe der Bezirks-Kommissionen . In Diesem Behufe unterbreitet der Präsident der DVBeiitz-Kommission nach jeder einzelnen Lisung die Beischlüffe der Vezivis-Kommision sammt allen dazu gehörigen Schriftstücken dem Finanzminister, welcher dieselben in Begleitung en Sen Gutachtens an die Landes­stataster-Kommission gelan­­gen läßt. §.5.Die Lan­desstatraster Kommission kann­ bei Obrwalten der im vorhergehenden Paragraphen erwähnten Umstände auch mehrere Diale einberufen werden, je nachdem genügendes Material zur Ueber­­peifung angesammelt it. Beim das Gutachten der Landes-Kommission wesentlich ab, weicht von den Beischlüssen der Bezirks-K­onmission, dam­­it eine Deputation an Ort und Stelle zu entsenden, welche nach Anhörung der Kataster-Organe " der­ Kreis- und Bezirks-Deputationen und auf Grund ihrer eigenen, an Ort und Stelle gewonnenen Erfahrungen einen detaillirten Vorschlag ausarbeitet. Au Grund dieses Vorschla­­ges beschließt­ endgiltig die Landes-Kommission. 8. 6. Sobald einzelne individuelle H Deflamationen endgiltig er­­ledigt sind, sind die eventuellen Nenderungen in den betreffenden Belisbogen und Grundbüchern sofort von Amts wegen durchzuführen und als Steuerbasis zur Geltung zu bringen. An dem Falle, wenn in herabgeseßt wu­rde, ist das etwa eingezahlte Steuerplus nach Wunsch des betreffenden Belisers entweder baar zu viezuzahlen, oder ihm in seine Steuer einzurechnen. In dem­ Falle, wenn in Folge der Refla­­mation die Steuer erhöht werden, ist das Plus nur von dem ersten Zuge des auf die Peststellung folgenden Jahres zu berechnen, bezie­­hungsweise einzutreiben. §. 7. Die 88. 13, 14, 15 und 16 der G.­U. XL: 1881 werden außer Kraft gerecht. §. 8. Mit dem Bollzuge dieses Gefäßes wird der Finanzmini­­ster betraut. Budapest, 15. Feber 1884. Graf Julius, Szápárh m. p. Solge der Reklamation die Steuer f. u. Finanzminister. Gagesweuigkeiten, (Ernennungen) Gigmmi Geréb zum Sataster- Döber-Ingenieur; Merander Börös zum Direktor beim Staats­­gebäude - Sänspektorate; Franz Magyary-KRoffa ebendahin als Kontrolor und Fra Knoblich zum Rec­nungs-Offizial ebendahin. — | — GERT Net­e DEV Katterin- Röntgen Elisabeth) Aus Wien, 14.5M. wird uns geschrieben : Wie bereits bekannt, werden sich ihre Majestät und die E­rzherzogin Marie Valerie zu einem mehr­wöchentlichen Aufenthalt nach Wies­­baden begeben. Gestern it der dahin gesandte Hofbeamte aus Wiesbaden, woselbst die entsprechenden Vorbereitungen zum Empfang der hohen Danıen getroffen wurden, hielt er zurückgekührt. Der Tag der Abreise ist endgültig noch nicht festgefegt, doch soll derselbe Schon für Ende dieses Monats nach dem stattgehabten Industriellen-Ball und dem Ball bei Hofe, oder für Anfangs März anberannt werden. Prinz Ludmig in Baiern, welcher gegenwärtig Hier weilt, sol mit der Kaiserin-Königin und der Erzherzogin gemeinschaftlich die Reise nach Wiesbaden antreten und dortselbst während­­ der ganzen im Aussicht genommenen Zeit des Aufenthaltes bei denselben weilen. Die Schwestern Ihrer Majestät, die Königin von Neapel, sowie die Stäfi Tran­i werden­­ gleichfalls in Wiesbaden zu längerem Besuche erwartet. Die Neffe wird mit­ einem aus 22—24 Personen bestehenden Hofstaate nach Wiesbaden angetreten. Unter denselben werden­ sich befinden: Obersthofmeister Baron Nopcsa, Hofdame Landgräfin Fürstenberg, Kammervorsteherin Gräfin Kornis, Hofrat Dr. Widerhofer, Negierungsrath Feifah­f mit Gemahlin, Hofrath Ritter v. Claudy und die, entsprechende Anzahl von’Hofbeamten und Dienerschaft. (Bom Hofe) Se. Majestät hat, wie uns aus Wien berichtet wird, heute das neuerrichtete Staatsnoten-Atelier besichtigt. Nequiem) Das Oberhaus veranstaltete heute um 10 Uhr Vormittags in der Franziskaner-Kirche einen Trauergottes­­dienst für das G Seelenheil seines verblichenen Vizepräsidenten, des Grafen Johann Gziräky. Demfelden wohnte eine große Anzahl von Mitgliedern des Ober- und Unterhauses an. Anwesend waren u. A. die Söhne des Verblichenen Anton, Bela und Johann, sein­­ Schw­iegersohn Graf Andres Eselenicz, Cr bischof Samafia, die Bischöfe ECsahfa, Dus lanhfy um Shuster der Präsident des Oberhauses Ladislanus SzögyEeny-Marib, der Präsident des Abgeordnetenhauses Thomas Bédy, die Minister Bauler, Sz­apáry Trefort, Szechenyi­nd Bed­kovich, Graf Julius Andräaffy, Baron Edelsheim- Gyulai, Graf Ludwig Tipa, Staatssekretär Baron Fejerváry, Grf Abt Apponyi, Graf Franz 3ihyY, Graf Juli Széchényi, Graf Stefan Erd­op, Hoff Szláry, Graf Baar, Baron Döry, die Grafen Ferdinand und Eugen Zihy, die Grafen Stefan und Géza Sz­apáry, Graf Anton Sztáray, Graffael Wen­d­­heim, die Grafen Ludwig und Emanuel Zihhy- Ferrari, Markgraf Eduard Ballavicini, Baron Béla Lipthay, Graf Edmund Keglevich, Vizepräsident der Kurie Mihaj­­lovices, die Aur­alichter Dr. Subay, Berteffy, Bégle und viele andere Freunde und Verehrer des verstorbenen Grafen. Den Trauergottesdienst zelebrirte Kardinal-Erzbischof Ludwig Haynald mit glänzender Assistenz. Nach der Trauer­­messe segnete er den mit den Familien­wappen der Czirálys ge­­schmücken­ Satafalk ein, worauf" Das Neguiem­­ kurz vor 11 U9"­zu Ende war. Soldfgmiedefünf-Ausstellung­. In den Näunten der Bildergalerie­­ 03 Museums berrfehte in den Testen Wochen eine rege Thätigkeit, deren Abschluß morgen zu erwarten ist. Zweifel in uns aufpäntern, ob die ungefähr 6000 Nummern der Goldschm­iedefunft-Ausstellung — denn von dieser reden wir — am Sonntag, 17. d., als an dem Tage der Eröffnung, auch vollständig fortigt, plack­t und verwahrt sein würden. Nadek dem Bienen­­fleiße der Pulfly pere und fils, als der verdienstvollen Arran­­geure, ist auch die Bewältigung dieser schweren Aufgabe zuzu­­muthen. Vorläufig ist noch ein ziemlich großes Dienstpersonal mit Hämmern­­ Räumen, Scheuern, Modelliven u. f. mw. beschäftigt. Der Katalog, eines der wichtigsten, aber auch säumigsten Bestandtheile jeder Ausstellung, wird in Abtheilungen herausgegeben werden. die erste Abtheilung, etwa 1200 Nummern umfassend, dürfte am Eröffnumgstage fon vertheilt werden können, ebenso der vor­läufige allgemeine Katalog, der die Skizze der ganzen Aus­­stellung enthält. Ein flüchtiger Blik in die fünf Säle, welche der Austellung gewidmet sind, belehrte uns Heute, daß hier eine ‚ganz enorme Füle der außerordentlichsten und­­ interessan­­testen Gegenstände der Kunstindustrie und­ spezieller, hochent­­reidelteer Kulturzweige­­ des­­ ehemaligen Ungarn aufgestapelt ist. 63 kann mit Necht behauptet werden, daß eine ähnliche Spezial-Ausstellung, mit einem solchen Neichthum und Gehalt der Nummern, noch nicht existirt hat. Es wird dies nicht num eine Fund» geube für den gelehrten Forscher, ein woilk­ommener Anschauungs- Unterricht für die Gebildeten, sondern auch eine fesselnde und an­ziehende Galerie seltenster Sehenswü­rdigkeiten für den Laien sein. Der Glanz der Edelsteine, auf glngerndenm Golde aufgetragen, durch zarten, schm­mernden Farbenschmelz lieblich gedämpft, solche Zusam­­menstellungen der mächtigsten Eindruchsmittel, wie sie uns aus den unzähligen Kronen, Hermen, Kelchen, Monstranzen, Kreuzen, Reli­­quienkästchen, Bofalen, heiligen, häuslichen Sagdgeräthen, den wundersamsten Zier- und Schmucjachen entgegenblinken, können nicht verfehlen das lebhafteste Interesse Ledermanns zu erwecken. Zur vorläufigen Orientirung der Besucher sei gesagt, daß der erste Saal die ungarischen Funde aus der Heidenzeit, der zweite Saal die in Ungarn verfertigten Kostbarkeiten der ungarischen und ausländischen Kirchen von St. Stefan bis zur jüngsten Zeit, die drei legten Gäle die vielfältigsten Erzeugnisse der ungarischen profanen Goldschmiede­­kunst von den ältesten Zeiten bis zur legten Blüthe dieses nationalen Kunstgewerbes enthalten. Die Ausstellung wird morgen, Samstag, 3 Uhr Nachmittags für ein eingeladenes Publitum, Sonntag vor m­ittags für Ledermann eröffnet. (Eine interessante Bublikation) aus der Leder des Reichstags-Abgeordneten Dr. Alexander Döxrkägh­it unter dem Titel „Budapest közepitkezesei” 1868 —1882” („Die Bauten von Budapest 1868—1882) soeben erschienen. Das Werk bietet eine Fülle inte­­ssanten statistischen Materials, welches der Verfasser mit beson­­deren leibe zusammengestelft hat und welches sich beinahe auf jeden einzelnen größeren Bau bezieht. Das Bi­ch enthält eine Einleitung, 24 Kapitel und ein Schlußwort. Die einzelnen Kapitel besprechen folgende Gegenstände: Die Lage der Hauptstadt im Jahre 1867, die Institution des Baurathes und seine Wirksamkeit, der Baufond, Baustatuten, Regulirung, Steuerfreiheit, königliche Bauten, actal­straße, Boulevards, Ringstraßen, Pflasterung, Parks und Anlagen, Kommunikationsmittel, öffentlicher Unterricht, Ganität, Beleuchtung, Kanalisirung, Donau-Negutirung, Wasserleitung, Kirchen, Aristokratie in der Hauptstadt, Kıunft, Nechitektur, Stadtbehörde, Negierung und Meichstag. Das Buch ist ziemlich ausgestattet und dürfte Allen, bel den das Aufblühen unserer Stadt am Herzen liegt, eine sehr inter­essante Lettu­re bieten. Wir wollen für den Augenblick nur die Kar­pitel, Baurath, Kunst und Architektur hervorheben und behalten und vor, auf das Buch noch eingehend zurüczulonmen. Der blamirte Spiritist­ Aus Wien berichtet man und: Bastian’s Entlarvung duch Erzherzog Johann Hat ein recht heiteres Vorspiel gehabt, über welches von kompetenter Seite­­ Folgendes verlautet :­­ »Schon asn4.v.M.hat im­ Palais des Erzherzogs Johasttr eine spiritistische Seance stattgefunden,die als erste Art Vorstudiu 11F der erlauchten Herrschaftenzrt den großen­ Vorstellukrgeik Mr.Waftcait’s angesehen werden kann.­Erzherzog Johan­n hatte durch einen ihm bekannten Herrn­ Namens AlexanderP kurz vor Neujahr in Erfah­­rung gebracht,daß sich in Budapest im kleinen Redouxen Saale ein Spirit ist Namens Mr.Homes mit einm Medmm Mrs.Fay produzire und dort groszes Aussehmekrieges Der Erzherzog,der begierig war,einer dermutigen«Vor­­stellung anzie wohl 1111,beauftragtedszerrn P.zu verutteln, daß der Spiritist und seinållledimn nach Wien­ kämen.Printers handelte1nnt Mr­ Hinnes,­verrieth jedoch nicht 1111tei 110 111 Worte, welche hohe Persönlichkeit die spiritistischen Vorstellungen anzusehen wünsche,die Sache wurde vielmehr so eingeleitet,daß es der 19.lkisc­­ei11 gekomm,als sollte die Privat-Soiree für­ Herrn Alexander P.v­er­­anstaltet werden.Am 2.Jännertrain.Homes in WieHneiIr.1Als 9ke11dezvous-Platz war eine Privatwohnuung in der Seilerchse bestimmt und hier machte Erzherzog Joh­ann,der sich den Namen Alexander­ beigelegt hatte,den er auch ferner beibehielt,die Bekanntschaft des Spiritisten.Der Erzherzog erkundigte sich bei Mr.Herek»37­­unächst­ 1innferne Verhältnisse und erfuhr,daß er eigentlich Gottlieb hetjze und ein Oesterreicher von Geburt sei; er habe aber, da ihm die österreichischen Behörden Schwierigkeiten machten, seinen Nam­en geändert und seine Thätigkeit nach Ungarn und nach dem Auslande verlegt. Das „Medium“ Mrs. Fa­y, eine Ungarin, war nicht mit dem Spiritisten zugleich gekommen, sondern traf erst am 4. Jänner hier ein. Um 4 Jänner, Nachmittags 5 Uhr,­­wurde bei Herrn Gottlieb eine Karte des Herrn Alexander B. abgegeben, welche die Aufforderung enthielt, sich präzis 7 Uhr vor dem Thor des Hauses Nr. 40 der Wollzeile einzufinden und auch die zur Vorstellung nöthigen Utensilien mitzubringen, respettive sie vorher in das betreffende Haus zu schiken. Die Utensilien, die Fury vor 6 Uhr Mabends kamen, bestanden­­ in einem großen z­­ei­­flügligen, scwarz polirten Kasten mit einen Boden, aber ohne Dede. Wenige Minuten vor 7 Uhr trafen der Spiritist und sein Medium vor dem bezeichneten Hause ein und wurden ins­­ erste Stodwerk geleitet, wo sie von den angeblichen Alexander B. empfangen wurden. Der Erzherzog war in Zivil, ebenso die Gäste.­ Herr Gottlieb wurde gebeten, mit seinen Vorstellungen zu­­ beginnen. Das geschah.­­ Das Medium, das in dunkler Goiree-Toilette und einer Nacde Sr Aermel erschienen war, nahm im großen Schrante Blat. Boi aller Augen wurden dem­­ Medium zunächst die Hände rackwärts zus­ammengebunden mit einem­­ baumenstarken Seil, die Enden des Seiles wurden an Hafen, die an der Wand des Salons an­­­gebracht waren, befestigt. Der­­ Erzherzog, der, von dem Spiitifter, immer mit Herr v. B. a­ngesprochen wurde, nahm neben dem Medium im Kaften Bla; und mußte sich. die Augen nicht mit einem schwarzen Seidentuch verbinden lassen; der. Ber: fchluß war. .jedoch nicht. Dicht genug, um es dem­ Erz­herzog nicht zu ermöglichen, von den Vorgängen um ihn her etwas wahrzunehmen. Das Medium Mrs. Say wurde dann in einen Hypnotischen Zustand und der Salon in Halbdunkel verlegt. Nun begannen die Vorstellungen. Der im Kasten figende Erzherzog wurde von dem Spiritisten befragt, ob er etwas wahrnehme? Die Antwort lautete, es klopfe ihm auf den Rüden und es fahre ihm fast und feucht über das Gesicht und es false ihn bei den Haaren. Nach Verlauf weniger Minuten flogen plöglich der Mod des Erz­­herzogs, dann das ärmellose Jäch­en des Mediums durch den Saal und bald darauf waren unter großer Spannung seitens der anwei­senden Gäste die bekannten Opi­itisten-Kunststüch­en, die weißen und die dunklen Hände, das Erklingen von Mufii u. |. w. wahrnehmbar. Die Vorstellung dauerte bis halb 9 Uhr, und als dann der Sasten in dem nunmehr heilerleuchteten Saal wieder geöffnet wurde, bemerkte man in demselden den Erz­herzog ohne Rad und das feiner­ade entkleidete, noch immer hypnotisirte Medium. Dieser wurde aus feinem scheinbar Tethargisdien­en gewebt und der Erzherzog, der auf die Ssntentionen Des­piritisten zum Scheine eingegangen war, beschenkte Diesen reichlich und stellte ihm auf Verlangen ein Attest über die ausgezeichnet gez­wungene magnetische Soiree aus. Herr Gottlieb_ empfahl­ si) und dürfte wohl schon beim Betreten der Straße erfahren haben, bei went er 3 Gaste ge­wesen. ‚Erzherzog Johann gab, nach dem sich, der Spiritu­t, und sein Medium entfernt hatten, dem Auditorium dann, seine Wahrnehmungen bekannt. Er hatte gesehen, wie das scheinbar leblose und starre Medium troß­fer beengenden, schier unlösbaren Fesseln die Hände freibefommen habe und ihm dann mit denselben auf den Rüden geflopft und durch die Haare gefahren sei. Das Medium habe ihn dann in exsterbendem Zone gebeten, sich umzumenden und den Mod­alék aal Als dies nicht sgnell genug geschah, öffnete das Medium selbst den Rad des Er­zherzogs und zwar 10 energisch, daß der oberste Knopf abgerissen wurde. Die Geisterhände waren in der Weise hergestellt worden, " daß das Medium abwechselnd einen weißen und einen, Dunkeln Schleier über die Hände zog. Ebenso klärte der Erzherzog die Anwe­senden über die räthferharten Erl­ernungen auf; er. miteinahm 68 aber nicht, den Harmlosen Spiritisten ad absurdum zu führen. Diesen­ Konp behielt sich der scharfsinnige, ‚allem "Mystifizismus abholde Prinz für das „wocssenschaftliche‘ Mediu­m Mr. Bastian­ vor.. »(Z­iegsentgleisung.)Wieder­ Polizei mitgetheilt wird, entgleiste gestern Abends auf der Ruttkaeerceder-Ingar.Staats-« Hernhtstmlle Our Ofner Mord Dilsfaire meldet»Budapesti Hirlap«« Deanadenfenat hat der Krone vorgeschlagen,das Todesurt­el Verecz’1:11d Pitek­’s­ zu bestätigen,Späktka dagegen zu begnadigenzs Deanadenscnat ließ sich zu solche 111Borschläge durch das Prinzin bewegen, daß es endlich gezeigt werde, wie das hartnädige Leugnen werst oc­er Sünder nicht genüge, um denselben das Leben zur reiten und andererseits, wie das wenige Geständnis eines aufrichtig in si geführten Verbrechers nicht unbedingt dessen unerbittlichen Tod nach sich ziehen müsse. (Wie mir von anderer Seite vernehmen, it seitend des Gnadensenats Feineswegg der Antrag auf Begnadigung Spankta’s gestellt worden, da juridische Momente für einen solchen Antrag nicht vorhanden sind; Wohl aber soll der Gnaden«­senat auf die — außerhalb seiner Kompetenz gelegene — Frage auf­merksam gemacht haben, ob nicht vom justizadministra­­tiven Standpunkte aus der Umstand zu berücsichtigen­­ wäre, daß Spanta ein reumüthiges Geständniß abgelegt und dadurch allein die Aufhellung des ganzen Thatbestandes möglich gemacht hat. Yumiefern —Privatintp7«e«sspsaear­indete Kompagnie« das Justiz-Ministerium diesem Hinweise Beachtung geschenkt und welchen Antrag es in Folge dessen hinsichtlich Spanka’s gestellt hat : alt und nicht bekannt.) Weiter wird in dieser Sache gemeldet, daß der Bertheidiger Berecz, Advokat Dr. Julius Györffy, gestern in Wien bei Sr. Majestät Audienz genommen hat, un die Gnade des Königs für seinen Klienten anzurufen. Zu demt vom­ Grafen Melchior Lönyay tei der Alexander Fráter angestrengten V­erleumdungs-Brozesse fand heute vor dem Budapester IV.—X. Bezirksgerichte in Strafsachen die fortlegungs­weite Verhandlung statt. Anlaß zu diesem Prozesse gab, wie wir seinerzeit ausführlich­­ mitgeteilt haben, eine Xeupßerung welche Alexander Fräter als Vertreter der Bodrogközer Gesellscha in der am 27. November 1881 in Budapest stattgehabten Genera­lersammlung der Theißregulirungs - Gesellschaft über Die Teitenden Persönlichkeiten der­ Seljö-Szabolcser Shheißregulirungs-Besellschaft machte, wonach er diese, als „eine zur Befriedigung ihrer selbstsichtigen­­ « bezeichnete. Er gab ferner seinen Erstarmen varü­ber Misdrud, bad Unter Dieser Leitung bei der genannten Gesellshaft nicht auch Verunkremungen Vortonesren und daß dieselbe blos am Ende des Ruins stehe. Diese feine Erklä­re Dere­öffentlichte Alexander Fráter am 1. Dezember 1881 im Egyetértés .­ In Folgedessen beschloß der Direktionsplusschu­ß der Velsipszabolcser Theiszregulinings-Gesellschaft unter dem Vorsitze des Grafen Melchior Lönyay als Präsidenten der Gesellschaft wider Alexander Fraer Die Klage wegen Verleundung und Ehrenbeleidigung beim kompetenten Gerichte anzustrengen. Vom Gerichtshofe wurde die Angelegenheit, weil eine nicht vom Gefet. geichaffene Gesellschaft bes­treffend, an das Bezirksgericht im Strafsachen gemieten. Die lebte Verhandlung vor dem Bezirksgerichte fand am 2. April v. 5. statt und mußte dieselbe mit Nachsicht darauf, daß die Verhaffnung jener Eingabe, in welcher der Ausschuß der angegriffenen Gesellschaft beim Kommunikations Minister um Einleitung der Untersuchung bat, sowie die Protokolle über die in Folge dieser Eingabe unter Leitung des Inspektors für öffentliche Bauten Yosef Pehy durchgeführte­­ Unter­­suchung fie nob­wendig erw­ies und überdies beide Sparteienvertreter anderweitig in Anspruch genommmen waren, auf unbestim­mte Zeit ver­­tagt werden. ee Zur heutigen Verhandlung erfehren in Vertretung des Privat­lägers Grafen Melchior Lönyay Reichstags-Abgeordneter Bela Komjathy, während der Gefragte Alexander Frater persönlich in Begleitung seines Vertheidigers Dr. Bernhard Friedmann erictien. Verhandlungsrichter Garzagó erörtert in Kürze den Gegenstand des Prozesses und Fonstatirt, daß das Protokoll über die technische Untersuchung herabgelangt sei.­­ Privatklägerischer Vertreter Komjathy bemerkt, daß die auf dem Rande des Untersuchungs-Protokolles sichtbaren Bewerkun­­gen nicht als amtliche Aufzeichnungen angesehen werden sollen, da dieselben zweifellos von privater Hand herrühren. Er­­wiünscht dies­­bezüglich Aufklärung. · Geklagter Alexan­der Frater«erwidert,«daß das Protokoll sein Eigentheim bilde,demier·und die von Seite des Kom­i·tatsent­« sendeten als Mitglieder der Kommission­ ließ et-das Protokoll koiiren u­n­d mit­ dem Original vergleichen.Die Randbemerkungen rufen theil­­weise von ihm­ her und hat er dieselben bei Gelegenheit 068 Did studirenő der Akten vor Mederreichung derselben an den Nyivegyhäzner Gerichtshof vorgenommen. P­rivatklägerischer Vertreter Komjäthy erklärt sodann, daß er sie entschieden dagegen verwahren müsse, daß einzelne auf die Klage bezugnehmende Stellen des Untersuchungs-Brotofoils verlesen werden, da im Sinne des §­ 264 St.-©. eine Angelegenheit, in w­elcher ein behördlicher Beschluß gefällt wurde, und der bereits durch den freie sprechenden Beschluß, wesß. dich die ministerielle Zuschrift überwuns­chener Standpunkt geworden, nochmals vorgebracht werden soll. Gegen die Verlesung jener Stellen, in welche zur Aufklärung der Sache dienen könnten, will er jedoch­ nichts einmenden.­­ Vertheidiger Dr. Friedmann: Der Herr privatkläge­­rische Vertreter stellt sic­h heute wieder auf den nämlichen Standpunkt, auf dem er früher gestanden. §. 264 des © t.-©. bezieht sich Lediglich auf gerichtliche Beischlüsse, nicht aber auf einen ministeriellen Bescheid der dieses (gerichtlichen) Charakters entbehrt. Ich bemerke ferner, daß der erwähnte Beicheid umso weniger als rechtskräftig angesehen werden kann,­ da gegen denselben das Szabolcser Komitat eine Vorstellung an das Abgeordnetenhaus überreicht­­ hat; hiezu fommt, daß dr Minister jenen Bescheid innerhalb seines­­ Wirkungskreises stets ändern kann. Ich erkläre mich daher gegen den Antrag des Herrn privat» Page Vertreters. 2 nej a­rivatklägerischer Vertreter Koinifitby:D·er Min­ister ist voll-, kom­­men­berechtigt,-inn­erhalb seizies Wirku­ngskreises einen ·rechts«»-» kräftigen Bescheid-zufällen;-i·ibrigen­s habe ich­ vom Herrn Veythei­ 1, diger erst heute gelernt,daß das Abgeordnetenhaus das Appellations- Forum für den Minister­ bildet. .·»»­­Vertheidiger Dr.FriedmanznlI­ iddoch haben auch Sie; hiefür genug als Oppositionsmann gestritten ! ; V­erh­andlungsrichter: Herr Fräter! Wollen Sie sich bezüglich der Aeußerung, welche Sie ‚gegen die Felfő-Szabolcser Gesellschaft vorbrachten, dieselbe eine egoistische Privatinteressen ver­folgende Kompagnie nennend, hier erklären. 5 : Gefragter Frater: Meinem, Geiste und Gemüthe Liegt nichts ferner, als eine Befleumdung, sei es die einer Werson, oder einer Gesellschaft. Einzig und allein die Folgen des unglückichen Regulirungssollens, welche mir und Anderen riesige Nachtheile zus fügten, veranlaßten mich dazur, zu Sprechen. Das­ Wort „Beruntreuen“ habe ich nicht divekt gegen die Ygen­d-Szabolcser Gesellshaft,, sondern im Allgemeinen gebraucht. Ich erkläre aber hier, daß bei jener Ge­­sellschaft weit ärgere Dinge, als Veruntreuungen begangen werden, denn die Veruntreuung wird von Einzelnen begangen, die hiefür dann vom Gehege verfolgt und bestraft werden. Die Feljö-S­abolcser Gesellsgaft Hingegen verübt unter geieslichem Scheine viel in Handlungen, welcje Eolossalen Schaden anrichten. Einzig und allein von dem Wunsche befeelt, diesen Möbelstand zu beseitigen, wollte ich in jener Generalversammlung sprechen ;_ ‚allein der Präsident Graf Melchior Lönyay berief ich auf eine Bestim­mung der Statuten, wonach ich im Namen der Bodrogközer Gesellschaft das Wort nicht ergreifen durfte, weil ich nicht fünfzehn Tage früher mich gemeldet hatte. Umd ja wurde ich w­iederholt verhindert, mein und meiner Genossen Inter­­essen zu wahren. Sodann bringt der Gefragte vor, daß bereits in Rettungsartikeln erwähnt war, daß die Woministration aus habsüch­­tigen Gesichtsp­unkten geleitet wurde. Er führt sodann als konkrete Fälle an, daß der Präsident der Gesellschaft Andreas Kállay mit dem Direktor Emil Szögyeny dahin übereingekommen war, daß er für die Binde die Holzvorräthe lieferte. Szögyeny gab selbst zu Brotofolf, daß er Unternehmer der Erdarbeiten war. Ferner hat der Präsident der Gesellschaft, Graf Melchior Lönyay, diese Merzbräuche gefördert. Wiewohl die Vorschriften genau bestimmen, welche Wertpapiere statt der Baargeldes angenommen werden dürfen, hat Graf Lónyan eigen­­mächtig Anmeinungen an Zahlungsstatt als Sicerstellung für den Direktor gegeben. Gefragter bittet um Verlesung 028 Brittes 10 des Protokolls. Beuglich der Veruntreuung bemerkt er, daß ein Kassir lange Zeit bei der Altö-Szaborcser Gesellsschaft, deren Verdältnisse als die verhältnismäßig ger­egeltesten bekannt sind, angestellt war und erit nach seinem Tode stellte es sich heraus, daß derselbe während seiner 20jährigen Dienstzeit mehrere Tausend Gulden a­ll Sen Nachfolger winde nach Tuer Reit gleichfalls wegen Ber: ° « E 2 [7 « BR, > ] 3 Ed 8 a Be; = = es

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