Pester Lloyd, Mai 1884 (Jahrgang 31, nr. 120-150)

1884-05-23 / nr. 142

— u Abonnement für die österr..ungar. Monarchie ‚Für den „Bester Lloyd“ Morgen­ und Abendblatt“ (Exigeint and Montag Früh und am Morgen nach einem Feiertage.) Für Budapest: Sanzjährlich it Voflversendung: fl. 5.50 | Ganzjaher, fl. 24.— Bierteljährl, fl. 6.— fl. 22.— Bierteljährl, SHalbjaprtid „ 11.— Monatlich­ n 2.— | Halbjäpıl. „ 12.— Monatid m 2.20 | epengaffe Nr. ii A. W. Golde mit separater Postversendung des Abendblattes . , fi. 1.— vierteljährlich weht. berzer, Väezi­ uteza % Für die Iluflrirte Frauenzeitung. zs s FE­EL Dome) ” » Jaspkx spnspkkkgmchaum igendmysrik ManränumerirtfiirsudapeinderAdministrationbesPest-Istkmzd··D«orotheagasse gt. 14, I, Stod, en Budapest mittelst Postanweisung durch alle Bostänzer, Redaktion und Administration Dorotheagafie Nr. AA, erften Stod, Manuskripfe werden in Reinem Stoffe zurürgestelt. Einzelne Nummern 3 kr. in allen. Verschleisslokelem "Pr ce: áesásse een Unfranfirte Briefe werden nicht anges usıamen. 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Niemetz, Aljervorstadt, Seegasse Nr. 12; Heinrich Schalek, A., wWollzeile 14, RI. Duke,­­ 8 fl Alois Herndl, 1, Schulerstraße, re Paris: Agence Havas. . ERREISE EERISETTLRTT NEZZETEK TOO AOAKÉS SZAD ETTE TETSZ Budapest, 22. Mai. König Milan hat mit seinem ganzen Hofstaate seine Residenz in Nifch aufgeschlagen, welche Stadt für die nächste Zeit das Zentrum des politischen Lebens in Serbien bilden wird. Die Königin und der Kronprinz weilen gleich­falls in Nifch,­­ wo selbstverständlich auch sämmtliche Mit­­glieder des Neinisteriums ihren Aufenthalt genommen haben. Die­ Session der Skupstina, die eben eröffnet wird, ver­­spricht eine sehr Lebhafte und bewegte zu werden. Die Re­gierung ist voll Zuversicht und Vertrauen, daß sie für Die geplanten gefeßgeberischen Reformen die Unters­tüßung der Bersammlung in erwünschten Maße finden werde. Aller­­dings ist es eine Thatsache, daß die bäuerlichen Elemente in der Sknpstina diesmal eine große Rolle pielen und daß demgemäß jene Vorlagen, welche auf Steuererhöhungen und auf Einschränkung des Selfgovernments abzielen, auf einigen Widerstand stoßen werden, doch versichern ser­bische Blätter, welche mit den Intentionen der Regierung vertraut sind, daß es die Absicht der Legtern sei, all ihre Reformpläne auf finanziellem und administrativem­ Gebiete als­­ ein einheitliches Ganzes zu bieten, in welchem Diejenigen Details, die für den Moment etwa lästig oder unbeg­uent erscheinen mögen, durch Vortheile dauernder Art hinlänglich aufgewogen werden. Die Thronrede, mit welcer die Skupstina eröffnet wurde, ist namentlich in der Stelle, die von der auswärtigen Bolitit Handelt, interessant und der herzliche Ton, in welchen von dem­ Besuche unseres Kronprinzen gesprochen wird, macht­ einen befriedigenden Eindruck.­­ Die Russen machen in Zentral-Asien immer weitere Fortschritte und sind nunmehr schen bis hart an die Grenze­ von Afghanistan gedru­ngen. Vor einiger Zeit Schon wurde mitgetheilt, daß der Unterwerfung der Merw- Zeffel die Unterwerfung anderer turkomanischer Stämme auf dem Fuße gefolgt sei. Petersburger Journale nahmen si damals heraus, die Nichtigkeit dieser Meldungen an­­zuzweifeln, ja, die regieren geradezu als Falsch zu bezeichnen ; mm. stellt sich jedoch Heraus, daß es mit der Sache ein voll­­ständig ernstes Bewandtnis hat. Der Tifliser „Ramlas", ein Organ, das­ in neuester Zeit wiederholt die merkwürdigsten aber immer richtigen Enthüllungen gebracht hat, spielt auch in dieser Affaire den Verräther. Das genannte Blatt erfährt aus Asthabad, daß „die Achtung für Macht N­ußlands in der südlichen Hälfte Zen­­tral-Asiens immerfort im­­ Wachsen begriffen sei. Von­­ allen Seiten kommen Deputationen der halbromadischen Stämme nach Asthabad, um dort den Nufjen ihre Unters werfung anzubieten. Unter Anderm erschien auch eine Depu­­tation der Sarif-Turfomanen, welcher Stamm unmittelbar an der Grenze­ von Afghanistan in nächster Nachbarschaft von­ Merm lebt und immer eine­ große Bedeutung gehabt hat. Diese Deputation erschien am Samstag der Charmarde und erwartete: die Ankunft des Gouverneurs, Fürsten­ Don­­duroff-Rorfakoff, welcher bekanntermaßen zugleich . Ober­­‚Kommandant der transkaspischen Provinzen: it. Die Unter­­werfung der Sarifs unter Rußland it die direkte Folge der ‚Unterwerfung von Meriv und sie­ht von­ besonderer Wichtig­­‚fest, weil hieruch Nußland unmittelbar an die Grenze von Afghanistan vorrückt,, mit welchem Staate die russische Regierung sodann ganz vertrauensvoll unterhandeln tun." Aus Konstantinopel liegt die Meldung vor,­ daß die Pforte mit Ungeduld die Antwort der englischen Regierung auf die Skote der Pforte,in welcher diese ihre Haltung zur Konse­­rten­z dargelegt hat,erwartet Es heißt,daß der Groß­­wezir zu Konzessionen an England geneigt wäre,welchen jedoch die Palastpartei entschieden widerstrebt.Thatsach­e ist, daß die Pforte, bevor sie die vorermahnte Note abgesendet, die europäischen Mächte bezüglich ihrer Haltung fondirt hat und daß sie von allen Orten, Paris ausgenommen, die Mittheilung erhalten hat, daß man die Einladung der britischen Regierung ohne Neserve anzumehnmen gemilst sei. Die Pforte sei sich dadurch nicht abhalten, den Schritt zu thun, den sie im Sinne hatte, und der sie in einen ziemlich­ weitgehenden Widerspruch mit England gebracht hat. In Konstantinopel sagt man, daß nur eine Diacht ‚Einfluß genug besißt, um den Sultan von dem gewählten Standpunkt abzubringen, und dies sei . Deutschland. Das Ende der Französisch-englischen Unterh­andlungen, die gegenwärtig zwischen Granville und Waddington in London um der Konferenz willen geführt werden, it nach den Erklärungen, die Glad­­stone ehegestern im Parlamente abgegeben, nicht unschwer Gladstone kü­ndigte an, daß die britische Negierung an der­ ursprünglichen Basis der Konferenz fest­­halte, daß Frankreich Erklärungen in Betreff der Position Englands in Egypten verlangt habe und daß nach beendig­­tem Meinungsaustausch zwischen Frankreich und England ‚die übrigen Negierungen zu Nathe gezogen werden sollen. Die Sache dürfte demgemäß wohl folgenden DBerlauf nehmen. Frankreich wird sich nicht­ weiter an das formelle Program­m der Konferenz Tehren, vielmehr darauf bestehen, daß die britische Negierung bindende Erklärungen abgebe, daß sie ihr gegenwärtiges V­erhältniß zu Egypten weder zu einem Protektorate, noch zu einer Annexion zu erweitern gedenke und nas der Herstellung geordneter Zustände sich zurü­ckziehen werde. Nach den Dispositionen des Kabinets Sladstone, wel Tebteres bekanntermaßen von Haus aus der Uebernahme weitgehender Verantwortungen ab­ geneigt ist, ist wohl zu vermuthen, daß dasselbe für der­­eartige Zusicherungen eine Form finden werde, welche die französische Regierung zufriedenstellen wird. Iit Dies erreicht, dann werden die Kabinete von Paris und London De übrigen Regierungen zur Sennun­g bringen, daß sie bezüg­­lich der egyptischen Frage zu einem befriedigenden Ein­­verständnisse gelangt sind und Frankreich wird dann nichts dagegen haben, daß die Konferenz sich ausschließlich mit den finanziellen­­ Angelegenheiten und der nothmendigen Modifiz­­ation­­ des Liqquidations-Gefeges befuffe. Den Lohn für diese­ D Bereitwilligkeit wird Frankreich schon im voraus in Sicherheit gebracht haben. Die übrigen Mächte haben es bekanntermaßen von­ vornherein nicht anders gewollt, als daß vor Allem England und Frankreich­ zu einer Vers­­tändigung über Die egyptische Frage gelangen mögen, sie werden nicht Ursache Haben sich zu beklagen, wenn England und Frankreich über kurz oder lang mittheilen werden, daß der Wunsch der Mächte in diesem Bunfte erfüllt sei. Französische Blätter verkünden, daß die zeitweilig ge­­förten Beziehungen zwischen Frankreich and Maroffo wieder vollständig in Ordnung ges ‚bracht seien und daß der Konflikt, der­ im vorigen Monat ‚zwischen der Regierung von Tanger und dem französischen Gesandten in jener Stadt, Herrn Ordega, zum Ausdruc­k gekommen, überhaupt nicht so­­ ernster Art gewesen sei, wie er vielfach dargestellt worden.. Daß zwischen Frankreich und Maroffo gegenwärtig ein gutes Einvernehmen wieder her­­gestellt ist, das erscheint vollständig glaubwürdig, zumal gerade in diesen Tagen die Forderung Frankreichs, welche auf die Abj­egung des Gouvernens von DBazan gerichtet war, von dem Gouvernement in Tanger erfüllt worden ist. Jener Gouverneur. Namens Abd-El-Gebbar ist thatsächlich seines Amtes entreßt und nach Zazza exilirt worden. Aich sein Bruder, der Sub-Gouverneur von Bazan, müßte ihm ins Exil folgen. Dieser friedliche Ausgang der Affaire kann jedoch nicht die Thatsache aus der Welt Schaffen, daß der Konflikt zwischen Frankreich und Maroffo faktisch einen sehr pronon­­en­ten Charakter hatte, ja bis zu ernsten Kriegsdrohungen von französischer Seite sie gesteigert hatte. ES Liegt uns ein Bericht von London über den Verlauf dieses Konfliktes vor, der in dieser Hinsicht manche beachtenswerthe Meittheilungen enthält. Dieser­ Bericht erzählt unter Anderm, daß die Negierung von Tanger ein Memorandum abgefaßt hat, welches die Grundlagen für eine friedliche Lösung des wegen­ des Gouverneurs von Bazan mit Frankreich alsz gebrochenen Konfliktes enthielt. Der Französische Orlandre weigerte sich jedoch, dies Memorandum überhaupt nur an­­zuhören, Sondern erklärte, daß er fü­r jede Meittheilung, Die etwas Anderes, als die kurze Anzeige, daß der Gouverneur von Dazan abgelegt worden, enthalte, vollständig ung­­änglich sei. Herr Ordega gab seinem Auftreten noch bes­­ondern Nachdruch durch die Erklärung, daß er eben im Begriffe stehe, nach Paris abzugeben, daß er unverzüglich seine Flagge einziehen wolle und daß alsbald an­feier Stelle eine französische Essadre erscheinen werde. “Diese Drohung hat ihren Effekt nicht verfehlt und der Minister des Weißern, Hadi Mohamed Torres, richtete eine Note an den französischen Gesandten, in welcher er erklärt, daß der Sultan in Die geforderte Abjeßung des Gouverneurs von Bazan willige, daß er sich jedoch Hiezu nur aus Nachsicht auf Die drohende Sprache des Herrn Drdega und nur um friegerische Verwiclungen zu vermeiden, bewogen finde. Diese Note wurde von Herrn Ordega gleich­­falls vefufirt. Er fdicte Dieselbe durch seinen Sekretär zurü­c und ließ sagen, daß er jede Nelation mit der Regierung fijtive, bis diese ihm nicht einfach, ohne alle Motivirung und ohne alle Bedingungen die Mittheilung sende, daß sie seinem Verlangen auf Abberufung des Gouverneurs von Bazan entsprochen habe. Dies der Sachverhalt und so standen Die Dinge am 29. April, an dem Zage, an welchem Drdega in der That Tanger verlassen hat, um sich nach WBaris zu begeben. Wenn es also immerhin richtig ist, daß gegen­­wärtig Die Bezieh­ungen zwischen Zanger und Waris wieder normale sind, so­lt es doe Thatsache, daß im Verlaufe des vorigen Monats Diese Beziehungen einen Grad der Spannung erreicht hatten, der nur durch Die Nachgiebigkeit des Sultans von Marokko nicht zum Au­sbruche offener Feindseligkeiten füh­rte, die­­ vorauszusehen, um die Belastung Einzelner oder der Gemeinden in = Auf Grund des Ergebnisses der mit dem G.­A. VII. 187 angeordneten allgemeinen Kataster-Aufnahmen wurde Die Des messung der­ Grundsteuer der einzelnen Steuerzahler bereits beendet. Die Registeriung der hingegen eingebrachten Netflamationen bildet die Aufgabe des Gemeindeverbandes, während die definitive Entsceidung dem Skataster-Kommissär und dr Grundsteuerfrans­mission des Bezirks anheimsteht. Nachdem häufige Fälle vorgenommen sind, daß die Gemeindevorstände ss nicht auf die Registeirung beschränften, sondern auch vorgenommene Irrthümer oder Lehler eigenm­ächtig zertifizieren, hiefür sogar Gebühren berechneten, hat sich der Finanzminister — wie die „Ung. Bolt" meldet — veranlaßt gefunden, » · · Zukunft zu vermeiden, die Verfügung zu treffen, Daß die Gemeinde­vorstände durch ein Zirkular anzumelsen sind, sich streng an den in der fraglichen Angelegenheit als Richtiehner dienenden „Weg­weifer” zu halten. ; »­· =InVetreff der gemischten Kommissionnert zur Regelung Schifcherei im Adriatischen Meere wird der»Pol. Rorr.” aus Ro­m gemeldet, daß das von derselben unterzeichnete Schlußprotokoll jene Grundlage und Bestimmungen zusammenfaßt, welche die Kommission nach Anhörung der beiderseitigen Interessenten und im Hinverständniß mit leieren den respettiven Regierungen als Basis des von jeder von beiden autonom zu erlassenden Fischerei- Regulativs vorschlägt. Es ist demnach der Abschuß einer Konvention nicht in Aussicht genommen, sondern es dürften beide Kabinete Cr Hängen über ihren eventuellen Beitritt zu den Kommissions-Ver­­lagen austauschen. Mit Rücksicht auf die der Kommission erteilten Rollmachten und auf die Zustimmung der nteressenten gilt dieser Beitritt als unzweifelhaft, obschon bei der Größe des Materials dessen Prüfung immerhin einige Wochen in Anspruch nehmen dürfte, ss. Bukarest, 19. Mai. Drig-Rorr.) Immer deutlicher siel­t si heraus, daß die in Bukarest inszenirten Meetings- u. Straßen­­demonstrationen gegen die Regierung Joan Bratianu’s nur das Signal zu einer Reihe ähnlicher Kundgebungen in der Provinz sein sollten. Man wollte eben auf diese Art öffentliche Meinung machen, scheint jedoch durch den Miterfolg des Bukarester Debuts und durch die vom Minister-präsidenten in der Kammer abgegebene, sehr bestimmt lautende Erklärung von der Ausführung dieses Planes abgehalten worden zu sein. Wie Ioan Bratianu hervorhob, sei die Negierung weit davon entfernt, das freie Versammlungsrecht irgendwie be­­fipränten oder Barteilundgebungen unterdrücken zu wollen, so lange ( Hermannstadt, 20. Mai. Orig-Korr) Die griechisch-orientalisch- rumänische Archididzefan Synode hat auf Grund des ihre erstatteten einschlägigen Berichtes über den Empfang der Huldigungs-Deputation in Szegedin folgenden Beldluk gefaßt: „Die Synode nimmt den Alt der Loyalität und des Patrio­­tismus, welcher unsere orthodoxe rumänische Kirche Ungarns und Siebenbürgens durch Theilnahm­e an­ den aus Anlaß der Ankunft . Gr. Majestät in der wieder hergestellten Stadt Szegedin veranstalteten ‚Settlichkeiten erfüllt, zur Kenntnis und Konstativn zugleich, daß die bei dieser Gelegenheit von Seite unserer Kirche in der an Sr. Majestät ,den Kaiser und König gerichteten Adresse ausgedrücten Gesinnungen in voller Webereinstimmung mit denjenigen sind, welche der Stlerus und das Bolt, die in dieser Synode repräsentirtt sind, seit Jahr­­hunderten nährt. In der allergnädigsten Antwort Sr. Majestät findet die Synode die­­ väterliche Ermuthigung für unsere Kirche, das nationale Gefühl als eine wesentliche Bedingung ihres Gedeihens zu fordern. Was jedoch die allergnädigste Bezugnahme auf die Erfüllung der Pflichten gegen das Vaterland und die Achtung für die Gefege anbelangt, kann sich die Synode des Bedentens nicht entschlagen, Daß diese allerhöäften Ratsschläge nicht eralten Y Informationen entflammen konnten,­ welche die Loyalität­ und den Batriotismus unserer Riche in Smergel stehen. Deshalb spricht sich, die Synode einstimmig für eine allerunterthänigste Adresse an Se. Majestät aus, in welcher in der deutlichsten M­eife ausgesprochen werden soll: daß unsere Kirche, forc­e ‚sie in der Vergangenheit das Gefühl der Loyalität und des Patriotis­­mus unter den sehwersten Berfuchungen, melde so­manche auf Schä­­digung unserer nationalen Interessen und der Autonomie unserer Kirche abzielende administrative Maßregeln herbeiführten, unmandelbar be­­wahrte, dieses Gefühl auch in der Zukunft als’ eine von­ den Vor­­fahren ererbte Tugend bewahren wird.“ Sich dieselben auf legalem Boden bewegen. Dagegen habe sie nicht die Verantwortung für eine Nähestörung auf sich nehmen können, welche unter Unständen als eine wirksame Waffe gegen das­­ herrichende System bewüst werde konnte. Tadelzüge zu Ehren ihrer­­ Führer habe die national-liberate Martsi damals, als sie in der par­­lamentarischen Minderheit war, nicht veranstaltet. Wenn man aber der gegenwärtig herrschenden Partei den Vorwurf mache, daß sie gleichfalls Manifestationen gegen das ihnen unangenehme konserz­­ative Ministerium inszenirt habe, fechtete man nicht vergessen, daß die national-liberale Partei damals aus jungen Leuten bestand, während sich unter den Demonstranten vom Tweßten Samstag alte erfahrene Männer befunden hätten. Den Vorwurf, daß­ die Gendarmerie gegen das Publitu­m aufmarschirt sei, ohne daß man dasselbe früher zum Verlassen des Planes aufgefordert habe, wies der Minister- Präsident mit der Erklärung zurück, daß er selbst den Generalpro­­furor und die anderen Staatsanwaltschaftlichen Funktionäre der Residenz nach dem Schauplan der Boltzansammlungen entsendet habe. Statt den Aufforderungen dieser Funktionäre zur Räumung des Blutes gebührend Volge zu geben, habe man denselben die Abzeichen ihres Amtes von den Kleidern gerissen. Mit Bezug auf die Theilnahme der studirenden Jugend an den Straßen-Extressen, sprach Bratianı die Hoffnung aus, hat dieselbe doch noch zur Einsicht kommen woerde, auf welcher Seite sich das Net befinde und daß sie die Negierung nicht in die Trob­wendigkeit verlegen werde, ernstere gefegliche Maßregeln in An­­wendung zu bringen. Vorläufig habe man der Welt gezeigt, daß Rumänien eine energische Negierung befige, welche, ohne Sentanden wehe zu thun, den Nähestörern eine beherzigenswerthe Lehre für die Zukunft ertheilte. Was aber die Folgezeit anbelangt, so merde Die Bevölkerung von Bukarest selbst die Ordnung aufrecht zu erhalten woiffen, ohne daß die Regierung hiezu die Polizei nothwendig hätte Tepß des tiefen Einbruches, welchen die Nede Bratianıs hervorgebracht hat, fahren die oppositionellen Blätter fort, ihre Zefer mit den behauerlichsten Mährchen über die angebliche Miß­­handlung ruhiger Bürger durch die Regierungsschergen zu regaliren. Dreilich sind die vierzig Verwundungen, welche nach der „Romania“ in der Nacht vom Samstag auf Sonntag vorgefallen sein sollen, auf zwei unbedeutende Fälle zusammengeschrumpft. Doch ist das den Oppositions-Organen sein Hinderniß, die Negierung als eine Mörder­­bande hinzustellen. Da die „Indspendance Noumaine” versteigt sich sogar bis zu einer förmlichen Apostrophirung der Winter, deren Pathos vielleicht erklärlich wäre, wenn es Rumänien am Vorabende einer Revolution befinden würde, während es unter den gegenwärti­­gen Verhältnissen nur einen gewiß unabsichtlichen komifchen Eindruck hervorzubringen vermag. Denn was soll er wohl heißen, wenn das genannte Blatt in einem Momente, in welchem Niemand an eine ernste Strömung der öffentlichen Ruhe oder gar an einen Kon­­flikt der bewaffneten Macht mit dem Volke denkt, der Armee gegenüber die Erwartung ausspricht, daß Dieselbe ihre Waffen nicht gegen ihre Brüder wehren werde? Zwar soll die von der Opposition zur Loderung der Disziplin im Heere eingeleitete Propaganda nur ganz mirkungslos gewesen sein und sollen fi­nanzentiich im Offizierskorps der Kavallerie oppositionsfreundliche Anwandlungen bemerkbar gemacht haben. Dem selbst angenommen, daß einzelne Bojarenföhnlein sich unter einer konservativen Regierung ein wascheres Avancement versprechen und daß hierin der Grund für den Befehl zum gestern erfolgten Abmarsch des 1. Rosciori (Hußaren)­ Regiments in die Dobrudscha zu suchen wäre, ist doch­ bei den Ver­hältnissen Rumäniens und der Verläßlichkeit der rumänischen­ Arm­ee ein Militär-Bronunc­am­ento nach Spanischen Muster absolut undent­­bar. Jedenfalls könnten die Nadelsführer einer eventuellen Militär­­verschhwörung zum­ Sturze des Kabinett Erfahrungen zu machen Ge­legenheit haben, welche ihnen die Luft zu derlei politischen Spielereien gründlich verderben würden. Nicht minder aussichtslos ist es, wenn die Opposition von den erhofften parlamentarischen­ Neuwahlen eine Aenderung der Situation zu ihren Gunsten erwartete. Wie nämlich Bratianu in einer vor­ gestern abgehaltenen Privatversammlung von Senatoren und Depu­­tirten erklärt, würde er für den Fall eines Scheiterns der Wahl­­reform seine Demission einfach aus dem Grunde unwiderruflic erneuern, weil er es mit seinem patriotischen Bermußtsein unvereinbar findet, der Negierung gegenwärtig zur Auflösung der Kammern zu warnen. Die von der Opposition zu Zmweden der Wahlagitation auf­gebrachten 30.000 Dukaten künnen daher recht wohl ohne Schädigung ihrer Bestimmung einstweilen nußbringend auf Zins angelegt werden. Programmme de­ ­­s Staatssekretärs Alexander Matlefod des Geecehrte Mitbürger! Indem ich Ihrer freundlichen Einladung Folge leistend zum ersten Male vor den verehrten Wählern des hauptstädtischen VII. Be­­am­fes, meinen Mitbürgern, einheine, gestatten Sie mir vor Allen, hab ich mit einfachen, aber aufrichtigen Worten Ahnen für die Aus­­zeichnung danke, mit der Sie mich zum Abgeordneten-Kandidaten dieses Bezirkes auserwählten. Diese Ehre ist mir von Seiten solcher Wähler zutheil gewor­­den, unter denen ich seit meinen Kinderjahren fast ununterbrochen ge­lebt habe und melche eben deshalb meine stufennweite Entwicklung und meine auf dem Gebiete des öffentlichen Lebens entfaltete Thätigkeit beständig mit Aufmerksamkeit verfolgten. (Eljen) Angesichts Dieses Umstandes, da sich alte Bekannte begegnen, ist es beinahe fraglich, ob die Darlegung eines besonderen Programms not­wendig sei? Dazu kommt noch, daß ich als Staatsbeamter einer der bescheidenen För­derer jener Regierung bin, mwelte bei energischer und ausdauernder Thätigkeit nahezu seit einem Dezennium trog zahlreicher Wider­­­wärtigkeiten und Angriffe mit Erfolg die Pahne des Liberalismus bo&hält und unter deren Schuß, wie, die Thatjahen bemessen, das Wohl des Landes beträchtlich fördert. (Eljen !) Und wenn der Hauptzweck meines gegenwärtigen Erscheinens "doch die Darlegung eines Programms ist, so thue ich dies nicht nur, weil es bei und hergebrachte Sitte ist, sondern auch aus dem Grunde, weil mir dadurch Gelegenheit geboten wird mich bezüglich gemilser Prinzipien und Richtungen zu äußern, welche in neuerer Zeit bei uns ebenso, wie in den mit uns in näherer Berührung stehenden Staaten, ja selbst in der Wissenschaft Gegenstand einer lebhaften Diskussion bilden. · Ich will mich nicht mit der allgemeinen Politik beschäftigen- Ich stehe vor den Bürgern eines Bezirkes,deren großer Theil der Industrie un­d dem ddaxtdellebt,und die ihretx Wohlsta­nd selbst die Entwicklung ihres Stadttheiles in erster Linie ihrer eigenen Arbeit und nicht dem Politischen zu dankeIt haben;ich stehe vor den Wählern eines Bezirkes,welche eben in Folge ihrer Beschäftiung das­ Haupt­­gewichts auf die Beförderung des­ ökonomischen Wohlstandes der Nation legen und mehrfach solche Männer zu Abgeordneten aus­­exioren und gewählt haben, welche in Folge ihres Berufes als Leiter des Handelsministeriums die volkswirthschaftlichen Angelegenheiten des Landes leiteten. Und ich glaube, die Kandidatur, mit der sie mich feßt beehrten, besonders den Umstande zuschreiben zu sollen, daß auch ich auf meiner öffentlichen Laufbahn ein so spezielles Gebiet „erfußirt habe, welches im Großen und Ganzen, mit der Hauptbeschäftigung der Bürger dieses Bezirkes verwandt, ist. Gestatten Sie mir daher, daß ich mich. Heute mit jenen Fragen beschäftige, Die in enger Verbindung mit ver vollswirthschaftlichen Molitit Stehen, und in dieser Beziehung einige meiner Unsichten ent­­wicke. (Hört! Hört!) Auf dem Gebiete der volkswirthischaftlichen Politik zeigt sich eine große Bewegung. Der Liberalismus, der in den Festen 20—30 Jahren auf allen Gebieten der­­ V­olkswirthschaft unaufhaltsam vor­­wärts Drang, wird recht auf Schritt und Tritt angegriffen, und während früher auf diesen Gebiete die Forderung des Liberalismus so weit ging, daß das System des „laissez faire" in voller Blüthe stand, wird jecht die Einmischung der staatlichen Thätigkeit, welche der individuellen Freiheit Ketten anlegen, die individuellen Bestrebungen regeln und dirigiren soll, in hohem Maße gefordert. Im Anfange kämpfte nun der Sozialismus für Diese Richtung, in neuerer Zeit gehen auch die Meotektionisten mit und als dritter Verbündeter sind auch die Agrarier in diesen Sinne aufgetreten. An Folge der Entwicklung der Verkehrsmittel in die Kon­kurrenz von früher abgesperrten Ländern auf dem europäischen Markte möglich geworden ; in Folge der fortwährenden Vermehrung der Eisenbahnen haben sie im Lande für das Ausland Märkte erschlossen, auf welchen früher unsere eigenen Produzenten und Re­duftviellen ausschließlich dominirren. Während dies geschah, , hat ben wie nicht genügend­e Vorsorge getroffen, unsere volkswirth­schaftlichen Zustände dermaßen zu entwickeln, daß wir gegenüber der neuen Konf­erenz auch fürderhin kämpfen und eine Führerrolle spie­­len können. · « Jhr dieset­r allgem­einen Verhältniß liegt in einer Ansicht nach der Grund jenes Zustandes, der fortwährend zu Klagen Anfall gibt, in den verschiedenen Schichten Unzufriedenheit erzeugt und endlich Unlaß zur Entwicklung der protestionistischen und agrarisgen ich­tung gibt. Ein fastischer Zustand ist eingetreten, die weniger , fort­geschrittenen Staaten, insbesondere der Orten Europas, Rumänien, Rußland und Amerika verdrängen, mit ihren Nähprodukten, mit ihrem Getreide, ihren Thieren, Steifen und Fettwaaren 2. einzelne früher dominirende Länder von den Hauptmärkten ; aus dem Grunde ist der Verbrauch inländischer­ Produkte geringer, die Konkurrenz auf den ausländischen Märkten beinahe unmöglich, sogar im Lande selbst fonfureiren die Produkte der erwähnten Länder mit jenen der Heimat siegreich, weshalb diese legteren keinen Preis haben, in Ueberfluß zur Verfügung stehen, der Grundbefiger nicht zu Gelde kommen kann und die Unzufriedenheit eine allgemeine wird. ·­­Niemand wird derlei Zustän­de als günstigk oder erfreulich bezeichnet1;ttran kann sicht­icht einmal wundern,daß unter solchert Umständen eine Richtung Wurzel fassen kanns,welche i1t·letzterer8ect als Richtung­ der,,Agrarier«zum Ausdrucke gekommen wfh ·.Gegenüber dieser und der protektionistischen­ Richtsitz im Allge­­meinen habet1 meine volkswirthschaftlichen Prinzipien kein­e Verände­­rung erfahre manch jetzt erkläre ich mich fü­r den Liberalism­us.“In der Volkswirthschaft fasse in den Liberalismu­s nicht in dem Sinne auf,wie ihn die sogenannte Manchester-Schule,respektive derexcdeutsche Verbreiter mitsagten;diesen zufolge wäre der Staat nxtr dazu da, daß er an der volkswirthschaftlichen Thätigkeit negativ theilnehm­ e«u­nd sich darauf beschrä­cke,die auftauchenden Schwierigkeiten zu besemgen Sie fanden daher den Staat unterer Verhürung von Ordnungs­­widrigkeiten berufen,so daß dann die Feinde dieser Schule treffend bemerkten,daß sonach die Rolle des Staates keine andere wäre,tzls diejenige des Nachtwächters im gewöhnlichen Leben.Eine derartige Thätigkeit wäre selbst in blühenden,reichen un­d fortgeschrittenen Staa­­ten keine genügende,un zurü­ckgebliebenen,noch in Ent­wicklung be­griffenen Staaten ist sie geradezu schädlich),hier muß die Thätigkeit des Staates entschieden in anderer Richtun­g sich bewegen.Ohne die geringste Schädigung der freien Prinzipien ist es»bei ems dringend geboten,daß die Legislative scnd mit ihr verehrten Regierungsast in A Zweigen der Dolfswirthschaft eine aneifernde Thätigkeit entfalte. Unsere volfswirthshhaftlige Politif­ muß auch in Zukunft liberal bleiben, d.h. sie muß der individuellen Freiheit und der freien Thätigkeit kaum, zur Ent­wicklung gewähren; mo aber die individuelle Freiheit sich dahin ent­­wickelt, daß die Macht der Konkurrenz zu sozialen Möbeln führt, oder wo der individuelle Wille nicht stark genug ist, um, die Schaffung gewiisser sozialer Institutionen zu ermöglichen : dort halte ich es aus Staatsrücksichten für richtig, die freie Entschließung zu beschränken und als Heberanngsrkrikinnn Zwangs-Institutionen einzuführen. Im Zusammenhange damit ist die staatliche Thätigfeit überall dort lebhaft zu entwickeln, wo die individuelle Thätigkeit gar nicht oder nur schwer Wurzel tragen kann; und diese Thätigkeit muß, zum nachahmungsunwerthen Beispiele so lange fortbestehen, bis schließlich die Meberzeugung von deren unwohlthätigem Einflusse reift, und die in­­fasta­le soziale Thätigkeit die Mitwirkung des Staates über­­üffig macht.­­— Dieses maßgebende Prinzip muß in fast allen Zweigen ver­vollswirthsschaft durchgeführt werden ; auf den Gebiete der Land­­­wirthsschaft sernwohl, wie in der Industrie und im Handel. . Vergleich zu Gegenwärtig ist noch immer die Landwirthschaft die Basis der Zunahme der Wohlhaben­heit un­seres Landes.Wenn­ man auch­ ni­cht· perkennen kann,daß die Oekonomie in vieler Beziehun­g fortge­schrit­­ten ist; wenn man auch nicht leugnen kann, daß u­m in früheren­­ Jahrzehnten­ wir jet verhältnißmäßig mehr und Besseres­ produziren, wenn auf Grund der ungeheuren Anzahl von Maschinen, welche unsere Land­wirthe sich jährlich anschaffen, auf eine intensivere Landwirthschaft und sonach auf die Hebung derselben geschlossen wer­­den muß, so muß man doch gestehben, daß auf diesen Gebiete noch viel zu thun ist. Es fehlen nns noch manche Grundgesehe, wir haben seine­­ Feldpolizei, sein Wafferrecht, welches zur Amelioration des Bodens unumgänglich nöthig it, unsere Viehzucht ist dur f ein Gefeh geregelt, im Lehrigsten fehlt die zur höheren Ausbildung dienende Hochschule für Bodenkultur und zur praktlichen Ausbildung fehlen die in anderen Staaten als geeignet sich ermessenden Yarmer­­igen. Neben alldem fehlt aber ein wesentliches Element, das ein sicherer Faktor der blühenden Landwirthschaft it: es fehlt die ent­­wickelte Industrie. In allen­ Ländern und besonders bei uns und hauptsächlich jetzt,tu vor d­ie konkurrirenden Staaten mit solcher Macht auftreten, muß­ die Richt»­­ng der volkswirthschaftlichen­ Politik mit ihrem ganzen ‚Gericht‘ auf die Hebung der Landwirthschaft gerichtet sein. Bei allen Bestrebungen, die wir auf dem Gebiete der Industrie und des Wan­dels bethätigen, ist es unsere stritte Aufgabe, die Landwirthischaft im Auge zu behalten ; ich gehe sogar weiter und behaupte, daß in un­serer industriellen Politik und in unserer Handelspolitik die Verhält­­nisse unserer Landwirthischaft maßgebend sein sollen ; den nicht nur die Natur der Dinge und die Entwicklung anderer Staaten, sondern auch unsere speziellen Verhältnisse und die Nichtung unseres Handels fordern dies.­­ „Man muß anerkennen, daß unsere Industrie in der rechten Zeit sich entwicelt hat. Das Land, Die dlegierung und die Legis­­lative sahen ein, daß in der Kette unserer Vermögensquellen Dieses Glied nicht stark genug ist.. Der Patriotismus und die Begeisterum­ mantifestirten ich in mehrfacher Richtung und braten unzweifelhaft­­esultate hervor. In dieser Beziehung kann aug auf das jüngst gebrachte Gemerbegefeb hingewiesen werden, weisen Verfügungen theilweise gerade durch die Industriellen mit Zweifel aufgenommen wurden. Die Durchführung des Gesees wird es bemessen, daß die angeregten Besorgnisse nicht begründet sind und wenn sich Doch Schwierigkeiten ergeben sollten, melde den Anforderungen des praktischen Lebens in vollem Maße hinderlich sind, daum werden ich Mittel Finden, eventuell mit Hilfe einer neuen legislatorischen Verfügung den begründeten Interessen der Industrie Geltung zu verschaffen. tó Bei der Hebung­­ unserer Industrie müsen wie unbedingt dahin wirken, daß sich solche Industriezweige einbürgern, welche die Nähprodukte des Landes in merk­vollerer Form auf den Markt­­ bringen; und wenn, wir diesbezüglich , auch, schon eine. ne Mühlenindustrie,­ Spiritus­ndustrie, Bierfabrikation, Stärkefabrika­­tion haben, so fehlen doch noch solche Unterneh­mungen, welche jeden­­falls in unserem Vaterlande "unentbehrlich sind. Tele Wirkung "hätten geeignete Konservenfabriken bei uns, die unsere weichlichen Obstprodukte in geeigneter Form als­ Ausfuhr-Artikel für die ganze Welt verarbeiten könnten, während wir gegenwärtig­­ für verlet Dinge eine bedeutende Summe entgeben. Unser Hanf ist bek­­ämt und doch kann unsere Hanfproduktion nicht fortschreiten, weil Die Produktion nicht durch die rationelle Verarbeitung und Zubereitung unterfrügt wird. Ein großer Theil unserer Wolle geht ins Ausland — es fehlen die Tuchfabriken. So geht er ung­au mit anderen Produkten. Die zahlreichen gegen unsere Thier-Ausfuhr gerichteten Schwierigkeiten würden uns nicht so sehr drühen, wenn wir geeig­­nete Industrie-Grablifsements hätten, welche statt des Handels mit lebenden Thieren, die Verarbeitung des leifches, Fettes und der gleichen möglich machten. Und wie wir demnach einerseits auf die Schaffung von In­dustriezweigen hin­wirfen müssen, welche berufen sind, die Produkte der Landw­irtschhaft zu vermwerb­en, so müßten ir andererseits jene Industriegiweige fördern, welche wieder zur Förderung der intensiveren Landnwirthschaft geeignet sind. Auf diesem Gebiete fand die soziale Thätigkeit sehr viel thtig­­während die Legislative bei der richtigen Niegelung der Gewerbs,­verhältnisse, eventuell bei der erfolgreichen Lösung der Arbeiter Angelegenheit eine schöne Aufgabe zu erfüllen hat. Bei uns bilden Die Arbeiter in Folge der sich ihnen noch bietenden vortheilhaften Lage ein Element, welches die Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung nicht gefährdet und gerade deshalb ist die Lösung der Arbeiterfrage in günstiger Weise fest noch möglich. Sowohl unsere Landwirthschaft als auch­ unsere Industrie feilen aber auch unserre Kreditverhältnisse Die Ent­wicklung der Kreditverhältnisse ging bei uns in eigenthümlicher Art vor sich. Vor 1848 entstanden wenige Geldinstitute, zumeist Spar­­kassen ; bis 1866 zeigte sich hierin nur ein langsamer Fortschritt. Seit 1867 aber, bei möglichst liberaler staatlicher Auffassung, ent­standen ungefähr 450 Banken und Sparkassen, die mit mehr weniger G­rfolg warten. Wir stehen rebr mit genügend zahlreichen Geld­­instituten und besonders vielen Sparlassen da, und Doch sind die Klagen allgemein, hauptsächlich im Kreise der Ge­werbetreibenden und auch der Landwirthe, daß der Kredit nicht ausreichend sei, daß unsere Geldinstitute engherzig seien; es werden sogar Stimmen laut, mele die Wirksamlet unserer Sparlassen in gemwijter Beziehung als shädlich bezeichnen wollen. — D·1escxcausfi·ch selbsthevorgegangenen·ustand der Kyedkts verhäktnetse haltetch für erfreulich.Aberglaube,daß­ tmes W

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