Pester Lloyd, Oktober 1884 (Jahrgang 31, nr. 271-301)

1884-10-27 / nr. 297

· i­s Yvonnement für die österr.-ungur.gskonaktike »Fürdens-Pesterleyd««Morgen-und Abendblatt) C Erscheint nach Montag Frühultd am Morgen n­ach einem Feiertage.) ist­ des Isiätsosiversendungk Cetsziähtlich träg­ F Vaiskferjam skuoGaxsz·i««kihki.fc.24?—Viektktjzihke· Halbjährlich»11.—Mokmtrich »e.—Halbzahx­ t.«12.-Mowtricch Im separatetxoflverfeudling deggsendvkettes«si.1.—vierteljährtichmehr· Bär die illustrirte Frauenzettung.........«,2.— » Manvriinumerirt fü­r Budapest in der Administration des»Jena­xkøyt A D grothengasse Nr.14,1.Stock,außerhalettdapekt mittelst Postamreisung durch alle Postämter. Yeskeratest s und Anschauungen für dM OffumcZproghsaal werd­ it angenom­nemgudaptst in Der Adntinifiretion, Dorotheagaffe Nr. 14, eriten Stod, berger, Väczi­ utcza 9. SInfertionspreis nach aufliegendemZarif. Unfrantirte Briefe werden nicht anges­nommen. Eimmddreipzigsker Jahrgacm. 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Belgiess Leim Voftante Köln 17 M. 78 Pin d. 76 Pi, England und Anserika beint testet und Zarkigei beim Postamte und Egggypter teim Bek­annte Triest t 17 DE 78 BR, Buminier ei ben = MEET NZINTSTETESTEHINTERTERTIE PETE TERN SEES ERETETEEEE­RT 172250 ZT­K] 4 Hleiche wars wie Schwerterklivven Völker fd gibt. sz Wenn sonst die der Monarchie vernahmen, schon seit einigen Jahren geworden, gegenseitig eg athmet! Ya, man. möchte fid fragen, jei, daß eine Zeit gewesen, da ich mit gibt, so Faun roeigern den Delegationen jages gelangt, und ‚Delegationen zu bemnwilligen, faum einen andern da Alles eitel Friede, Bereitwilligfeit es überhaupt wahr gemeinsamen Minister mußten und die Delegationen mit­einander Krieg führten, während das ber­­ühnte Streichquartett dazu die Mufik machte? Ach, unsere politischen Sitten haben sich zur Tugend gewendet und sie nicht spurlos vorüber­­gegangen. Wenn es in ihrem Schoße recht noch einen Streit sich Höchstens darauf beziehen, wer mehr eiserne Etat ist zur Höhe eines unverrückbaren — wenigstens nach unten unverrüicbaren — Grund» was über diesen Etat hinausgeht, das Hat im Grunde 3wed, daß die was sie zum Theile ver­­um dann den andern Theil desto sicherer dabei eigentlich noch ein gutes Geschäft gemacht und sehr viel Courage zu haben. Gleichwohl wird selbst be­wiesen von diesem Nechte des theilweisen non possumus nur ein höchst Diskreter Gebrauch gemacht. Er ergeht den Betheiligten, wie in den spanischen Zuftspiele dem armen Grand, der nur eine einzige kleine Million im Jahre zu verzehren hat und damit absolut sein Auslangen finden kann. Wie er sie mit seinem Haushof­­meister zusammenthut, um Ersparnisse im Hausbudget vor­­zunehmen, ergibt sich, daß die eine Ausgabe durch die Ehre DeS Namens geboten it, für die andere sprechen zwingende Nothwendigkeiten, die dritte fordert eher eine Erhöhung, als eine Herabminderung u. s. w. Nach mehrtägigem fleißigen Bemühen fand man, die einzige denkbare Ersparung bestehe darin, daß Fünfzighin — im Reftibulo des Palastes ein Kandelaber weniger angezündet werde, als bisher. Die Autoren des gemeinsamen Budgets finden freilich selbst in den besten Fällen blos, daß ein Kundelaber­­ mehr angezündet werden müsse und das wäre firwahr ein zu eines Motiv für ein lebhafteres Echauffenent.­­ Vielmehr als das bedeuten auch die heiter propo­­rierten Erhöhuungen nicht,wenn man sie mit der Gesammt­­ziffer des Budgets zusammenhält,wie sie in danournalen angegeben werden.Sollen wir­ besonders hervorheben,daß das Erforderniß für das stehende Heer, wie man uns be­­ruhigend versichert, sogar geringer ist, als im Bor­jahr ? Dabei fällt eben ein Umstand ins Gewicht, der uns Teicher nur zu nahe geht. Das­st die schwere De­pression der Getreidepreise, welche die Kosten der Erhaltung der Truppen sehr start beeinflussen mußte, und es fragt so, ob wir nicht gern fü­r­ die Verpflegung der Truppen mehr bewilliigen möchten, wenn wir unferng' Weizen nm Enen Gulden besser bezahlt erhalten würden. Hält man­­ diesen Umstand vor Augen, wird man die Enthaltsam­­keit S der Kriegsverwaltuung richtiger zu wü­rdigen awissen. Neben dem stehenden Heere­­ soll für die Striegs-Marine eine vermehrte Anforderung von 13 Millionen Gulden ge­­stellt werden. Die Motive, welche diese Mehrforderung Dittiren, sind in umnseren Blatte zuerst und mit aller fach­­männischen Grfindlichkeit dargelegt worden, so daß wir ns heute einer Erörterung des Gegenstandes entschlagen können. Susofern Die Lage in Bosnien und der Herzegovina gleichsam den Stadmesser für unsere gestimmte Position im Orient ab­­gibt, mag es aug als ein erfreuliches Zeichen angesehen werden, wenn es sich bestätigt, daß das Heereserfordernis ‚für die Kommanden in den offupirten Provinzen fid) Dies: ‚mal um mehr als 800.000 Gulden geringer stellt, als im Vorjahre und vollends um mehr als dritthalb Millionen ‚geringer it, als im Jahre 1883. Damit it aber auch­ ein­es ‚der vornehmsten Sujets beseitigt, welche sonst die Berathungen der Delegation zu beleben pflegten. Es ist still geworden um die offupirten Provinzen. Mit der Thatsache haben sich die grimmigsten Gegner der Offupation bereits abgefunden und nichts vermöchte dieselbe wieder aktuell zu gestalten, als wenn sie in Gestalt einer erhöhten Budgetforderung ihre Existenz anmelden wollte Nun aber stört­ sein Lüftchen die Ruhe im Orient und wenn doch, gerade an der Schwelle der Delegationen, neuerdings von einem „Bischen Albanien“ erzählt wird, so Läft die Negierung es an geharnischten Dementis nicht fehlen, um Die gestörte Stimmung wieder herzustellen. Selbst die Frage von der völkerrechtlichen Prosition der offupirten Provinzen — für deren Lösung sich vielleicht Derzeit günstigere Aspeften eröffneten, als irgend zuvor — findet Feinen Pla in der öffentlichen Diskussion. Wie kö­nnte es da fehlen,daß auch die gesammte a­uswärtige Lag­e den Delegationen in dem gün­­stigsten Lichte ‚erscheine ! In wenigen Stunden werden wir sicherlich­­ bereits die frohe Botschaft erfahren, daß „unser B­eziehungen zu allen Mächten die besten sind“ und daß wir auch Rußland in Heißer Liebe zugethan sind. &3 es! müßt es nichts, so schadet es auch nichts! Das schließt jedoch keineswegs aus, da die Delegationen sicher besondere Partien unserer internationalen Beziehungen und besondere Aufklärungen wünschen könnten. Fü­r die Delega­­tion des ungarischen Reichstages, deren Mitglieder soeben erst eine Auseinanderlegung über die delilatesten Fragen unserer auswärtigen Politik empfangen und gegeben haben, mag die­­ Veranlassung zu neuen Deklarationen vielleicht eine geringere sein. Nach wie vor halten wir indessen an der UWeberzeugung fest, Daß die ungarische Bolfspolitik und die ungarische Ne­­gierungspolitik in allen bewegen» den Fragen unserer auswärtigen Be iehrungen einander vollständig deden­nd Ungar­r ist sein so kraftloses Gebilde in den Rahmen gier Monarchie, daß es fürchten müßte, seinen Willen nicht efpektivt zu sehen. Wer sie aber anstellt zu glauben — denn in Wirklichkeit glaubt es Niemand —, daß die Polität Ungarns eine provokatorische gegen irgend eine Macht sei, der wird freilich auch durch die Delegationen nicht­­ belehrt werden. Seitdem es wieder eine ungarische Politit gibt, ist sie stets eine erhaltende und friedliche gewesen, wie sie auch heute noch ihr eigenstes Wesen preisgeben müßte, wenn sie diese ihre Linie verließe. Eine Wolitit, die das natürliche Biel der meisten Kriege, die jede territoriale Er­werbung­ von vornherein und mitbedingt perhorreszirt, kann wohl von seinen anderen als von friedlichen Tendenzen getragen sein. Ein Land endlich, welches die werthvollsten Besteswagen seines politischen, nationalen und wwirthschaft­­igen Ausbaues dem dauernden Frieden dankt, wird wohl niihht leichten Herzens Hand anlegen an das Gebäude, das seine Existenz schirmt. Ja, es zeugt nicht ne von beruflicher Vrivolität, es zeugt in höherem Grade noch von einer boden­­losen Ignoranz in allen unseren Angelegenheiten, wenn man den ehrlichen Wunsch Ungarns, den Frieden zu wahren und alle Faktoren desselben bereitwillig anzuerkennen, zu ver­dächtigen wagt. So fünnen und werden denn im Verlaufe Dieser Delegation aller Wahrscheinlichkeit nach die öfonomischen Fragen im V­ordergrunde aller Diskussionen stehen. Den ersten Pla werden da wohl auch heuer — und heuer mehr noch als in früheren Jahren — die Ungelegen­heiten der orientalischen Bahnen er nehmen. Bon Jahr zu Jahr erscheint dieses Gebjet in den Berathungen der Delegation und wenn es ehedem passiren konnte, daß man dasselbe noch in einer gewissen akademischen Manier traktirte, so­lt Das heute vollkommen ausgeschlossen, follen nicht Die besten Exrrmgenschaften, die wir auf Diesem Gebiete aufzuweifen haben, problematisch werden. Die bis­­herigen Fortschritte der orientalischen Bahnen einerseits, vor­­züglich aber die tiefe Nähe, welche zur Zeit an allen Bımkten des Orients herrscht, machen die­jenige Periode besonders geeignet, die Angelegenheit der Bagnanfglitjje klarzutreffen. Je weniger von irgend­einer Seite eine Störung des Frie­­dens auf dem Balkan zu befü­rchten ist, Ddesto energischer muß das Begehren nach der Ausführung dieses großen Stiches von Kulturarbeit auftreten, das die Interessen des ganzen Weltt­eils tangirt, wenn es auch natürlich nur für Die ‘ wirthschaftliche Ausbreitung unser der Monarchie als eine | Lebensfrage erscheint. Und in untrennbarem Zusammenhange | Damit steht anc) Die oft erörterte Frage der Reform unseres Konsularmesensg und unnserer Vertre­­tung — nicht blos im Orient! So unbestreitbar und unbe­stritten die mohhopfenden Intentionen der maßgebenden Kreise in Wien sein mögen, es ist doch noch immer, evident, daß Huigarn in erster Reihe Grund Hat, gegen die Der­­zeitige Vertretung jener ökonomischen Interessen im Ast­lande Einwendungen zu erheben. It die wirthschaftliche Ber­tretung der Monarchie im Ganzen eine sehr mäßige, so ist doch speziell Ungarn noch schlechter bedient, als die Mon­archie. Wir wüßten z. B. einen Fall zur berichten, in Dent eine unserer Vertretungen in einem größeren Staate im­ dritten­­ Viertel des Jahres 1884 auf Anfrage der Negieru­ng, bei der sie beglaubigt ist, erklärte, daß sie — die Österreichig-ungarische Beriretung — von der ungarischen Anstellung, die im Jahre 1885 stattfinden sol — seine Kenntniß besige und folglich auch in der Sache, keine Aufklärung zu­­ geben vermöge. Es wäre uns ein Leichtes, Dieses Kapitel durch recht anschauliche Exenpel Dieser Art zu bereichen, Doc verzichten wir darauf, weil die bezüglichen Vorlagen ‚des Ministers des Auswärtigen über den Gegenstand eine eingehende Debatte provoziren dürften. — Werden also nach alledem, der laufenden Sefjion auch die großen Emo­­tionen fehlen, so ist er Doc, gewiß, daß sie darum Des Interesses keineswegs entbehren wird. Es bedarf nur des Willens der­­ beiden Delegationen, um Diese Session zu eier fruchtbaren zu machen. Das Hoffen wir Demt auch zwei­chtlich; in diesem Bemühen werden die­ Vertretungen­ beider Staaten einander wohl auch begegnen und ewig Mit­arbeiter an Diesen gemein­samen Werke heißen er Denn auch die Mitglieder der österreichischen Delegation in unserer­ Hauptstadt herzlich willkorm­en ! In den Budget-Ausschuß folgende 3 Mitglieder : Baron Sofef Rudnyankky, Dliver Szlávy, Baron Albert Wodianer. Nachdem noch bestimmtt wurde,dass auch in der konstituirenden Sitzung Graf Franz Zichy als Alterspräsident und Graf Theodor Andrássy als Altersschriftführer fungirenwerddtt,wurde die Konferenz geschlossen, auch Vertrauen und Budapest, in den ersten Jahren Delegations-Session den Delegationen Der an er doch etwas finden, Fünnen, Wie anders die ab 26. Oktober, nach dem Aus­­nahte, da was die ist das nun und Schachtenlärn, grenzenlose Herumschlagen froh in dem Gedanken, als « Zersmantel um 1 Uhr Mittag», ungaltigen bei dem am 28. Oktober stattfindenden Empfange der Delegation. In­ der zum Empfange festgelegten Stunde erscheinen die Mit­­glieder der Delegation in der Antichambre des Empfangssaales. Wenn Alle versammelt sind, werden sie durch den künfglich ungarischen Sceritthürsteher in den Audienzsaal geleitet, wo sie vor dem Throne im Halbireife Stellung nehmen. In­ Audienzsaale werden die gemeinsamen Minister, der Minister-präsident, der Oberstlämmerer und die Leibgarde-Kapitäne schon früher anmwesend sein. Hierauf erstattet der Oberstlämmerer Gr. Ef. und apost. Tt. Majestät Meldung. Se. Majestät, gefolgt vom Oberstlämmerer, den General Adjutanten und den dienstleitenden Flügeladjutanten kommt in­ den Audienzfank­ und bleibt auf der Links von der Thür befindlichen Estrade vor dem Thronseitel Stehen. Der Oberstlänmerer, die Leibgarde-Kapitäne und der General Adjutant nehmen neben den Throne, die gemeinsamen Minister und der Minister-präsident links von der Estrade Stellung ; der königl. unger. Oberstthürsteher und der dienstthuende Flügeladjutant bleiben bei der Thür des Audienzsaales. Hierauf richtet der Präsident der Delegation an Se. T. und Ru­e. Majestät eine Nede, auf welche Se. Majestät zu erwidern geruht. Nach der allerhöchsten Ermitterung stellt der Minister-präsident Sr. Majestät die einzelnen Mitglieder vor. Nachdem Ge. Majestät die Delegation allergnädigst entlassen, ziehen sich Allerhöchst dieselben mit dem Gorxtege in die inneren Ge­mächer zurück. Das Oberhaus hält morgen,27.Oktober,um 1 Uhr Mittags eine Sigung. — Die IV. Gerichtsk­ommission des Abgeordneten: Ganjes verhandelte heute Nachmittags unter Borsika Gmerich Svanka’s sortiehungsweise die Petition­ gegen die Wahl Géza Horvath’s in Dorog. An der Verhandlung nahmen außer dem P­räsidenten­theil die Kommissions-Mitglieder Peter Matusta, Emecid Sebö, Georg Szathmary und Alois Unger, der Vertheidiger der Mahl Hovorat Yohann Burány, und der Vertreter der Betion Advokat Alexander­­ Sif. Referent Szath­máry verliert die vom An­walte der Petition in der gestrigen Situng bedafs Ergänzung der Petition nachträglich beigebrachten 20 Zeugnisse.. Der Vertheidiger der W erhebt Einwendung gegen die formelle Giftigkeit und Beweisfraft der neu beigebrachten Zeug­­nisse und hält seine, in der gestrigen Situng geltend gemachten Ein­wände auch ferner aufrecht. Nach Nephis und Duplik zieht sich die Kommission um 8 Uhr Abends zur Berathung zurück. Nach andert­­halbstündiger Berath­ung verkündet Präsident, die Kommission sei noch zu seiner Schlubfassung gelangt und werde zur Fortsegung der Berathung für morgen 12 Uhr Mittags eine neuerliche Sibung anberann­t.­­­­Die Mitglieder der ungarischen Delegati universaitis mclten sich hetzte Nachmittagsumficht im Sitzungssaale der S Sektion des Abgeordnetenhauses zu einer Vorkonfere 113, an welchher auch Minister-Präsident Kolomcm Tisc.Minister Baron»«s3laOt-czx)und der Sektionschefs Ladislaus Szögyåncy Marich theilnahmen. Graf Fremz Zichy,,zurliebernahme des Alterspräsidiexstrs ersticht,ü­bert(al)11funke:Echnrufen den Vorsitz und eröffnete er, indem er die Mitglieder Grafext Theodor Andri­ssy und Bawn Josef Ruduvoußky zu Altersschriftführern designirte,die Gang- Elf­ folgte hier au­f die Kandidation des Bureaus und der Ausschüne. Kandidirt war dent zum Präsidenten Graand1vig Tipa, zum­ Vizepräsidenttext Kardinal-Erzbischof Ludwig Saywald und falls dieser durch Krankheit verhindert wcjrd Skroxkhiitechdsef Szlavy,zu Schriftfü­hrern Alexandersgegedüs,Stefeni Rakovsky,zum Quästor Baron Béla Wodianeu " JU die Ausfsschü­sse wurden kandidirt: In den Ausschu­h fü­r auswärtige Ange­­legenheiten folgende­1 Mitglieder:Graf Julius Andrássy,Germ­an Angt­elics,Graf Albert Apponyi,Edmund Boi­s­czay,Guido Vaußner,Emcrich Bendc,Ludivingeruch­otin,Max galt Sofef Gall, Georg Gnurlovics, Moriz Fótai, Graf Stefan Jeglenic­, Svetozar Kuffevics, Ludwig Lang, Baron Riktor Mesnil, Sofef Miskatovics, Lorenz Schlaud, Graf Géza Szapáry, Graf Anton Szechen, Desider Szilágyi, Graf Franz Zichy. In den Heeresausschuß folgende 21 Mitglieder: Graf Aladar Andrafiy, Graf Theodor A­ndrafiy, Achaz Beöthy, Baron Ludwig Döry, Ferdinand Eber, Alexander Hegedits, Enerich Suanka, Graf Alexander Károlyi, Baron. Koloman emény, Thaddäus Biri­leßky, Baron Béla Manvanzky, Stefan Rakovsfy, Baron. Sojef And­ryangky, Edmund Szalay, Koloman SzEl, Georg Szerd, Sojef Szlavy, Pirgil Szilágyi, Ludwig Durotinovic, Moriz Wahm­ann, Graf Heinrich Zichy,­­s Jnden­ Marine-9.Ausschuß folgen­de 9 Mitglieder: Paul Auhaholzm Graf Ednnbethkxih­m Graf Arwel Dessemsfm Graf«Stefan Erdödy,Graf GniDo Kardtåonyi. Äi·P·­jder.bixnji,­­Gabriel Latinovics, Graf August Zichy, Baron Berthold Zinalis. "In den Sinanz-Ausschuß. folgende. 7. Mitglieder:­­Valentin Boross, Graf Andor Fek­eticz,­­ Friedrich Harkanyi,­­ Baron Peter Berényi, Oliver Szlávy, Karl Gráb, Baron Albert Wodtaner. On den Diariums-Ausschuß folgende 6 Mitglieder: "&merich;Bende, Arpád Rubinyi, Gabriel Latinovics, Baron Béla Ravdarikky, Baron Kofef Hudhmmankiy, Baron Berthold Finaics. Die folgenden Zeilen sollen eine gedrängte Mebersicht von der­­ Organisation der ersten Kammern (Oberhäufer, Bairsz­­am­mern, Senate u. f. mw.) in den verschiedenen europäischen Staaten bieten. Die englische Veerstamm­er besteht aus allen Beers ‚Großbritann­iens, die dort in Gemäßheit ihres Erbrechtes figen, aus 16 Itrepräsentanten des scottischen Adels, welche für die Dauer des Parlaments erwählt sind, aus 20 lebenslänglich erwählten Vertretern des irischen Adels, sowie den englischen und walisischen Prälaten. Demgemäß fand es vorkommen, dad Mitglieder des schottischen und ih­ren Adels nicht als Erwählte ihrer heimischen Moelskulie, son­­dern auf Grund ihrer englisgen Titel im Oberhause fisen. Die jüngste bekannte Statistik des englischen Oberhauses meist 501 Mit­glieder auf und zwar: 6 Beere aus küniglichem Geblüt, 2 Erz­­bischöfe, 22 Herzöge, 19 Marquis, 134 Garle (Grafen), 32 Bis­counts, 24 Bischöfe und 262 Barone. Es gibt außerdem I Damen, die nach eigenem drecyte Peers sind, jedoch nicht mit in der Lords­­k fammer haben. Der Senat der französischen MHepublik besteht aus dreihundert Mitgliedern, von denen ein PViertsheil (75) ursprünglich dur die Nationalversammlung auf Lebenszeit gewählt wurde. Die in Folge von Todesfällen in dieser Kategorie eingetretenen Liden werden durch Einzelmahlen, die der Senat vornimm­t, ergänzt. Die anderen 225 Mitglieder des Senats werden von den Departem­ents und den Kolonien auf drei Jahre in speziellen Wahlkollegien ges­wählt, welche aus den Delegirten der Munizipalvertretungen der Departements (für jede Munizipalvertretung ein Delegirter) bestehen. In jedem dritten Sabre wird ein Dritttheil der gewählten Senatoren ausgelost und hat sich der Neuwahl zu unterziehen. Die französischen Kammern haben eben verschiedene Entwürfe über eine neue Orgas­nisation des Senats in Verhandlung zu ziehen begonnen. Die meisten Chancen hat der Negierungs­-Entwurf file fin, demgemäß die lebenslänglichen Senatorenstellen aufhören und die durch­ QIoden­­fälle vaferten inamovibeln Senatäfiße in­ der Weise ergänzt würden, daß Kammer und Senat gemeinsan die Wahl eines Senators fire neun­­ Jahre vornehmen. Die Wahlkollegien für die allgemeinen Senatoren­­wah­len­ joker dahin modifizier werden, dab die Bentevivevertretungen nicht, wäte bisher, je einen Delegisten, sondern eine im Verhältnis zur­ Bewässerungsziffer stehende (im. einer detaillirten Skala bestimmte) "Anzüge von Delegirten in das Wahlkollegium entsenden. . Das österreichische Herrenhaus­­ besteht aus den 13 grobjährigen Worinzen des kaiserlichen Hauses, 53 zu erblichen Mitgliedern ernannten Häuptern der dich ausgedehnten Grundbesig­n hervorragenden Noelsgeschlechter, 10 Erzbischöfen und 7 Fürstbischöfen, sowie aus 105 auf Lebenszeit ernannten Mitgliedern. Der italienische Senat besteht aus den königlichen Prinzen und lebenslängsich vom Könige ernannten Mitgliedern, die­­ mindestens 40 Jahre alt sein, und die durch Vermögen oder Notabilität hervorragende Kategorien zu vertreten haben. Die Zahl der Mitglieder ist unbestimmt. Die­ preußische erste Kammer (Herrenhaus) besteht aus den königlichen Brinzen, aus den Chefs der fürstlichen Häuser Hohenzollern und der 18 ehemals reichsunm­ittelbaren Häuser aus erblichen Mitgliedern, 67 Fürsten, Grafen und Herren, die der König auf Lebenszeit ernennt, und den vom König auf Brűfentatsort der folgenden Körperschaften ernannten Mitgliedern: 9 Universitäten, 43 Städte und 8 Rittergutsverbände. Die Baierische Kammer der Reichsräthe besteht es exrblichen und vom Könige auf Lebenszeit ernannten Mit­­gliedern. Die sächsiiche erste Kammer besteht aus den Brinzen des königlichen Hauses, den Standesherren, geistlichen Wirden­­en den Vertretern der M­ittergutsbesiger und der acht größeren Städte. Der Ständeratg Der Schweiz befeht aus 44 Mit nicht gleichzeitig Der Senat der japanischen Corted wird gebildet: 1. aus Senatoren vermöge eigenen Recht3, b. i. den Königlichen Prinzen, der auf Lebenszeit er­ 3. Senatoren, welche durch die Staatskörper- Schaften und Höchstbesteuerten gewählt werden. Die Zahl­ der Senatoren der erstgenannten zwei Kategorien darf die Anzahl von 180 nicht ü­bersteigen, ebenso groß it die Zahl der gewählten Senatoren. Je portugiesische W­airdfantnter (Corte dos Paros) besteht aus 154 von König für­ Lebenszeit ernannten Mitgliedern. Der Senat des Königreichs Rumänien besteht aus 70 für 8 Jahre in Distriktskollegien gewählten und in jedem vierten Jahre zur Hälfte ausgelosten Mitgliedern, die ein Jahreseinkommen von 300 Dukaten­ befigen m­üssen. Die Distriktskollegien bestehen aus Wählern, die nach liegenden Befig ein Jahreseintonmen von 300 Dukaten aufweisen. Der Metropolit und die Bischöfe sind M­itglieder des Gei­ats. Die erste Sammer der niederländischen General­staaten besteht aus 39 Mitgliedern, welche duch die Provinzial­­rätge aus den Höchstbesteuerten auf neun Sabre gewählt werden. Der Senat Belgiens besteht aus 66 Mitgliedern (der Hälfte der Mitglieder-Anzahl der Deputirtenkammer), welche auf die Dauer von 8 Jahren in direkter Wahl gewählt werden; alle vier Sabre scheidet die Hälfte aus.­­Wählbar ist jeder 40 Jahre alte Bel­gier, der jährlich mindestens 1000 fl. direkte Steuern zahlt. Der kaudething des Dänischen Reichstages besteht aus 66 Mitglieder, von denen 12 auf L­ebenszeit von­ Könige er­nannt, 7 von der Stadt Kopenhagen, 47 in den anderen Wahl­bezirken in mittelbarer Wahl auf 8 Jahre gewählt werden. Die erste Kammer des schwedischen Reichstages besteht aus 140 Mitgliedern (Für je 30.000 Einwohner ein Mitglied), welche fü­r neun Jahre von den Provinzialräthen (Landsthings) und den Munizipal-Vertretungen jener Städte gemählt werden, die in den Provinzialräthen nicht vertreten sind. Die Erwählten müssten 35 Jahre alt sein und einen Grimdbefig im Besteuerungswerbe von 80.090 Risvales oder ein Jahres-Einkommen von 4000 Nisdales befisen.­­ gliedern ; jeder Kanton wählt zwei Mitglieder, die t "Mitglieder des Nationalrathes oder des Bundesrathes sein können. “u­ni Pr . Granden, sowie den höcsten Beamten , nannten Senatoren ; — Miederholt hört und hieft man die Klage, daß in der Hisszee und in der Landswehr Die ungarische Mristorratie so spärlich vertreten is. In Deutschland is ein achter säm­mtlicher Stabsoffiziers- und Generals-Stellen mit Angehörigen des hohen Adels belegt. In dem demokratischen Frankfreid traten die Söhne des historischen Adels durch militärische Verdienste den Stanz ihrer Familien in den Augen des Wolfes zu erhalten. An England besteht das Offizierskorps größtentheils aus den jüngeren Söhnen des­ Lehn-Adels. Nn bei uns zieht sich der besigende Adel vom Kriegsdienste zurück. Gegenwärtig dienen­­ weniger unga­­rische Ak­tofraten im Leere, als vor dem Jahre 1848, ja selbst als in den fünfziger Jahren! Unmillfürkich fragt, man sich um die Or­­sace dieser befremdenden Erf­einung. Man­ hört oft behaupten, daß, u­m unserer jungen Aristok­atie jene edle, nach Höheren trebende Ambition erloschen ist, welche ihre Ahnen auf die militärische Lauf­­bahn führte. Wer dies behauptet, hat wohl das Leben und Treiben unserer jungen Magnaten nicht aufmerksam beobachtet. Wer diese Mühe a­uT nicht scheut, dem muß wohl der thatkräftige, oft sogar überschäumende ritterliche Geist auffallen, der das Leben unserer jungen Aristokratie kennzeichnet. Nein, diese Generation it noch nicht vermeidhlicht und wenn sie die ihrem Charakter so entsprechende militärische Laufbahn dennoch meidet, so ist dies wohl hauptsächli­chem Umstande zuzu­­schreiben, daß die Väter nit willen, wie sie unter den gegen­­wärtigen V­erhältnissen ihre Söhne für die militärische Laufbahn ausbilden lassen sollen, ohne die standesgemäße Erziehung zu unter­brechen und die Söhne dann wegen Mangels an militärischer Vorbildung mit den in militärischen Bildungsanstalten entzogenen Offizieren nicht konkurriren können. Diese Hindernisse könnten leicht beseitigt werden. Wenn unsere Miniterraten in den Unterrichtsplan ihrer Söhne auch die Vorbildung für die militärische Laufbahn auf­­nehmen­­ würden, dann könnte wohl der ungarische hohe Adel in nicht zu ferner Zeit im Heere wieder jene Stellen einnehmen,­ in welchen dessen Ahnen zum Nugen des Staates und zum Nuhm der Nation und ihrer Familien sich in der Kriegsgeschichte ein dauerndes Denk­­mal sicherten. Wie leicht ist es einem Kavalier, m­it dem Sohne der Mittelwaffe zu Konkursiven, den sowohl während seiner Er­­ziehung al auch während des­­ Wettlaufes auf der Lebensbahn fortwährend die nordwendige Defonomie mit den Geldm­itteln im raschen Vorschreiten hindert!­­ Und ras­ch muß man vorwärts kommen, um noch im leeren Mannesalter und nicht als abgenüßter Greis die hohen Stufen der militärischen Hierarchie erreichen zu können. Wie jede andere Kunst und Wissenschaft, ist auch die Kriegs­ funst aus sehr­ einfachen Anfängen nach und nach zu ihrer gegen­­wärtigen Höhe herangewachsen. Die Kriegsmittel und die Kriegszwecke waren im Altertum so einfach, daß auch ein 12—15jähriger Knabe selbe zu würdigen im Stande ist. Man kann demnach die Vorbereitung zur militärischen Laufbahn schon in diesem Alter mit der Erklärung und Besprechung der Kriegsgeschichte und der Kriegskunst des Altertum­s beginnen und dann in dem Make, als der Schüler sich geistig immer mehr entwickelt, auf in der Geschichte der Kriegsfrift nach und nach bis zur Gegenwart vorwärtsschreiten. Daß das nit überhastete, in’s Detail eindrin­­gende Studiun der Entwillung einer Wissenschaft die beste Lehr­­methode ist, braucht wohl den Lesern die­ses Blattes nicht erst­­berwiesen zu werden. Wenn unsere jungen Kristokraten mit Anwen­­dung der historischen Lehrmethode für die militärische Laufbahn vor­­bereitet würden, so könnten sie mit einem so soliden Fond nicht nur militärischer „Kenntnisse”, sondern auch wirklichen militärischen , Biffens" als Einjährig-Freiwillige in die Armee treten, daß sie am Ende ihres als praktische Lehrzeit dienenden Freimilligenjahres weder die Ablegung der Prüfung für die aktive Offiziers-Charge, no die Konkurrenz mit den in Bildungsanstalten erzogenen Offizieren zu fhenen hätten. Sapothai. — Die Einwanderung österreichisch ungarischer Ninterthanen nach Nurland wird in letter Zeit in den russi­­schen Journalen vielfach besprochen. Unser Petersburger Korrespon­­dent sendet uns über diesen Gegenstand­ die folgenden interessanten Mittheilungen :­­ e »­­,,Unter den­ Reisende­n,«welche Rußland besuchen,bildeten­ von­ jeher nächst den Deutschen die Oesterreicher das Hauptkontingent und­ viele dieser Letzterent siedelte­ sich auch in Rußland an.Namentlich­ war dies mit czechischen­ Bauern der Fall,welche sich Anfangimis Mitte der siebziger Jahre im Kaukasus und in den stadtwestlichen­" Gouvernements eine neue Heimathgrü­ndeten.Währe­nd der Zeit des­« ru­­ssisch-türkischen­ Krieges reduzirte sich diese Einwanderung nicht unansehnlich,doch hat sie in den letzte 1­ Jahren wieder einen solchen Aufschwung genommen,daß die Zahl der eingewanderten Unterthanen Oesterreich Ungarns selbst die der Deutschen nicht unansehnlich über­­stieg.Unter diesen Vertreib­nissen dü­rfte es voraussichtlich für ihre Leser nicht ohne Interenesevahnnischversuche,auf offizielle Daten gestü­tzt,den­ Nachweis zurlieforn wie groß die Zahl ihrer Landsleute ist,die sich in den letzten Jah­­ren bleibend in Rußland 11icdergezlasse­n h­aben. Anhaltspunkte zur Beantwang dieschtagebieten die ofiziellen Hamdelsausweise,welche für die vorangegangenenzei Jahre eine genaue synmnaxische Uebersicht derjenigen Personen verschiedener­ Nisc­­tionalitäten liefern,­x welche als Ankommende und als Abreisende die russische Grenchamrthrxbep.Dchifferen­z zwischen beiden Kates goriert gibt die Zathekle MgMAU­ die einen bleibenden Aufenthalt in Rußland genomm­en haben. In Abzug bievon sind allerdings noch die in Rußland verstorbenen Ausländer zu bringen, doc­­h deren Zahl im Ganzen eine geringe, und wenn ich mir dieselben­ 5 WBerzent der Differenzzahl in Anschlag bringe, so erscheint der aller­­ungünstigste Fall berücksichtigt. Nach den offiziellen rafsischen Angaben sind alle Zu- und Abreisenden in zwei Kategorien getheilt, in solche, die nur zu einem ganz gunzen Aufenthalt die Grenze passiven, die nur die Grenzgouvernements besuchen, und zu ihrer Legitimation im­ Belize von Grenzverkehrs-Billeten sein müssen, die eben nur zur diesent Zmwede gegenseitig ertheilt werden und in solche, welche auf Grund legaler Pässe einen längeren Aufenthalt an jedem beliebigen Orte Rußlands nehmen können. Auf Grund von Grenzverkehrs-Billeten waren österreichisch­­ungarische Unterthanen in den Jahren 1875 bis intlusive 1882 nach Rußland gereift 192.494 Personen und­ aus Rußland abgereift 144.455 Personen, so daß auf bei dieser­ Kategorie die Zahl der Zugereiften die der Abgereiften um 48.041 übersteigt. Da es aber hiebei vorkommen kann, daß eine und dieselbe Verson zu verschiedenen Malen jährlich die Grenze überschreitet, so läßt sich kaum annehmen, dab die­ Minderzahl der Abgereisten einen bleibenden Aufenthalt in Rußland genommen­ hat. Immerhin erscheint aber die oben ange­­führte Zahl brachtensm werth genug. «»­­« Ein­e sicherere Grundlage zur Vereh­mung der in Rußl­and ein­gewandertenlöster­lichisch-ungarischen Unterthanen bieten diejenigen· Personen,­welche mit legalen Päss»e 11 fürläneren Aufenthalt ver­« sehen,die russische Grenze passirteir. acht Jahre 1875 bis 1882 nach­ R1­ßlan­d»·geko­mmen 811.991 smner beiderlei Geschlechts,d«i­ durchschnittlich jährlich 101.499 Per­­­sonenz abgereist waren während derselben Zeit 622.597 Personenz (durchschnittlich 77.825 Personen),­sodaß in Rußland 189.394»« Person­en zurückgeblieben sind,die,wenn sie sich auch nicht geradezu in Rußland gänzlich angesiedelt,sich doch immerhin hier niederges­­assen haben.Rechnen wir von diesen 5 Perze1itals in Ru­ßland während der Reise verstorben(mit 9470 Personen)ab—ei1­ Ab­­zug,der kaum­ gerechtfertigt erscheint­,so wären immer noch 179.924 österreichisch-ungarische Unterthanen während der ang­lich durchschnittlich 22.490 Personen­ zu dauern­­dem Aufenthalt in Rußland zurü­ckgeblieben.« Rechnet mcm zu dieser Gesamtlchsmnmke von 179.924 Personen,nach Abzu­g von ebenfalls 5 Perzent die oben nachgewiesenen behufsbloßen Grenzverkehrs nach Rußland gekommenen,aber hier zurückgebliebenen Personen,so ergibt sich eine Gesamnttsumme von 225.563 nach Ru­ß-. k­undgereisten,aber nicht wieder in ihre Heimath zurü­ckgekehrten öster­reichisch-ungarischen Staatsangehörigen­.Während in den Jahern 1876—1881 die Zahl der mit Passett Zugereiftekt zwischen 94.373 (1877)und 99.229(1880)schwankte,betrug sie 1875 108.831,1882 aber 141.135 Perf01te 11 beiderlei Geschlechts.Die meisten derzeitse­weilig oder für immer eingewanderten österreichisch-ungarischen Unterthanen gehören dem Kaufmanns-und Gewerbestande an und diese haben­ sich vorzugsweise in Polen niedergelassen.Dagegen hat sich auch eine größere Anzahl österreichischer Landwirthe in Wolhynien und in anderen Grenzgouvernements etablirt und hier Güter angekauft.Diese werden wohl schwerlich wieder in ihre Heimath zurückkehren,da es ihnen in den meisten Fällen gelungen ist,sich eine gesicherte Selbstständigkeit zu gründen. Von dieen sichts währendde­s Per­«g­egebenen acht Jah­re oder jähr­» -Die versch­iederten Ansprü­ch welche auf das Herzogs­thum Braunschweig geltend gemacht werden­ können,sind in einem Berliner Blatte sehr ü­bersichtlich zusammengestellt-Es heißt dorst: »,....Ein preu·ß·iscl»1es Erbfolgerecht auf Braunschweig ist 111cht vorhanden.Es istmm Laufe der Zeit nur die Ansicht aufge­­tunzel­t,Preußen­ 1 haben utd chrone Hannovers auch derekthcht" auf dasl Herzogthum erlangt-Das stärkste Recht aber ist im Jahre 18­74 bei Berathung des so damaligen Entwurfs eines Regenxfchaka­­gesetzes von der Kom­msnotz des braunschweigischen Landtages,und ztpmzper herzoglichen Prregierung gegenüber,,der Kronereußextz vm dmrt Die Kommission erklärte chi­nzlich,­durch den die Erbfolge­­ hPffenden Artikel 14 der braunschwerischen Landschaftsmkdauung .

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