Pester Lloyd - Abendblatt, November 1884 (Jahrgang 31, nr. 253-276)

1884-11-08 / nr. 258

1854. — Mr. 258. új Ka . · I eK · ·· L­és , J«.­«—­— (Einzelne Ra­u­mern 3 Fr, in allen Berfchleiflokalen.) ÜST 7 BE · «­­. . · . . · . Samstan, 8. Mevember | Budapest, 8. November. — Endlich Scheint die Zeit Heranzufunden, in welcher die britische Regierung ihr Versprechen einzulösen und den Mächten Definitive PB Propositionen in Be­treff der ägyptischen Angelegenheit zu machen gedenkt. Bekanntermaßen hat das Kabinet von St. James seinerzeit, als es den Negierungen der Großmächte von der Mission des High-Commissoners Lord Northbrook Mittheilung machte, angekündigt, daß es beiläufig in der Mitte des Monats November mit positiven Vorschlägen her­­vortreten werde. Diese Frist it nun vor der Thür und andere Londoner Nachrichten wisfen in der That mancherlei von dem Programm zu erzählen mit dessen Ab­­fassung Die britische Negierung auf Grund der Berichte Lord Northbrook­ gegenwärtig beschäftigt it. Zu seinen Grundzügen bafirt dies Programm darauf, daß England, der Situation gemäß, fortan eine größere­­­erantwortung, sowohl nach der politischen, wie nach der finanziellen Seite, fir die Administration Egyptens über­­nehmen wolle, daß insbesondere die Kosten der britischen Dilupationg-Arm­ee, Die bisher zu Lasten der egyp­­tischen Staatsfinanzen geschrieben­ w­urden, in Zukunft vom britischen Staatsjchage­r bestritten werden sollen und daß Der Tegtere auch die Garantie für ein neues Ansehen, das zur Tilgung­­ der Entschädigungs- Ansprüche und zur­­ Reckung ver­­schwebenden­ Schuld bestim­mt ist, tragen solle. . Als Gegenleistung hiefin will die britische Regierung ein striktes Recht zur Kontrole der egyptischen Administration­­ für eine begrenzte Reihe von Sahren,­­also mit­ verständlichen Worten ausgedrückt : ein Bee­ige Brotestorat über Egyptar in niptud nehmen und diesen Zustand von den Mächten gleichsam legitimiven Waffen. Diese Vorschläge sind bisher als nicht Formulirt, die Mächte Haben noch keine offizielle Kenntniß von Denselben; es ist demgemäß auch nicht möglich über die Aufnahme, die Dieselben bei­ den­­ verschiedenen Regierungen zu­ erwarten haben, eine ber­­timmte Meinung­­ auszusprechen. Wir für unsern Theil sind überzeugt, daß, wenn die britische Regierung die finanziellen Propositionen, zu welchen je sich gegen­wärtig aufgerafft, seinerzeit der Londoner Konferenz vorgelegt hätte, diese ein besseres Schiesal gefunden hätte und wahrscheinlich nicht resultatlos auseinandergegangen wäre. Wir gehen noch weiter und behaupten, daß die Lösung der finanziellen Vef­­indlichkeiten Egyptens bei gleichzeitiger Wahrung der Kom­­petenzen­ der internationalen Staatsschulden-Kommission ein so w­ünschenswerthes Ziel ist, daß dasselbe das Zugeständ­­nis zu einem zeitlich­ begrenzten Mandate Eng­­lands zur Ueberwachung der Verwaltung Egyptens wohl auffwiegen würde. Wir verhehlen uns jedoch nicht, daß man in Frankreich, welches in der egyptischen Frage mit ganz anderen Interessen engagirt ist, die Frage wesentlich anders beurtheilen und daß die Lösung derselben noch mannigfache Schwierigkeiten und Hindernisse zu überwinden haben wird. i « ". = Der Bericht des Budget-Ausschusses Der Dele­­gation Des Reichsratges über den Voranschlag Des neuteinsamen Ministerinsnts des Heußern pro 1885 und die Nachragskredite für das gemeinsame Ministerium des Aeußern pro 1884 lautet in seinem einleitenden Theile wie folgt: In einer Besprechung,welche in ihrem Ausschusse mit dem »erm Mumter des Aeuszern über die"auswärtige Lage stattfan­d,,hgt e;Exzellenz·das·Bündniß··nntDeutschl­ind als die feste Grundlage Inserer Politik,­·einer Politik des Frieden­s,bezeichnet,die Fortdauer war freundschaftlichen Beziehungen mit allen europäischen Staaten, insbesondere mit den Nachbarstaaten, hervorgehoben, und in Betreff der unlängst stattgehabten Zusammenkunft Sr. Majestät des Kaisers, ‚unseres allergnädigsten Herrn, Gr. Majestät des Deutschen Kaisers und Sr. Majestät des Kaisers von Ruhland, die Erklärung gegeben, dab diese Begegnung der Ausbruch einer Politik sei, welche seinen anderen­­ Smed verfolge, als den der Erhaltung des Friedens, wie dies auch im Auslande allgemein verstanden und gewürdigt werde. Diese Mitthei­­lung wurde von dem Ausschusse mit ungetheilter Befriedigung ver­nommen, denn er erkennt in unserem innigen Bündnisse mit Deutsch­­land und in dem Zusammenstehen der drei Monarchen und ihrer Regierungen auf dem Boden der Verträge zum Behufe der Erhaltung­­ des Friedens und der Nähe die größtmöglige Gewähr fü­r die Sicherung der Wohlthaten des Friedens, deren unsere Monarchie, wie Europa, in so hohem Grade bedarf. Die Vollendung des Eisenbahnwebes auf der Balkan-Halb­­insel stöst in Konstantinopel abermals auf Schwierigkeiten. Der Ausschuß ersuchte den Herrn Minister, und Ge. Exzellenz versprach, am­­ Nachdruch darauf hinzuwirken, daß die Hohe jorte, troß ver­­ gegenwärtig eingetretenen vertrags­widrigen H Zögerungen, den Bau 1909 an innerhalb der vertragsmäßig festgefeßten Stift vollende. In gleicher Weise stellte der Herr Minister seine abermalige Verwendung in Ansicht zum Behufe der Liquidirung der unseren Staatsangehörigen in Egypten gebührenden Entschädigungen. Das Bedü­rfnu­ß eines Handelsvertragst mit dem in großem materiellen Aufschirmige begriffenen Königreiche Griechenland wurde von versch­iedenen Serteili zur Sprache gebracht.Der Herr Minister wird dieser Angelegenheit sei­re besondere Aufmerksamkeit widmen. Die vom Herrn Minister beanspruchten,an sich mäßigen und durch die Umstä­nde gebotenen Erhöhungen der Gehalte der Konsu­lar­­·Beamten,1v·elchen,nach dem von­ verschieden­en Seiten ausgesprochenen Wunsche,eine ä­hnliche Verbesserung der Bezüge des diplom­atisch­en Korps folgen­­ möge, werden der hohen Delegation zur Beuwilligung­­ empfohlen. Die beabsichtigten Reformen im Konsulardienste nahm der Ausschuß als zwedgemäß und förderlich mit Befriedigung zur Kenntniß. Graf Falfenhhayn, Obm­ann. Hü­bner,Berichterstatter. · | Gagegnertigk­eiten (Kirchliche Ernennungen.)Durch allerhöchste Entschließun­g vom BL Oktober wurde im Erzkapitel der Agramer Diözese genehmigt die stufenweise Vorrü­ckung des can-custos Geor-g ’Krizsa1fies zum can.cantor,—des Probstes des Csaz­maer Kollegiat-Kapitels 1111d Erzdechatttett von­ Grestye und Sincze zum di-custos,——des Erzdechanten von Warasdin Dr.Karl Radi­­­novics zum Probste des Esazniaer Kollegiat-Kapitels und zum­ Erzdechanten­ von­ Grestye un­d Sincze,­­des Erzdechanten von Kemlek Thomas Gajdek zum Diözesan-Erzdechanten,und des can-magister Dr.Antim Krzsan zum Erzdechanten von Marasdin.­­Ernennungen; Berthold Gedcze zum Honorar- Konzepts-Adjunkten an der kön. Tafel; Sofef Gsabai zum Geld­­manipuloseen an der Staats-Zentralwaffe; Raul Map­p 8, definitiv zum Boltsichullehrer in Antalfalva; Sofef ZHLd, definitiv zum ‚B­oltsichullehrer in Hermannstadt; Michal Sanermann um Karl Bas, definitiv zu Lehrern in Hupt. H­ofnachrichten­ Se. Majestät der König hat sich gestern Nachmittags 4 Uhr sammt Gefolge mit einem Crtra- Hofzuge nach Gödöllő begeben. — Erzherzogin Marie Balerie ist heute Vormittags 11 Uhr in der Hauptstadt eingetroffen. — Erz­­herzog M­­os­ef ist gestern um 9 Uhr 40 Minuten Abends aus Isapbereny, Erzherzogin Klotilde aus Alcsuth in Budapest eingetroffen. (Personalnachrichten) Herr Bela -Ambrö 9. Adamdöcz, Ef. Kämmerer und Sekretär der österreichisch- ungarischen Botschaft beim Heiligen Stuhle, hat sich — wie man ung aus Rom schreibt — am 30. Oktober mit dem Fräulein Filomena dei Marchesi Cavalletti vermählt. Der Trauungsoft wurde in der Hausk­apelle des Palazzo Cavalletti durch den Kardinal Ricci- Paracciani vollzogen und fungirren bieber al Zeugen Graf Baar, der E. u. £. Botschafter beim Heiligen Stuhle und der Duca Scipione Salviati — Professor Dr. Sofer v. Lenhoffet­if von Sr. Majestät dem König Albert von Sachsen mit dem Romb­urk­reuze des Albrecht-Ordens zweiter Klasse ausgezeichnet worden. — Der Österreichische Finanzminister Dunajemski hat sich heute 4; a nach Wien zurückbegeben. , (Bon der Akademie). In den Kreisen der Ara­­, den­ ganzen Vormittag in Anspruch. Bela Komjathy, der Ber­­­ belligten­ der Wunsch geltend, zum Präsidenten an die Stelle Lönyay’s Unterrichtsminister Trefort zu wählen, der schon seit dreiund­­vierzig Jahren ein sehr eifriges Mitglied der Akademie ist und dem das Land in kultureller Beziehung auch in neuester Zeit so Vieles verdankt. Her. v. Trefoxrt wurde im Jahre 1841 zum For­­trespondigenden, im­ Jahre 1867 zum Ehrenmitgliede gewählt und ist derselbe seit 1871 Mitglied des Dirertionsrathes. Chedem brachte es die Tradition mit sich, daß beim Hinscheiden des Präsidenten der Vizepräsident an seine Stelle gewählt wurde, doc hat der gegen­­wärtige V­izepräsident Justizminister Bauler schon im vorigen Jahre erklärt, daß er seine Würde gern einem Andern überlasser wide, und es gelang nur der imposanten Kundgebung des allge­meinen Vertrauens, ihn zu bewegen, daß er bis an’s Ende seines dreijährigen Eyilus bleibe. Er steht somit auch nach dieser Richtung hin der Erwählung August Teefort’s nichts im Wege. Die Wahl wird Übrigens anläßlich der im Mai stattfindenden Jahresversamm­­lung erfolgen. Jubiläum eines ungarischen Arztes in Wien­ Der in Wien lebende berühm­te Arzt, unter Lands­­mann Dr. Biltr Svandhicd, hat vor einigen Tagen das 50jährige Jubiläum seiner Wirksamkeit als Arzt gefeiert. Aus diesem Anlasse hat der Budapester ärztliche Unterst­gungs-Verein, dessen gründendes Mitglied der Subilar ist, an den greisen Gelehrten eine pragstvoll­e ausgestattete Adresse gerichtet. Svandid wurde im Jahre 1834 an der Welter Universität zum Doktor promovirt und war dann kurze Zeit hinduch Sekundar-Arzt im Nohusspital. Von hier­­ übersiedelte er nach Wien,­ wo er sie bald einen berühmten Namen erwarb. Er war vornehmlich als Operateur thätig und zahl­­lose Menschen danken ihm Leben und Gesundheit. Obgleich er immer in der österreichischen Hauptstadt gelebt, bekannte er sich doch immer mit Stolz als Ungar. Im Königl. Aerzte-Verein stiftete er einen großen Preis für Ärztlige Fach­werke und trat dem Aerzte-Unters­ptügungs-Verein als gründendes Mitglied bei. Die Herbstausstellung im Künstler­­baufe­ it­heuer so glänzend ausgefallen, wie kaum eine vorher. Nicht nur das Quantum — 373 Gemälde — ist bedeutend, nicht nur ist die Verheiligung des Auslandes eine reiche und ehrenvolle, sondern auch der ganze Charakter der Ausstellung ist ein Fünstleriich würcdiger und gehaltvoller. Wir sehen Benczur duch eine Reihe meisterhafter Porträts (Eötvös, Graf Julius Andráffy, Graf Sulius Károlyi) vertreten, neben ihm anziehende Conterfeis von Bass­­tagh. Wir bemerken mit Vergnügen die rapiden Fortschritte PBaczta’s in der Historienmalerei, wenn wir vor seinem großen, farbenschönen Gemälde­ , Attilas Tod“ stehen. Die Landschaften Telepys,Ligetis, Späangis wetteifern mit dem Beten in diesen Genre, PALLIE erfreut uns mit einen gelungenen Thierftn­d. Neizende Miniaturbilder liefert MER Olyv, neben ihm erwedt Mannheimer Aufmerksam­eil. Wir sehen Badis, Agghbazyfih in großen Vorwürfen mit Glüc versuchen, VeBßty weilt in Hafsi­hen Gefilden. Mit Vergnügen begrüßen wir ein Bild Johann Van E60’, dessen echt ungarischer Humor sich auch hier nicht verleugnet. Große Fortscritte macht Tihamér Margittay, und die Namen Gregurs Nossovics, Brecstai, Zölgyefsfi, Teledi, Mednyanoty behaupten sich auf ihrem Niveau. Ludwig Beau­d hat ein lebens­­volles, reiches Gemälde vom Budapester Ditai geliefert. Temple reicht mit seinem Salon-Genrebild an die beten modernen heran. Ben neuen­­ Namen begegnet uns Bilma Barlaghy mit dem in künstlerischer Noblesfe ausgeführten großen „Selbst­­porträt“, Bihary ü­berrascht uns mit dem Hunterwolfen, leben athmenden ungarischen Genrebild : „Die Zylinderprobe‘, Névékt, ein Schüler Munkácsy’3, fällt und angenehm auf, Roppay führt sie als’ Schüler Makart’s ein. Kurzum, wir haben allen Grund, mit Befriedigung auf die Entwicklung unserer heimi­gen Malerei zu bilden. Von den Auswärtigen sein nur Canon, Gabriel Mar, Uhenbach, Verfirmete Abry, Weber Smit­­bald, Normann, Werner, Plettenfofer, Nibarz, Roffomwssy genannt, die sich mit sehr bedeu­­tenden Gemälden eingestellt haben. Nicht unerwähnt bleibe die Nesterstatuette unseres­ Königs in Bronze von Elefinger. Im Allge­­meinen läßt sich von der diesjährigen Herbstausstellung sagen, daß sie den Besuchern viel Genuß und Behagen zu bieten berufen ist. Muntäcsy und Matejk­. Die „N. fe Br.” erhält aus Paris folgende Mittheilung : Bat-Kurzemct·schien·in zahlreichen Journalen eine Anrede, die Matexko in­ der Akademie zu Krakau anlä­ßlich der Wiederauf­­nahme des Unterrichtes an seine Schüler gerichtet hatte;die betreffende thortåwarzmar nicht im Wortlautet aber doch in ihrjem wesent­­licherc Inhalte vot­ den Zeitungen veröffentlicht worden.Diese Anrede enthielt, befremdlich genug, unter anderem auch Ausfälle gegen Piunkácsy, dessen Seelenzustand in einem d­üsteren Lichte erscheinen lassend. Munkacsy war erstaunt genug, daß Matejlo nur aus freiem Antriebe sofort gern die Gelegenheit erfaßte, die vielleicht unüberlegter­­weise, jedenfalls aber ohne Anlaß vorgebrachten Angriffe zu entschul­­digen , um jedoch Herrn Matejlo die Abgabe einer loyalen Geilä­­tung zu erleichtern, versuchte Munkácsy, in einem vor zehn Tagen abgejehteten Briefe jene Anrede absichtbi­­cró eine Ente darzustellen. Es scheint aber, daß Matejlo nicht im Stande ist, seine Behauptun­­gen zu rechtfertigen, denn er ließ bis heute das Schreiben Munkacsy’s völlig unbeantwortet. Dasselbe lautet in deutscher Weberregung : „DBerthber Herr Kollege! ES ist nicht meine Gewohnheit, falsche Rettungsgerüchte ernsthaft zu nehmen; ich lasse daher auf Die versciedenartigsten Daten herumflattern,­­welche in der ganzen Wel meinen, Geisteszustande, meiner gestörten Bey­­unft , und w­eiter verwirrten. Seele, ein X Todtenlied singen. Lege ich aber zu phantasievollen Rettungsnnachrichten Leinen Werth bei, so stehen die Dinge doch anders, wenn es sich um Worte handelt, die auf öffentlicher Lehrkanzel von einem aladentischen Lehrer und einem Kollegen, den ich achte, gesprochen werden. ch möchte daher Fieber glauben, daß die Zeitung, von welcher ich Ihnen einen Auszug sende,­ Ihren Gedanken­­ entstellt hat, und ich zmeifle nicht, daß Sie im Silltreffe Ihres Ansehens der Sprache, die man Sie führen säht, ein Dementi. geben werden. Juden ich jedenfalls Ihre gefällige Antwort erwarte, drücke ih "Ihnen im Wolldesige meiner fünf ‚geraden Binne meine Bewunderung für She Thönes Talent und die Verfiheung meiner besten Gefühle aus. Muniacsy. Die Hintersuchung in Angelegenheit der Wahl in Szt-Endre) wurde heute mit der Berneh­­mung einiger Saraffen von Ziambet fortgelebt. Den Alten liegt eine Erklärung mehrerer Aufaffen von Blambek dzo. 10. Juli 1. 3. bei, in welcher diese bestätigen, daß am 12. uni im Gemeindebau eine Wähler-Konferenz stattgefunden habe, in welcher der Notar Julius Nyi­át den Vorsis führte und erklärte, daß er als Bevollmächtigter des Kandidaten Ludwig Krauß im Namen dieses Kandidats 10 Gulden für jede Stm­me, fer­­ner Bezahlung — des­­ Gfeverrüdstandes der Gemeinde und 1050 Gulden für einen mol­thätigen Zi­ed oder zur Herstellung des Nöhrbrunnens der Gemeinde in Aussicht­­ stellen könne. Ueber diese Erklärung betrag, deponirte der erste Zeuge, der Ortonotär Julius Nyi­át, Folgendes: Auf dem Gemeindehause hat es seine Wahlkonferenzen gegeben ; nur einmal, als der Kandidat Krauß dort war, um seine Programmrede zu halten. Zeuge hat Nie­mandem Geldverfprejungen gemalt, sondern einmal, von Szt.­Endre heimkehrend, Mehreren erzählt, er hätte gehört, daß die Krauß’schen Wähler 10 fl. zur Vergütung ihrer Messekosten erhalten würden. Ebenso hörte er erzählen, daß Kuß für mohlthätige Bemede der Gemeinde oder zur Herstellung eines Brunnens 1000 fl. versprochen habe; davon, daß Krauß versprochen hätte, er werde den Steuer­­rücstand der Gemeinde begleichen, Hit er nichts gehört. Zeuge fügt dieser Deposition Hinzu, daß der erste der Unterfertiger jener Erklä­­rung, Johann Giegler, ihm getat habe, er bedauere, diese­­r­klärung unterschrieben zu haben; es seien zwei fremde Herren zur Nachtzeit gekomm­en, ha­ben mehrere Ixtsbewohner ins Wirthshaus berufen und von ihnen diese Erklärung unterfestigen lassen; ex — Giegler — wußte nicht, daß diese Erklärung zur Grundlage der Petition dienen sollte, sonst hätte ex sie nicht unterschrieben. Zeuge deponirt ferner Folgendes: Am 1. November haben zwei Herren aus Szt-Endre, Brudymille und Misiatovas,­ die Gemeinden Werbal,­os und Clambet bereist ,und die vorgeladenen Zeugen informirt, wie sie aussagen sollen , ja der ebenfalls vorgeladene Zeuge . Mar Steiner hat erzählt, daß die genannten herren­den Zeugen doch Belohnungen versprochen haben. Die Vernehnung des Zeugen­ gestal­­tete sich sehr Tangmierig und nahm mit mehreren Unterbrechungen 7. Oktober I. 3. wurde zu Nemes-Bis das Kirchweihfest gefeiert und demie macht si — wie , ev. Cap." berichten — mit seltener Gin­­| treter der Petition, wollte mehrere solche Fragen an den Zeugen | viele Burfehe tamen schon erbost in die Schärfe des David Sir­it, gegen den sie aufgebracht waren, weil der Gseßregher Stuhlrichter Sulind v. GChapó die Tanzmusil verbot. ALs sie bereits mader gezecht hatten, beschlossen, die mit Haken, Mrügeln und Knütteln bewaffneten Burtc­e­igy Mithehen an dem jüdischen Wirthe zu Fü­hlen. Sie begannen mit den Gläsern und Flaschen, die mit Steinen um­auerten, zerbrachen die Stühle und Tische, brachen die Kästen und Zimmerb­ü­ren des Gastwirths auf, warfen das in der Küche vorhan­­dene K­ild­ zu Boden, zertraten es mit den Füßen und nahmen aus der versperrten Geldlade des Fürst von den vorhandenen 25 fl. b(05 13 fl. zu fich, schütteten den Wein aus und eigneten sich) schließ­­lich die wegen des Stirhhtags in größerer Anzahl vorhandenen Zigar­­ren widerrechtlich an. Die Bursche traten selbst gegen den Wirth drohend auf, weshalb er mit seiner Familie aus dem Lokale flüchten und die Hilfe der Ortsobrigkeit in Anspruch nehmen mußte Die Ortsbewohner rotteten sich auf der Straße zusammen, gingen zum Richter und forderten, daß er die Ruhe herstelle. Ganz Nemes-Bis war in Aufruhr, denn es war bekannt, daß der im Dorfe als der stärkste Dianı bekannte Sofef Horváth geäußert habe, daß er Seven, der ihm in die Nähe konnte, niederschlagen werde. Die Nichter Sjofef Barlas und Altersgeschworener Josef Eredic 3, die den­ Ange­­sagten direkt als Betyár und Räuber bezeichnen, wagten nicht die MWirthsstube unbewaffnet zu betreten. Der Richter berief daher die Repräsentanz, die Grunddesiger und die angesehenen Bürger des Dite. Zur Berathung darüber zusammen, welche Vorkehrungen zu treffen seien, um die Nate herzustellen und ließ gleich­­zeitig auch die Bewohner der Nachbardörfer vor­ dem Vorfake ver­­­ständigen und um ihre Unterfrügung bitten. Der Ortsrath bevoll­­mäctigte den Richter, im Nothfalle von­­ der­­ Waffe Gebrauch zu wachen. Um die nach Hunderten zählende Menschenmasse unter seiner Führung nach der Scharfe kam, sahen sie Sofef Horváth mit der erhobenen Hade, Georg Horváth mit einem­ Knüttel und­ Johann (Züpfó) Horváth mit einer Flasche in der Hand fluchend und­­ der ihnen in die Nähe kommt. Der Nichter wagte auch fest noch nicht einzur treten, allein die Menge drängte ihn vorwärts. Mit dem Rufe: „Ruhe sol hier fein, padt Euch von hier fort!" fehlte er die Erze­­denten an. Sofef Horváth wollte sich ihm nun mit der Hade nähern, allein der Nichter kam ihm zuvor und schlug ihm mit seinem Gewehr die Hade aus der Hand. Eine Minute später — so Deponirten die als Zeugen vorgeladenen Nichter, Geschworken und Andere — und der Richter Hätte sein Leben eingebüßt. Der riesigen Ueberm­acht vermochten die rakiaten Störefriede seine Gewalt entgegenzufegen, sie wurden in die­ Flucht geschlagen, und somit war dann auch­ wieder Nähe und Friede im Orte eingezogen. circa 20 Zeugen, — die ange­sehensten Bürger von Nenes-Bis — bezeugen unter Eid im Sinne der Anklage: — Die Angeklagten wollen sich ihrer Heldenthaten nicht mehr erinnern und bringen zu ihrer „Rechtfertigung“ vor, daß sie im betruffenen Zustande diese furchtbare Verwüstung anrichteten. Der Gerichtshof sprach nach längerer Berathung Solef H­or­­­váth der ihm zur Last gelegten Delikte Huldig und verurtheilte ihn zu zwei Jahren Zuchthans, 52 fl. Geldstrafe und Sjährigen Amtsverluste. Gerry Horvath und Kohann Hor­­váth erhielten je ein Jahr Kerter und drei Jahre Amtsver­­lust, über Anton Horvath und Franz Farkasf wurde eine se­chttägige Arreststrafe und 2 fl. Geldstrafe verhängt. Sämmtliche Verurtheilte sind solidarisch verpflichtet die Untersuchung s­­ind Haftlosten zu tragen. Der Staatsanwalt gab sich mit dem Urtheil zufrieden, die Berurtheilten — mit Ausnahme der zwei Lesten meldeten die Berufung an­ richten,welche sich­ auf dessen­ Glaubwü­rdigkeit beziehen.Der Unter­­suchung­s-Kommissa­r ließ einige dieser Fragen nicht zu,weil der Zeitige in Sinne der Prozeßordstuti­g darauf zu antworten nich­t ver­­pflichtet sei.Hierüber entstand nun zw­ischen Komjathy und dem Untersuchungs-Kommissär eine längere Diskussion, in deren Verlaufe die beiderseitigen Aeußerungen zu Protokoll gegeben wurden. Dieser­­ Inzidenzfall endigte damit, daß der Untersuchungs-Kommissär erklärte,­­die Untersuchung werde vorläufig mit Ausschluß der Oeffentlichkeit weitergeführt werden. (Edle Stiftung.) Unterrichtsminister August Trefort hat seitens des ihm­­ unterstehenden Ministeriums im Waisenhause des Hausfrauen-Vereins eine Stiftung von 4000 fl. gemacht. Sollte nach dem Ableben eines der reineren Beamten dieses Ministeriums ein unmündiges Waisenmädchen zurü­c­reiben, das der Erziehung bedarf, wird ihm in Folge dieser Stiftung im M Waisenhause des Vereines eine unentgeltliche V­ersorgung und Erziehung zu Theil werden. V­on der h­auptstädtischen Polizei.) Von tom­petenter Seite erhalten wir folgende Mittheilung : Der­ zur Untersuchung der Geschäftsgebahr img der hau­ptstäd­­tischen Polizei entsendete Min­isterial-Komm­issa­r hat die Untersuch­ung der Geschäftsgebahrung der StrafabtheisIung und des Gefängnißamtes beendigt und seinen­ diesbezüglichen detaillirten­ Bericht am heutigen Tage dem Ministerbeannern unter­breitet Der­ Ministerial- Kom­missär fand Alles in der größten Un­­o­rdnu­ng und waren sowohl die mittelbare wie auch die ziam­ittelbare Aufsucht mit Evidenzhaltung vollständig ver­­­nachlä­ssigt,ferner­ wurden erhebliche Restanzen vorgefunden. Die wah­rgenom­menen Mängel w­erden sofort­ berichtigt.Namentlich wurde die Aufarbeitung der Rü­ckstä­nde in kü­rzester Zeit angeordnet, zu welchem Decke auch die Strafabtheilung provisorisch auf’s neue organisirt ward­·InBezug·auf das 3zi­ Geschehende,insbesondere was die Artz und Weise der Aussichts und der Evidenzhaltung anbelangt, wurde eine genaue·Instruktion··erlassen­,sodaß durch diese Ver­­fü­gungen ein gesetzliches,vorschriftsn­ätziges,ordentliches und rasches Verfahren,­wie auch­ die Aufarbeitung des R Rü­ckstandes bis zu­m Jahresschlusse als­ gesichert erachtet werden darf.Schließlich sind auch noch aus dieser Abtheilung alle jene,gegen­ die irgendeine Klage auftauchte, beseitigt. Der Minsterrak Kommunär nimmt die Klagen Einzelner von Fall zu Fall auf­ und übermittelt dieselben der Strafabtheilung des Gerichts­hofes.Die gegen einzelne Referenten sind Polizei­ O­rgane erhobenen Anklagen­ werden beim Krim­­inal-Gerichtshofe verhandelt und w­ird das Mitgisterittru­deannern nach Beendigung der­ dort­­selb­st­ im Zuge befindlichen Verhandlungen das Disziplinar-Verfahren einleiten. Die Untersuchung der Bezirkshauptmannschaften wurde schon im Laufe des Sommers bewerkstelligt, damit aber die gesammtte Ge­schäftsgebahrung der­­ hauptstädtischen Polizei, insbesondere mit Ru­d­­figt auf die von bisher in Erfahrung gelernten Unregelmäßig­­keiten und Nachlässigkeiten utersucht­ werde, wird der Ministerial- Kommissär — einer an ihn ergangenen Weisung zufolge — an das­ Gebahren in allen Verwaltungs-Ab­­t­beilungen der Ober-Stadthauptmann­schaft untersuchen, beziehungsweise die bezüglich der einschlägigen Klagen bereits begonnene Untersuchung fortlegen, und je nach dem Resultate der Untersuchung unter allen Umständen entweder das Strafverfahren oder aber das Disziplinar-Verfahren einleiten. , Bolizei-N­achrichten) Der 15jährige Schloifer- Lehrling Foleg Mert ist seit mehreren Tagen abgängig und hat die Bolizei Die Kurrentirung des Knaben angeordnet. — Laut telegra­­phischer Meldunng der Satoralja-Wigelyer -Polizei wurde gestern die Wohnung des dortigen Gerichtspräsidenten Eugen Lammers­­berg von bisher unbekannten Spätern erbrochen Gestohlen wurden : ein­ Paar antique Bracelets, 17%, En. lang (dieselben waren auf der­ jüngsten Goldschmiedezunft-Ausstellung erpank­t), im Werthe von 600 Gulden, mehrere goldene Hemd- und Manschettenknöpfe ud zahlreiches., Ebbefted. Lepteres it theilweise mit den Buchstaben H. B. A. und H. J. gravirt. Der Buslandebringer des gestohlenen Gutes erhält 50 Gulden Belohnung. Von einem Hunde­ gebiffen­ Die Dienstjagd Diavie Barta wurde gestern abends im dem Haufe­ Königsgafje Hr. 4 von einem anscheinend wüthenden­ Hund in den Arm ge­­bissen. Die Schwerverluste wurde in das Nochusspital befördert. Der betreffende Hund sol in diesen Hause schon mehrere Personen­ ge­­bissen haben, troßdem aber noch immer frei herumlaufen. «­ Prämierte Konstabler) Eine Deputation des DBudapester­ Thierfehtigvereines unter der Führung des Vizepräsidenten des Vereins, Herrn Emerich B. Fey, erschien heute Mittags in der P­olizei-Zentrale, um mehreren Konstablern für ihre im Dienste des Zhierschuges geleisteten Dienste die ihnen von Verein zugeurtheilten Diplome ı und Geldprämien zu übermitteln. Der At der Ueber­­reichung fand im­ Bureauzimmer des Ober-Stadthauptm­ann-Stellver­­treterd ad Volizeirathes Betary slat. Die Polizisten waren en pleine parade erschienen und richtete Herr Betey an dieselben eine kurze Ansprache, in welcher er die ethische Bedeutung des Ihrer­­futes darlegte und den Polizisten den Dant des Vereins aussprach, worauf er ihnen die Diplome und Prämien übergab. E38 erhielten Die Konstabler Koloman K­arolyi und Alexander Zfula je drei Behn-Francistüce, Emerich Bog­dad ( 10 Silbergulden und Stefan $ápló in Paul Bodinát je 8 fl. In derfort der Kirche) wurde in der Nähe des Hochaltars ein Mosaik-Bild entdeckt, welches den Erzbischof Patatich im­­ Donate darstellt. Als man vor Hurzem das Spnnere der Kirche neu malen und zu diesem Behufe erst die frühere Malerei abkragen wollte, war es an einer Stelle nicht möglich, die Farbe von der Wand zu entfernen. Erst als man die Wand warfeh, ward man des prächtigen Bildes ansichtig, von dessen Vorhandensein die Fakt der keine Ahnung hatten. Gere nei ekernboTton.In Beondorf.­ Aus Dedenburg wird uns von heute berichtet: Der Leiter der emisschen Geifenfabrik zu Wandorf, wo jüngst eine Keffelerplosion stattfand, B Viktor Biffeter, Techniler, 39 Jahre alt, nach Meilersdorf zuständig und laut dem Evidenzblatte der Wiener B­olizei-Direktion aus dem Wiener Polizei-Nayon abgeschafft, ist flüchtig geworden ; er wird polizeilich verfolgt. Der bei der Grplosion schwer verwundete städtische Steuer-Kontrolor Bro­dy wird von den Werzten aufgegeben. .. (Heimkehrende Auswanderer.­ Laut dem amt­­lichen Berichte des­­ Verwaltungs-Ausschusses des Zipser Komitats hat die Auswanderung nach Amerika, welche im Frühjahr dieses Jahres wieder große Dimensionen annahm, seit vier Monaten beinahe vollkommen aufgehört. Viele Auswanderer kommen sogar in Folge der ungünstigen Verhältnisse in Amerika zu uid und die Zahl dieser Leute nimmt­ immer mehr zu.­­ (Erdbeben) Mie dem „Nar. Nov." aus’ Samobor gemeldet wird, fand dort und in der Umgebung am Allerheiligentage 6 Uhr Früh ein Erdbeben statt, welches einige Sekunden dauerte und die Richtung von Wert gegen Oít hatte. (Die Cholera in Paris.) Ein französischer Freund unseres Blattes, der gegenwärtig für einige Tage in Buda­­pest weilt, stellt uns eine Depesche zur Verfügung, welche er heute Morgens von seiner Familie aus Paris erhalten hat. Diese Depesche lautet Höchst zuversichtlich und beruhigend und zeigt, daß von einer Banique vorläufig seine Rede ist. Unser Freund hatte u. A. seine Familie aufgefordert, P­aris zu verlassen und sich nach dem Güden zurückzuziehen. Darauf erhielt er die Antwort, daß Niemand an eine Flucht denke und die Aerzte eine solche nicht einmal gestatten wollten. Die Epidemie hat nur in den allerärmsten Klassen der Bevölkerung einige Opfer gefordert und die Hoffnung ist gerechtfertigt, daß es gelingen werde, die Gefahr rasch im Keime zu erftiden. b Pro Judaeise.) Aus Turin wid von G. b. beriptet: Soeben erschien hier ein Werken »Pro Judaesse, in welchem der Autor, Caredo Giudetti, die Juden darauf auf­­merksam macht, daß ihr wirklicher Beibüßer gegen den Antisemitismus de Bap ft ser. Nichts Neues?­ Ein Herr, der kürzlich nach Leipzig tam, erkundigte sie um Neuigkeiten in der Stadt. Ein Bürger er voi­derte ihm: „Im­ Jahre 1813 hat Napoleon bei uns eine große Schlacht verloren, seitdem ist nichts Nennensmeindes vorgefallen.“ Simpfend , diese drohten Ledermann niederzuschlagen,­­ 3 ., s 4 Gerüchtehelle, Die Revolution zu Nemes Eid, Orig -Bericht de3 „Bester 21099“) Dedenburg, 8 November. In der gestern vor­ dem hiesigen Gerichthofe stattgehabten Schlußverhandlung, w­elcher Gerichts-präsident Dr. Johann v. Herics-Thöt prüft harte, hatten sich die Angeklagten Sosef Horváth Georg Hor­­vath, Johann Laygi Horváth (Tüszkö), Anton Horváth und Franz Farkasi wegen der Anklage, auf Gemaltthätigkeit gegen Die Behörde, wegen Zerstörung fremden Eigenthums und wegen Diebstahls zu verantworten. Der Thatbestand in folgender: Am . Gelegr.Bepefdzen. d. „Beer Lloyd“, Wien, 3. November. Drig-Telegr.) Das rumä­­ nische Königspaar trifft auf seiner Sachreise von Gigmaringen morgen Vormittags hier ein. Die hohen Gäste, welche in strengstem Inkognito reifen, bleiben blos wenige Stunden hier, und nehmen nicht, wie ursprünglich bestim­mt, in Larenburg Aufenthalt. — Der französische Botschafter. Fourier is gestern aus Paris hieher zurückgefehrt. .. Berlin,8.Nov­ember.(Orig.-Te­legr.).­Als Termin für die Einberufung des Reichstags gilt jetzt der 25. November. “ · Berlin,,8.November.Bei den so gestrigen Sticht­­ahlen wurden in Breslau die Sozial­­demokraten Hasenclever und Kräeker, in Mannheim der Demokrat Kopfer und in Wiesheideerder.Freisi1111 ige Schet­k gewählt. In­ Karlsruhe und Bruchsal gilt die Wahl Arnsperger­s(national)als gesichert- London,8.Novem­ber.Das U­n­terhau­s verwan das Amendement Stanhope’s mit 372 gegen 232 Stimmen. Die Parnelliten stimmten 111it der9.ikajor­ität.Die Reformbill wurde sodann in zweiter Lesung ohne Abstimmung ange­­nommen. · · Ministerpräsident Gladstone erklärte in der gefirigen Sitzung,die Regierung werde keinerlei posimiäre Verpflichtungen in Rettes Ägyptens ohne die Genehmigng des Parlaments sein­­gehent.Courtney gab diedereit Englan­ds in Egyptes wäh­­rend der letzten,mit dem­7m März abgelaufenen sechs­ Jahre mit 41,4 Millionen Pfund an. Fis-Mat1rnee erk­lärte,die Einladung zur Kongo- Konferenz in Berlin bezeichne als erste­­ Gegenstand der Ver­­handlungen die Handelsfreiheit des Kongobecken­s;hiebei seien die Mündungen des Niger nicht erfvnihert.Der zweite Gegenstand sei die Anwendung der vom Wiener Kongreß für die Donau angenommenen Grun­idsätze betreffs der freien­ Schifffahrt auf den internationalen" «Streifte11,auf dem Kongothtd auf dem Niger.—Die Frage des Handels im­ Nigerbecken ist mithin nicht in den Verhandlungss­gegenstä­nden inbegriffen. Fitz-Maurice theilte ferner mit,daß das Gebiet der Anebas-Bai jüngst unter die Autori­­tät Englan­ds gebracht wurde. Iris­ York 7m November.Cleveland erhielt za­hlreich­e Beglückwü­xkschungs-Telegramme.Derselbe soll sich gestern Abends geäußert habenx»Jetzt glaube ich,daß ich gewählt binz nur die gröszte Fälschung kann meine Wahl verhindern­.Trotzdem­­ geben­ die Repu­­­blikaner noch nicht alle Hoffnung auf. Das d­emokratische und das republikanische Komite veröffentlichen Adressen,in welchen sie erklä­ren,daß sie auf genaue Za­h­lung der Wahlstimmen halten werden und die Anwälte be­­reits ernannt haben,um ihre Interessen zu wahren. Esap,8.Novem­ber.(Orig.-Telegr.)Heute Vor­­mittags um 10 Uhr brachte ein Extrazug mehr als 170 Trauergäste aus der Hauptstadt nach Tuzser,die gekommen waren­,t­ 111 der Bei­­setzung der irdischen Ueberreste des Grafen Lönyay beizu­­wohnen.Deputativ vertrete­i waren das Finanzministerium durch Ministerialrath Gustav Gombos,Sektionsrath Peterdys und Kanzleidirektour Sosef Brenglein, das Honved - Ministerium, duch Major Stefan Ritter, die Sekretäre Anton Lohner und Anton Drlay, die Akademie durch Anton Zichy, Karl Keleti, Paul Gyulai und Karl Badnai, der reformirte Kirchendistrikt durch Bischof Karl Szá und Gustav V­szsolyi. Seitens des Ungarischen Bodenkredit- Instituts waren erschienen die Direktoren Lulács und Arany, ferner Baron Eugen Nyáry für die Erste Ungarische allgemeine Versicherungs­­gesellschaft Heinrich Livay, für den Landes - Agrikulturverein Professor Ladislaus Wagner und Professor Andreas György. Fr. Turfer mweilen seit vorgestern die Witwe des Grafen mit ihren Söh­­nen den Grafen Gabor und Johann und die Schwiegertoch­­ter der verblihenen Gräfin Witwe Melchior Lönyay junior geb. Gräfin Forgach. Mit dem Geparat zu ge­langten seitens der Familie an: der Bruder des Verstorbenen Albert Lónyay mit seinen Töchtern, der Gräfin Béla Lönyay, Gräfin Johann Nepomuk Beläcserih und Frau Guido Nohonczy, ferner Graf Pejaczevich, Graf Béla Lónyay, der älteste Sohn des Grafen, Nikolaus Földváry sammt Gemahlin geb. Malvine Kappel. In S­t.-Ujhely schlossen in dem Zuge an Baronin Baul Sennyey, ferner eine Deputation der Theißthal-Gesellschaft,­­ die Herren Zoferl, Mailath, Julius Mesner und Johann Diößeghy, der Saros-Plataker reformirte Gesangverein, auf der Station Esap Gabor Lönyay ium. und Julius Szirmay; ;,·· ,;;·.

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