Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1885 (Jahrgang 32, nr. 1-25)

1885-01-16 / nr. 12

nks"pks«k (Einzelne Nummern 3 kr.in allen Verfehlerßlokalen­.) ,,­ j— XX Ze —... 16.’Jänne­r. sz [ greitag, ő a Budapest,16.Jänner. =Ueber die DJmission,die der Bevollmächtigte des Sultans,der Justizminister der Pforte Hassan Fehmi Pascha,in London zu erfüllen hat,ist b­isher ein­e Mkhentische Frnndgebung nicht erfolgtz nur so viel istsicher, daß die Aktion von dem Wunsche des Sultans,mit Eng­­land eine dauernde Verständigung zu suchen,eingegeben worden ist.Lemgegenug wurde in­ Konstantinopel über diesen Schrittdeliberirü­t und mehrmals schon wurde das Reiseprojekt Hassan Feh­ 11Ii7s zurü­ckgezogen,bis es endlich am 10­.dt.denn doch verwirklicht­ worden ist.Der­ englische Geschä­ftsträger in Konstantinophhska Wyndham hat bis zur letzten Stunde der Entsendung Hassan FehmPs nach London widerrathen und bestim­­t erklärt,daß die Basis dies Arra1chem­ents,wie es abe er Pforte gepehnt 1 wird,keinerlei Aussicht«habe,Von der britischen­ Regierung acceptirt zu wer­­den.Der große E­·iath des Systems hat trotzdem entschie­­den,daß Hassan Fehmi sich aufdädig zu machen habe. Er hat nunmehr auf der Neise nach London in Berlin Station gehalten, wohl in der Absicht, sich der Unterfrügung v8 Fürsten, Bisnard, für die Verhandlungen in Lon­­don iNvorans zu verge­wistern. Ueber Die meritorischen Forderungen, die Hassan Fehmi in London vorzubringen haben wird, verlautet, Daß Dieselben von der Tendenz inspi­­rirt sind, den Nechten des Sultans als Suzerän Egyptens in erhöhteren Maße als bisher Geltung zu verschaffen, in erster Reihe dadurch), daß ihm gestattet werde, eine kleine türkische Garnison nach Kairo zu senden, w­elche Dort als sichtbares Zeichen Der türkischen Oberhoheit neben­­ der­­ englischen Garnison Das Recht der Okkupation auszwüben­ hätte. Auch beanspruche der Sultan das Met, Dur einen neuen Jer­man Zewsit Bajiha in seinem Titel als Khedive zu bestätigen, um auf­ diese Art vor aller Welt Darzuthun, Daß Der Bizefünig­­ seine Bojíti­it dem Sharifen und feier anderen Macht zu danken habe. In Konstantinopel wird behauptet, der Sultan wolle sogar so weit gehen, Cuglands Billigung file die Anregung veg geges uipfirtigen SKchesive und die Erregung desselben durch einen in der mnferianischen Welt populären Prinzen anzer­­suchen. Wie weit Diese V­ersionen begründet sind, vermögen wir nicht Festzustellen, aber angesichts der ist. Den Londoner Negierungstreffen herrschenden Dispositionen it es vorher­­zusehen, daß Forderungen auch Der alfermilderten Art, wenn sie von der Tendenz inspíinzt sind. Die Oberh­oheit des Sultans in Egypten in irgend­einer Weise, sei es auch nur äußerlich, zu Kräftige, vor­ dem­­ Antheile des Kabinet von St. James seine Gnade furden werden. Es war bisher schwer möglich, aus den schwanzenden Zügen der­ englischen Politik in Egypten Die leitenden ‚Ideen her­auszufinden, Der. Eine Gedanke trat jedoch von allen An­­fang an mit voller Klarheit hervor, Daß der im Laufe Der Ssahre vom Nil zurüdgedrängte Einfluß der Türkei unter seinen Umständen wieder zuzulasfen und höchstens auf die rein nominellen Souveränitätsatte zu beschränken sei, die das Eultanat aus der ftüh­reifen Verankerung­ seiner effek­tiven Hoheitsrechte noch gerettet hat. Unter solchen Verhält­­nissen scheint es, daß der Mission Hassan Fehmi Bafchas in London seine besonderen Chancen winten, zumal der Um­­­stand, daß der Bevollmächtigte des Sultans, noch wie er nach London gekommen, sich im Berlin bei Den­ Ffürsten Bismarck Raths erholt, nicht eben geeignet ist, ihm im bri­­tischen Foreign office einen besonders warmen Empfang zu sichern. — Das heutige Amtsblatt p­eblizirt die folgende allerhöchste Ein­erliehung : Ueber Vorlage seines ungarischen Justizm­inisters ernenne SH den Krialrichter Alexander Bertely ebendahin zum Genais- Präsidenten. Budapest, am 11. Jänner 1885. Franz Ioserm.p. Dr. Theodor Panlerm.p. — Dr Wehr-Ausstehlug des Abgeordnetenhauses hielt gestern Mittags unter Borsig Ladislaus Tih­as eine Sigung, deren Gegenstand das im Jahre 1585 zu stellende Herrnten­ und Erjagreserpisten- Kontingent war. Nachdem Referent Vinzenz Tischler den Inhalt des Gesegentchurfes­ vorgetragen und nachdem­ Paul Hoitsy den bekannten Standpunkt seiner Pastei betont hatte, wie auch nach einigen Bemerkungen Klemens Eraußt’s und Den hierauf­gegebenen Aufklärungen des Honveoministers Baron Fejér­váry wurde der Gelegentwurf im Allgemeinen auch im Detail nie verändert angenommen.­­­­­»-—-«-«1metr«entgegengesetzten Effekt habe 11; = Zur Charakteristik der Mittheilungen über die atazedoni­­kischen Mtrocitied erhalten wir­ aus Konstantinopel die folgenden Zeilen : .** Ein bulgarisches­ Blatt, die in Ehilippopel erscheinende „Marisa”, das sid) jüngst eine gewisse Notorietät dadurch erworben hat, daß es Herrn de Laveleye die phantastischen Informationen lieferte, welche dieser Publizist zu seinen Artikeln über die angeblichen Atrocities in Mazedonien bewüßte, macht wieder von fid) veden Durch ein neues Meisterstüc, das in nichts den frühern Zei­tungen Dieser Art nachsteht. Dem­ genannten panslavistischen Vlatte zufolge wären mehrere türkische Banden aus Mazedonien in der Nähe von Okridja­­ erschienen, die sich eril zurückgezogen hätten, als sie die ganze Umge­­gend mit Feuer und Schwert verwirtet und vierhundert Menschen majsak­irt hatten. __­­3 ist überflüssig zu bemerken, daß an alldem sein wahres MWort ist. Das erwähnte Blatt ist offenbar bestrebt, die öffentliche Meinung zu beeinflussen und um die Aufmerksam­­eit von den Einfällen, sowie den Räubereien und dem Terrorismus der bulgarischen Banden, nam­entlich jener, die den Befehlen de­sopen Korosti in den mazedonischen Dörfern gehorcht, abzulenken, hat es nichts Besseres gefunden, als räuberische Einfälle der Muselmanen aus den benachbarten Disten­ten in Ostrumtelien zu erdichten. Dieses plumpe Manöver wird Niemanden täuschen und es rotvd vielleicht denn es wird zeigen, bis zu welchem Grade die panslavistischen Agitatoren die Wahrheit im in der Sache entstellen, wer zu dienen sie als ihre Mission be­wachten. Sowohl diese Erklärungen,wie auch jene,die er bezüglich seine auch von Szakay in die Debatte gezogenen Leopoldstädter Rede abgab. Ans dent Teidjatage. Der Generaldebatte über das Oder­­bau- und Handels- Budget fehster Tag wurde von Gmerich Szalay mit einer gründlichen Rede über Kunst­­wein und die angrenzenden Materien eröffnet. Da er mit diesen Aus- Führungen seinen Gffekt erzielen konnte, suchte er sich dadurch ein Auditorium zu Schaffen, daß er sich gegen den Neferenten Wahrmann fehrte, um diesem einen Vorwurf daraus zu machen, daß er als Kaufmann das Neferat über ein Neffort über­­nommen, welches eigentlich von einem Landwirth vertreten werden müßte. Der Apostrophiste blieb auch­ die Antwort nicht schuldig und entwickelte in einer glänzenden Improvisation, daß Aderbau, Handel und Gewerbe in einem innigen und organischen Kenner zu­einander stehen und daß eben das Parlament berufen sei, die Gegensäße zwvi­­schen den verschiedenen Wirthschaftszweigen harmonisch aufzulösen. Auf die persönliche Seite des Angriffs bemerkte der Referent, daß er als gewesener Kaufmann und gegenwärtiger Gutsbefiter zum Minder­sten so viel Suteresse an der Hebung der Landmwirthschaft besite­lle jene, die ihn diesbezüglich angegriffen. Aber er betrachte sich hier ‚weder als gewesener Kaufmann, noch als gegenwärtigen Gutsbesiger, sondern als Patriot, dem das Wohl des Gesammtvaterlandes am Herzen liegt. · « wurden von der Rechte qu1it lebhaften Kundgebungen der Sympathie aufgenommen Der nächste Redn­er,Fran­z Neppel,beleuchtete die ein­­­zelnen Fächer des wirthschaftlichen­ Lebens vom p1«aktische11(d)·esicl­t­’­­punkte und spurde11na111 entlich seine bemerkenswerthen Vorschläge be­­treffend die Heb1u­ng der Tabakproduktion und der Viehzucht mit großer Aufmerksamkeit angehört. Sodann sprach ein homonovus,Fran­z Petrich,der sic­­ ebenfalls auf dem von seinem Banknachbar Emerich Szalay betretenen Gebiete der Weinkultur bewegte und besonders das Kapitel von der Phylloxera M­­it unerbittlicher Gründlichkeit behandelte Bon seinen Parteigenossen wurde dochduer aufB heftigste beglückwünscht. Die Bänke füllten sich und das Interesse belebte sich,als nun von Seite der Rechtentndwig Lång das Wort ergriffen schwungvollen Worten setzte·derselbe den Standpunkt der liberalen­ Partei gegenüber den Schlagworten—auseinander,welche Graf Apponyi«in die öffentliche Meinung Ungarns geworfen.Er verglich das Vorgehen Graprp0111­ i’s mit dem Vorgehen jener Mutter­,die jedes­ ihrer Kinder einzeln beiseite ruft,Um ihm zu sagem,,Dich bliebe ich am meisten«und die sich dann darü­berIinilder­t,daß Zwietracht ihr Haupt zwischen den Kindern aufschlägt.«­­In verbindlichsten Worten quittirte hierauf Graf Apponyi den würdigen und vornehmen Ton des Angriffes und berief sich darau­f, daß man ihn nicht fü­r de1r11rheber,der soziale Gefahren halten dü­rfe,blos deshalb,1 weil er als er diese Gefahren aufmerksam gemacht. Noch folgte eine klein­e Replik Ruck­ und dann vollzog sich ein geräuschvoller Szene iu wechsel­­er Sara; 3 ítmá­n D y, der Salbungsvolle, Hatte sich erhoben und Viele, die nicht neugierig waren, verließen den Can, während andere Erheiterungsbedürftige in hellen Schaaren hereinströnten. Er mwährte denn auch lange, bis die ersten Saft- ud Kraftausbrü­de des jeher ehrenwerten B­­­iSvertreters verstanden werden Tonnten, Saft und Kraftansprü­che, von deren Dualität man sich einem annäherungs­­meisen Begriff machen wird, wenn man erfährt, daß Csannoy beim Anhören derselben verzweiflungsvoll ausrief: „Weh’ nv, ich bin übertroffen !“ Ein homerisches Gelächter erhob ihh, als der würdige P­riester erklärte, die Antisem­iten beabsichtigen die Kuchenfrage nicht mit dem Knüttel, sondern mit gristlicher Liebe und Sanftmuth zu Lösen; eine Ähnliche Wirkung übten auch seine Drohungen mit dem Aufgebote Des ganzen Stierns gegen die Negierung und mit der Anklagestand­­verlegung des Ministeriums. Troß aller unbewußten­­ und unfreiwilligen Komik, welche dem Auftreten dieses Herrn inmemwohnt und zeug der un­willkürlichen Heiterkeit, welche sein sinnloses Gescnnpfe ermwedten, war doch die ganze Szene von einem äußerst widrigen und für jedes bessere Gefühl deprimirenden Charakter. Eine wigige Entgegnung des persönlich angegriffenen Yen y­­veli 9 beschloß um 2 Ud: die heutige Sigung, die hoffentlich Die vorlegte Dieser Generaldebatte gewesen sein dürfte. Für morgen sind vorläufig mit Helfy, Clay un Nendtvic vorgereft. TI­­. Präsident Pécsxizerössxiet die Sitzung Des Abgeord­­netenhauses um 10 Uhr.·—Schriftführer:Rakooch­y, Zstlinsky, Tibad, Coitsy, Nagy. — Auf den Minister- Bauteils: Tiba, Baron Kemény, Oraf Szédgényi. Das Brototoll der Tebten Oibung wird verlosen authentizirt. Präsident liegt folgende Eingaben vor: Vom Komitat Temesvár. betreffend. den Gelegentwharf über Die Auflösung Der. Haus­­kommunionen und betreffend die Verwendung der von Adm­nisten­­tivbehörden­­ betreffenen. Strafgelder ; vom Komitat Trencsin um An­nahme der Waag ter die staatlich verwalteten sloffe. — Diese Gesuche gehen an den Suftiz- vejp. an den Betittons-Aussc­huß. volgt Die Tagesordnung: Verhandlung des Bud­­gets für Adeliban Handel und Gewerbe. Emeih Szalay bespricht die landwirt­schaftlige Nyise und gelangt zu dem Schluffe,­ daß blos Das abgesonderte Zollgebiet und eine ungarische Nationalbank der Landwirtschaft zu Hilfe kommen könnten. Er polemisirt gegen die übrigen Vorschläge, die von den Vorrednern ins Treffen geführt wurde. Medner verbreitet ich für dann über den Weinbau des Landes und nicht nachzumweisen, daß unsere Weine in den Handelsverträgen mit ven­ Auslande ungünstig behandelt seien. « Gc...e11 den Grafen Keglevici­ polemisirend,nismut Redner die Regierunxrg gegett die Vorwürfe Keglevich’in Betreff ihres Vorgehen­s gegen denvthegievich gegründeten Weinproduzentens Verband in Schutz-Die Manipulation dieses Verbandes war eine solche,daß derselbe zugrunde gehen mußte­­Er geht nun auf den vorn ihm­ eingereichten und vom Hause aufgenommenen Gelegentwurf über die Kunstrweine über und schildert Das mißlihe Schiesal, welches diesen Gefesen in der Eniquete der Fachmänner zutheil geworden. Er schildert­ die Schwierigkeiten, mit welchen der Landes-Musterkeller zu käm­pfen hat, um bei dem Durch Triftlich, manipulirte Weine verdorbenen Geldmat des Bublitums den echte ungarischen Weinen Eingang zu verschaffen. Redner wendet si­­mut zu dem Referenten Wahrmann und erklärt zunächst, daß er nicht daran wente, von Wahrmann als Israeliten Hier zu sprechen. Er hat in einer an der Richtung eine Bemerkung zu machen; er erinnert daran, dag Graf Széchányi, Der gegenwärtige Minister für Oberbau, Gewerbe und Handel, vor einigen Jahren im Schoße des Landes-Agrikultur-Vereins, für die Tendenz eingetreten it, daß das Nesfort der Laudivirigiehaft von dem­ Nesfort des Handels und Gewerbes getrennt werde. Umso mehr it es zu ver wundern, hab der Minister dazu seine Einmilligung gegeben, daß ein Kaufmann sein Refsort am Meferententische vertrete. Meder­an externt die Berdienste Wahrmann’s um­ die Hebung 028 Handels; allein das Refsort der Landwirtschaft sollte durch einen Landwirth am Neferententische vertreten sein. .·Wabenman hat jü­ngst den Abgeordneten Granacz,der au­s seinem GL Bahrman WD Rechenschaft berichte Ordcdrcres zitirttht,be­­schuldigt,daß er falsch zitirte.Redner erklärt an derdstand des Textteil des LBal­r1110-«11c’sc)e1cRechensch­aft-3berich­tes,daß Råchberechtigt war zu glaubennas ersagte·Rednerh­eft:,,Da,­3Wuchergesetz und das Gewerbegesetz sind keine gelungenen Schöpfungen der Legislativez sie sind das Ergebniß von Kompromissen,welche von allen Seiten ein »sacr­itizio dell’intelletto«erheifel­tet­t.«­Danny von einzelnen Mit­­gliedern des Kabinets sprechend:»Ein Ander­­ern­rmkt vielleicht mehr vermöge seiner vermeintlichen­ fach­gemäßen Eignung als wegen seiner zähen Anhänglichkeit an den Liberalismuus im Kabinet Platz.« Hier heißts es in dem Gerichte:»E­infe im Publikum:Pauler!« (Heiterkeit.)» " - - Redner gibtzu,daß nich­hahrmann gerufen habet Parc­­ker!Aber er hat dazu geschwiegen und so diesen Ausruf bestätigt. (Lebhafte Heiterkeit an der äufzersten Linke 11.) «Wahrnkax 111 sagtenenlich auch­,daß es Lenten von vorn-Ihner Denkungsart angesichts der Memier,die jetzt ir­ der Opposition platz­­gegriffen­,schrder ist,das Wort zu ergreifen Darauf bat Redner zu bem­erken,daß mein Wahrmant sich in dieser Weise zum Range Keglevich’erhoben hat,er doch noch ein wenig warten wolle,denn noch sei er nicht zum Oberhausmitgliede ernannt. Schließlich reicht Redner einen Beschlußan­trag folgen­­de Inhalts ein:»Der Minister wird angewiesen,noch im­ Laufe die­­ser Session einen Gesetzentwurf betreffend das unbedingte Verbot der Kunstweine einzureichen.” Referent Moriz Wahrmann Geehrtes Hau­s!(Hört,hört!) Ich danke vor Allem dem Herrn Vorredner,daß er so objektiv und gewissermaßen alsi erkennend sich über mich geäußert hat.Ich bin dies von dieser Seite so wenigs gewohnt,daß ess überraschend ander­­muthige sich auf mich gemirkt hat.(Beifallrechts.)Trotz der An­er­­kennung,mit welcher er sich über meine in meiner Eigenschaft als Kaufmann geleisteten Dienste und erworbenen Verdienste äußerte, wundert er sich darüber,daß ich bei der Verhandlung über dieses Ressort am Referenten-Tische sitze.Er wundert sich darüber a­­s ver­­schiedenen Grü­nden. Ich erlaube mir daher ebenfalls in drei Punkten zu antworten. Er wundert sich darüber,daß ich mithstimmung des Herrn Ministers hiersitze,der vor einigen Jahren der Ansich­t war,daß das Handels- Ressort von dem Ressort für Landwirthschaft getrennt werden müsse. Darauf erwidere ich,daß ichk wie sehr ich sonst die Personc,die Stellung und den parlamentarischen Einfluß des Handelsministers hochschätze,doch nicht mit seiner Einwillig­ung hier sitze­­ .Ich sitze hier im Auftrage des Finanz-Ausschusses und würde diesen Auftrag aI­c­ dann übernommen habe,wenn ich mich in einem Gegensatz einer Ansicht des Herr Ministers befände und nur die Ansicht­ der Majorität des Finanz-Ausschusses vertreten­ würde. Am meisten wundere­ ich mich darüber,daß der Herr Abgeordnete diese Bemerkung gemacht hat,­der doch von den­ parlamentarischen Verhältnissen schon so viel Kenntniß und­ praktische 11 Takt besitzt. Meine zweite Bemerkung besteht darin,daß der Herr Abgeord­­nete sich wundert,daß gerade jetzt zur Zeit der wirthschaftliche­r Krise —wie ers sagte—ein Kaufmann diesen Platz einnimmt.Es ist jene Ansicht, welche der Here Abgeordnete erwähnt hat, wänlcch daß aus diesem Portefeuille die Agrikultie vom Handel und der Industrie gesondert werde, aufgetaucht, allein nicht zur Geltung gelangt. Wovor stehen wir also jei? Agrik­ultur, Handel und Snöduftete sind in einem Bortefeuille vereinigt. Gemäß der Ansicht des geehrten Herrn Abgeordneten müßte man also zwei oder drei Referenten verwenden, die ab­wechselnd bald über die eine, bald über die andere Bot Aufklärung entheilen. Daher herrschte ein solcher Gebrauch weder in diesem Parlament, noch meines Wilfend? anderwärts. Der Finanz Ausschuß mußte Yentanden wählen, wer eventuell hinsichtlich aller drei Nessorts die ge­hörige Aufklärung zu erteilen im Stande sei. Jeder Ausschuß, nicht nur der FinanzAusschuß, sondern jeder Barlam­ents-Ausschub, wählt den zum Referenten, von welchen er vorausseßt, daß er die be­­treffende Angelegenheit, den V­orschlag oder das Budget am pasfendsten zu vertreten wisen werde. Ich will hieraus nicht den Schluß ziehen, daß der Finanz Ausschuß mich nun aus diesem Gesichtspunkte wählte, denn ich­­ gestehe selbst, daß ich dafür nicht solche­r Verdienste habe, wie sehr viele hervorragende Mitglieder des Finanz Ausschusses, die im Vieles eher im Stande sind, diese Stelle einzunehmen.­­Asz rufe auf einzelnen Bant­en der Linken und äußerst­en Linken: Das it schon wahr )) Ich selbst will dies anerkennen und füge hinzu, daß der Aırs­­fehuk bei seiner­ Entiehliefung unwahrscheinlich von der Erwägung geleitet war, daß das Mitglied, welches seit 16 Jahren sich mit­ die­­sem Neffort eingehend und gründlich beschäftigt und die einzelnen Bosten desselben am besten. Kenn­t, auch heute noch in der Lage sein wird, dasselbe am­­ besten amd grimdfichsten zu referiren und zu ver’ theidigen. Jedem anderen Mitgliede, welches­­ wahrscheinlich größere Befähigung befist ale ich, wirde es sicherlich mehr haben, sichh zu extentiren, als mir, der ich z­war weniger, Fähigkeiten, aber Doch­ den Vortheil habe, daß ich mich seit langer Zeit mit Diesens Gege­nstand beschäftige. Das Dritte ist, dab: Der Here Abgeordnete einen Synteresien- Gegenfat gesucht hat zwischen dem Handel, dem Gewerbe und dem­ Acherbau. Ein hervorragendes Mitglied des Hauses und der Oppo­­sition hat dieser Tage darauf Hingewiesen, daß eS zwis­chen diesen drei Fächern einen so engen Zusammenhang sieht, daß hier von einen Spatereffen-Gegenfach nicht die Nede sein kann. Gestern und vorgestern hat ein Mitglied des Hauses auf der andersten Linken der nämlichen Ansicht Auszdruck verliehen. Ich Schließe n­ich­tdiesen an, ich habe es selbst vor Sahren gejagt und wiederhole es heute auf’3 neue. Ein bestimmter Intexeffen­­gegen das Fan nicht, besonders nicht in einem Kulturstaate, zwischen diesen drei Faktoren bestehen ; der eine ergänzt den andern und fördert dessen Wohl. Ohne gute und einträgliche Agrikultur kann sein Handel und keine Industrie bestehen, Die ebenfalls das Land beleben, dem­ Lande Nahrung verle­gen. Ohne Handel und Industrie geht Die Agrikultur­ zugrunde, denn der Handel it dazu nothwendig, daß er die Bodenprodukte veräußere. Die Inndustrie aber, daß sie dieselben verarbeite und verwerthe. Ach gebe, das zu, worauf sich mein geehrter Abgeordneten-Kollege Graf Apponyi berufen hat, daß in einzelnen Fällen jede Klasse besondere Interessen haben kann, allein eben diese Interessen zu vereinbaren, in Einklang zu bringen, ist die Aufgabe dieses Hauses und jedes wohlgesinnten Abgeordneten, der nicht das Wohl einzelner Klassen, sondern seines ganzen Vaterlandes anstrebt. (Zustimmung rechts.) Nur so können wir es erreichen,worauf ebenfalls der Herr Abgeordnete Graprponyi hinwies,daß der Klassenkampf,der­ dem Landenuj zum Schaden gereicht,aufhöre,verschwinde.Jch habe dies mehr als Entschu­ldigung dafür erwähnt,daß ich dasitze,noch dem­­h­alb,tun den Finanzausschuß zu entschuldigen­,daß er mich auf die­­sen Platz wählte,sondern m­iza Beruhigung des Herrn Abgeord­­ten Szalay. Welcher Arb immer meine bü­rgerlich­e Stellung sei,denn ich war Kaufmann und bin Grundbesitzer(Beifallrechtg),so geht mir da Interesse des Ackerbaues ebenso nahe wie dem ss zerrn Abge­ordneten. Wenn Weiss­ Privatmann die auf den Tisch des Hauses ge­­langende Ithvrlagers zu beurtheilen hätte,würde ich eher dazu geneigt sein,dieselben vom Gesichthunkte des Ackerbemes zu beur­theilen als vom­ Gesichtsmekte des Kaufmannes.Allem,ich pflege weder von dexuemem noch von der 11 andern­­ Si­sichtspunkte zu­ urtheilen,sondern objektiv,vo1r!Gesichtsp­un­kte der Wohlfahrt des Landes.(Lebhafter Beifall rech­ts.) Ich habe noch eine Bemerkung anvichtuecie mil derselben Loyalität antworten,mit welcher der Herr Abgeordnete mich ange­­grif er hab NAturam furcasi expellas,ta 111 eu 113 querccu1·ret. Der Herr Abgeordnete wollte auf uid­ einen Wit machen. 18 Ich gebe zu, daß er auch auf " diesent Gebiete mein Meister sein kann ; dieser Wiß ist nach der Ansicht Bieler sehr gelungen, allein ich halte ihn nicht dafür, weil er auf dem Michverstehen meiner Worte beruht. Im gemäß hätte ich in meiner jüngsten Rede ge­­saat, ein vornehmer Mann spreche jebt nicht gern im Hause, wenn er solchen Angriffen ausgefegt it, und darauf sagte der Herr Abgeord­­nete, ich sei nicht vornehm, ich sei noch fein Mitglied des Oberhauses. (Hlevander Esanddy : Allein er wird es sein! [Heiterkeit.)) 39 bitte um Entfuldigung, ich sagte nicht, ein vornehmer Mann, son­dern ein Mann von vornehmer Gesinnung. Ich glaube nicht, daß ein Demokrat, als den der Herr Abgeordnete Szalay sich bei jeder Gele­genheit im Hause gibt, Hierin feinen Unterschied zu machen müßte. ch bin Fein geborener Demokrat, bin auch fein Demokrat in jenem Sinne, in welchem man dieses Wort fest meist zu gebrauchen pflegt. Ich erkläre Fühn, daß ich nur einen armen tanit, der in den untersten Schichten des Volkes geboren und­ erzogen ward und troboem vornehm und edel zu denken versteht. Andererseits kann ich mir ein Oberhaus-Mitglied denken, das im höchsten Stande geboren und erzogen wurde, aber doch seine vornehme Denkungsart bes ist. (Lebhafte Zustim­mung rechts.) Wenn ich gesagt habe „ein Mann von vornehmer Denkungs­­art" — so kann der Herr Abgeordnete eine Hinwendung dagegen haben ; möglich, daß er mich nicht für einen solchen hält, daß ich unbescheiden war in dieser Hinsicht; aber es ist ein Arzthun, zu behaupten, daß ic) mir damit etwas Ungebührliches anmaßen wollte. (Zustimmung rechts.) Ich möchte jet noch auf jenen Bunít der Nerde des Heven Abgeordneten verleitigen, in welchem er dem­ Herrn Abgeordneten Geza­hn­en wollte, obgleich ic) dergleichen nicht gern thue. Hört!­­ ·Er selbst hat jetzt den­ betreffenden Theil meiner Redezu­h­t rmdgestan­den,man hätte aus demselben das glauben können,was Geza Råcz glaubte,allein allerdings sei es nich­t darin­ enthalten. Jch­ selbst sorgte nichts Anderes,als daß es nicht in derselben ent­­halten seix allein ici)fagcandi,daß man es nicht glauben konnte, da man was de­r Herr Abgeordnete stäcz Und Vor·Mon­ 1tene·m­iIderer Abgeordneter in dieser Hinsicht behmnptet hat,worauf ich je­­doch damals nicht antwortete,nicht als ob ich die Sache mit Resigna­­tioI­ hingenommen­ hätte,sondern weil ich sie mir später hörte und«·0s damals zu spät war was-man·also als so etwas zitirte,was-Ich wörtlich gesagt hätte,daß das Wuchergesetz ein verwegenes Attentat gegen­ die Freiheit sei,das­ ist in meiner Rede nicht enthalten-Wenn man aber einen so poetischen,Volltönenden Ausdruck wie»verwegenes Attentat gegen die Freiheit­«wörtlich zitirt,so muß dieser Ausdruch in meiner S­ede enthalten sein. (So ists ! rechts.) .— Ich habe vor meinen Wähler mal sich über die­ Schöpfungen des vergangenen Reichstages sprach­,gesagt,daß weder das Gewerbegesetz noch das Wuchergesetz vollkommen ge­ l­utgen«sind,d­aß dies unglückliche Schöpfungen des Reichstages Und ders Legislatie seien.Ich m­otivirte auch warum:Weil beide da­s Ergebniß von Kompromissen bilden.Auch heute halte ich hier diese meine Ansicht vor dem Hanse aufrechtcb hielt diese Gesetze für unglück­­liche Schöpfungen,die jedes Gesetz,welches seinen Zweck nicht zu erreichen im­­ Stande ist.(Hört!Hört!) : · Daß da6W11ck­ergesetz seit 1e11Zweck 11icht erreichte,h)abe11wtr soeben von einem sehr bedeutenden Mitgliede des geehrten Hauses, dem Grafen Alex­ Károlyi gehört,der sich seit lange und sehr ein­gehend mit jener Frage beschäftigt,was man thn 11n1ü11e,u­n den Wucher aufhören zu lassen.· . We1111«1vir11uujetzt,nach demJnslebentreten des Wucher­­gesetzes­,die Wahrnehmung machen,dass dieses Gesetz ohne Wirkung geblieben und diese Wahrnehmung auch in Betreff des Gewer­be­­gesetzes machen werdent was beweist dies­?Es be­weist,d11ßd·iese Gesetze thatsachlich nicht gelungene Schöpfungen der Gesetzgebung sind·, denn sie entsprechen nicht dem Zwecke,welchen die Gesetzgeber 11g bei Schaffung derselben­ vor Art geII hatte-Ich habe vor meinen Wählern auch erläutert,weshalb ich­ diese Gesetze fü­r solche Schöpfungen halte; sie hätten sonst sagen können:Sie sind ein Narr,wenn Sie diesen Gesetzen zugestimmt haben­,von welchet­ Sie selbst sagen,daß sie schlecht seien. · · Ich sagte,daß es das Ergebniß eines Kompromisses sei,die­­ses aber war nothwendig,weil man sonst nichts hätte erreichen kön­­nen.Das Haus aber hat sich bemüht zu einem Ergebniß zu gelangen. Es ist also zweifellos,daß das Zitat nicht richtig war und hier halte ich es aufrecht,daß der He1«r Abgeordnete Geza Raczmir so·etwas «zugeschrieben,beziehungsweise aus meinen Reden so etwas zttirt hat, was ich nicht gesagt habe.(Wahr ist’s!So ist’s!rechts.)Es fälltn­ir viel schwerer auch auf seine zweite Bemerkung zu erwidern,allein ich muß die Sache i11’s Reine bringen.—(Hört!Hört!) Ich kann nich­ fordern,daß der Hervageordnete soviel Rücksicht für mich ü­be,meine Rede ganz zu lesen;allein,wer sich damit beschäftigt,s­ondern darf ich erwarten,«daß er gegest m­ich gereg­t sei;,wer aber den gaizen Tenor meiner Rede berü­cksichtigt, kaumwisse,daß ich das entwickelt habe,was seither zahlreiche­ Mit­­glieder des geehrte­st Hauses entwickelten,daß ich zu ungarns Erhal­­tung die·u­n;versehrte kraftvolle Integrität der liberalen Institutionen für nötkhig halte Mag sein, daß ich nicht Necht habe, allein dies i­ mein Ansicht, meine Meberzeugung, dem Habe ich vor meinen Wählen Anspruch verliehen, meine Wähler konnten es bearb­eiten, ob sie mich auf Grund eines solchen Programms in das Parlament senden wollen oder nicht. Ich habe also aufrichtig meine Ansicht gesagt, i habe auch gesagt, daß ich unter den parlamentarischen Parteien al die Hinsichtlich des Liberalismus am ettergiichesten w­irksame, meiste und sicherste Hoffnung gemwährende Partei die Liberale, d Regierungspartei betrachte. · · · Es mag seim daß ich mich auch h­erintäusche,esi­ig­ seuf­­daß jedessort,welches ich sage,einen Irrthum enthält;.wenn Andere unfehlbar sind,so kann ich mich dessen uurfreuen,daß­ es viele Unfehlbare gibt(Lär­m auf der äußersten Linken.Lebhafte Auc­rufe:Hört!Hört!Erbitten um Ruhe!),allein ich haltenich mch fü­r unfehlbar und anerkenne,daß ich michh irren kannt.( Ich habe also gefreigt,ob die Regierungspartei bei jeder Ge­­legenheit und kräftig den Postulaten des Liberalismus entsprochenl hohes­ Und ich habe meine Meinuung dahin erklärt,daß sie denselb nicht entsprochen habe-Ich glaube,nurxllnerkennung kann,ebenso« Seite eines oppositionellen Abgeordneten einem solchen Mitgliedede Regierungspc­rtei gebühren,dass i sogar zur Zeit der Wahlena solche Weise in ausrichtigstersweise zu äußern wagt und es an­spricht,daß auch die Regierung Fehler begehen­ ka 1 111. Und weshalb war ich dieser Ansii­h?Ich sagte,daßsl Reihe der Mitglieder des Kabikretses viellihicht Soh­le gibtz­’di»es im Stande waren, dem Liberalismus eine genug­sche Anhänglichkei zu bewahren. Einen Nam­en habe ich überhaupt nicht erwoähnt, mich aber fir die Z­wischenrufe verantwortlich machen wollen, un­d diese Hinsicht műre, wie ich glaube, auch der geehrte Präsident des Hanf nicht der Insicht, als ob ich für alle Zwischenenfe von dieser 005 -Hanjes verantwortlich­­ wäre. . (Heiterkeit und Beifall) Meine Ansicht halte ich in dieser Hinsicht übrigens auch h aufrecht, wind ich jede weder gegen den einen noch den anderen Minister, Den ich eventuell vor Augen gehalten hätte. Darin einen Tadel, denn irgend Jemand kann ein sehr ausgezeichnet Prinister sein, ohne liberal zu sein, und man ein sehr ausgezeichnet Minister sein, ohne daß ich ihn fü­r einen solchen hielte. (Heiterkeit und Beifall.) Wenn es ein Verbrechen oder ein Fehler wäre, eine solche Anssicht zu äußern, dann begeht man ja Dieses Verbrechen, diesen Fehler alltäglich und unzählige Male auf dieser, der äußersten Tinten Seite des Hauses, denn man sagt es ja alltäglich, daß die Minister nicht an ihren Blog gehören. (Beifall vetc.) Wenn dies aber bei Ihnen kein Fehler ist, so ist es bei uns ein Verdienst, wenn ich­e ausspreche, denn ich bin Mitglied jener Partei, und als solches i­ meine Pflicht, meine Ansicht der Wartet unterzuordnen, allein deshalb wage ich stets frei meine Meinung herauszujagen. (Lebhafte Zustim­­­mung und Beifallsäußerungen rechts.) Weiteres im Miorgen­blatte. 5­­ und . Zeit gefortet, Bettler denten’ = ez - « Cagre wenigsteifen (Bekleidung) Ding allerhöchste Entsysteßung von Yanner wurde dem Direktor der Dampfiufffahrt-Gesellschaft Oester­reich­ U­ngarischer Lloyd Lud­wig Brát der Orden der Eisernen Kron III. Slajse verliehen. Be (Ernennungen) Béla Zajzon zum ordentlichen Bir fchullehrer in Sepsi-Szent-György, definitiv; Gabriel Homola zum Manipulations-Vralu­tanten in Nensohl. (Preisausschreibung.)Das Han­dels-Mittifters gibt bekannt:Auf die vom Ministerium fü­rsickerbau,Gewerbe u-1d Handel aus der Brüder GroedePschen Stiftung von 100 Dukaten für landwirthschaftliche Baupläne ausgeschriebenen Preisfungen sind fo­gende Konkurrenzwerke eingelangt:LA deen Preis von 50 Duka­ten für einen landwirthschaftlichen­ Getreide-Elevatorarts Holz:-N Motto:,-T81(u76kossåg««;Nr.2­·Piotto:,,AgrijcoIa­«;Nr.3,9)io »Haladjimk«.—11.Auf den Preis von 25 Dukaten für den P­ eines Orkai H-Gore:Nr.1,Motto:,,Gazda 11coc1vaköltsii111c««;Nx.»2- Motto:»I­ lass,alkoss,gyarapits«.—III.Adee II PreisVort­e Dukaten fü­r ein­e Kotarka:9ix-.1,Motto:,,sz·«"mtsvess-fåkatncvelj’« Mit der Beurtheilung wurde eine aus den Herren Ministerialin Bela Tors­kay,Reichstagsabgeord­neten Paul Ordödyj uwn Forstingenieur Gustav Tomcsányi bestehe diche Jury betraut. (Se.Majestc·i­der·König)ist·—·wienn5,.s" Wien berichtet wird—heute Frühmn besten Wohljemiammtde Hofstaat dort eingetroffen. Bom Nationaltheater­ Megen plöblich Erkrankung der Damen Laura Helvey und Therese Csillag kann d für heute angeregte Drama "Armäny és szerelem" nicht gegebert werden. Zur Aufführung gelangen drei Feine Lustspiele, und zwar: „ Tücsök a hangyäknäl“, „Öszi napsugár" und „Három kalap“ Zur Szent-Andreer Wahluntersuchung.­ Am Dienstag, 20. d., wird der Abgeordnete Emnst gázár Srámbét die Untersuchung in dieser Wahlaffaire abhalten. Adalbert Duftmann Tr.­ Ueber diesen Lnglidh­­lichen, der vorgestern in einem Berliner Hotel der Selbstmord g endet, wird uns aus Wien geschrieben : · Dustmann hatte nach absolvirter·Realschule das V. handlungsgeschäft erlernt und ver­wendete sich eine Reihe von Jahth hindurch als z Buchhandlungsgeholscatktzerhalbtvie innerhalb­ Dei»­reichs.Erixes Abend H·5c)ritt er während eines wolkenbrnchakkflg Regengusses durch die»­St­raßenPrggs,als er plötzlich eine j· schöne Dame gewalt xxgdteoyue Regenschirm dem heftigen Umv ausgesetzt war ukdnc­ vergeblich nach einem Wagenmnfah,der hätteaikfnd­­ 1.·11e11·nnd in ihre Wohnung bringen können.Dustrix trat au­f die ihm völlig unbekannte Dame sik und bot den Schutz seines Regenschirmes wie seines Geleites Weides wurde demkbar angenommen und deixhübs galante,hk­ c­)und schlank gewa­chsene junge Mann per Wohnungsthü­r der Dame zu baldigem Besuche derselben eingeladen. Die Dame war — Lounse Meyer, die allseitig” gefeierte Pavi­donna des deutschen Landestheaters in Prag Begreiflicherweise zogen Heerusm­­ann nicht,der versocken wit Besuchseinladtmgna" kommen,Buchhandlung dzgchilfe Indeängerin entzündeten sichbn· ins leidenschaftlicher gegenseitige­r Liebe,verlobten·sic­­ 1uidheirathet· 11ichtlangedmmch.Die Schicksale der nach fojonderbester Bekann­schaft geschlossenen Ehe waren vielfach bewegte.In den letzten sechzc Jahres­ betheiligte sich Dustmann in Wien,wo seine Frau gefeierte Primadoima der vofopex thätig war,·andenwi«« Spekulationen des ersten­»volkswir­thschaftlichen AkaIchwunges«» führte dadurch den voll·ständigen finanziellen Ruinsem« leichtfertig getäuschten Iran herbei.Die Ehe wurde daraufhin fast wenn auch nicht rechtlich gelöst.Einige Zeit unchher verstand es Dustmat­ aus­ seinem Fall wieder indin gehe und zu dem­ Posten des­ situirten Generalsekretärs einer Baubank zu kommen,die­ gerade"«· ihre Liquidation durchführt.Vor mehreren Jahre 11·erfolgte·auch die«e Wiedevereinigu­­­g mit der Gattin,die ihm drei Kinder:eine Todi und zwei Söhne geboren hatte. Die (leider taubstumme aber) fe schöne Tochter hat vor drei Jahren einen Bantbeam­ten Nan Bappert geheirathet. Die Söhne haben sie dem Kaufmann Astan gewidmet. Frau Duftmann lebt gegenwärtig als Pensionär Wiener Hofoperntheaters und stark beschäftigte Gesangsprofesse Konservatoriums hier in Wien. Ihr­ Gatte hat si aus der un begründeten Angst vor der ihm bevorstehenden Erblindung b Tod gegeben, · ·.»» (Engl·rfcher Gottesdienst.)In der reformttt Kirche indchondgasse findet am nächsten Sonntag,1111«U englischer Gottesdienst statt.. ».«... (Das National-Museum) wurde im abgelaufenen Jabre von 242.603 Personen befät. Hievon entfallen auf die B­iliothek 16.184 Beucher, auf die Antiquitäten-Abtheilung 43.235, a die Bildergalerie 46.390, auf die Zoologische Abtheilung 47.183, 0 Mineralogische Sammlung 50.823 und die Abtheilung für Voll­kunde 38.738. ·· Der Lesesaal der Universitäts-Bt­bliothe wurde im Monate Dezember von 4654 Personen besucht. Die 54 Werke benübten. Von 173 Versonen wurden außerdem noch 3 Werte außerhalb der Bibliothek­räume benüßt. (Steuerfassionen.)Nachdem der zur EinreichuT Fassionen bezüglich der Erwerbsteuer III.und IV.Klasse,der Halszinse 11­ un­d Rentensteuer ursprünglich bis zum 15.Jänne­r anberaumte Terr­in verstrichen ist,wurde der Termin auf weiteref Tage,d.i.inklusive bis zu 11123.Jännerl.J­ verlängert.Deswe­gen,welche diese 11 Term­ine versäum­en,wird die Steuer von A wegen festgestellt.Die Fastionen sind täglich von suhr Vormi.­­bile Uhr Mittags bei den betreffenden Bezirks-Steuerrechnu­ng Aemtern ei zu reichen Von den Erwerbsteuerpflichtigen III. Klasse Diejenigen,die im Jahre 1884 mit dieser Steuer bereits"elg waren,und deren­ Geschäft und Beschäftigun­g,auf Grund der en­ i besteuert wu­rden,—während des Jahres keinerlei Aenderung erfah hat,nicht verpflichtet,eine neuerliche Fassion einzureichen. ·­as die Sa 111111 elb·üchsenerzählen­)In Pester katholischen Kirchen Find Pfründnerplach­t,welchemi wohlverschlossener Büchsen für den Armensond zu sammeln ha" Das Resultat, welches allmonatlich durch die städtische Depositen erhoben wird, ist nicht ohne Interesse. Am stärksten ürtbert sich der M Wohlthätigkeitssinn in der Iunerstädter Kirche, deren Bü bis 60 fl., zu Ostern nicht selten auch bis an 100 fl. aus meist wenigsten scheint man Dagegen im der Theresienstadt und Öl­stadt zu spenden, wo monatlich nicht mehr als 4—5 fl. einzusomm pflegt. Der Innerstädter Eiche am nächsten steht mit 10—1. — >

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