Pester Lloyd - Abendblatt, August 1885 (Jahrgang 32, nr. 174-197)
1885-08-01 / nr. 174
i Orig: Telegr) Petrolettsk Zudere Sk . 75 (= fl. 30.22), | 100 Mit ), — Spiritup | fl. 7.60, "nes"«.—(=fl.—.—).Spiritstirt,Uebrigcskuhig., · Pktcksblkkg-31.Jxkli.(Getreideatarkt.)Roggen7.70 arm—Skvckrpvvc,31.11kli.(Getreide11rarkt.)Sehr ruhig, verändert Wetter:schön· London,31.Juli.(Getrei·d·emarkt.)Getreideruhig, erfindern Weizen nontineller Schcllum niedriger,angekommener g.Loko-Oe124.—7.1f1thr:Weizeix68.980,Gerstc20.50(), fsr41.2100-uarters.—Wetter:Schön. "Hamburg,31.Juli i.Petroleum still,lokoMarkt,4"0(fl.4.55),(perJucha1-k 7.40(=fl.4.55),per August- .ezåmlåelv,95)lark 7.65(=fl.4.70).Umrechnuungskurs(100 Mark 55, Bremen, 31. Sul. Betroleum-Markt) Raffinirtes leum per loco Mark 7.55 (= fl. 4.65), per Aumút M. 7.75 fl. 4.65), per August-Dezember M. 7.75 (= fl. 4.77). Antwerpen, 31. Jul. Drvig.-Telegr.) . Audig. 8 .« New-York,31.thli.RaffinirtesPetroleum400 HI«Test-inNew-York81j4,RassinirtcsPetivleummoAbel teolfeum 7*/,, Mehl 3.85, Niv-Kaffee 8.50, Sped ——, Rother Binterweizen loforts. 99.50 (— diterr. Währ. fl. 9.42), per Suli 15. — — (= öfter: Währung fl. ——), per August 15.50 - Bergleichung der Schlußsurfe vom 30. und 31. Juli wag wen Getreidemarktes. Ba 51. Juli 80. Suli Diff. enger ús York: Weizen per Toto &ts. 99.50 Eis. 99.5088, —— »Juki »--.—-«—.—«—-—.-. n. August a 95350 in m n September se MIR seg RUE, u, ÖVÉK Maid Lolosz un DEE u 23 ee 0, Beides 4 fl. 6.40, (men) 200 Mitr. fl. 6.15, per Kaffe. Hafer (alt) 300 Mitr. Beides per Kaffe. Termine. Bei Schwachen Verkehr und fdmanzender Tendenz wurde Heute Folgendes gehandelt: Weizen per Frühjahr zu fl. 8.08 und fl. 8.10, Herbstweizen zu fl. 7.51, fl. 7.48, fl. 7.49 und fl. 751, Mais pa Maiunti 1886 zu fl. 5.40 und fl. 5.42, Mais per August zu fl. 5.57, fl. 5.49 und fl. 5.58. Csuotiven Usance: _ Weizen per Frühjahr fl. 8.09 ©., fl. 8.11 W. Weizen per Herbst fl. 7.50 Æ., fl. 7.52 Mais pe Mai-Auni fl. 541 ©, 5.43 Hafer per Frühjahr fl. 6.43 ©, 6.45 28. Safer per Herbst fl. 6.06 ©., fl. 6.08 W. A Ei GES per August-September fl . ©, . 4 . Offiziell wurden heute gekündigt : 14.000 Mrto. Mais und 3500 Mto. Reps zur Üebernahme per 6. August. ¹ Wien, 31. Juli. Bei totaler Geschäftslosigkeit ermäßigten sich die Kurse der Spekulationspapiere sowie der Menten und Eisenbahnmerte. Auch Berlin hat niedrigere Kurfe telegraphist, obgleich man anfangs geglaubt hatte, daß der Erfolg, der egyptischen Ansleide die Kurfe heben werde. Der Erfolg Dieser Operation läßt sich zwar nicht in Abrede stellen, aber es werden jet gewichtige Stimmen laut, welche die Ansicht aussprechen, daß der Subskriptionstus zu hoch gegriffen wurde, nachdem die neue egyptische Anleihe frob der Garantie aller europäischen Großmächte an Bonität den preußischen Konsuls nachtehe, die doch bedeutend billiger sind, als dieses neue Rapier. Auffallend it übrigens heute der Nachgang der Eisenbahnapiere, nachdem man doch annehnen zu Tönen glaubte, dab. der Abgang der Getreidepreise die Exportchancen num günstig beeinflussen kann. Doc spielt befmmntlich die Logik an der Börse nur eine untergeordnete Rose. Ernteberichte. Oroshåzs.30.Juli.(J.Tafler)Die Einhimmlung der Früchte geht bei trockener Wittertxki schon Positives über das Restillater Erntemittheilen Wir haben in unserer Gegend eine gute Mittelernte in jeder Fruchtgattung, Weizenråbis SMth per 1—100Quadrat-Klafter,Qualität 78bis 81 per Hektoliterreste und in der Farbe reich,Gekiste 4s bis 69thr·, Hafer4bisöMztr.per—11)0Quadrat-Zilafteks.Dieålsiaispflanze stkht sehr gut und der gute Kolkenansatz berechtigt ·zerrxvakstxixtg, eines gute x thrtrages Getreide, · zugleich die praktische zaj) vor fh und läßt si) heute‘ fedie Witterungsberichte der Iogischen Jjentrat hinttatt, Vom 1. August 1885, 7 Uhr Morgens, Erscheinungen in den legten 24 Stunden. Der Luftbruch ist meistens ein wenig gestiegen, zu Klausenbirg um, 55 Dim. — Die Temperatur it allgemein ein wenig gefunden, zu Drfova un 4,6 Mm. — Niederschläge: Trenesin 1 Mur. — Dgonometer in Budapest, bei Tag 6, bei Nacht 0 Min ierfeud Guntelssahgridgten. Budapest, 1. Anauf: Waaren und Effelten Su Brodutten anhaltende Geschäftslosigkeit, ‘Breite rändert. .Effektengeschächu der Situation der BHrerste Veränderuug eingetreten,die Spekulation blieb vollstättpig1zink»,in Folgedessen eine allgemeine Ermattung der«Kurt«e»qui ekelt ist-Die--Umsätze»auf allen Gebieten waren äußerst luuert Weitunds Devisenstecher. » ·» · An der Vorbörse varitrten Oegterretchksche Kredit-Aktken «Ben.283.70bi6283.60,vierperzentigenuggrischequdRenteper y"gustzu99.021f.,fünfperzentige ungarische Papier-Rentezx13bi892.37I-zgektcacht. RE « An der Mittagsbörse verkehrte 3k»Oesterx exchische Kredit,zwischen 283.10 und 283.50,Ungarische Krikdctparsik-katzedtzir gemachh blieben erstere 283.30G.,letztere 288.29Czmerpches ungarische Gold-Rente 33198.95 geschlossen,blieb 996., rzsesntkes ungarische Parxer Mentezg 552.406,schließ«los, zehent-Obligationen zu 98.25 bis 98.20, Walzmühle zu 630, onia-Mühle zu 1080, Zwanzig-Franıs-Stüde zu 9.91, Nondon 25.05 geschlossen. 3m € Klürvnngezeit: Deftereichtige Kredit-Aktien Brämiengeschäft: Einestellung in Defterreichischnitten auf morgen fl. 1.50 bis fl. 2—, auf 8 Tage fl. 4.50 fl SZERE úg SE aurangr fl. 10.50 bis fl. 11.—. fe Schließen wie folgt: ... 2 Staatsschuld. a Gold-Nenze 99.— ©. 99.30W. Grundent.Temes101.508.102.50M. Bapid 9270... -n. Siebenb. 101.75 „10225 „ „149.50 „ Weiz. -Obligat. 98.— . 98.75 „ „.150.— „ Einh.Stsj.Rap. 82.60 “. 82.90, ODA in m 8840; BR, n 124— „ Det. Gold-Nente 108.50 „103.75 „ „103.50 “. „ Rapier-Nente 99.50 „100.— „ " 120 — " 6% Beiter Anl. 106.— " KEKE [4 „120.50 “ 5% Beiter Anl. 99.75 „100.25 “ „103.25 „Wr fomm.20je123.— „122.— „ Banfen. » —.-—W.Oesterr.Kredit·283.306.283.50W. 04.—,,Oest·-Ung.Bank 868.-,,812.—-» —.——«Getrerbebank«149.——-»150—,, 586.—»588.-—» 81.—,,81.25,, rr.-—.—, am 103.50, 1 Ing. Landesbt. —.— ,, ) Ung. Kreditbt. 288.25 „ 288.75 „ Köniterziate. Oppotb. II. 107.50 „ 108.— „ Unionbant , J0.-BE. 82.— „ 82.50 „ Hijekuranzen. 20.— 6.3150.— 98. Foneiive B. B. 77.— ©. I.—B. annonia „ 800.— „ Br. gebenszu · ««ener-Verf.218.—»222.-—,,Rentenverf.200.-—-,,200.—,, Ung.-Sranz. 204.— » 206.— ,, Renfordia 5%.— ©. Drübflen. 598.— W. Louisen 809.—6. 302.R. Dienhefter 1285.—, 1295.— , abe 260 . 262 „ Müllern.B. 428.— „ 480.— „ Bannonia 1080.— „1085.— „ Gmübhle 628.— „ 680.— „ Bahnen. Bistoria 365.—. 30.— „d Flumaner 185.506.186.—W. Adria —_. 8. —. VB, bahn 134.— „135.— „ Ung. Westbahn 168.— „169.— „ dortbahn 176.50 „177.50, De.U.-Staatsb. 297.— „297.50 „ iebenbünger 184.— „184.50 „ Sheißbahn 252.— „253.— „ aihan-Oderb. 150.— „151.— „ Straßenbahn 535.— , 587.— ,Dampfschiff ——, , © eaupid. 337.-- „389.— „ Sparkassen. . Be3.-Spaxt. 79.— G. 81.—W. Baterländifge 5925 6. 595098. andes= Zentral 432.— ,, 436.— , B.D.Hauptit. 432.— ,, 436.— „ ar. Ag. 8.— „ 89.— „ Diverse. .151.— 33. ©.-T.-Sohlen 130.— ©. 131.— 96. 208.— „ Shiikide 227.— ,, 228.— F. de 860.— „.865.— „ Bierbrauerei 920.— „ 940.— fhwindtide 420.—, 425.— „ Borsteiwiehn. 286.— ,, 288.— „ « —.—,,Spodium·1d’8.—— 565.— , Biegelei Ment. 160.— ,, 162.—, ,, ejt Budjor. 1025.— ,, ». Biegelei Sthr. 239.— „260. , R-M-St.-FTarf. 96.50 „ 9750 „ BDrajcheiche - 240. — nt. Waggleid. 86.50 „ 87.-„ T.Tabat-Regie 94.50 „ 95— u Ally Waggleid. 83.75 „ 34.85 „U. Glassanit —— 455.— Allien 107.50 „ 109.-Blandbriefe. úB ‚Rapier 5% 101.— ,, 102.— „ Hermannstädter .«, 127.—,,127.50,,Hermannstädter Bockrecht 6% 101.50 „102.50 „ „41% 101.5 „102.— „ “.Kommerz.699 103.— „103.50 „ Bern 50, 080, , „ 51030180 „102. , Dat. Spk.Schuldv.99.75 „100.25 “ „ 59.299. 19,508, gpbhE.51,% 102.25 „102.50 „ Landesbodenfr. 99.25 „ 9975 , 5% 9875 „ 9925, 9% Brigritäten.D.Rettenbr. 104—G. 104.25 76. N. 97.506, 8.—W. in Soie. redit-@ofe 178,— 6. 179.— W. Ung. Krenz-Lofe 9— ©. 9.50 38 Baluıten. 61.40 ©. 61.50W. ft Münzbulaten 5.88— ©. 5.91— 23. Reichsmark « 12.30 , jputaten 5.82— , 5.84— „ 20-Mat-St. 12.23 , Brancz-St. 991,993 m ki Ierhfelfurfe, Deutsche Bläse 61.456. 61.55 W. Schweiz Amsterdam 103.75 „104.— „ London Baris 49.55, 49.65 , Sigwidstions-finife,. Hige ungar. Gold-Rente —.— Defterr. Stredit-Anstaltige ungar. Rapier-Rente —.— Anglo-Desterreichische ungarische Kreditbank 2385.— Theibhal-tofe _ ugar. Gsiomptebanf —, - Defterr.-ling. Staatsbahn Angar. Hypothesenbank,— Lombarden , - HimaMuräuger —,— Tirlisbe TabalNegie _—— - Getreidegeschäft Weizen, mar heute Schwache textet, die Kauflust beschränkt, die Tendenz blieb ruhig und wurden jet 6900 Meterzentner umgesebt, welche 5 fl. billiger abgegeben wurden. In allen anderen Körnern Hatten wir spärlichen Berlehr zu eyrüden Breiten. Berlauft wurden: Weizen Theismen 100 Mtv. 87 fl. 7.90, 1009 Mite. fe 7.05, 200 Mt. 00 FE 7.90, 209 Mate. 8076790, 09 Dizir. 80 fl. 7.50, 209 Bir. 89 fl. 7.80, 100 Miztr. 80.5 . 7.80, 100 Mite. 79.8 und 100 Mite. 79.6 fl 7.65, 200 Mitr. 95. 180, 100 Mite..79.5. 517 7.75,300 Mite.: 79.3 fl. 7.90, 200 Mir. 78.5 fl. 7.70, 100 Mtv. 73.5 fl. 7.62%, 200 Mite. 77.8 1. 7.50, Alles per drei Monate. — Bester Boden (new) 100 Mtr. 79 #. 7.70, 10) Mitr. 79 fl. 7.50, 200 Mittr. 79 fl. 7.75, Alles Drei Monate. — Nordumgariischer (neu) 200 Meter. 765 fl. 7.20, alte. 73,8 und 100 Mate. 75 fl. 7.45,.100 Mate. 78 fl. 7.50, Wattgen, 31. Sul. La Reifers Sohn) Obwohl die Witterung, den Drutarbeiten sehr günstig. it, und Die zum Berlauf. Tommien den Duantitäten noch jeder unbedeutend, er fehlt jeder Surpuls zu Transaktionen; dem Produzenten sind die Breite zu niedrig, während Händler bei den steten Preisrückgängen Stark reservirt bleiben müssen. Auf dem heutigen Wochenmärkte war nur Gerste belangreicr zugeführt; die Dualitäten der zugebrachten Baare differirren mesentisch und sind zumeist unbefriedigend. Feinere Dualität wurde bis FL. 7.20 bezahft, während mindere Sorten fl. 6.6.50 erreichten. Roggen ist somahl Bezüglich der Farbe als der Heingeit sehr, befriedigend und Bedingt fl. 6.20 bis fl. 6.30. Alles per 160 Klage: erste Kosten. — Weizenpreise sind nur nominell, da nur weniges ausgeboten wurde. E. H. Mít-Snnizfa, 30. Sul. Bei anhaltend trockenem Metter fehreitet: der Druscy rüftig vorwärts und Dürften . Defonomen bei günstiger Witterung in 14 Tagen mit dem Arbeiten, so zientlich am Ende fein. Der für Dlais sehnlichst erwüngte Regen ist bisher wo nicht eingetreten. Wohl Hatten wir im Laufe der Mocge einige kleine Steichregen, die aber nicht genügend waren. Zufügren: auf den Trochenmärkten sind bisher belanglos, ersterseits. hält die Arbeit ab, andererseits: findiet die niedrigen. Breile, Die für die Waaren geboten werden, melde den Defonantem veranlassen, feine, Waare vorläufig nit: auszubieten. Preise mottrem:. Voten Weizen 78-79. 7, gelbe v fl. 6.50 per. Diste. Das Botum Der Brager Handels- und Gewerbekammer über die Banffringe haben wir bereits nach telegraphischen Berichten mitgetheilt und besprochen. Nun liegt an die Motivierng der von Her Kammer gestellten Anträge vor. Dieselbe sucht dem Botum die politische Lpiter zu benehmen, die Forderungen als Bostulate des woirthschaftlichen Gedeihens Böhmens Hinzustellen, Böhmens als selbstständigen, eigenartigen, homogenen Wirthiihaftsgebietes, dessen Adern fanzenirisch nach Prag zusammenlaufen. Die Kammer versucht sich dagegen zu verwahren, daß sie die Dualistische „Reichsanstalt“ irgendwie tangiren wollte, fier will nur die innere Organisation des speziellen ,österreichischen Theiles treffen. Die Kammer führt ihre Vorschläge, die Konzentrirung Böhmens und die Errichtung einer böhmischen Zentralstelle mit böhmischer Leitung damit zu motivieren, daß Böhnen von Seite der Bank unzulänglich bedacht worden sei, die Berfaffer haben ,aber bei dieser gesucht klingenden Begründung sic) und der Stelle, anf welche Dieselbe Begründung gerichtet i, den Tort angethan, nachzuweisen, daß die Bani seit dem Jahre 1878 für Die böhmischen Filialen mehr gethan habe, als sie Ungarn: Sie bezeugen, Daß in Bilina die Steigerung des Notenwertcirs im rechten Dezennium über 100 Werzent beitragen hat, während Die Steigerung in Ungarn kaum etwas mehr als 60 Berzent betrug. Dieses legtere Datum dt ein gesinndlicher Beweis dafür, daß es nnst das Streditbedürfnik, respektive Die mangelhafte Befriedigung desselben ist, was als das eigentliche treibende Motiv der Forderungen anzusehen ist, sondern einzig und allein der separatistische, politische, von den nationalen Aspirationen diskte Standpunkt. Wir unsererseits konnen nach Kenntnisnahme des Gutachtens von der Stellung, die wie den Prager Vorsclägen gegenüber eingenommen haben, nicht abgegen, denn wir sind nunmehr in der Ueberzeugung bestärkt, daß wir es nach der Annahme der Propositionen nicht mehr mit einer einheitlichen Bank in Oesterreich, sondern mit einem in seine Theile zerlegten Bankinstitute zu thun haben wirden. Wir entnehmen der Motivierung folgende markante Stellen: Zuvörderst erlaubt sich die Kammer mit Nachdrud zu betonen, daß Die Motive, welchen ihre Betrafungen entspüngen, treng unwirtschaftlicher Natur sind, und daß dermat alle daraus resultirenden Anträge nie rein ökonomische Zwede: verfolgen. Zwei ‚Sesichtspunkte ferweben Hiebet der Kammer vor. Bor Allen. iit . sie fi. dessen wohl bewußt, daß es nicht ihre Aufgabe sein kann, das politische Gebiet im irgend, welcher Teije zu betreten. Nicht wmder ist sie bestrebt, den allgemeinen bankpolitischen Fragen, deren Behandlung doch der bevorstehende Ablauf des Noten-Srivilegiums fortragend herausfordert, vollständig auszuweichen, zumal der einzige Leitstern, welcher ihr bei diesen Erörterungen den Weg vermeist, einzig und allein in der, innerhalb des gegenwärtigen bankfpoliitischen Systems anzustrebenden Wahrung des praktischen,wotigwirt dieheftlich begründeten Bedürfnisses derjenigen Abreise besteht, deren materielle Iinteressen zu vertreten sie gegeblich berechtigt und verpflichtet is. Die Kammer will demnach weder an dem banktechnischen, doch Das Gefeg vom 27. Juni 1878 begründeten Gefüge rütteln, noch die vielsichtlich der zweiten Neichshälfte durch das bezeichnete Gefeh zu Stande gekommene Organisation der Bankantasten, und wenn fiesiy, wie des Näheren folgen wird, trogden erlaubt, znsichtlich der bevorstehenden Erneuerung 2.3 Bankprivilegiums gewisse Vorschläge zu machen, deren Durchführung den voreigschaftlichen Ipätereifen Prags und des ganzen Königreichs nutbar sein könnte, so bewegen sich dieselben streng in dem Rahmen der gegenwärtigen Umreitheilung der Bank, imden je nicht Die dualistische Reichsanstalt, sondern blos die innere Organisation ihres speziell österreichischen Iheiles betreffen. Der zweite Gesichtspunkt, von welchen aus die Kammer die Sachlage betrachtet, gipfelt üt rein vorerbschaftlichen Erwäglmgen. Der allgemeine Gang der Produktion in Böhmen ist allerdings wie überall seit Fahren im Steigen begriffen. Das Tempo dieses Steigens hält jedoch in Böhmen mit dem Aufbfügen, welches man anderweitig wahrnehmen kann, seinen gleichen Schritt; das bezeichnete Tempo ist vielmehr inter gleiche mit anderen Verehrsgebieten in Böhmen nur nur ein langsameres, sondern — was hauptsächlich in die Wangschale füllt — überdies ein ungleichmäßiges, indem nicht alle, an der Gesammtproduktion des Landes partizipirenden Schichten der Früchte des allgemeinen Emporblühens in gleich gebührender M Weise theilhaftig sind. Der Grund dieser Erscheinung liegt hauptsächlich in dem Ume stande, daß dem Kreditbedarf des Landes nicht auf eine zwedentsprechende Art und in genügendem Maße entsprochen wird. Der Allen erachtet die Kammer als wmmtgänglich nothwendig, dob anstatt der bisherigen Dotivung der bestehenden böhmischen Filialen ein System plaßgreife, welches ichrüeigtlich Ungarns in dem Testen Dezennum auf das vortheilhafteste bewährt hat. Dieses System gipfelt in der Stimmung eines Kontingents von Noten, welches unter allen Umständen ausschließlich nur zur Deckung de Kreditbedarfes in Böhmen verwendet werden müßte. Bei weiten dringender jedoch erscheint die Kontingentirung eines fixen Notenbetrages für Böhmen, wenn man die praktierten Momente der bestehenden Sachlage in Betracht zieht. Speziell mit Rücksicht auf das fünfrete Verhältnis zwischen Wien und Prag. In Prag und in Böhmen überhaupt gibt es sehr viele an der Gesammtproduktion betheiligte Zweige, welche sich gerade nicht beklagen können, daß ihnen Der befruchtende, billige Kredit der österreichischen Notenbank in einer übermäßigen Fülle je angeboten oder zur Verfügung gestellt worden wäre. Im Gegentheil nie seit Jahren lassen sich im Lande Stimmen vernehmen, daß Die manchem Jungen eine konsequente Zugeköpfthi ‚ Förderer der Kleinindustrie, welche von der Oesterreichisch-Ungarn Zweige des hierländischen, Wirthschafts Kreditquelle völlig verschlient. Wir metfen bietet Borschußkarfen Hin, diese wahren Wollschanfen und gyda 1 alken Bank bis in die legte Zeit hinein nahezu vollständig ignorirt tuurden. Während nämlich das gesammte Leihgeschäft in den fünf böhmischen Filialen der damaligen Nationalbank mit Ende des Jahres 1875 15651 Mill. Gulden betrug, nahm dasselbe von Fahr zu Fahr beständig zu, um im Jahre 1882 in jeds Filialen einen Kulminationspunkt mit 32334 Mill. Gulden zu erreichen und schließt am 12. Dezember 1884 mit einer Gesammt-Darlehenssumme von 30460 Mill. Gulden, das Hypothekargeschäft der Bank, welches in Böhmen überhaupt verschwindend klein ist, selbstverständlich nicht eingerechnet. Eine derartige binnen zehn Jahren ca. 100 Merzent betragende Steigerung des Notenverkehrs der böhmischen Filialen weist nicht einmal das Bankgeschäft in Ungarn auf, trokdem die Anzahl der Filialen dortselbst im Laufe des lebten Dezenniums von 6 auf 15 vermehrt wurde. Bei allen sechs ungarischen Filialen — Budapest mit eingerechnet — betrug nämlich mit Ende 1875 der Stand des gesamten Leihgeschäftes 36726 Mill. Gulden, während sich derselbe bis zum 31. Dezember 1884 in der Hauptanstalt Budapest, allein auf 36'203 Mill. Gulden und in den ungarischen Filialen auf 22956 Mill. Gulden, dennach zusamen auf 59150 Mill. Gulden gehoben hat. Hingegen weisen jedoch die übrigen V Bankfilialen in Zisleithanien, Groß ihrer numerischen Vermehrung von 13 auf 17 — natürlich mit Ausfgluß jener in Böhmen — im Ganzen einen Rückschritt des Leihgeschäftes auf, denn der Stand desselben betrug Ende des Jahres 1875 38.694 Millionen Gulden, um im Jahre 1884 auf 36.203 Millionen Gulden zu finden, wobei allerdings hervorgehoben werden muß, daß fs in derselben Periode das Leihgeschäft der Hauptanstalt in Wien von 55204 Millionen Gulden auf 76'742 Millionen Gulden gehoben hat. Hat sich jedoch der Kreditbedarf in Böhmen in dem engen Rahmen der gegenwärtigen Organisation des Leihgeschäftes und troß der wirthschaftlichen Depression der lebten Sabre so ungemein gehoben, so läßt sie wohl vermuthen, daß seine konstante Steigerung: auch fernerhin nicht nur anhalten, sondern gewiß auch ein bedeutend rascheres Tempo annehmen werde, falls Die zwei Forderungen bezüglich der Borschußkarten-Wechsel, und der Werrantsbelebung im Erfüllung gehen werden. Soll jedoch Dinhfüfrung der erörterten Borschäge gesichert sein, so: erscheint‘es, unbedingt mithmwendig, noch einen Schritt weiterzu geben und eine derartige Wenderung in dem gegenwärtigen Verwaltungs- Organismus des bestehenden Filialenweges im Böhmen plaßgreifen zu lassen, die eine Gewähr dafür böte, daß der angestrebte Zwei auch thatsächlich erreicht wird. Das einzige Mittel hiezu erblickt: die Kammer in der Errichtung einer eigenen Sozialverwaltung in Brag, anmelde und beschadet der generellen Kompetenz der Wiener Hauptanstalt bestimmte Spezialvollmachten zu übertragem wären. Von der Uebergengung ausgegend, daß auf Die Gebahrmug: ber, Zettelbanf Sie Siepeziell auf die nicht nur das Sutereise der Aktionäre den alleinigen Einfluß ausz üben darf, sondern daß bieber: zugleichang allen jenen Kreisen, deren wirthschaftliche Thätigkeit, die Bank berichten soll, eine zweident- Anrechende Mitwirkung einzuräumen ist, glaubt die Kammer berechtigt zu sein, eine derartige Organisaion für Die zu errichtende Brager Royalverwaltung in Vorschlag zu bringen, welde auf dem Prinzip der Antereisen-Vertretung berußt, der Bank selbst das größte Miab der nördigen Iuferenz filtert, und zugleich aber auch dem einheimischen Handel und der Industrie die Möglichkeit zu bieten vermag, in die Regulirung des Kreditbedarfes im Lander mitwirkend einzugreifen. Dies bezieht das. tentnäher angeführte Boftulat in Betreff der Sreirung einer Hauptfiliale in Prag, in deren Direktion jedoch nicht die Hauptstadt allein, sondern das ganze Land durch die Vertreter des Handels, der Industrie und der Landwirthschaft Sigrid Stimmte haben würde. Air Dieter Borschlag entspringt rein woirtöschaftlichen Erwägungen. Der 3med einer jeden Organisation besteht doch einzig und allein darin, daß durch viefelhe Das amngestrebte Ziel ohne Störungen und im einer nach jeder Nichtung hin entspreihenden MWeife erreicht werde. Dies kann bezüglich einer zuedmäßigen Mlacrung und wirtschaftlichen Auswügung des für ganz Böhmen zu bestimmenden Hoten-Kontingents nur dadurch erzielt werden, wenn die Wiener Hauptanstalt sich in Böhmen eines vermittelnden Organs wird berdienen können, welches unter strengster Wahrung der privatwirtschaftlichen Interessen der Bank ige zugleich, die besten Dienste undsichtlich der Verwendung ihrer an Böhmen gebundenen Kreditmittel zu leisten vermöchte. Die sie Böhmen zusteiende Direktion der Hauptfiliale in Prag wird demnach Feine selbstständige, von der Wiener Darpfanstalt unabhängige Verwaltungsstelle, sondern vielmeehr eine blos: unter teilweiser Mitwirkung der Interessentenkreise Böhmens direkt von der Bank ernannte Körperschaft sein, welche einerseits das volle Vertrauen der Wiener Hauptanstalt geniehend, andererseits mit dem Handel und Wandel des Landes auf das innigste vertraut, gewiß am besten im Stande sein würde, die geschäftlichen Sintentionen:. ‚der Bank mit, den Bedürfnissen des wirthschaftlichen Verkehres in Ein- Hang zu bringen. Dies ist der Grund, weshalb sich die Kammer erlaubt, das Bertragsrecht betreffs der Ernennung ‚einer Anzahl von Directions-Mitgliedern für diejenigen öffentlichen Körpertschaften zu vidiziren, welche kraft ihres gesetlichen Wirkungskreises in erster Weihe dazu berufen ssi, für die mirterschaftlichen Bedürfnisse ihrer Mandanten einzutreten. Was die Handels- und Gemerbekarmern betrifft, sosteht es doch außer allem Zweifel, daß, dieselben nicht ungereifft, sondern auch im Stande fern werden, die auserlesensten und tüchtigsten Kräfte der Bank in Worfchlag zu bringen. Dasselbe läßt sich wohl auc, von dem Landes-Kulturrathe erwarten, welchem das Beschlagsrecht zu gewähren deshalb als wünschenswerth und gerecht erscheinen muß, weil mit Dem Aderbaue hierzulande eine mächtige Indusstie verbinden ist, die speziell an der angestrebten Warranten- Belehnung lebhaft interessier it, und weil ferner die modern entwickelte Landwirthschaft, besonders mit Nachsicht auf das Minsidjergreifen des Pachtigstens kurzfristiger Geschäftstredite ebenfalls bedarf. Daß endlich speziell die Prager Filiale zu einer Hauptfiliale umgewandelt werden soll, ersgeint in den natürlichen Verhältnissen gewiß vollständig begründet. Das Land, Böhmen, mag sich seine zukünftige politische Position mie immer gestalhten ist und bleibt ein homogenes WirtscHshaftsgebiet, dessen Adern konzentrisch nach Prag zusammenlaufen Diese natürliche Sachlage läßt sich nun einmal nicht aus der Welt Schaffen und hat man überhaupt den guten Willen, etwas zu Gunsten des ganzen Landes zu thun, so wird bei den diesfalls zu treffenden Maßnahmen die Hauptstadt Prag durchaus nicht ignorirt werden können. Die Kammer it jedoch weit entfernt, fi Prag allein aus diesem Stande der Dinge ein besonderes Barrecht zu rellamiren. Man strebt nicht die Drrichjetung einer „Brager” Direktion an, sondern die Hauptstadt Prag, als der natürliche Mittelpunkt des Landes, soll nur den Sit eines Bannorganes bilden, an dessen Funktionen sich das ganze Land zu betheiigen haben wird. Die heutigen Wiener Wärter beschäftigen ss mit den von der Prager Handelskammer aufgestellten Forderungen und allesamit lehnen dieselben ab. Es meint uns interessant, die Stimmen der gouvernementalen Organe zu registriren, deren Sprache nicht3 an Entjepiechenheit zu miünschen übrig läßt, und vollkonmen unsere geistige Mittheilung bestätigt, daß die österreichische Regierung sich keineswegs mit den ezechischen Forderungen identifizire. Die „Breffe” schreibt, nachdem sie unsere Ausführungen bittet : „Dir können nicht um ihr, in diesen mehr interessanten als beunruhigenden Streite in Allgemeinen der Auffassung der ungarischen Blätter beizutreten. Die von der Prager Handelskammer aufgesteilten Forderuugen laufen auf die Föderalisirung des Geld- und Kreditwesens der Monarchie hinaus und sind deshalb ernsthaft eigentlich gar nicht zu disfusiven. Die Oesterreichisch-Ungarische Bank hat in ihrer gegenwärtigen Berfassung allen billigen Anforderungen entsprohen, sie hat es speziell in Böhmen an der sorgsamen Pflege des Kredits, so weit dies überhaupt mit der Sicherheit der Noten vereinbart war, unseres Wissens nicht fehlen lassen , sollten berechtigte Wilnfche bestehen, insbesondere sollte Die gegenwärtige Dotation der böhmischen Filialen für den legitimen Bedarf von Handel, Industrie und Landwithschaft nicht ausreichen, so wird die Erhöhung derselben, solche die Berückichtigung dieser Wünsche wohl auf ohne gründliche Unmmelzung der bewährten und eingelebten dualistischen Organisation der Oesterreicisch-Umgarungen, Bank zu erreichen sein, zumal es der Bank mit hochwillformen sein muß, für ihre Mittel in Böhmen ausgiebige Verwendung zu finden, und dabei nun man es vernünftigerweise wohl bewenden lassen.“ Das „Fremdenblatt” Artikel: sagt mit Bezug auf unsern „Dieser Artikel ist rohl hinreichend, um die Brechen darüber aufzuklären, was sie in Betreff auf ihre Forderungen bezüglich der Umgestaltung der Oesterreichisch-Ungarischen Bank von Ungarn zu erwarten haben. Aber auch von Geite der überwiegenden Mehrheit der deutschen Bevölkerung diesseits der Leitha, insbesondere aber aus den industriellen und kommerziellen Kreisen Oesterreichs haben sie wohl kaum auf eine andere, als eine abweisende Antwort zu rechnen. Und in der That dann auch Niemand, der nur einigermaßen mit den Aufgaben und der Wirksamkeit unseres Zettelinstituts und mit der Dewegung der Kredit- und Geldverkehrs im Reiche vertraut ist, etwas Anderes empfinden, als ein Gefühl des Bedauerns darüber, daß sich eine Korporation von Sadifteiellen und Kaufleuten doch nationale Gereiztheit hat dazu fortreißen lassen, solche Forderungen zu Stellen.“ Insolvenzen)Dr Wiener Kreditorenverein zum Schuge der Forderungen bei Insolvenzen gibt unternt 31. Zuli nachstehende Insolvenzfälle befannt: Signaz Hoffmann in Wien; — Adolf Lederer in Teplik; — Abraham Hager in Feljd-Bijis; — Kai A. Schmid in Drachenburg; — M. Weichselbaum in Brünn; — David Kohn in Szolna bi. Na = [A 49.40 ©. 49.50 38. 125.10 „125.40 „ 283.— ei Kreditedürfnissen in Böhmen gegenüber in May wie Die Kanzlei des Advokaten Dr. Armin befindet sich vom 1. August (. $. ab: VE, Andrässy at 12. RESTAURATION BRAUN, Wurmäof. Hiemit beehre ich mich, meinen p. t. Gärten und dem geehrten Muhítfum die höfliche Anzeige anmachen, daß ich mit dem heutigen Tage meine Gerthans-Lokalitäten wegen Nebersiedlung zu fließen genötigt bin, indem ich für den mir bisher geschenkten freundlichen Zuspruch aufs wärmste danke, erlaube ich mir schon feßt auf mein wen zu verrichtendes RESTAURANT (Borjoz und Eötvös-Plas) aufmerken zu machen, dessen Eröffnung ich 1. 3. die Ehre haben werde, auf diesen Wege anzuzeigen. 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