Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1887 (Jahrgang 34, nr. 25-47)
1887-02-23 / nr. 43
o « s fi = An, N = N ső ,.—« BG j ! Y = Ban: a . égés 2 > , (Einzelne Rummern 3 Br. in allen Bersschleißlokaten) Ar · · . » - Budapest,23.Feber. III-Immer glänzender erscheint der Wahlsieg Fürsten Bismarck,je weitere Nachrichten Es bes über das Mesultat der deutschen Wahlen eintreffen. . Dürfte, soweit es sich nicht um das Septemmat, sondern um andere Fragen handeln wird, eine ziemlich buntschedige Gesellsgaft sein, welche im dem neuen , deutschen Neichätage ‘zusammenkommt, aber für ‚das Septemat wird sich eine imposante Diajovität ergeben und Die Gegner D desselben werden höchsitens auf ein paar unansehnliche Fraltönchen zusammenschrumpfen. Was nun ? „Wählen Sie eine Majorität gegen das Septennat, dann haben Sie den Krieg ganz gewiß," sagte Graf Moltke, aber als man die Trage umfehrte : „und wenn wir eine Majorität für das Septennat wählen, haben wir dann ganz sicher seinen Krieg ?" war Graf Moltke wieder der große Schweiger, und doch ist dies. Die einzige wichtige Frage, die noch Heute auf Aller Lippen schwebt, ohne daß Jemand,eine bestimmte Antwort darauf zu geben wüßte. Hoffendi wird nunmehr die einige Klarheit in die Situation kommen, denn bisher scheinen die Politiker des Deutschen Reiches so sehr von den Wahlen in Anspruch genommen, daß sie noch nicht Muße gefunden haben mögen, die Drohungen, welche in diesen Tagen in vufsischen inspirirten Kundgebungen in der Ladung einer vollen Breitseite abgefeuert worden sind, in gebührender Art zu würdigen. Wir haben gestern Pariser Stimmen zitiert, welche die Schmeicheleien und Werbungen Rußlands ziemlich geringzuhägig beurtheilen. Ob dies die wahre Gesinnung der maßgebenden, französischen Politifer, mag dahingestellt bleiben , die ‚französische Presse handelt jedenfalls in der gegenwärtigen kritischen Situation Flug und taktvoll, nicht allzu viel Aufhebens mit der Sache zu machen. Das it aber an sich noch Fein. stichhaltiger Grund für die Politifer Deutschlands, "Die zuffischen Freundschaftsbetheuerungen für Frankreich als eine bedeutungslose Affaire zu nehmen. Was immer die Petersburgerkreise mit diesen Enunziationen bezwehen mögen — die Wahrscheinlichkeit spricht allerdings dafür, daß es Hauptsächlich auf eine Pression auf Deutschland abgesehen, um Lebteres den Plänen Auslands im Orient gefügiger zu machen —, soll es evident, daß bind derartige unter offiziöser Flagge in Die Welt gesendete Programme die nationale Strömung in Rußland selbst in eine Bahn gelenkt wird, in welcher für ein gutes Einvernehmen mit Deutschland sich kaum noch Raum findet. Das russische Bolt, soweit es auf politischem Gebiete ein Urtheil hat, ist ohnehin für ein Zusammengehen mit Deutschand" nicht mehr eingenommen. Jim panflavistischen Brotgramme, spielt der Haß gegen Deutschland eine ebenso hervorragende Rolle, wie die eindseligkeit "gegen Oesterreich-Ungarn. Man braucht nur an die bekannten Reden Skobeless zu denken, um sich dieser Wahrheit bewußt zu werden. Wenn es der Petersburger Negierung in dem legten Jahren gelungen, gute und freundschaftliche Beziehungen zu Deutschland zu erhalten, so hat sie hiebei Die Unterfrügung und Ermunterung der Bevölkerung nur in geringem Drnße auf ihrer Seite gehabt. Wenn aber nunmehr die Regierung selber nur ihre bekannten Organe verkünden läßt, daß sie eine neue Niederlage Frankreichs als unheilvoll für Rußland erachte und Das Lehrer es daher bereit sein műüste, durch eine feste, reservirte, unabhängige Haltung Deutschland daran zu hindern, die Gesammtheit seiner Truppen an den Rhein zu senden und überdies die etwaigen Folgen einer Niederlage Frankreichs für dasselbe zu mildern, so wird naturgemäß der ganze nationale Heerbann des russischen DVBolkes Hierin Die formelle Anerkennung seiner deutsch feindlichen Gesinnung erblichen und Turm wmeitenen Sprtidreiten im dieser Richtung entmuthigt Fühlen. Mag wohl sein, daß über kurz oder lang ein Moment kommen wird, in welchem die offiziellen ruffischen Kreise es wieder rathsam finden werden. Dem Deutschen Reiche ein freundliches Gesicht zu zeigen und die guten Beziehungen zu dem mächtigen Nachbar auch äußerlich, wieder zu, ber kunden, werden sie dann auch im Stande sein. Die aufgestachelte öffentliche Meinung, die erregten Volksgenüber zu einer ruhigen, besonnenen Beurtheilung des BVBerhältnisses zu Deutschland zu befehlen, wie es den Erfordernissen jener Politik entsprechen wird? Sie werden es nicht sein. Denn die Strömungen der öffentligen Meinung haben sich man, wiewohl oder vielleicht gerade weil sie seine Möglichkeit haben, sich in legitimer Art zur Geltung zu bringen,stets sehr mächtig einwiesen, und es fehlt nicht an Beispieler, daß sie die Bolität des ganzen Neides zu Aktionen gedrängt haben, werchen die Herrscher und die maßgebenden Regierungskreise von Haus aus widerstrebt und, nur dem BZwange gehornend, ich angeschlossen haben. In der gegenwärtig so systematisch betriebenen Ermunterung deutschfeindlicher Gesinnungen im rufischen Bolke liegt demnach eine Gefahr, über deren Größe man sich in Berlin wohl seiner Täuschung hingeben kann. Vorderhand ist das Ganze vielleicht nur ein Zug überjdjlan angelegter politischer Strategie, vielleicht nur ein „Spiel mit dem Gedanken“, aber das russische Bolt, das nicht hinter “die Konliffen zu schauen vermag, wird die Sache ernst nehmen und von dem „Gebanfen” sich so fortreißen lassen, daß tiefe und ernste Verstimmungen zwischen Nußland und Deutschland daraus erwachsen Fünrengierungsverfügungen hin, welche den Zweck haben, die Unabhängigkeit und das Ansehen des Nichterstandes zu stärken ‚und widerlegte auch die Insinuationen allgemeiner Art, die gegen das Luftigamt erhoben wurden. — Alois Unger kritisirte mehrere Bestimmungen des Strafgesäßes und mehrere Negierungsverfügungen, um schließlich mit seinen Borschlägen zur Beseitigung der Nestanzen bei den Obergerichten hervorzutreten. Das einfachste Mittel wäre, wenn die einzelnen Senate aus weniger Richtern bestünden, so daß mehr Senate gebildet werden könnten. Andessen votirt. er das Budget, in der Erwartung, daß der Minister, dle nothwendigen Reformen einführen werde. f . . Unter großer Aufmerksamkeit ‚Sprach: hierauf Telesky, der vor Allemn gegenüber dem Vorredner die Vortheile und Nothmendigkeit der partiellen Kodifikation auseinanderfegte, die angefochtenen Bestimmungen des Strafgefeges in Shug nahm und sich sodann gegen die oppositionellen Reformvorschläge aussprach. Durch statistische Daten die stetige Abnahme der Nestanzen bis zum vorigen Jahre nachweisend, bemerkte er, dass die jüngste Zunahme eine Folge der Zunahme gewisser Strafprogesse ist. Wie sehr man auch ein Freund der Mündlichkeit sein mag, so werde man doch nicht behaupten können, daß dieselbe ein beschleunigteres Verfahren resustiren werde. Die Mündlichkeit geht mehr Arbeitskräfte voraus und schnst auch vor Restanzen nicht, wie ausländische Beispiele beweisen. Redner schloß damit, daß er die Negierung unter lebhafter Zustimmung der Rechten gegen die ihr seitend der Opposition infinitirte Wilfür in Schub nah. « " .Nachdem noch Franz Fenyvessy ein sehr schwungsvolles Plaidoyer für die beiden Hetzkammern der Rechtsprechung,für die Richter und für die Advokaten gehalten und dem Minister das Budget verweigert hatte,ebenso wie es sein Meister Hödossy gethan, entwickelte ein Antisemit sein Spezialprogramm,womit die allgemeine Debatte geschlossen war. Justizminister a bing Konstande nun: mit großer Genugthuung, daß zwischen ihm und den oppositionellen Fachmännern bezüglich der Ziele sein wesentlicher Unterschied bestehe und beleuchtete mit wohlwollender Stonie die schönen Gemeinpläße Fenyvefiy’s und die guten Nabhschläge, die ihm seitens der übrigen Redner der Opposition zutheil geworden. « « Sodann wurde dies Spezialberathuung des Budgets auf morgen vertagt. Bum Schluffe gab es zwei Interpellationen. 2. Szatm ú xy verwendete sich für Tabakbauern, denen Die Lizenz entzogen wurde, während ein Antisemit den Kultusminister fragte, ob er die Freimaurer Baron Banhbidy und Stefan Rakongty noch ferner in der Kommission zur Kontrole der katholischen Fundationen dulden wolle. · « Hiemit war die Sitzung 11 ab 2 Uhr zu Ende. % Präsident Thomas Vechy eröffnet die Sigung des Abgeordnetenhauses um 10 Uhr Vormittags. — Schriftführer: Tzibad, Beöthy, Törs — Auf den Ministern Jauteuils: Trefort, Szchenyi, Fabiny Fejervary. Das Protofol der jüngsten "Sigung wird verlesen und authentizirt. Minister Graf Paul Szächänyi legt einen Gesetzentwurf in Angelegenheit der Modifikation des letzten Aksten des§..50 des im G.A.ZVII.1884 enthaltenen Ges werbegesetzes vor the Vorlage wird auf den volkswirthsschaftlichen Ausschuß geleitet,welcher angewiesen wird,seine1 Bericht ehestens vorzulegen. » > Mn Interpellationsbuhe ist eine Interpellation Ladislaus Szathlemary’s in Angelegenheit einiger den Gemeinden in der Umgegend von Räl-Kräapolna entzogenen D Tabakbau-Lizenzen angemeldet. Die Sinterpellation wird am Schlusse der Sigung motivirt werden. . Bei der Tagesordnung nimmt das Wort Juliuss Margittathum zu erklären,daßerfeittetikte Angelegenrheit der«"38erchrätkkxttxg"der Passiven Wechselsätzigkeit eins gereichteltt«Pesaluznkxt»lag,nach der beruhigenden Reakretung des Justizintxxtjter5,·zurückziehe·’ dolgat die Tagesordnung: Sortlegung der Debatte über das Budget des Justzministerium ® Weiteres im Morgenblatte. mung unmöglich sei,·die in dieses-Hinsicht-ganz"-verschiedenenJntersessen der Gewerbetreibenden und dem Konsumenten in dem-erschiedeneni Gegenden des Landes zu befriedige 11.· ·» Diese Gesichtspunkte erheischen daher eine solche Verfügung, dxxxch welche dorch wo daanteresse des Gewerbetreibendenes"erfordert«der Jetzt gebotene Schutz aufrechterhalten werdens kann;dort aber,upo die gegenwärtige Verfügung des Gesetzes daanteresse des fonjumirenden Bublitums oder der Gemwerbetreibenden schädigt, die PR geboten sei, Beider MWünsche, so weit sie billig sind, zu efniedigen. Das altherkömmliche Recht derselben, auf Wocens . ’ (Der§.2 des Gesetzentwurfes bezieht sich auf die oberungarischen Hausirer-» märkten»vons·ihre 11 Fuhr merken herab oder unter Marktzelten ihre Waaren feilzubieten,war durch die in Rede stehende gesetzliche Verfüg"ung"an vielen Orten«angefochten.Da dieses Recht für viele arme Leute aus Oberungarn eine Erwerbsquelle bildet,erscheintvisorische Aufrechthaltung desselben motivirt. WAS 7a i . sz Das Amtsblatt publizirt heute die im Staatsserretariat im Finanzministeriumt vorgenommenen Wanderungen wie folgt: Auf Vorschlag Meines mit der Zeitung des Finanzministeriums betrauten ungarischen Minister-präsidenten ernenne ich den Titular- Finanzministerialrat De. Aerander Weterle zum Staatsseketär im Finanzministerium. Wien, 20. Seber 1887. FrauzJofefn1.p. "KolomanTißaw·p. = . Sekundapost·k··Majestät hat durch allerhöchste Entschließung vom 20.Feberll J.den Staatssekretäri1blanzministerium in Friedrich Köffinger auf eigenes Ansucher in den bleibenden Ruhestand zu versetzen geruht. .Durch allerhöchste Entschließung v011120.Feber wurde dem Staatssekretär Dr.Friedrich Köffinger,in Anerkennung seiner auf deme Gebiete der Finanzverwaltung erworbetrext hervorragenden Verdienste,das Kleinkreuz des Sir Stefans -Ordens verliehen. In, Zusdhetnzseiriigiagk Jn.einer veritablen Aschermittwochs Stixnxtiung setzte das Abgeordnetenhaus heute die Justizdebatte fort.N·akh den Margitt auf eine Beschlußantrag auf Beschrätts jukg der passiven Wechselfähigkeit zurückgezogen,stellte Josef Gåll in gelungener Nede die Uebertreibungen bloß, deren sich die Opposition in ihren Schilderungen der Lage geitern sehuldig gemacht. Als gemesenes Mitglied des höchsten Tribunals des Landes fühlte er sich besonders berufen, die auf die Obergerichte bezüglichen gegnerischen Behauptungen auf das richtige Maß zurückzuführen. Gegenüber den sonstigen oppositionellen Antwürfen wies er auf die verschiedenen Mer L Jara . «kirchlichen. SIangeswenigkeiten.. Berleibungen) Dur allerhöchste Entschließung wurde für hervorragende Verdienste auf dem Gebiete der Finanzverwaltung verliehen: dem Ministerialratd Johann Ludvigh tagfrei das Ritterkreug des Leopold-Ordens, und "dem Ministerial- Sekretär Damian Dragonescu Zentralnspektor der SFinanzwace, das Ritterkreuzs des P Franz-osef-Ordens. Ferner wurde verliehen, dem Sektionsrathe im gemeinsamen Ministerium des Yeußern Kandid R.v. Galvi, aus Anlaß seiner Bensionirung, das Mittelkreuz des Franz-Koser-Ordens; — von gr.-Fath, Pfarrer von Slesfaluda,Erzdechanten Gregor Bap, für die und bürgerlichen „Verdienste, die si) derselbe während seiner vieljährigen Seelsorge-Thätigkeit erworben, das goldene Verdienstkreuz mit der Krone; — dem reformirten Lehrer Anton Nagy, Leiter der reformirten höheren Schule in M.Rafarhely, für vieljähriges eifriges und eriprießliches Wirken, das goldene Versdienstkreuz, dem Budapester Direktor der israelitischen Volksschule Clear Szántó, in Anerkennung der Verdienste, die sich derselbe durch vierjähriges Wirken al Lehrer ermorben, das goldene Verdienstkreuz ; — dem Rechnungs-Revidenten im Handelsministerium Kornel Syatmary tarfiei Titel und Charakter eines Ministerial-Rechnungsrathes. (Ernennungen) Da: Damian Balas zum Notar am Lugojer Gerichtshof; — zu Rizentitäten: Kajetan Szecsányi am Spolyfager Gerichtshof; Ludmig GC3abó am Kaposparer Gerichtshof; Karl Barra am Szilágyeseher Bezirksgericht; Dr. Eugen Langer am Steinamangerer Gerichtshof; — zu Kanzlisten: £ud. Szabó am Mediäser Bezirksgericht; Anton Soulavy am Hermannstädter Gerichtshof, Ludwig Berg am Steinamangerer Gerichtshof, Simon Baß zur Klausenburger Befseiungs-Anstalt, Franz Shuroki zum Steuer-Offizial VI. Klaffe in Mitrovicz und Sofef Mestrics zum Steuer-Difizial VI. Klaffe in Diakovar. (Das Zollagio) wurde für den Monat März 1887 mit 26/5 % festgestellt. (Statutengenehmigung.) Die Statuten " des Setenyerr freiwilligen Feuermwehrvereins, des Schennig-Belabanyaer Leichenbestattungs-Vereins und des Temesparssojeistädter Geselligkeits- Klubs wurden genehmigt. . . . ., Griekentmurf in Angelegenheit der Prodifitation des lebten Alinea des § 50 des im G.A. XVI:1884 enthaltenenistewerbegesetzen (§.1;Das letzte Alinea des§.5c)des G.A.XVII-1884 wird folgendermaßen abgeändert: , Auf Wochenmärkten i zum Verkauf von Gewerbe-Erzeugnissen, mit Ausnahme von Hausindustrie-Urtikeln, in der Regel nur ein im Orte wohnhafter Gewerbetreiben der berechtigt.” „Inwieweit es statthaft sei, daß auch ein nicht im Orte wohnhafter Gewerbetreibender berechtigt sei, Gewerbe-Erzeugnisse auf Wochenmärkten zu verkaufen, das wird nach Anhörung des Vertretungskörpers der betreffenden Marktgemeinden durch die Mumnnzipien statutarisch festgestellt.“ $. 2. Den oberungarischen Hausirkrämern, die auf Grund eines alten Brauches die Wochenmärkte besucht haben, wird bis zur legislatorischen Regelung des Hausbchwesens die fernere Ausübung ihres bisherigen Rechtes gestattet.Mit dem Vollzuge diesechsetzes wird der k.ungarische Minister für Acerbau, Gewerbe und Handel, für Kroatien-Slavonien- Dalmatien der Kroatisch-savonische Banus betraut. Budapest, 23. Sebes 1837. Graf Raul Szichenyi, £. ungarischer Minister für Aderbau, Gewerbe und Handel. Die Motivirung zu diesem Gefäßentwürfe erwähnt, daß gegen den §. 50 des Gemerbeneieges, welcher den Verkauf von Gewerbe-Erzeugnissen auf den Wochenmärkten, mit Ausnahme von Hausindustrie-Artikeln, nur den im Orte mohnhaften Gewerbetreibenden gestattet, zahlreiche Klagen aufgetaucht sind. Diese Verfügung schädigte jene in kleinere Gemeinden mohnhaften Gewerbetreibenden, die in Folge des geringen Verkehrs ihre Erzeugnisse nit ablegen konnten und deshalb in früherer Zeit die Wochenmärkte in der Umgegend aufsuchten, um dort ihre Erzeuggniffe zu verwerben. Dieses Verbot wäre auch für solche Heineren Gemeinden nachtheilig gewesen, wo Gewerbetreibende nur in geringer Anzahl oder Gewerbetreibende bestimmter Väter überhaupt nicht wohnen. Weberdies hat die Frage, welche Artikel als Hausindustrie-Artikel zu betrachten seien, zu a Reklamationen und langwierigen Verhandlungen Anlab gegeben. Diese Gründe haben den Minister veranlaßt, im Sult vorigen Nahres in einem Zirkular-Grlag die Munizipien und Handels- und Gewerbekammern aufzufordern, über ihre Wahrnehmungen in Betreff der angeführten Umstände ausführlichen Bericht und Vorschläge darüber zu erstatten, ob die in Nede stehende Verfügung außer Kraft gefaßt oder abgeändert werden soll, beziehungsweile in welcher Richtung 2eiteres geschehen soll. Die Komitate Bács-Bodrog, Borsod, Gömör-Kishont, Heves, Komorn, Wieselburg, Mógrád, Neutra, Sáros, Somogy, Zips, Ugocsa und Gojl, sowie die Städte Baja, Maros-Bafarhely, Rüníirden, Preßburg, Dedenburg, Szatmár-Nemeti, Szegedim, Temesvár, 30mbor haben sich für die unveränderte Beibehaltung des erwähnten 8. 50 ausgesprochen. Die Komitate Abauj-Torna, Aliöreher, Bars, Bétés, Beteroze Napod, sit, Gran, Raab, Harom- BE, Kolos, Iptó, Maros-Torda, Dedenburg, Szilaay, Szolnot,Dobota, Tolna, Torda-Aranyos, Turócz, Udvarhely und die Städte Debreczin und Hódmezö-Valarhely Hingegen haben die Auberkraftregung der erwähnten Bekräntung verlangt, welche nach ihrer Ansicht gleichmäßig Schädlich ist für die Gemerbetreibenden, wie für das Zonsumirende Bublitum. Die Somitate Arad, Bihar, Gsóngrád, Fogaras, Hajdu, Hont, Fap-Nagykun-Szolnot, Weikenburg, Klein-Kofelburg, Marmaros, Groß-Kofelburg, Veit-Bilis-Solt- Kiskun und die Städte Arad und Klausenburg haben die Abänderung der auf den Besuch der Wochnmärkte bezüglichen Verfügung verlangt, was übrigend einer Außerkraftregung gleichkommt. Das Munizipium der Hauptstadt endlich hat sich dahin geäußert, daß durch die Aufrechthaltung oder Abschaffung der in Nebe stehenden geießlichen Verfügung weder das forstimmende Publikum, noch die Gewerbetreibenden der Hauptstadt berührt sind. Von den Handelskammern haben ihn gegen, 7 für die Abänderung des 8. 50. ausgesprochen. Pe - Aus diesen Berichten ging also hervor, daß die Abänderung dieser Verfügung für den größeren Theil der Munizipien nothwendig sei; ferner, dabe3 durch eine und die nämliche geiesliche Bestimus dem Finanzministerium) Der neu ernannte Staatssekretär des Finanzministeriums, Dr. Alexander Weferle, hat heute um 10 Uhr Vormittags den Amtseid in die Hände des mit der Leitung des Finanzministeriums betrauten Minister-präsidenten Koloman Ti $a abgelegt und übernahm unmittelbar hierauf seine amtlichen Funktionen. Staatssekretär Weferle hatte schon in den frühen Morgenstunden die herzlichsten Beglückwünschungen zahlreicher Freunde und Verehrer empfangen. Eine amtliche Gratulation des Beamtenkörpers des Finanzministeriums bei dem neuen Staatssekretär hat bis zur Stunde noch nicht stattgefunden und soll — wie „D. E." meldet — nur eine Gratulation privater Natur in Aussicht getönten sein. Der gewesene Staatssekretär des Finanzministeriums, Fridrich Köffinger, hat seine amtlichen Funktionen schon seit vier bis fünf Tagen eingestellt und auch die von ihm im Finanzministerium innegehabte Amtswohnung verlassen. ni «· «(Kir"chli’chettistalklatidn.")«Inc Kloster Maix Messitz,wo der neue Vischof von WerfchJetz bis zu seinem feierlicher Einzuge in seine neue Diözese verweist,hat vorgestern,1vieu118 aus Werschetz gemeldet wird,die feierliche Installations des bisherigen Hodos Bodroger Klostervorstandes und Archimandriten Kornelius Zsivkovics als Vorstand des Melsitzer Klosters stattgefunden. Die Einweihung nahm Bischof Dimitrievics unter den üblichen Zeremonite 11 in der Kilosterkkapelle vor.Der neue Archimandrit voi Messitz steh bereits im Alter von 71 Jahren. (Ausderkö1cigl.Oper.)Der Intendant Graf Stefan Keglevich ist gestern authalien zurückgekehrt—Firl-Turolla dürfte bereits am 5.März ihre künstlerische Thätigkeit wieder aufnehmen—Die ersten 10 Aufführungen von ,,Excelsior«haben ein Bruttos Ergebniß von 21.117fl.31kr. geliefert;,,Szinhiz«berechnet die Ausgabe knitLleZfL 25kr.,so daß ein Reingewinn von 1s.9154fl.6kr.erbliebe.—Das Einstuditextvert Goldmark’s»Merlin«ist beinahe vollendet.Die Solistinenuxed Sänger,sowie die Chöre haben ihre Aufgaben bereits erledigt.Da die Rolle der»Viviane«Frl.Turolki zugedacht ist, können die Gesammtproben erst nach der vollständigen Gesundung der Künstlerin beginnen.Frau Schröder-Hanfstengel sollte nach neueren Abmachungen bereits Ende Feder und nicht erst im April in der Oper singen.Frau Schröder bat aber in einem gestern eingetroffenen Schreiben um einem Aufschueb,da ihr Kind am Scharlacher krankt ist. (FSVZL.Varo-1ReinLänder)Die Verhandlungen mit dem FMO Zaron Reinländer«zwegen Uebernahme des Postens des Generalstabschefssollett,der,"Vedette««zufolge,zu keinem Resultate geführt haben,da Baron Reinländer auch die Einflußnahme auf die Personalfragen des Generalstabes beanspruchte.· (Ueber den ersten Wahltag)wird uns Berlin geschrieben: In dem Hugenblide, da wir diese Zeilen niederschreiben, ist man in allen Wahlbezirken Berlins eifrig mit dem Beäichlen der Stimmen beschäftigt, melche zwischen 10 Uhr Vormittags und 6 Uhr Nachmittags für die Reichstags-Kandidaten der verschiedenen Parteien abgegeben worden sind. Die Physiognomie der Wahllokale und der angrenzenden Umgebung war im Laufe des Tages die gewöhnliche, die Betheiligung schien indes nicht so zahlreich zu sein, als man nach der vorhergegangenen außerordentlichen Erregung der Gemüther hätte erwarten sollen. Das Resultat wird von den Parteien heute Abends in jedem Wahlkreise besonders verkündet werden. Die Wirthe in den betreffenden Lokalen pflegen an selchem Wahlabende glänzende Geschäfte zu machen, trogdem scheint es einzelnen Parteien hie und da, so den Freifinstigen im vierten, den Sozialdemokraten im zweiten aus Wahlkreise, nicht gelungen zu sein, ein »paffendes Lokal für die Verkündigung ausfindig zu machen. Am gestrigen Borabend des großen Ereignisses wurden in der hauptstädtischen Bevölkerung vorwiegend zwei Ereignisse noch lebhaft besprochen und kommentirt: einmal die polizeiliche Auflösung der Wahlversammlung, in welcher Gugen Richter für Baumbach drehen wollte und dann die öffentliche Erklärung des früheren Reichs-Oberhandelsgerichtsraths Brosefford Dr. Lepin-Goldschmiet, 065 berühmten Handelsrechtelehrers zu Gunsten des Geptennats - Kandidaten gegen Birdow. Die Tonhallen-Bersammlung wurde aufgelöst, als Richter in seiner Einleitung das System der Gegner, mit denen man sich bei dieser gabi herumsclagen müsse, als ein System „voll Zug und Trug“ charakterisirte. Wenn man bedenkt, was für Ausdrücke gerade in dieser Wahlbewegung haben und drüben, selbst bei den gesellschaftlich höchst gestellten Personen, zur Anmendung gekommen sind, wird man der Auffassung des Balizer-Lieutenants Immerlih zustimmen können, der auf Grund der Nichteichen Neuerung auflösen zu müssen glaubte. „Diese Auflösung bringt uug einige hundert Stimmen mehr ein,“ meinte denn auch ein Mitglied des Versammlungs-Vorstandes mit daufender Verbeugung gegen den aufsichtsführenden Offizier. Selbstverständlich wird aber Beschwerde an den Polizei-Präsidenten erhoben werden, dieser wird die Beschwerde als gerechtfertigt, die Auflösung als unberechtigt erklären und höflich ermittern, daß er, dem betreffenden Beamten davon Kenntniß gegeben habe. Man hat indek no niemials davon gehört, daß eine solche Nektifikation „einem Polizei-Lieutenant in seinem Fortkommen hinderlich gewesen wäre. Was die Erklärung des Herrn Goldschmidt betrifft, so waren seine Glaubensgenossen im zweiten Berliner Wahlkreise, an die sie ausdrücklich gerichtet war, aus dem Grunde besonders erstaunt, weil sie so wohl erinnerten, wie Herr Goldschmidt die Anfänge der rezessionistischen Bewegung mit Freude begrüßt und seinerseits e3 an der kräftigen Verurtheilung des gouvernementalen Sinnes, der Leute, in die er jechr eintritt, nicht hatte fehlen lassen. Das Stiftungsfest der Chewra-Kadishe hat heute Vormittags 11 Uhr im großen Tempel in der Tabakgasse stattgefunden. Das imposante Gotteshaus war aus diesem Anlasse glänzend beleuchtet und hatte Festschmud angelegt. Der Feier wohnte ein zahlreiches Publikum an, wir bemerkten unter den Anwesenden den Vorstand der Chewra-Kadisha mit dem Präsidenten Karl Neuß, den Gemeindevorstand mit dem präsidenten Neichätags- Abgeordneten Mori Wahrmann, den Professorenkörper der Ts. ung. Landes-Rabbinenschule mit dem Direktor Brofessor. Moses Bloc, das N Rabbinat, den Lehrkörper der Gemeinde u. A. Obertantor Brofessor Friedmann eröffnete die Feier mit der Ablingung eines Psalmes, dann bestieg Dr. Kohn die Kanzel und hielt — ausgehend von dem Worte der alten Weisen: „Wohlthm und Mildthätigkeit wiegen alle religiösen Vorschriften auf” — die Festrede, in welcher er das wahrhaft menschenfreundliche und gottgefällige Wirken des heiligen Vereins mit beredten Worten schilderte. Nad der Rede Dr. Kohn’ verrichtete Professor Friedmann den rituellen Gottesdienst, worauf die schöne Feier zu Ende war. (Selbstmorde.)Der Hausbesitzer und gewesene Tabaki Tpasikanhaber Sigmund Bauer machte heute Nachts durch einen Sprung vom Gange des zweiten Stockes im Hause Uelsöerstraße Nr.1»seinem«Leben»ein Ende.Bauer litt seit längerer Zeit an einer unheilbaren so Krankheit,in Folge dessen er auch vor zwei Monaten seine Trafik aufgab.»Zu seinen Bekannten äußerte er sich, daß ihm die Krankheit das Leben verleihe.Vor sechs Wochen hatte Bauer einen Selbstmordversuch unternommen,indem er in die Donau sprang;damals wurde er jedoch gerettet.Ueber den Fall wird des Weiteren berichtet: § . Sigmund Bauer stand im 62. Lebensjahre und befist in der Basteigasse Nr. 20 ein eigenes Haus, doch wohnt er bereits seit acht Jahren in dem Unger’schen Haufe, Uelkerstraße Nr. 1,in welchen sich auf die Kalmar’sche Großtrafis befindet, deren Geschäftsleiter seit acht Jahren Bauer gemesen. Vorher hatte Bauer 19 Jahre hindurch eine eigene Trafit im Geist’schen Haufe in der Kecskemetergasse innegehabt, dieselbe jedoch später verkauft. Der joviale alte Herr war bei seinem Kundenfreise in der Franz und Spiefstadt sehr beliebt. Vor zwei Monaten trat er aus der Kalmar’schen Großtrafit und,wie es heißt, sollen sein eigenes Leiden, die Krankheit seiner Frau, hauptfälig aber große Verluste an der Börse, an welcher Bauer spekulirte, in diesem einen intensiven Lebensüberdruß erzeugt haben, wer sich in sehr nervösen Zuständen äußerte. Gestern Abends legte sich Bauer wie gewwöhnlich um 9 Uhr nieder, stand jedoch um 2 Uhr Morgens auf und ging im Schlafrad und in Kantoffeln auf den Gang hinaus. Das Dienstmädchen Bauer’s hatte selbst die Küchenthür geöffnet. In der Nähe des Anstandsortes legte er seinen Schlafrad auf die Wasserleitungsmustel und sprang über das Gifengitter in den Hof hinunter. Das Geräusch des alles auf das Holzpflaster wederänmtliche Bewohner des Hauses, welche mit Entgegen nur mehr den tödtlichen Abschluß dieses traurigen Altes "erfahren konnten. Der im Hause wohnende Arzt Dr. Bela Szélács fand den Selbstmörder in den legten Athenzügen. Um 3 Uhr Morgend wurde der Leichnam in die Todtenlammer des NRohusspitals überführt, wo morgen die Obduktion vorgenommen wird. , Gesterzt zwischen s und sehr Abends wahn kein elegant gekleidetes« Mädchen auf d diereveserstraße einen Miethwagen und vergcftete" sich während der wahrtmittelst Lassenessenz Der Kutscher peröxizierte die Bewußt beschleunigst zumodhusfpita,woselbst sie jedoch.. .trotz der sofort angewendeten Gegenmittel das Bewußtsein bis zur Stunde nicht erlangen konnte.Es wurde bei ihr keinerlei Schriftstück vorgefundet,welches zur Feststellung ihre Identität oder zur" Aufhellung des Motivs ihrer Verzweiflungsthat geeignet wäre.« (Aus der Lezirkam1er des Rochusspitals.)Heute Vormittags wurde in der Lezirkammer des Rochusspitals von Professor Dr.Alexander Ajtai die Obduktscon des Leichnamsto des ermordeten Oberwächters Josef Sarkadivoss genommen.DieSenirung ergab,daß die Kugel zwischen der sechsten und siebenten linksseitigen Rippe in den Körper eingedrungen mai« und das Herz durchbohrt hatte.Der Schupfcheim aus größerer Entsernung abgegeben worden zu sein.Der Tod trat quqlgeringer Verblutung ein—Gleichfalls--heute wurde auch der LechIann dess« Kaufmanns Johann Wottawasezirt.Es wurde durch die Obduktion festgestellt,daß die Lunge lähirt und die Rippen eingedrückt wurde 11,1 welche beide Verletzungen unbedingt tödtlich waren.Am Kopfe wurden mehrere Kontusionen konstatirr.(S sch·adenfeuer..).Heute um 10 Uhr Vormittags wurde von der Reußern Soroflärerstraße ein Brand signalisirt. An den in der Nachbarschaft der Safometer- Filiale und der Miüller’schen hennischen Fabrik gelegenen Karl Neihard’schen Stallungen brach aus bisher unbefannten Gründen euer aus, und das mit uttervorräthen angefüllte Halsgebäude stand bald in hellen Slämmen. Es gelang jedoch den vereinten Anstrengungen der, unter der Führung des Snipertord? Yan te 8e FE erschienenen Feuerwehr und von Arbeitern der Gasfabrik den Brand nach mehrstündiger Arbeit zu fotalisiren und zu löschen. Da es im ganzen Unisreife an einer Wasserleitung fehlt und das nöthige Raffer aus Brunnen, geholt werden mußte, gingen die Löscharbeiten nur immer von Statten. Indem unter solchen Umständen besonders ein etwa zur Nachtzeit entstehender Brand in der Nähe derwähnten aicht sehr gefährlich werden könnte, hat die Seterwehr aus diesem Anlasse an den Magistrat eine Unterbreitung gemacht, damit die Wasserleitung auch auf die Neußere Gorokjarerstraße hinaus geführt werde. (Mühlenbrand.)Aus Eserverika wird ung. berichtet : Gestern wurde die hiesige Dampfmühle sammt den in ihr aufgestapelten Weizenvorräthen aus bisher unbefannter Ursache ein Raub der Flammen. Bedeutende Mehlvorräthe wurden gerettet. Der Schaden beläuft sich auf circa 20.000 Gulden. Das Objekt soll übrigens versichert sein. (Suspendirter Waisenstuhl- Beifinger) Der Bürgermeister von Mafo hat den zweiten Waisenstuhl-Beiliger Géza Kötényeim vom Amte suspendirt, und zwar wegen Bestechlichkeit, Mitsbrauches der Amtsgewalt und fkandalösen Benehmend. Die Disziplinar-Untersuchung ist gegen ihn im Zuge. Außer ihm wurden bereits drei städtische Beamte suspendirt. Theater für Beute, Mittwoch, 23. Feber. Nationaltheater: »A demi monde«. Königliches Opernhaus: Geschleifen. — Festungstheater: »Lammermoors Luciac. — Volkstheater: »A parasztkisasszonys. — Deutsches Theater: „Der Grabstrompeter”. BER NR . « »i nano egy esze na Im Gerichtsspann ‚Die verurtheilte Vilma Mihbalyff Jnder Affaire Vilma NUMBER-Elysio hätte heutdas Urtheil der Königlichen Kurie, welches bekamntlich auf zwei Jahre Zuchthaus wegen Wechselfälsschung lautet, publizirt werden sollen. y war jedoch zur Publikation nicht erschienen, Sondern schickte ein ärztliches Zeugniß ein, so uach sie wegen eines Nervenleidens das Bett hüten, müsse. In Folge dessen beschloß der Gerichtshof auf Antrag der Staatsanwaltschaft, die Mihályffy duchh den Gerichtsarzt Dr. Altay untersuchen zu lassen und erst dann über die eventuelle Vorführung derselben zu beließen. Ein gefährliches Verbrecher-Konfortine befand sich gesiern und heute in der Werfen der wegen Einbruchsdiebstahls wiederholt abgestraften August Tuzar, Rudolf Füge und Michael Neisinger vor dem Strafgerichte. Ihnen hatten als Hehler. hilfreiche Hand geboten Jakob Scheinberger, Salomon May und Hermann Feuerlicht. Lesterer fand es bei Zeiten für gerathen, sich aus dem Staube zu machen und unbekannt wohin abzureisen. Die erstgenannten drei Angeklagten waren es, die am 10. August v. § aus der auf der Andräsfystraße befindlichen Wohnung des Gutsbefigerd Moriz Berger Breitofen, Kleider und Wäshelm Gesammtmerthe von 1234 Gulden entwendeten und die geftohlenen Gegenstände durch Steinberger, May und Feuerlicht verkaufen ließen. Außer diesem Eindruchsdiebstahle Fällt dem Angeklagten Dihael Neisinger, aug no ein Taschendiebstahl zur art, welchen er gleich dem Berger’schen mit aller Entschiedenheit in Abrede stellte. Aber auch die übrigen Angeklagten leugnen die ihnen zur Sast gelegte Theilnahme am Einbruchsdiebstahle bei Berger. Den Vorsig in der Verhandlung führt Gerichtsrath Kojsutbany; die Anklage vertrat Rize-Staatsanwalt Qayar, in die Vertheidigung der Angeklagten theilten ich die Advotaten Dr. Baib, Dr. Keri und Dr. Kebpits; assrivatankläger fungirte Advotat Dr. Are Bunczel, weh Lebterer um die Ausfolgung der ala corpora delicti bei Gericht befindlichen Gegenstände an den Privatbeschädigten Moriz Berger bat. Der Gerichtshof verurtheilte TZuzar und Füge zu je 5. Jahren, Reisinger zu 4 Jahren Zuchthaus und ordnete die Kurventirung Yenerlicht 3 an. Die Angeklagten May und Scheinberger wurden freigesprochen. Die verurtheilten sewohl wie auch der frn. Staatsanwalt appellirten«— »H« . Hinrichttug..Der österreichische unterthan Joh Baernigwald alias Jakob cs,dem seinerzeit der Räuberbande Soldatovics, eines richterlichen Urtheils einhollen, angehörte, wurde gestern in Belgrad wegen Raubmordes , auf ‚Grund