Pester Lloyd, September 1887 (Jahrgang 34, nr. 239-268)

1887-09-12 / nr. 250

daß Em. Majestät unsere i­hosrtholomisKun­ richtete im­ Namen des refor­­mirten Kirchendistrikts diesseits der Theiß folgende I Ansprache an Se. Majestät: Em. Kaiserliche und apostolisch Königliche Majestät! Unser allergnädigster Herr ! Die evangelisch-reformirte Kirche ererbte·von ihren·Glauibens­­)erfahren die huldigende Achtung und tiefmmge Liebesser·den ge­­salbten und gekrönten König des Vaterlan­des und pflegt diese um­verändert in ihrer Brust.Um d­ieser­ in unseren­ Herzen­ stammenden Hochachtung und Huldigenden Liebe würdigen Augsbruch zu verleihen, sind wir als Vertreter eines Theiles der evangelisch-reformirten Kirche Ungarns, des Kirchendistrikt, diesseits der Theiß, vor Ew. Majestät erschienen. Geruhen nun Em. Taiserliche und apostolisch Königliche Ma­­jestät umsere tiefste Huldigung allergnädigst entgegenzunehmen, indem wir aus der Tiefe unseres Herzens münd­en, die Vorsehung müge Em, Kaiserliche und apostolisch königliche Majestät zum Wohle des ganzen Reiches und unseres lieben Vaterlandes Ungarn nur lange Jahre glücklich erhalten. Auf die Begrüßungsansprache der Deputationen der reformirten und Augsb. evangelischen Kirchendistrikte antwortete Se. Majestät: Gr­ier überzeugt, daß die Mitglieder der einzelnen Kirchendistrikte treue Gräben des Thrones und des Baterlandes sind, und versicherte die Deputationen der königlichen Gnade. Sodann empfing Ge. Majestät die große Deputa­­tion der hier vertretenen Sub­sdi­tionen. Deren Führer, Obergespan Stefan Molnár hielt folgende An­­ipräge an Se. Majestät: „Er. faiserliche und apostolisch Königliche Majestät ! Allergnädigster Herr ! Indem das Zempliner Kommitat des ausnehmenden Glackes :heilhaftig wird, daß Em. Majestät auf dem Gebiet des Komitats zu vermeilen geruhen, wurde mir, als Obergespan dieses Komitats die Auszeichnung, sowohl im Namen des Zempliner Komitats, als aug in dem der benachbarten Yurisdiktionen und der erschienenen kirch­­lichen und weltlichen Deputationen, unsere für die allerhöchste Person und den glowweichen Thron Em. Majestät empfundene unverbrüchliche Anhänglichkeit und Treue Huldigend zu verdolmetsschen. Obezwar eine Bevölkerung verschiedener Zungen die hier vertretenen Jurisdiktions­­gebiete bewohnt, sind mir doc Alle treue Söhne des Vaterlandes, unverbrüchlich getreue Unterthane­n. Majestät, und wenn es die Umstände erhei­chen sollten, werden wir auf Befehl Em. Majestät Alle bereit sein, für Em. Majestät, für Ihren glorreichen Thron und für unser Vaterland unser Leben und unser Blut anzubieten. In tiefer Ergebenheit bitten mir, gnädig auszunehmen,unserem geliebten­ Vaterland und mishre königliche Gewogenheit auch fernerhin gnädigst zu bewahren geruhen­ mögen­.(Langanhaltende,begeisterteljllten rufer Se.Majestät erwiderte hierauf: »Mit aufrichtigem Dank erwiderete Ihre im Namen der hier versammelten Munizipal-Deputationen soeben zum Ausdruch gebrachte Begrüßung und die Offenbarung Ihrer Anhänglichkeit. Ihre auf die Förderung des Wohles der dur Sie vertretenen Bevölkerung gerichtete Thätigkeit bez­gleite Ich mit Meinen besten Wünschen und ich will Hoffen, daß Die hiezu berufenen Munizipal-Organe und Ausschuß-Mit­­glieder immerdar mit vollem Eifer und Hingebung an der Erreichung dieses edlen Zieles mitwirken werden. Empfangen Sie wie auch Ihre Mandanten Meinen wiederholten Dant und die V­ersicherung Meiner Gnade.“ 68 folgte sodann die Deputation der Staa­tsbeamten und des Lehrkörpers, ferner die Deputation der Israe­­liten des Zempliner Komitats und zum Schlusse die Deputation der Stadt Eperjes, melde für die Spende des Königs anläßlich des Brandes von Eperjes dankte. Die Deputationen waren im großen untern Borsaale des Schlosses versammelt und begaben sich einzeln über die Haupttreppe in den Wartesaal des I. Stockes, von wo sie in den Empfangssaal eingelassen wurden. Die Deputationen der Kon­fessionen empfing der König allein, bei den übrigen Deputationen waren stets Minister Graf Szédgényi und General-Adjutant FMEL, Graf Baar an­wesend­. Fast ohne Ausnahme zeichnete der König jedes Deputationsmitglied mit einer Ansprache aus. Bei dem fast eine Stunde dauernden Empfange der Munizipien stellte Minister Graf Szchenyi die DObergespine Mattyajonkfy, Baron Bay, Darvas, Graeff und Graf Törötz vor, die sodann die Mitglieder jener Deputationen vorstellten, welche sie führten. Nur die Antworten auf die Ansprachen der Deputationen des römisch­­katholischen und des griechisch-katholischen Klerus, sowie der Depu­­tation der Jurisdiktionen verlas­se. Majestät, auf die übrigen Aur­­sprachen antwortete der König stets in freier Rede, für den Znspruch der Anhänglichkeit daukend. Um 1" Uhr war der Empfang der Deputationen zu Ende. Die Saroser Deputation begab sich mittelst Separatzuges heute nach­mittags nach Eperies zurü­c. Terebes, eine Ortschaft von sprich­wärt­­licher Längenausdehnung, besteht fast ausnahmslos aus Bauern­­häufen , obwohl die Bauern mitteiferten, ihre schönen Stuben den Häften zur Verfügung zu Stellen und die fremden Militär-Attachés auch hier untergebracht wurden, haben die Deputations-Mitglieder, die während des Aufenthaltes Sr. Majestät hier bleiben wollen, ohne Ausnahme in der Umgebung Absteigquartier nehmen müssen. Sof Aladár A­ndraffy, bei dem Erzherzog Nojes mit Suite in Veleste wohnt, fährt mit mehreren Gästen allabendlic sogar nach Homonna. Erzherzog Albrecht gab heute in Cselej ein großes Diner, zu dem Erzherzog Wilhelm, FME, Baron Bed, die Mitglieder der UWebungsleitung und zahlreiche Offiziere gela­­den waren, Töke-Terebes, 11. September. Heute um 6 Uhr Nachmit­­tags fand ein Ho­fdiner zu 37 Seveden statt. Dem­selben wohn­­ten bei: Erzherzog Hofer (zur Necten), FME. Braumü­ller, (zur Linken Sr. Majestät), Obersthormeistr Baron Nyary, GM Bary, MI. Graf Julius Andrassy, Minister Graf Szcechenyi, Bischof Bubics, Obergespan Molnár, der Ver­­alter der königlichen Weinberge in Tarczal, Graf Szirmay ferner die 10 fremdländischen Militär-Attachés und alle Herren der Suite. Alle jene Gäste der Hoftafel, welche im Besige russischer Orden sind, hatten dieselben angelegt, der ruffische Militär-Attache war in großer Gala. Beim 5. Gange erhob sich Se. Majestät und brachte anläßlich des heutigen Namensfestes des Kaisers Alexander III. einen Toast auf das Wohl desselben aus. Die Militär-Kapelle intoniete hierauf die russische Wolfshymne. Der Ort Töte-Terebes ist Festlich beleuchtet. Eine große Menschenmenge wogt in den Straßen und in der Nähe des Schloßpartes und bricht jedesmal in enthusiastische Elsenrufe aus, so oft sich Der Majestät zeigt. Die Defori­ung und Ausschmüdung der Stadt hat einen sehr günstigen Eindruck auf Se. Majestät gemacht. Töke-Terebes, 11. September. Gestern haben im Borz marsdhe der beiden Divisionen des 6. Korps in ihre heutigen Stel­­lungen im Beisein des Erzherzog A­lbr­e­ch­t bereits Bewegungen stattgefunden, deren Entwicklung und Resultat für die am Montag, Dienstag und Mittwoch, in Gegenwart Sr. M­­ajestät stattfindenden Schlußmandöver von Belang­is. Die 15. Infanterie-Truppen-Division (GM. Gzihary) ító am 9. mit der 29. Brigade (GM. Succovaty) in Kafchau, mit der 30. Brigade (Oberst Stransty) in Mistoly. Die 29. Brigade ging vor der von Kajhan gegen Ujhely vorrückenden 27. Infanterie- Truppen-Division am 9. September bis Bogdány zurück, wo­ dieselbe gestern nachhaltigen Widerstand zu leiten beabsichtigte. An­ demselben , um 5 Uhr Früh begann die 27. Sinfanterie-Truppen-Division (392. Daublebsty) den Marsch ganz kriegsgemäß und entsprechend den t­rupponirten Verfolgungsmarne in breiter Front, die Divisions- Kavallerie thunlichst weit vorschiehend. Die beiden Parteien bezogen Marsch-Kantonnements und sicherten sich duch Vorposten, wobei der Dljavabad­ die Grenze bildet. Feldmarschall Erzherzog Albrecht begleitete die von Kajdjan abmarsc­h­ende 29. Brigade bis Széplat-Apáti, ritt sodann der 27. Division entgegen, bei­ dieser Gelegenheit alle Tr­uppenkörper einzeln einer eingehenden Besichtigung unterziehend. Der Abmarsch und Das Beziehen der Kantonnements erfolgte bei sehr günstiger Witterung, wenn auch unter großer Staubentwicklung. Gestern Früh, als der V­ormarsch der 27. Division gegen die Dh­ava erfolgte, ging ein wolfenbruchartiger Regen nieder, welcher die Wege bodenlos machte. Die Division Cziharz entwickelte sich am Westufer der Ostava in einer Stellung, in welcher sie die Niederungen vollständig beherrschte. FMEL. Daublebsty beorderte die 54. Brigade (GM. Belitan), in der Front gegen Bogdány zu demonstriren, ahr­end seine 53. Brigade (GM. Bachner) einen umfassenden Angriff über Garbóczy gegen den linken Flügel des Gegners machte. Es ent­­wickelte sich ein lebhaftes Gefecht, welches mit dem Nachzuge der Division Daubleb3rg endete. Die Brigade B­ahhner war durch die Oltava gemutet und da eben ein heftiger Regen niederging, mußten die Truppen bis über die Hütten im Wasser gehen; troßdem wurde sein einziger Maroder abgeliefert und Haltung und Zustand der Truppen waren ganz vortrefflich. Erzherzog Albrecht mußte, da der Wagen auf der aufgeweichten Straße nicht­ fahren konnte, serti vétó und die Hälfte des Weges nach Eseles zu Fuß zurücklegen. en totfion Eziharcz Übernachtete heute in der Umgebung von 3, die Division Daublebst 9 in der Umgebung von Aalancz. &safatkurn, 11. September. Ge. Majestät spendete wäh­­rend seines Hiervermeilens den Armen der Stadt Csafargurn 1000 fl., den Abgebrannten des Ortes Nedelicze 150 fl., der Feuerwehr 100 fl. und der Kinderbewahranstalt 100 fl. Déva, 11. September. Die Vorbereitungen zum Empfange Sr. Majestät, schreiten in erfreulicher Weise ihrer Vollendung entgegen. Die Empfangs-Komites sind auch während der Nachtzeit in Thätigkeit. Die »Magna Curia« wurde, um die Nestaurirung und Möblirung derselben ungestört rollenden Ei­sernen, für das Publikum abgesperrt. Mit der äußeren Ausschmüdung der am Hauptplage errichteten monumentalen Triumphpforte konnte gleich­­falls begonnen werden und bald wird auch die prächtige, die „Hun­­garia“ darstellende Statue aufgerichtet sein. Längs der Hauptgasse erhebt sich bereits eine stattliche Reihe von Mastbäumen. Einer­ der eifrigsten Förderer all dieser Arbeiten ist der Vizegespan Barcsay. Jene Straßen und Brücken, welche in Folge der Anundation im Frühjahr Beschädigungen erlitten, sind fast sämmtlich ausgebessert und­ praktikabel gemacht worden. — Die Artillerie des Temespärer Armeekorps ist heute in Deva eingezogen; ihr folgen die übrigen Theile der zur Konzentrirung hieher dirigirten Truppen. Telegrammte des „Belter Lloyd“, Großwardein, 11. September. Der Zentral-Ausschuß der Großmardeine Liberalen Partei hielt Heute unter dem Vorsige des Parteipräsidenten 8. Nemethy eine Sittung, in welcher mit Freude zur Kenntnig genommen wurde, daß der Ab­­geordnete der Stadt Groß­wardein, Minister-Präsident Koloman Tipa, seinen Redenschaftsbericht am 20., eventuell am 21. b. ab­­halten wird. E83 wurde bescroffen, daß der Minister-Präsident am Bahnhofe vom Bürgermeister Franz S­al begrüßt wird. Von hier aus findet ein festlicher Umzug im die Stadt bis zum Hotel „Sas“ statt, wo Parteipräsident Karl Nemethy den Minister-Prä­­sidenten im­ Namen der liberalen­ Partei begrüßt. Hierauf hält unser Abgeordneter seine Nechenschaftsrede, welcher ein glänzendes Bantet folgt. — Die Einwohner der Stadt haben sofort nach Kenntnis­­nahme dieses Beischlusses mit den Vorbereitungen zum festlichen Em­­pfange begonnen. Obergespan Baron Sofer Dörr und Fönigl. Math Bürgermeister Franz © a haben sich heute Nachmittags nach G­ep­t begeben, um mit Herrn v. Tipa über die näheren Details Radsprace zu nehmen. Szegedin, 11. September. Der Abgeordnete des hiesigen 1. Wahlbezirkes Graf Ludwig Tipa hielt heute Vormittags um 10 Uhr im Berathungssaale des Stadthau­ses eine Rede an seine Mähler, aus in welchem Anlasse sich der große Berathungssaal des Stadthauses bis auf den legten Wlas füllte. Die Galerien waren von Damen belegt. Auf Antrag des Bartei-Präsidenten Andor 3fetér wurde Graf Ludwig Tifa duch eine Deputation eingeholt und bei seinem Eintritte mit enthusiastischen Elfenrufen empfangen. Graf Tipa entwickelte im” einer einstündigen, sehr­ mirkungs­­vollen Rede seine Ansichten über die gegenwärtige politische Situation. Redner wies namentlich auf die internationalen Verhältnisse­ hin, be­­tonte die Notwendigkeit und Bedeutung­ der Wehrhaftigkeit der Monarchie und verurtheilte jene Tendenz, welche das gute Ver­­hältniß zvwischen Nation und Armee zu stören und den gegen­­wärtigen Charakter der Wehrkraft zu ändern bestrebt is. — Betreffs der äußeren Angelegenheiten bemerkte der Redner, das im Orient und, auch an anderen Buitten Europas, viel Brand­­stoff aufgehäuft sei, und daß auch Der Treunndschaftliche BVerfehr zwis­­chen den Mächten ein gemisses Mißtrauen in­ sich) birgt. — Die wichtigste Aufgabe des nächsten, Reichstages werde die Regelung der Finanzen sein. Dies sei eine sehmwierige, aber nicht unerreich­­bare Aufgabe. Redner glaubt, dieses Ziel sei erreichbar duch eine strenge Finanzverwaltung und Erhöhung der Staatseinkünfte, nament­­lich beim Tabak­monopol und bei der­ Spiritualteuer. Wenn viele Mittel nicht ausreichen, dann m­üsse man auf die Inangriffnahme neuer Maßregeln bedacht sein. Dies hält Redner an für unvermeid­­lich. Graf Tißa_ betonte ferner die Nothmendigkeit der Hebung der vaterländischen Fabrik­- und Ge­werbeindustrie, selbst durch eine Stö­­rung in wirthschaftlicher Beziehung vom Auslande. — Ueber­­gehend auf die Angelegenheiten. Szegedinz, Trann­er, nicht umhin, zu­­ erklären, daß nach dieser Nichtung auf dem­ Reichstage 1 wenig gan it, 10 daß er in Seiner Erbitterung schon im­egriffe war, Jjem Mandat nieder­­zulegen. Daß er diesen seinen Entschluß aufgegeben habe, geschah deshalb, weil er eingesehen, daß die langsame Entwicklung der An­­gem­enheiten nicht dem Umstande zuzuschreiben sei, als hätte die egislative ihre Sympathie Szegedin entzogen, sondern vielmehr der finanziellen Stagnation und den schwankenden internationalen Ber­­ältnissen, wodurch die Thätigkeit nach einer anderen Richtung vollauf in Anspruch­ genommen ward. In den Kreisen der Regierung betrachtet man die Verfügungen im Interesse Szegedind noch nicht als abgeschlossen und Nedner räumt auch nicht, auf Die Realisirung der nothbvendigen Berfüigungen zu dringen. Redner erfuhr schließlich bi­ed kal ábbi Szegedinő, ihrerseits Geduld und Ausdauer zu erden. Die Rede wurde an vielen Stellen von Beifallskundgebungen unterbrochen und nach Schluß derselben dankte der Parteipräsident Bietér in warmen Worten für das Interesse, welches der Abgeordnete fir Szegedin bewahrt hat, und versichert denselben der unabänderlicen Liebe and des unerschütterlichen Vertrauens der gesammten B­ürgerschaft. Maris, 11. September. Das „Ionial Officiel“ erklärt, daß weder Frankreich, noch Brasilien die Errichtung dr Republik Goumani gestatten könnten. Kiew, 11. September. (Orig.-Telegr.) Die Regierung hat den Belageruugszustand fü­r die Gouvernements Kiew Bodolien Wolhhynien Ezernjom und Roltawa auf ein Jahr verlängert. Konstantinopel, 10. September, Meldung der , Agence Reuter” (via Barna): In der am Donnmerstag mittelst eines Spezial-Bouriers eingetroffenen Antwort Deutschlands auf die Note der Pforte verlangt Deutschland, die Pforte solle selct den russischen Vorschlag bei Mächten mittheilen und ihre Wünsche zum­ Ausbruch bringen. Hierauf werde Dentschland den ti­rfischen Schritt unterstügen. Es it noch nicht bekannt, was die Pforte thun wird, aber man glaubt, sie werde von Rußland ver­­langen, daß dieses selbst seinen Vorschlag den Mächten mittheile, welchen sie bei den Mächten befür­­orten wü­rde. Sophia, 10. September, 9 Uhr Abends. Der bei K­aramelow stattgehabten politischen Versammlung zur Berathung des Programmes für Die nächsten Wahlen haben etwa fünfzehn Personen beigewohnt, worunter Erz­­bischof Klement und mehrere hervorragende M­itglieder der zantomwistischen Partei. Dieses Programm wird morgen in der­ „Zirnowsta Konstitutia”, dem­ ersten oppo­­sitionellen Journal, welches seit der Aufhebung des Bela­­gerungszustandes erscheint, veröffentlicht werden. — Der „Spoboda“ zufolge hat der Eher der Zantomwisten fü­r die Wahlkampagne eine bedeutende Geldsumme aus Rußland erhalten. Sophia, 11. September (Orig-Telegtr.) Die soeben erschienene Kharawelo wide „Constitueia” enthält kein Wahlprogramm, sondern Angriffe gegen die ganze Thätigkeit der Negierung seit einem Jahre. Der Artikel mithandelt dabei auf Nadoslawinow und bestreitet ferner die Giftigkeit der Fürsen­­wahl Einem Berichterstatter gegenüber äußerte sich Kharawelow, seine Partei werde sie mit der Bar fowisten nicht fusioniren, weil deren­­ Programm zu russi­g se. Auch eine Fusion mit den Nadoslawowisten scheint ausgeschlossen. · «­­­ jar 1 Klausenburg,11.September.Anläßlich der heutigen Vorstellung des Stückes»szigetisä.rjvertanuke fanden­ im Theater enthusicistische Kundgebungen statt.Das massenhasb­ere beigeströmte Publikum,welches den Zuschauerraum bis auf das letzte Plätzchen füllte,brach nam­entlich bei der Szene,wo Zrinyi den Schwur leistet,in Minuten lang dauernde,sich immer stürmischer er­­neuernde Elfenrufe aus Jukai aus.Für den abwesenden Dichter dankte der Regisseur Julius E.Korsar-T worauf aberm­als stü­r­­mische Rufe im Hause ertönten.Die studirende Jugen­d richtete fol­­gendes Telegramm an Jókai:»Aus Anlass der Vorstellung der »szigetvårivörtanuk«begrüiften wir den gekränkten Dichter mit der ganzen Liebe und dem­ ganzen­ Enthusiasmus unseres Herzens.Die Kränkung,die man Dir zu­gesügt,ist auch eine Kränku­ng für das Vaterland.Die studirende Jugen­d der Universität Klausenburg.«« Fiu­me,11.September.Die aus 117 Mitgliedern bestehende, eine Rundreise nach dem Orient antretende Gesellschaft ist heu­te Abends ums Uhr mit dem­ Dampfer,,Chili'«bei günstigem Wetter abgereift RN­NE ‚Palme zu entringen. So defilitte „VBiadal“ Wien, 11. September. (Orig-Telegr) Herbst­rennen. Der bedeutungsvollste Tag des Herbstmeetings it nun vorüber; das Wiener Kriterium ist absolvirt und hat zu Gunsten der österreichhsch-ungarischen Zucht geendigt. Seit langer Zeit hatte diesmal wieder Deutschland seine bedeutendsten Pferde entsendet, um mit den unteren um den Zorber zu ringen. Der Besuch des Nenn­­pfades war entsprechend dem wundervollen Herbstwetter und der sportlichen Bedeutung des Tages äußerst lebhaft. Der animirende Verlauf des Meetings gestaltete sich folgendermaßen : I Handicap der Jemelfjährigen, 1000 fl, Distanz 1000 Meter. 30. Kinsky’s „Blaue onau“, nach Ren Endkampfe mit Nikolaus Göterhäzy's , Game", um eine Kopflänge Erstes. Hatton’s „Kannibal“ Tönrde mäßiger Dritter. Fünf liefen. Totalisateur 5; 16. fl.Staatspreis,5000fl.fürs-,4-und 5jährige Pferde,Distanz 3200 Meter.Mr.Trial’s,,Cintra«ErsteS­­Blaskovich’»Pajzan«Zweites,Fürst-Festetics’,,Heidelbauer­· Drittes,Totalisateur5:19. ·· .Wiener Kriterium.10.000fl.für zweije·ihrige Hengste und Stuten,Distann 200 Meter.Zum,Start ginge­n An­­thony’s»Gainsul«,Apponyi’s,,Rajta­ra·ita««,Blackovits’»Biad»al«, Mor.Esterházy’s’un.,,Ugod«,des Graditzerhauptgestü­tes»Vor­­tari«,»Henckel’s,,K­älynä««,Hußär’s»Vernies«und Oelschläger’s ,,Padischah«.»Ugod«führte vom­ Start·aus,mußte jedoch schon an der Biegung vor,,Biadal««die Segel streichen;an der Außenwan standen in der vordersten Reihe,,Padischal­«und d,,Wernkes««.,,Kträlyn6«« h­atte schon beim Ablauf das Malheh­r,in die Nachhut zu rangiren und machte bis zum Distanzpfosten­ vergebliche Anstrengungem die dichte Reihe zu­ durchbrechen­.Erst vor den Tribünen sah die Stufe freie Bahn,doch zu spät,um dem sich erlaufenden,,Viadal«'die t eine Länge vor „Ri- ralyne“ die Richter, zwei Längen zurück­kam „Rajita-rajta”. „Badiihah“ blieb Teptes. Totalisateur: 5 : 6. IV. Berlaufsrennen. 1000 fl. Distanz­ 1200 Meter. BHBodys , Batria" reicht mit einer Länge vor Apponyts „Flo­­renz“. „Zoryrdo“ vervollständigte die Gesellschaft. Totalisateur: 5 : 14. . Handicap. 1000 fl., PDistanz 1600 Meter, „Milch­mädchen“ (Gradiser Hauptgestüt) nach heftigem Kampf, mit Sztáray’s „Guichy“ eine halbe Länge vor diesem; nach meiteren drei Längen Gencsy’s , Tátrafúred" Drittes. Sechs liefen. — Totali­­sateur: 5: 35. SAT VI. dürdenrennen. 1000 fl., Distanz 2800 Meter. Baron Mechting „KRont” (Baltazzi) mit a­lle zwei Längen Dor Tarts „Argonaut“ und Auersperg’s „Manfred“, welcher als schlechter Dritter einsam. Drei liefen. — Totalisateur: 5:9. VII. Berlaufs-Steeplehase. 1000 fl, Distanz 4800 Meter. In die Bahn traten Andrassy’s „Eliam“ (Mitchell), Anthony's „Elia“ (Hanfi), Dory’s­ „Vanity Fair“ (Phillips) und "Meden’s „Rigs“ (Goughean). „Elfe"“ Lief vom Plage meg seiner Gesells­­cchaft davon, nahm fliegend alle Hindernisse und landete verhalten um 60 Längen vor „Rigs“ , circa 200 Rängen zurü­ck , Banity BR „Elfa“ wurde auf halber Bahn angehalten. — Totalisateur: 5.19. Triest, 11. September. Der Lloyddampfer „Ettore” aus Alexandrien it heute Morgens 4 Ur hier angelangt. M­afhington, 10. September. Nach dem Berichte des land­wirthschaftlichen Bureaus: beträgt­ der Durchschnittsstand der Baummolle 32 °,, Perzent. Die Verminderung wurde duch Regengafte an der atlantischen Küste, Trockenheit in den Staaten am Solfe und auch Sinfekten verursacht. Der Durchschnittsstand des Winter- und Frühjahrömeizens beträgt 82, des Roggens 82 °/,,, des Hafers 834/,, und der Gerste 83 Perzent. Wien, 11. September. Orig-Telegr­­dh Sonntag Privatverkehr war ziemlich fest. ES notizten: Oesterrei­­chische Kredit-Aktien 283.10 bis 283.40 und füloffen 283.30, London, 10. September. 14.25. Seit. New­ York, 10. September. (Orig.-Telegr.) Weizen per September 79 °, (unverändert), per Oktober 80 (un­­verändert), per November 81", (— 1), per Dezember 83%, (unverändert), per Jänner 1888 84, (— 1) per eber 85", (unverändert), per Mai 89 (unverändert), per Suni 89%, (unverändert), New­ 2jork, 10. September. Raffinirtes Petroleum 70 ° Abel Test. in Item-Dort 6 °,, Raffinirtes Petroleum 70 ° Abel Test. Philadelphia 6 °,, United Pipe Line Gertificates 71, Mob. Betroleum 5 °,, Mehl 340, Rio-Kaffee 20—, Sped —.—, Mother MWintermeizen lofo Ets. 831 (= öfterr. 98. fl. 7.68), per September Gt&. 79, (= öfter Mähr, fl. 754), per, Oktober. Et3.. 80%, (== öfterr. Währ. fl. 7.62), per Degember Cts. 831, (— österr. Währ. fl. 7.89), per 100 Kilogr. Fracht per mperial-Quarter von Nordamerika nach den englischen Häfen und mit Ddiesen auf gleicher Höhe liegenden Kontinental-Landungsplägen Cts. 1.— == (österr. Mähr. fl. 0.29", per 100 Kilogr.), Schmalz Marie MWilcor 7.10, dto. Fairbantz 7.10, Mais 51.75. Drig. » Zelegr.) Java-Zu der Vergleichung des Schlußkurses nachstehenden Getreidemarktes vom 9. und 10. September: |10. Septemb.!6. September] Differenz _ Mew-Yock. Tee, et. te. eigen pr So . — = m —— 81. 81.— ae BRENZ TŐ IGB 79.85 20.13 „ Zeptember.. — — —| 8.87 ] a0.5e -0.13 MELEG BE eza éke RBTTE 88.25 0.13 Den} Rap N ERENTO | 51.75 —— Engesnenigkeiten, TagesFalender. — Montag, 12. September. — K­atholik­en und Protestanten: Syns. — Grie­chen: 31. August. — Juden: 28. Eluf. Sonnenaufgang: 5 Uhr 34 Minuten — Unter­gang: 6 Uhr 17 Minuten. Mondesaufgang: 11 Uhr 58 Minuten Abends. — Untergang: 5 Uhr 3 Minuten Nachts. Empfang bei Ministern: Der empfangt von 5 bis 6­ Uhr Abends. · Natiomelenkuchni:Naturhistorische und ethnographische Abtheilun­g Vormittag-sonus-bisI Uhr- Han­dels-N­u­seum in­ der Industr­iehalle im Stadtwäldchen Vorm­­itta­gs von 10 bis 12 mid Nachmittags von H bis SishUhr bei freieindsntröc geöffneten Sonnsi und Feiertagen Nachm­­ittags 20 tr. Eintrittsgebühr. Fischereis Ausstellung im Thiergarten, tagsüber geöffnet. Kunstgewerbe-Minteun: (Andrasigstraße 69) von 9 Uhr Vormittags bis 1 hr Mittags. Techn­ologisch­es Gewerbe-unsain Kerepeterstraße,Vor­­mittags»v·ou!­»bis 3»l Uhr uxids n­achmittags von sbis bu­hr. Historische Porträtgalerie Vorm­­ittags von­ Ibis Ruhr- Landes-Leh­rmittel--Museum von s­kale Uhr-und Nachmittagsvon sbis-Fuhr. Landesanstalt für Glasmalerei(Eduard Kratz­­m­an 11).Permanen­te Ausstellung.(Eingan­g vom­ Botanischen Garten­, Vell­erstrage Nr. 78.) Margarethen-Insel, Solalschiffe von allen Stationen jede halbe Stunde. Außerdem verkehrt zwischen der Leopoldstadt und dem unteren Inselsteg ein Separatschiff divekt und mmunterbrochen von FA Nachmittags bis 10%, Uhr Abends (lebte Abfahrt von der Insel). „Gate Sentral“ mit elektrischer Beleuchtung, Ede­l Univer­­sitätsgasse und Franziskanerplan. Botanischer Garten (Uelk­erstraße) : Täglich von 8 bis 12 und von 2 bis 6 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Das Elisabeth­-Spital des MVereins vom Norden Kreuz (Ofen, nächst dem Sindbahnhofe) zu besichtigen täglich von 10 bis 1172 Uhr Vormittags. Thiergarten den ganzen Tag über geöffnet, pflegt er vor dem Frühftüc im Walde zu sesen, wohin ihn der Maler Zutterot oder Stabsarzt Dr. Schrader, zumeist aber der englische Arzt Mac Hovell begleitet. In paar grauer Windspiele folgt dem Kron­­prinzen ; diese seine Lieblingsb­iere haben sich während des Aufent­­haltes in England vermehrt und die drei­ jungen Hunde, von denen jeder einstweilen nur ein paar Zoll hoch ist, liegen in einem Korb aus Waldmerl, der tagsüber in den Appartements des Kronprinzen und Justizminister Regalisirung amtlicher Ausfertigungen.­ In Ergänzung der Regierungs-Verordnung­ vom 18. Hai DER wurden noch die folgenden Chefs ungarischer Anstalten als solche bezeichnet, Deren amtliche Ausfertigungen zur­ Benügung in den ok­uptrten Provinzen seiner Legalisirung bedürfen: Der Landes- Archivar, der Direk­or der Budapest-Leopoldsfelder Landes­ Iren­­anstalt; der Direktor der Budapest-Engelsfelder Anstalt für Kretins ; der Direktor des Breßburger Landesspitals; die Direktoren der öffentlichen Spitäler und der Landesspitäler; der Direktor der Hermannstädter Landes­rerenanstalt;­­ der. „Direktor des Landes- Central-Impf-Istituts; der Intendant der königlich ungarischen Oper und Die Intendanten der Nationaltheater in Budapest und Klausenburg. Vom deutschen Kronprinzen­ wind aus Toblach geschrieben: Der Kronprinz st schon am frühen Morgen auf dem Balkone feines Schlafzimmers zu sehen, wo er sich mit feltüre von Briefen beschäftigt, die eingelaufenen Zeitungen der drei B­on­fid) befindet und erst des Abends in das Zimmer eines Ra­dieners gebracht wird. Das erste Srühftüd um halb 10, das Dejeuner um 1 Uhr und das Diner um 7 Uhr wird ge­­meinschaftlich in dem Speisesalon genommen, welcher gerade Raum für zwölf Personen hat ; mehr erscheinen auch an der Tafel nicht. Die drei Aerzte sind diesen Mahlzeiten stets zugezogen. Da der Kron­­prinz nicht rauchen darf, jedoch nicht wünscht, das seine Gäste auf den Genuß einer Zigarre oder Zigarrette verzichten, so werden den Herren nach dem Diner­ in einem Leinen Salon der Kaffee und die Zigarren servirt. Bei den größeren Spaziergängen und Ausfahrten ist die Kronprinzessin tot an der Seite ihres Gemahls, dessen Befinden sie mit ängstlicher Zärtlichkeit übermacht. Man weiß, daß die deutsche Kronprinzessin, die Tochter der Königin von England, sehr häuslich erzogen ist, daß sie sie persönlich für alle Details ihres Haushaltes interessirt und alle nöthigen Anordnungen trifft — nicht anders, wie eine Bürgersfrau, die eine „gute Mirthin“ zur sein ver­­steht. AS Ilustration hiefür diene folgende kleine Szene: Die Kronprinzessin verläßt am Morgen ihr Appartement im Hotel, um einen kleinen Spaziergang zu unternehmen. Ein Kammerdiener eilt ihr auf die­ Treppe nah­t einen Schuh in der Hand. Die Kron­­prinzesfin ‚bleibt stehen und lacht herzlich, wie ihr der Diener den Schuh zeigt, Der­ ‚einen nicht unbedenklichen Defekt auf­weist. Nun greift die Kronprinzessin nach dem Schuh, untersucht ihn, dreht und endet ihn, dann macht sie eine augenscheinlich zustim­mende Bemer­­kung, der Diener verneigt sichh und geht mit dem Schuh in der Hand­ wieder zurück. ( Eine Stunde später ist der defekte Schuh — beim Schuster, wo an­ seiner Reparatur eifrig gearbeitet wird... . . BomN Rothem Kreuz.) Erzherzog Karl Ludmig, Protektor-Stellvertreter des Vereines vom Rothen Kreuze, wird am­ 15. 9. M. die Bleffittentransports,Kolonne, Kranken-Hab­itation und das Neservespital des Vereines vom Rothen Kreuz in Kaldau be­­sichtigen. . Seitens der Central-Direktion wird Se. Tf. und f. Hoheit der Vereinsverwalter Emerihd v. Avanta begleiten. — An der IV.internationalen Konferenz der Vereine vom Roth­en Kreuz in Karlsruhe werden seitens der.­­T. ungarischen Regierung Graf Julius Károlyi, Präsident des ungarischen Vereines vom Rothen Kreuz, und seitens des legteren Vereines Gmerig Lintner v. Lendva, Ausschuß­­mitglied und zugleich Direktor der Frauenabtheilung, und Dr. Ladis­­laus 3 a­rti a 3, Brimarius des Elisabeth-Spitals, theilnehmen. (Reményi) Das von der „Boll. Zig.“ registrirte Gerücht, als set der V­iolimvirtuos Eduad Neményi auf einer Seereise von Singapore nach Mauritius verunglückt, betätigt fi zum Glücnicht Wie ung Dr. Anton Neményi, der Bruder Ed. Remenyi’s, mittheilt, it der Künstler Schon im Monat Feber mohl­­behalten in Mauritius­ eingetroffen, wo er in den Monaten eber, März und April unter­ ungeheuerem Beifall konzertirte. Im Mai be­­gab sich Reményi nach Bort Natal, welchen Ort er im Monat August wieder verließ, um sich nach Gaptomn zu begeben, wo er sich aller­­ Wahrscheinlichkeit nach auch fest noch aufhalten dürfte. (Dr. Emil Holub.) Mag einem gestern an den Präsidenten des Oesterreichisch-ungarischen Exportvereins Herrn Franz Wilhelm aus London eingetroffenen Telegramm, steht die Ankunft des Willkareisenden Dr. Emil Holub in Wien für den 16. d. M. in Aussicht. Dr. Holub ist mit seiner Frau aus London bereits abgereist und gedenkt zwei Tage lang in Hamburg 31 permeslen, ehe er die Reise nach Wien antritt. Holub’s Sammlungen folgen in einigen Tagen nach. (Todesfälle) Die Familie des Nektors der Budapester Universität Professor Dr. Johann H­unfalpy ist in tiefe Trauer verlegt worden. aran Géza Hunfalvy geb. Kolanthe N Streitams.d im jugendlichen Alter von 22 Jahren wac sechsjähriger Ehe in Gleichenberg gestorben, 3met Kinder vermaift zurü­klaffend. Das Begräbniß wird morgen Nachmittags um 3 Uhr vom Trauerhause in Oien stattfinden. — Heute ist hier der Theilhaber der bekannter Nauhmwaarenfirma W. a. B. Grü­nhut, Herr Wilhelm Grün b­at, ein durch Charakterreinheit und strenge Solidität aus­­gezeichneter, in weiten Kreisen hochgeachteter Mann­­ gestorben. Den Intentionen des Verblichenen­ entsprechend hat dessen Bruder, Herr B. Gru­mhut dem israelitischen Knabenmwaisenhause einen Stiftungs­­betrag von 1000 fl. und dem israelitischen Gemeinde-Vorstande für die verschiedenen Wohlthätigkeits-Institute der Gemeinde 1750 fl. zu­­gemittelt. Personalnachrichten­ Herr Architek­ Mit d­erjagt uns zu fonstativen, daß sein Name irethümlich mit dem für die Königin in Mehadia geplanten Ch­lokban in Verbindung gebracht wurde. —. Der, Eigenthümer und Herausgeber der „Revue de l’Orient”, Bantier M. Wel­ner wurde vom Sultan mit dem Osmanie-Orden vierter Klasse ausgezeichnet. Budapester Notariatskammer.­ Unter dem Bor­­fiße des Kammer-Rräsidenten füniglichen Raths Valentin Defröfs fand heute in dem Sigungssaale des Budapester Königlichen Gerichts­­hofes die Jahressigung der Budapester Königlichen Notariats- Kammer statt. Nach der Eröffnungsrede des Vorfigenden erstattete der Sekretär der Kammer Tünigl, Notar Dr. Philipp Weh­nmarnn den Jahres­­bericht, laut welchem die Geschäftseinläufe der Kammer 300 Stüc. betrugen, wovon 297 endgültig erledigt wurden. Beschmerden langten in drei Fällen ein, von welchen eine als gänzlich unstichhaltig zurü­ck­­gewiesen. Die zwei anderen — erst im allerfester Zeit eingebracht­e amter geschäftsordnungsgem­äßer Verhandlung sind. Die Anzahl der Kammermitglieder beträgt derzeit 33. Das Molonger Königliche Nota­­riat ist auch bisher­ noch unbelegt und wird durch einen Notariats- Subtituten versehen. Die Anzah­l der angemeldeten N­otariats-Kandi­­daten beträgt 36. Nachdem dieser Bericht, zur Kenntung genommen und dessen Al­terbreitung an das Justizministerium beschlossen wurde, erstattete "der Kafster der Kammer tüniglicher Notar Dr. Ignaz Mannheimer, seinen Bericht, laut melchen nach Bededung des nächstjährigen Kostenvoranschlages eine Summe von 373 fl. 60 fl. als Einnahmerleberichuß sich ergibt. Es wurde beschlossen, von diesen­ Einnahmen-Plus eine Summe von 100 fl. der Waffe des Notariats pereind zu widmen und das Saldo von 278 fl. 60 fl. auf das nächstjährige Konto vorzutragen. Die Kammertüre wurde, wie bisher, auch diesmal mit 5 fl. festgefebt. Nach der hierauf erfolgten Wiederwahl der Kammerfunktionäre wurde Die Situng geschlossen. (Kirchenweihe.) In der Temesvarer Vorstadt Mehala wurde heute Die neuerbaute katholische Kirche unter A­heilnahme eines überaus zahlreichen Wuhlitums durch­ den Diözesanvikar Bischof Nemeth, in Feierlicher Meile eingeweiht. Der Obergespan und der Bizegelpatt des Temeser Kom­itats wurden durch ein glänzendes Ban­­dem­ium zu der Feier eingeholt. Brandchronil­ Die Schredendtage von Lo Toncz sind noch nicht zu Ende Wir Haben berichtet, daß im der genannten Stadt Brandstifter ihr Unmesen treiben und daß man mit den Wiedereintreffen des Militärs auf ruhigere Tage gehofft. Man hat sich jedoch getäuscht. Aus der Stadt sind die Brandstifter — es muß eine ganze Bande ernlt­ren — wohl vertrieben, doch bemühen sie sich, fest, die umliegenden Ortschaften zu zerstören. Go hat eine Feuers­­brunst einen Theil des benachbarten Dorfes Mlággó vernichtet. Gleich darauf brannten auch die Dürer Lehbota und Dobroca und die Mocsarer Bukta. Aber auch in Loroncz selbst ist wieder eine Brandlegung versucht worden, die der ganzen Stadt im höchsten Maße getan­ hätte werden künnen. Man hat die Wohle Spiritus affinertie anzieden wollen. Die Thäter hatten zu diesem Ber­­ufe eine brennende Wergmasse in die Hofglammer der Fabrik ge­­worfen. Die mit teuflischen­­ Raffinement präparirte Lunte war in eine Blechbichte gesteclt, die zum Theile bereits geschmolzen war, als zum Glühe­­n machsamer Yabrissarbeiter noch rechtzeitig die Holz­­fam­mer betrat. Die halbverbrannte M­ergmasse und deren geborstene Hülle befinden sich in Händen des Stuhlrichters, der die Untersuchung leitet. In Loroncz und Umgebung patrouillirt das aus Gran herbei­ geeilte Militär Tag­ und Nacht. Im Mailande gestorben) Wie man uns aus Paris berichtet, it daselbst am 5. d. M. der nach Balafia-Dyarmath zu­­ständige Kürschner Ludwig Bedrus im Spitale gestorben. Bedrus war erst jüngst zum Kontrolor des Pariser Ungarvereins gewählt worden, dessen Vertrauen und Sympathien er in hohem Grade besaß. Aus der BER unseres Gewährsmannes scheint übrigens hervorzugehen, daß es fir unsere Landsleute in Paris im Erfran­­tungsfalle nicht am­ beften vorgesorgt fe. .. (Da werden Weiber zu Hyänen) Aus Neapel wird vom 10. Septem­ber gemeldet: In Trapani zwang eine Rotte von Weibern und Männern die mit der Desinfektion beauftragten Soldaten, die Rhenilsäure zu trinken. Brei Soldaten, die­­ weigerten, wurden zu Boden geschlagen und mit der übenden Flüssigkeit übergoffen, einer, der dem gleichen Schicsale entgegen wollte, trank und starb acht Stunden später unter den furchtbarsten Schmerzen. — Aus sanitären Rücksichten wurde in Neapel die Abhal­­­­tung aller religiösen eh­e, mit verboten. (85: wird wieder heiß.) Das Wetter-Bulletin für die­ beginnende Woche stellt für die nächsten Tage eine Zunahme denen Umzüge verbunden sind, der­tige in­ Aussicht. An den Alpen war die Abkühlung und - '

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