Pester Lloyd - Abendblatt, September 1887 (Jahrgang 34, nr. 198-222)

1887-09-12 / nr. 206

Fe 1857. — Nr. 206. BENDB (Einzelne Nummern 3 Er, in allen­ V­erschleißlokalen.) Budapest, 12. September. — 63 it zwar herzlich langweilig, immer wieder von der sagenhaften Entrenne zwischen dem Deutschen Kaiser und dem Ezar zu sprechen, aber das vielfach angekündigte und abgeleugnete Ereigniß tritt doch allmälig aus dem mythischen Nebel hervor und es kann schon binnen wenigen Stunden sichtbare TIhatfache sein. Heute begibt sich der Deutsche Kaiser in Begleitung des Grafen Moltze und des Kriegsministers nach Stettin und es gilt als sicher, daß der Czar ebenfalls daselbst eintreffen wird. Ueber die poli­­tische Bedeutung der Zusammenkunft it schon von vorn­­herein so viel gesagt worden, daß ein neues Moment vorzubringen schlechterdings unmöglich it; jedenfalls hat die Methode, welche man bezüglich der Vorbe­­reitung dieser Entrevue befolgt hat, unwesentlich Dazır beige­tragen, den Sinn der öffentlichen Meinung für das Ereig­­niß beträchtlich abzustumpfen und zudem ,eh sich ja die inspirirte deutsche Breife es sehr angelegen sein, der­ Begeg­­nung jeden politischen Charakter zu nehmen und sie schlecht­­hin als einen Höflichkeitsatt darzustellen. Freilich wird diese gar zu harmlose Lesart nirgend ernst genommen, man be­­trachtet die Entrevue vielmehr als einen jeher bedeutsamen politischen Akt, der wohl seine störenden Nachwirkungen auf das deutsch-österreichisch-ungarische Verhältnis ausüben, aber auch keineswegs ohne Einfluß auf die europäische Konstella­­tion bleiben wird. In Bulgarien beginnt die OOpposition der verschiedenen Schattirungen, das ist die ganz und nur Drei­­viertel wufsisch gefärbte, sie abermals auffallend bemerkbar zu machen. Die Karawelowisten und die Zankowisten arbei­­ten in ihrer­­Weise der Wahlbewegung vor, und wenn Die beiden Fraktionen auch getrennt marsc­iren, 10 fol­gen sie doch beide dem Petersburger Tagesbefehl und sind bereit, vereint zu Schlagen. Von Rumänien aus wird uns­­ zudem der Beginn einer­ jede nachpindlichen Emigran­­ten-Agitation signalisirt. Die Herren Gruew und Ben­derew sind in Bukarest eingetroffen, m an den zumeist im Laufe des Bankfield Georgiew stattfindenden Berathungen ihrer Gesinnungsgenosser theilzunehmen. Die Nindfehr der beiden Haupträdelsführer der Militär-Revolte vom 21. August 1886, die nach dem Meißlingen der Butsche von Silistria und Mustidat das rumänische Gebiet verlassen mußten,­­ ist wohl als Symptom eines neuen Angriffs auf die Nähe und Ordnung in Bulgarien zu betrachte. Man spricht davon, daß der Merandertag des griechisch-orthodoxen Kalenders der bulgarischen Regierung die Besorgung einflöße, es Fürsten Demonstrationen für Rußland oder auch Für den Fürsten Aexander von Battenberg stattfinden, wenigstens sind für diesen Tag in Nuftichus, Widdin und wohl auch in anderen Donaustädten umfassende Maßregeln getroffen worden, um jede Störung der Ruhe niederzuhalten. Wie sich übrigens diese auch in zahlreichen Verhaftungen in­ der legten Zeit zum Ausbruch kommende Besorgniß der bulgarischen Regie­­rung mit der angekündigten Aufhebung des Belagerungs­­zustandes verträgt, ist nicht gut begreiflich, zumal nach all­­gemeinem Dafürhalten die Beseitigung des Ausnahmszustandes das Signal zu einem frühneren Hervortreten der Aussen­­freunde im In- und Auslande wäre. H. Mach, 10. September. (Drig.­Korr) Anläßlich der für den 6. d. anberaumt gewesenen Richterwahl kam es in unserer Gemeinde, die leider ohnehin in­ den legten Jahren ein­ sehr ergiebiges Aktionsterrain der antisemitischen Wortführer der Umgegend bildete, zu turbulenten Szenen. Eine große Mehrheit der Stimmberechtigten, eine Mehrheit, die sie aus anerkannt friedlieben­­den und intelligenten Clementen zusammenleste, kandidirte für Die Berstehung den angesehenen Bürger X., der schon vorher neun Jahre hindurch die Gemeinde-Angelegenheiten mit Verständniß und Würde zu leiten und in einer Zeit, wo der aus berüchtigter Nähe importirte Geist der Unduldsamkeit auch bei unserem Proletariat die Häßlichsten Beidenschaften aufzumühlen drohte, dur­ Energie und Umsicht für die Aufrechterhaltung der Nähe und des Friedens zu sorgen wußte Die Kandidatur wurde in geieglich vorgeschriebener Form angemeldet und es schien hinsichtlich der Erwählung K.n trog aller Agitationen der Gegenpartei sein Zweifel zu bestehen. Umso größer und peinlicher war die Heberraschung der Bevölkerung, als der Stuhlrichter des Bezirks zu Beginn des Wahlaktes Den Kandidaten der verschwindend gering­­fügigen Minorität zur Erwählung, vorschlug und die Nominiung der imposanten Mehrheit einfach­ ignorirte. Seiten des das Wahl­ Iotal bis in den legten Winkel füllenden Volkes erhob sich nun ein Aus der Brovinz. Sturm der Entrüstung und heftigster Verwahrung, und es bedurfte des ganzen Einflusses der besonnenen Elemente, um Ausschreitungen zu verhüten. Die Vertrauensmänner und die in den Wahlausschuß gewählten Bürger der iroschen Partei resignirten sofort auf ihre Mandate, erhoben Einspruch gegen die Giftigkeit des MWahlaktes, Der im MWedrigen auch írden vermöge einzelner Kormfehler anfechtbar erschiene. Im Namen von nahe an 400 sti­mmberechtigten Ein­wohnern wurde zugleich an den Minister des Innern um Annullirung der Wahl telegraphisch. Hiebei wurde besonders betont, daß der neue Richter, selbst das gleiche Glaubensbekenntniß theilend, von den erklärten Wortführern des A­rtisemitismus zur Wahl vorgeschlagen wurde und troß der unglaublichsten Pressionen und Haranquirungen seitend des katholischen Pfarrers und seiner Clique kaum einen sechsten Theil der Stimmen sämmtlicher Wähler auf fi) vereinen konnte. Das befrendende Vorgehen des Stuhlrichters, eines fünt begabten und rechtschaffenen Charakters, be­­ruht offenbar auf vollständiger Verkennung der lokalen Zustände, ist aber weder im Geiste noch im Buchstaben des 6X. XXII vom Jahre 1886 irgendwie begründet, dem seines jener im Gejeg vorhergesehenen Mom­ente, das zu einer b­­lehnung des Kandidaten berechtigt, it im vorliegenden Falle vor­handen. Das bezogene Gejeß entzieht den autonomen Verwaltunngen allerdings einen guten Theil ihrer Prärogative. Keineswegs mochten jedoch die konstitutionellen Faktoren bei Schöpfung desselben daran gedacht haben, die Sphäre des Stuhlrichters zu einer allmächtigen und absoluten zu gestalten und Webergriffe zu ermöglichen. Die in ihrer weiteren Entwicklung auf die Gestaltung der sozialen Verhältnisse eines Ortes von höchst bedauerlichen Konsequezen sein können. Ds je­doch besonders betont, daß oppositionelle und antisemitische Ver­­schauungen hier identisch und die sozialen Zerklüftungen auf Die materielle Lage der Bevölkerung von jeher be­deutendem Nachtheile sind, indem sie die Unternehmungsluft der hiesigen Handelswelt, die Mäd gewissermaßen zu einem Imporiums des Weingeschäftes nach dem­ Auslande gemacht, lähmt und der Stadt größtentheils jenen Zuspruch ausländischer Händler und K­onsumenten entzieht, den sie ehemals besaß. IndeB wird in gerechten Vertrauen zur Negierung und ihren Fähigkeiten Abhilfe erhofft und auch hier, auf baldige entschiedene Eindämmung einer Bewegung gerechnet, die zu den traurigsten und bedauerlichsten V­erirrungen unseres Jahrhunderts zählt. Der König bei den Marinern, Töke­-Terebes, 12. September.­­ Die Manöver der 15. und 27. Infanterie-Truppen-Division beginnen heute als Fort­­legung der vorgestrigen Uebung im Nonyva-Thale­um werden voraussichtlich mit einem längeren Ram­pfe auf den Anhöhen ülch von Szécs-Keregtur ausgefochten werden. Die Nordpartei (27. Infanterie-Truppen:Division, Kom­­mandant Mr. Daubleb$ry), die heute 13 Bataillone, 6%, Eskadronen und 3 Batterien stark ist, erhielt aus Kafchau von gestern 4 Uhr Nachmittags datiit, von der Uebungsleitung als Armee- Kommando folgendes Telegramm: „Die Armee gelangt morgen am 12. in den Raum Sina-M­agy-Spa-Csany ; die 27. Division hat si­­ch ab­möglichst des Straßen- und Eisenbahn-Knotenpunktes Nihely zu versichern und nach Diaßgabe der Verrüstung der Hauptarm­ee, deren (inte­rlante dedend, Tokaj zu erreichen. Sollte die Division durch über­legene feindliche Kräfte zum Nachzuge gezwungen werden, ist der Rückgang gegen Galpecs auszuführen, um dadurch die gegnerischen Kräfte von Karchau abzuziehen.” — Die Sü­dpartei (15. Infan­­terie-Truppen-Division, Kommandant GM. Gziharz), mit dem heutigen Stande von 17 Bataillonen, 7’, G3ladronen und 5 Batte­rien, erhielt gestern aus Mistolez, als dem Hauptquartier des Armee- Oberkommandos, von der M­ebungsleitung folgendes Telegramm: „Die Armee gelangt morgen nach Szitpó-ANtegyakó. Starre feindliche Kräfte haben heute die Bem­üdung von Kajchau gegen Misfolcz fortgelebt. Die 15. Division hat die ihr gegenüberstehenden feindlichen Kräfte energice anzugreifen und zu trachten, dieselben von Kajchau­­­ ­ abzudrängen.” — Diesen Befehlen entsprechend, haben die Divisionäre heute nach Mitternacht ihre Dispositionen getroffen. — Ge. Maje­­stät mit Suite und die fremdländischen Miltär-Mttaches waren heute Früh 6, Uhr von Terebes auf einem Feldwege nach­­ Velette geritten, um die Entwidmung der Nordpartei anzusehen. — Die Witterung sst­ehr günstig. Déva, 12. September. (Drig.-Telegr.) Seitens der Mondverleitung für die großen Griebenbürger Feld­­übungen wurde den Operationen folgende Supposition zu Grunde gelegt: Das VII. Korps (Westpartei) s­ ine Begriffe, sü­dlich Der Maros aus den Banat gegen Hermannstadt vorzugehen. Seine auf­härende Kavallerie (7. Kavallerie-Brigade) hat am 14. September Dobra und Bárbely (füomwestlich Varhely) erreicht. Das XII. Korps (Ostpartei) versammelt sich bei Karlsburg- Mühlbach. Es soll den Gegner in das Banat zurückwerfen. Die 12. Kavallerie-Brigade ge­langt am 14. September nach Alvincz und Szaß. Die Truppen des Ostkorps tragen die weißen Abzeichen. Die Dauer der Uebungen it vom 16. bis influsive 21. 9. bestimmt. Das Hauptquartier wird am­ 14. September ak­ivier (an diesen Tage trifft Erzherzog Albrecht daseldst ein) und wird am 20. September nach Broos verlegt. Zu den Manövern werden folgende­­ Truppenkörper herangezogen, und zwar: Zur Westpartei das VII. Armeekorps , in dessen V­erbande befindet sich­ die 17. Anf.-Truppen-Division (FME. Freiherr v. Schönberg, bestehend aus der 33. Inf.-Brigade (GM. Petrovics), der 34. Inf- Brigade (GM. Kuttig), entsprechende Divisions-Artillerie, schwere Batterie-Division Nr. 13 (drei Batterien) und 2 Gstadrons Divisions- Kavallerie vom Hußarenregiment Nr. 14; — die 34. Inf.-Truppen- Division (FMEL. Lichtenberg Mordart-Schneeberg), betehend aus der 67. Luf.-Brig. (GM. Habiger v. Hartened), der 68. Anf.-Brig. Bricht v. der Wallnacht, entsprechende Div.-Artill., schwere Batterie- Division Nr. 14 (drei Batterien) und 2 Estadrons vom Huß-Neg. Nr. 1; — die 23. £. ung. Landwehr-Truppen-Div. (OM. Kubinyi), bestehend aus der FE. ung. Landw.-Inf.-brig. (GM. Kreibig), der 46. Landw.-Brig. (GM. Hild) drei Batterien Divisions-Artillerie von der Schweren Batterie-Division Nr. 32 (verminderter Stand) und zwei Eskadrons vom Hußaren-Regiment Nr. 65 — endlich die 7. Kavallerie-Brigade (GM. v. Warga), somit im Ganzen 36 Batail­­lone, "a Bionniv-Kompagnie, 18 Estadrons, 15 Batterien und 4% V. Kriegsbrüden-Equipage. Zur Ostpartei werden folgende, im­­ Verbande des XII. Korps befindliche Truppenkörper zugezogen: Die 16. Infanterie- Truppen-Division (Georg Freiherr v. Walpdlstätten), bestehend aus der 31. Inf.-Brigade (Oberst Belay), der 3. Inf.-Brigade (Bach), 3 Bat­­terien von der sehweren Batterie-Division Nr. 23 und 2 Esfadron, vom Husaren-Regiment Nr. 2­ — die 35. Inf.-Truppen-Division (SME). Brinz zu Lobkomwis, bestehend aus der 69. Infanterie-Brigade (GM. Walter Edler v. Hermannshort), der 70. Brigade (GM. Graf von der Schilerburg) , die 38. fün. ung. Landwehr-Truppen-Division (GM. Kornis), bestehend aus der 75. fün. ung. Landwehr-Inf.Bri­­gade (GM. Andrásffy), der 76. kön. ung. Landwehr-Inf.-Brigade (Oberst Say), 3 Batterien von der schweren Batterie-Division Nr. 35 (verminderter Stand) und 2 Esfadrons vom Fön. ung. Hußaren- Regiment Nr. 9; — die 12. Kavallerie-Brigade (GM. Schönfeld). Somit im Ganzen 36 Bataillone, "2 Bionnir-Kompagnie, 16 Escadrons, 15 Batterien und 44 V. Kriegsbrüden-Equipage. Bezüglich der Nedersendung der zu treffenden Dispositionen der Bartei-Kommanden, der Meldungen, der­ Abfertigung, der Bequar­­tierung, respettive Lagerung der Truppen, deren Verpflegung u.­­. w. wurden die umfassendsten Verfügungen getroffen. Aus den getroffenen Dispositionen der Manöver-Oberleitung it das Bestreben ersichtlich, ein möglichst getreues Bild des Ernstfalles zu bieten, so ist ins­­besondere der Verkehr zwischen den beiden gegnerischen Parteien gerade wie im Kriege auf das Allernothwendigste beschränkt und darf nur duch­ P­arlamentäre vermittelt werden. Die jeweilig durch die Manöver-Oberleitung zu bezeichnenden Demarkationslinien dürfen vor 5 Uhr des nächsten Tages nicht überschritten werden. Der Stab der Mandver-Oberleitung trägt glei­­chen Schiedsrichtern und Schieds­­richtergehilfen grüne Feldzeichen. Ennesnenigkeiten. (Der inhibirte Jökati.) In den meisten hauptstädtischen Blättern war jene Stelle des vom Grafen Stefan Keglevidh an Moriz Fófai gerichteten Briefes veröffentlicht, in welcher der Inten­­­­dant die Grü­nde anführt, wegen welcher das Ltd »Keresh a szi­­ved« nicht gegeben werden könne, , Mtemze i" it nun zu der Erklärung ermächtigt worden, daß die betreffende Mittheilung weder direkt, noch indirekt von Moriz Yelat stammet. Yefai hat den Brief des Grafen Keglevish überhaupt seinem Menschen mitgetheilt und umso weniger iegend eine Verson zur Veröffentlichung desselben ermächtigt. Der Intendant und Der Direktor des Nationaltheaters haben unter Zahl 1308/1887 die folgende „Verordnung“ erlassen : « »Nachdem die«Dramenbeurtheilungsk Kommission­ des­ National­­theaters unter Pr«otok·«au­szahlt)88 das vieraktige Drama Moriz­ Jokai’s zur Ausführ1«1ug«empfohlen,der«Dircttor­ über das Werk angenom­­en und denen Ausfü­hrung in Vorschlag gebraucht hab so ordne ich die Ausführung des obbexiamxten Dranzas hienntmr.Jmsuininmetz hange hiemit verord«11e«1«diserner,dastyit den wir fasser bezüglich der Ausführung,«re]ye«ktive«der«Autorenskxumulare der Wertung ange­­schloilet»und gleichzeitig mit diesem Ver­trage deeroranschlag der fü­r das in Rede stehende DrJJkaexzessxzell erforderlich ein Ausstattungs­­kostezimir vorgelegt werde Die Bejkummung des Zeitpunktes der Anführung bel­aste«tch1311rvor.—Buch«a1,selt,10.Sep­­temer 1887.—«—(«straf Stefan Keglevici),Intendant Eduard Paulay,Direktor­« Wie die Redaktion des,,S­?einzet«meldet,hat der Direktor des Nationaltheaters herzte Niorkxexxs diese Verordnuungsanuut den Vor­­trägen persönlich dem Autor überbracht und wurden dieselben beiderseits gefertigt.Jidkai,der vorgestölltn­­ Budapest angelangt ist,hat seit der bekannften Erklärung dean­endanten in den Journalen in Angele­­genheit der­ Ausführung seines Stückes keinerlei Schritte unternommmen. (Todesfälle.)111 Giiis ist am 10.d.sp­­ k.der pensionirte Komitatsverweseramt Eisenburg Alexius v.Chernel im Alter von­73 Jahr­e an Entkräfti­g gestorben­. Von­ der Fam­­ilie Stoll ist folgende Trauer­ unsrige ausgege­­ben worden:­­ Witwe Karl Stoll de Varad geb. Amalie Bartót de Martonfalva gibt im eigenen sowie im Namen ihres Sohnes Eugen, ihres Bruders Gmeride Bartót und dessen Gattin, ferner ihrer Schwägerin Witwe Johann Schmiedtshausen geb. Marie Stoll und deren Kinder $da, Frau Wolf Scheint, Wololf, Detilie, Marie und Karl, des Weiteren ihres Schwagers Adolf Stoll und dessen Gattin geb. Therese Grörnlein und deren Kinder Ludwig, Gabriel, Marie, Frau Adolf Szabó und Béla, sowie deren Gattinen, beziehungsweise Gatten und Kin­­der, endlich der übrigen Verwandten mit schmerzerfüllten Kerzen Die Nachricht, daß Herr Karl Stoll de Barad, Ritter des Gisernen Kronenordens, pen­. Lönigl­ ung, Bergrath, Ehrenbürger der Zün. Bergstädte Felid-Banya, Schemnis, Bela-Banya und Kapnil-Banya, Präsident­ des Nagy-Banyaer Bergvereins und des Budapester Berg­­werks- und Forstbeamten-Vereins, gewesener Reichstags- Abgeordneter, am 9. September 1887, um 11 Uhr Nachts zu Budapest, im Alter von 76 Jahren und im 47. Jahre einer glücklichen Ehe unerwartet gestorben it. Die wdiichen Mederreste des Verblichenen werden am 13. September, um 4 Uhr Nachmittags, im Trauerhaufe nach röm. kath. Nitus eingesegnet und darauf in Friedhof nächst der Kerepejerz­straße bestattet. Die heilige Seelenmesse wird am 14. September, um 10 Uhr Vormittags in der Theresienstädter Pfarrkirche gelesen. Budapest, am 11. September 1887. — Wohnung : VI. Bezirk, Andrassy­­straße Nr. 9. Die Leiche Karl Stoll’s befindet sich — wie „H—E“ mit­­theilt — zur Zeit noch in der Todterkammer des Nochusspitals. Spitalsverwaltung hat bereits dreimal an den in der Provinz unwohn­­haften Sohn des Verstorbenen telegraphirt, ohne jedoch eine Antwort erhalten zu haben. Der Leichnam kann in der Todtenkammer un­­möglich mehr verbleiben und falls im Laufe des Nachmittags seine Familiendisposition eintrifft, erfolgt die Bestattung Karl Sto­ll’s während der Nacht als „Gratisleiche“. Ungarische „Militärmusik­­ in — Stod­holm.­ Baron Béla A­bél meist gegenwärtig in der seymwedtischen Hauptstadt und hat von dort aus an den Minister des Renkern Grafen Kalnoky einen Beschwerdebrief geschrieben, dessen Wort­­laut uns der Herr Baron gleichzeitig mittheilt. Das Schreiben lautet : „Stodhohn, Grand-Hotel, am 8. September 1887. Cm. Gr­­zellen. Im dem hiesigen, auch von den Fremden start frequentirten V­ergnügungs-Stablifsement „Stromparterren“ produziert sich gegenwärtig ein aus 40 Köpfen bestehendes Bläser-Orchester, welches in „Ungarisches Militär Musikforps aus Buda­­pest“, auf Schwedisch: „Ungerska Militär-Kapellet -wundert sich zugleich,daß ungarische fran Budapest, 40 musici, Dirigent L. Steiner" nennt. Diese M­usiker haben unter demselben Titel hier bereits in den Jahren 1884 und 1885 gespielt und konzertiven heuer seit Eröffnung der Sommer­­saison in dem genannten Gtablifsement. Die Mitglieder dieser unga­­rischen „Militärkapelle“ sind lauter h­albwüchsige Jungen im Alter von 10—16 Jahren, schmähliche Knaben aus Szent-Anna im Arader Komitat. hr Kapellmeister, Namens 2. Steiner, ist ein vierzig­­jähriges, aus und gebürtiges Individuum. Sie tragen jammt­­tu­ ein Lächerfich-phantastisches Storu­m, das eine­r Barocke der Honved-Hußaren-Uniform genannt werden kann: Kornblumenblaue Militärende mit weißer Verschnürung, auf den Kopfe einen Skalpag mit riesigen Neiherfedern. Der Kapellmeister Steiner aber trägt Die komplete, dunkelblaue Uniform eines Honved-Hußaren-Offiziers. Die Schweden und auch Die hier unweilenden Fremden scienten den verlane­­mäßigen Anz­ringungen unbedingten Glauben. Alles ist überzeugt davon, eine wahrhafte ungarische Militärmuftkkapelle zu Hören und Militärmusiker ins Ausland gehen diefen, um in Kaffeehäusern zu spielen. Dabei spöttelt man über die Haltung und das Benehmen dieser Militärmusizer und wißelt über die ungarische Armee, deren Musikfotos aus solchen grünen Lun­­gen bestehen. Dabei durchstreifen diese „ungarischen Militärmusizer“ tagsüber in Gruppen von 4 bis 5 Köpfen in ihren lächerlichen Auf­­züge die Straßen Stocdhohns, um auch auf diese Weise Nellame für sich zu machen. So ärgerte mich, als ich mich von Dirigent mit eige­­nen Augen und Ohren überzeugte, war aber gleichzeitig auch sehr befreudet und entrüstet darüber, daß der Stockhohmer österreichisch ungarische Gesandte Baron Karl Pfufferschmidt so wenig Sinn für das Renommee unserer Unitee bei ist, daß er Seit Jahren Duldet, daß Der Name des ungarischen Militärs im Auslande von einem Sperrlanten aus Gewinnsuht zum Gegen­­stande des Spottes gemacht werde, anstatt dies zu verhindern, anstatt dem erwähnten Spekulanten, der ungarischer Unterthan ist, schon vor Jahren gleich zu Beginn die Benügung eines Titels zu untersagen, auf welchen­ er sein A­nrecht hat und durch dessen Führung ex den Namen des ungarischen Militärs im Auslande tagtäglich zum Gegen- Stande der Lächerlichkeit und des Spottes gemacht hat und macht. In der Mederzeugung, daß Em. Exzellenz von alledem bis zum heutigen Tage seine Kenntniß besaßen, da Ew. Exzellenz sonst den Stocholmer österreichisch-ungarischen Gesandten jedenfalls angemieten hätten, den Mitbrauch mit dem Namen des ungarischen Militärs zu verhindern, beziehungs­weise einzustellen, war ich so frei, Ew. Grzellenz all das zur gefälligen Kenntniß zu bringen, indem ich gleichzeitig die Mittheilung mache, daß ich, da ich ein Freund rascher Lösungen bin, am heutigen Tage in schwedischer Sprache in sämmtlichen Stocholmer Journalen, von denen ich einige bes­chließe, folgende Erklärung ver­­öffentlicht habe: „Gndesgefertigter erkläre hiemit, daß jene Militärkapelfe, welche seit Sahren im „Strömparterre“ zu Stochholm unter dem Namen „Ungerska Militär-Kapellet fran Budapest; 40 musici. Dirigent L. Steiner“ Musikvorstellungen gibt, nicht berechtigt war und nicht berectigt ist, Diesen Titel zu führen. Solo Soldaten, Militär Uniformen und Militärkapellen gibt es in Ungarn nicht und hat es dort nicht gegeben. An ein in Budapest anfälliger Ungar hielt ich es aus Nacsicht für Die Armee meines Vaterlandes und zur Aufklä­­rung des irregeführten fehmwedischen Bublikums wir nothwendig, dies zu veröffentlichen. Baron Bela Atél, Kämmerer Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich und apost. Königs von Ungarn.” Genehmigen Em. Erzellenz den Ausdruch meiner vorzüglichen Hohadtung Baron Bela Abél." (Die „Times“ über Ungarn.) In der Freitags N­ummer der „Times“ finden wir über das vor Kurzem erschienene Werk Armin Bámbérys „Hungary in ancient, mediaeval and modern times” einen ausführlichen Artikel, welchem mir die folgenden einleitenden Stellen entnehmen: „Brofessor Bambéry hat einen neuen und­­ fongenialen Gegen­­stand in der Geschichte seines eigenen­ Landes gefunden und der Band, mit welchen er zu dem Sammelwerke „Geschichte Der Nationen“ beitrug, wird allgemein als einer der interessantesten und farben­­reichsten dieser süßlichen Serie angesehen werden. ‚Brofessor Bambéry hat seine englischen Liefer bisher ausschließlich über die Politis und die Geographie von Zentral-Xsten unterhalten ; da jedoch die englische öffentliche Meinung stets mit Ungarn und seiner­ Bevölkerung sympa­­thisiere, kann man Bambéry Dazu nur gratuliren, hab er einen anderen Gegenstand gefunden, welcher bei uns faut weniger anzie­­hend ‚fein sind als in seinem eigenen Baterlande. In ihren im Laufe der festen­ 50 Jahre gemachten Anstrengungen zur Erlangung der verfassungsmäßigen Freiheit haben die Ungarn, ihren Erfolg aus­­f­rieglich ihrer eigenen Energie und Ausdauer zu verdanken gehabt, allein sie wurden unter ungünstigen Verhältnissen durch den Ausbruch des englischen Wohlwollens angeeifert und durch das englische Bei­spiel aufgemuntert. Politische Beweggrü­nde­ haben die zuerst im den Tagen Korsuths und Des’ geknüpften sympathischen Beziehungen der beiden Völker seither gestärkt und gefestigt. Die Geschichte Ungarns war wohl werth, um ihrer selbst willen bespro­chen zu werden. Von den Tagen des römischen Kaiserthm­s bis in die Gegenwart war es eines der meist imnftrittenen Länder Europe3 und Wenige werden ,ihn genug sein, zu jagen, daß dasselbe in Zukunnft nicht mehr der Schau­­plag wichtiger Kämpfe sein werde. Ungleich der Niederlande wurde Ungarı nie der „Haynenkampfplag Cmropas“ genannt; allein der von innerhalb seiner Grenzen geführte lange Streit zwischen Halb­­mond und Aare war historisch 19 wichtig und auch den Anlab zu so vielen, blutigen Zusam­menstößen als alle belgischen Feldzü­ge von Namilies bis Waterloo zusammengenommen.“ K Das Werk V Bamberg’s, welches der „Times“ Anlaß zu diesen Betrachtungen gegeben i it in Amerika und England bei G. Butnan u. Sons­ton im vorigen Jahre und zwar in einer für Werke unga­­rischen Inhalts gewiß seltenen Auflage von 60.000 Exemplaren er­­schienen. Der h­aup­tstädtische Ver­waltungsflusschuß­ hielt Heute unter dem Präsidiu­m des Ober-Bürgermeisters Math seine diesmonatliche Sißung. An erster Reihe wurden die periodischen Berichte über die einzelnen Zweige der Verwaltung verlesen. Aus dem Berichte des­­ Ober-Stadthauptmanns sind die folgenden Stellen hervorzuheben: Im Allgemeinen waren die Sicherheitsverhältnisse im Donate August Dnrdans zufriedenstellend . Schwerere Verbrechen, wie Mord, Todtischlag, kamen feine vor. In Folge Mangels an Ob­­folge­ fielen drei Menschenleben zum Opfer. Sin c­mem alle wide ein Naubattentat verübt, dessen Thäter der Staatsanwaltschaft über­­geben wurden. Größere Umbruchsdiebstähle ereigneten sich im fünf Sällen, Deren Drei, unter Hullandebeingung der enttragenen Gegenstände im Merthe von etwa 5000 Gulden. Durch. Die Polizei dargestellt wurden ; bezüglich zweier Fälle sind die Nachfors­­chungen noch im Auge; außerdem wurden no Die Thäter von 9 kleineren Einbruchspielestählen ausgeforscht. Die meisten dieser Einbrüche fanden in sehr schlecht verwahrten Wohnungen vor, deren Beleger ich in Sommerfrischen befanden. Wen solche Wohnungen num durch Borlegelschlöffel gesichert murden, so wäre nicht nur Der Umbruch soföft erjchmwert, sondern diesen wü­rde auch schneller bemerkt werden und Die P­olizei käme dadurch in die Lage, warher und mit Grfolg interveniren zu können. Fälle von kleineren Taschendiebstählen gelangten 14 zur Anzeige und bezüglich 8 derselben hatten die Nachforschungen der Polizei auch Grfolg. Ausgeforscht wurde ferner eine Diebs­­genossenschaft und eine Frauensperson, welche die Gutladung von Lebensmitteln gewerbsmäßig betrieb. Aus Anlaß Dieses Berichtes richtete das Ausschußmitglied Ludwig ESEry in Angelegenheit der Einbeziehung von Neupest in den M­olizeiNayen der Hauptstadt, an den Ober-Stadthauptmann Tördk eine Anfrage, worauf dieser erwiderte, daß im der That. die hier angeregte Trage von eminenter Bedeutung sei. Ein großer Theil der in der Hauptstadt begangenen Verbrechen stehe mit Neupert in wesschlichem Zusa­mmenhange. Entweder halten si die Verbrecher selbst dort auf, oder es befinden si doch ihre Hehler und Skonplizen daselbst. Eine wirksame S Kontrole dieses Gesindels sei bei der viel­­fältigen Verbindung der Hauptstadt mit Neupert nicht recht möglich ; dazu geselle sie noch der Wederstand, daß die Neupester Polizei es nicht für ihre Pflicht ansehe, die hauptstädtische Staatspolizei bei ihren Nachforschungen zu unterfrügen. Um dieser für die Sicherheits­­verhältnisse der Hauptstadt Höchst ernsten Misere begegnen zu künnen, hat Nedner wegen Einbeziehung Neuperts in den Namen der Staats­­polizei, beziehungs­weise wegen Errichtung einer eigenen Stadthaupt­­mannschaft daselbst, eine Vorlage an das Ministerium des Annern gemacht, welches bereits die Angelegenheit zum Gegenstande seiner Erwägung gemacht habe. — Der Ausschuk nahm, nachdem der B­o­r­­fipender, ferner der Fragesteller und Paul Királyi einige Bemerkungen gemacht hatten, die Antwort des Herrn Ober-Stadthaupt­­manns zur Kenntniß. Von den übrigen Berichten ist noch und des Oberphysicus hervorzuheben. Der Steuerinspektor meldete, daß im Monat A­ugust in der Hauptstadt um 183.209 fl. 69 fl. an Steuern mehr einge­flossen sind, als in den gleichen Zeitraume des vorigen Jahres, wogegen an Gebühren­heuer um 8619 fl. 3 Ív. weniger eingingen, als im August vorigen Sahres. Den Berichte des Oberphysicus zufolge waren die Ge­sundheitsverhältnisse im Monat August insofern günstiger, als in dem unmittelbar vorhergegangenen Monate, da so­wohl die Zahl der Todesfälle als auch Die ver­sh­warnungen eine Verringerung erfuhren. der des Steuerinspektors undh Erledigung der Amtsberichte wurde zunächst ein Komit zur Weiterprüfung des Gebahrens des Waffenstuhles entsendet. Das­­selbe besteht aus den Vize-Bürgermeister Gerlóczy und den Aus­­schußmitgliedern G. Fuchs und Moriz Naßal. Der Bericht über das E­rgebniß der Revision it bis zur nächsten Sibung zu erstatten. — Die übrigen Gegenstände der Gitung betrafen zumeist Reforte in Steuer, Dienstboten- und Militär-Angelegenheiten. Budapester Handels-Akademie.­ Das leitende Komite der Budapester Handels-Akademie hat in der unter Vorsit des Präsidenten, Heren Tin. Rath B. 3. Weiß, am 10­5. M. ab­­gehaltenen Situng zur freudigen Kenntniß genommen, daß die , Ber­einigte Budapester Hauptstädtische Sparkasse” zu Gunsten der Schüler der Budapester Handels-Akademie eine Freistelle gestiftet habe. H­iefür wurde der genannten Sparkasse protokollarisch Dant votirt. — Mit Rücsicht auf das Ergebniß der Einschreibungen wurden die Schüler des akademischen Kurses in neun Klassen, jene des einjährigen kom­­merziellen Fachkurfes in eine Klasse eingetheilt. Schließlich wurden die Gesuche um Ale, vom Schulgelde und die laufenden An­­gelegenheiten erledigt. — Die nachträglichen Maturität­srüfungen der Budapester Handels-Akademie beginnen am 14. M., an welchen Tage die schriftlichen Prüfungen abgehalten werden. . (Gewerbeschule) Die Einschreibungen in die Handels- Lehrlingsschule im VI. Bezirk sind am 12. bis 15. b., Abends von 6 bis 8 Uhr im Schulgebäude, VI. Bezirk, Große Feldgasse Nr. 1. Aufnah Krakau! Aus Krakau wird und vom Heutigen telegraphirt: In vertraulicher Sißung wählte der Gemeinde­­rat ein Zwölfer-Komité mit unbeschränkter Vollmacht und uns beschränkten Kredite zum feierlichsten Empfange der un­garischen Gäfte. Zur Theilnahme am Empfange wurde der Gemeinderath von Lemberg in pleno eingeladen. Behufs per­­sönlicher Besprechung und abermaliger Einladung sowohl des Buda­­pester Munizipiums, als frünstlicher Komitats-Munizipien wurden als Delegirte der Krakauer Kommune heute um 10 Uhr Abends der gewesene Stadtpräsident, derzeit Abgeordnete Dr. Ferdinand Wei­­gel und der Handelskammer-­räsident Theodor Baranomssi mittelst Eilzugs in Budapest ankommen. Zum Brande in­ der Goldbergerscchen " Fabrik) Die im Laufe der Nacht vorgenommene feuerpolizeiliche Untersuchung des Goldberger’schen Fabritz-Etablissements hat un­zweifelhafte Beweise einer Brandlegung ergeben. 63 wurden u. a. vollkommen abgeschloffene und von der in Brand gerathenen Trockenscheune entfernt liegende Räumlichkeiten gefunden, welche im Innern bereits zu slammen begonnen hatten. In einem solchen Raume wurden an der Wand aufgehängte Leinenfeben entdeckt, welche von ruchloser Hand angezündet worden waren. Doch war das Feuer von selbst erstickt. An einer anderen Stelle war das Mobiliar in Brand zu teten versucht worden. 65 gewinnt den Anschein, daß der Brandstifter sich nicht damit begnügte, die Trodenscheune in Brand gestehlt zu haben, sondern die allgemeine Verwirrung dazu bewußte, um auch an anderen Fabrikspielen Feuer anzulegen. Die Polizei hat die umfassendsten Recherchen behufs Grui­ung des Brandstifters eingeleitet. (Selbstmord auf offener Straße) Der 19jährige Hutmacher Foleg Binder, Sohn eines Beamten, hat sich heute Nachmittags 1 Uhr auf dem Dfner Hirschenplas aus einem Revolver ein Kugel in die Bru­t gejagt und wurde, lebensgefährlich verlost, bein­er SS Rettungsgesellschaft in das Sankt-Johannesspital überführt. Das Betöfi-Haus in Gefahr­ Ueber Kis-­­Körös ging gestern ein furchtbares Gewitter nieder. Blis folgte auf Blib und der Donner polterte mit entgeßlicher Macht. Auf einmal hörte man schredliches Krachen. Der Bli hatte ins Petöfi-Haus eingeschlagen, zum Glück aber nur die im Hofe stehende alte Akazie getroffen, die gänzlich auseinanderbarst. CS entstand hierurch glück­­licherweise kein Feuer, sonst wäre es um die größte Merkwürdigkeit von Kis-Körös geschehen gewesen. (Selbstmord eines Pfarrers.) Der T2jährige evangelische Pfarrer von Felfö-Lehota, Teophil Nokág, begab ich vor einigen Tagen im den Thum der Kirche und sprang aus dem obersten Senfter auf Die Straße, wo er todt liegen blieb. Was den greifen Priester, der erst vor acht Jahren geheirathet hat, zu seiner Kat veranlaßte, ist bis jebt ein Geheimniß seiner Angehörigen. « | Die« F­RRINKEN DIRT STE . ." Familien-Nachricht (Verlobung.)Herr Wilhelm­­ Pauke­r,hier,hat sich am 11.d.mit dem liebenswürdigen Fräulein Mathilde­ Zuckerm­an, Tocht­er der hiesigen Hauseigenthiitxiernt­ Frau Witwe Zuckerman verlobt. Theater Für Heute, Montag, 12. September, Nationaltheater: »Dora« — Kon. ung. Opernhaus: Geschloifen. — Volkstheater: »Bellman­s — Diner Arena: »Cziganybard.c« — Deutsches Theater: „Die Heine Baronin.“ Telegram­me des „Veiter Lloyd“, Semlin, 12. September. Drig.-Telegr.­ Im Yeiteren Beit zeigen sich in Belgrad und an in Semlin zahlrreiche bulgarisjche Emigranten, meist ehemalige bulgarische Offiziere, mit russischen Bäffen versehen. Die Polizei diesseits und jenseits der Save und Donau st sehr aufmerksam auf Diese Gäste. Maris, 12. September. Der " Figaro" veröffentlicht ein Privatschreiben des Prinzen Koburg an einen vertrauten Freund, worin er den Entschluß aus­­­ Drüht, sie dem Glacke der Bulgaren zu widmen; er liebe die guten und braven Bulgaren und befrage die Feind­­­seligkeit gewisser Möchte gegen das von ihm im Orient Neuter"­­­ternommene Frievensiwerk. Paris, 12. September. Das "Journal des Debats" meldet aus Bilarest: N Radoslamnom wurde wegen Hochverraths auf Befehl Stambulow’s ver­haftet; desgleichen erfolgten neuerliche BVßerhaftungen bulgarischer Offiziere. Am Grund wird ein Militär­komplot angegeben, welches jedoch von der Polizei in Sophia im Interesse Stambulow’S erfunden wurde. Sophia, 12. September. Meldung der „Agence Zu Feier 06 Namensfestes Des Kaisers Alexander fand gestern in der Kathedrale ein feierlicher Gottesdienst statt, wobei die üblichen Gebete für den Prinzen Ferdinand und den Czar abgehalten WILDE. Sophia, 12. September. Die , Tim­ovsfa Constitutio”, das Organ de­r Karamelow-Bartei, enthält einen langen Artikel mit einem h­istorischen Nachblide auf die Zeit seit dem Ursprung der Krise. Der Artikel greift Die Gr-­egenten und die Regierung heftig an und sagt, die Ankunft des Prinzen Koburg löste seines­wegs die bulgarische Frage. Die Stipulationen des Berliner Vertrages betreffs der Fürstenwahl seien nicht erfüllt. Der Fürst sei nicht der Fürst der Nation, sondern jener Stambulow’s, Zacharia Stojanow’s und Mut­urow’s. Dies sei ein Fall der Usurpirung der Nechte und des Willens des Volkes. — Der Artikel der „Narodna Bolja“ des Digans Napoloslam­om’ wendet sich nur gegen die Negierung und appellirt an seine Partei, während der Wahl- Kampagne eine mäßige Sprache zu führen und die Rerson des Fürsten nit anzugreifen. — In Folge der jüngsten Versammlung bei Kara­­welow haben sich die Anhänge Karamwelows un 3a nm fomw3 fusionirt. Großwardein, 12. September.­­Der Abgeordnete der Stadt Großwardein, Minister-Präsident Koloman Tipa hält seine P­rogrammrede am 21. d. M. in dem großen Saale des Hotel „Sas“. Szegedin, 12. September. Zu Ehren des Grafen Ludwig Tipa wurde geitern Abends um 8 Uhr im großen Saale der Ne doute ein Banfet zu 250 Gededen veranstaltet, zu welchem sich die Notabilitäten der Stadt und Die hervorragendsten Mitglieder der Libe­­ralen M­artei emfanden. Döbergespan Kállay brachte den ersten Toast auf Se. Majestät aus, Parteipräsident Stefan Fodor den zweiten auf Ludmig Tika. Graf Tika erhob sein Glas auf das Wohl der Szegediner Bürgerschaft, welche der Inbegriff der feurigsten Baterlandsliebe, der unermüdlichen Ausdauer und Zähigkeit sei. Ab­enzeter Ladislaus Jovankovics toastirte auf Koloman Tipa, 7

Next