Pester Lloyd - Abendblatt, November 1888 (Jahrgang 35, nr. 252-276)
1888-11-22 / nr. 269
. «.-·:F«.k,T' skksxixsjesxissi (Einzelne Nummern in Budapest 3 Fr., in der Provinz 4 fr. in allen Berschleißlokalen.) Budapest, 22. November. — Die Thronrede, mit welcher der Deutsche Reichstag heute wieder eröffnet wurde, liegt uns zur Stunde nur in einem offenbar sehr unvollständigen Auszüge vor; doch genügt die Skizze, welche von dem auf die auswärtige politik bezüglichen Theile geboten wird, um Die Enunziation als eine durchaus friedliche erscheinen zu lassen. AS gälte es, neuerdings die in manchen europäischen Streifen Herrschende Auffassung zu zerstreuen, daß der jugendliche Kaiser von militärischen Thatendrang beseelt sei, wird in der Thronrede die entschiedene Friedensliebe des Monarchen mit fast feierlichen Reccenten betont, und jedes Kriegsgelüste als ein unchristliches und unverantwortliches Hingestellt. Spezielle Hinweise auf die bestehenden Bündnisse sind — in wenigstens nach der vorliegenden telegraphischen Guzze — in der Kundgebung nicht enthalten, doc wird nach den Besuchen von Wien und Non selbst die professionsmäßige Schwarzseherei daraus keine abträglichen Abschlüsse ziehen. In der Perspektive dieser Thronrede verliert auc die allgemeine Situation den besorgnißerregenden Charakter, welcher ihr leiterer Zeit, namentlich in deutschen Blättern, zugeschrieben wurde. Wohl wird nicht die bestimmte Zuversicht, sondern nur ziemlich konventionell Die Hoffnung ausgesprochen, Daß es gelingen werde, den Frieden zu wahren; aber es stehon an sich. eine nicht zu unterschagende Garantie, wenn Die leitende Macht des Kontinents sich mit solchem Nachdruch, wie dies in der Thronrede geschieht, für Die Friedenserhaltung ausspricht. Die Reifen des Deutschen Kaisers habar ebenfalls, nach den Worten der Manifestation, diesem Zmede gegolten, und nun mag der politischen Hermene mit Thür und Thor geöffnet sein zur Untersuchung, an welchem der Höfe, die der Kaiser besucht hat, fi diese Mission zunächst bethätigt habe und zu welchen Gestaltungen sie geführt. Allein für Denjenigen, der sie nicht in unergründliche Käthselfragen versenken will, wird es vorerst genügen, daß die Hoffnung auf die Wahrung des Friedens eben nach jener Neise ausgesprochen wurde und daß also der Umweg, den der Deutsche Kaiser mit seinen Befunden verband, auch erreicht sein müse. Unter den übrigen Angelegenheiten, welche die Thronrede berührt, steht die ostafrikanische Frage einigermaßen mit der auswärtigen Politik in Verbindung; da sind hierüber keine neuen Gesichtspunkte eröffnet und es bleibt abzuwarten, welche Vorlagen dem Reichstage in dieser Hinsicht zugehen werden. Es freut uns, wieder einmal die Gelegenheit zu haben, uns über einen Artikel des Wiener „Times"-Korrespondenten mit unbedingter Anerkennung aussprechen zu können. Der Artikel behandelt die Vorgänge in Serbien und enthält außer einer interessanten Charakteristik der serbischen Parteiführer sehr richtige Bemerkungen über die dortigen Verhältnisse, wie sie sich nach der Proklamirung der vorzunehmenden Behfassungs-Revision gestaltet haben. Herr Brinsley Richards bemerkt ganz zutreffend, daß das Wiener Auswärtige Amt von diesem Entfehlun des Königs ebenso überrascht war wie alle Welt, weil es seine Kenntnis von diesem politischen Schachzug hatte, und wen der König in Wien um Rath gefragt hätte, so würde er vielleicht die Antwort erhalten haben, daß es besser ‚sei, eine mangelhafte Berfaffung in liberalen Sinne wirken zu lassen, als durch eine neue Verfassung unerfüllbare Hoffnungen sie erweden. Nun hänge so ziemlich. Alles von der radikalen Partei ab, melde bei den Wahlen für die große Skupstina voraussichtlich eine überwiegende Majorität erhalten wird. Wenn es den radikalen Führern gelingt, das vom Nevisions- Ausschuß vorzuschlagende Kompromiß von ihren Anhängern annehmen zu lassen, dann kann Alles gut gehen, wenn aber die Radikalen ihre Majorität ausnügen würden, um die Borschläge des Ausschusses ihren Anfchammmngen von einer idealen Berfaffung entsprechend zu amendiren, so geriethe der König in das Dilemma, entweder sich einer Berfaffung zu umterwerfen, die ihm die Hände bindet, oder Die große Skupstina aufzulösen und bei der jenigen ungersdirten Verfassung zu bleiben. König Milan wisse es jeher wohl, daß Ruslands Ziel sein andere sei, als ihn zu stürzen, und daß gewisse Führer der Radikalen, sowie die ganze liberale Partei bereit seien, dieses Ziel zu fördern; es wäre somit eine rein selbstmörderische Kapitulation von seiner Seite, wenn er nicht auf seinem Vorrecht bestände, Krieg zu erklären, Frieden zu schließen und im Allgemeinen die auswärtige Politik des Königreiches zu kontrollren. Der Beraffungs-Entwurf der Kommission wäre, was die inneren Angelegenheiten amn betrifft, nicht gefährlich. Derselbe Taßtand die erwähnten Vorrechte des Königs, sowie das Recht der Einberufung der Skupftina unberührt, die Radikalen aber verlangen, daß das Net, Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, der Skupftina zustehe, welche sich jährlich an einem bestimmten Reitpunf versammeln sol, ohne vom König einberufen zu werden. Die Machtalen künnen diese Forderungen im Schoße des Revisions-Ausschusses nicht Durchfehen, sollten sie aber den Bersuch machen. Dieselben Durch die Skupftina votiven zu lassen, so müßte der König sich dem widerlegen. Er karn si getroft darauf berufen, daß er in der Gewährung einer freien und verfassungsmäßigen Regierung bis an die Grenzen des Möglichen gehen wollte, aber er kann sich nicht stellen, als ob er von den antidynastischen und antipatriotischen Absichten jener Politiker seine Kenntniß hätte, die ihre Fustenktionen von ausländischen Beschmwörern erhalten. Er kann in dieser Beziehung umso entschiedener sprechen, als das Landvolf die Pläne der radikalen Führer sicherlich verwerfen würde, wenn es dieselben verstünde. Nicht die Bauern werden die rusischen Ordenszeichen, Pensionen und andere Begünstigungen erhalten, sondern die radikalen Iutriguanten, wenn es ihnen gelingen würde, Serbien gegen Oesterreich - Ungarn aufzuhegen. Wenn aber die Radikalen die dem Wolfe angebotenen reellen Vortheile von sich weisen und Ziele anstreben, die der König nicht genehmigen kann, so wird das Experiment der Verfassungs- Revision erfolglos bleiben. Aber selbst dann müse anerkannt werden, daß der König sein Bestes gethan habe, und die Verantwortung für die Wiederherstellung des absoluten Regimes in Serbien wird Diejenigen treffen, welche das versöhnliche und patriotische Entgegenkommen des Königs nicht angenommen haben. — Das ist im Wesentlichsten der Inhalt des erwähnten Artikels und jeder Unbefangene muß zugeben, daß der Berfasser die Verhältnisse in Serbien mit richtigem Blide erfaßt und in treffender Weise beurtheilt habe. Man wird sie in Petersburg nicht befragen können, daß die europäischen Regierungen bezüglich der Durchführung des großen russigen Ansehensprotektes megt etwa fair play beobachtet haben. Abgesehen von den Schwierigkeiten, welche die Nuffen sich selber dadurch bereitet, daß sie die Ordre betreffs der Neuorganisirung der Armee unmittelbar auf den Abschluß des Ansehens folgen. Tießen, sind ihnen keinerlei Kindernisse erwachsen. Und selbst die erwähnte Drdre, der troß des besten Bemühens kaum eine gute und friedliche Seite abzugewinnen ist, zumal so weit die österreichisch ungarische Presse dabei in Betracht kommt, ist allmärts mit bemerkenswerther Ruhe und Mäßigung und mit dem ausgesprochenen Streben, jeden umzeitigen Alarm zu verleüten, besprochen worden. So viel Rücksicht würde wohl auch von der anderen Seite einiges Entgegenkommen verdienen. Sudefsen war bisher noch nicht wahrzunehmen, daß die euffische Presse in ihren Reulierungen gegen Oesterreich- Ungarn und gegen Deutschland.. sich,etwas mehr Rücksicht auferlegt, fi eines freundlicheren ones hätte. Der „Ruffische Bote“ "hat Dieser Tage einen Artikel veröffentlicht, in welchem er die außerordentliche Enthüllung brachte, daß Fürst Bismarc im Jahre 1863 unter dem Dechmantel der Sympathie für Rußland und mit dem. Anscheine, dem Czar in dessen damaligen Verlegenheiten zu helfen, auf die Armerien Aussisch-Polens ausgegangen sei. Es sei damals nämlich eine Konvention zwischen Rußland und Preußen zu Stande gekommen, melde den Einmarsch preußischer Truppen in Polen behufs Unterftügung Rußlands für gewiisse Eventualitäten, stipulirte, und der „Ruffische Bote” ist nun bemüht nachzuweisen, daß Fürst Bismarck in solchem Falle Ruffisch-Polen zu einer preußischen Provinz gemacht haben würde. "Mit solchen Märchen, die ‚nicht einmal gut genug sind, politische Grinlinge zu füdern, wird in Rußland die öffentliche ‚Meinung bearbeitet, um dieselbe , ja nur gegen die beiden, Nachbarn im Westen einzunehmen. Deutschland und Oesterreich-Ungarn werden dabei immer zusammengehalten. Wird der Eine von ihnen angegriffen, geht auch der Andere nicht leer aus. CS manifestirt si darin eine so überzeugende Erkenntniß der Gemeinssamkeit der Interessen Deutschlands.. und Oesterreich- Ungarns, daß im Grunde alle Ursache vorhanden, dieses Zeugniß aus dem Lager des“ Gegners mit Dant zu quittiren. . . «. .. «befleißigt .Der Finanz-Ausschuß des Abgeordnetenhauses wird seine nächste Sitzung nicht heute,sondern erst morgen, Freitag,Abendsatzmötiguhrhalten und in derselben Berichte authentiziren sind die Verhandlung des Budgets des Handelsministeriums fortsetzen. ‚ überall die herzlichsten Wiünsche für die 3ut =Der«,,Reichsanzeiger« theilt mit, daß zu Ehren des Berburtstages der Kaiserin Friedrich gestern viele öffentliche und Privatgebäude Berlins flaggten, und fügt hinzu : „Mit der aufrichtigen Theilnahme an allem Schmerz, melchen das verfloffene Lebensjahr ihrer Majer tätig hat, verbinden si unft.“ Die , Norddeutsche Allgemeine Zeitung” schreibt aus demselben Anlasse: „Der Abwesenheit der hohen Frau ist es zuzuschreiben, daß der ehrfurchtsvollen Huldigung und Theilnahme nicht derjenige Ausdruch gegeben ‘werden kann, der sonit diesem Tage das Gepräge verlieh. ber alle Herzen werden sich heute inniger denn jeder in der Ferne meilenden erlauchten Fürstin zumenden und pietätvoll des schweren Leides gedenken, von welchem dieselbe, betroffen morden, und dem Gedenken m wird sich der Wunsch verbinden, daß Gott der Immergeprüften das herbe Geschhcd zu tragen, Durch welches zwei Nationen in so tiefe Trauer versenst worden sind.“ , Die , B o ft übermundert den Muth und die Kraft, womit die Kaiserin ihr tieftragisches 208 ertrage, und sprigt den Wunsch aus, es mögen ihr in einer ruhmvollen Regierung des Sohnes stolze Freuden erblühen und die Mutter entschädigen für das, was die Gattin verloren. . . hohen Fran die Kraft verleihe. Aus dem Beidjstane, der fünfte Tag der Regaliendebatte im Abgeordnetenhause sie sich ziemlich ruhigen. Die ersten drei Redner von der Linken, Albert Szentfirályi, Koloman Szentiványi und Karl Kiptay beschwerten sich besonders gegen die den Städten zuzufügende Unbill und gegen die Statuirung des Finanzministers als oberstes Forum in Entschädigungs- Angelegenheiten, während Zoltan först von der Rechten, die angegriffenen Bestimmungen der Vorlage vertheidigend, für die Städte gleichwohl eine von 1882 bis 1887" gehende " Entschädigungsbasis verlangte. Nachdem noch Gmerich Szalay die bekannten Argumente gegen die Vorlage angeführt und als Novum die Berechtigung falscher Steuerfassionen aus der Bachzeit deduzirt, und Alexander Mohay gegen die Opposition mit, Gejgid und Glüd polemifier, schaarte sich das Auditorium um Helfy, der aber auch nicht viel Neues zu sagen hatte. Nach 1 Uhr kam noch Emericd Rifi zu Wort, der die Stellung der Hauptstadt zur Vorlage zum Gegenstande von trefflichen, mit Verve vorgetragenen Bemerkungen machte. In gelungener Weise persisierte er an, von den Beifallskundgebungen der Rechten und von Zenilchenrufen der Opposition stellenweise unterbrochen, die Aufstellung von der „antibürgerlichen“ Haltung dieser Regierung, er wies sodann nachh, die gefährlich er wäre, den Gemeinden mit der Manipulation des Schanfrechtes auf die Ablösungslasten selbst aufzubürden, während die Partizipation campUebershuffe allen gerechten und Billigkeits-Rücksichten entspricht. Auf die Apostrophe Kaas’ an die hauptstädtischen Abgeordneten erwiderte Nedner, daß jeder Abgeordnete die Unteressen seines Bezirks am besten vertritt, wenn er die der Gesammtheit wahrnimmt. Der etwaige Eingang an Regalieneinkommen der Hauptstadt werde bereits durch die gestern angeregte Konversion unwettgemacht werden können. Er schloß mit der Webterzeugung, daß die Regierung allen billigen Anforderungen der Hauptstadt in vollstem Maße gerecht werden werde. Folgte zum Schluß ein luftiges Biertel: B. Komlöffy antisemitischen Ungedenkens hielt eine seiner lieblichen Kapuzinaden, worauf die Debatte (nach 2 Uhr) auf morgen vertagt wurde. Vorgemerkt blieben noch fünf „für“ und drei „gegen“. úger Präsident Thomas Becky eröffnet die Sigung des Abgeordnetenhauses nach 10 Uhr Vormittags. — Schriftführer: Beöthy, Szathmáry, Nagy. — Auf den Minister autenils: Tiba, Fabiny, Baron Fejerváry, Bedefovid. Das Protofoll der jüngsten Giftung wird verlesen und authentzirt. BR · Präsident meldete an.Zuschnft des Magnatenhauses, mit m welcher mitgetheilt wird, daß dort die Konversions-Vorlage ohne Renderung angenommen wurde.— Das Gefeg wird nunmehr der allerhöchsten Sanktion unterbreitetee Gesuch der Hörerschaft der Debrecziner Rechtsakaderie in Angelegenheit der Wehrvorlage geht an den Wehrausschuß. Das Gesuch der Regalienpächter des Hepeser Komitats in Betreff der Regalien-Vorlage wird im der Kanzlei des Hauses deponiert. Präsident berichtet,daß die vom Hause zum Leichenbegängnisse des Grafen Bäla Bánffy entsendete Deputation einen Kranz im Namen des Hausescmf die Bahre des Verblichenen niedergelegt habe. In Folge dieses Todesfalles wird das Haus einen Vizepräsidenten und ein Mitglied in den Kommunikations-Ausschuß zu wählen haben.Ferner wird im Bezirk"Bänffy"-Hidtyad die Neuwahl auszuschreiben sein.In Betreff der letzteren erbittet sich der Präsident die Ermächtigung deshauses;in Betreff des Ersteren wird er dem Hause demnächst Vorschläge machen.(Allgemeine Zustimmung.) Folgt die Tagesordnung: Fortgebung der Debatte über die Regalienvorlagen. Weiteres im Morgenblatt. . .. Engeswenigkeiten. Allerhböchste Bestätigung) Durch allerhöchsste Entschließung vom 7. November wurde die Ermwählung des Drahovitzer Archimandriten Miopin Niklics zum griechische orientalischen serbischen Bischof von Patrac bestätigt. (Suffizielle Ernennungen) .Durch allehöchste Entsließung vom 16. November wurde auf Vorlage des Justizministers der Richter an der Budapester köingl. Tafel Wilhelm Major Elyn zum Präsidenten des Gerichtshofes für den Pester Zandbezirk ernannt. Ferner wurde dur allerhöchste Entschließung ernannt: Ludwig Kovács-Sebesténny zum Staateanwalt in Aranyos-Maröth; Vinzenz; Sztrehay zum Richter am Trenceiner Gerichtshof;. Dr. Fold Pap zum Richter am Máramaros-Szigeter Gerichtshof. (Das 21% festgestellt. .. Zollagio)wurde für den Monats Dezember mit une (Die jüngste Erzherzogin.)Aus Preßburg wird heute berichtet:Um 111 12 Uhr Vormittags fand die Taufe der neugeborenen Erzherzogin im Weißen Saale des erzherzoglichen Palais im Beisein des Erzherzogs Friedrich,der Erzherzogin Elisabeth und des Hofstaates statt.Taufpathin war die Herzogin von Württemberg.Der Täufling erhielt die Namen:Isabella Maria Theresia Christine Eugenie.«Den Taufakt vollzog der Stadtpfarrer Bischof Heiller mit großer Assistenz.Nach der Taufe,welcher als Gäste Obergespan Graf Esterházy,Bürgermeister Mergl,Stadthauptmann ,Kozsehuba,Dr.Tauscher und die Spitzen der Militärbehörden,die Generale Catt,Foringäijustas und Wimmer beiwohnten,fand ein·Dejeuner statt. »(Das deutsche Schulgeschwader in Fiume.)Ueber das Galadiner,welches—wie ein Telegramm unseres gestrigen Abendblattes bereits gemeldet hat—der Gouverneur von Fiume Graf August,3ichy am 20.d.«M.anhrendes Stabes der im Fiumaner Haer liegenden deutschen Schul-Eskadre veranstaltete,wird dns nachträglich geschrieben:Das Diner begann umsehlIhr Abends.Es waren im Ganzen zweiundvierzig Gäste anwesend,«darunter sechzehn Herren von den deutschen Schiffenyjntep ihnen der Militäri Adlattis der deutschen Botschaft in Wien, Major Deines.Gouverneur Graf Zichy brachte folgendes Toast aus: ,,Es ist«zum ersten Male der Fall,daß wir die Ehre haben, in der ungarischen Hafenstadt eine kaiserlich veutiche Esfadre zu ber grüßen. 30 heiße, unsere hochgeehrten Gäste willkommen und erhebe mein Glas auf das Wohl des allerhöchsten Kriegsheren des Deutschen Reiches, Gr. Majestät des Deutschen Kaisers und Königs von Preußen, Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin und des ganzen kaiferlichen Hanses. Se. Majestät Kaiser Wilhelm II. lebe hog!" Die Worte des Gouverneurs wurden mit dreimaligem Hoch aufgenommen und die vor dem Gouvernement 3-Balatte aufgestellte Militärkapelle spielte das „Heil Dir int Siegesfranz". Sodann erhob sie der Kommandant der deutschen Eskadre, Kontre-Nedmiral Ho [ILmann und sprach Folgendes: „als auf Sun unsreres allerhöcssten Herrn, Sr. Majestät des Deutschen Kaisers, diese Schul-Eskadre ihre Studienreise antrat, empfahl Sr. Majestät den Besuch der ungarischen Gemäfler und des in der Entwicklung begriffenen jungen, ungarischen Hafens unserer besonderen Aufmerksamkeit.. Wir sind in Befolgung des allerhöchsten Berehles, andererseits aber, da, mie den Weltruhm der ungarischen Gastfreundschaft kannten, mit Freude und großer Erwartung nach Fiume genommen. Doch was auch unsere hochgespannte Erwartung hier zu finden hoffte, es wurde, ich gestehe es offen, von der Wirtlichkeit übertroffen. Wir fanden hier einen überraschend schönen, großen und sicheren Hafen, voll rührigen Lebens, voll regen Verkehrs, eine große Handelstadt, wie wir sie hier zu finden gar seine Ahrmung hatten. Man pflegt, Stume und den Duarnero mit der weltberühmt schönen Gegend von Neapel zu vergleichen. Der Vergleich ist zur treffend, aber es wird nicht lange Zeit vergehen und man wird nicht Neapel, sondern Fiume als Musterbild und vergleich Sobjett aufstellen. Das große und blühende Fiume zeigt, daß diese Hafenstadt sie in den Händen einer Nation, einer Regierung befindet, welche für das Aufblühen, für die Größe derselben riesige Opfer bringt. 65 zeigt, daß die ungarische Regierung hier mit meiner Einsicht, mit Energie, mit rühriger Thätigkeit an der Arbeit ist. Das ist eine Bürgschaft dafür, daß Fiume einer großen, glänzenden Zukunft entgegengeht. Meine Worte sind feine Schmeichelei, mein ,ob Tann ja Taum, großes ‚Gewicht haben vor der ungarischen Nation ; meine Worte sind aufrichtig, vom ‚Herzen kommend, wahr. Indem ich auf eine Schöne, glänzende Zukunft dieses, ungarischen Fiume meine Slasıerhebe, wünsche ich, daß der Herrscher Ungarns, der Kaiser und apostolische König Franz Josef I. lange lebe! Der Rede des Gontre-Admirals folgten stürmische Hochrufe und die Militärkapelle intonirte die Volkshymne. In einem zweiten Toaster trank der Kommandant auf das Wohl des gastfreundlichen Hausherren und seiner edlen Gemahlin. Gleich dem Admiral sprachen sie auch die deutschen Offiziere mit hoher Befriedigung über Finne, seine Anlage und seinen Vereht aus. (Der Konvent des Donaudistrikts evangelisch-reformirten Kirche) üt gestern nach mittags, nachdem der aus Duchmegs unrichtigen Gegenständen leer stehende Neft der Geschäftsordnung seine Erledigung gefunden, geschlossen worden. . . (Der hauptstädtische Magistrat) erledigte in seiner heutigen, unter dem Bräsidium des Bürgermeisters Kammermayer gehaltenen Sigung folgende Angelegenheiten: Für die Zmede der Ringbahn sind 27877 Quadrat- Klafter städtischen Grundes zu erpropriiren. Der Magistrat billigt darein, daß vorbehaltlich der nachfolgenden ordnungsmäßigen Entscheidung die Ofsupation, nach Maßgabe des Bedarfes, erfolge. — Auf Antrag der Kommission für bildende Kunst wurde beschlossen, an das Handelsministerrum in Betreff des Chidjals der Ausstellungsgebäude eine Vergenz zu richten. — Ein Antrag der Finanzkommission, daß zum Smede der Verpachtung des Kiost im Népliget eine Offertverhandlung aufzuschreiben sei, wurde acceptirt. — Entgegen einem Borschlage des Ingenieuramtes, wonach die Pflasterung der Neußern Kerepejerstraße erst im nächsten Frühjahre erfolgen sollte, wurde der Auftrag ertheilt, die noch immer günstige Witterung zu benügen und die in Rede stehende Arbeit noch heuer rascestens durchzuführen. — Der bekannte Erlaß, welchen " der Minister des Synnern in Angelegenheit der Errichtung des Diner Schlachthauses an die Stadtbehörde gerichtet hat, wurde im Wege des Oberphysikats an die Sanitäts-Kommission zur Begutachtung gewiesen. Zugleich wurde auch der Baudirektor aufgefordert, sich in dieser Angelegenheit vom Standpunkte der Regulirung der Stadt vernehmen zu lassen. — Ein Gesuch der Professoren der Mädchen-Bürgerschule in der Festung, einige Lehrsäle zu dem Ymede in Anspruch nehmen zu dürfen, um daselbst an Mädchen über 14 Jahren Unterricht aus den Lehrgegenständen der V. und VI. Klasse der Bürgerschule ertheilen zu können, wurde vornehmlich aus dem Grunde abgelehnt, weil dies nur eine neuerliche Belastung der Eltern im Gefolge haben würde, wozu der Magistrat die Hand nicht bieten zu sollen glaubt. Damit war die Sibung zu Ende. Besteuerung der Meininger. Das materiell nicht ungünstige Resultat, welches unsere Steuerbehörden bei Frau Sarah Bernhardt erreichten, scheint ihnen zu weiteren ähnlichen Versuchen Muth eingeflößt zu haben. Für heute war der hiesige Rechtsvertreter der Meininger Schauspieler-Gesellschaft, die jüngst hier ein einmonatliches Gaftspiel absolvirte, Dr. Heinrich Schiller, vor die Steuerbemessungs-Kommission geladen, um die zur Bemessung der Einkommensteuer nach dem jüngsten Gastspiel dieser Gesellschaft nöthigen Daten vorzulegen. Der genannte Vertreter machte jedoch die prinzipielle Einwendung, daß hier sein nach unseren Gefegen steuerpflichtiges Einkommen vorliege und ersuchte, die Verhandlung zu vertagen, da er gegen den Bescheid des Steuer-Inspektorates, in welchem die Steuerpflictigkeit ausgesprochen wurde, den Rekurs ergreifen wolle und jet über die nöthigen Daten nicht verfügt. Die Kommission war courant genug, dieses Ansuchen zu gewähren und vertagte die Verhandlung bis zur Zeit der nächstjährigen regelmäßigen Steuerbemessung. (Selbstmordversuch in der Kaserne) in der Dalero-Kaserne hat vor einigen Tagen ein aus Kecstemet gebürtiger Rekrut der 14. Kompagnie de Regiments Mollinary sein Mannlicher Gewehr auf sich abgefeuert. Der Mann verloste sich bevenkli), lebt aber noch und wird wahrscheinlich gerettet werden können. Das Auditoriat hat behufs Cruhung der Ursache dieses Selbstmordnerfuchs eine Untersuchung eingeleitet. (Einbrucg.) Am 20. d. M. brachen unbekannte Thäter in die an der Kerepeferstraße 26 gelegene Forrnierfabrik Kummer u. Komp. ein, öffneten den Tisch des Geschäftsführers Zapradil und entwendeten 55 fl. » (Gesundheitsschädlicher Zucker)Der Mechanikerlehrling Josef Frii()wirth erhielt gestern in der Lehrlingsschule am Bakäcsplatze vor einem bisher unbekannten Knaben ein Stück schwarzen Zucker-Thenek auch verzehrte.Kurz darauf wurde Frühwirth unwohlurch mußte in bewußtlosem Zustande ins Rochusspital befördert werden. Pete. (Selbstmordversuch.) Der Müllergehilfe Ludwig Bartal, 41 Jahre alt, aus Guta gebürtig, brachte sich heute Nachts in seiner, in der Unteren Eisenbahngasse gearbetet, mit einem ht mehrere leichte Vermundungen bei. Die Funktionäre der Freiwilligen Rettungsgesellschaft " Taschenmesser in selbstmörderischer Abf" transportirten ihm ins Rocusspital, wo er angab, daß ihn Häusliche Zmiftigkeiten zu dieser That veranlaßten. jó HIL (Eisenbahnunfall.)Arts Oroshaza wird und vom 21. b. geschrieben : Als Heute Früh um 5 Uhr 22 Min. der Personenzug, von hier gegen Eservás film Bewegung jeßte, stieg im hiesigem Bahnhofe der Konduktene — ein junger, kräftiger Mann — auf das Trittbrett der Coupés und bitete sich zur Dampfheizleitung, um die Pumpe zu richten ; er fiel aber auf die Schienen so unglücklic, daß ihm im Moment beide Hände und ein Bein förmlich entzweigeschnitten waren; auf am Kopfe erlitt er starre Kontusionen. Der Unglückliche, Vater von zwei Kindern, ist noch am Leben. Der hiesige Bahnvorstand, ließ sofort Aerzte holen und bot alles Mögliche auf, um die Schmerzen des Unglückkichen, der mit dem Abendzuge nach Szegedin transportirt wurde, lindern zu helfen. (thlthätige Stiftung)Der verstorbene Präsidents desslausennburger Gerichtshofes Paul Biró hat seinerzeit immn-· verstandnisse mit seiner noch lebenden·Gattin Frau Josengix( geb.G»x)örffy dem ungarischen Verein vom Rothen Kreuz testasment auch den Betrag von sOOO Gulden mit der Bestimmung hinterlassen,daß dieses LeggtI nach dem,Ableben bei der Erblassercxus, bezahlt werde.Die Dexektwn des Robens-Kreuz-Vereins hat der , ihwe für diese hochherzige Spendemnigen Dank ausgesprochen sind beschlossen,das Perthc’ich miß seinerzeit dem Fond des Elisabeth-? sprtals einzuverleibenck undpie a auf einer Marmortafel im genannten Krantenhause mit der Inschrift zu verewigen: „Paul Bird und seine Gattin Sr Györffy zum Andenken an ihre verstorbenen Kinder ofef, Pauline, Rosa und Margit.” Der Ka des Glisabethspitals beträgt, Dieses Vermächtnis miteingerechnet, 123.000 fl.; aus dem Zinsenerträgniß Dieses Kapitals welden die Berpflegtoten jener unbemittelten Kranken bestritten, welche auf die vier Grand- und elf Stiftungsbetten des Spitals Aufnahme finden. Amerikanisch. Ein New-Yorker Raritäten-Kabinett- Refiser hat dem bisherigen britischen Gesandten in den Vereinigten Staaten, Lord Sadville, der in der jüngsten Zeit so unangenehmes Aufsehen erregt hat, ganz ernsthaft den Vorschlag gemacht, ih in einer Schaubude in der achten Avenue zweimal die Woche drei Stunden lang sehen zu lassen. Das angebotene Honorar beitrug 2000 Dollars wöchentlich und außerdem versprach der Edle no,‘ Logis und Befestigung für den britischen Lord und dessen ‚Gefolge zu zahlen. Gerichtshalle. Preßprozeh der „Rumänischen Nevue”’. Heute fand die Hauptverhandlung in dem Preßprozesse statt, melden die königl. Staatsanwaltschaft in Arad gegen den Reicisaer Vollschullehrer Stefan Albu angestrengt hat. Albu hat — mie mir dies vor einigen, Tagen mittheilten — in den Julie und August-Heften der in Nejchiga erscheinenden Monatsschrift „Numänische Revue” zwei Artikel veröffentlicht, welche nach der Ansicht der Staatsanwaltschaft geeignet sind, die Rumänen zum Haffe gegen die Ungarn aufzureizen. Im ersten intrrminirten Artikel wird die Lage der Rumänen in Ungarn und Siebenbürgen besprochen , und behauptet, daß in Ungarn hinsichtlich jeder Frage des Staatlichen Lebens lediglich die ungarischen nationalen Interessen zur Geltung gelangen ; im zweiten Artikel wird darüber Klage geführt, daß der griechisch-orientalischen rumänischen Kirche in Ungarn Sonderriffe in den Weg gelegt werden. Albu wurde in dieser Angelegenheit bereit einmal vom Arader Schwurgerichtshöfe zu einem Jahre Staatsgefängniß und zu 500 fl. Geldstrafe verurtheilt, die königl. Kurie jedoch Faslixte dieses Urtheil aus formellen Gründen und verwies die Angelegenheit zur neuerlichen Verhandlung vor den Budapester G Schmurgerichtshof. " Dem Gerichtssenate präsidirte Franz Szértács; Botanten : Baron Béla Rudnyanpiy und Sofef Kálomn; Schriftführer: .Krenedics. Die Anklage vertrat Bize-Staatsanwalt 033 du, Vem Angeklagten Stefan Albu vertheidigt der Lugoser Advolat Bredicsant. AS Dolmetic für die deutsche Sprache fungiert Dr. Alexander Fränkl Der Verhandlung mohnten zahlreiche Rumänen bei. Nikolaus Boncza, Koloman Brazay, Andreas Buzil, Franz —_ EN Die Jury fanstituirte fi folgendermaßen : era Sharan , OPI, Gustan Weinberger, Franz . Halák, Koloman . Kanczer, Koloman Hundy, Adolf Totid, Ludwig Krauß de, Megger, Ludivig, Giczey, Eenach Emmerling; Erfasgeschmorene: Mexius Huzella und Baul . veßberger. Jade Beeidigung der Geschmorenen gibt Angeklagter Stefan Albu an, daß er 41 Jahre alt, Iedig, Verfasser der beiden interminirten Artikel und bisher preßgerichtlich unbeanstandet sei. Folgt die Verlesung der Anklageschrift und der beiden inkriminellen, überaus langathmigen Urtikel, womit va Beinweisverfahren geschlossen wurde. » Nach einer kurzen Pause hielt der öffentliche Ankläger Vizess Staatsanwalt Alexmåcitscu seine Schlußrede,in welcher er zunächst hervorhebt,dass zwischen der jeweiligen politischen Stimmung und der politischen Presprozesset.In Ungarn ein inniger Zusammenhang bestehe Alsmhensiebziger Jahretk die Russen die Türken— angriffe und a kannen die Prozesse gegen die Nationalitätenpresse in Ungarn am häufigsten vor.Bei solchen Gelegenheiten lieben es die Nationalitäten,sich über Unterdrückung seitens der herrschenden Race zu beklagen.Sobald irgendeine politische Bewegung auf unserem Erdtheil entsteht,da erhebetr auch die bisweilen schlummernden Nationalitäten-Agitatorers t ihr Haupt,um theils in wuchtigen,theils in unsinniger Sprache Ihre Klagext vorzubringen.Wer die Verhältnisse unter den Rumönen nichtkennt könnte leicht zu dem Glauben veranlaßt werden, daß jo manche ihrer, Klagen, namentlich mas ihre Armuth und die Verarmung ihrer Kirche und kulturellen Institute betrifft, berechtigt sei. Und doch ist dies nicht, der Fall. Denn als von der Kolonisirung der südungarischen Theile die Rede war, da waren die Rumänen nur schwer zu bewegen, ein Stüdchen Grund und Boden anzunehmen, da sie von den Hörigkeitspflichten Mefßert hatten, während zur gleichen Zeit die weit klügeren Serben die besten Grundftücke bebauten und mit der Zeit die reichten ‚Leute wurden. So kam es, daß die Rumänen arm blieben, woran jedoch nur sie , allein die Schuld tragen. Die Rumänen hängen mit einer Art Fanatismus an ihrem Glauben, doch dachten sie Jahrhunderte lang nicht daran, ihre Kirche von der serbischen Suprematie zu befreien. ‚Grit seit den sechziger Jahren haben die Humänen überhaupt ihre eigenen Bischöfe und erst seit der ungarischen Aera denken sie daran, sich und ihre Kirche von den Serben loszumachen. Wenn nun jemand in einer anscheinend woilsenschaftlichen Monatsschrift aktuelle Politik treibt und behauptet, die herrschende Race, die ungarische nämlich, unterbrücke die Rumänen gemaltthätig, sie entziehe zum Bortheil der übrigen Konfessionen Der " griechisch-orientalischen Kirche jede Unterfrügung, , damit dies ein gefährliches und strafmürdiges Unterfangen. Doppelt’ gefährlich ist, dieses Unterfangen, wenn, eine Nationalität derart darangutzt wird, die Feine Zeitungen [eft und. fi) nicht andern orientiren kann. Ungarn it heute vielleicht das einzige Land in Europa, wo volle, uneingeschränkte Preßfreiheit herrscht, wo Ledermann seine Meinung frei und offen jagen darf. Und wahr ist das Wort, das der Weise des Baterlandes, Franz Desk, gesagt hat, daß sein Programm über die Preßfreiheit nur dahin laute: „Lüge nicht.“ Der Angeklagte aber hat wissentlich die Unwahrheit geschrieben, als er die Ungarn gemaltthätiger und ungerechter Handlungen beluldigte. Er bittet Jona, den Angeklagten des Preßvergehens der Aufreizung gegen eine Nationalität schuldig zu erkennen. .., vertheibiger Bredicsani plaidirt für die Freisprechung seines Klienten, dem es ja nie eingefallen sei, gegen die ungarische Nationalität zu agitirren, sondern der blos eine in jedem freien Staate erlaubte Kritik an der herrschenden Nationalitätenpolitik übte. Ein im Jahre 1848 geschaffenes Geset, sowie an Franz Det auf dem Reichstage im Jahre 1861 sprechen sich dahin aus, daß die Nationalitäten hinsichtlich ihrer Sprache, Gesittung und nationalen Entwielung, nicht nur respettirt, sondern direkt unterstüßt werden sollen. Dies wurde auf Grund des Prinzips der Gleichberechtigung ausgesprochen. Nachdem auch noch der Angeklagte Stefan Albu einige Worte zu seiner Vertheidigung gesprochen, hielt der Präsident im durchaus objektiver Form sein Nefume, worauf die Geschmornen fi zur Berathung zurückzogen. « Nach einstündiger Beralhung fällten die Geschworenen das Verdikt,demgemäß bezüglich des ersten inkriminirten Artikels die That-und Schuldfungemrt 7 gegen Stimmen bejaht,bezüglich« des zweiten Artikels die That-111 Id Schuldfrage mit s gegen 4 Stimmen vernernt wurde . Auf Grund dieses Verbittes der Geschworenen verurteilte der Gerichtshof den Angeklagten Stefan Abu wegen Preßvergeheng der Aufreizung gegen eine Nationalität im Sinne des Punktes 2 des 8. 172 &.-6. zu drei Monaten Staatsgerfängniß, 300 fl. Geldstrafe, eventuell zu 30 Tagen Staatsgefängniß und zum Erlage der mit 116 fl. 4 fl. bestimmten Kosten: der . Theater. für heute, Donnerstag, 22. November. Nationaltheater: „Stuart Mária". — Königliches Opernhaus: „A granadai éji szállässe, "A négy kérő". — Letzungstheater: „Väläs után". — PVBollstheater: „R ezigänybärö“. — Deutsches Theater: „Die Giegerin von Wien“. N | | , - .