Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1889 (Jahrgang 36, nr. 1-24)

1889-01-03 / nr. 1

«­«­" ger­nommen hat, daß es während der Dauer der abgeschlossenen propt­­iorschen Konvention hinsichtlich der Gewährung des Bettelbant­­privilegiums für eine andere Person oder Anstalt der Geseßgebung seinen Borschlag machen und die Oesterreichisch-Ungarische Bank in der fak­tischen Ausübung ihrer bisherigen Rechte nicht stören werde. Dies, geehrte Haus, sind Die Verfügungen, welche die Negierung im S­nteresse der Aufrechterhaltung des status quo für nothunwendig erachtet hat. Die Negierung weiß, daß sie für diese Verfügungen die Ver­antwortung trägt, daß sie zur Verantwortung gezogen werden kann, aber sie weiß auch, Daß sie auch dann zur­­­erantwwortung gezogen werden kann, wenn sie es verabsäumt, irgend etwas im Sinteresse des Landes zu thun (Zustimmung rechte), wie ja schon hier im Laufe der Auscheud gebraucht wurde: sie führe das Land einem unmöglichen Zustand zu. (Zustimm­ung recht3.) Die Reputation des Landes, seine politische Lage, seine mirtefchaftlichen und finanziellen Syntexefsen lieben dies nit zu und obwohl der Regierung keine positiven gesechlichen Bestimmungen zur Verfügung standen, hat sie e­­in Bewußtsein ihrer Verantworlichkeit für nothwendig und für ihre A erachtet, im I­nteren­e des Landes so vorzugehen.­­Zustimmung regte. Die Regierung weiß auf, daß, wiewohl sie Die Berantwor­tung trägt, es nothwendig sei, daß auch das Haus von der Sache Kenntniß beffte, und sie bittet, ihr seinerzeit unter Billigung ihres Vorgehens das Absolutorium zu ertheilen. (Zustimmung rechts) Sie plant dies derart, daß sie im Laufe der Verhandlung bei den ersten Ah­nen des § 3, wo es heißt: „Dieses Gefeg tritt am 1. Jänner 1898 ins Leben“, ein Amendement einbringen wird, das nicht nur rücmirfende Kraft befigen, sondern auch berufen sein wird, der Regierung für die getroffenen Verfügungen das Absolus­torium zu entheilen. (Zustimmung vet.) Die Regierung wird es seinerzeit für ihre Pflicht halten, Dieses Amendement einzureichen, und zugleich wird sie Hinsichtlich der getroffenen Verfügungen um das Absolutorium, um billigende Zurkenntnisnahme ansuchen. (Leb­­hafte Austimmung rechts.) Dies habe ich für nothunwendig gehalten, jeßt zur sagen, mo wir üt der ersten Sigung nach Neunjahr die Verhandlung der auf dem Tapet stehenden Vorlage beginnen. Damit diese neue Lage bekannt sei und die Herren Abgeordneten, die noch das Wort ergreifen wollen, vollkommen orientirt und in der Rage seien, die Frage nach ihrer Einsicht zu beurtheilen. (Lebhafte Zustimmung und Gljenrufe regte.) (Große Unruhe redete: Géza Bolsnyis Gechrtes Haus! Rufe: Was mollen Sie ?) Präsident : Ich bitte die Herren, nicht dazwischen zu rufen, 008 ist meine Sache. Worüber münscht der Herr Abgeordnete zu sprechen ? 3 Géza Wolsnyir Zur Hausordnung. Gegen die vom Ministere­präsidenten fest angemeldete Mo­difikation zum § 3 des Geseh­­entwurfs hat er jegt nichts zu bemerken. Gegen den ersten Theil der Darlegungen jedoch hat er gewichtige Bedenken. Wenn solche ministerielle Anmeldungen hier mit Stillsschweigen übergangen werden, ohne auf die Tagesordnung gestellt zu werden, so könnte dies vor dem Budlitum leicht den Anschein haben, als hätte das Haus sie sichroeigend gebilligt. Nachden aber im Sinne des $ 68 des Gefiebes am 1. Jänner nicht jener status quo bestand, mie am en , . .. (Unrnde rechts. Nufes Das ist eine meritorische Tele %, Bräftdent:­ch bitte den Heren Abgeordneten . . . Sa Polsuypir 39 will sagen, daß die Angelegenheit auf die Tagesordnung gestellt werde. Bräftdents Die Hausordnung Sant beutlig, daß eine Heuferung zur Hausordnung mit dem Meritum der Sache nicht ver­­bunden werden darf. Ga Wolónyi will also in jenem Rahmen sprechen, in welchen der Minister-präsident seine Anmeldung machte. Ministerpräsident Baron Bánffy: Ich habe zum Gegen­­stande gesproche­t. Gräfident: Der Herr Minister-P­räfident hat in der Debatte über den in Verhandlung stehenden Gelegentwurf das Wort genommen; diese feine Neu­erung it ein ergängender Bestandt­eil der Debatte (Zustimmung recht3) und darüber kann sich Jeder, der das Wort hat, meritoriie­ äußern (So its­­ rechts), sowohl jegt, als auch­ in der Spezialdebatte, wenn die angekündigte Modifikation Dove gelegt wird. Der Herr Abgeordnete kann fest nur darüber sprechen, welchen Baragraphen der Hausordnung er auf die Aeußerung des Herrn Minister-Bräsidenten angewendet missen wil, nicht darüber, Ba ae Heußerung billigt, oder nicht? (Lebhafte B Zustimmung recht.) ba Bolongi will jenen Paragraph der Hausordnung angewendet wissen, welcher bestimmt, daß die Ekklärung des Minister-präsidenten gedruct und auf die Tagesordnung gestellt werde. (Rufe rechts: Welcher it das ?) Ministerpräsident Baron Banffy2 Geehrtes Haus! Ach bedaure fegt, daß ich nicht in der Lage bin, dem Herrn Abgeordneten Géza Bolönyi etwas Anderes zur Verfügung zu Stellen, was er pdinden lassen kann, als meine Nede. Wohl habe ich einen Theil der­­selben gelesen, aber wieder die Note, noch das Bankübereinformen; ich habe einen Theil der Nede deshalb gelesen, um sie präzis, wört­­lich wiederzugeben, damit sie nicht anders gedeutet werde, “als wie ich fe­mittlig gesprochen habe. (Zustimmung rechts.) Diese meine Rede sah­ also nicht auf die Tagesordnung gejeßt werden. Géza Bolónyi: Sie haben Die Verordnungen angemeldet! Minister- Präsi­dent Baron Banffy: Aber ich sagte, daß die Regierung das Absolutoriu­m verlangen, die bezügliche Vorlage bei der Verhandlung des § 5 machen werde, wo sie auf die Modi­­fikation vorlegen wird. Dann wollen Sie sie in Dind legen lassen und auf Die Tagesordnung testen, obwohl sie damals schon auf der Tagesordnung stehen wird Dadurch, daß wir den § 3 verhandeln werden. Damals wollen Sie urtheilen, und ich hoffe, Sie werden uns 048 Absolutorium ertheilen. (Lebhafte Zustimmung rechts.) Géza Folözyt: Dann ziehe ich meinen Antrag zurück. Ferdinand Horánkty: Die Meußerung des Herrn Minifer-Präsidenten beiraschte ich einfach als eine Nede, melde er im Laufe der Debatte zu halten für gut befunden. Nachdem er aber wieder einen Antrag gestellt, noch einen Vorsschlag gemacht hat, dessen Verhandlung er vom Hause verlangen würde, ist meines Erachtens eine weitere Verfü­gung nicht nothwendig und kann Die Debatte fortgefegt werden. (Zustimmung rechts und linta.) Ludwig Hass verlangt, die Regierung soll die getroffenen Verfügungen auf den Eid des Hauses niederlegen und in Ver­bindung damit das Absolutorium verlangen. Minister-präsident Baron Bánffy: Geehrtes Haus ! (Hört! Hört!) Wenn ich die Modifikation einweihen werde, wird es aller­­dings meine Pflicht sein, auch die nothunwendigen einschlägigen Daten, insowweit solche vorhanden sind, obgleich es deren nur sehr wenige gibt. Doc wenigstend das Uebereinformen auf den Tisch des ge­ehrten Hauses niederzufegen. (Zustimmung rechte.) Es liegt nicht im Entferntesten im Spntereffe Der Legierung, etwas der Deffentlichkeit zu entziehen ; es liegt vielmehr in ihrem Interesse, Alles vorzulegen, wom­it sie nachmeifen kann, hab sie im Interesse beg Qandet vor­­gegangen it. (Webhafte Zustimmung recht.) Bräafibent! Die Diskussion Über die auf der Tagesordnung stehende Vorlage wird fortgelegt. Weiteres im Mor­genblatte. iv + + Konfekration des Bischofs Heigey, In der Kapelle des Dfner Primatialpalais fand gestern die K­onsekration des Fünfk­rhner Qi­hofs Samuel Hetyey in Äußerst fo­erner Weise statt. Denn wenn auch wegen der räumlichen Ver­­hältnisse außer den Betheiligten und den kirchlichen Sunktionären nur wenige der seltenen Feier heimwohnten, wurde dennoch aller Pomp entfaltet, mit welchem die katholische Kirche ihre Zeremonien auch nach außen hin erhebend zu gestalten weiß. Die Kapelle war glänzend deform­t. Kardinal-Fürstprimas Klaudius BaBary, der in zuvor kommender­­­eife selbst seinem gewesenen Kanzleidirektor das Aner­­bieten gestellt hatte, ihm die Bischofsweihe zu eiiheilen, fungirte im Purpurornate und auch Die prunkvollen Ge­wänder der Mit­konservatoren, des Salocsaer Erzbischofs Georg Esaktin, de Graner erzbischöfligen Vilars Bischof Sofef Boltizar und der übrigen Assistenz trugen unwesentlich zur Hebung der Stimmung bei. Schon um 7/2 Uhr Früh waren im Empfangssalon des Fürste­primas Erzbischof E83 a Bla, die Bischöfe Hetyey und Boltizár, in Vertretung des Oraner Grilapitel, die Domherren Stefan Kokival und Jan Maflaghy, als Repräsentanten des Künstlihner Domk­apitels die Domherren Steffrid um Walter nebst der Hofasiitischkeit des Kardinal-Fürstprimas erschienen, und bald darauf begab er die illustre Gesellschaft in die Kapelle. Hier waren bereits der erzbischöfliche O­bernator Hieronymus 2ostay, Giüterdirektor Béla Hanny, von den Schülern Heigey’s dessen Nachfolger im Wiener Pazmaneum, Spiritual Fosef Drehäsler, der Kanzleidirektor des Erzbischofs von Kalocsa, Dr. Peter Zu­n­k], der fünfkirchner bürgörliche Sekretär Sannuy, ferner der bisherige Bevollmächtigte Heigey’s, Alexander gent und der Pfarrer der Elisabethstadt Béla THtbfaluffn ammerend. Um 8 Uhr begann die Zeremonie, bei welcher den Kardinal- Fürstprimas außer dem Erzbischof EscaBla und dem Bischof Boltizar noch afl­flirten: Kanzleidirek­ter Domherr Auling Walter, die Sekretäre Dr. Medard Kohl, Abt Graf Nikolaus Szédgenyi Dr. Theophil Klinda, der Konsistorialmotor Dr. Arijur Ő un den a 8, Zeremoniär Georg A­n­d­o­x (Anhäupel) und Suceretor Elemér Gitner. Bei der Meile ersuchte Erzbischof Csahle den Fürstprimas, den zu Diesem Zmede erschienenen Geistlichen zum Bischof zu meiden. Auf Anordnung des Kardinal verlas Dr. Klinda das päpstliche Breve, welches vom 15. Dezember 1897 datist ist, worauf Hetyey­­ miederm­iete, das übliche Glaubensbekenntniß ablegte und dem tömte­ren Heiligen Stuhl, wie auch­ dem Papst Gehorsam gelobte. ‚ Kardinal-Fürstprimas Baßary wetete dann Die vor geschriebenen Fragen an den Bischof, worauf dieser eine Meile bis zur Epistel las. Dann begann erst die eigentliche Konferration. Nach dem Abfingen einer Litanei legten alle drei Konsikratoren ihre Hände auf das Haupt Heryey’s mit den Worten: Empfenge den heiligen Geist! Der Fürstprimas salbte das Haupt Hetneys mit CHrisam, mnbei er ihn SHlüdm wünschte und den Segen Gottes auf ihn herabflehte, damit er Allen als gutes Beispiel diene. Dabei sagte Se. Emmnenz u. A. : „Besegnet sei, wer Dich segnet, verdammt sei, wer Dich verdammt. Sei gottesfürchtig, weile, damit Du die Finsterniß nit als Licht, das Licht nicht als Finsterniß, das Böse nicht als gut und das Gute nicht als Böses bezeichnest.“ Hierauf falbte er auch die Hände rk und übergab ihm den Hirtenstab, den Ring und das Evan­gelium.­­ Sodann wurde die Messe bis­ zum Offertorium fortgesetzt. Hierüber­ gab der neu geweihte Vischof als Zeichen seiner Dankbarkeit dem Fürstprimas zweigroße,brennende Wachskerzen,z­wei8atb­and,den einen mit Gold,den andern mit Silber überzogen,und zwei ebenfalls derart gezierte Fäßlein Wein.Hierauf empfing er die Küsse der assisiirenden Bischöfe. »Zum Schluß derzullesse sprach der Fürstprimaswachem weihte die Mittel,die­ Han­dsch­uhe,mit welchen er den neu gemeihten Bischof bekleidete,11nd­ setzte diesek­ dann in vollem bischöflichen Ornat auf seinchhen.Se.Eminenz stimmte dann das Ti Deum an und sprach einessebct für den neuen Bischof,der inzwischen Segen spendend die Kapelle durchschritt und an den Altar zurückkehrend den ersten feierlichen bischöflichen Segen ert­­eilte.Drei 111al rief dann Bisch­aetycy zuneichen seines Dankes den Konsekratoren Ack­multosannoszzih womit die kirchlich h hier beendeten Nach der Messe begab sich Bischof Hetyey zu dem Fürst­­primas,um ihm nochmals zu danken.Bald darauf machtekk auch die Gäste und die assistirende Geistlichkeit bei St.Eminenz ihre Au­f­­martung. Um 121/2 Uhr gab der Kardinal-Fürstprimas zu Ehren des neitgemeihten Bischofs ein Diner zu 20 Gededen, an welchem mit Ausnahme Len­’s und Tothfaluffy’s all jene theilnahmen, welche bei der K­onservation fungirt oder dieser beigemahnt hatten. Als der Champagner fredenzt wurde, erhob ih Bischof Hervey, um in erster Neihe Sr. Eminenz Dank auszusprechen. Nedner führte die zahlreichen Gründe an, welche ihm gegenüber dem Firhtprimas Dankbarkeit auferlegen ; er zählte die wiederholten Ans­tässe auf, bei welchen der Kardinal ihm seine unst und Gnade bezeugte und würdigte in tiefempfundenen Worten die hervorragen­­den, edlen Eigenschaften des Fürstprimas, welche Redner besser kennen lernte, als irgend­ein Anderer. Die vielen Gunstbezeugungen erreichten heute ihren Höhepunkt, wo Ge­ Eminenz den Yiedner fili­ete. Wenn der heilige Baulus jagen konnte, Ego vos genus in Christo, so form auch der Firstprimas vom Nednec jagen, er habe ihn unter seine Söhne aufgenommen. Für all dies glaubt Hetyey seinen Dant am besten dadurch zu bethätigen, wenn er in seinem Wirken stets den Fürstprimas sich) als Vorbild nimmt und bestrebt it, diesem als Priester, als Oberhirt und als Mensch gleich zu wer­­den. (Lebhafter­ Beifall.) Nedner verspricht dies und bittet den Kar­dinal, ihm sein Wohlwollen auch in Zukunft zu erhalten. Schließlich dankte der Bischof dem Erzbischof Egaleta, dem Bischof Boltizár, der Assistenz und all Senen, die duch ihr Erscheinen ihm ihre Sym­e­pathien bezeugt haben. K­ardinal-Fürstprimas Klaudius Baßary gedenkt der heu­tigen firchlichen Eier und hebt hervor, die Bischöfe haben Pflichten politischer und kirchlicher Natur. Die legterwähnten zerfallen in das ministerium, magisterium und imperium. Bischof Hetyey habe schon auf seiner bisherigen Laufbahn genügend Gelegenheit gehabt, seine Eignung für die ersten zwei­ für die Verwaltung und das Lehren in glänzender Weise zu befunden. Aber auch Hinsichtlich des schm­ie­­rigsten Theiles der Pflichten, des Imperiums, ist Sr. Eminenz nicht bange, da Heryey während der jüngst vertroffenen vier Jahre als erzbischöflicher Kanzlerdirektor auch in dieser Richtung ein gesundes, scharfes Mrtheil, guten Willen und ein gutes Herz gezeigt hat. Nedner kann dem neuen Bischof nur die Worte als Mahnung­swiederholen, welche er nach­ dem Wontifikale an ihn richtete, als er ihn den Bischofsstab übergab : „Sis in corrigendis vitiis pie sae­­viens, judicium sine ira­tonens, in fovendis virtutibus auditorum animos demulcens, in tranquilitude severitatis censuram non de­­serens.“ Wenn der Bischof bei der Verbesserung der Behler mit Milde gepaarte Strenge anmenden, sein Ur­theil immer ohne Zorn und Groll­­­fällen, die Ge­müther der Gläubigen stets besänftigen und bei seiner Strenge die Ruhe nie verlieren, die Normen­ nie außer Acht lassen wird, dann wird er allen Anforderungen entsprechen, welche die Kirche und der Staat, seine Amtsbrüder und Gläubigen an ihn stellen können. Nedner it überzeugt, Daß Heryey Die nothunwendigen Eigenschaften in vollem Maße beu­gt, um all­e diesen Pflichten nac­hzukommen. Er ersucht den Bischof, auch in seiner neuen Stellung ihm stets seine Wnderfiligung zu gewähren, wo Redner das Wohl des Vaterlandes und der Kirche zu Fördern bestrebt ist. Als treuer Sohn des Or­­dens des heiligen Benedictus, schloß Se. Eminenz unter den begei­­sterten Elfenrufen der Anwesenden, begrüße er Heigey mit Freuden auf dem Bischofssig, beiden vor etwa 900 Jahren ein hervor­­ragendes Mitglied vieses Ordens, der heilige Mauritius, einge­­nommen hat. Noch begrüßte der Fünfkirchneer Domh­err Szeifrig den neuen Oberhirten in schwungvollen Worten, worauf Kardinal-Fürst­­primas Babara sich in seine Privatgemäcter zurü­ckzog, während die übrige Gesellschaft noch längere Zeit beisammen blieb. Rúdor Hetyey verabschiedete sich später in herzlichster Weise von dem Kardinal wie au von den übrigen Gästen und verließ wo geite­n Abends die Hauptstadt. Er hat si vorerst nach Nadasd begeben und wird exit gegen Ende de Monats seinen Einzug in Fünffirgen halten. A ee re­­ 24 ee re eine igen Le ége ( IT au + + Engeswenigkeiten, König Milan) bat sich von hier nach Eleid nach den Bibarer Begibungen des Grafen Eugen Zichy begeben, um an den dort zu veranstaltenden Sagden theilzunehmen. Fürt Bis­m­a­r­d.­ Man telegraphirt uns aus Berlin: Der Ursprung des am Neujahrstage verbreiteten Gerich­tes über den Tod Bismards st rät­selhaft. Der Fürst, der aoch Erfundi­­gungen hievon erfuhr, äußerte jenen Unmillen über diese Erfindung. Uebrigens war Bismarc in der Silvesternacht bis 11/2 Uhr auf und plauderte in heiterer­ Laune mit seinen Söhnen, seiner Tochter Schmeninger und Chrysander. Dopation. Heute jährte er sich zum zehnten Male, daß der Generaldirektor der Kaschau-Oderberger-Bahn, Peter v. Noth die Zeitung dieser Verkehrsanstalt übernommen. Aus diesem Anlasse versammelte sich der gesammte Beamtenkörper um 11 Uhr im Lisungssaale des Direktionsgebäudes. Als die beim Erscheinen Rath’s­erbraufenden Glienrufe verklungen waren, richtete Ober­­inspektor Dr. Adrian Hauser an den Gefeierten eine herzliche Ansprache, in der er einerseits der glänzenden finanziellen Nestltate gedachte, welche die Bahn während der zehnjährigen Amtsdauer Peter v. Nath’S erzielt hat, andererseits die Thätigkeit des General­­direktors im Interesse des ungarischen Staatsgedankens ohne Tangirung der Gemeinsamkeit der Bahn hervorhob. Zum Schlusse seiner Rede überreichte Oberinspektor Hauser dem Generaldirektor unter den nicht enden wollenden Elfenrufen der Anwesenden als Zeichen der innigen Verehrung und Liebe der Angestellten v dieser Anstalt eine prachtvolle Adresse, deren künstlerische Ausführung den Verfertigern — es sind durchwegs Angestellte der Bahn — zur Ehre gereicht. Generaldirektor v. Mát) dankte herzlichst für die ihm erwiesene Aufmerksamkeit, indem er mit inniger Verehrung des Verwaltungsrathes der Gesellsschaft gedachte, der ihn in seinen Bestrebungen, das Wohl der Beamten nach besten Kräften zu fördern, ÄtetS märmitens unterstüßte. einer hob er das Zusammenwirken des gesammten Bersonald anerkennend hervor, wodurch, od ermöglich wurde, so günstige Erfolge zu erzielen. Nachdem noch Oberinspektor Sulius Szetula den zahlreich anmelenden Beamten der österreichischen Streben die Antwort des Generaldirektor in deutscher Sprache verdolmetscht hatte, schloß die Geier, die allen Anwesenden vermöge ihrer Herzlichkeit stets in angenehmer Erinnerung bleiben wird, Abgeordnete aus den­ahren 1848/49.) Von jenen Abgeordneten, die im Jahre 1848-1849 Mitglieder des Reiter,­päter des Debrecziner und des Arader Landtages waren, sind heute, nach einer Zusammenstellung Sigmund Svänla’s, noch folgende 16 am Leben: Enterich Lemberg (94 Jahre alt), Radislaus Mabdaráp (9), Mifolaus PBerczel (87), Gregor Simay (87), Balthafar Horváth (86) Paul kalauz (86) Mubnig Brideczty (86), Eduard Halafy (86), Mai­ Berezel (85), Lorenz Tóth (85), Sofef Madparas (85), Hold Ostrongfy (85), Ludwig Újfalulin (84), L­önig Barlóczy (83), Stefan Bittó (83) und Sigmund 3­vánt­a (81). (Tod während des B Gottesdientes) Aus G­ran telegraphirt man uns: Ein erschlitternder Vorfall ereig­­nete sich in der Basilika. Während des Hochamtes wurde Kanonikus Radislaus 2 u To c 8 von einem Herzschlage getroffen und starb, ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte. Des überaus zahlreichen Publikums bemächtigte sich höchste Aufregung. Der so jäh aus dem Leben geschie­­dene Kanonitus erfreute sich allgemeiner Verehrung. — Bombert Lufács war ein Cousin der Erzbischöfe Samaria und Csäpfa. Er war im Jahre 1825 geboren und hatte im Jahre 1851 die Priester­­weihe erhalten.­­Todesfälle.Am 1.Jänner ist de­ s pensionirte Kurs als Senatspräsident Anton­ Belväthyi Balasy,Ritter des Eisernen Kronen-Ordens II.Klasse,Repräsentant des Nógráder Komitats,im 78.Lebensjahre nach kurzem Leiden gestorben.—Der Oberingenieur der Schlickschen Eisengießerei und Maschinen-Fabriks- Aktiengesellschaft Herr Johann Kohtz hat einen schweren Verlust erlitten­ am­ 129.Dezem­ber v.J.ist Krr Bisenz seine hochbetagte Mutter im 84.Lebensjahre nach­ längerem Leiden gestorben­. (Ein unbekannter Brief Alekader Petöfi’s­) Die im Verlage der Ungarischen Akademie erscheinenden,von Aron Szilády redigirten Ch­odalomtörtänen­ Közleményeke ver­­öffentlichen einen facsimilirten Brief Alexander Petöfi’s.Vom 16.Juli 1848 aus Pestdatirt und an den Fülöppälläfer ref.Hilfs­­seelsorger Johann Bacse gerichtet,enthält dieses Schreiben mehrere interessante Aeußekungen Petöfi«·s über das ungarische Volk, über das Duellunwesen und über Deputirtenwahlen zu jener Zeit. Wir ziti­ert aus dem Briefe die folgenden Stellen­­: „Es tt mahr, das Bolt ist so, wie Dir es zeichnest, aber Du tünsdiert Dich, wenn Du glaubst, daß ich er mir als eine ideale Körperschaft vorstelle, nein, mein Freund, ich denke mir’ um seinen Sunfen besser, als Du behauptest, daß es sei, allein es ist das Haupt­­streben meines Lebens, daß es nicht so bleibe, wie es derzeit it. Viele Halten die Veredlung und Kultivirung des Volkes für Sisyphus­­arbeit; ich nicht; und darum habe ich Kraft, unverzagt für femme Interessen zu kämpfen; sollte ich die glütdsichere Zeit nicht mehr er­­leben, so erlebt sie ein Anderer, und mag aug in der Nierenarbeit die Spur meiner Bemühungen versch­winden, möge auch mein Name mit unter den Namen der Boltsregeneratoren genannt werden, so sterbe ich doch selig mit dem Bewußtsein, daß auch aus meiner Seele ein Seopfen jenes geweihten Wassers sprühte, welches die Menschheit aufs méne taufen wird. — Was den zweiten Theil Deines Briefes über­ das Duell betrifft, so etelt mich dies nicht minder an und halte ich das Duell nicht weniger für Narrethei und Unsinn, wie Du. Ich weiß, daß mir Niemand meine Ehre nimmt, auch nicht nehmen kann, und wähnte sie jemand, so könnte ich sie Durch einen Zweikampf wohl sicher nicht wiedererlangen ; allein Hier kam nicht meine Ehre, sondern mein Muth in Frage und k­ mikte ihn glänzend bemessen, damit, nicht jeder Regel sich berechtigt, ermuthigt fühle, mich zu hänseln, zu infultiren, zu beregmnuten . . . (Folgt die Erzählung, wie Petöfi den Karl Nagy, der ihn in einem Zeitungsartikel infultirt hatte, fordern ließ, mie dann Nagy feig retivirte, schließlich aber dennoch auf Gnäbel fid) schlagen wollte) 39 mollte aber Seine bloße Parade, bloßes Gabelgetlirr oder b höchstens ein Paar Nite, ich wollte mein Leben visiiren, ‚mit der Hoffnung, w­e [ der mich tollfühn, wie ein müthender Humd, anfiel . , der aber, nach Den prahlen« den B­rafen, mit, denen er vor einigen Tagen öffentlich erläntert, vor der Phistole feig zu und wich. Dies ist die ganze Affaire. ch habe meiner PBiicht gegen mich selbst Genüge geleistet, er aber hat seine,schönen Epitheta mit dem des­teiglings bereichert. Dab ich nicht ohrfeigte, dankt er Dem, daß ich meine Haupfläche durch eine Berührung mit seiner Schmusigen Frage nicht entwhürdigen­­ wollte.. . . Das Andere mit ihm thun, kümmert mich nicht, ich besänftige Niemand, noch aber reize ich Jemand wider ihn. — Wer so viel über die Sache sagt, wie ich: ‚Spricht die Wahrheit, mer weniger oder mehr sagt, dem glaube nicht, denn er lügt. — Was sch ließlich das Deputirtenmandat betrifft, so thue ich zu seiner Erlan­­gung niemals und nirgend an Leben mehr einen Schritt... ., wenn im weiten Vaterlande Fein einziger Bezirk so viel Ohrgefühl oder eigentlich Einsicht Haven sollte, wich zu wählen, dann ist, bei Gott und der Dreifaltigkeit, Ungarn nicht werth, daß ich es wertete. Gott, mit Dir ! Dein aufrichtiger Freund Alexander Betöfi. (Ein Strife im Opernhaufe) Das nee Sahr bat im Fön. DOpernhaufe mit einer empfindlichen Dissonanz begonnen. Am Neujahrsabend wurde bekanntlich eine Röntushymne von Géza Allaga zum Vortrage gebracht, und zwar hatte man, obgleich gar sein besonders festlicher Anlaß vorlag, auch die Solistinen des Theaters zur Mitwirkung im Chore beordert. Ein Theil der Solisten —­ so meldet , Berti Hirlap" — verweigerte nun den Gehorsam, nahm an den Proben nicht theil und die Damen Basquez, Hilgermann Übränyi, Pemny und Blätterbainer erschienen all. zur Borsteiung nicht. Frau Diöry Tam zwar, betrat auch kostümirt die Bühne, machte aber Rebrt, als sie sah, daß seine der vorhin genannten Damen sich eiti« gefunden habe. So nahmen denn nur die Damen Rotter, Raczer, Semfey, Bayer, Balent und Bert an dem Vortrage des Hymnus theil ; die Uebrigen stritten. V­ereitelte sozialistische Agitation) Der bekannte sozialistische Bauernagitator Stefan Kisvilag-Molnár aus Altö-Dabaz beabsichtigte am Samstag mit jede Desinnungsgenossen ih nach Ocha zu begeben, um, dort für die sozialistischen Lehren Propaganda zu machen. Die Ócsaer Gendarmerie erhielt jedoch Kenntniß von der Sade und entsendete den Bottenfü­hrer Sofef Töth, der am Hotter der Dodaer Gemeinde die sozialistischen Griffäre empfing umd­ die in ihrem Refige befindlichen Broschüren und auf­­reizenden Schriften konfiszirte. Die Agitatoren wurden exit frei gelassen, nachdem sie dem Pfostenführer feierlich versprochen hatten, daß Te ihren Fuß nicht mehr in die Gemeinde legen wollen. (Brand in einer Papierfabrik) Her Martin Copony im Kronstadt Befsser der J­ernefter Papierfabrik, ersucht uns, die und zugegangene Meldung über den Brand in der Zerneiter Papierfabrik dahin zu berichtigen, daß nur ein Heiner Theil der Wohngebäude vom Feuer beschädigt wurde; die Maschinenräume und der ganze Fabrikstraft blieben unversehrt, so daß die Arbeit schon am zweiten Tage nach dem Brande wieder voll»­auf im Gange war. Ein Wahnsinniger im Gifenbahbncoup £­ Gestern sprang ein an Verfolgungswahn leidender Reisenter Namens Beter Milanovitch nächst der Station Csap vom Lemberg- Budapester Eisenbahnzüge ab und blieb mit zeridimetterten Beinen auf der Strecke liegen. Der Verunglückte wurde in das Ungpärer Spital überführt. In Krankenhause hatte Milanowitsch einen Tobsuchtsanfall und zerriß, ehe man ihn daran hindern konnte, seine aus 9520 Rubel bestehende Baarschaft. Unfall. Aus Groß-Becsterek wird telegraphirt: Der von Groß-Becskerek nach Pancsova gehende Zug follidirte gestern auf offener Strecke mit einem Suhrmerke, in dem einige Landleute der Umgebung saßen. Alle von ihnen erlitten Verlegungen; einer ist auch Schon gestorben. Die Untersuchung konstatirte, dab die Sintasien des Suhrmerkes betrunken waren, jenen seichten Kerl niederzuschießen. Heujahrsaratulationen. Eine Deputation v8 hauptstädtischen Lehr» förpers unter Führung des Direktors Stefan Stöfe machte aestern beim Oberbürgermeister Hofer Markus, beim Bürgermeister­ohann Halmos und beim neuen Leiter der Unterrichtssektion Magistratsrath Karl G­rabe ihre Aufwartung, um sowohl anläß­­lich des Jahresmechtels, sie zur Durchführung des größten Theiles der Beamter-Restauration ihre Glückwünsche auszusprechen. Die beiden Bürgermeister versicherten die Lehrer ihres unveränderten Wohlmollens und des Steresses für die Hebung des Unterrichts­­mesens. Magistratsrathd Szabó erklärte, in die Fußstapfen seines Amtsvorgängers treten zu wollen; er werde stets und in jeder Hinsicht Bilhafeit und Humanität vor Augen halten, doch bitte ai­ch Nahsicht und Unterstützung bei den Schwierigkeiten des Kfangen. Anläßlich des Jahresmeh­rere haben auch die hauptstädtischen Aerzte, die städtische und die freiwillige Feuerwehr, die Markt­­hallen-Direktion und Deputationen anderer Kommu­nalämter bei den Bürgermeist­ern ihre Aufmartung gemacht. Die Beamten des Nationalmuseu­ms erschienen am Neujahrstage bei dem Prirektor Ministerialrath Emerich Szalay, um ihm anläßlich des­ Jahresmechsels ihre Glückwünsche darzubringen. Der dirigirende Austos der Museumsbibliothek, Dr. Ladislaus SFejerpataly, wies in jener Begrüßungsansprache auf die großen Sortischritte Hin, welche das ungarische Museumsmesen im verfloffenen Sabre aufzumweiten hat. Es wurde ein Geset über die Pflichtexem­­plare geschaffen, das Archiv wurde erweitert und mit einem­ Arbeits­­zimmer versehen, die ethnographische Abtheilung des Mu­seums ist zu einem selbstständigen Museum umgewandelt worden, das Antiqui­­tätenkabinet­t wurde durch eine werthvolle Typssammlung bereichert, die naturwissenschaftliche Abtheilung ist neu geordnet worden. An allen diesen Fortschritten hat auch der Direktor des Museums be­deutenden Antheil. — Direktor Emerich Szalay hob im seiner Antwort hervor, daß auch im gegenwärtigen Sabre noch manche wichtige Aufgabe auf dem Gebiete des Museumömefens zu lösen sei. Der, in den besten Tagen des verflossenen Jahres gegründete Museumssenat, an dessen Seite der Kultus- und Unterrichtsminister selbst steht, eröffnet die­sel darauf, daß auch das neue Sahr nicht resul­­tatlos verlaufen werde. Unbedingt nothuwendig ist die Errichtung eines amweiten Museumsgebäudes. Bon­en gegenwärtigen Sammlungen des Museu­ms sollen die Bildergalerie und Die Capsnbaüffe dem zu gründenden Museum der schönen K­ünste zu­gewiesen werden. Die Bibliothek und die Antiquitätensammlung sollen im gegenwärtigen Gebäude verbleiben, für die naturwissenschaftlichen und ethnographischen Sammlungen aber mitre ein neues — noch besser amei neue — N % ép­ty­er­a ans Hmm | Museumsgebäude zu errichten. Auch ist es dringend nothwendig, für­­ die Beleuchtung des Museums zu sorgen, damit dasselbe auch in den Abendstunden ran werden könne und damit die Museums­­­beamten, deren Zeit Vormittags von administrativen Agenden Anspruch genommen ist, Zeit zu wissenschaftlichen Arbeiten erhalten. In Verbindung mit diefer Lefern müßte aber auch die materielle Lage der Bibliotheksbeamten gebessert werden. Von vielen Beamten wird die Dualifikation von Mittelsschul- und Universitäts-P­rofessoren gefordert, ihre Bezüge bleiben jedoch weit hinter den Gehältern der Professoren zurück. Schließlich bat der Direktor die Beamten, im Interesse des Museums auch fernerhin rege Thätigkeit zu entmitteln. Aus Anlaß der Jahreswende machte eine Deputation der Landes-Handels- und Industriehalle bei ihrem Präsidenten Geheimrath Alexander Mat­elovits ihre­ Aufe martung. Der Sprecher der Deputation Bau Schlesinger wies in seiner Gratulationsrede auf den umabsehbaren Schaden hin, den unsere Vollsmirthlschaft­ durch Die Ungewißheit der politischen Lage erleidet. Nedner verlieh der Ueberzeugung Ausdruck, daß eine Klärung der Situation schon im Interesse des Budapester Blutes je eher erfolgen müsse Dr. Matletonits dankte für die Begrüßung und bemerkte, daß die Obstruktion ihren Agmed verfehlt habe, da sie das BZustandekommen einer absolut nothwendigen Schöpfung nicht vereiteln konnte. Das Provisoriumsgefeß hätte doch nur eine Sanftionirung des status quo bedeutet, der bis zur neuerl­ichen Regelung der reirt­schaftlichen Fragen unbedingt aufrechte erhalten werden muß. Das einzige Resultat, welches die Obstruktion erzielte, bestand­­blos in der Schwächung des Parlamentarismus. Die Direktion und die Zentralkanzlei des Ungarischen Rob­ben K­reuz-V­ereins richtete aus Anlaß des neuen Jahres an den in Habfeld weilenden Präsidenten Grafen Andreas &lefonics eine Starmwunsch-Adresse. Am Neujahrstage mac­hten bein Oberjurator-Stellvertreter Otto Schmwarker de Balcharez das Personal der Zentralkanzlei, das Beamtenpersonal des Elisabeth- Spitals und eine Abordnung der Stanfenanwärterinen ihre Aufa wartung. 7 »’ Die Mitglieder des Landesvereins ungarischer Lederhändler ersch­ien erst am 1.Jän­ker bei ihrem Präsidenten Herrn Sigmund Markus,wo der Führer der Deputation Vizei­präsident Jak.A.Hirsch,der Anhänglichkeit der Mitglieder an den Präsidenten Ausdruck gab und demselben für die energische, zielbemaßte Leitung des Vereins dankte.Präside­rtJJ Zarkus dankte für die Wünsche der Mitglieder­ und betonte,daßdd­ereinnxit Rücksicht au­f die politischs wirthschaftlichen Verhältnisse bald zu er­­höhter Bedexstxtung gelangen könne,er forderte deshalb die Mit­­glieder zur Einigkeit auf und versprach,auch ferner hin zu anohle des Vereins mitzuwirken in Zug der MWM-x.s Ipolyfåg,1.Jän1­er.(Orig.-Korr.)l Stü­rmische vn­gregation.]Die ass.1­29.v.M.stattgehabte Kongregation des Honter Komitats nahm einen stürmischen Berl au­f.Der SkMchl begann,als eine Pensionsrücker statt Was­ Angelegenheit des gewesenen Oberkmtärs Ludwig Töth verhandelt wurde.Töth verlangte Uämlicil diq Retouriirung seines vor demJnslebentreten des Pensionsinstituts freiwillig eingezahlten Beitr­ages von 1620 fl.und erbat sich dazu die Zustimmung der Kongregation. Zapdislaus Spanka erklärte es für ebenso lächerlich wie gefährlich, einem im Disziplinarwege­ amovirten Individuum eine Prämie zu votiven. Nichtsdestowweniger acceptirte die Kongregation­ den Standpunkt des Referenten und beschloß, die Summe zurückzuerstatten. Gegen diesen Beschluß meldete Obergespan Bela Horváth mit Ber­­ufung darauf, daß ein auf Disziplinar- oder­ strafgerichtlichem Möge amovirter Beamte auf seinerlei Näderstattung Anspruc erheben künne, die Berufung an. Hierauf folgte ein Antrag, das Komitat möge für die Goidenthaltungs-Abtheilung des Waffenstuhls eine Prämie von 150 fl. votiven. Jedermann erwartete die einmüthige Annahme des Antrages, doch erhob sich bald ein Skandal, den die hauptsächlich aus Mitgliedern der Familie Spanka bestehende Oppo­­sition, provozirte. Das Zeichen dazu gab Sigmund Spanka, der in fulminanter Nede gegen „die Usurpatoren der Macht“ loszog, und den Waffenstuhl, die liberalen Nichter, Notare, MWegmeister in heftigster Weise angriff. Al der MWizegespan den­­ Redner mehrmals zur Sache rief,­­ schrie­­ Sigmund Sp­anka: So stehe den Ordnungsruf. c­, doch werde ich meine Rede fortlegen. Ich, der ich auf den Sch. rn des Volkes mich hieher erhoben habe, kann es nicht dulden, daß die Beamten die mit dem bluzigen Schweiße des Volkes erworbenen Helfer unter sich ver­­theilen. Ich wundere mich über den Bizegespan, der selbst aus dem Bolfe hervorgegangen ist, daß er die Ausbeutung des Volkes ge­­stattet !" Auf diese Worte geriethen die Kongregations-Mitglieder in höchste Erregung, stürmische Entrüstungsrufe wurden laut und der Bizegespan entzog dem Redner das Wort. Nun sprang der Sohn Sigmund Spanta’s Ladislaus Spanka auf und fchrie mit einem Bater im Chore: . Selbst Majthényi getraute sich nicht eine solche Sprache zu führen, wie dieser Gzibulya. Ex soll schmeigen,­er soll uns Verzeihung bitten !" Die überwiegende Majorität erhob sich von ihren Sigen und schrie entrüstet: „Hinaus! Schande! Schmach! Aktion! beantragte. Der­ Oberfiskal,­Siamund Svänka möge wegen Stuhlverlegung zu einer Geldstrafe von 100 fl. verurtheilt werden. In­­ diesem Moment war die Situation eine fritische. Die beiden Parteien standen mit geballten Fäusten ein­­ander gegenüber, bereit, in der nächsten Sekunde aufeinander loszu­­stürzen. Da erschien der Obergespan Bela Horváth, der den Präsidentenfis einnahm und an Sigmund Spränka die Frage richtete, ob er seine Beleidhnung aufrechterhalte. Spänka erklärte, eine beleidigende Absicht ei ihm ferngelegen. Der Oberfisfal. 309 nun seinen Antrag zurück. Hierauf beschloß die Kongregation, dem­ Finanzminister, der die Errichtung einer Finanzdirektion in F­olyfag in Aussicht stellte, ihren Dant ausdrücken zu lassen. ‚Aktion I“ In dem­ N­iefenlärm W. Erlau, 2. Yünner. Driga-Korr) [Soz­ialisten in der Provinz) 39 hatte Ihnen bereits geschrieben, daß auch schon in Erlau die sozialistische Bewegung sich bemerkbar mache. Sinteressant aber it, weil Niemand daran dachte, daß das Haupt­­quartier der Sozialisten unserer Region eigentlich in dem kleinen Dörflein Detf, in der N­ähe von Erlau, sich befindet. Voi Kurzem kam man darauf, daß das den Bauernsozialismus predigende Blatt „Sölomivelde“ in H­underten von Gremplaren hier verbreitet it. Eine Untersuchung, die der Vizegespan pflegen ließ, ergab, daß vier Bauern Namens Géza Szarvas, Johann Kladinkfy, Georg Bál und Kofer Boos die Propaganda vermittelten. Sie gaben an, während des Sommers im Veiter Komitat gearbeitet und daselbst von der Vortrefflichkeit der sozialistischen Ideen sich überzeugt zu haben. In Detk­ allein hätten sie 96 Anhänger gewonnen. Der Dizegespan — so wird ver­­sichert — hat die weitestgehenden Verfügungen getroffen, um den Sozialismus zu unterdrücken. ." P­rofessor Dr. Hans. XSchäßburg,1-Je­ inner.lEine politische Kundgebun­g.]Noch vor Schluß des abgelaufenen Jahres, am­ 26.Dezem­­ber versammelten sich im hiesigen­ Gewerbevereinkssaale etwa 200 Sachsen zu einer Besprechung wichtiger Tages­fragen- Vorsitzender Professor Dr Riel).Schulker eröffnete die Vers­­ammlung und ertheilte das Wort dem­ Wolfs,welcher zuerst versichert,heute bestehe in unserer Stadt kein niespalt mehr zwischen,,Schmalz«und,,Grimm«,l­eutet gebe es nur Eu­re Partei.Nach­ seiner Meinung hätten die Sachsen in der Regierungspartei nichts mehr zu suchen.Alle säch­sischen Abgeordn­eten müssen entstreten,das verlange unsere tief beleidigte sächsische Volks­­ehre­(Stürmischb­esall.)Nicht nur,was hiermien geschehen zwingt uns so vorzugehem sondern vielmehr noch),1vie wir im Reichs­­tage behandelt worden sind.Garts­ichts haben mir erreicht als Hoh 11­11nd Spott.(Soll’s!)Der einzige Oppositionelle,Karl Eötvös,der gegen die Sachsen gesprochen,hat sich­ bei den­ Liberalen denisten ,aszeszver6«erwachen­ Die anderen Rediker gehören alle der Regierungspartei an,so auch der berüh­nt geworden­e Aurel Münnich. (Plus-Rufs:.)Und wie haben Unsere Abgeordneten sich gehalten? Nach der Rede des Hem­mm­städter Abgeord­neten­ Friedrich Schreiber waretx sich die Zeitungen nicht klar,ob«erfür oder gegen den Gefäßentwurf gesprochen. Hierauf ergriff Advokat Dr. Friduh Shuster das Wort und sagte: Wir mw­rden uns lächerlich machen, wenn wir nach den großen Entrüstungsfundgebungen nun wieder in den Schoß der Regierungspartei zurückehren Sollten. Ex begreife nicht, was für eine Staatsmeisheit und Regierungspolitik es erfordere,­­ ein Boot, das sich 700 Jahre lang treu bemährt habe, zu verderben. Unsere Abgeordneten hätten in der Regierungspartei die Thätigkeit der Magyarisirungsmaschme nicht im Mindesten gehemmt. m Gegen­­theile, diese habe in den leßten Jahren viel gruindlicher und viel rauscher gearbeitet, al zu Zeiten Koloman Tihas Zum Bemetfe hiefür zitivt Nedner eine Reihe von Geiegen und Verordnungen aus den legten jede­s Jahren, u. a. die Verordnung Bänffy’s, melche eine Gruppirung und Parteibildung nach Nationalitäten und Rote Vessionen verbietet. Dieses Gefes habe allerdings nicht der Reichstag beschlossen, doch welde es streng durchgeführt. 63 sei ganz Alles eins, ob unsere Abgeordneten in der Negierungspartei laben und Alles todtschwiegen, oder ob sie nicht dort wären. Die Negierungs­­partei nehme auf sie gar keine Rücksicht. Eine einzige Macht gebe es auf Erden, auf­­ welche die Negierungspolitik Ni­dsicht nehme, und das sei die öffentliche Meinung des Auslandes. (Lebhafter Beifall.) Deshalb müßten auch wir, wie die geriechteten Völker des Balkans, laut vor ganz Europa protestiren. Im Jahre 1888 hätte man in Budapest das deutsche Theater aufheben wollen, aber dur Ber­mittlung des damaligen Deutschen Kaisers Wilhelm I. habe­ es weiter bestanden. (Allgemeiner Beifall.) Zum Schluffe sagt Redner, es sei von großer Wichtigkeit, Daß Hermannstadt an der Soige der Oppor­sition schreitet. Diese Stadt, die altbemährte S Führerin imseres fähnlichen Wolfes, merde auch diesmal die Fahne der fächliichen Wolfsehre nicht verlassen. (Stürmischer Beifall und Hängeklau­chen.) Man hat uns mißhandelt. Familien Nachrichten. «­­ ‚Privatdozent Dr. Johann Estry, ein Sohn des Königl. Tafelrichters­osef Cailig, hat sich mit 3 Irene, der Tochter des Universitäts-professors Stefan He­g­ed ü 3, verlobt. matt máetámmez meás ee N

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