Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1889 (Jahrgang 36, nr. 27-49)

1889-02-01 / nr. 27

DITO zute felben enne erschien auf der kskundexndest gottesdienst stattfinen« u ’J set Bartischen Kapelle ein Trauner ei­n­e königliche Familie, das diplomatische Konys und die Minister beimohnen werden. Au Er­ Kaiserin Eug Österreichisch-ungarischen Botschaft und drücte ihr innigstes Beileid aus. .. Belgrad,I.Feber.(Orig.-Telegr.)Noch immer werden zahlreiche Beileidsbesuche,beim österreichisch-ungarischen Ge­­sandten abgestattet,auch aus­ dem Innern des Landes fangen telegraphische Trauerkundgebungen ein.Sämmtliche höheren Offizierekondolirten.Jovan Ristics sprach ztiefgerü­hrts­­ein Bedauern über den schmerzlichen­ Verlust aus und würdigte die hohe Begabung und das ideale Streben des verblichenen­kron­­prinzen.­­ Je Bevor die Leiche des Kronprinzen in der Gruft der Kapuziner zur ewigen Ruhe beigelegt wird, sei es gestattet, ein Thema zu berühren, daß gerade in Diesen meihevollen ernsten Tagen einer a würdig it, da dasselbe dem e verstorbenen und noch einem Lebenden, für den in Diesen Tagen die Gebete von Millionen zum Himmel steigen, zu hoher Ehre, zu dauerndem Ruhme gereicht. Wir­ meinen Das Verhältniß des Kronprinzen zu seinem erlaubten Diater. Es war das zärt­lichste, das ehrerbietigste, das heiligste, das sie nur­­ Denken läßt. Ganz nach den Worten der Zehngebote: Ehre Vater und Mutter! Der König hing mit der innigsten Liebe an seinem Sohne und diese Liebe war verklärt durchh Die auf­­richtige Achtung, die er vor den Talenten, dem Charakter und der edlen Männlichkeit des zum Manne gereiften Züng­­lings empfand. Aus zärtlicher Liebe und Zuneigung unterließ es der König, ihm früh und vor der Zeit die Sorgen, Kümmernisse und Büßerchrießlichkeiten der Negierungsgeschäfte aufzubürden, er zog ihn aber bei allen wichtigen Angelegen­­heiten und Fragen wie einen treuen Freund und Nachgeber ins Vertrauen. Der Sohn wiederum blichte voll Ehrerbie­­tung und Hochachtung zu seinem königlichen Vater empor. Nichts Bedeutendes, nichts Wichtiges unternahm er, ohne die Bestimmung seines königlichen Herrn und Vaters einzuholen. Niemals äußerte er u­ngefragt jene Meinung über eine politische Frage; ward er darum gefragt, gab er sie offen, ehrlich, ohne Rackhalt. Der Wille des königlichen Herrn war ihm aber immer Befehl und er, der berufen war, dereinst über Millionen zu Herrschen, übte früh Die Kunst des Unterordnens. " Er übte d­iese Kunst ganz besonders auf dem Gebiete seiner militärischen Thätigkeit. Er war Soldat mit Leib und Leben. Allerdings war sein Leben nicht allein ein soldatisches und er be­wies, daß man auch als Militär den Wissenschaften, der Natur ergeben sein Faun; er war aber darum nicht minder ein ganzer Soldat. Die militärischen Chrbegriffe waren ihm in Fleisch und Blut übergegangen und er hielt an denselben fest bis an das Ende. Seinen militärischen Rang hatte er vollauf verdient, er hätte ihm auch sonst nicht viel Befrie­­digung gebracht. Jede Erhöhung in der Stellung gewährte ihm innige Freude. Er hat sich aber niemals um eine solche beworben. Er, der nur ein Wort zu jagen brauchte, um jeden Wunsch erfüllt zu sehen, vermied es, jemals für sich ein Besonderes zu verlangen. Kam es dann ungebeten, was seinem Sinnen und seinen Wünschen entsprach, so hatte er umso innigere Freude daran. So war es, als er vor niit gar langer Frist die Ernennung zum General-Inspektor der Infanterie erhielt. Er war völlig beglüßt über diese Stellung, die ihm gestattete, seine Fü­r­sorge für die Armee in der wirksamsten Weise zu bet­ätigen und die ihm Zutritt verschaffte, zu den wichtigen Marscalls­­täthen, in welchen das Wohl der Armee bedeutsam berührende Angelegenheiten erörtert werden. Er betrachtete diese Er­nennung als eine hohe Gunst, als eine besondere Aus­­zeichnung und wußte seinem königlichen Vater innigen Dant dafür. Niemals it die Eintracht zwischen Vater und Sohn auch nur im Geringsten getrübt gewesen; das Verhältnis war ganz Liebe und Zuneigung von der einen, Chrer­­bietung und Hochachtung von der andern Seite. Niemals hat dieser Sohn seinem Vater, wie das sonst auf Thronen vorgenommen, Betrübniß oder Verdruß verursacht; der erste tiefe Schmerz, den er seimen­ Eltern bereitet, ist sein Tod. hd Die verzweifelte Stimmung, melde gestern, ehe noch­ die schredliche Aufklärung des dunklen Ereignisses bekannt geworden, in Wien herrschte, spiegelt fi in den nachfolgenden Zeilen eines unserer dortigen Korrespondenten : # Wien, 31. Männer. P Vierundzwanzig Stunden sind vergangen, ja sogar Schon etwas mehr, seit die schredliche Nachricht aus Meyerling in Wien bekannt geworden ist, aber es it s eine Beruhigung der Bevölkerung eingetreten, je mehr man sich sozusagen an das Entjesliche gewöhnt, desto verzweifelter wird die Stimmung. Wenn je, so ist diesmal die Nedenzart von dem „Blit aus heiterem Himmel“ am Nase Man fann sich nit fallen, die Leute und darunter folcje, ‚Die ihren Kopf recht nöthiger brauchten als je, rennen händeringend herum. Sehr bedauerlich ist, daß man im Nugenblid, da man das Entjegliche erfuhr, nicht gleich die volle Wahrheit mitgetheilt hat. Die in gar keiner Weise zu Techt­­fertigende Zurückaltung, die man an gerieisten Stellen beobachten zu dürfen glaubte, hat nur eine Sorge gehabt, man hat Zeit gefallen zur Bildung einer Legende, die nicht leicht auszurotten sein wird. Die Phantasie der Maffen will es ohne­­dies nie gelten lassen, daß jemand, der auf erpank­tem Plate steht, so ohne­ weiters sterben könnte, wie ein gewöhnlicher Mensch. Früher ‚ sah man hinter jedem plöglichen Todesfall Gift, diesmal soll um jeden Preis ein S ch­u dem Leben des Kaisersohnes ein Ende gemacht­­ haben. Für die gebildeten Klaffen wird die Veröffent­lichung des Obduktionsbefundes genügen — die Maffen eines Besseren zu belehren, wird lange dauern. Dazu hätte man vafcher bei der Hand sein müssen. Die erste amtliche Publikation, die erfolgte, war der Anschlagzettel, der die Schlie­­ng ber Hoftheater verkündete, dann erst kam die „Wiener itung“, aber mittlerweile war es 5 Uhr vorüber und in den fünf der sechs Stunden, wo die graufe Meldung zirkulirte, Hatte Die­­ Regende Zeit gehabt, sich einzumisten, umso mehr, als die Extrablätter der Diversen Zeitungen wohl die Thatsache des Todes zu melden mußten, aber das „Wie“ verschieden angaben. (Seither ist das trau­­ige Räthfel gelöst. D. Ned.) Nach der politischen Geste­rin kann man nur das Wott wiederholen, da­ Graf Kätholy den Prinzen Reuß sagte: „Es ist ein nationales Unglück.“ In dem kurzen Sabe Liegt alle Weisheit des Moments erschöpft, was läßt sich mehr jagen? Es ist nahezu der­­ furchtbarste Schlag, der ung treffen konnte. Gemiß, die Dynastie und die Monarchie werden all das überstehen, ein alter Staat stirbt nicht mit einem, wenn auch noch To edlen und theweren Menschen, aber mie uner­­möglich ist doch der Berlust! Wir sind sehr arm gemorden, sehr armn, das tt die allgemeine Empfindung. Zur Erhöhung des Wirr­­markd Fam heute noch die Meldung, daß Herr v. Tipa er­schaffen es, und es ist charakteristisch, daß man hier vielfach jagte: mahrscheinlich it es nich­t, aber mein Gott, was sollen wir denn ie­ht für unmöglich halten ?" . « "Einem anderen Wiener Briefe entnehmen wir die folgenden Zeilen : 5 Hier geht er traurig zu. Wien ist von einer Todtgeschlagenheit,­­ die man sie auswärts fehmer vorstellen kann. Kein Hajding mehr, sein Handel und Wandel, sein Konzert, sein Theater, nur Trauer. Im Bublitum ein dumpfes Etwas, ungreifbares Gemuntel, aben­­teuerliche Gerüchte, z. B. über Ermordung Tipa’s, G Selbstmord An­­drafig’s, Schwere Erkrankung Taaffe's. Heute Vormittags schienen alle Dämonen entfesselt zu sein und Beamte aus Ministerien telepho­­nisten in verschiedene Redaktionen, um zu fragen, ob man nichts über Tipa’3 Befinden wire. Kurz, es it sehr ungemüthlich. Ueber den Bindend, meldten die Neffe Nachricht von ‚dem plöglichen Ableben, des Kronprinzen in Berlin ge­macht, schreibt einer unserer dortigen Korrespondenten : #. Berlin, 30. Jänner. Der Einbruch der Trauerkunde aus Wien ist überall umso erschütternder, als nicht das­ Geringste auf eine solche Nachricht vorbereitet hatte.­­ Neidätage wurde die Schredensbotschaft erst nach 4 Uhr bekannt, und zwar durch­ ein Wolffsches Telegramm. Der Einbruch war begreiflicherweise außer­­ordentlich tief. Niemand mandte der Debatte noch irgendwelche Aufmerksamkeit zu, die Abgeordneten standen in Gruppen im Foyer und im Saale, noch zweifelnd, während sie das Furchtbare doch glau­­ben mußten. Präsident v. Levegorm hatte die Absicht, eine Ansprache zu halten und unter dem Einbruck der Wiener Depesche die Sikung aufzuheben. Indessen glaubte er, sich zu einem solchen Vorgehen nicht befugt, ohne eine offizielle Mittheilung seitens des Auswärtigen Amtes erhalten zu haben. Diese Mittheilung aber war 513 zum Schlusse der Lisung nicht eingetroffen. Man hat im Auswärtigen Amte die Nachricht nicht viel früher erfahren, als es duch die Aus­­gabe der Wolff’schen Depesche gescheben ist. In Wien scheint strenge Depeschenzensur geübt worden zu sein. Kein Blatt hat Privatmel­­dungen von dort, was sich nur so erklären läßt, daß diese Deperchen angehalten worden sind. Es kann nicht fehlen, daß unter so eigenthümlichen Umständen die Gerüchte sich erhalten, melde den Tod des Kronprinzen auf etwas Anderes als auf einen zufälligen Ego­­unfall zurückführen Die Aufklärung muß ja bald kommen. An der Börse, wo zuerst seltsame Gerüchte über den Kron­­prinzen umgingen, wurden­ Pelter Chiffre-Telegramme verbreitet, wonach der Kronprinz auf der Jagd angeschoffen worden sei, und es blieb dabei im Dunkeln, ob der Schuß ein zufälliger.. gebesen. Nach einer Meldung sol der Tod schon gestern Abends eingetreten sein. Wir geben diese Gerüchte wieder, weil sie zum Situationsbild gehören. Das Ereigniß selbst ist ein so furchtbares, daß man es verstehen kann, wenn die Mythenbildung (vielleicht ist es auch mehr als Mythenbil­­dung) versucht, sich das Entsegliche menschlich nahezulegen. Bei aller tiefen Theilnahme, die jeder Mensch dem Hoffnungsvollen Thronerben des eng befreundeten Donaureiches widmen wird, it es doc natürlich, wenn bei uns die Aufmerksamkeit sich über die Leiche des edlen Fürsten hinweg auf die politischen Folgen für uns und für Oesterreich-Ungarn selbst hinwendet. Und in dieser Hinsicht it der Tod des Kronprinzen ein Ereigniß, wie es meittragender kaum gedacht werden kann. Kronprinz Rudolf war trot seiner Jugend schon seit Jahren eine sehr be­­stimmt ausgeprägte Individualität, von der man genau wußte, was sie wollte und was sie gekonnt hätte. Freunde und Gegner konnten Stellung zu ihm nehmen, er zählte als ein wichtiger­ und mit greif­­barer Deutlichkeit fi) gebender Faktor der europäischen Politäk. Für die Deutschen in Oesterreich ist er die Verkörperung ihrer Zukunfts­­hoffnu­ngen gewesen, sein Herz schlug für die Ideen des Libera­­lismus, seine Weltanschauung war die eines echt modernen Menschen. Uns Deutschen wäre er ein zuerlässiger Freund geworden, nichts in ihm sprach von dem heimlichen verdroffenen Bemühen, die Stellung, die Oesterreich-U­ngarn in und zu Deutschland verloren, jemals wieder auf Ummegen zurückzugewinnen. Das Alles sol nun ausgelöscht sein, und an seiner Stelle soll ein. Etwas treten, daß kaum schon einen Namen hat, das jedenfall­s einen allgemein giltigen und in die Vor­­stellungen der Menschen übergegangenen Begriff darstellt. Mehr als irgend ein anderes Meiß ist das Donaureich darauf angewiesen, sich in einer organischen Entwicklung auszuleben; jedes Abweichen, jedes sprunghafte­ Umbiegen kann den Staat erschüttern und die hochge­­spannten Gegenzage zur Erplosion bringen. * Die von dem Obernotär Dr. Sofef Markus verfaßten Beib­ing-Adressen der Hauptstadt­ lauten wie­ folgt: Die Adresse an Ihre Majestäten den König und die Königin: En. Tf. u. Tf. apostolisge Majestät­­ Allergnädigster Herr und König! Allergnädigste Königin! Tiefe Trauer fenfte über Em. Majestäten und über die Nation. ? ,"­.. .­­ Se.k.u.k.Hoheit Kr " 4 Rudolf, Em. Majestäten einziger Sohn, der allgeliebte Erbe der heiligen ungarischen Krone, der Wissen­­schaft, der Literatur und der­ Kunst eifriger Pfleger und munifizenter Gönner, aller Schönen und edlen Bestrebungen­­ begeisterter Freund — er ist nicht mehr! Des edelsten Stammes edelsten Trieb brach in seiner Blüthe der von einem unerbittlichen Geside plöglich entfesselte Sturm. Der Stolz, die belebende Hoffnung der Beffer zweier Länder fallt mit ihm ins Grab. Unser Berluft it unendlich, unsere Trauer unermeßlic. Unser Herz preßt sich zusammen, unsere Lippen verstummen ob der Größe des Schmerzes. Nur noch unsere huldigende Ehrfurcht, unsere treue Anhäng­­lichkeit, unsere unveränderliche Liebe zu Em. Majestäten ist tiefer als unser Schmerz. Die Gefühle dieser Ehrfurcht, dieser Anhänglichkeit und Dieser Liebe werden fest in uns laut, da mir in den Tagen der sch­weren Ergebung Eueren Majestäten nahen, um den Tribut unseres tiefst­­empfundenen Schmerzes und unserer aufrichtigsten Theilnahme an dem allerhöchsten Throne Euerer Majestäten niederzulegen. Der unabänderliche Nachschluß des Himmels [ek­tieren Majestäten den erschütternden Schlag erleiden; seine unverleugbare Gnade verleihe Eueren Majestäten Kraft, Beruhigung und Trost! Die Aoresse an die Kronprinzessin- Witwe Stefanie lautet: Em. Tf. u E. Hohettt Tief in der Seele erschüttert, brennenden Schmerz im Herzen traf uns die unerwartete, niederschmetternde Nachricht, dab Ce. E. u. 8. Hoheit Kronprinz Rudolf gestorben. Em. Hoheit verlieren in dem Vereinigten den liebenden Gatten, ihres Glüdes Unterpfand, die ungarische Nation den Erben ihrer Krone, die Hoffnung ihrer Zukunft. In der Blüthe seiner Sabre, in der Fülle körperlicher und geistiger Kraft raffte hin der Tod ihn, der im Reste der glänzendsten Fähigkeiten und TQ­ugenden, mit starrem Geiste und edlem Herzen begabt, zur Beglüdung des Volkes zweier Länder berufen hat. Der unerjegliche Verlust, melden Em. Hoheit erlitten, ist auch der unsere und darum aug nehmen wir mit ganzem Herzen theil an Ihrer Trauer, theilen wir vor Aufrichtigkeit Ihren unermeßbaren Schmerz. In Ihrem Sam­mer fennen mir, die vom Schmerz gebrochen, mit Em. Hoheit meinen und sagen, fünnen wir feinen Troft date bieten, denn auch mir sind des Trostes bar; doch unser Gebet steigt zum Himmel auf und voll Snbrunft flehen wir, Gott wolle Em. Hoheit seine Gnade zumenden, Sie mit Glaube, Kraft und Ausdauer segnen, damit, Sie die Wucht dieser schweren Erprobung mit riftlicher Ergebung zu tragen vermögen. ® Hofrath Weilen hat den folgenden, geitern Nachmittags hier eingetroffenen Brief über die Katastrophe an Sofai geschrieben : Lieber Freund! Mit zitternder Hand und die Seele ichmersz zeriffen, schreibe ichh Dir. Unser, Kronprinz it todt, unglaublich und doch wahr. Am Samstag hat er den legten Brief an mich geschrieben. Ist es möglich, Daß es der legte sei? Er beschäftigte sich eben mit der Beschreibung Bödöllős für das nächte, Heft über Ungarn. Er schrieb, er sei so offupirt, daß er sich zurückziehen müsse, um die so dringende Arbeit beendigen zu können. Aus diesem Grunde ist er nach Meyerling gegangen. Diese Arbeit liegt vielleicht auf feinem Schreibtische. Und jet? — Todt! Ych vermag es nicht zu Taffen. Gott tröste unsern Herrscher! 39 vermag nicht weiter RN Sal eilen. ' e. 6 _ sz Das heutige Amtsblatt veröffentlicht die folgende a. B. Entjehliegung: Nachdem Ihre Hoheiten die Herren Erzherzoge Leopold Ferdinand und Franz Salvator als erbliche Mitglieder des Magnatenhauses in der am 18. Jänner I. 3. gehaltenen Litung des Magnatenhauses in das Verzeichniß der Magnaten eingetragen worden sind, wird diese Aufnahme der genannten Herren Erzherzoge, in Ergänzung des Verzeichnisses, welches auf Grund des GA. VII vom Jahre 1885 über die derzeitigen Mitglieder des neu organisirten Magnatenhauses angelegt und in Nr. 243 de3 „Budapesti Közlöny " vom 25. Oktober publizirt wurde, hiemit Tund gemacht : Ich gestatte, daß die in dieser Vorlage genannten Herren Ex,­­herzogknlserbliche Mitglieder­ des ungarischn Magnatenheiuiestchs «in der üblichen Texti­m­ege auszustellende und seiner Unterschrift zu unterbreitende königliche, Einberufungsschreiben in öge ungarische Magnatenhaus berufen werden: Wien, am 4. Dezember 1888, —­ s. Fraanvferm.p. ’ Koloman Tißam.p. Gelcgmmmedeg»beesterglmid". ;Kar­lsruhe,­1.Feber.Die Verlobung der Prins­essin Marie mit dem Prinzes­ Anhalt wurde amtlich bekanntgegeben. Paris, 1. Schr. Schluß der Sammer­ figung) El&Emencean bemerkt, obgleich die Stadt Paris eine inkonstitutionelle Kundgebung begangen und übertriebene Unzufriedenheit gezeigt hat, sei sein Grund vor­­handen, einen K­abinetsmechfel eintreten zu lassen. Redner schließt seine Rede zu Gunsten der Beibehaltung des gegen­­­wärtigen Ministeriums. Patsy verlangt die einfache Tagesordnung, welche jedoch verworfen wird. Die von Montang beantragte und von der Regierung angenom­­mene Tagesordnung, wonach die Kammer im Vertrauen auf Die Fertigkeit der Regierung zur Tagesordnung über­­geht, wurde hierauf mit 300 gegen 240 Stimmen ange­nommen. Die Sikung wurde um 8 Uhr 35 Minuten Abends geschlossen. London, 1. Feber. Gestern Nachmittags fand eine Versammlung von beschäftigungslosen Arbeitern statt, in welcher der bekannte Sozialist Williams eine Rede halten wollte ; derselbe wurde jedoc von der Polizei verhaftet. Die Menge zerstreute sich in Folge des heftigen Negens. . fipperarp, 1. Leber. Die parnellitischen Abgeordneten Sohn C­onnor und Boudon wurden wegen Bumider­­handelns gegen das Zmangsgeje zu viermonatlichen­ Befängniß verurtheilt Die Verurtheilten haben 3 Appellation eingelegt. « Wien,I-Feber.(Orig.-Telegr.)Das Interesse der Börse blieb heute noch vollstän­dig dem traurigen Ereigniß zuges­pendet und deshalb hatte der Verkehr keinen regulären Charakter. Die Kurse besserten ich auf HBohbe Berliner Notizun­gen und neueliche Londoner Distont-Ermäßi­­gung. » Oesterreichische Kredit-Aktiennotizten 310.255i3809.50, Ungarische Kreditbank—-leite1c311.—bi6310·25,Unionbank218.50 bi5219.50,Ländex-bank226.50bi5226.—,Anglobonk12425 bis­125.—,Oesterreichisch-Ungarische Staatsbahn-Aktien 253.25bis252.75, Lombarden99.—bis——.—,Dampfschiff-Aktien414.—bis415·——, Galizier204.50bis—.—,Tabak-Aktien112.75bis112.50,9­2ai- Rente82.47bi382.60,März-Rente98.15bis—.­—,ungarische Gold-Rente100.80bis101.10,ungarische Papier-Rente92.80bis 98.3­0«,Zusanzig-Fran1cs-Stü­cke 9.57 bis—.——­,Reichsmark 5922 bis 59.27, Rubel 127.50 bis — —, Hypothesenbanf 141.75, Rima Muränger 112.50 Bis 112.75, Ungarische Waffenfabrik 154.— bis 155.—, SFT Um unsere Mefer von den in rascher Folge einander drängenden Ereignissen des Tages so Sehnen als möglich in Kenntung zu seßen, haben wir heute unser Abendblatt früher als gewöhnlich, näm­­tlich bereits um 2 Uhr, vesschlossen. Spüten uns­pon, da ab noch weitere belangreiche Mitth­eilungen zugehen, so werden wir sofort eine zweite Auf­­lage des Abendblattes erscheinen lassen. Engelweuigkeiten. (Todesfall) In Ofen ist gestern der pensionirte­­ Generalmajor Rudolf Ritter vn. Brudermann im 79. Lebens­­jahre gestorben. Der Verblichene, in welcher eine in Ofen bekannte P­ersönlichkeit war, wurde im Leichenhause des Garnisongspital in der Christinenstadt aufgebahrt, von wo aus das Leichenbegängniß morgen Nachmittags um 3 Uhr stattfinden wird. Das Kommando über den Zeichentonduft, an­melden das 24. Läger-Bataillon, eine Gastadron des 13. Husaren-Regiments, eine Batterie des 4. Artillerie­regiments und die Musik­apelle des 68. Infanterie-Regiments theil­­nehmen werden, wird General Wilhelm Stanger führen. Der Dahingeschiedene Hinterläßt einen Sohn, der Hauptmann ist, und eine Tochter, verehelichte Frau Belanyi. (Rirchenmaufit) Morgen, am Tage Maria-Lichtmeß, Vormittags um 10 Uhr, findet in der Kirche der PP. Gerviten ein musikalisi­hes Hochamt mit den Einlagen »Ave Marias für Barton, Violine und Orgel von Lauren­ Weiß, gesungen von Herrn G. Schmitt (Violine Herr ©. Schmitt jun.) und »Salve Regina« von A. Diabelli Statt. Die Soli werden von den Damen­­fräulein Glise Söder, Fräulein Sanja Keiner und Herrn G. Schmitt gesungen werden. Die feierliche Kerzenmeihe findet dort um 9­/e Uhr Statt. (Stenerevelationen.) Der Finanzminister hat an die Steuerinspektoren einen Erlaß gerichtet, Dur­ welchen angeordnet wird, daß zur Wahrung früher erworbener Medie von jedem ein­­zelnen Grefutionstermine unter genauer Bezeichnung des N­amens und der Wohnung der exefutionsführenden Partei, das zuständige lokale Bezirksgericht sofort verständigt werde. Ber Grefutionen auf dem Reiter Theile Der Hauptstadt ist das V., in Ofen das L.VI. Bezirksgericht zu verständigen. An Fällen, wo in der Zeit zwischen Pfändung und Lizitation eine gerichtliche Pfändung erfolgt und Der Vollzug derselben vor oder während der Lizitation dem­­ erefations­­führenden Organe gegenüber beglaubigt wird, ist der etwaige Leber­­shuß Dent die Evolation Erleinenden nicht auszufolgen, sondern zu­nächst in gerichtliches­ Depot zu geben. (Ernennungen) Ludwig Nucsinßfy definitiv zum ordentlichen Professor an der Budapester Staatlichen Elementar­­und Bürgerschul-Lehrerpräparandie, Adolf Chiarelli zum Kon­sular-Agenten in Philippeville. (Szent-Lörinczer Vizinalbahn) Betreff­ver­­längerung der Szent-Löringzer Vizinalbahn bis zur Ludovita-Akademie wird am 8. Feber unter dem Borsibe des Staatssekretärs im Kommu­­nikations-Ministerium eine Konferenz gehalten werden. Die Stadt­­behörde wird zu derselben ihre Vertreter entsenden. (Fire dee) General Baron von Freedericz, russischer Militär-Bevollmägtigter in Paris, ist in Nizza angekommen, wo er eine eigenthümliche Mission zu erfüllen hat. Vor einigen Monaten erkrankte in Nizza ein junger russischer Offizier aus guter Familie, und bald konstatirte der Arzt, daß eine Geistesstörung vorhanden sei. Seine Iire­dee bestand darin, daß er glaubte, der General Loris- Melttoff, der kürzlich in Nizza starb, habe ihn als Schildwache in Nizza zurü­ckgelassen, und deshalb weigert sich der junge Offizier mit alter ntfehtebenheit den ihm anvertrauten Posten zut verlassen, ehe nicht ein höherer Befehl ihn abberufen würde. Es wurde in dieser Angelegenheit ein Bericht nach­­ Petersburg gesendet und dort Die aerwünschte Ordre ausgestellt. Man schickte dieselbe nn. Baris, und General v. Freidericz begab sich persönlich nach Nizza, um dem Kranken den Befehl zu übergeben und seine Rüdkehr nach Rußland zu veranlassen.­­ Präsidentenmwa­hl­ Aus Debreczin, 31. Jänner,­­ wird ums geschrieben : Im der heute stattgehabten V­orstandsmahl der . .. wurde , der­­ Advok­t großer Begeisterung zum Gemeinde: Neuverbesserte,gesetzlich gefrügte HAUSZINSBÜCHER (für 7 Jahre berechnet) Preis fl. 2,50. 1192 ©. Kanitz, Budapest, Dorotheagasse Nr. 12. Julius Rohr Hering-Import und Er 1133 „Zur Stadt Lyo, Budapest, Karlsring 2, Ecke Hatvanergassd Grösstes Magazin für Trauerstoffe, Wolls Seidenstoffe, Spitzenstoffe, Tra­schleiern, Hutfiore, Armflore und Sg­­renadine, alle Trauerstoffe in denkbar drösstr 4 BAUNWALD TESTVR . » i AUUIMDMUUWVMEMM Das­ Waarenlager der Klonkuksmu­ssei M.A. ENGEL & SOHN, bestehend aus Schloffer= und Ti fehlere Werkzeuge, & schuben,­ in, Baufeit und vielen in dieses Zach einschlagenden Artikeln, wird ME von heute abverkauft. BE Waitznergasse und Franz: Dei - Gasse ‚be­i 1 A echt Matelot, sind nur echt, me­inet. 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Rumbold, Fahnen- und Dekorationsartikel-Fahrt 1212 Budapest, Muzeum-körüt 31. Geschäfts-Uebernahme. Meinen geehrten Gästen und einem p. t. Bublitum zur Nachricht, daß ich das bestrenommirte Gasthaus „zum Mopfenstock“, Große Kronengasse Ede FZringigsije, mit heutigem­­ übernommen habe. Ich werde bestrebt sein, durch Verabreichung­­ unverfälschter Getränke und schmadhafter Speisen mir das Vertz und die dauernde Gunst der hochverehrten Gäste und des p. t. § fums zu erwerben. Um zahlreicen Zuspruch bittet . Hochachtungsvall B ist-INDIREKa II sz m Eröffnungs­anzeige. Meinen Hochverehrten. Gärten und einem p. t. publifum gefl. Nachricht, daß­­ ich mit 2. Feber 1. S. die € Moch’sche Restauration Marie-Valerie-Gasse, Wurmhof, übernehme. 94 habe die Sofa­täten den Anforderungen der Legtzeit entsprechend venopirt und nie bestrebt sein, durch streng reelle und gl folide Bedienung, Chiffre B. 50 an die Expedition dieses Blattes, so die Verabreichung vorzüglichster Getränke und schmadhafter Speisen das­­ Vertrauen meiner äste zu erwerben. Besonders empfehle ich Spezialität meine Billanger und Szegzárder Rothmeine. 1125 Hochachtungsvol! Carl Heszmann­ungs- M­Zeig Einem p. t. Wublifun die ergebene Anzeige, daß ih­m Budapest, Andrässystrasse Nr. 15 eine Nestauration am Samstag, 2. Feder eröffne, Ich habe feine Sorten gescheut, die Lolalitäten den bei Anforderungen entsprechend, auf das Luzurreseite auzzustattert werde bemüht sein, die Zufriedenheit des­­ geehrten Bublitums jeder Hinsicht zu erwerben. j Má Um zahlreichen Zuspruch bittet hochachtungsvoll Johann Kunttner, Restaurateur, vorm. Pächter der hauptst. 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Wer Wohnungen zu vermiethen hat, findet am ehesten Reflektanten im „Budapester Wohnungs-Anzeiger“, Gisela­ . plag. 8. (Insolvenzen) Der Wiener Kreditorenverein zum Schuße der Forderungen bei Insolvenzen gibt unterm 31. b. M. folgende Insolvenzfälle bekamt: Alfred Renner in Bufareft. — D. Rufen & U. M. Cohen in Bi tareft. — Moriz Bufti in Bufareft. — Vinzenz Trailer (Berl) in Wald­enbinien. — Johann Bradel in Guggendach. — Giovanni Marinaz in Capo d’Itra. — Kranzthor & Weinmann in Nyiregybháza. — Anton Tante in Wien. — Mor. Brandt in Wien. — A. Sheu in Dedenburg. — Greta Turso­­vics in Sveti Ivan-Zabıno. — Heinrich Fischer in Balajja-Gyarmat. -

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