Pester Lloyd - Abendblatt, November 1889 (Jahrgang 36, nr. 252-276)

1889-11-08 / nr. 257

am nennen anne namen [ ersz] WI (Einzelne Nummern in DES Budapest 3 Er., in Der Provinz a Er. in allen Berfchteiflokalen.) Freitag, S. Navem­ber. EEE » Budapest, 8. November. — Der gemeinsame Minister Graf Kálnofn üt nunmehr von seinem Ausfluge nac­h Friedrichsruh wieder­ nach Wien­ zurückgekührt. Vorher schon sind von Berlin­ aus Bereicherungen in die Welt geschickt worden des Inhalts, daß die Begegnung des Fürsten Bismarc mit dem Grafen Kälnofy einen überaus herzlichen und freundschaftlichen Charakter an sich getragen und daß ihr durchaus befriedigender Verlauf „eine neue Garantie für die friedlichen Aussichten in der nächsten Zeit“ zu bieten ‚geeignet sei. . Man darf wohl überzeugt sein, Daß Diese günstige Auffassung der Mesultate der Entrevue von Fried­richsruh durch Die Berichte des Grafen Kälnofy eine noch weitere Bekräftigung erhalten werden. So viel wird schon rehhr als gewiß angenommen, daß in Friedrichsruh die volls­tändige Webereinstimmung z­wischen dem FSüäritten Bismarc und dem Grafen Batholy in allen politischen Haupt­­fragen sich neuerdings d­okumentirt hat und es den Staatsmännern der beiden verbündeten Reiche fortan wie bisher ermöglichen wird, mit Sicherheit­­ und Klarheit, dem gemeinsam festgestellten Ziele nachzustreben. Viel mehr als solche Allgemeinheiten dürfte aber die Ber­­­gegnung von F­riedrichgrub überhaupt kaum in die Oeffent­­lichkeit dringen, wiewohl‘ immerhin angenommen werden "kann, daß zwei Staatsmänner vom Range Bismarc’3 und Kämnoff’3 in Dreitägigem unausgeregten Berichte wohl auch in die Details der schwebenden Kragen ein­­zudringen bemüht waren. Die Hauptsadhe bleibt unter allen Umständen, daß die Webereinstimmung in den politischen Richtungen beider Staaten ungestört erhalten bleibt und daß neue Garantien für Den Frieden gewonnen worden sind. Daß Diese miünschenswerthen Ziele etwa auf Roten irgend eines vitalen s­ter­­eges Defterrteig-Ungarns im Orient oder sonftmo erreicht worden sein sollten, erscheint uns nac der Lage der Dinge und nach der Kenntniß der Persönlichkeiten vollständig ausgejäloffen. Aus Berlin wird uns über denselben Gegenstand­­ geschrieben : # Berlin, 6. November. Ueber die Verhandlungen von Friedtichsruh werden an unterrichteten Stellen Andeutungen gemacht, melche der höchsten Beachtung werth sind Darnach ist es zu besimmten Vereinbarungen über be­­simmte Fragen geklommen, und die Besprechungen haben seineswegs blos den Zmed gehabt, eine Art von Bilanz der europäischen Rage zu ziehen. Vielmehr, dieser Zmed mag allein be­­standen haben, als Fürst Bismark im August den Grafen Kkál­oín zu sr. ein lud. Aber in der Z­wischenzeit haben sie­ Dinge ereignet, welche den Charakter von akuten Ereignissen annahmen, und welche unter allen Umständen eine Besprechung nöthig gemacht haben würden, auch wenn die Einladung zu einer sólchen nicht schon erfolgt gewesen wäre. 683 liegt nahe genug, den Starenbesuch und seine­­ Ergebnisse mit­ den­­­ Friedrichsruher Konferenzen in die engste Verbindung zu bringen. Auch sehen wir, daß dieser Zusammenhang vermuthungs­weise von anderer Seite her bereits besprochen wird. Wir unsererseits sind nun aber in der Lage, auf bestimmte­­ und sehr bemerkenswerthe Angaben hin zu versichern, daß es sich in­ der That so verhält .Wem ein hiesiges Blatt glaubt, Fürst Bismarc habe die Zustimmung Rothoty’s zu einer dem Standpunkt des Gzars­ki annähernden (?) „Lösung der bulgarischen Frage verlangt und erhalten, so ist es ja möglich,, daß es so steht. Andessen mir willen 8. nicht und mir­ glauben an nicht, daß für den­ Aigenblick Jemand außerhalb des Bannkreises, der, Diplomatie im Stande ‘wäre, ‚hierüber in­­begründete‘ und auf die­­ Kenntung von Thatjachen gesrüßtes Mrtheil abzugeben. C3 wäre c ebenso gut möglich adhat zum Mindesten dieselbe Wahrscheim bahleit. für Ich bak Die. österreichs­cr ungarische Auffassung betreffend Die Zukunft Bulgariens dem Reichskanzler sympathischer geworden ist als früher. Zur Beugung unter den Willen des Gzard werden Kaiser Wilhelm und Graf Herbert Bismarc den Sultan und seinen Minister ja doch mohl:nicht haben überreden mollen, als sie mit ihnen jene Besprechungen hatten, die telegraphisch hergemeldet worden sind. Und ohne eine solche Beugung auch von Seite des Gultans m würde Bulgarien nicht wieder in die russische Machsphäre zurückzuführen sein. Wir lassen indessen diese Dinge auf si) beruhen, wir müssen nur einfach und den ‚Thatsachen gemäß fonstatiren‘, Daß hier eine ganz ungewöh­nliche Befriedigung über die in Friedrichsruh erzielten Er­­gebnisse überricht. . Die Subskription auf das neue russische An­­leben im Betrage von 245 Millionen Rubel, die in den legten Tagen in Petersburg stattgefunden, hat einen ganz außergewöhnlichen Erfolg gehabt. Das ist nur natürlich, wenn­­ man­­ bedenkt, daß es sich um ein Lotterie­­papier handelt und daß die Neigung zum Hazardspiele und­ die Vorliebe für große Treffer in Rußland ebenso groß ist wie­ in allen Ländern der Welt. Auf den Kredit der rus­sischen Finanzen it aus Diesem vereinzelten Ereignisse sein Schuß zu ziehen und nicht einmal die russischen Blätter versuchen es, dasselbe in dieser­ Weise zu fruktifiziren. Es ist überdies bekannt, daß ‚das neue Ansehen die­ Bestimmung hat, die Petersburger Adelsbank mit frischen Mitteln zur Unterftügung der Großgrundbesiter zu versehen. Die Lesteren befinden sich­ der Mehrzahl nach in einer sch­wierigen Lage, hauptsächlich­­ deshalb, weil sie ihre Beu­gungen stark vernachlässigt und die Entschädigungen, die­­ ihnen von Staatswegen aus Anlas der Dauernemanzipation im­ Jahre 1861 ausgezahlt worden, zu anderen als zu produktiven Z­eden verwendeten. Eine große Anzahl kleiner Kapitalisten, die auf das neue Ansehen substribirten, sind vormalige Leibeigene. Es steht daher viel Wahrheit in dem Worte, das ein russischer Edelmann gesprochen, daß wenn die Regierung es darauf abgesehen, die russische Aristokratie zu­­demüthigen, die dies nicht besser erreichen­­ konnte, als aoch Dieses Lotterie-Ansehen für die Adelsbank­ zenden angestritt oder ausgetheilt werden wird. Um Dieser Gefahr zu entgehen, gibt 8 nach Grad nur ei­n Mittel: eine starre, aus mindestens vier Korps­ bestehende Armee, melche Belgien in den Stand fegen würde, si an dem " Kriege zu Betheiligen und sein Schwert zu Gunsten desjenigen Kriegführenden in die Waagschale zu werfen, der ihm seinen unabhängigen Fortbestand garantirt. Gleichzeitig versucht Girard auch den Nachweis, daß die im Bau begriffenen Mannbefestigungen für Belgien eher­ eine Gefahr als ein Schu sein werden. Er erinnert zu diesem Behufe an die­ Stipulationen des Aachener Milittär-P­rotokolls vom 15. November 1818, die durch einen geheimen Wü­rfel­­ der Festungs-Konvention vom 14. Dezember 1831, durch welche Belgiens " Unabhängigkeit anerkannt und demselben die Neutralität‘ auferlegt wurde, aufrechterhalten worden­­ sind. ‚Diese Stipulationen gaben Preußen das Net, im Kriegsfalle die befestigten Pläne von Hu,­­ Dinant und Namur zu befegen. Diese drei Pläge wurden später­­ geschleift; nun sollen aber Namur und Lüttich die Hauptpunkte der neuen Maasbefestigung werden. „Wir bauen also,"­ schreibt Girard, „mit ‚großen Kosten die Festungen wieder­­ auf," die Leopold I. s­leifen ließ, um den Konsequenzen eines­ geheimen Vertrages zu entgehen, dessen sich Preußen in einem Kriege gegen Frankreich be­­dienen konnte.” Girard, der, um­ diese Broschüre schreiben zu können, die Reihen der belgischen Arm­ee verlassen hat, verwahrt sich dagegen, daß er im Interesse Tranktreichs oder Deutschlands spreche. Er sei vor­­ Allem Belgier und liebe sein Land; er molle seine Abenteurer-politis, aber auch seine Straußenpolitit machen, als welche er die Politit der Neutralität bezeichnet, die angesichts der Gefahr die Augen schließt. Girard beantragt eine totale Reorganisation der belgischen Armee und die Errichtung eines Landesvertheidigungs-Ministeriums.­­. = Bei einigen­ Tagen ist in Brüssel unter dem Titel: „La Belgique et la guerre prochaine" (Belgien und der nächte Krieg) eine Broschüre erschienen,­ die den ehemaligen Geniemajor einen Unabhängigkeit­­­ beraubt, und von den Kriegfühe­­­ r und Professor an der Militärschule Girard zum Berfaffer hat. Die Schrift hat sich zur Aufgabe, darzulegen, daß die Neutra­­lität Belgien 5­ in­ dem­­ bevorstehenden Weltkriege eine Sion­ sei, melche zur Folge­ haben würde, daß Belgien er ein Theil der Tagespresse — ohne Unterschied der Partei­stellung — befaßt sie in der jüngsten Zeit wiederholt mit verschiede­­nen Besprechungen einzelner mit der Regelung der Balıta zusammenhängender Fragen, so u. A. wem die Pflicht der Iitiative zusimmt, wem oder welchem Umstande die Schuld an dem langsamen Fortgange der Angelegenheit zuzuschreiben sei, welches Staatsgebiet der Monarchie seinen wirthspaftlichen und finanziellen Verhältnissen nach in günstigerer Lage an die Lösung des Problems schreiten könne? 2c. Mir sind von kempetenter Stelle ermächtigt, zu erklären, daß Diele Mesprechungen wieder auf eine amtliche, noch eine halbamtliche Duelle d­ri­kzuführen sind. Dieselben haben ohne Willen und Willen der ee das Licht­ der Welt erblidt und sind als Ausgebur­­ten­­ der privaten Invention zu betrachten.­­ J nn KERREIESE GUMFMMIQ »Beidb­udapester königlich schafel mußten— wie »„Ügyo. 2Lapja“ meldet — in Folge Scheidens der zur fünig­­fiden Rurie beorderten sechs Richter in den einzelnen Senaten Abende­­rungen vorgenommen werden, und zwar an Stelle Elemér Ber­­nat­e­it Eugen Horpäath genommen, der die Leitung des VII. Senats übernommen hat. Dem dritten Zivilsenat, wo die Erb­­schaftsprozesse refer­rt werden, wurden an Stelle Dr. Kipely's, Adams und Szabós die Tafelrichter August Gottl, Stefan­­ Szeghö und Franz $­aj­b­u zugetheilt. ő­­ Engestienigkeiten. Berleihbung) Durch allerhöchste Entschließung munde dem Hatvaner Pfarrer Emerich Kremwedich die nag dem heil. Michael benannte Hatvaner Propstei mit Stallum:verstehen. (Ernennungen.) Niclaus Trandaftir zum Finanz­sefreiär II. Klasse; Béla Krepac zum agenteurz-Adjuniten im Stande der Staatsbauämter ; Franz Kremedits zum dirigirenden Professor am Waisner Taubstummen-Institut ; Stefan Majority definitiv zum ordentlichen Lehrer in Hilfe. (Staatliche Sabrissbegünstigungen) er­hielten ‚für Tandm wirthichaftliche Spiritusfabriken : Samuel Littmann in Andrásfalva, Brüder Sigmond in Klausenburg, Baron­a Draide. (in Wien) in Simonmajor im Tolnauer­omitat. (Le Majestät der König­ reift, wie die „B. Korr.” meldet, nach den bisherigen Dispositionen am 12. d. von hier nach Innsbruck, wo er am 13. b. mit dem Deutschen Kaiser und der deutschen Kaiserin eine Begegnung haben, mhrd. Graf Julius Andräjf p­­reift, einer Fiumaner Zeitung zufolge, dieser Tage zu längerem Aufenthalte in Abbazia. (Graf Herbert Bismarc) ist heute Vormittags um 100 Uhr mittelst der ungarischen Staatsbahn in der Hauptstadt, eingetroffen. Desgleichen ist der­ größte Theil des­ Gefolges des Deutschen Kaisers­ hier angenommen. Der für die Reise von Kon­stantinopel bis Budapest bestellt gewesene Geparatzug wurde hier aufgelöst, da die deutschen Herren und­­ die sie­ begleitenden Damen in Budapest kurzen Aufenthalt nehmen wollten, um die Haupt­stadt Ungarns, von melcher dieselben, mie­ß sie bemerkten, 10 viel Interessantes und Schönes gehört haben, besichtigen zu können. Auf dem Central- Bahnhofe wurde­ Graf Bismard vom hiesigen kaiserlih deutschen Generalfonsul Baron Pleffen erwartet und empfangen. Baron Pleffen­ überreichte zahlreiche eingelaufene Depeschen, und Briefschaften: dem Grafen Bismard, welcher dieselben flüchtig Srech sah ; und­ Todann­ in’ Beglei­­tung des deutschen Generalfonsuls nach dem­ ‚Grand­ Hotel Hungaria" fuhr, wo fü­r­ den Grafen, Bismard, mehrere, im ersten Stod gelegene Appartements bereits telegraphisch bestellt worden waren. An­ Die, Mitglieder des Gefolges — es befinden si­ch demselben unter Andern Obersthofmeistern Gräfin Prosdorf, Hofdame v. Gersdorf, Obersthofmarschall v. Liebenau, Oberst­­hofmeister Freiherr v. Mirbach, Hofpreigr Kögel, Geheimer Hofrath v. Arte It, Geheimer Hofrat v. Schneider, Hofrath Wilhelm A­b­b. Hofrathb v.S­chwerin “ nahmen im „Grand Hotel Hungaria" das Absteigquartier. Nachdem Graf Bis­­mar­din Gesellseast des deutschen Generalsonsuls im Hotel dejeuni­t hatte, verließ er gegen 12 Uhr das Hotel, um Besuche zu machen. Um 3 Uhr legten Gräfin Brosdorf und Hofdamen­ Gersdorf die Reise nac Berlin fort. Abends reist ein Theil des Gefolges, darunter der Chef, der­ Kabinettkanzlei Herr Zucanus, nach Venedig, um von dort aus den Deutschen Kaiser nach Monza zu be­gleiten; die anderen Herren, unter ihnen auch Hofprediger Kögel, fahren morgen nach Berlin. Graf Bismarc selbst fährt nach den bis­­herigen Dispositionen morgen Früh über Wien, wo er si­­chlos einige Stunden aufhalten wird, Direk­ nach Berlin. Franz Erfeh empfing gestern Abends die Professoren­­ der Mngarischen Musikschule, welche, geführt von Alexander Niko­­lit3, bei dem greisen Maestro erschienen waren, um demselben zum 79. Geburtstage zu gratuliren. .­­ nr Nikolit3 hielt eine Begrüßungsrede, worauf der Meister, innige Dantesworte sprach. Dann wurde aus dem feierlichen Akte ein gemüthliches Plandersü­ndchen und Franz Eifel fühlte si so wohl im Sreife der Musiker, dab er mit ihnen in lebhaftester Weise über fachliche­ Dinge sprach und mehrere von seinen Ausführungen mit der ihm eigenen Virtinosität auf dem Klavier ilustrirte. Bei dieser Gele­­genheit spielte der berühmte Operndichter seinen Gästen­­ mehrere seiner älteren Melodien vor und war überhaupt voll Freundlichkeit gegen die Gratulanten, die sie dann in gehobener­ Stimmung von ihm verabschiedeten. ik Die h­auptstädtische Finanzkommission­ rat Magistratsfigung zur bringen zu —— Ober­­buchhalter 2Zampl Iegte­­ sodann­ das genaue­ Resultat­­ der an dem Budget-Entwürfe vorgenommenen ANpstriche vor. Dieselben belaufen sich auf 206.425 ff., so daß zur Bededung des Defizits noch ein Betrag von 73.687 fl. erforderlich erscheint, welcher aus der Partizipation an dem Ertragsüberschusse des verstaatlichten Schanf­­gefälles herangezogen werden soll. Repräsentant B. Herczog protestirt gegen­ diesen Bededungsmodus. Er bedauert, daß er nicht anwesend sein konnte, als gestern Abends der Beschluß gefaßt worden war, dies zu tun, er behalte es sich indeß vor, » läßlich der Budgetdebatte in der Generalversamm­lung des Munizipal- Ausschusses zur Geltung zu bringen—­Magistratsnotäquysta referirte weiterhin über die Propositionen,welche der Handelsreinister zumeecke der Beendigung des Rechtsstrettes über das Eigens­thumsrecht an dem Donauufer de­s­ Lasten­­bahnhofes der Stadtbehörde machte.Der Minister erkennt hienach das Eigenthumsrecht der Hauptstadt an und verpflichtet sich, in Anerkennung dieses Rechtes,—vom Jahre 1885 ab—­jährlich 500 Goldgulden in solange an die Kommune zu bezahlen,als·der Last·e1­ c­­bahnhof seiner eigentlichen Bestimmung erhaltenk bleibent wird, wonach­ die Kommune wieder das unbeschränkte Versügungsrecht über ihr Eigenthmn erlangen würde.Die Kommission accepterte diese Propositionen mit­­ dem von Robert REmi gestellten Antrag, daß an die durch den Lastenbahnhof gehinderte Zugänglichkeit zur Donau von der­­ Franzstadt aus wiederherzustellen sei. — Der lebte Gegen­­stand der Sibung betraf die Anfrage der Finanzdirektion, ob­ die Stadt geneigt wäre, für das Jahr 1890 das Schanfregale bezüglich des Ertrapnillons pachtweise zu übernehmen. Nach den Daten der Direktion würde sich das Erträgniß auf 115.000 fl. belaufen, während nach den Berechnungen der Stadt höcstens 30.000 fl. erzielbar wären. Die Kommission beschloß, einem Antrage des Ober­­buchhalters entsprechend, Die­­ Ablösungspauschgab­ nicht mehr als 30.000 ff. betrüge. — Damit war die Sigung zu Ende, seine abweichende Auffaltung am­­ Pachtung zu übernehmen, wenn das Ber­phonograph in Budapest) Her Wange­mann it heute Mittags mit dem Erpreßzuge aus Wien hier ein­­getroffen und im Grand Hotel Hungaria abgestiegen. Im Printsaale dieses Hotels wird heute noch, um 6 Uhr Abends, vor einem geladenen Publikum die Vorstellung­ des Phonographen stattfinden. Für die hiesigen Telephon-Abonnenten werden morgen mit dem Phonographen im „Hotel Hungaria" Gratis­vorstellungen stattfinden. Die Abonnen­­ten erhalten Legitimationsscheine im Zentral-Bureau der Telephon- Anstalt, Badgasse 10, von 3 Uhr Morgens ab. Abonnenten, die nicht selbst um die Karte kommen, mollen ihren Boten die legte Duritzung mitgeben. « (Sp»ende.)Für den­»1682M-Verein erhielten wir von ih ? .H­einen Gulden zugesendet,den wir seiner Besti­mmung zw­ährten. (Der Pensionsfond des Nationalthea­­ters.) Im Namen des Ausschusses des Nationaltheater-Benftons­­fonds erschien geitern eine aus dem Präsidenten Wierander Bujano- Dies und den Mitgliedern Naday und Ujhart bestehende Deputation beim ‚Minister-Bräsidenten und beim Minister des mein Grafen ‚ Zelest, um eine jährliche Subvention von 8000 fl. zu­ erbitten. Jedes Mitglied, das im Nationaltheater, respektive in­ der Oper 20 Jahre dient, hat das Recht,in Bension zu gehen und da dies heuer mit Mehreren der Fall ist, mü­ssen 8000 fl. herbeigeschafft werden. Beide Minister versprachen — mie „B. Ujj." meldet — das Gesuch ge­legentlich ,der Budgetverhandlung im Abgeordnetenhause warm zu unterstoßen. . . (Ein gefährl­icher Taschendieb)wurde heute bei einem Rockdiebstahle in einer Wohnun­g am Giselaplatz e attrapirt und verhaftet.Es ist dies der gerichtsbekannte Salom­on Wasser­­mann,auch"Rubin genannt.Bei der Polizei hatte er sich den Namen Stesse"beigelegt doch wurde er sofort erkannt.Der Ver­­haftete wird der Staatsanwaltschaft übergeben. (Der be­stohlene Patriarch­)Ueber die gemeldete Verhaftung des einstigen­ Dieners Stävitsweiland des Patriarchen Angyelics wird aus Netzsatz weiterberichtet,daß die Dezenirung er­­folgte,weil der Verdacht auftauchte,er habe mit mehreren Mit­­gliedern der nächsten Umgebung des Kirchenfürsten sofort»Nachdessen s Tode die Hinterlassenschaft bestohleft.Wie,,Buch.Hirl.«'meldet,wu­rde schon bisher erub­t,daß Szävits aus dem Nachlasse des Patriarchen 16.000 fl.stahl.Szävits begann bald sehr viel Geld­­ auszu­geben, miethete eine große Wohnung und richtete sie luxuriös ein«In der Affaire sind«Viele kompromittirt·1111 des stehen mehrere Verhaftungen in den serbischen Klöstern Syrmiens bevor. »­ » (Brand auf einer Eisenbahnstation.) Die Pantotaer­ Station der Arad-Csanader Bahn .­ Dieser Tage voll­­ständig abgebrannt ; es gelang nur einzelne Gegenstände zu retten. „.Abgewiesene Retenten. Das Yonter Komitat hat in seiner Oktober-Kongregation ein Mes­ript des Ministers, des­­ Innern zur Kenntniß genommen, worin bezüglich des Memorandums „zahlreicher Bürger, die eine Untersuchung wegen der angeblichen vielen Mitbräuche im Komitate verlangen, entschieden wird, dak die vor­­gebrachten Klagen nicht solcher Art sind, um die Einleitung einer Untersuchung nothmendig zu machen. Der Mörder des Schmiegerv­aters.­ Im der Torontaler Gemeinde Ozora nannte Jedermann den 7-jährigen Betrov als einen letchtsinnigen Menschen. Dieser­ Tage gerieth er mit seinem Schwiegersohne Maran, bei dem er wohnte und der den Beichwen­­der­ habte, in Streit und fuhr zu­ einem andern Schwiegersohne ins nächste Dorf. Marin ritt ihm nach, erreichte ihn auf der Sandstraße und erschlug ihn ; die Anzeige wurde von der eigenen Gattin erstattet. Selbstmord. Be Breßburg wurde gestern der Leichnam eines etwa S6jährigen Mannes gefunden, neben welchem eine­ Uhr, Ringe, ein Revolver und ein Zettel mit­ den Worten „Otto Pál“ lagen. Der Unglückliche hat sich unwahrscheinlich selbst getödtet und er nach den bei ihm gefundenen Aumelen zu urtheilen, aus Buda­­pest sein. Verhaftete Kolporteure. Wie aus Breßburg gemeldet­­ wurde, hat man beim Miklostelfer Brunnen die Verbreiter von slawischen Drudichriften verhaftet. Die Staatsanwaltschaft hat die Untersuchung auch auf einen Tirnauer und einen Gfasiger Druder ausgedehnt, welche die Drudschriften anfertigten, aber das Pflicht­­exemplar nicht vorlegten. Beschaftung eines französischen Ren­tier­s­, Gestern Nachmittags wurde in Wien — die die „Re­fe. Pr.“ meldet — der Rentier Henri Tournier aus Paris, in seiner Wohnung im IV. Bezirk, Eglüffelgasse Nr. 3, auf Requisition des­ französischen Strafgerichtes verhaftet. Nähere­­ Angaben über die Ursache der Verhaftung fehlen. Henri­­ Tournier war vor zwei Jahren mit seiner Familie von Paris nach Wien übersiedelt. Er bezog in dem erwähnten Hause eine elegante­­ Wohnung, lebte vornehm — angeblich von seinen Renten — und verkehrte mit den besten Gesellschaftstreffen. Die Berhaf­­tung nahm gestern Nachmittags ein Beamter der Polizeibehörde vor. "Nachdem Herrn Tom­mier der Berhaftebefehl Fundgemacht worden war, wurde eine Hausdurchfügung vorgenommen. Man fand in seiner Wohnung Baargeld in der Höhe von mehr als 1000 Gulden. Zahl­­reiche Rapiere und Schriften wurden faisirt. Herr Tournier wurde hierauf in Begleitung von Polizei-Organen mit einem Fraser zur Polizei-Direktion gebracht. Miemohl die Verhaftung in ganz um auffälliger Weise vorgenommen wurde, so hat si doch die Nachricht hievon noch im Laufe des Abends in den Kreisen der Bekannten Tour­nier’s verbreitet und dort peinliche Sensation erregt. — Die uns aus Wien telegraphirt wird, ist der wahre Name des verhafteten Eduard Zapelletier. "Derselbe, der ih unter falsschem Namen in Wien aufhielt, war vom P­ariser Tribunal wegen Betruges verurtheilt, dann aber flüchtig geworden und verfolgt. Lapelletier lebte in Wien auf großem Fuße; er hatte ein Jagdrevier nächst Tulln gepachtet. (Universitäts-Subiidum) Aus Bukarest 4. November, wird uns geschrieben: Gestern Nachmittags hatte sich im U­niversitätsgebäude auf dem Boulevard der Akademie eine illustre Gesellgaft eingefunden, um an dem vom König Carol als Protestor der Universität und vom Kronprinzen mit­ ihrer Gegenwart­ beehrten Festatte der fünfundz­wanzigjährigen Säbelfeier der Bukarester Univer­­sität b­eigzunehmen. ihäsen milsen müsse. Die Festrede wurde vom Universitätsrektor Orescn ge­­halten,Ivelcher,11aghdem­er den König»1mdde chronpunkzen im Namen des Professren Kollegiums begrüßh zunächst den Et­ttrcklungs­­gemg eines höheren Kulturlebens inkamäntetz Vojx seinen ersten Anfängen an bis’zu1 dem ZeitpunkteNevue passiren ließ,in welchem demk der regen Fürsorge des jetzigen Landesvkrteks um diesgebung des öffentlichen Unterrichts das geistige Leben im Lande einen solchen Aufschmung nahm, daß sich sie zur Beit ihrer Eröffnung kaum fünfzig BE DEREN Shundert Stupdtrenden­­ heute erfreut. Nach der mit einem begeistert aufgenommenen Hof auf Ge. Majestät, den König und die königliche Familie schließenden Nede des Rektors nahm Unterrictsminister &., BoErescu das Wort, um zunäcst auf die Ansprache zu vermeiden, mit welcher der damalige Rektor Boitaforu den vom Lande gemählten gegenwärtigen König begrüßte. Die darin ausgesprochenen Hoffnungen, daß der erhabene Here nicht nur die Geschice des Landes glorreich führen, sondern daß unter ihm durch Förderung des Unterrichts auch ein fester Grund für die fernere Wohlfahrt und das­ fernere Gedeihen Rumäniens gelegt werden mürde, seien glänzend in Erfüllung gegangen. Durc die drohenden Verhältnisse zur Zeit der Türkenherrschaft in seiner kulturellen Entwicklung zurückgehalten, habe Rumänien Kant der liebevollen­ Fürsorge jenes Königs für den Unterricht und der auf­opferungsvollen Thätigkeit begabter Schulmänner, melden er hiemit den Dant des Landes aussprece, das Betsäumte zar­ nachgeholt und habe in seiner Universität eine feste Bürgschaft seines Fort­­schrittes unter­ einem Fürsten erhalten, unter welchem es sich einen ehrenvollen Blut unter den K­ulturvölfern Europas ermorden. Der König dankte für die ihm entgegengebrachte [onale Gesinnung, indem er gleichzeitig den Wunsch aussprach, daß das fünfzigjährige Jubiläum der Universität Alles halten möge, was man sich von ihr beim fünfundzwanzigjährigen Ssubelfeite versprochen habe. Der Lordmajor von London und die Journalisten. Dem scheidenden Lordmajor Mr. Whitehead, den die Königin soeben durch Verleihung der Baronie ausgezeichnet hat, überreichte eine Deputation des Londoner Journalistenvereins unter Führung des Präsidenten Neid eine Nöreffe, in welcher dem L­ordmajor, der im Jahre 1884 die Gründung des Vereines sehr ge­­fördert und das Ansehen der Presse durch mannigfache Maßnahmen gehoben hatte, Dant vouirt wird. Die Adresse erwähnt, dass die Zahl der Londoner Journalisten seit 1884 von 1200 auf 1600­­ gestiegen ist und wenn man die Damen mitrechnet, auf 2000. Der Lordmajor dankte in seiner Antwort für die ihm ermiedene Auszeichnung, ver­­sicherte lächelnd, daß man im Mansion-House vor der wachsenden Zahl der Journalisten-Armee, seine Furcht hege und daß Jeder, der den Geist der Zeit zu begreifen weiß, auch die Wichtigkeit der Breffe zu Richtig motivirt.) Ein Antiquitätenhändler fragt einer, seiner ,freunde: Deshalb kaufen Sie immer nur moderne Fayencen ? Dieser antwortete: Weil, wenn ich sogenannte alte ich nicht ficher bin, ob Fayencen Taufe, moderne taufe, ich ficher bin, daß es seine antiken sind. Druckfehlerberichtigung.­ wenn ich Su dem im Morgen­blatte veröffentlichten Berichte über die gestrige Sikung des Finanz- Ausschusses heißt es in Folge eines Druckfehlers unrichtig : „Präsident Bahrmann bemerkt, daß die hiesigen Bierbrauereien dieselben Begünstigungen genießen, die die ausländischen.” Nichtig sollte er heißen : ‘Präsident Wahrmann bemerkt, daß die hiesigen Bierbrauereien dieselben Begünstigungen gewähren, wie Die ausländischen. Theater für Geute, Freitag, 8. Novem­ber, N­ationaltheater: »Napam asszonge.. — Königliches Opernhaus: Geschloffen. — Festungstheater: »Fauste, — Wolfstheater:»A kertöszleainye, — Deutsches Thea­­ter: „Die GigerIn von Wien“. [/ · ·· « ." ’ « ät, XI Er N » Copa, „. es nicht moderne sind, mährend ! Bi­ n wegen Duelvergehens hatten sich Heute die Rechtshörer Béla Tóth und Wilhelm Ruttlay vor dem Strafgerichte zu verantworten. Anläßlich einer Unterhaltung in Gyöm hatte nämlich Zoeth sich beleidigend über Auttlay geäußert, in Folge dessen Lesterer seine Sekundanten Béla Tarafás und Stefan Batizfaloy an zu schichte. Da eine Ausjührung nicht zu Stande kam, schlugen fun Die Beiden auf Pistolen, und zwar auf 30 Schritte Distanz, mit je 5 Schritten Avance und zweimaligem Kugelmechtel. Der Gerichts­­hof, welcher heute­­­iese Duell-Affaire verhandelte, verurtheilte Bela Toth und Wilhelm Ruttlay wegen Duellvergehens zu je 14 Tagen Staatsgefängnis, wogegen die Verurtheilten die Appella­­tion anmeldeten. Ein untersichtiger Seifenfieder. Der ehemalige Seifen­­fiedergehilfe B. 3. strengte gegen seinen ehemaligen Dienstgeber N. A. einen Prozeß auf Zahlung einer Lebensrente auf der Basis an, weil sein Dienstgeber ihn auf eine baufällig gewordene Wand wettern ließ und er — Kläger — in Folge Lederwerdens mehrerer Ziegel in einen u unterhalb der Mauer von U. unvorsichtigerweise unbedeckt ge­lassenen, mit siedend heißem Fett gefüllten Kessel fiel. Jäger lag in­folge der erlittenen Beilegungen, 7%, Monate lang Trank zu Bette und mußte ihm ein Sub amputirt werden. Diese Krankheit und die­ Operation machten ihn ermerbsunfähig, und da sein jügiger Zustand durch seinen ehemaligen Dienstgeber verursacht wurde, belangte er diesen wegen Zahlung einer Rente von monatlich 30 Gulden, der DEHBAIDOITE wegen Deponirung von 9000 Gulden zu. Gerichts­­anden. Der Strafprogeh von Mond, Brüsfel, 7. Novem­­­ber. Der Strafprozeß von Mond gegen den Agent -provocateur Pourbair nimmt eine für die Minister Beernaert und de Volder 10 verhängnißvolle Wendung an, daß bereit in der Tagespresse die Frage aufgerworfen wird, ob Beernaert und de Volder, der Eme als Kabinetschef, der Andere als Minister des Synnern,, am nächsten Dienstag bei Wiederzusammentritt Der Kammer noch auf der Minister­­bank zu erscheinen wagen werden. Die Zeugenverhöre, die von dem Instenationsrichter Zegrand vorgenommen wurden, beweisen auf das­­ unwiderleglichste, daß beide Minister der Kammer die Unmahrheit be­­treffs ihrer mitternächtigen mysteriösen Zusammenkunft mit Pourbair and Bvejart gesagt­ haben. . .. . ) ? . A 6„ Gelegram­me des , eh­er Lloyd“, Agranı, 5. November. Landtag. Auf der Tagesordnung steht der Schluß der Debatte über den Antrag Baredics’ betreffend die Revnktorporkrung Dalmatien Referent Mis­­tatovics hält seine Schlußrede. Nedner führt aus, die der magyarische Stamm durch Jahrhunderte eine leitende Rolle unter den verschiedenen Völkern Ungarns ausübte und die die ungarischen Könige die Rechte der heiligen Stefanskrone in Dalmatien begrün­­deten, melde echte auch in der Gegenwart Geltung haben. Kroatien darf nicht den mächtigen Einfluß ımd die heilsame Unterftügung Un­­garns zurückmeisen, vielmehr muß es sich an Ungarn anlehnen, um den Erfolg in Betreff der Vereinigung Dalmatiens zu sichern. Er empfiehlt den Ausschubantrag zur Annahme. B­ei der hierauf vorgenommenen namentlichen A­b­­stimmmung wird der Aussch­ußantrag mit 59 gegen 10 Stimmen angenommen und der Antrag Barcsics’ abgelehnt. In T­OT,­­ Folgt die Verhandlung des Gefebentwurfes über Strafen für Berbregen gegen die allgemeine W­ehr­­­t. Referent Mikulcsics empfiehlt die Annahme des Entwurfes ; gegen denselben spricht der Unabhängige Brbanics. Der Gejegentwurf wird noch heute in der General- und Spezialdebatte erledigt werden. Wien, 8. November. Orig-Telegr) Graf gáb­oty ist heute Früh in Wien angefonmen. Der Minister soll sich­hon in den näc­hsten Tagen nach Gödöltö begeben, um Sr. Winjestät Vortrag zu er­­statten. Wien, 8 November. (Orig.-Telegr) Die Ver­­mählung der Erzherzogin Marie Balerie mit dem Erzherzog Franz Salvator wird nach Hofgerüchten un­­mittelbar nach Ostern stattfinden. Doch wird die kirchliche Weihe dieses Herzensbundes nur in einfacher Weise vor ich gehen. Die Trauung soll, wie verlautet, in Sicht abgehalten werden, ten, 8. November. OD­rig-Telegr.) König Milan, der sic in einer Jagdgesellsschaft von ungefähr zwanzig französischen und deutschen Kavalieren befindet und heute noch nnächst Tulln jagt,­­ woird mit dieser Jagdgruppe­ auch die Jagdreviere in Steiermark und Kärnthen aufsuchen und dann direkt nach Paris zurückkehren, wo Milan für die Saison bereits eine Privatwohnung gemiethet hat und den Winter über verbleiben wird. Nach­ einer ziemlich verlässten Information soll fest die geplante Reise nach Belgrad­ unterbleiben. Wien, 8. November. (Orig. -Telegr.) Ueber die hier tagende Konferenz des österreichischen Epi­ssopats, der heute zur ersten Situng zusammengetreten, erfährt man, daß das Hauptthema der Berathung , die konfessionelle Schule, beziehungsweise der dem Herrenhause vorliegende Gautih’sche Schul­­gejeg-Ent­wurf bilden wird. Zu einer ausgesproc­henen Kritik und Stellungnahme, der Kirchenhäupter zur Vorlage dürfte es kaum kommen, noch weniger zu einer Urgenz, den Entwurf baldigst der par­­lamentarischen Behandlung zuzuführen, da es nicht in der Absicht der regierungsfreundlichen Kirchenfürsten liegt, dem Kabinet Berlegenheiten zu bereiten. Wien, 9. November. (Orig.-Telegr.) Heute tagte nur ein engeres K­omite­er Bischofsk­onferenz Die erste offizielle Sibung wird am nächsten Montag stattfinden und wird, falls Kardinal Fürstenberg bis dahin hier nicht eintrifft, Erbischof S­ch­ö­n­­born das Präsidium führen. Wien,8.November.(Orig.-Telegr.)Die»Allge­­meine Zeitung«bringt in einer Korrespondenz aus Kolomea interessante Details über russische Machinationen in Galizien-Demnach wäre zu einem Abend des ruthenischen akademischen Gesangvereins auch der russische Konsul von Czerno­­witz geladen gewesen si­nd auch erschienen.Bei diesen­ Gelegenheit ist das bekannte russische patriotische Lied:»Gott verleiht dem Czaren Kraft«gesungen worden.Tags darauf wurde in einer anderen,zu Ehren des Gastes arrangirten Spiräe die Tapferkeit der ratisisch­en Waffen verherrlicht.Dieses Ereigniß,das vor Woche xi stattgefunden, hatte Erhebungen und Hausdurchsuchungen zur­ Folge.In einem Dorfe nähft Kolomen wurde eine große Anzahl von Bildnissen des Gaarz vorgefunden. " · . 7

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