Pester Lloyd, Oktober 1890 (Jahrgang 37, nr. 272-300)

1890-10-10 / nr. 279

. «, 1890. — Ir. 279. Abonnement für die österr.-ungar, Leonardie, Für den „Better Lloyd“ (Morgen und Abendblatt) (Exigenit and Montag Früh und am Morgen nach einem Feiertage). Für Sudapeht : Mit Fortversendung: Genzjährlich fl.22.— Bierteljährl. f.5.50 | Ganzjährlich fl.4.— Bierteljährl. fl. “ Yaldjahrlich „ 11.— Wonatich „ 2.— Halbjährlich „ 12.— Monatlich­h „ 2.20 Mit separater Postversenoung des AbendBlattes... A. 1. vierteljährlich mehr. Für die Sluprirte Sranenzeitung -- -- -­­-- st Man­­ pränumerirt für Sudaper in der Administration des „Perler Lloyd", Dorotheaga Nr. 14, I. Siod, en en mittelit ner er a­ng rl u ” x win wien u) Bei Kerm. Soldfämidt (l., Rollzeile 6), woseltst einzelne Nummern zu haben sind. Buferate und Ginsheltungen für den Offenen Bpredsaal werden angenommen: Sudbapıf in Der Administration beg „Pester Lloyd Dorotheagafse Nr. 14, I. € tod, einer: in den AnnoncensEryeditionen eopold. Lang, Hiansenstein , Vogler, A. W. Goldberger, A. Mezei u. Bernard Eckstein. 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OBEN TE CSEL ÁAK NS «B·udaveft.9.Oktober· '—«h.«Die heutige«Sitzung des Finnanluss­schuss’es«des Abgeordnetenhauses,in welcher das Budget des Handelsministeriums auf der Tagesordnung fand, nahm einen interessanten Verlauf.­ Es wurden die Fragen der Zoll- und Handelspolitik disfutirt und aus diesem Anlasse sind bemer­­­­kengmwerthe Aeußerungen gefallen, die festgehalten werden müssen. Vor Allem gilt dies von der Erklärung des Handelsministers, daß die un­­garische Regierung an der Befolgung einer liberalen Handelspolitik festhalte und das Prinzip der Beiträge als richtig anerkenne.­­Angesichts der Bewegung, die in Folge der amerikanischen BZollgejeg­­gebung auf dem europäischen Kontinent . begonnen hat, gegenüber den Stimmen, die in der französischen und deutschen Presse laut werden, it e3 gewiß‘ von Bedeutung und Werth, daß die unga­­rische Regierung ».und , mit, ih mohl auf die­ österrei­­cische den Grundlagen einer rationellen Vertragspolitik anhängen. Wenn im nächsten Jahre die Verhandlungen über neue Verträge ihren Anfang nehmen und sich­h denselben Schwierigkeiten­­ entgegenstellen sollten, wird die Schuld kaum an den beiden Staaten der Monarchie liegen. — Ueber unsere Beziehungen zu den Staaten des Orients konnte der Minister die Aufklärung geben, daß Die Verhandlungenmt Bulgarien und der Türkei im Zuge sind; hinsichtlich Serbiens aber machte der Minister die Herstellung des Status quo ante von der Nachnahme aller von der serbischen Regierung gegen unseren Handel getroffenen Ber­fügungen abhängig. Nachdem diese von Geite Serbiens erfolgen wird, ist die Herstellung des Zustandes vor dem 10. Juli außer Zweifel.. Wir Haben unsererseits diese Form der­ Lösung der Angelegenheit unmittelbar nag der Begegnung unserer Minister mit den serbischen Negierungsmännern gemeldet; damals hat es aber einige eifrige Bessermiffer gegeben, welche die Nichtigkeit unserer Nachricht in Abrede stellten.­ Wir können nun Tonstatiren, daß die Thatsachen uns Necht geben. — Bon­ntereife war auch­ die Kontroverse über den ungarischen Handelsstand, dessen Be­­deutung und Leistungsfähigkeit. Während Graf Emanuel Andräffy­ich sehr geringm­äßig über unseren Handel, über dessen Tüchtigkeit, Unternehmungsluft und Aktionskraft äußerte und eine abträgliche Parallele zwischen dem ungarischen Kaufmann und dem der west­­europäischen Staaten 309, — nahm der Abgeordnete Wahlermann den ungarischen Kaufmannsstand in Schub. Dem Vertreter der Budapester Leopoldstadt fiel es nicht schwer, überzeugend nachzumeisen, daß der ungarische Handel in der verhältnißmäßig kurzen Periode seiner eigentlichen Existenz, seit ungefähr vier oder fünf Jahrzehnten, überaus, große Fortschritte gemacht und bedeutende Leistungen voll­­bracht habe. Jahrhunderte hindurch waren Handel und Verkehr Ungarns in fremden Händen; von Oesterreich wurden sie geleitet und beherrscht; im Lande selbst blieb der Kaufmann ohne Ansehen und ohne Anerkennung, so daß­ die rasche Entwiclung unseres Kaufmannsstandes in so kurzer Zeit eine ganz andere Ber­urtheilung verdient, als ihr der gräfliche Abgeordnete zutheil werden ließ. Besäße Ungarn Seehäfen, hätten seine Kommu­nk­ationen von jeher­ die Transitstraßen des internationalen Verkehrs gebildet , wären hier die Kaufleute eben solche Bürger gewesen, wie die Anderen, " Hätte der Stolz des Handels-Patriziers den des Adeligen aufzumiegen vermocht — dann, aber aug nur dann, wäre Berechtigung vorhanden, gegen unsere Kaufleute Vorwürfe zu erheben. Bei uns hat es­­ aber seinen internationalen, feinen überseeischen Handel gegeben, welcher allein den Muth, die Thatkraft und die Unternehmungsluft steigert ; bei un war bis in die neueste Zeit der Kaufmann ein Bürger zweiter Klasse, und al heute noch refrutirt sich dieser Stand aus einem sehr kleinen Kreise. Wie viel anders dies in anderen Ländern ist, bedarf wohl seines besonderen Beweises; mir möchten aber aus dem Ende des großartigsten Handels und der nobelsten Nriftorratie ein Beispiel anführen: Vor wenigen Jahren wurde über ein englisches Haus eine Erfundigung eingezogen; man trug sich über Charakter und V­ermögensverhältnisse der Firmaträger an. Die Antwort lautete, daß wohl das Vermögen sein bedeutendes sei, daß aber die Firma über treffliche Konnerionen verfüge, da einer der Kompagnons der jüngste Bruder des Schwiegersohnes — der Königin von England sei. Der Adel und die Bürger Englands geben zu, daß sich ihre Söhne dem Handel und der Industrie widmen, und sie führen diesem Zweige der Wirthcchaftsthätigkeit tüchtige Kräfte zu. War die bei uns je der Fall oder geschieht er in der Gegenwart? Ist der wohlhabend gewordene Kaufmann nicht vielmehr zu entschuldigen, wenn er seine materiell unabhängigen Kinder einem Stande entzieht, dem so wenig öffentliche Verthchäsung zutheil wird ? Allein, ganz abgesehen von diesen schmermwiegenden Umständen, ist denn der ungarische Kaufmann wirklich so inferior, wie­ dies ber­hauptet wird? Wir können diese Anschauung als vollkommen irrig und unbegründet bezeichnen. Der ungarische Handelsstand hat in den lesten drei Jahrzehnten ungeheure Fortschritte gemacht. Hand in Hand mit der Ausbreitung des Verkehrsweges, mit den handelspolitis­­chen Verfügungen hat er nach Selbstständigkeit gerungen und hat fi vor Allem im Lande selbst, dann aber Oesterreich und dem Auslande gegenüber eine kräftige Position erobert. Wo früher fremde Händler ausschließlich dominirren, da steht gegenwärtig der ungarische Kauf­­mann. Er unterhält Beziehungen nach allen Richtungen, erforscht die Produktionsquellen, sucht die Konsumenten auf. Der Blick ins Große, die transmarinen Unternehmungen, die sind dem Binnenländer über­­haupt nur in den seltensten Fällen eigen; mir finden sie im Auslande auch nur bei den Bewohnern der Küste, denen die Brandung der Magen, der endlose Horizont keine Furcht mehr einflößen und deshalb dürfen wir dem ungarischen Kaufmann seinen Vorwurf machen. 3 rationellen und kräftigen Handels­­und Wir dürfen aber auch nicht vergessen, hab die Industrie Ungarns, insowweit eine solche vorhanden ist, ihre Existenz der kräftigen Initiative des Handelsstandes verdankt. Die Budapester Mühlenindustrie, die großen Spiritus­­fabriken, die, Zuderfabriken, ein Theil der Gifengießereien. Die wenigen Tertilfabriken u. s. w., sie sind Gründungen der Kauf­leute,­ die ihr Kapital und ihre Kenntnisse eingejebt haben, um diesen wichtigen Industrien das Geld zu ebnen und denselben eine geachtete, mitunter sogar dominirende Stelle zu erobern.­­ Wem ver­­danken außer den genannten­­ Industrien die großen Kohlenunwerte, die großen Biegeleien, die Malzfabriken ihr Dasein ? Wem anders, als den Kaufleuten. Aber auch über das Gebiet der Industrie reicht die Thätigkeit des u­ngarischen Wandele.Die Ausdehnungtmferes Bank-und S«pa«r«k­assse·wesens während der verflossenen zwanzig Jahre in der Hauptstadt und in der­ Provinz,die damit verbundene itamxneres und bessere Kreditorganisation ist dem Bemühen der kom­­merziellen­ Kreise zu danken.Ebenso waren es Kaufleu­te,die«fü­r die Erweiterung unseres­ Eisenbahnnetzes,für die Her­­stellungs von­ Bizinalbahnen,für die Ausbreitun­g der Schiffsfahrt gearbeitet haben. Also es fehlt diesem Stande nicht an Initiative und Thatkraft, und er darf sich ohne Ueberhebung­­ sehr beträchtliche, Hochzuschäßende D Verdienste um das Wirthschafts­­leben vindiziren. Der ungarische Handelsstand hat diese Leistungen vollkragt ohne direkte Unterstüßung­ des Staates, ohne Prämien und ohne die­ wenig em­pfehlensmwerthen Behelfe einer die That­­kraft lähmenden protektionistischen Wirtsch­aft. Er wird aug weiter vorschreiten, denn der Trieb zu größeren Unternehmungen, zur­­ Ausbreitung nag allen Ri­ptungen ist vorhanden, und es bedarf hiezu nur freierer Wege, nach dem Nuslande, einer Brollpolitis,.In­ dieser Beziehung fehlt es bei uns nicht an Einsicht und Thatkraft, und da Dies der Fall ist, zweifeln wir nicht an dem weiteren Aufschwung unseres Handels, in welcher dann auch die­ Anerkennung jener Kreise [rast seines Einflusses und seiner sozialen Stellung fordern wird,­­ die ihm dieselbe heute noch verweigern wollen, — allerdings ohne daß sie Berechtigung hiefür haben. # Volkswirthfaftliche Nachrichten, Handel, zum Bertehr ungarischer Brodutte nag Triest) Wie und gemeldet wird, hat sie in­­ septerer Zeit ein reger Verkehr an ungarischen Produkten nachh, beziehungsweise über Triest entwickelt. 68 wurden nämlich im September zugeführt: 3620 Meterzentner 3 o­der (aus österreichischen Stationen 6930 Meterzentner), so daß die neue Grootk­ampagne unter günstigen Auspizien beginnt, trugdem die Vorräthe an alter Waare eine für diese Jahreszeit außergewöhnliche Höhe erreicht haben. Bon Sprit kamen aus Ungarn 6721 Hektoliter (2162 Hektoliter aus Oesterreich), Pflaumen aus Slawonien, Bosnien und Serbien 5421 Meter­­zentner, Hüäljenfrüharten aus ungarischen Stationen 6720 Meterzentner, Me­hl 30.000 Meterzentner, Weizen 10.300 Meterzentner, legterer fast ausschließlich für den Verbrauch der dor­­igen großen Dampfmühle, in welcher der Bezug­ aus Ungarn dieses Jahr am meisten Konvenienz bietet. Die Bestrebungen zur Veran­­ziehung des Getreidetransits aus Ungarn nach überseen­den Blüten haben bisher sein Resultat geliefert und dürfte aug fernerhin kaum gelingen, da Fiume in jeder Hinsicht Befferes zu leisten vermag, indem eine gleich vortheilhafte, billige Vermittlung Triest derzeit zu bieten nicht in der Lage ist. (Zur Situation des Weizgengeschäftes und Exportes in Südrußland.) Aus Dvefja wird uns berichtet: Die Lage unseres Getreidemark­es it eine in jeder Beziehung höchst unerquidliche, da der Spekulation die feste Balız fehlt und dieselbe bezüglich der Exporttransaktionen zur nne freir­illigen Reserve gezwungen wird. Die eingetretene NRubelhauffe im Vereine mit den auswärtigen Berichten haben neuerlich die Thä­­tigkeit eingeschräuft. Dabei kommen fortwährend große Duantitäten an Getreide und namentlich Weizen fernwohl per Bahn als Schiff an, deren Unterbringung Schwierigkeiten, jedenfalls Mehrkosten verursacht und drüct dies auf den Markt, zumal ein großer Theil der einsom­­menden Hartweizen von minderer Dualität i­ und daher feine Ab­nehmer findet. Die Breite sind deshalb auch­ rückgängig und nur für gute Dualitäten relativ jet. Wir machen jet eine wirkliche Kala­­mität durch, da­ viele Dampfer seinerzeit in Erwartung einer günstigen Ausfuhr fest gechartert wurden und nunmehr sozusagen & tout prix beladen werden müssen. Eine ganze Flotte von Handelsschiffen ist in unserem Hafen versammelt, auf melden nach Thunlichkeit Roggen, Gerste und nur­­ theilweise Weizen verfrachtet wird, was natürlich vielfach bedeutende­­ Berluste involvirt. In Nifolajem ist die Erport­­thätigkeit aus gleichem Grunde sehr beschränkt. Es ist derzeit gar nicht abzusehen, wann der ersehnte Umfirmung eintreten wird. Die­­ fatale Sachlage gibt leider dererst wenig Hoffnung auf eine dung greifende Besseiung der Ausfuhrsverhältnisse. Ein- und Ausfuh­rversiehbr Serbiens. Nach ver soeben erschienenen statistischen Zusammenfielung bezüglich der Menge und des MWerthes des Ein- und Ausfuhrverkehrs Serbiens betrug im Jahre 1889 der Gesammtmwerth der Einfuhr 34843.436 Dinar, bei der Ausfuhr 39,065.883 Dinar. Ueber Kleesaathandel­ schreibt man uns aus kaufmännischen Kreisen: „Während der Anbau und die Erzeugung von Sämereien, besonders von Rothklee und Zuzerne, bei uns von Sahr zu Jahr zunimmt, hat der Handel in diesen Artikeln leider noch nicht jene Bedeutung und Würdigung erlangt, die es mit recht beanspruchen kann und die auch in national­­ökonomischer Hinsicht für Ungarn von hervorragendem Interesse wäre. Die Ursachen hievon sind theils die bei jedem neuen Handelsartikel, der sich exit Bahn brechen muß, obwaltenden Schmierigkeiten, theils der Umstand, daß die betheiligten Kreise den Handel zumeist noch nach jener Schablone führen, wie vor Sahren, wo wir noch aus­­fließlich auf den Import­ angeriefen waren, während mir Heute bereits — obschon dies noch nicht allenthalben ins Bewußtsein ge­drungen ist — auf dem Weltmarkte einige Bedeutung erlangt haben. Unsere feinen Qualitäten sind im Auslande, sowie unter Theißmweizen ‘ bereits anerkannt und rivalisiren mit den besten Erzeugnissen Frant reichs, Italiens und Amerikas. Während jedoch in diesen Ländern die größte Sorgfalt abmaltet, die Produktion überwacht, die noch im Stroh befindliche Saat rasch unter Dach gebracht und mit der größten Akkurateffe gereinigt und gepußt w­ird, herrscht bei und nach dieser Richtung zumeist Leichtfertigkeit, die ich natürlig auch in Ziffern, respektive in Minderwerth, der Waare ausdrücken muß. Unsere , braven Landsleute­ fennen bei Sämereien den großen Werth einer rationellen Behandlung und Renterung noch nit und ihnen ist jeder Klee gleich, ohne daß sie auf den Dualitätsunterschied einen großen Werth legen, daher sie auch nicht begreifen können, wie­ die Ausländer oft einen Preisunterschied von fl. 20 per 100 Kilogramm machen, was oft einem Drittel des ganzen Werthes oder darüber entspricht. Die Budapester Börse würde sich durch ins Leben rufen von Usancen für Sämereien großes Verdienst erwerben. Bei einem Artikel, bei welchem die Größe und die Form des Korns, die Nuancirung der Farbe, Reinheit und Zufall der Glanz zc. so große Werthdifferenzen hervorbringen, sollte es fest­gestellte Usancen geben, nach denen allgemein gehandelt wird. Der Mangel an solchen hat unseren Landwirthen schon seit Jahren be­­deutenden Schaden verursacht, da sie dem Kleefenner beinahe machtlos gegenüberstehen. Betrachten wir einmal­ den Kleelauf für Export und dessen Abwidlung etwas näher. Wenn im Aus­­lande bekannt wird, daß wir in diesem Jahre schöne Dualitäten haben, kommen die diversen Kleehändler de Auslandes schon im Arauft nach Ungarn und gehen direkt zum­­ Produzenten in die Provinz, von dem sie die noch im Stroh­ befindliche, unfertige Waare (beinahe mit Gewalt) auf Schlußbrief laufen. Es gibt nur mes­­sige Delonomen, die sich bei hohen P­reisen n­ich­t überreden lassen und nur dann verlaufen, wenn die Waare ganz fertig ist. Vom Tage des Abschlusses bis zur Fertigstellung der M Waare ver­gehen oft Wochen, ja Monate. Inzwischen treten in Amerika, wo Klee wie Kredit-Aktien gehandelt wird, große Preisdifferenzen ein, die sich aug auf dem Kontinente geltend machen. So erfreulich es auch­ ist, wenn unsere Produkte vom Auslande aufgesucht werden, umso mehr müßte von berufener Seite darauf gesehen werden, daß die Abwicklung ohne jene Schwierigkeiten geschehe, welche dem Verkehr noch im Wege stehen. Mit Insiebentreten von Usancen miürde sich das Al­ögeschäft auch mehr nach der Hauptstadt ziehen, was sowohl für den Handel selbst, die auch für die betheiligten Kreise von großem Vortheil wäre. Selbst die Ausländer werden die Kleine Biesige K­ommissionsgebühr gern zahlen, um hier in aller Ruhe und ohne Reitverlust ihre Geschäfte abwideln zu können, anstatt auf schlechen Wagen und Wegen in flechtem Wetter von Bukta zu Bupta zu fahren, um eventuelle Brozesse einzuhandeln.. Im Wollgeschäfte sollen oh­m ebensolche Zustände geherrscht haben, die eben durch Schaffung von Whancen beseitigt wurden, so daß sich das Geschäft in der Haupt­­stadt konzentrirte.“ Industrielles. Die Schiffswerften der U­ngarischen Estemptebank() vor einiger Zeit haben wir mitgetheilt, daß die Ungarische E3fempte und Wechsler­bank die­ Absicht habe, die Schiffswerften von 9. Schoenidhen und Sofef Hartmann in Neupest anzulaufen. Wie wir nun erfahren, ist dieses Geschäft perfekt geworden. Sft.e3 vom Stand« punkte der Entwiclung der ungarischen Industrie von besonderem­­ Interesse, daß diese im In- und Auslande einen vortrefflichen Ruf genießenden Unternehmungen von einer so kapitalskräftigen Hand erworben wurden, so­ll es im gegenwärtigen Beitpunkte, wo das ungarische Schifffahrtwesen einem neuen Aufschwunge entgegengeht, ‚von­­ besonderer Bedeutung, unter der Regide eines unserer vor­­neh­m­ten Bankinstitute ein­heimisches Unternehmen entstehen zu 1 Sein, welches mit allen Mitteln ausgestattet sein wird, um den an dasselbe­­ herantretenden Anforderungen Genüge leisten zu können. Sowohl Sosef Hartmann, der eigentliche Begründer des Eisen­­schiffbaues in Ungarn, wie ud 9. Schoenikhen haben auf ihren Werften mit bescheidensten Mitteln und mit nur reinen An­­lagen zu arbeiten begonnen und trug dem im Laufe der Jahre 274 Schlepper, 68 Dampfer und 29 sonstige größere und kleinere Fahr­­zeuge in vollkommener Ausführung geliefert. Mit den Etablissements sind auch die ansehnlichen, noch unausgeführten Bestellungen an die Ungarische Eskompte- und Wechslerbant übertragen worden, welche 19 Objekte im MWerthe von über "­­ Millionen Gulden betreffen. Die bedeutendsten Klienten der Schiffswerften von­­ Schoenichen und Zosef Hartmann sind nicht allein die mit ihrem Bedarfe zum großen Theile auf diese Etablisse­­ments ange­wiesenen Schifffahrt-Unternehmungen der Donau (bis Sulina) und ihrer Nebenflüsse, s­ondern auch Unternehmungen, auf den ins Schwarze und Azorosche Meer mün­denden russis­­chen Flüssen, melche fortwährend Bestellungen zu entheilen haben. Alle Vorbedingungen, welche die entsprechende Ausführung dieser Bestellungen zu gewährleisten vermögen, sind als vorhanden zu betrachten. Die bei industriellen Unternehmungen so wichtige te­cd -­nifolge Leitung wird in den Händen von bewährten Fach­­kräften ruhen, welche theils schon früher in diesen Werften thätig waren, theils durch die Bank neu berufen wurden. Dem Unternehmen steht ein bedeutender Grundsompler zu Verfügung, welcher einerseits aus den Schoenichen’schen und Hart­mann’schen Werften, andererseits aus den, in deren Kontinuität weiter erworbenen Wntergründen besteht, die dem Unter­nehmen von Seite der Regierung für 70 Jahre überlassen wurden und die eine Gesammt-Uferläge von über 400 Klafter repräsentiren. — Die Ungarische Essompte- und Wechslerbant wird mit Rücksicht auf den gesteigerten Bedarf die nothwendigen Vergrößerungen und zweckmäßigen Einrichtungen der ‚jecht zu einen einheitlichen Ganzen vereinigten Meisten derart dur­ Führen, dab sie die vorhandenen Werkstätten nag­erforderniß erweitern, neu bauen und dieselben mit den erforderlichen besten Hilfs­­­­maschinen — auch zur Herstellung von gepanzerten Donauflottillen — versehen läßt. Durch die dank der Energie des Handelsministers Baros fest thatsächlich gewordene Negulirung des Eisernen Thores od der Schiffsverkehr auf der Dorlau eine große Steigerung erfahren und es wird außerdem auch­ die Möglichkeit der Lieferung von Seesgiffen gegeben sein. Das Unternehmen wird berufen sein, durch Herstellung von Kriegs- und Handelsschiffen sowohl der Kriegs­­marine wie der Handelsschifffahrt ersprießliche Dienste zu leisten­ — Mie ung mitgeteilt wird, beabsichtigt die Ungarische Essompte­ und Medhslerbant die Schiffswerften während einiger Zeit — bis die projeftirte Dekonstruktion durchgeführt sein sind — selbst zu erproitiren und dieselben sodann in eine Aktien­­gesellschaft umzuwandeln, bei welcher sie durch einen größeren Basis von Alten, die nicht auf den Markt kommen, dauernd betheiligt zu bleiben gedenkt. Steuern und Zale.­ ­Die gemeinsamen Bolleinnahmen des österreichisch-ungarischen Zollgebiets) für die ersten sieben Monate des laufenden Jahres zeigen nach jeder Richtung ein besseres Ergebniß. Wird die Valuta der Einnahmen aus den Zöllen und Nebengebühren, wie Siegelgeld, Waaggeld 2c, unberücksichtigt gelassen, so zeigt ich eine Mehreinnahme von 1,138.825 fl. oder von fast 5 Perzent; werden aber die vom 1. Jänner bis Ende Juli 1890 eingehobenen Goldzölle mit dem­ für jeden Monat festgefebten Zuschlag auf Silber umgerechnet, so ergibt sich ein Blus von 1,012.827 fl. oder von fast 4 Perzent. Nach den einzelnen Zollgebieten vertheilen sich die Zolleinnahmen für die genannte siebenmonatliche Zeitperiode also. Bei vielen Waarenartikeln hat eine Zunahme des Imports stattgefunden und daher ist das Steigen der Zolleinnahmen leicht erklärlich. Als Grund dieser Erscheinung it unter Anderem auch der Nachgang des Zollzuschlages, welcher von beiden Negierungen all­­monatlich bei den Zolgaglungen in Silber defreii­t wird, zu nennen. Wenn wir diesen Zollzuschlag für die legten vier Jahre (Männer bis Juli 1887, 1888, 1889 und 1890) hieher jegen, so zeigt sich folgen­­des Bild: Budapest, 9. Oktober. Witterung: bewölit. Thermometer + 3,0 ° €., Barometer 769 Mm., Wasserstand abnehmend. Bei mäßigen Winden hat die Temperatur­­ wesentlich abgenommen, der Lufb­ruch ist größer geworden. Das Wetter ist theilweise heiter, zum Theil noch trüb. Bei nördlichen Winden t­ zumeist heiteres, trockenes und kühles Wetter zu ge­wärtigen. Effektengeschäft Die Börse­ war heute auf mattere P Balutakurse wesentlich ruhiger, die Kurse der leitenden M­exthe­ichrwächten sich mäßig ab, der Verkehr gestaltete si an der Vorbörse in Spekulationspapieren recht belangreich. « An der Vorbörse bewegte er sich Oesterreichische Kredit- Aktien zwischen 310.10 und 310.40,Ungarische Kreditbank-Aktien wurden zu 354.75,ungarische Gold-Rente zu 102.10 bis 102.15 gemacht. Mittlerweile ist aber das Agio noch viel weiter zurückgegangen und wurde dasselbe für den laufenden Monat Oktober 1890 (seit einer Reihe von Jahren war dies nicht der Tal)­fihirt. Der Rückgang des Goldes erleichtert den Import und daher die Zunahme desselben. Die größeren Bezüge von Kaffee, Getreide, von, Petroleum und von einer Reihe anderer Artikel wirkten auf die Zolleinnahmen günstig ein. Die Mehreinfuhr von Getreide erstreckte sich zumeist bis zur Ernte; die günstigeren Aussichten im uni und Suli d. h. be­wirkten schon ein Zurücktreten der Einfuhr. Nur Mais stieg noch weiter im­ Import, da dessen Ernte in Folge der Diürre geringen Ertrag erwarten ließ. Die Zunahme der Zoll­­einnahmen entfällt ausschließlich auf die Silberzölle und die Bani­­valuta; erstere sind um 1.560.386 fl., lettere sind um 1149 fl. ge­stiegen, die Goldzölle hingegen sind um 422.710 fl. gefallen. Die Abnahme der Goldzölle zeigt sich jedoch nur in den ersten Monaten des laufenden Jahres, in den Monaten Juni und Juli­­ waren dieselben bereits viel größer als 1889. An der Mittagsbörse schwankten­ Kredit-Aktien­ zwischen 309,80 und 310.40, Ungarische Kreditbank- Aktien wurden zu 354.50­ bis 353.75, Peter. Kommerzialbank zu 949 bis 950, Ungarische Esfompte- und MWechslerbant zu 116.80 bis 117 geschlossen. Ungarische Gold-Rente­­ zu 101.85, per Medio zu 101.95 bis 102.15, ungarische Rapier-Rente zu 99.80, per Medio zu 99.80, neue Grundentlastungs­-Obligationen zu 89.40 bis 89.55, I. Ofen-Bester Mühle zu 1075, Viktoria­­ zu 237, Ganz jede zu 1486, Drasche’iche zu 422, Salgd-Tarjaner zu 425, Rima-Muranger zu 175.50 bis 175.75, Shlid’iche zu 245 bis 246, I. Vaterländische Sparfaffe zu 8550 bis 8600, Landes-Zentral-Sparfasse zu 650, West­bahn zu 196, At/operzentige Bodenkredit-Instituts-Pfandbriefe zu 100.50, 5'/gperzentige Kisbirtokosok zu.102.50, Baris zu.45.32 °/, bis 45.40, . Deutsche Bläge zu 56.45 geschlossen. Zur Erklärungszeit: Oesterreichische Kredit-Millen 310.40, ungarische Gold-Rente 101.97Y.. . Bremsengeschäft: Kursstellung in Oesterreichhschen Kredit- Aktien auf morgen 2.— bis 2.50, auf agt Tage .5.— bis 5.50, auf einen Monat 10.— bis 11.—. ..«» An der Nachbörse schwankten Oesterreich­ische Kredit-Aktien zwischen 310.10,310.30 und 309.70,unga­­rische Gold-Rente zu 102.121j,bis 102.—gemacht. Im Straßenverkehr war die Tendenz auf mattes Berlinfla11.Oesterreichische Kredit-Aktien b13 309.30,­ ungarische Gold-Rente zu 101.90 abgegeben­. Die Abendbörse war still.Oesterreichische K­redit-Aktien zu 309.40, 309 und 309.30, ungarische Gold-M­ente zu 101.90 bis 102, Rima-Muränyer zu 175.25 bis 175 gejöloffen. Getreidegeschäft. Termine hatten Nachmittags geringfügigen Verkehr zu mäßig anziehenden Kursen, insbesondere Haferfichten gingen höher. Gehandelt wurde­ Weizen per Herbst au fl. 7.34 bis fl. 7.37, Weizen per Frühjahr zu A. 7.65 bis fl. 7.67, Mais per Mai­$uni 1891 zu fl. 5.81 bis fl. 5.84, Hafer per Herbst zu fl. 6.67 bis fl. 6.69, Hafer per Frühjahr zu fl. 6.88 bis fl. 6.90. Abends notizen: Weizen per Herbst fl. 7.36 Geld, fl. 7.38 Waare, Weizen per Frühjahr fl. 7.65 Geld, fl. 7.67 MWaare, Mais per Mai-Kuni 1891 fl. 5.82 Geld, fl. 5.84 Waar, Hafer per Herbst fl. 6.68 Geld, fl. 6.70 Maar, Hafer per Krübjahr fl. 6.88 Geb, fl. 6.90 MWaare. ‚bereits mit 12 °, x . Gold Silber Bankvaluta Zusammen Defternei 1889 12.409.733. 7,622.368 103.595 20.135.696 Österreich --- 1890 11.939.835 8.903.398 104.077 20.947.305­­ 1889 2.206.500 845.871 10.886 3,063.257 gar --- ---­ 1890 2.238.934 1,092.514 10.848 3,342.291 ER 1889 23.229 12.284 147 35.660 oönnen 2.­­ 1890 37.983 45.002 857 83.842 1 1889 14.639.462 8.180.523 114.628 23,234.613 zusammen --- 1890 14.216.752 10.040.909 115.777 24.373.438 Sürmer ab­ BO 20 SUEDer. 26 20 17 N) Ups Ah HER 27 Mai kadiró OND en can 1887 N nern 25 ine 26 u SKAGV aa. 1888 1889 1890 Berzent 26 2626 DHL 98, 17­a 20 18 20, 184, Sa 18 18 17 Geschäftsrevicte, Marktbericht. Debreezin, 8. Oktober.. Der Verlauf de­soeben zu Ende gegangenen Marktes war schleppend. Die Zufuhren von Rohpro­­duk­ten haben in Folge der israelitischen Feiertage anstatt am Mon­tag et am Mittwoch begonnen. Käufer­­ aus Siebenbürgen erschienen früher und waren genöthigt, ihren Bedarf von Kuhhäuten bei den hiesigen Steifhhadern zu decken und Breite bis fl. 13%, per Baar zu bezahlen. Der Schluß des Häutemarktes war recht flau, und wir notiren folgende Vreise: Ochsenhäute von fl. 18 bis I. 20, Kuh­­häute von fl. 11 bis fl. 12 und fl. 13.50, Roßhäute von fl. 7.50 bis fl. 8, Alles per Baar. Dentlimwollige Schaffelle waren gut gesuch­t, resultieren bis fl. 245 per Baar. Bettfeder. Bei geringen Zufuhren befestigten sich die Greife;­ es wurden Nupf­­federn zu fl. 110 bis fl. 115, Slaumen zu fl. 200 bis fl. 220 per 56 Kilogr­ vafch aus dem Markte genommen. — Wachshonig. Es wurden im Ganzen ca. 300 Mitr. zu Markte gebracht, welche zu den gedrücten Preisen ‚von fl. 26­ bis fl. 23 per Meterzentner mit Faß Abjah fanden. — S­ped. Die Vorräthe sind zumeist­ gelichtet, der Umfaß blieb auf den­ Konsum bek­ränkt; bei ziemlicher Nachfrage wurden ca. 50 Metr. zu den Preisen von fl. 54 bis fl. 58 per Meter­­zentner verkauft. — S­chmeer in Laiben ist vernachlässigt; wottet fl. 48 bis fl. 50. per Meterzentner. Hülsenfrüchte. Die Ernte, ist mißrathen, daher die Zufuhren äußerst gering waren ; Weiß­­bohnen fehlen bislang fast gänzlich, braune Bohnen wurden bei ger­­inger Nachfrage von Händlern und Spekulanten zu fl. 6.25 bis jel 6.50 rasch aufgelauft, die Dualität ist sehr verschiedenartig, von er Sonne stark gebräunt und mitunter im Korn stark gedrüht. — Nüfse. Die Zufuhr blieb­ auf­ ca. 200 Distl. beschränkt, wovon Schöne Papierwüffe zu fl. 18 bis fl..19 und Szilägger zu. fl..16 bis fl. 17 per Meterzentner rash aufgetauft wurden. Am Schaf­­marste zeigte sich guter Auftrieb; Mastlappen waren starr gefucht und zu fl. 16 bis fl. 18, andere Kappen zu fl. 14 bis fl.15 per Paar wiligbezahlt. — Borstenviehmarkt. Bei starrem Zutrieb waren Schweine auf Eichelmastung starr gesucht; "jährige wurden zu fl. 20 bis fl. 24, 1­­ sjährige zu fl. 38 bis fl. 40, 2jährige fl. 45 bis fl. 50 per Paar, Mastschweine zu fl. 42,50 bis fl. 44 per Meterzentner be­­zahlt. — Der Viehmarkt war gut betrieben, es wurden verfauft Ochsen von fl. 200 bis fl. 250, Mastfühe zum Schlachten von fl. 125 bis fl. 145 und Messfühe von fl. 100 bis fl. 120 per Paar. Der Getreidemarkt verkehrte ohne sonderliches Resultat, größere Duantitäten wurden nicht ausgeboten ; wir notizen folgende Detail-Vlabpreise, und zwar: Weizen zu fl. 6.90 bis fl. 7, Korn zu fl. 6 bis fl. 6.10, Gerste zu fl. 6.20 bis fl. 6.30, Mais gerebelt (neu) zu fl. 4.90 bis fl. 5. Alles per el li Zigarren, M. Havanna, 9. September. (Bridat, Montros­e Co.) Wir find­­et in einer Saison, in welcher in früheren Jahren das neue Tabakblatt bereits voll entwickelt war, während mir heute noch nicht mit Bestimmtheit zu jagen vermögen, ob aus der neuen Grnte gute Zigarren erzeugt werden können. Allerdings it es mehr, daß vor einigen Wochen einige der Partido-Fabrikanten neue Deckblätter zur ihrem alten Tabak mischten, aber­ solche Waare war ausschließlic für die Vereinigten Staaten und ähnliche Märkte bestimmt. Die ver­­schiedenen wiederholten Bersuche, welche in den größten und renom­­minterten V­irelta-Abajo-Faktoreien angestellt wurden, er­wiesen alle praktisch, daß der 1890er Tabak unbestreitbar vorzüglich brennt und rauchbar ist, aber fast in allen Fällen zeigte sie auch, daß das neue Blatt noch nicht in dem geeigneten Zustande sich befindet, um regelmäßig bearbeitet zu werden und daß man noch eine Zeit zumarten muß, bevor dasselbe völlig die richtige Beschaffenheit erlangt. Nur die „Slor Dex. Fernandez Garcia“ und die „Slor de Anclauf, Eigenthümer einiger „Vegas“, welche zu fabelhaften­­Breisen getauft wurden, waren im Stande, mit neuen Dechblättern einige Zigarren zu machen und die erste dieser Faltereien hat sogar kleine Böttchen dieser Maare abgeliefert. Die superiersten Klassen dieser Zigarren (aus Blättern aller ersten Schnittes hergestellt) sind von gefälligem Aussehen, reiner und gleichmäßiger Narbe, wir haben aber nicht ge­­wagt davon Etwas zu nehmen, weil wir der Meinung sind, Daß diese Vorläufer nur als „Nouveauts” bewillkommmet werden und nicht als die genuine Repräsentation des Durchschnittes, melden der Taleak der 1890er Grnte ergeben wird. Diese Grnte, welche größerentheils aus Dualitäts-Tabak besteht, hat eine Anzahl leichter, dünner und glänzender Blätter, die natürlich vollständig gut brennen, aber je aller Tabak, der wenig Negen gehabt hat, langsam ausreisen und Zeit brauchen, bevor sie verarbeitet werden können. Diese Umstände hatten das Sartum zum Gr­gebniß, daß die Nachfrage nicht nur nicht gefunden it, sondern daß im Gegentheile die 1889er Zigarren aller Klaffen sehr gesucht werden, insbesondere aber feine und superfeine, sowohl B. Abajo wie P­artidos, und zwar in solchen Make, daß es Faltoreien gibt, welche wegen Mangel an passendem Material die Aufträge resusiren und daß andere ihre Produktion ein­­schränken müssen, um ihren Vorrath an Tabakblättern nicht zu bald zu erschöpfen. Nachdem die Zeit nahe rüht, wo die Herbstkampagne beginnt, it der Einfluß dieser Nachfrage, insbesondere für feine Kor­­ten, sehr fühlbar und deshalb rathen mir unseren Freunden, ihre Ordres nicht aufzuschieben, jedoch unserer Diskretion die mehr oder minder schleunige Ausführung derselben zu überlassen. — Wir Ber merfen noch, daß die „lor de Inclau“, nachdem sie 4 bis 6 Tage ge­­arbeitet hatte, alle Arbeit filt­ren und bekanntgeben mußte, daß sie die Fabrikation erst wieder aufnehmen werde, sobald das Tabakblatt in zufriedenstellende Beschaffenheit gelangt sein wird. Borstenviehmarkt. Steinbruß, 9. Oktober. Drig-Telegr) Bericht der Borstenviehhändler-Halle in Steinbruch. Das Geschäft it fla." Borrath am 7. Oktober 151.226 Stüd. Am 8. Oktober wurden 1575 Stüd aufgetrieben, abgetrieben wurden 2124 Stüd. &3 verblieb demnag am 8. Oktober ein Stand von 150.677 Stüd. — Wir notizen: Ungarische alte­n Paare von 2— fr. bis 43— Er, junge ungarische Schmere von 4319 fr. bis 44, fr., mittlere von 45 fr. bis 451­, fr., leichte von 46 fr. bis 47— fr. Bauernmwaare shhwere von —.— fr. bis —. — fr., mittlere von 44— fr. bis 44, fr., leichte von 45 fr. bis 46— fr. Rumänische, Baronyer, shhwere von — fr. bis — fr. transito, mittelsch­were von — fr. bis — fr., tranfito, leichte von — fr. bis — fr. tranfito, dio. Stacheln­ecmwere von — fr. bis — fr., tranfito, mittel von — fr. bis — fr. tranfito. — Serbische ft mere von 43 "e fr. bis 44 fr. tranfito, mittelschwere von 43", fr. bis 44— fr. tranfito, leichte von 44, fr. bis 45— fr. transito. Futter Schweine, einjährige von — fr. bis —.— fr. Maisfutter- Schweine von — fr. bis — fr. Eichelfutter-Schweine zweijährige von — fr. bis — fr. mit 4, von der Bahn gemogen.

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