Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1890 (Jahrgang 37, nr. 227-251)

1890-10-03 / nr. 227

" «1890.-.-—.· ür. — l PN « —-.. -.-,:«:J.:k:s’»«-s.« ,­­.« (Einzelne Rummern in Budapest 3 fr. in der Provinz 4 fr. in allen Berfchleifid­d­en.) un­­ie — — ee ee Budapest, 3. Oktober. = Nachrichten aus Erfingien in Armenien, die durch Das Neuter’sche Telegraphen-Bureau verbreitet werden, besagen, daß die Russen die Meaffirung ihrer Truppen an der Grenze eifrig­ fortfegen und daß schon 72.000 Mann daselbst kon­­zentrirt sein sollen. Das märe eine ganz außerordentliche Neuigkeit, wenn ihr Glauben zur scheinen wäre. Das it jedoch fand der Fall. Eine Armee von 72.000 Mann in jenen Gegenden auf die Beine zu stellen, dazu braucht es „Zeit und gewaltiger Vorbereitungen. Das­ ist ein Werk, das unmöglich in aller Heimlichkeit fi vollzogen haben kann. Er fing son it ein beträchtliches Stück, ungefähr Finssig deutsche Meilen von der Grenze entfernt, also kaum­a ein ganz geeigneter Beobachtungspunkt , für­ die Vor­­gänge an der Grenze. Türken und Armenier lieben es überdies, im Punkte der Kriegsgefahr übertriebene Gerüchte in die­ Welt zu lesen; jene, um sich in­ den Augen der Welt als bedroht hinzustellen. Diese zu Sweden Der Einschüchterung. Im Ganzen mag es Jonacy mit der Armee­­ von 72.000 Mann, die angeblich an der armenischen Grenze aktionsbereit stehen soll, noch seine weiten Wege en Aber gänzlich erfunden erscheinen die bezüglichen­erichte denn­­och nicht zu sein. Etwas Wahres itdohm wohl an der Sade­etersburger Tele­gramme vom 28. September melden gar offen und be­stimmt, daß eine Verstärkung der russischen Grenzmachen auf österreichischer, asiatisch-türkischer und persischer Seite geplant wird. Die Machregel so hauptsächlich den Zed , dem Schmuggel mitslang entgegenzutreten. ‚Bei uns zu ande wird diese Ankündigung mit ziemlichem Gleichmuthe hingenommen. Man hat’ sich im Laufe der Jahre daran gewöhnt, daß alleriei V­orwände benügt werden, um die­­ Truppendissotationen gegen die österreichisch-ungarische Grenze ein Dlausibel zu machen und ihnen jene aggressive Tendenz­u benehmen, die unbefangene Beobachter nothwendig hinter enselben finchen müssen. In der Türkei ist man augen­­scheinlich etwas empfindlicher und die Verstärkungen, Die Rußland an die armenische Grenze gerüdt, erregen dort Bedenken und Mißtrauen. Doc­ ist kaum zu besorgen, daß Rußland eine unmittelbar bevorstehende Ation­ im Auge hat. Unmittelbar vor Anbruch des Winters im armenischen Hochlande einen Krieg anzufangen, D daz i­­it die russische Kriegsleitung doc wohl zu Eng, zumal es andere Mittel gibt. Die armenische Provinz für die Bestimmung, die ihr von dieser Seite zugedacht st­­reifen zu lassen. — Der­ Schlußrechnungs-Ausflug des Abgeord­­netenhauses hielt heute um 11 Uhr Vormittags unter dem Vorfig Stefan Nakovsfy’S eine Lisung, in welcher mit dem Referat über die 1889er Schlußrechnungen Nikolaus Földvárn betraut wurde, ür Die einzelnen Portefeuilles wurden folgende Referenten bestellt :­­ die sogenannten Heineren Budgets Valer Smialovsfy, für das Ministerium des Innern Ladislaus Ham­os, für das Finanz­­ministerium Nikolaus Földváry, für das Handelsministerium Peter Mihályi, für das Unterrichtsministerium Samuel Rapp, für das Aderbauministerium Nikolaus Or­­ma und für das Honved­­ministerium Eduard Amon. Die Verhandlungen des Ausschusses­­ werden Anfangs November beginnen. sz Der Ugron’schen Achtundvierziger-Wartei ist auch der Abgeordnete Ludwig DO Ilay_ beigetreten. Die wird vom I. der an ihre eigenen Klublofalitäten Warte befigen. ! engen es ggájozménven em 2 me ng érezne ja Bee nennt te 95 te DB:0- pen - Aus dem Keinstage Präsident Thomas Egy eröffnet die Sigung des Abgeordnetenhauses nach 11 Uhr Vormittags. — Schriff­­führer: den Dárdai, Baron Rosner, Madaras, Brotofoll Minister-Fauteuils: Graf Szapáry, Graf Esäfy. Das der gestrigen Gitung wird verlesen und authentizirt. Präsident : Geehrtes Haus! Eine betrübende Mittheilung " habe in­ dem geehrten Haufe zu erstatten. (Hört! Hört!) Soeben er­­wi ih die Mittheilung, daß unser Abgeordnetenkollege Hofer M­i 8­­atovics mit Tod abgegangen it. Der Berblichene war seit dem Jahre 1872 ununterbrochen Mitglied des Frontischen Landtages und des ungarischen Reichstages und hat in beiden Geießgebungen seine Pflichten treu erfüllt. Er war stets ein eifriger Fürsprecher und Förderer des ungarisch-kroatischen brüderlichen Verhältnisses, welches seit sieben Jahrhunderten besteht und jeit erneuert, auf fester Grund­­lage ruht. Ich glaube, das geehrte Haus gibt seinem tiefgefühlten Schmerze protofollarischen Ausdruck. (Allgemeine Zustimmung.) Präsident unterbreitet die Petitionen der römisc katholischen Gemeinden von Komorn, Balmaz­újváros, Ober- und Unter Koronipa, Bogat, Brafis, Bobro, Torontál und anderer Ortschaften, sowie der römisch-katholischen Geistlichkeitt der Pecsvärader. Unter Torontaler und Zomborer Dechanate um Abänderung des G.A. LIII. 1868, Adolf Semjey und Lole Krieger, fallen zu Eperies, beziehungsweise Gergenat, petitioniren in Folge der von Seite des S Finanzministers erfolgten abmesslichen Entscheidung ihrer Regalienentschädigungs-Ansprüche um legislative Verfügungen. — Die Betitionen werden dem Petitions-Ausschusse zugewiesen. Referent Bela Csávolíny unterbreitet den Bericht des Wirthschafts-Ausschusses in Betreff des Oktoberbudgets des Hauses, welches ohne Diskussion bewilligt wird.­­ — Zur Tagesordnungx übergehend,wurde die Wahl des Quästors und mehrerer Ausschußmitglieder vorgenommen » · Das Wahlresultat ist folgendes:Gaza Almässy ist imt Wovon 195 Stimmen zum Quästor gewählt worden.(Elsen) Die gewählten Ausschußmitglieder werden später bekannt­­gegeben werden.­­­­ Minister-präsident Graf Julius Szapáry beantwortet sodann ae peionen Julius Gulner’s und Gabriel Ugron’s folgendere­maßen: Geehrtes Haus ! Bewor ih auf den Gegenstand, d. h. auf die Beanstwortung der an mich gerichteten zwei Interpellationen übergebe, will ich anführen, weshalb ich auf die dritte an mich gerichtete Inter­­pellation, nämlich die de3 Herrn Abgeordneten Ábrányi in Betreff des Erlauer Falles nicht ebenfalls heute antworte Die Ursache desien it lediglich die, weil ich glaube und hoffe, daß ich in kurzer Zeit mich viel eingehender und gründlicher zu äußern in der Lage sein werde, als ich es fest thun künnte. Heute könnte ich mich höchstens auf die Mittheilung beschränken, daß­ die Thatsache sich ereignet, daß aber der Vorfall jedes politischen Motivs entbehrt, da in Erlau bisher das Verhältniß zwischen dem militärischen und bürgerlichen Elemente das möglich beste war und, wie ich hoffe, es auch fürderhin bleiben wird. « So müßte mich ferner darauf beschränken, daß in dieser Frage die Untersuchung im Zuge it und daß die beiden Behörden, welche auf Die Untersuchung Einfluß nehmen, in dieser Frage mit dem möglich besten Willen vorgehen und mit der größten Objektivität und dem besten Einvernehmen zusammenmirfen. Aber eben deshalb, weil die garage heute noch Gegenstand der Untersuchung bildet, wäre es noch nicht an der Zeit, sich in meritorischer Hinsicht äußern zu wollen und dies ist auch der Grund, warum ich die Antwort in dieser Stage nicht ertheilen werde. Sobald aber die Untersucung abgeschlossen sein wird, werde ich es für meine Pflicht erachten, über dieselbe das geehrte Haus zu orientiren; aber all bis dahin werde ich, wie ich es bisher gethan, die Angelegenheit mit Aufmerksamkeit verfolgen, damit das, mas in diesem Falle im Sinne des Gejeges zu geschehen hat, thatsächlich auch geschehe. (Allgemeine Zustimmung.) . Indem ich nun auf die beiden anderen­nterpellationen übergehe, erbitte ich mir von dem geehrten Haufe die Erlaubnis, auf die von den Abgeordneten Sulims Gulner und Gabriel Ugron an mich gerich­­teten Interpellationen, die ich auf ein und denselben Gegenstand ber ziehen, an die Antwort teen zu können. (Hört! Hört!) Auf die Trage, ob es wahr sei, daß ich in schriftlichem oder mündlichen Wege eine Verordnung erlassen hätte, Kraft welcher die nach Oesterreich bestimmten A­equisitionen ausschließlich in deutscher Sprache zu erledigen seien, beehre ich mich zu erklären, daß ich eine ur Verordnung weder mindich noch schrftlich getroffen habe. m Ministerium des Innern besteht diesbezüglich auch heute noch jene Traris, melche daselbst seit dem Jahre 1867 bestanden hat und melche übrigens nicht nur im Ministerium des Innern, sondern auch bei allen anderen Ministerien auch heute noch im Gebrauche ist. Diese Praxis basir t au­f einer Uebereinkunft,welche nach dem­­ Ausleich getroffen wurde,nach welcher die österreichischen Behörden verpichtet sind,die in ungarischer Sprache abgefaßten Requisitionen anzunehmen und die darin»enthaltenen Angelegenheiten­ zu»k1«ledigen, während die ungarischen Behörden die von den österrech­tschgen hördekteinlangenden deutschen Requisitionen annehmen und erledigen. Dies bildet die Basis der Berechtigung des Gebrauches der unga­­hen Sprache und dies bestehlt auch heute noch. Und, geehrtes Hans, von Seite der Behörden erster Instanz, mie z. B. der Gerichte und Komitatsbehörden,­ wird Dieser Vorgang und dieses Hebereinkommen mit rigoroser Strenge, auch, eingehalten, e3 fam sogar nor — mas wohl selten weschehen ist, aber immerhin oprlam —, Daß eine österreichiische Behörde die Magnifition ‘aus dem Grunde nicht annahm, weil sie in ungarischer­ Sprace geschrieben war ‚und Diese angeblich nicht verstand, und in­folge dessen zuricichichte. Die Regierung nahm jedoch entschieden und ‚Stets den ‚Standpunkt. ein, dab zur Erledigung bdierer Mequisition an die österreichische Behörde eine neue Nequisition gerichtet werde und sandte demzufolge dieselbe ‚ohne Niederregung zurück. Nehnliche Fälle sind ' auch jüngst im Mini­­sterium des Innern vorgenom­men, w und­ auch hier wurde verfügt, daß die in­ ungarischer­ Sprache abgefaßten Nequisitionen zurücgesendet und­­ dort ohne jede Schwierigkeit an erledigt wurden. Im BVerfehre mit dem österreichischen Ministerium hat das un­­­garische Ministerium eben auf Grund dieser­ Berechtigung gefordert und fordert es auch heute, daß die Aufschriften und Nequisitionen der un­garischen Negierung ‚ohne jede Schwierigkeit angenommen erden. In der Praxis wird jedoch nicht nur heute, sondern bereits von jeher der­­­­ Vorgang befolgt, daß auch im deutscher Sprache abgefaßte Zuschriften an die Österreichischen M­inisterien­ gerichtet " werden. "Dies­e geschieht nicht nur­ heute, sondern mar seit 1867 immer in Uebund, und zwar nicht nur beim Ministerium des Irmern,­ sondern auch beim Finanze­ministerium, beim Justizministerium, mit einem Worte „bei allen an­­deren Ministerien. « Au­f die Frage des Hexer-Abgeordneten Gulner,womit ich­ diesen Vorgmb­ notivire,erlaube ich1 nur zu erwidern,daß der­ Grund das iir in zwei Mim­enten zu finden ist;zunächst in deri­ins­­heit des Geschäftsgemges und im­ Interesse der Parteien,denn es mit Fragen,welch­e i 11 Folge ihrer vertraulichen­ oder dringlich­en es nicht erwünscht erscheinen lassen,daß die Requisitionen vorerst übersetzt werden itjAetntern,wo i 1 1 Folge des Gebrauches einer an­­deren Sptsach­e die An­gelegenh­eit zum Nachtheildcharteien eine Verzögerung erleiden könnt.Doch kann ich diese seit lange Zeit bestehen­de Praxis, meiner Auffassung nach,auch damit motiviren, daß der Verkehr zwischen den beide­n Regierungen als ein Verkehr internationaler Natur angesehen wird,und daß auch in anderen Länss detn,wo man auf die Amtssprache des Staates ein ebensolches Ges­wicht legt,wie man bei uns legen muß,ein Verkehr dieser Axt aufrechterhalten wird,daß man nämlich­ neben der Amtssprache aich noch andere Sprachen benützt,ohne dass hieraus ein Schluß auf die Hintansetzung der Amtssprae des Staates gezogen werden könne. (Zustimmung rechts­)Dies it der That bestand,geehrtes Hauä Diese­ Praxis besteht seit 18 Jahrent und ist nicht erst eingeführt worden. RT­ a in dieser Hinsicht nichts Neues imitiert, noch auch durch­geführt. « Auf die andere Interpellatiottübergehend,welche derben Abgeordnete Gabriel Ugron an mich gerichtet hat,nämlich­ ob es wah­r sei,daß an die Kabinetskanzlei ein Telegramm in deutscher Sprache nach Szäkely hidgesandt worden sei?wolle das geehrte Hmj­s, mirgestatten,daß ich,bevor ich mich über das Wesen dieserage­säußere,eine Bemerkung mache,welche zu machen ich mich verp­ichtet. fi­l­le-Die-Bem­erk­­ng ist die,daß diese Depesch­e jedenfalls nur durch eine Verantreuung in fremde Hände geraten konnte.(Lebhafte Zu­­stimm­ung rechts; Wiederspruch mit der äusersten Linken Rufe«:Das ehőrt nicht zur Sache!) Demwohl ichh zugebe, daß dies mit der Gadje federt und mit der von mir zu ertheilenden Antwort in seinem engen EIER steht, will ich dennoch erklären, daß ich es für meine orönen (Zustimmung rechts) ; und insofern es im Laufe der Unter ís sich als motivirt ermetsen wird, werde ihm auf Grund des 8. 326 des Strafgeseßbuches das Strafverfahren gegen den Betreffenden einleiten haffen. (Lebhafte Zustimmung rechts.) ch. habe dies aus dem Grunde für nothwendig gehalten, weil wenn das Geieß jedem Staatsbürger die Garantie für die Bewahrung des Depeichengeheimnisses gewährt, dies —­ wie ich glaube — auch in Betreff des Minister-­präsidenten der Fall ist. ch hielt die­ erwähnte Verfügung umso mehr für nothmendig, als dieser Hal, nämlich die­ miderrechtliche Aneignung von Depeichen, in jenen Tagen zweimal vor­­genommen it; aber ich hielt es auch deshalb­ für nothmendig, weil ich dies dem Kredit der Telegraphen-Institution schuldig war, deren guten Ruf im Inlande wie im Auslande zu mahren ich mich­ verpflichtet fühlte. (Lebhafte Zustimmung rechte.) Und nun erlaube ich nicht, hielt und halte, in dieser Angelegenheit die Untersuchung anzu­­i ‚ich mir, in Betreff des Meritums der Sache zu­ erklären, daß ich die von mir gesandte Depeiche nicht für eine sämtliche hielt,­­wie­ dieselbe den an mit­­ A Umgeh­ungs einer“ jeden amtlichen Behandlung oder Eintragung unmittelbar von mir abgesandt, wurde und wie sie auch an ihrem Bestimmungsorte seinerlei amtliche Verfügung erheiichte. Aus diesem­ Grunde und nur aus diesem Grunde wurde bei dieser Gelegenheit von den amtlichen Formen und von dem Gebrauch, der Ahntssprache Umgang genommen. (Zustimmung rechte , Widerspruch auf der äußersten Enten‘) Auf die Frage, in welcher­ Sprache der Verkehr zwischen der Negierung und der Kabinetskanzlei gepflogen mich, muß ich erklären, daß hier :geradeso wie im Verkehr mit anderen Stellen ausschließlich und iystematisch die ungarische Sprache im Gebrauch steht. (Lebhafte Zustimmung rechts.) Aber gerade der Kabinett Kanzlei gegenüber, die sich von Zeit zu & an solchen Orten befindet. ..wo es bei dem Telegraphenamt ein I­ndividuum geben kann (ja­ auc­h oft gibt), das nicht Ungarisch versteht . ... (Bewegung auf der Äußersten Linken ; Rufe: Wo ist das?) In Galizien oder­­ in­ Böhmen. Es wäre daher nicht gerechtfertigt, Diesen Berieht dem auszufegen, daß die Berichte verstimmelt an ihrem Bestimmungsorte einfangen. (So its! rechts.) Was nun die fernere Frage an mich betrifft, in welcher Sprache die amtlichen Unterbreitungen der Regierung an die allerhöchste Stelle geleitet werden, kann­ ich mit aller Betimmtheit erklären, daß sowogt die Unterbreitungen, als all die Erledigungen derselben in ungaris­cher Sprache erfolgen « ---· Wenn dabei­,geehrtes Haus,die setI Unterbreitungen eine ledig­­­lich als Assanipulationss Beilage zu betrachtende und gar nicht unter­­fertigte deutsche­ Uebersetzung beigeschlossen wird,wel­­he auf die Alp­gelegenheit selbst von keinerlei Einfluß ist,so darf ich wohl behaupten, daß die betreffende Unterbreitung selbst und die darauf bezü­gliche ah.e Entschließung ohne Aufnahme irr ungarischer Sprache erfolgt. (Zustimmung rech­ts.)Und sobin ist nach einer Auffassung der Disposition des Gesetz Artikelsll:1844 mit Bezug auf den offiziellen Gebrauch der ungarischen Sprache in jederszinsicht Genüge gethan­­(Zustim­­ung rechts.) · Nach all de 111 bitte ic­ meine Antwort zur Kenntniß zu nehmen­­(Lebhaften Stimmung rechts.) · —Julinanther gibt sich mit der Aus­kunft zufrieden,daß den ungarischen Unterbreitungen an die Kabinettkanzlei auch eine deutsche,aber nicht amtliche Klebersetzltn­g beigegeben­ wird­.Hingegen kann er es nicht zur Bekmtung nehmen,daßatrösterreichischeszlemten tndringenden Fällen und wo im Interesse der»Privatparteien«eine rasche Erledigung nöthig ist,auch original deutsche Zuku­r­ iften­ ge­­sendet­ werden.Es kanmebgn kein Fall so dringend und kein Primus­interesse so wichtig sein,denn seinethalbens die Souveränetätsrechte der ungarischen Sprache verletzt werden di­rft.Eine ganze Nation kann in dieser Beziehung nachgliebiger ferwalscir.Arreifersüchtiassen mü­szten sovir aber eben­ in unserem Verlehhr mit Oesterreich das Recht unserer Sprache-behaupten-Orbe mit mgtdjhen daß die Angelegens­heit auf die Tagesordnuung gescskzt werda(Zustimm­englink-U Gabriellk grotu Nicht nur das Telegraphes i geheimnißth da verlegt worden, sondern auch etwas höheres,­­auch die Souveränetät des ungarischen Staates i­ verlegt worden und während ersteres ein Privatdelift bedeutet, m­iß Ichteres als öffentliches Vergehen aufgefaßt werden.‘ Mie können wir von unseren Nationalitäten verlangen, daß sie die Oberhoheit unserer Sprache anerkennen, wenn unsere Minister selbst an derselben zu zweifeln scheinen.­­Vergeblich berufe sich der Minister d­arauf,­ daß das bewußte Telegramm "sein amtliches" war. Das Signum desselben war das einer unentgeltlichen Staatsteic­he und „Graf. Szapáry" als solcher kann sich doch feiner Staatsrede,die bedienen... Auch war in dem Telegramm­­­ von Berichten die Rede, die sich der­ Minister von Ober­ingenieuren " erstatten ließ und als Privatm­ann könne sich der Minister solche Berichte doch nicht erstatten lassen.­­. Redner schließt damit, daß man an den König von Ungarn ungarisch schreiben müsse. Gegen offene Feinde­ könne man sich no­fdingen,­­nicht aber gegen Fene, Die wie Matten im Finstern den Boden unter unseren Füßen aufmühlen. = Minister-Präsident Graf Julius Szapáry: Geehrtes Haus! Pur eine Bemerkung möchte ich mir erlauben. Alexander ESanddy: Etwas Iauter ! (Lebhafte Heiterkeit.) Minister-Präsident Graf Szapáry: Der Herr Abgeordnete Aaron hat eine Parallele gezogen zwischen der verübten Veruntreuung und jener Schuld, die ich angeblich auf mich geladen. Geehrtes Haus ! Mer fi solder Ausdrücke bedient, wie der Herr Abgeordnete, von dene­n wundert­ es mich nicht, wenn er zwischen­ den­­ beiden , Delikten seinen Unterschied zu machen weiß. Die Anschuldigung, die der Herr Abgeordnete gegen mich erhebt, besteht darin, daß die Negierung oder zumindest id­ germianisiren wollen. «­­Diesiegierung,in dere11 Wirksamkeit1nan»sich nicht blos auf »Worte,­sondern auf Thaten berufen kann welche die Konsoliderung E des ungarischen Staates­ durchgeführt hat,die Regierun­g,unter­­­ welcher­ der Gebrau­c d­er u ungarischen Sprache sowohl in der Schule, wie überhaupt in der Gesellschaft eine derartige große Ausdehnung­­ genommen­ hat,gegen diese Regieru­ng kann­ man nutr mit großer­­ Ungerechtigkeit die Anklage auf GermanifizieItg.erheben­(Lebl­e1ster Beifall.) Es wäre dies au­fonderbar von jener Negierung, welche in dieser Weise das zerstören wollte, was sie während 70 Jahren in­­ anderer Richtung gebaut hat. (Lebhafter Beifall­rechte.) Sch. bitte meine Antwort zur Kenntniß zu nehmen. Nach den Gegenbemerkungen Myron’s und Gulmer’s wird des überwiegenden die Antwort Ministerpräsidenten von’ der Majorität zur Kenntnis genommen. Die gesammte Linie stimmte­­ Dagegen. gyi überreicht einen Belebentrounf Austigminister Desider Szila betreffend den Italienischen Vertrag über 945 Mutoerecht, — Bect an den Sustiz Ausschuß. Folef Madarah begründet hierauf folgende­nternellation an den Kultus und Unterrichtsminister: Am Wege der Breije, insbesondere aus dem „Budapesti Hirlap“ vom 13. September habe ich erfahren, dat it dem evangelis­­chen Kollegium zu Bristeig laut dem Bericht über das Schuljahr 1889/90 die dortigen Schüler in einem­ der ungerischen Verfassung almiderlaufenden Geiste unterrichtet werden. Nebst mehreren anderen verfassungswidrigen Daten wird nämlich behauptet : 1. Daß dort bei deutscher Unterrichtssprache die ungarische Sprache wöchentlich nur in drei Stunden vorgetragen wird, so daß Die "Hörer nichtungarischer Zunge ich Dieselbe nicht anzueignen vermögen. 2. Die Geschichte Ungarns wird­ nur aus einem 116 Seiten fassenden Büchlein­ vorgetragen ; dies­ gibt reichlich Gelegenheit, die Gesichte in einem staatsfeindlichen Beiste zu färben, die Denkweise der Säuglinge zu vergiften, wie beispielsweise dir Berfasjer freudig "auseuft: „Als araffa, seligen Angstlenfens, nach Siebenbürgen entsandt wurde, erfannte er alsbald den Werth und die Bedeutung der Sachsen.“ 8. Die Geographie wird­ aus, einem Lehrbuch des Dr. 9. 8. Daniel, Sufpertors Aojriften an Halle, vorgetragen. In diesen Lehr­­buche wird Ungarn als ein Theil der deutschen GElbländer bezeichnet. 4. Die Weltgeschichte wird aus dem Lehrbuche Weber’ vor­­getragen. Laut diesem Buche hat Ungarn nicht aus dem freien Willen der Nation, nicht auf Grund eines Vertrages den König Ferdinand gekrönt, sondern Ferdinand hat Ungarn als ein Durch Waffengemalt eroberte Land seinen übrigen Ländern angeschlossen. Nachdem es man nicht blos im Interesse der Nation, Sondern auch in dem der studirenden Jugend liegt, daß die Schüler die un­garische Sprache vollkom­men erlernen und in verfassungsmäßigen Seite unterrichtet werden, frage ich den Herrn Minister achtungspoll: ist er geneigt,die­ aufgezählten Beschwerden untersuchen zu lassen und,wenn sie sich»alsbegrz«in 11 der herausstellem Verfügung zu tr­effen,daß die Schüler in verfemungsmäßigem,natioalem Geiste miterrichtet werden und hierüber dem Abgeordneten hatt­e Bericht zu­ erstatten? «Unterrichtsminister Graf Csäkt1:Nicht nur,daß ich geneigt ’bin­ tcljhaltq es sogar für meine strenge Psticht,eine Untersuchung hierüber einleiten zu lassem von deren­ Ergebniß ich das Haus feiners zeitverständigen“werde.(Beifall:­ " Dioizys Polzmeindy mach längerer Motiviru­g): Ich beehre­ mich, an den Heren Honpedminister die Lage zu tichten. ; 1. Ob er Kenntnig davon hat, daß der Einjährig­sfreiwillige Sabbas Hoannovics im August des laufenden Jahres ‚im Bilis-Csabaer Lager wegen einer außerhalb des Dienstes gemachten Aeußerung verhaftet und daß gegen denselben das militärische Straf­­­­verfahren eingeleitet wurde ? . 2. It der Herr Minister geneigt, dahin zu wirken, daß das gegen den genannten Einjährig­steimwilligen eingeleitete militärische trafverfahren eingestellt werde ? Karl Götvös reicht Folgende Interpellation an den Honnedminister ein: 2. 1. In­ melchem Stadium befindet sich das in Angelegenheit der am 25. September in Erlau verübte Mafsacre eingeleitete kom­­petente richterliche Verfahren ? 2. Was beabsichtigt­ der Herr Minister zu veranlassen, damit das durch diese Blutthat verlegte öffentliche Gefühl beruhigt werde ? . 3. Was beabsichtigt der Herr Minister zu thun, damit ähn­­lichen bedauerlichen Vorfällen so weit als möglich vorgebeugt werde ? . Beräsident verfi­ndet nun das Resultat der zu­ Beginn der Eisung vorgenommenen Wahlen. Es wurden gewählt: In die­­ Berichte Kommisston ‚Mrd Sreter, im die zweite Gmerich Uray, in die vierte Sultus Qufacs, in die sechste Mar Benicziy, in die siebente Ludvoig Meplenyi, in die achte Emerich Grabó und Desider Koff­a, in die neunte Karl Bapbáb, in den Ver­waltungs-Aussch Cdn und Bárczay Kohann Zoltán und Ludwig­ Hol­ld, in den Sustiz-Ausihuß Arthur Jellines; in den Retitions-Ausihuß Andreas Becsen; in den Unterrichts- Ausihuß Koloman Törs;‘ in den Diariums-Ausihuß Sofef Biurovicsz in den Finanz­ausihuß Dionys Bázmándy; in den Immunitäts-Ausihuß­ Karl Szalay. Abweichend­ von der offiziellen­ Kandidatenliste “wurde­ nicht der „Kandidat der Un­abhängigkeite-partei Julius Yu­st­ich, sondern der zur Graf v­on Ugron gehörige Ludwig Holle in den Ber­­maltung- Ausschuß gewählt. Die Tagesordnung ist hiemit erledigt. Die meritorischen Sigungen des Hauses werden .bis..Jun-27..OOftober, 11 Uhr vor mittags vertagt. ,­­Schlug der Sitzung 1 Uhr-45 Minuten. p25 fl, der Erle Arader SKranten-Unterjtü­gungs- und Leichenbestat­­­tungs Beret, sowie der Kriegerverein die für Kränze votirten Ber­gträge, die Firma Karl Brocht u. Komp. die gesammelten Beträge = bis zum 1. Oktober 111 fl. — zu. Der Präsident des Abgenrönetenhauses Thomas Bed ‚ wird bei seiner Ankunft in Arad vom Bürgermeister empfangen, dessen Gast er sein wird. — Auch­ aus Konstantinopel kommt ein Kranz auf das Märtyrerdenkmal; Mıhmid HamdpiN Rushtir, der ur­­sprünglich Freund hieß und am Freiheitskampfe theilnahm, sendet den Kranz . Mahmud Hamdi ist Adjutant des Sultans.­­— AS Fefe­­vorstellung wird "IL. Rákóczi Ferencz fogsága" und eine Szene aus "Bihor és gyász" gegeben ; außerdem wird die Ode Balágyys beflamirt. — Auf | Natur | « a | Bi­ s-Hf-———­­ Zradersxefltagk Das mit dem Arrangement der Festlichkeiten fü­r den 6.Oktober betraute Komitä entfaltet—tpieu!rs aus Arad berichtet wird—ei­­e fieberhafte Thätigkeit,wobei dem Präses des» Arader Honvédvereins das Hauptverdienst zuerkannts werdenx muß Derselbe—General Sekretär des­ Ersten Arader Sparkasse,NikolausI Lukácsy,­—wohnt nicht nur allen Komites Sitzungen bei, sondern tritt überall selbstthätig und mitwirkend, aneifernd und­­ rathe­gebend auf. Das Einquartierungs Komite, an dessen Seite unter zastloser Ober Stadthauptm­ann Domini­ Sarlot mit seinem ebenso eifrigen, unwie­verständigen Adlatus Vinzenz Kopács. Steht, arbeiten ununterbrochen, mit seltener Luft und Liebe, um allen Anforderungen, welche speziell an dieses Komité in riesigem Maße gestellt werden, zu entsprechen. Es ist heute schon mit Sicherheit anz­r­­nehmen, daß jeder Guft Arads gut untergebracht sein wird. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung am Tage der großen eier wurde ein aus jungen Leuten der besten Gesellschaft bestehendes Komite eingesetz, welches seiner Aufgabe sicherlich mit großen Takte nachkommen wird. Dieses komité, an dessen Epige Herr Dr. Béla Baraba steht, beschloß, am Tage der­ Feier weder Frad noch­ Zylinder anzulegen, und da dieser Beichluß­ beim Publikum Anklang findet,­­ bitejte Dieses gleichfalls nur im­­ Salon­ode mit niederem Hute ers­cheinen.­ Die Tribünen stehen fertig, dieselben werden voraussichtlich dicht belegt sein. Für die Deputationen sowie für die einzelnen an­­gemeldeten Honoratioren werden­­ zwischen den Z Tribü­nen und dem­­ Monumente circa 500 Sihpläge reservirt. Unmittelbar vor dem Mont­mente wird eine Nednertribüne, neben dieser Linie die Journalisten­­und rechts die Sängertribü­ne errichtet. . Hinter dem Monumente wird für das große Rublifim ein umfriedeter Tag reservirt, an dessen vier Eden Opferflammen brennen werden. Die Bewohner Arads werden­­ erfisicht, ihre Häuser und Fenster mit Tritoloren und Teppichen zu schmüeden, die Geschäftslokale und Center bleiben während der Feier „geschlossen; in den Eulen wird an diesem Tage nicht unterrichtet. Man muß dem Komite überhaupt das Lob spenden, daß er Alles auf­­­­geboten hat, um dieses Landesfest würdig und feierlich zu gestalten. Das Programm der Enthüllung abfeier it­­ folgendes: " Um 9 Uhr­ Vormittand wird in der Minoritenkirche, in deren Mitte sich ein prachtvoller Statafalk befindet, vom Minoriten-Provin­­sial B. Damjan Sin­off 9. mit er ‚glänzender Al­stenz eine Trauer­­messe zelebrirt. Den mustialischen Teil besorgen unter Zeitung der Herren K­oloman Inftitoriß und S Kapellmeister Satob 968 1Y die­­ besten Gesangs- und Mufik­räfte Arads. In den vorderen Reihen der­ Kirche nehmen die Witwen, Waisen und Angehörigen der drei­­zehn Märtyrer Plab, die Geistlichkeit sänmtlicher Konfessionen „erhält ihre läge beim Altar angewiesen. In die Kirche werden nur geladene­ Gäste unter Vorzeigung der Einladungsfarten zu­­gelassen. Nac der Messe versammeln si die angemeldeten Depu­­tationen und Vereine vor dem Nachhause, um von da in corpore auf den­­ Freiheitsplag — mo, das Monument aufgestellt it — zu­ ziehen, und da aus allen Gegenden des, Landes Deputationen, darunter auch sehr viele Damen — angemeldet sind, wird dieser, Zug jedenfalls höchst imposant sein., Nach Aufstellung der Deputationen und Korporationen . wird von allen. Urader , Gesang vereinen, melche sich doch. .Dilettanten . verstärkten,. der. Kölcsey’ige „Symnus” gesungen, worauf. Fön. Rath. Bürgermeister Julius Salacz die Eröffnungsrede hält. Während derselben übergibt Bildhauer Georg ala dem­ Bürgermeister das enthüllte Monument. Hierauf trägt unser ausgezeichneter Schauspieler­­ und Dichter Alexander Somló Balägyi’s Dire vor, wonath die Gefangner eine Gelegenheits Trauer­­gesänge exekutiven.­­ Nun folgt,die vom Brüles des Arader Honved­­vereins Nikolaus Lufäacsa gehaltene Gedenkrede, woran das Monument betränzt­ wird. Den Schluß der Enthüllungsfeier bildet die Absingung des Szózat. ? Der Besuch der Hinrichtungsstätte der Arader 13 Märtyrer erfolgt Nachmittags 4 Uhr. uowig Tißtt und Dr. Béla B­ac vab&s werden, Ansprachen, ‚halten, Die Honvedvereine und Die sonstigen Korporationen werden­ Kränze niederlegen. Auf Anregung der Arader Firma Karl Brohst m. Komp. werden statt Der Kränze Geldspenden gesammelt, „welche den armen Mitgliedern der Honvedvereine zugeführt werden. Die b­assiiiische Kultusgemeinde führte auf Antrag ihres Präsfes Wilhelm Bing diesem 3mede EEE - Gegegneungk­eiten (Konvent des Montandistrikts der Evangelischen A·K.)Heute Vormittags begab­cn im evangelischen Schulgebäude die Generalversammlung des Montans­distrikts der evangelischen Kirchengemeinde Alt-Vorderl­eht—umn­­ halb 10 U­hr—in der anstoßende­r protestantischen Kirche für weib­md­s den Eszabaeren Bischof Dr.Gustaszeberäugt ein solenner Trauergottesdienst stattgefunden Das Gotteshaus trug aus Diesem Anlasse düsterer Gepränge. Der Altar, die Kanzel und alle Hängelampen waren mit­ schwarzen Tuch über­­zogen. Die Kirche war dicht gefüllt mit Andächtigen und Verehrern des Verstorbenen. Anwesend waren sämmtliche zu­ Konvent delegirten Mitglieder des "Distrikts, darunter Theonhil Babing Präsident des Mo­ntandistril­s, " Baron Desider Prónay Paulo Szontäghb, Mika Sfilinitz, Emeih Joäanta, Per Busbad, Kauft Bulkte, Bizegespan Foldvary, Ludwig­ Esery Bal Hun­falvy, Dr Zuonig Krälit, Kal Esipfay, Daniel SeBenBfn, Professor Stefan Batizfalopa, ferner von geistlicher Bette, die Ober-Senioren Adam, U him ang Bits, Sofet Tördt des Pester Komitats, " Johann So dhla aus Meograd, Daniel Bach­at aus Budapest, "Wilhelm HSendt des GHonter Komitats, die Seniore Karl Raab des Barser Komitats und Johann Moczgoncsái aus Mt­ohl, endlich die Buddapester evangelischen Pfarrer DBo­eshall um Dor­­vath In der Kirche hielt der Piliser : Seelsorger " Samuel Särtäny eine ergreifende Gedenkrede auf, den verblichenen­­ Bischof Szeberenyyi, dessen B Verdienste ewig­ unvergessen bleiben werden. Gleich nach dem Trauergottesdienst begaben sich die meisten Anwesenden — etwa 160 an der Zahl — in den Verhandlungs­­‚Jaal,­ wo selbst Theophil F­ab in 7 wenige Minuten vor 11 Uhr die Situng eröffnete. ALs geistlicher Vorsigender fungiere der Sarl­­sorger Gabriel Belhborof­. Präsident Theophil Fabridy begrüßte die Nimefenden und hielt darauf dem verstorbenen Bischof Szeberenyi einen tier­­en­pfundenen Nachenf. Derselbe hat 18 Jahre in seiner hohen asiit­­lichen Stellung gewirkt; er war ein mit allen Tugenden aus­gestatteter hochgelehrter und außergewöhnlich gebildeter Mann, eine überaus sympathische Persönlichkeit, ein treuer echter Diener Gottes. Mit seinen seltenen geistigen und geistlichen Eigenschaften verband er ein sanftes, väterliches Gemüth. Er konnte auch streng sein, war es jedoch nur, dann, wenn es unbedingt nöthig war. Die Politik wollte er aus seinem Wirkungstreffe­n erbannt sehen, doch­ war er streitbar, wenn die Kirche nur im geringsten angegrifen wurde. Er war das Muster eines Bischofs, eine Leuchte des Protestan­­tismus. Sein Andenken ist gesegnet für alle Zeiten! — Hierant er­­­wähnte der Präsident noch, daß die ungarländischen Protestanten nicht allein Szeberényi, sondern Drei Bischöfe in­­­iesem Jahre durch den Tod verloren, und er gedachte im ebenso’ zu­etät­­voller­ Weise­ auch der beiden Tiroleren verewigten Bischöfe Stefan Czefus und Ludwig Geduly. Dem tiefsten Beileid der Ver­­sammlung wird im P­rotofoll­ Ausdruck gegeben. Hierauf — während des duch Se. Ehrwürden Daniel Belhorkkfy zur Verlesung gebrachten Jahresberichtes — leert sich der Saal zur Hälfte. Der Bericht schildert die Ereignisse im rechten Jahre auf dem Gebiete des Distriktes. An­­stände haben sich im Kirchendistek­t während dieses Jahres in feiner Form ergeben. — Auf Antrag des MBräsidenten Fabiny mird dem Seelsorger Sammel Sárfány für seine heutige formvollendete Gedenkrede über Gustan Szeberengi protofollarischer Dant votirt. — Hierauf meldet Präsident, daß der Pizegespan. des Gohler Komitats Kal E3ipfayn mit Stimmenmehrheit "zum Inspertor des Sobler - Sprengels gewählt wurde. (Elsenrufe) — Zur Verhandlung gelangt die Steitstellung des Mahltages für den neuen B.-Csabaer Bildhnf.. Die Angelegenheit wird glatt erledigt, indem der Antrag Vila Ambrózy8s, die Wahl am 2. November 1. %., einem Sonntag, zu halten, zur YUnmahme gelangt. Es­­ wird angeordnet, , daß die Abstimmungen innerhalb 10 Tagen. nach dem 2. November im Wege der Seniorate an das Distriktnal-Präsidium ein­zusenden sein werden. Als Strutinnuns-Komite werden folgende Herren entsendet: Béla Ambrózy, Michael Zitlins £y, Sum ftaptároy, Michal Foldvary, Beter Busbad, Baron Géza B­odmanteziy, Stefan Bat­zsalny, Dr. Ludwig Kirälis, Eugen Zstamondy, die Budapester Pfarrer Alexander Doleshall, Alexander Horváth und Seelsorger Scholar, Senior Daniel Bahat, der Vertreter des verstorbenen Bilders Ezeberényi Senior Bethbor$fy, sowie die anderen acht Seniore des Montandistritts. — Der Bersammlung wird amtlich zur Kenntniß gebracht, daß der diesjährige Generallonpent der evange­­lischen A. 8. am 8. Oktober eröffnet wird. — Zur Verhandlung ge­­langt ein angemeldeter Antrag Baron Giga B­odmanicztys in Angelegenheit der zu errichtenden protestantischen Mädchen-Erziehungs­­anstalt. Baron Ga Bodmaniczty ergreift das Wort mich theilt mit, daß im Reife seiner Familie und seiner Vermandten, der ro­­waus beschlossen worden sei, für den Fall, daß zum Zmede der Er­richtung Dieser Mädchen Erziehungsanstalt das Modmaniczig’sche Kastell in ABROD angefauft werde, für welches der gegen­­­wärtige Besiger : 36.000 Gulden fordert, zu vieser Summe, beträchtliche Beiträge zu leisten. So hat Baron Desider Prónay 2600 Fl zugesagt (Eljenrufe), Nedner selbst und seine Frau 2000 fl. (Eljenrufe), alle Mitglieder der beiden Familien angemeise Beiträge, deren Bestimmthöhe 8300 fl. beträgt. Außerdem wird ei auch Die Gemeinde AB6d beteiligen, und um den gegenwärtigen Befiser des Kartells von einer eventuellen Preiserhöhung abzuhalten, habe Hepner aus Eigenem bereits eine Angabe von 1000 fl. gegeben. Der Munsch Nedners, die Angelegenheit gleich zur meritorischen Be­­­andlung zu bringen, ist „ rote Präsident Rabingg ausspricht — mmduchführbar, weil in Betreff der Mädchenschule seit 3 S Jahren eine Kommission fungirt, welche ihre V­orschläge — es bewerben tig um die Erziehungsanstalt noch die Städte Schemnik und Dros­­háza — noch nicht erstattet hat. Der Gegenstand wird also in ent­­sprechende Vormerkung genommen. Baron Géza B­odmaniczty ladet die Mitglieder der Kommission ein, in dem Akader Kartell eine Lokalbeaugenscheinigung zu halten. Hierüber wird ich die Kom­­mission nächster Tage äußern. — Nächsten Gegenstand der Tages­­ordnung bilden die Kaffenberichte der Seniorate. Die Sigung fchielt um 1 Uhr. Dieselbe wird morgen fortgelegt. (Vom Konsular-Korps.)Durch allerhöchste Erst­­schließung wurde dem Konsul in Patras Josef Rohm Ritter v.Hermanstädten,sowie dem Konsul in Piräuss Athen Franz Haupt Ritteru Höchstatter das Ritterkre­­z des Franz-Insel- Ordens verliehen.Ferner wurde der Titular-Vizekonsu­l in Moskau Baron Otto Hoenning D’Caroll und der Titular-Vizekonsul in Kairo Soft Ürményi zu wirklichen Bizefonsuln ernannt. in Biräus-Athen Nihard. Endlich wurde dem Konsular-Eleven­t Oppenheimer Titel und Charakter eines Vizekonsuls verliehen. (Todesfälle.)«’Der hauptstädtische Arzt Dr-Wilhelm Påpai,Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der KroneI" «Hon­ar-Kon­itats-Obe­rphysik 116,ist gern Abends im Alterv 52 Jahren versch­iede­n.Der­ Verblichene,in welchem der Reichstags­­abgeordnete Kornel Mudrony seinen Schwiegervater betrauert, hat sich um das Sani­tätswesen durch seine erfolgreiche Initiative zu­r Einbürgerung deerpfstoffproduktion in unserem Lande verdient gewanchet,wie er denn auch­ auf diesem Gebie­te durch seinen Eifer und sein Sachverständniß Resultate erzielte,welche auch im Anslande Aufmerksamkeit erregten.Dachichenbegängn­­ß Dr.Wilhelm PapaPs findet morgen um 3 Uhr Nachmittags statt. — In­ Großmarchein­it gefreut der Prämonstratenser Domherr Arm­in Värpkly nach kurzem Leiden im Alter von OsmisabrenUestorbert.Der Othisns geschiedetnis war Präfekt des Großmardeiner Ordensshauses und Direktor des dortigen Obergymnasium­( Surumänischer Gefangenschaft) Aus der ı­manndstadt,­ 39 September, wird der „N. jr. Br." geschrieben : " Mitte September D dieses Jahres unternahm der Schulim­pestor auch Anhänger des Glaubens amd. . 3 "

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