Pester Lloyd - Abendblatt, April 1891 (Jahrgang 38, nr. 73-98)

1891-04-01 / nr. 73

- (Einzelne Tem­mern in Budapest 3 fr., in der Provinz A fr. in allen Berfchleiflofalen.) sn — Budapest, 1. April. Zur Situation wird uns von einem gut unterrichteten Berliner Korrespondenten geschrieben : Berlin, 30. März. In der auswärtigen Politik herrschte smitc­en Weihnachten und Ostern, die Dinge von hier aus betrachtet und abgesehen von dem Pariser Zeiihenfall, eine äußerst angenehme Stille. Alle großen Festlandsstaaten­ schienen nur mit sich zu thun zu haben : in Oesterreich Reichsrathsmahlen, in Italien Kabinetswechsel und Finanzreform, in Frankreich Zolltarif, in Deutschland eine un­gewöhnlich emsige parlamentarische Arbeit, in Rußland Nuflifisirung. Die Handelsvertrags-Verhandlungen zwischen Deutschland und Oester­­reich-Ungarn befestigten den Eindruck, daß kriegerische Unterbrechungen der friedlichen Arbeit nicht befürchtet wurden. An den Ballanstaaten freilich blieb noch Dies und Zenes trüb : in Serbien der häßliche Zank in der Königsfamilie und bedenkliches Fortichreiten des ruffre­ichen Einflusses, in Rumänien ein Kabinet, dem es an Ansehen und Vertrauen fehlt, und Anzeichen von inneren Wirren, über denen sein allzur starkes königliches Regiment sieht. Indessen der „Rubel auf Neifen“ machte doch nicht doch Berjgwörungen­­ und Attentate von fr­ieden und das offizielle Rußland mußte durch die Forzette Haltung befriedigt sein, welche die bulgarische Regierung dem Wunsche auf Ausmweilung russischer Nihilisten gegenüber einnahm. Kurz vor dem Osterfeste traten Zeichen einer neuen Bewegung auf. Es ging wieder etwas vor, in den Auswärtigen Aemtern war wegeres Leben. Die­­ Verleifung des höchsten rufsischen Ordens an den Präsidenten der französischen Republik hatte zwar seit längerer Zeit vorgespuft, aber doc immer mit dem Bor­behalt, daß sie dem Graf vielleicht eine zu große moralische Gelbit­­überwindung fosten werde. Nun sie eine Thatsache ist, fragt man sie: Mils der Andreas-Orden eine politische Abmachung sanktioniren oder will er für den Mangel eines Bildnisses entsgädigen und nur nach dem Spruche „Kleine Gescheife erhalten die Freundschaft” eine verbind­­liche Huld sein? Grfteres ist aus bekannten Gründen icjmer zu glauben, und er müßten schon noch weitere positive Anhaltspunkte dazu­­ Tommen, ehe man ein festes formelles Bündniß zwiscen dem Selbstherrscher des Heiligen Rußland und der dritten französischen Republik für vorgegen erachten­­­önnte.­­ Gunstmeilen erscheint der Orden als eine Abs­chlagszahlung für die hinachtenden Liebes­­dienste, in denen sich die Franzosen zu erschöpfen suchen, als eine A­ufmunterung, in diesem zu nigts verpflichtenden Hoffren fortzufahren, ohne dabei gerade aufdringlich zu werden und reelle Gegendienste zu fordern. Jedenfalls ist Hierf eine bes­ondere Aufregung über das Ereigniß zu bemerken. Niemand neidet der Brust des Herrn Carnot die neue Dekoration, und was die fran­­zösisch-rusis­chen Sympathien und selbst ein Bindnis zwischen den beiden Reichen betrifft, so sind diese Dinge längst bei den friedlichen Anschlägen zur Sicherung der mitteleuropäischen Mächte in Nehrung gestellt. Dann aber drängten neue Truppenanhäufungen an der galizi­­schen Grenze die Frage auf: Wo hinaus soi das, kann dabei die friedliche Wendung in der Volu­it Maßlands bestehen, melde jüngst noch, zumal nach der Aufnahme des Erzherzogs Franz Ferdinand in P­etersburg, angebahnt schien. Gleichzeitig gingen Gerüchte über eine neue Verschwörung gegen Bulgarien um, und noch ehe sie von irgend­einer berufenen Seite in Abrede gestellt werden konnten, brachten die Schiffe im Stadtpark von Sophia und lag ein bulgarischer Minister meuchlings ermordet, da, Noch­ weiß m­an nicht, ob hier ein Zu­­sammenhang mit der angeblichen Verschmarung Benderem’s vorliegt; das aber scheint sicher zu sein, daß niet der­ Finanzminister, sondern der Minister-Präsident Stambulom getroffen werden­ sollte. Aus­sage? Durch gedungene Werkeuge politischer Feinde? Die That bleibt so oder­ so schenklich um d.­es. Fennzeichnet ‚die Zustände, daß Niemand bis zu erbrachten Beweise an einen persönlichen Magieart glauben will. Der Schatten Banisa’3 taucht­ wieder­ auf. " Seine Neb­hmwörung hatte doch noch einen gemissen größeren­ Styl und war weniger empörend, als­­ dieser feige nügdlige Hinterhalt, ‚selbst wenn ex ein­ blutiges Opfer gefordert "Hätte: Das offizielle "Rußland wird in jedem Falle seine Hände in Unschuld machen , die es aber mit der moralischen Verantwortlichkeit steht, wird sich ergeben,­­ wenn über das Attentat wag . Vorgeschichte und Bemweggründen nicht verbreitet ist. Herr Hitromo ist noch in Bukarest und es wird nicht eher für wahr gehalten werden, dab er, wie es jüngst hieß, nach Ziffabon gehe, bis er sich dort befindet. So lange aber sein Ginffuß auf der Ballan-Halbinsel besteht, k­ann man es nach den Enthüllun­gen im B­am­ba-Prozesse dem Gemissen des zivilisirten Europa, nicht verdem­men, wenn es bei dergleichen abijdeulichen H­ändeln geneigt is, jene Magt, die man unter dem Rubel auf Reifen begreift, wenn nicht als Urheber jo Dog als more­­ if9 Mitschuldigen zu vermuthen Cumberland dienen dürfe, und betrachtete die verfügbaren Einkünfte als einen Geheimfond, " dessen Bestimmung nit ängstlic, auf melfische Sachen beschränkt zu sein­ brauchte. Gegen den Wort­­laut des Gefeges konnte er sich darauf berufen, daß forcohl bei Berathung des Befehes­ von 1868 als auf ein Jahr später durch ihn “im Landtage erklärt worden war, es wären anderweitige Vermendun­­gen des jährlichen Rentenfonds vorbehalten, welche die nachträgliche Genehmigung des Landtags finden würden. Sole Verwendungen haben thatsächlich in erheblichen Beträgen im Interesse der Provinz Hannover stattgefunden. Aber auf Für sie ist eine nachträgliche Zu- Stimmung des Landtags nicht eingeholt worden. Ein­ ernstlicher An- Stoß dazu ist freilich an von dem Parlament niemals ausgegangen ; die M­ehrheit hatte das Bertranen, daß der gond. zum Wohle des Meides verwendet würde, und nur die Bermuthung, dab erhebliche Beträge inländischen Vreßzmweden dienten, führte wiederholt­ zu lebhaften­ Angriffen. Daß sie die Angelegenheit so lange fort­­schleppte, hatte weniger seinen Grund in dem Wunsche des Fürsten Bismarc, den Fond zur Verfügung zu behalten, als in dem wieder­­holten Sehlschlagen von Verhandlungen zwischen Sequester und Eigenthümer des Schaches. Der Herzog von Gumberland gab nicht die Bürgschaften, die für Herauszahlung der Rente erforderlich schie­­nen. Gelegentlich war eine Vereinbarung in Sicht gerückt, dann ver­­schwand sie wieder. 63 Klingt gar nicht un­wahrscheinlich, was heute in der , Bolt" erzählt wird, daß nämlich Windthorst, der Vertraute der welfischen Familie, noch im Winter 1889/90 und später­ noch einmal die beiderseits versöhnlichen Bemühungen durch­­kreuzt habe. Gemwiß war für ihn der Welfenfond in dessen bisherigem Verhältniß eine nicht unwichtige Figur auf dem parlamentarischen Schachbrett. Auch recht noch­ ist die Frage, wie eine neue gefechliche Klarheit "über die Verwendung der Einkünfte geschaffen werden soll, nicht so einfach. Eine Herauszahlung derselben an den Herzog von­ Cumber­­land wird auch von freisinniger Seite nur für den Sal befürwortet, daß der Herzog­­ bindig die territoriale Rechtslage in Deutschland anerkennt. Die Regierung hat schon seit längerer Zeit den ernstlichen Ents­chluß gefaßt, unter allen Umständen eine Aenderung des­­ Gefeges von 1868 zu bemirfen, und es wird sich als richtig ermetsen, daß die Sirgee noch in dieser Gersion an den Landtag. Berantreten so. Wenn auch nicht gerade als V­orbedingung, so Do als noihiwendige Folge wird dabei die Erhöhung des nur 48.000 Mark betragenden geheimen Fonds im Etat des Auswärtigen Amtes ins Spiel kommen müssen. «­­"­­ .. . Melienfond als eine Art Sparbüche für den Herzog von­­­­ Berlin, 30. März. (Drig.­Korr) Welfen­fond und Handelsvertrag beherrschen unausgeregt die öffentliche Meinung, und es verstärkt das Interesse, daß in beiden Dingen noch Geheimnisse malten. Was über den Inhalt der P Wiener BDerhhandlungen neuerdings verlautete, wider­spricht sich zum Theil oder ist nicht genügend beglaubigt. Wenn aber, wie wir glauben, die Hoffnung gut begründet ist, daß sich die Ver­­handlungen in gemessener Luft informelle Abmach­u­n­­g­e­n verwandeln werden, so will er und auch von geringem Werth erscheinen, den Schleier, der noch darüber gebreitet ist, an diesem oder jenem Ende ein wenig lüften zu wollen. Sole Einblicke bedingen meist schiefe Gesichtswinkel und ein ordentliches Urtheil ist doch exit ‚möglich, wenn das Ganze mit allen Einzelheiten aufgedeckt ist. Etwas anders gegen die Dinge beim Weltenfond. Was hier geheim ist, sollte nach der Absicht des Gefeßgebers geheim­­ sein und geheim bleiben, nämlich die Verwendung der Meberschürfe, melde nach Abzug der V­ermaltungssoften für das sequestierte Bere­mögen der Hannöveri­chen Königsfamilie im Betrage von 16 Millionen Thalern und nach Zahlung einer Rente an die Königin Marie und ihre Töchter im Gesammtbetrage von 240.000 Mark fid ergeben.­­Diese Ueberschüffe­ sollen nach dem Gefes von 1868 zur Bekämpfung melftfher Umtriebe im In- und Auslande verwendet werden und , someit sich darnach noch ein Nest der jährlichen Einkünfte ergibt, Toll­er dem ‚Vermögensbestande zu machen. Was Alles unter Antrieben­­ gegen Preußen zu verstehen ist, unterliegt der Bestimmung Des­jenigen,­­dem die Verwendung der Ueberschüffe zusieht, d. h. dem verantwort­­lichen Minister-Präsidenten. Kürzlich hieß es, der Minister-Präsident und Reichskanzler v. Gaprivi habe diese Funktion dem Finanz­­minister Dr. Miguel übertragen. Hier dürfte jedoch eine Ver­­wechslung vorliegen zwischen der Verwaltung des Vermögensstobes und der Verfügung über die freien Ueberschüffe. Erstere und nur sie untersteht der Oberleitung 003 Finanzministers. Niemand verkennt, daß die Voranziehungen, die dem Gefebe ‚von 1868 zu Grunde liegen, sich verschoben haben. Das Gefes sprich ‚nur von feindseligen Unternehmungen des Königs Georg und seiner Ngnaten. König Georg ist lange gestorben. Gein Gohn Hat die ‘feindselige Stellung gegen die Reichsverfassung, oder was dasselbe ,besagt, gegen den territorialen Bestand Preußens beibehalten. In der Beni Hannover it die melfische Agitation keineswegs er­­­ Iorchen, unlängst erst mußte von mehreren Maßregelungen von Kreis­­deputirten gemeldet werden, die mit ihrer Pflicht für den König von Preußen Hochs auf den „König” Ernst August für vereinbar gehalten hatten. Man hat dort an der Bildung von Klerb3 gearbeitet, die zu­­ regelmäßigen Besprechungen zusammentreten, den Geburtstag des „Königs” gemeinsam feiern sollen und dergleichen mehr. Immerhin — Die „Umtriebe” der melfischen Familie haben nicht mehr Dieselbe Gestalt und Bedeutung, wie vor 23 Jahren, als die „Welfenlegion“ auftauchte, — « . . · Git Bismard mar nigt der Meinung, das der Tagesweuigkeiten.. (Ernennungen) Duran Stoijics, zum Gieter­­fontrolor III. Kl. in Binga ; Árpád Tóth zum Finanzdirektions- Kanzlei-Offizial. II. Kl.; Emerich Zartas zum Steueramts- Prastisanten in Kézdi Vájárhely ; "Emerig Marosi zum Steuer­­offizial IV. Kl. in Hódmező-Bájárhely. En­szja Bildung von Großgemeinden.) Der­ Minister des Spnnern gestattete, bab Die Kleingemeinden Bendorf. und % öFe­ld, im Sermannstädter Komitat fid ala Großgemeinden sonsti­­tui­en können. (Am.. . sind si­r«’»d"qs»Schuljahr 1891-92 siebenahlplätze zu besetzen Um dieselben können sich,ohne Rücksicht auf­ das Glaubensbekennt 111ß, solche Schüler von guten Sitten und gutem»For­tschritte bewei­beth welche sz in eine der ersten fünf Gymnasialkla­ssen eintreten­ wollen.Ge111c­e sind an das Ministerium für Kultus und Unterricht zu richten·1 und bis zum­­ 2­).Mail.1.bei dem Gouverneurdeanstituts einzu­­reichen.Die volle Verpflegsgebühr beträgt 800 fl.Für JJrtesthechten und Reiten haben die Theilnehmer eine besondere mäßige Gebühr zu entrichten. Die Institutszöglinge tragen Uniformen, welche das Institut zu ermäßigten Breiten­ herstellen läßt. Franz-Zofer-Erstehungs-Infitud Ei­­­persucht. Fam­iliennachricht. Herr Sammel Flegmann, Mitdef der Firma ©. 95. Slegmann, Sohn in Abauj-Szäntö, hat sich mit Fräulein Fanta Hahn, Tochter des Herrn Sgnag Hahn in 8ipto-Szent-Mi­ldüZ, verlobt. ... Gabriel: Barold "Bertoralmadrid ten) Die Erzherzoge 'Josef Au­gust und Ladbislans sind heute. Früh in Begleitung des Abtes Ho­dh­a 3­y nac) Kis-Fend gereift. — Dom Miguel Herzog von Braganza ist heute­ Vormittags in Bu­dapest eingetroffen. " — Aderbauminister : Graf Andreas Bethle­n ist­ wieder in die Hauptstadt zurückgekührt. Handelsminister wird am 3. b. eine Deputation der­ Stadt "Kis-Ezell und Umgebung empfangen, welche die Errichtung einer­­ Verkehrs-Inspektion in. Kis- Gzell.anstrebt. Der Deputation, welche der Abt der Dömölser Bene­diktiner-Abtei Dr. Luffinian HollöHfVH Führt, gehören die an­gesehensten Mitglieder der interessirten Kreise an. Die Vermählung­ der Komtesse Alma Szapary, der Tochter des Minister-präsidenten, mit dem Baron Simon REvay wird im Herbst stattfinden.­ Aus Anlaß der Verlobung ist morgen bei Baron Aulius Nevay eine große Soiree, welcher sämmt­­liche Mitglieder der Familie Revay anmahnen werden. Busendungen an die K­önigin­ legen imn von Spanien. Aus Madrid, 27. März, geht der "Bol. Korr." von zuständiger Seite folgende Mittheilung zu : Seit längerer Zeit gelangen an den spanischen Hof aus ver­­schiedenen europäischen Staaten, insbesondere aber aus Oesterreich-­­Ungern, von zahlreichen, dem Hofe völlig unbekannten Personen Bücher, Bilder und sonstige Kunstgegenstände, welche ihrer Majestät der Königin-Regentin Marie Christine ale Widmungen zur gedacht sind. Das Obersthofmeisteramt der Königin­ Negentin läßt nun zur allgemeinen Kenntniß bringen, daß es Bücher, Bilder oder irgend welche sonstigen Gegenstände, die Ihrer Majestät gewidmet werden sollten,­unter seiner Bedingung in Empfang nehmen werde, falls die Annahme nicht vorher von allerhöchster Stelle angeordnet wird. Das Obersthofmeisteramt übernimmt auch seinerlei Verantwortlichkeit meger etwaigen Berlustes der betreffenden Gegenstände. (Zur Ermordung des bulgarischen Finanzministers) wird dem , Nemzet" gemeldet: Fürst Ferdinand erhielt die Nahhut aus dem Palaste in Sophia um 9 Uhr Abends; dieselbe erschüitterte ihn so sehr, daß er nicht einmal im­ Stande war, die Depesche zu beantworten ; er mußte nicht, ob nicht wo andere Hiobsposten eintreffen würden. Um 97­­ Uhr traf das Telegramm Stambulom’3 ein, welches eine authentische Darstellung des Vorfall enthielt. Der Fürst wollte sofort nac Sophia zurückehren, doy veranlagte man ihn, die Nacht noch im Philippopel zu verbringen; er entfleidete fing nicht und mechselte fortwährend Depeichen mit Sophia. Die Prinzesfin Klementine war außer­st, als sie Kenntniß von dem Ereignisse erhielt. Es war schwierig, ihr die Mittheilung zu machen ; die Prinzessin ist bekanntlich ihmerhörig und man mollte die Nagzidt so lang als möglich geheim halten. Die Prinzessin flog si also mit dem Grafen Bourdalon in ein Zom­mer ein und dort berichtete man ihr, was geschehen. Die Priinzessin verbrachte die Nacht Höchst aufgeregt und häufig meinend. Ihren Sohn suchte sie nicht auf, sie wollte ihn nicht stören und ein Gespräch mit ihm wäre wegen des erwähnten Gebrechens ohnehin nicht möglich gewesen.­­Im Nationaltheater­ kommt demnächst Bilfon’3 lustige Boffe „Feu Toupinel“ zur Aufführung. Mach Tanger Krankheit tritt Frau Má­ri­a 8 in der ersten Hälfte dieses Monats in „Romeo und Julia" auf; am 3.d. wird Dobras Tragödie „IV. László" mit neuer Rollenbewegung gegeben. Gegen die Mitte des Monats Mai beginnt in der Oper der übliche Dramencyklus, der die Oedipus-Trilogie, Chakespeare­s „Sturm”, Mátolis "Kraksi barátok", Madág „Az ember tragédiája" und Gzigligett’s " Czigány" umfassen wird. Die Saison wird mit dem Gastspiele von Künstlern aus der Provinz geschlossen; es wird namentlich ein Erfat für Benedel gesucht. (‚A tékozló fin”) Jene Mitglieder des Wolfstheaters, welche in der Pantomime „A tékozló fiu" mitwirken, haben von einem Wiener Agenten einen Gastspielantrag erhalten; sie sollen die "Pantomime vorerst in München, Hamburg und Berlin zur Aufführung bringen. «---. : Adelina Patti in Wien) Mit dem Orient- Erpreßzuge ist gestern Abends Adelina Patti aus Paris in Wien eingetroffen, G3 Hatte sich eine kleine Zahl Neugieriger, zumeist Damen, auf dem Perron des Westbahnhofes eingefunden, denen sich viele der Reisenden, die mit demselben Zuge angekommen waren, zu­­gesellten. Sie wurden aber im­ ihrer Erwartung, Die Diva von An­­gesicht zu Angesicht zu sehen, getäuscht. Als nämlich der Zug hielt, entstieg zuerst der Sekretär der Madame Batti, Herr Morini, dem Schlafwagen, um den vor dem Bahnhofe haltenden Wagen vorfahren zu lassen. Dann kam Madame Patti, die in einen zweiten mit Belz­­ers verbrämten Mantel so vollständig eingehüllt war, daß man von ihrem Gesicht nicht3 sehen konnte. Allen Ganges verfügte sie sich mit ihrer Gesellschaftsd­ame Madame Kingston zu der bereitstehenden­ Esquipage und fuhr in ihr Absteigquartier, wohin in weiteren zwei Wagen die Kammerfrau und eine kleine Greolin, sowie der Geb­etär folgten. Die Steinbrüder vöm­ Fath. Kirche. Schon vor Jahren hatte der Munizipal-Ausschuß den Beschluß gefaßt, in Steinbruchh eine röm.-lath. Pfarrkirche erbauen zu hassen und es wourde auch bereits alljährlich ein großer Betrag, der zur Zeit "don " 80.000 fl. ausmacht, zu diesen Zweckk in das Budget der Kommune ‚eingestellt. Heute erschien nun eine­ Deputation von Bürgern des X. Bezirks, bestehend aus den Herren Karl Beneditonikh, Ladislaus Töth sen., Dr. Ladislaus Tóth jun., Georg Nebrovits, Franz Kern, Anton Baumann, Franz Burg, Nikolaus Schweiger und Leopold Blantenberg, bei dem Bürgermeister Kammermayer, um die Inangriffnahme des Eichenbaues zu betreiben. Das Wort führte im Namen der Deputation Dr. Ladislau­s Tóth jun Der Bürger­­­meister versprach, der Angelegenheit seine Aufmerksamkeit zumenden “und dieselbe schon in der morgigen Wienarfisung des Magistrats zur Sprache bringen zu wollen. Bau von Arbeiterh­äusern Der Handels­­minister Gabriel B­a­ro­n beabsichtigt, für die Arbeiter der Ma­­schinenfabrik der ungarischen Staatsbahnen, die seit weit ab von ihrer Arbeitsstätte wohnen m­üssen und auch sonst nicht entstechend unter­­gebracht sind, eigene Wohnhäuser erbauen zu lassen. Zu diesem End­­zweck wandte sich der Minister in einem heute herabgelangten Nestripte mit dem Ersuchen an das Munizipium der Hauptstadt, das­­selbe wolle ihm in der Nähe des bezeichneten Grablissements geeignete Baustellen zu mäßigen Breiten überlassen. Das Gesuch wurde sofort zur beschleunigten Erledigung dem Gründeverlaufstomitt der Finanz Tonmiplion zugewiesen. , Zodesfälle) Frau Dora Brill geb. Bellat, die Gattin des Nabbinatspräsidenten der Better ir. Religionsgemeinde : 6. 2. Brill, at — wie uns­ beh­ütet wird — gestern in Wien, wohin sie sich am legten Sonntag zum­ Besuche ihrer Verwandten begeben, plöglich gestorben. Ohne vorheriges Unmohl­en machte ein Herzschlag ihrem schönen Leben ein ras­ges Ende. Sie erreichte ein Alter von 61 Jahren und lebte mit ihrem Gatten 41 Jahre in einer wahren Mutterehe. Um die fromme und überaus mohlthätige Frau «trauern nebst" dem greifen, tiefgebeugten Gatten sechs Rinder und eine Schaar, von­ Freunden und... Bekannten, welche die Dahin­­geschiedene ob ihrer seltenen Herzensgüte hodjidűtien. Das Begräbnis der aaderen Frau findet morgen,­ Vormittags um 10 Uhr, am Diener Zentralfriedhofe (lt. Abtheilung) statt. — Ein begabter und sehr bescheidener hauptstädtischer­ Journalist, Herr Béla Kun, der längere Zeit Mitarbeiter der Sofak­orresponden. „Hircsarnol“ mar­­nt heute im­ jugendlichen Alter von 29 Jahren an Lungenschwind­­lut gestorben. Der Ministerialsekretär Gustav v. Gyene­it gestern in seinem Bureau, im­ Ministerium des Innern, vom­ Schlage gerührt worden und heute im Johannesspital, wohin er in Pflege gegeben ward, gestorben. Der Genannte hatte sich in seinen Winke­­stunden wiederholt und mit Glüd als ungarischer Liederkomponist i (eine Bersammlung von Blinden) hat gestern im­ Budapester Blindeninstitut stattgefunden. 68 waren ihrer 60—70 zusammengekommen, um über ihren Unterfrügungsverein zu berathen­. Interessant war die Abstimmung ; auch unter den Blinden gibt es Karteje, die ihre Kollegen zu­m Tapazitiven suchen. Die Abstimmung war geheim und die Blinden legten ihre Stimmzettel eigenhändig in die Urne und brachten den­ gewählten Ausschußmitgliedern herzliche Dopationen dar. 5. . (ewer)­ Heute Vormittags Tanz im­ Parterrehaufe der Brüder osef und Bernhard Klein in Neugpest (Ehe des Kirchenplages­ und der Denkgasse) Feuer zum Ausbruch. In einer halben Stunde war bereits der ganze Dachstuhl­ abgebrannt. Der Weiterverbreitung des Brandes wurde von der Neupester Gemeinde» . Leutermehr Einhalt gethan. — Der Brand De Weerderbe­rigen .Hanses in der Sägergasse — über welches Feuer wir im’ Morgen­blatte berichtet haben — mar­ erst un ‘4 Uhr gänzlich gelöscht worden. Die Entstehungsursache des Feuers ist noch immer unbekannt.­­— 2: Seit drei Tagen beherbergt die Morgue auf der Vellier­­straße die Leiche eines­­ bildhübiden Mädchens,­­ welches den Tod in den Wellen der Donau gesucht hat, und dessen Taster starrer Körper später von Fi­ersteinen aus den Wasser gezogen worden war. Die Bemühungen der Sicherheitsbehörde, die Identität der Unbekannten festzustellen, waren bisher vergeblic. Goviel ist jedoch evident, daß man es hier mit dem tragischen Abschluffe eines Liebesdramas zu tun hat. In einem, im Befige der ‚Todten vorgefundenen Briefe, welcher mit den Morten „Lieber Bernhard“ beginnt, nimmt die Unglückliche von dem Adressaten Abji­hied; auf einem zweiten Zettel sind aber die M Worte zu lesen: „Ich bin eine Unglück­iche. Toriget nicht nach mir. Ich bin eine Züdm: Rifa.“ Die Selbstmörderin dürfte circa 25 bis 30 Jahre alt sein. Die Haupthaare sind Tastanienbraun smd die Augen stahlgrau. Die Kleidung besteht aus einem schwarzen, ver­­brämten Winterrad‘, einem ‚bordsaurrothen Kleid Schwarz und licht getupft­, sch­warzen Strümpfen und neuen Stiefeletten, welche in der Holzer’schen Handlung getauft worden waren. Die Leibwäldche trug feine Märkte. Eine Heine Gelohörse enthielt den Betrag von 3 Gulden 57 Kreuzer. — Die Leiche wird in der Morgue noch einige Tage zur öffentlichen Besichtigung ausgestellt bleiben. «(Selbstmord·chronik.)Der Eisenbahnbeamte Frantz Essent»hek(Lindrässystra«ße Nr.:83)wurde heute Vormittags auf einer abseits gelegenen Stelle des Pensionshauses der Ungarischen Staatsbahn ei verhenkt aufgefunden.Die sofort angestellten Wieder­­belebungsversuche erwiesen sich als vergeblich verschiedene Aeußeruns gern welche Essenther in den letzten Torgen vor seinen Freunden gethan ist-blossen die Vermuthung als gerechtfertigt erscheinen,daß demSeistmorde ein Familienzwist zu Grunde liegt.Der U­nglü­ckliche läßt vier égtál­s Kinder‘ zurü­d. — In den Mittagsstunden errchoß sich in einer­ Kabine des Kaiserbades ein ältlicher Herr. Der­­selbe hatte nur kurze Zeit in der Badekabine gemeilt, als plöglich in dem Gemache ein Schuß erdröhnte.. ALS hierauf die Badebediensteten die Kabine betraten, fanden sie den­ Gast mit durchschoffener Brust auf dem­ Divan liegen. Der zur Hilfe herbeigerufene Arzt des Lufas­­bades, Dr. Friedrich Doctor, tronnte nur mehr den bereits­­ ein­getretenen Tod des Lebens überdrüssigen Fonstativen. Aus einem zurückgelassenen Briefe geht hervor, daß der Selbstmörder mit dem hauptstädtischen Revolaten Johann Bendit (Grinebaumgasse Nr. 43) identisch it. (Ein DO­pfer der Katastroph­e auf der donau.) In Teteny wurde vor einigen Tagen der Leichnam eines jungen Mannes aus der Donau gezogen. Man glaubte nach der Beschreibung der anläßlich der Katastrophe auf der Donau am 6. Jänner d. J. verschwundenen Personen den Kommis Adolf Neumann zu ere­­ennen, der damals ebenfalls unter den Derichmundenen genannt worden war. In der That haben die von der Vorstehung verstän­­digten Eltern Neumann’s ihren Sohn agnostirt. V­erschmunden und wiedergefunden­. Der aus Neuhäusel gebürtige Taglöhner Mathias Sm­uthi ist aus seiner Wohnung, Deflechfygaise Nr. 45, Seit dem 26. v. M. spurlos ver­­schwunden. — Die 1djährige Rosa 3­il­ber (Rudasfürherer Mr. 2), welche mehrere Tage vermißt wurde, hatte sich wieder zu Hause ein­­gefunden. Das Mädchen gibt an, bei Anverwandten gemeilt zu haben. (Eine Masfenherausforderung.) Im „ Szegedi Naplo“ wird berichtet: Franz Sima und Dr. Tihamér 9­il­ó, als Vertreter des Szentefer Magistratsraths Koloman Zóth, hatten die Ausschließung des Komitats-Obernotärs Sigmund Esató aus dem Szentefer Rafino verlangt , da diesem Ansinnen vom Ausiguffe nicht entsprochen wurde, veröffentlichte­­ der Medakteur Sima des „Szenteit Zap“ einen heftigen Artikel gegen den Ausschuß. Dieser beschlok nun, gegen Sima, der als Mitglied des Kasinos in dieser Eigenschaft unter der Disziplinarge­walt des Kasinos steht, das Disziplinarver­­fahren einzuleiten. Wegen dieses Beschlusses hat Sima den Prä­­sidenten und die Nussschuhmitglieder gefordert ; seine Sekundanten sind ‚Die Abgeordneten Julius Horvath.und Paul Hoitsy. (Selbstmord) Wie uns aus Arad berichtet wird, hat­­ ich der Buttyiner Apotheker Bártos am 50. März vergiftet und blieb sofort todt. Verfehlte Spekulationen trieben denselben zum Selbstmorde. Zahlreiche Verwandte des Selbstm­örders sollen durch Giroverbind­lichkeiten ins Mitleiden gezogen sein. Konzert Udel in Agram. Der „Agr­ita." ist von Raıl Udel ein Schreiben zugegangen, in welchem derselbe seinem­ Bedauern Ausdruck gibt, daß es ihm in Folge seines Feuille­­tons im „Wiener Tagblatt” vom­ 25. März nicht mögli wurde, vor das Agramer Publikum zu treten, und daß er niemals die Absicht gehabt habe, die froatijge Nation oder seine Baterstadt irgendwie beleidigen zu wollen, folwie am Die Veröffentlichung der folgenden Er­ -Härung erfuhre : » „An das p. t. Rublitum! Mehrere Wiener Journale bringen heute die Nachricht, daß mein für Ostermontag in Ugranı geplantes Konzertunternehmen fie nicht der allgemeinen Zustimmung der body geehrten Bewohner dieser­ Stadt erfreue. Obwohl ic, mir nicht der geringsten Teilef b­erichuldeten Ursache bemüht bin liegen eines bedauerlichen Mitverständnisses annehmen kann, gebietet mir fon die Achtung vor­ dem gesammten Bublitum der Stadt Agram ohne Ausnahme, mnd der gesellschaftliche Anstand, jedes, und nur den Schein einer ‘Provokation ermöglichende Vorgehen vor er­folgter Aufklärung der Sachlage zu vermeiden und vor Allem ohne­­ Rücksicht auf meine persönlichen Interessen und Empfindungen das angekündigte Konzert abzujagen. Das hochverehrte p. t. publikm miro daher Höflichst ersucht, das Geld für bereits­­ gelöste Eintritts­­karten an der betreffenden Ausgabsstelle zurückzufordern. Wien, 27. März 1891. Hochachtungsvoll Karl A­del.“ Theater für heute, Mittwoch, 1. April: Natio­­naltheater: »VII. Henrik Királye. — Königlich unga­­risches Opernhaus: Geschloffen. — Diner Festungs­­theater: Geschloffen. — Bolfstheater: «A tékozló fius. »Szenes leány, szenes legénye, Kravaten, Handschuhe in reichster Auswahl bei A. Laskonyis Märchespezialist, Waisnergasse 22. und ntr das Vor-­­ Gerichtshe alle. Snadenart des Königs. Der Komorner Gerichts­hof verurteilte den vagabondirenden Arbeiter Johann Böczı wegen Verbrechens des Mordes und des Raubes zum Tode der­ ven Strang. Dieses Todesurtheil wurde sowohl von der fün. Tafel, als auch von der Fön. Kurie bestätigt. Im Sinne des Gefeges mus­s dieses rechtskräftige Todesurtheil Sr. Majestät unterbreitet werden. Heute langte die allerhöchste Entfliehung an die kön. Kurie herab. Kant derselben wurde das Todesurtheil in lebenslängliche Zuchthaus­­strafe umgewandelt, eine­­ 66 Eilegramme des , elter Lieyd“, Agram,1. April. Orig-Telegr.) In der Handels­­kammer wurde ein Antrag eingebracht, dem Banu S zu der ihm zutheil gewordenen hohen Auszeichnung die Glühmonjde der Kammer im Wege einer Deputation ausdrücken zu lassen. Seitens der oppositionellen Majorität wurde jedoch dieser Antrag lebhaft bekämpft und hervorgehoben, daß die Auszeichnung aus politishen Gründen erfolgte, die Kammer aber fie in politische Angelegenheiten nicht zu milchen habe. Ein Beschluß wurde über diesen Antrag nit gefaßt. Wien, 1. April Orig.-Telegr.) Heute Vormittags wurde der neunte deu­tsche Geographentag er­öffnet; der Eröffnung wohnten zahlreiche Gelehrte, hohe Militärs und Notabilitäten bei. Unter den Ehrengästen befanden si­cher Ehrom­­präsident Minister Gautsch, Kriegsminister Baron Bauer, Generalstabschef Bed, die Bottgaster Neuß um BPaget, Ministr Falflenhbayn, Bürgermeister Brir x. Hofrat $­a­ut­er eröffnete die Versammlung und dankte namens der Geogra­­phischen Gesellschaft den Deutschen Gelehrten, welche bereitwillig der Einladung folgten. Er dankte ferner dem Kriegsministerium, dem Unterrichtsministerium und dem Aderbauministerium für die Forde­­rung des Geographentages und der Kartenausstellung. Unterrichts­­minister ©­aunt­& begrüßte sodann die V­ersammelten namens der Negierung. und hob die­ große Bedeutung der geographischen Willen­­fall für das Grantsleben hervor. Bürgermeister Brir begrüßte die Versammlung nam­ens der Stadt Wien. Hierauf hielt der Direktor der Deutschen Seewarte in Hamburg, Geheimrnth. Nermayer, einen Vortrag über die magnetische Landesvermeilung.. Unter den ‚auswärtigen Theilnehmern befinden sic Koh­lm (Berlin), Rıdh­ofen (Berlin), Michaelis (Gotha), Wien, 1. Apri. Oxia.-Telegr­ Ueber den in Brekbura flüchtig gewordenen Sustan Mayer, den ehemaligen ‚Disponenten des Wiener Stem­mesmeisters Hauser, wid nun ‚polizeilicherseits gemeldet, daß Mayer bedeutende Interschleife zu Schaden seines Chefs begangen habe. Zur Zeit, als Mayer in Brek­­burg in Gemeinschaft mit Burgstaller und einem Dritten an die Aktivi­­rung einer Schleifsteinfabrik schritt, entdeckte Hafer, daß Mayer und der Rain­er Do­bauer seit langer Zeit der­malige Buchungen ge­führt und Beträge unterschlagen haben, die ziffermäßig nur nicht fest­­gestellt, doch fiegerlich bedeutend sind. Die Verfolgung des Flüchtigen wurde mit aller Energie eingeleitet. 4 Krag, 1. April. Die trufenden Maurer ver­sammeln sich in kleineren Gruppen vor dem Innungshaufe und vor dem Altstädter Nathhaufe, die Polizei duldet jedoch größere Anfan­n­­lungen nicht, um die Wiederkehr der gestrigen Ausschreitungen zu verhüten. Auf dem Ausstellungsplabe arbeiten 64 Gehilfen, während 143 ftriten, im den an den Ausstellungsplan angrenzenden Vorprium, Bubna und Hollerdomik -Strilen 143, beziehungsweise 85 Arbeiter.­ An der Sinnern Stadt wird nur an den Bauten in der Altstadt weitergearbeitet, in den übrigen Stadttheilen wurden die Arbeiten eingestellt. Bisher sind keinerlei Ruhestörungen vorgenommen. . Berlin, 1. April. Der K­au­fer begab sich heute Felk nach Stettin, wo er Die Werfte besichtigt. Um 104­ Uhr mittags wird er die Neife nach Lübeck fortfegen, wo ihm von der Bürgerschaft ein festlicher Empfang bereitet wird. Abends begibt Sich der Kaiser zu mehrtägigem Aufenthalt nac Kiel. . Stettin,1.April.Kaiser-Wilhelm tranorgens fu­hr mittelstshofzuges im hiesigen Bahnhof ein u un­d fu­hr sofort duch die festlich geschmückten Straßen nach den Werkstätten des „QDulfan”, wo die Schüsen, Turner und Kriegervereine Spalier bildeten und die Direftoren den Kaiser begrüßten. Der Kaiser besichtigte drei Viertelstunden lang die im Umbau begriffene Yacht „Hohenzollern“ und traf selbst die Bestimmungen über die Einritung verselben. Dann wurde der bereit der Rollendung nahe Schnelldampfer „Bismarc“ besichtigt. Nach dem Dejeuner fehrte der Kaiser um 10097 nach Stettin zuri­d und reiste nach Lübe ab. („Ung. Korr.") „Sanlois" meldet, evilärte Brüsscl,1.April.DerVizegouverneurdesKotigostantes, Coquilhat,ist e in Vonra gestor­ben. Paris­ 1.D.April.Wie der italienische Minister­­ Präsident Marcheseb­dini dem Korrespondenten dieses Blattes gegen­ü­ber:Alls Freund Frankreichs sei er gerührt gewesen von der Sympathie, welche die französische Presse­ ihm bei der Uebernahme der Staatsgeschäfte bewiesen habe.Wir wollekt dannicdestich Europa und arbeiten ausschließlich zu diesem­Z Zwecke.Die Tripel-Dilliatr«z, welche man als Drohmrggecit Frankreich einsehen wollte,­­gab Europa eine lange Periode des Frich­ls.Dies sei ein Beweis,daß dieselbe Niemanden bedrohe.Die Aufrechterhaltung des stratus quo durch den Dreibund könne­­n xtr Denjeji­gc­k miszfallety we wie den Sprung ins Unbekannte thun wollen.Wir müssen für uns­,fü­r Frankreich­d für unsere Alliirten Alles beseitigen­,was den Frieden und die Ruhe Emsopas gefährden kaum deren wir hinsichtlich unserer inneren Politik absolut bedü­rfen.Das letzte LOotI­it der Kammer,sowie die Zusammensetzung des Kabinets beim­ ist« daß das fellsc der Ausdruck der liberalen und konstitutionellen Parteiqu welche die grosze Majorität des Landes und der Unsere einfache,offme und loynke Politik wird schließlich allechifel und EVZVUCTstijIIdN­issek­esen­sigc·11. Die öffentliche Meinung beider Länder wird das Einvers nehmen bei der Regier IIII geIr erleichter 11,wass­iibrigenksziink­lich leicht ist,da wirvoch mnkreich nichtssz fordernhnbem Wirverlaxtgerrnter gegenseitige­sWohlwollen; essexkgetxltkfnschaft wird das»Ukl-Ik­i,acthun... "Kammer bildet. Bor ·

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